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Wie Windräder Fledermäuse bedrohen„70 Schlagopfer pro Anlage“

Ab Anfang Mai fliegen im Süden überwinternde Fledermäuse zurück in ihre Sommerquartiere. Windräder schränken ihre Lebensräume zunehmend ein.

Die Populationen des Großen Abendseglers (Nyctalus noctula) schrumpfen zunehmend Foto: Agami/blickwinkel/imago
Interview von Ulrike Fokken

taz: Herr Voigt, Sie haben eine Rauhautfledermaus beringt, die 2.224 Kilometer von Lettland bis nach Nordspanien ins Winterquartier geflogen ist. Sind die Fledermäuse jetzt im April schon auf dem Weg in die Sommerquartiere?

Christian Voigt: Die sind noch in ihren Winterquartieren, ob in Deutschland, Frankreich oder Spanien. Die Frühlingswanderung beginnt in den ersten warmen Maitagen, dann fliegen die Fledermäuse sehr schnell und direkt auf ihrer nordöstlichen Route Richtung Sommerlebensraum, wo sie ihren Nachwuchs bekommen und aufziehen.

Da müssen sie sich aber beeilen mit Paarung und Aufzucht.

Die Fledermäuse balzen und paaren sich auf der Sommerwanderung im Vorjahr, die aufgenommenen Spermien werden dann von den Weibchen über mehrere Wintermonate gespeichert. Viele migrierende Fledermausmännchen singen deswegen auf ihrer Wanderung im Spätsommer, um Weibchen zu beeindrucken. Den Großen Abendsegler können junge Menschen mit einem guten Hörvermögen Ende August, Anfang September in Parks in Berlin sogar singen hören.

Die Fledermausweibchen fliegen trächtig quer durch Europa?

Nach dem Winterschlaf erfolgt die Befruchtung. Die Weibchen fliegen in der frühen Trächtigkeit in ihren Sommerlebensraum. Dort kommt dann ihr Nachwuchs zur Welt, bei wandernden Arten sind es oftmals zwei Jungtiere pro Wurf.

Bild: privat
Im Interview: Christian Voigt

leitet die Abteilung für Evolutionäre Ökologie am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin und ist Dozent an der Freien Universität Berlin. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit sind seit 30 Jahren europäische und tropische Fledermäuse, insbesondere die wandernden Fledermausarten.

Das hört sich ganz schön kompliziert an.

Und faszinierend. Dabei weiß man nur ein paar Dinge über Fledermäuse. Viele wiegen ja nur ein paar Gramm und können deswegen nicht oder nur schwer besendert werden. Wir wissen nicht, ob es Rastgebiete gibt, in denen die Fledermäuse regelmäßig ein paar Tage ausruhen und Fett anfressen.

Wie ernähren sich denn die Fledermäuse, wenn sie wochenlang unterwegs sind?

So wie Menschen brauchen auch Fledermäuse ständig ein bisschen Nahrung. Läufer beim Marathon trinken einen Energydrink zwischendrin, um die Energiereserven nachzufüllen. Wir vermuten, dass Fledermäuse in den ersten Abendstunden fliegen, weil dann viele Insekten in der Luft sind und sie sich ihren Energydrink schnappen können. Die Fledermauswanderung im Sommer folgt vermutlich dem Insektenzug.

Die Fledermäuse fliegen einfach in ihrem Nahrungsdepot.

Das vermuten wir. Wenn in der Nacht die Luftsäule auskühlt, dann sinken vermutlich auch die Insekten zu Boden und dann hören auch die Fledermäuse auf zu migrieren, weil sie während des Flugs ihren Energydrink nicht mehr zu sich nehmen können.

Die Fledermäuse fliegen entlang der Küsten von Nord- und Ostsee

Fliegen die Rauhautfledermäuse allein oder im Rudel?

Man spricht von Gruppen. Aber sie fliegen in der Regel allein.

Eine sieben Gramm kleine Fledermaus fliegt 2.000 Kilometer allein, um sich fortzupflanzen?

Ja, wobei wir es eigentlich nicht wissen, ob es einen intrinsischen Drang gibt in eine bestimmte Richtung zu fliegen, dem die erwachsenen Tiere folgen. Wir wissen auch nicht, ob die Wanderung angeboren oder erlernt wird. In einem Untersuchungsgebiet in Lettland haben wir beobachtet, dass einzelne Tiere dicht auf dicht folgen, aber sie fliegen nicht im Pulk los, wie Zugvögel.

Wie finden die Rauhautfledermäuse ihre Route vom ­Baltikum bis nach Nord­spanien?

Fledermäuse haben einen Magnetsinn und einen Sonnenkompass. Sie orientieren sich an der Sonne und dem Sonnenuntergang, den sie über den Lichtschimmer über dem Horizont auch in der Dämmerung wahrnehmen können. Sie fliegen entlang der Küsten von Nord- und Ostsee, wie wir mit ultraleichten Peilsendern auf den Tieren und dem Antennensystem unserer Kollegen vom Institut für Vogelkunde beobachten konnten.

Sie haben auch Große Abendsegler besendert, die aus dem Baltikum nach Deutschland ebenfalls entlang der Küsten wandern. Wie verhalten sich die Tiere rund um die Windenergieanlagen?

Im Küstenbereich meiden die Fledermäuse die Anlagen über mehrere Kilometer, was eine gute Nachricht ist, denn Große Abendsegler gehören zu den häufigsten Todesopfern an Windenergieanlagen.

Warum?

Das liegt an ihren Jagdweisen, genau wie bei den beiden anderen häufigsten Schlagopfern, der Rauhautfledermaus und der Zwergfledermaus. Die einen jagen im offenen Luftraum nach Insekten und sind an Windkraftanlagen den Rotorblättern ausgesetzt, die anderen jagen an Strukturelementen nach Insekten, wie die Zwergfledermaus. Die Rauhautfledermaus jagt entlang von Waldrändern und fliegt dann in die Rotorblätter hinein.

Die Großen Abendsegler haben also gelernt, mit den Windkraftanlagen zu leben.

Nein, nicht unbedingt. Wenn Anlagen nahe an Quartieren oder in bevorzugten Jagdlebensräumen stehen, dann fliegen Große Abendsegler regelmäßig die Windenergieanlagen an. Die von uns beobachtete Meidung im Küstenbereich führt dazu, dass der Lebensraum der Fledermäuse an der Küste wegen der hohen Dichten von Windenergieanlagen verschwindet. Die Küstenstandorte der Windenergieanlagen sind gleichzeitig die Migrationskorridore für die Fledermäuse.

Bundesumweltministerin Lemke will 80 Millionen Euro in Artenhilfsprogramme stecken. Können Lebensraumverluste von wandernden Fledermäusen ausgeglichen werden?

Wo soll das Geld investiert werden, wenn wir nicht mal wissen, wo die Tiere rasten? Oder wie viele Tiere es gibt. Die Bundesregierung will weg vom Schutz einzelner Individuen hin zum Populationsschutz, aber wir können keine seriösen Aussagen treffen zu den Populationsgrößen der einzelnen Arten. Es gilt die Europäische FFH-Richtlinie, aber die Bundesregierung bewegt sich in Richtung Aufweichung des Naturschutzes, weil dem Energieausbau ein höherer Stellenwert beigemessen wird. Aufgrund der Dringlichkeit, mit der die Akteure das durchpreschen wollen, untermauern sie die Pläne nicht wissenschaftlich.

Fledermäuse sind mit der weltweit geltenden Konvention zum Schutz migrierender Arten geschützt. Setzt Deutschland die um?

Wo kein Kläger, da kein Richter. Deutschland steht ja noch einigermaßen gut da, in den meisten Ländern weltweit wird gar kein Fledermausschutz an Windenergieanlagen betrieben. Der Hauptwindenergieproduzent ist China. Ein Kollege aus China hat mal die chinesische wissenschaftliche Literatur angeschaut. Über Schlag­opfer an Windenergieanlagen ist dort nichts bekannt. Oder in anderen europäischen Ländern, in denen wie in Deutschland die FFH-Richtlinie gilt, aber die Umsetzung sehr mangelhaft ist. Viele Länder in Südostasien und Südamerika setzen stark auf Windkraft, weil die günstiger zu bauen ist als ein Kohlekraftwerk und schnell ein Gewinn produziert werden kann. Das ist alles völlig unreguliert. Mit der Weltbank erarbeiten wir gerade ökologische Richtlinien, da viele der Projekte mit deutschen Steuergeldern bezahlt werden und die Zuwendungsgeber wie die KfW wollen, dass ökologisch nachhaltig investiert wird.

Sie beschäftigen sich seit 20 Jahren mit Fledermäusen und Windenergieanlagen. Wie können die Tiere geschützt werden?

Der wirksamste Schutz ist, die Anlagen bei bestimmten Windgeschwindigkeiten und Wetterlagen abzustellen. Man muss auf rund 1 Prozent der Energie verzichten, um Fledermäuse zu schützen. Sie sind nachtaktiv und fliegen besonders in der Migrationsphase nur wenige Stunden, nur bei wenig Wind und hohen Temperaturen. Fledermäuse hören bei 5 bis 7 Meter pro Sekunde Windgeschwindigkeit auf, in der Luft unterwegs zu sein. In dem Bereich fangen die Windkraftanlagen an zu arbeiten. Rund ein Viertel der Anlagen in Deutschland hat automatische Abschalteinrichtungen, das funktioniert sehr gut.

Das hört sich nach einer sauberen technischen Lösung an.

Das Dilemma ist, dass die großen, modernen Anlagen, die jetzt gebaut werden, schon bei 3 oder 4 Meter Windgeschwindigkeit anfangen, Energie und Gewinne zu produzieren. Wenn die Abschaltauflagen bis 5 oder 7 Metern gehen, ist der Verlust wesentlich größer und die Akteure sind wesentlich sensibler.

Aus Ihrer wissenschaftlichen Sicht wäre es für den Fledermausschutz ausreichend, wenn alle Anlagen sich bei Fledermauswetter automatisch abschalten?

Ja. Allerdings laufen 75 Prozent der Anlagen ohne Abschaltauflagen, also über 20.000 Windenergieanlagen in Deutschland. Westlich von Berlin haben wir 2021 auf der ­Nauener Platte unter drei Alt­anlagen die Schlagopfer gezählt und dann hochgerechnet, wie viele der Fledermäuse pro Anlage zu Tode gekommen sind. Wir sind auf 70 Schlagopfer pro Windkraftanlage gekommen, an drei Anlagen also mehr als 200 tote Fledermäuse in den zwei Monaten der Migrationszeit. Das wissenschaftliche Manuskript ist gerade in der Begutachtung.

Welche Arten waren das?

Die gängigen Kandidaten. Rauhautfledermaus, Großer Abendsegler, Zwergfledermaus. Die Bestände des Großen Abendseglers nehmen ab, wie das Bundesamt für Naturschutz verkündet hat.

Und dafür sind nur Windenergieanlagen verantwortlich?

Das ist schwierig zu quantifizieren, welche Todesursachen hauptursächlich sind. Auch der Nahrungsmangel durch weniger Insekten spielt sicher eine Rolle. Die Schlagopfer unter den Anlagen kann man jedoch zählen und hochrechnen.

Was sind andere Gefahren für die Fledermäuse?

Vom Beutegreifer erfasst zu werden.

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70 Kommentare

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  • Dass offenbar so viele Vögel und Fledermäuse umkommen ist sehr schade. Durch (Fenster-)Glasscheiben sind auch schon Millionen Vögel umgekommen.

    Die Menschen verschwenden "wie geisteskrank" Energie. Ein Liter Benzin/Kerosin ist circa 10 kWh Energie. Wer "wie blöd" Energie verschwendet, muss BRUTAL werden, um an Energie heranzukommen und eben Kernkraftwerke , Kohlekraftwerke u. Fracking betreiben und eben auch Windkraft, besonders dann, wenn Kernkraftwerke unerwünscht sind.

    Oder wollen Sie (weitestgehend) aufhören mit Autofahren und Fliegen?

    Speziell die weißen Menschen (Europäer etc.) haben offenbar einfach wenig Lust auf Tiere, Natur und zukünftige Generationen Rücksicht zu nehmen.

    Wie ich den dümmlichen Arbeits-Kreislauf Produzieren-Bewerben-Kaufen-Protzen-Wegwerfen hasse.

  • Bitte mal einen Sonntagsspaziergang in einer Windkraftanlage mit vielen Windrädern durchführen. Dann darüber nachdenken, wie lange es dauert, bis ein Tierkadaver vollständig verrottet bzw. anderweitig abgebaut wird. Dann abschätzen, wieviele Tierkadaver dort unübersehbar liegen müssten. Sorry, die genannten Zahlen sind schlicht absurd.

  • In Deutschland genügt oftmals nur der „Anflug einer Fledermaus“ um ungewollte Bauvorhaben zu stoppen. Bauherren aus allen Bereichen können von Ihrem Leid mit dem Umwelt- und Artenschutz berichten. Und nun soll diese Rücksicht auf die Belange der Tiere komplett egal und umsonst gewesen sein? Die Windkraft holt mehr Fledermäuse vom Himmel als durch verhinderte Bauten jemals geschützt wurden? Da hätten die Dresdner also ihre Brücken anders bauen können?

    • @Hans Wurst:

      Alternativ finden Biologen dann zuverlässig eben dort Feldhamster oder Zauneidechsen, die natürlich auch deutlich wichtiger als das Bauvorhaben selbst sind. Immer.

  • Windkraft ist Wirtschaftsschutz nicht Artenschutz.

    • @Rudolf Fissner:

      Alles, was den Klimawandel bremst, ist indirekt auch Artenschutz.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Viele (Arten) sind schon indirekt verreckt.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          "Viele"

          ROFL

          Nennen Sie mir EINE Art, die in DE durch den Klimawandel ausgestorben ist.

  • "Westlich von Berlin haben wir 2021 auf der ­Nauener Platte unter drei Alt­anlagen die Schlagopfer gezählt und dann hochgerechnet, wie viele der Fledermäuse pro Anlage zu Tode gekommen sind."

    Mit Wissenschaft hat so eine Vorgehensweise nur wenig zu tun.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Fledermausdichten und Anzahl Todesopfer unter einer Anlage kann sehr wohl schon in Relation setzen und hochrechnen wenn beides in direkter einfacher Beziehung zueinander steht.

      Wissenschaftlich ist die Herangehensweise selbst dann, wenn keine Hochrechnung auf weitere Standorte möglich ist und der Fehler weit nach oben oder nach unten streuen kann.

      Als Hinweis ist auf Gefährdungspotentiale und weiteren Untersuchungesbedarf sind die Ergebnisse auf jeden Fall valide.

      Für metawissenschaftliche Studien sind die Untersuchungen sogar wichtige wissenschaftliche Bausteine.

      • @Rudolf Fissner:

        3 Windräder sind keine ausreichende Datengrundlage. Besonders nicht, wenn sie auch noch zusammen stehen. Davon kann man nichts hochrechnen.

        Zu meiner Zeit hat man zu Beginn des Studiums noch gelernt, was eine repräsentative Stichprobe ist.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      "Mit Wissenschaft hat so eine Vorgehensweise nur wenig zu tun."

      Doch, das hat es. Man muss ja eine "Stichprobe" haben, um daraus mit mathematischer Statistik etwas berechnen zu können.

      • @Ricky-13:

        Natürlich. Aber die Stichprobe muss groß genug und repräsentativ sein.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          P.S. Könnten Sie bitte mitteilen, wieviele Windräder auf der Nauener Platte stehen und was Sie (!!!) hochgerechnet haben? Ganz Deutschland? Welt? All?

          Ich empfehle einenentsprechende wissenschaftlichen Beitrag von Herr Voigt im Original zu lesen ( esajournals.online...i/10.1002/eap.2513 )



          Von einem taz-Artikel aufdie wissenschaftlichen Grundlagen zu schließen ist nie ein ratsamer Weg 🤓

          Er beschreibt dort z.B. Parameter wie Fledermausdichte, Migrationspfade, Windraddchte ... Alles Parameter, die nicht auf "42" als Antwort für alle windigen Fragen zu Bats kommen. „70 Schlagopfer pro Anlage“ ist das was es immer wieder ist: Ein dieser Teaser der taz, auf die man immer wieder hereinfällst.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Wieviele Fledermäuse wurden den gefunden über welchen Zeitraum und welche Parameter sind für die Ermittlung des Stichprobenumfangs bei der Tötung von Fledermäusen durch WKAs von Bedeutung? Ich bin gespannt auf ihre wissenschaftliche Expertise 🤪

      • @Ricky-13:

        N=3 ist keine valide Stichprobe, besonders nicht, wenn dann auch auf andere Standorte extrapoliert wird.

  • Es gibt keine Energieerzeugung, die nicht auf irgendeine Weise in die Natur eingreift oder Nebenwirkungen hat.

    Und wenn man Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke etc. den Windrädern gegenüber stellt, sind die Probleme durch Windenergie im Verhältnis eher eine Kleinigkeit und durchaus beherrschbar.

    Das man das Problem mit neuer Technik bei Windrädern noch lösen kann ist sehr wahrscheinlich. Ganz im Gegensatz zur sicheren Lagerung von Atommüll für die nächsten 2 Millionen Jahre.

    • @tazzy:

      Das Problem mit der Energie auf die Energieerzeugung zu reduzieren ist ein falscher weil unvollständiger Blick auf die Probleme mit dem Artensterben.

      Energie ist der Ausgangspunkt für eine ganze Kaskade von Nutzungen und Produktionen, die alle zusammen ihren Teil zum Artensterben beitragen.

      Das das Artensterben nicht aufgehalten wird, zeigt dass ach die Probleme die ihre Wurzeln in Windenergie haben, nicht beherrschbar sind.

  • There is no lunch for free

  • Insektensterben durch Pestizide, Windräder, immer weniger naturbelassene Flächen... wenn wir so weiter machen, gibt es bei uns bald keine Fledermäuse mehr....und auch keine Vögel und Igel und und und...

    • @DerTierfreund:

      Auch undifferenziert, Windräder im selben Atemzug zu nennen wie Pestizide und Flächenschwund. WIR BRAUCHEN WINDRÄDER, weil ohne sie keine Energiewende läuft! Ohne Energiewende kein Klimaschutz, ohne Klimaschutz kein Artenschutz!

      Es ist natürlich trotzdem scheiße, dass 75% der Windräder noch keine automatische Abschaltvorrichtung zum Fledermausschutz haben.

      Die gute Nachricht ist: Die restlichen 25 % wenden solche technischen Lösungen erfolgreich an. Man müsste sie also nur allgemein verpflichtend für alle Windräder einführen und das Problem wäre gegessen.

      Hätten Sie das Interview genauer gelesen, wüssten Sie das, Sie Tierfreund, Sie superschlauer!

      • @Ein alter Kauz:

        Wir brauchen Windräder um unsere Art des Wirtschaftens aufrechtzuerhalten. Die ist null auf Artenschutz abzielend.

        • @Rudolf Fissner:

          Richtig und nicht nur um unsere Art des Wirtschaftens aufrecht zu erhalten, sondern um unsere Gier nach immer und immer mehr Wohlstand und Luxus auf Kosten anderer zu stillen!

  • Moin,



    an der HAW in Hamburg wird zu diesem Thema entwickelt: RADAR Technik soll die WEAs bei Fledermauszug abschalten:

    Siehe: www.haw-hamburg.de...t/show/flederwind/

  • Man kann nur mit dem Kopf schütteln. 15% der Ackerflächen dienen bereits jetzt (!!!) der Gewinnung von Bioenergie (Maismonokulturen!)

    Und tagaus/tagein wird über nur die Auswirkungen von WKAs auf die Umwelt debattiert, die maximal 2% der Flüchen einnehmen sollen.

    Sieht da eigentlich niemand den Gorilla durchs Bild laufen?



    Warum werden solche horrend hohen Flächenanteile vn Energiepflanzen mit ihrer negativen Bedeutung für den Artenschutz immer ignoriert und nicht debattiert?

    • @Rudolf Fissner:

      Diese Probleme werden durchaus ebenfalls debattiert. Ich stimme Ihnen auch zu, dass eine solche Debatte notwendig ist. Nur: Keine Debatte funktioniert, indem jemand vom Thema ablenkt und anmerkt, dass eine andere Debatte auch notwendig ist.

      Außerdem haben Sie etwas missverstanden. Es geht bei dieser Windkraftdebatte nicht um Flächenverbrauch, sondern es geht um Probleme beim Fledermausschutz. Und wenn Sie das Interview gelesen hätten, wüssten Sie dass es sich dabei um lösbare Probleme handelt. Man kann Windkraft und Fledermausschutz mit technischen Lösungen vereinbaren.

      Was Energiepflanzen betrifft, haben Sie natürlich recht. Das ist ein Flächenverschwendungsproblem, und ich finde, man sollte Biogasanlagen nur unter Verwendung ohnehin anfallender Abfälle betreiben. Dann hätte man mehr Flächen für Zwecke wie Nahrungsmittelanbau, Aufforstung und Naturschutz. Das ist aber an dieser Stelle eigentlich nicht das Thema.

  • Windräder könnten die Fledermausforschung weiter voran bringen. Man muss nur mit dem Metalldetektor die Ringe darunter suchen und erfährt dabei, wie sie sich durch Europa bewegen.

  • @AXEL DONNING

    "[totalitär] ... wird aber regelmäßig so gesagt und auch so dargestellt."

    [citation needed]

    Mein Eindruck ist, dass Sie gerade einen virtuellen Gegner zusammenbasteln, um dareuf herumzuhauen.

    Das ist eine rhetorische Figur, die gemeinhin als "strawman" bezeichnet wird.

  • Die modernen WEA haben Rotoren, die höher beginnen als die Flughöhe der Fledermäuse, glaube ich.

    • @meerwind7:

      Können Sie ausfindig machen, wo diese Information herkommt? Wäre interessant, das detailliert nachlesen zu können.

      Ansonsten sieht man natürlich sehr unterschiedliche Modelle von Windkraftanlagen in der Landschaft. Und was technische Lösungen für den Fledermausschutz betrifft, gibt es, wie im obenstehenden Interview besprochen, auch andere Möglichkeiten, die gut funktionieren.

  • 0G
    05867 (Profil gelöscht)

    Wenigsten multipliziert Hr Voigt die Anzahl der angeblich durch WKAs verunfallten Tiere nicht mit der Anzahl aller europäischen WKAs, um möglichst dramatische Zahlen zu erhalten ...



    Das tun nicht alle Tierschützer so. Weshalb es auch innerhalb der Umweltschutzcommunity zwischen Greenpeace, DUH und WWF ein Zerwürfnis mit dem Nabu und dem BUND gibt.



    Letztere wollten eine Positionspapier mit der Windkraftbranche zur gemeinsamen Festlegung von Mindeststandards nicht unterschreiben.



    Für diese Verbände ist der Klimawandel und der umfassende Ökozid durch die Landwirtschaft das geringere Übel.



    Für diese Haltung fehlt mir als Klimaschützer jegliches Verständnis; ich würde daher die Energiewende auch lieber im Konflikt gegen diese Dogmatiker durchsetzen wollen. Sonst dauert das nochmal 20 Jahre. Bis dahin sind ohnehin alle Fledermäuse verhungert...

  • Anpassen oder ausstreben. So funktioniert Evolution. Das gilt auch für Fledermäuse. Man könnte sicherlich auch UHF-Lautsprecher an die Windräder bauen, aber das hat vermutlich seutlich nehr Auswirkungen als ein paar tote Fledermäuse.

    • @Haja1953:

      "Anpassen oder aussterben..."

      Genau darum geht es ... und zwar für die Spezies Mensch.

      • @Manzdi:

        Sie haben in Bio leider nicht aufgepasst. Der anpassungsfähigste Organismus überlebt und nicht der angepassteste. Der Mensch gehört zur den ersteren Spezies, die Fledermaus zur zweiten. Deswegen gibt es doch überhaupt soetwas wie Artenschutz.

        • @Hans Wurst:

          Lieber Hans Wurst, Sie unterstellen mir eine Aussage, die ich so nicht getätigt habe. Und Sie glauben ernsthaft, die Spezies Mensch wäre "der anpassungsfähigste Organismus". Offenbar haben Sie noch nicht die Schwachstellen bemerkt. Respekt. Und Sie wollen in Bio aufgepasst haben?

          • @Manzdi:

            Ratten sind sicher anpassungsfähiger als Menschen. Aber der Mensch kann sich durch seinen Geist und Intellekt und die Fähigkeit zur Technik zusätzlich anpassen. Deswegen ist die Weltuntergangsstimmung der letzten Generation auch so absurd.

            • @Hans Wurst:

              "Deswegen ist die Weltuntergangsstimmung der letzten Generation auch so absurd."

              Der Mensch ist eine anpassungsfähige Spezies, sicher. Er hat vor 10.000 Jahren begonnen, weite Teile einer Naturlandschaft in eine Kulturlandschaft zu wandeln. Kein Problem.

              Vor 150 Jahren hat er allerdings begonnen das 6. Massensterben auf der Erde einzuleiten. Es ist in vollem Gange und nimmt an Fahrt auf. Das hat in 3,5 Mrd. Jahren Erdzeit keine andere Spezies geschafft.

              Ich finde das für diese Spezies, die für sich proklamiert, Geist und Intellekt zu haben, alles andere als rühmlich.

              Während bei aller Kenntnis der globalen Probleme die Prioritäten weiterhin einseitig auf das Wirtschaftswachstum gesetzt werden, fehlen wirksame Handlungsstrategien, um ein Fortschreiten des Artensterbens und Klimawandels abzuwenden.

              Die "letzte Generation" hat keine Bedenken, dass die Welt untergeht, sondern dass die Lebensbedinungen für ein friedliches Miteinander massiv erodieren.

    • @Haja1953:

      Evolution ist ein Prozess welcher Jahrtausende dauert.



      Wie lange haben wir schon Windkraftanlagen? Schwaches Argument also, obendrein ein Argument welches nur klimaschädliche Konzerne nutzen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Gewagte These, dass Evolution Jahrtausende dauert.

        www.sueddeutsche.d...m-erbgut-1.2712162

        • @Gnutellabrot Merz:

          Tja, wer zu wenig liest, ist klar im Nachteil

        • @Gnutellabrot Merz:

          Hinter einer Paywall versteckt: Ich müsste einwilligen, Daten an Dritte zu verhökern.

          Zweitens: Ist das die Art, Greenwashing zu rechtfertigen?

  • Letztlich bedeutet menschliches Leben eben immer einen Eingriff in die Natur. Schon die quartäre Aussterbewelle war zumindest teilweise menschengemacht und selbst wer seine Ernährung auf Fallobst umstellt tritt damit in Nahrungskonkurrenz zu allerlei anderen Arten. Von den Folgen von Verkehr, Landwirtschaft auf Basis von Monokulturen und Pestiziden, Industrie, fossiler und nuklearer Energieerzeugung, ... ganz zu schweigen. Innerhalb des so definierten Bezugsrahmens ist es schon sehr verwunderlich, dass die dringend notwendige Energiewende so häufig ausgerechnet mit dem Argument ausgebremst wird, dass auch diese Art der Energiegewinnung mit einen Eingriff in die Natur verbunden ist, statt es als Fortschritt zu betrachten, dass die negativen Folgen damit immerhin sehr viel kleiner werden.

    • @Ingo Bernable:

      Es geht ja auch anders. Sicherlich, das Überleben des Menschen ist immer ein Eingriff in die Natur. Aber das tut jede andere Tierart auch. Doch andere Tierarten sind noch weit davon entfernt, mehr auszubeuten als die Natur hergibt.

      Wir müssen den Menschen nur weiß machen, dass wir unseren Konsum um mindestens ein Zehntel (als Beispiel) verkleinern müssen. Sodass Fleischkonsum auf null reduziert wird, die Benutzung von Individualverkehr, Duschen nur einmal die Woche, Kleidung kaufen nur alle zehn Jahre, Bitcoin abschaffen, etc. etc.

      Dann und nur dann wird die Erde auch in 1000 Jahren noch weiter blühen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ich argumentiere ja auch mit keinem Wort dafür die Ressourcen über ihre Regenerationsfähigkeiten hinaus auszubeuten, sondern lediglich gegen die von Einigen vertretene Erwartungshaltung an die EE, dass diese komplett frei von jeglicher negativer Auswirkung auf die Umwelt sein müssten. Das ist eben unmöglich. Relevant ist nicht ob sich unter WKA tote Fledermäuse finden, sondern ob sich dennoch eine stabile Population halten kann.



        Abgesehen davon habe ich auch den Eindruck, dass die Debatte um Artenschutz bei WKA völlig schief und unverhältnismäßig geführt wird. Wo hätte man schon einmal ein auch nur annähernd ähnliches Engagement gegen Hauskatzen, Fensterscheiben oder motorisierten Verkehr gesehen die zu weitaus mehr totem Fluggetier führen als Windräder? Und mit Schlachthöfen die täglich eine eine halbe Million Hühner um ihr elendes Leben bringen hat abgesehen von ein paar Veganismus-Aktiven auch kaum jemand ein Problem. Aber wenn es um Windräder geht entdecken plötzlich auch jene die sich eben noch ihr Separatorenfleischpflanzerl reingezogen haben ihre Liebe für Tier- und Artenschutz.

        • @Ingo Bernable:

          Fledermäuse fliegen nicht gegen Fensterscheiben.

        • @Ingo Bernable:

          Es wäre schon viel gewonnen, wenn der Unsinn aufhören würde, dass mit EE Artenschutz betrieben würde. Es geht allein um Aufrechterhaltung unseres Wohlstands.

  • Zuerst kommt der Mensch, dann kommt der Mensch und danach kommt noch einmal der Mensch. So ist das nun einmal, wenn ein "brutales Tier" wie der Homo sapiens die Macht auf dem Planeten an sich gerissen hat und allen anderen Tiere ihr Lebensrecht abspricht, nur weil er weiterhin Energie für sein klimaschädliches Wirtschaftswachstum erzeugen möchte. Geht es eigentlich wirklich um die Energiewende, die wir natürlich dringend benötigen? Oder geht es nur wieder darum, die Energie für das klimaschädliche Wirtschaftswachstum auf Kosten der Natur so schnell wie möglich wieder bereitzustellen? Wir Menschen produzieren doch jetzt schon so viel an unnützen Waren, dass 30 Prozent davon sofort auf dem Müll landet oder nach spätestens 2 Jahren in die Schrottpresse kommt, wie man immer wieder auf Recyclinghöfen sieht, wo fast neue Möbel weggeworfen werden, weil man sich ja heutzutage ständig "neu" einrichten muss. Benötigt der Mensch auch wirklich Autos mit 100, 200 oder sogar 350 PS?

    Solche Fragen würden sicherlich die Fledermäuse und auch andere Tiere stellen, aber wie schon Christian Voigt so treffend sagte, "Wo kein Kläger, da kein Richter", und da Tiere nicht juristisch klagen können, werden sie wohl bald alle dem "Energieverbrauchswahnsinn" der Menschheit zum Opfer fallen.

    • @Ricky-13:

      Ich kann Ihrer Sichtweise nur zustimmen.

      Allerdings würde ich nicht sagen, dass es der Mensch ist, der die Schuld trägt, da es Kulturen einbezöge, die durchaus in der Lage sind die Ressourcen ihrer Lebensräume zu achten und nicht auszubeuten. Kulturen, die in Kreislaufwirtschaften leben, aber von einer Teilpopulation des Menschen vertrieben wird.

      Diese Teilpopulation hat ihren Ursprung in Europa und ist erst mit Schiffen später dann auch mit Flugzeugen ausgeschwärmt, um sich im Sinne ihres Wirtschaftssystems die Ressourcen der Erde für immer mehr Wohlstand verfügbar zu machen.

      Für das recht junge Erdzeitalter wird von einigen Autoren auch der Begriff Kapitalozän verwendet.



      Es sieht nach einem intensiven, aber sehr kurzen Kapitel auf der Erde aus.

    • @Ricky-13:

      Müll? Autos? Was hat all dies mit Windrädern zu tun? Man nennt es auch Whataboutism.



      Bei den Fledermauses wird es wahrscheinlich so ähnlich sein wie generell bei Vögeln. Da galten jahrelang diese Anlagen auch als Todesfalle Nummer eins. Bis man mal genauer nachgeschaut hat. Zuerst kommen Verkehr, Glasfassaden, und so weiter. Und auf Platz 7 dann die Windräder.

      • @Mopsfidel:

        "Müll? Autos? Was hat all dies mit Windrädern zu tun?"

        Ist nicht schwer zu verstehen:

        Elektroauto - elektrische Energie - Windräder.

        Je mehr Elektroautos bewegt werden, desto mehr Energie wird benötigt, desto mehr Windräder.

        Je schwerer die Autos (große Fahrzeuge Bulli T7, T6, T5, ... SUV, Pickup) desto mehr Energie, desto mehr Windräder.

        Je mehr Leistung ein Fahrzeug hat, desto intensiver die Fahrweise, desto mehr Energie, desto mehr Windräder.

        Vögelvergleiche mit Verkehr und Glasfassaden sind Whataboutism.

        Windräder sind ein Baustein zur Energieversorgung, aber auch ein Baustein zur Reduktion von Fledermauspopulationen.

      • @Mopsfidel:

        Tja, die Windräder geben den Fledermauspopulationen eben den Rest. Man könnte ja auch wie im Artikel beschrieben die Anlagen erst ab einer bestimmten Windsstärke laufen lassen.

    • 0G
      05867 (Profil gelöscht)
      @Ricky-13:

      Sie propagieren das man erstmal versucht, Energie einzusparen und DANN die notwendige Energiewende durchführt.



      Sie spielen auf Zeit, die wir wegen der Versäumnisse der letzten 20 Jahre nun nicht mehr haben.



      Auch die die großen Umweltverbände hätten diese Zeit besser nutzen können als hauptsächlich Klagen gegen WKAs zu finanzieren.



      Jetzt ist es zu spät.

      • @05867 (Profil gelöscht):

        Es ist nicht zu spät, weil wir zu zögerlich mit dem Ausbau der Windkraftanlagen waren, sondern weil der Energiebedarf und Ressourcenverbrauch unablässig steigt.



        Selbst in der Zeit der Energieknappheit durch den Ukraine-Krieg, tun wir so, als bräuchten wir keine Abkehr vom Wachstumsdogma.



        Das ist der Fehler, weshalb es zu spät ist.

        • @Manzdi:

          Richtig, denn das Krebsgeschwür der Welt heißt Wirtschaftswachstum (das ungebremste Wachstum schädigt unsere Ressourcen) und die Auswirkungen sind Umweltverschmutzung und ein Klimawandel der irgendwann richtig "zuschlägt". Die Wahrheit ist doch, dass der "Schornstein" des Wirtschaftswachstums demnächst wohl noch mehr "rauchen" soll, damit die Verursacher des Klimawandels ihr "Monopolyspiel" weiterhin spielen können; auch wenn die CO2-Konzentration in der Atmosphäre jetzt schon bei 420 ppm ist. Damit der Irrsinn mit dem klimaschädlichen Wirtschaftswachstum weitergehen kann, erzählt man den naiven Bürgern jetzt etwas von "sauberer Energie" durch Windräder, nur um weiterhin sinnlos Energie für Dinge zu erzeugen, die nach kurzer Zeit in den Müll wandern. Anstatt mal den "Energiehahn" zu drosseln, sollen jetzt sämtliche Naturlandschaften mit Windkraftanlagen "bereichert" werden. Der Mensch möchte einfach nicht mehr auf etwas verzichten, er möchte bis zu seinem Untergang weiterhin 'produzieren und konsumieren' (die Recyclinghöfe sind jetzt schon voll mit dem Müll, der ständig sinnlos erzeugt wird). Der Mensch begreift einfach nicht, dass er dadurch zuerst sämtliche Tiere tötet und am Ende dann sich selbst.

  • "Wir sind auf 70 Schlagopfer pro Windkraftanlage gekommen,"

    Es liest sich ein wenig so, als ob Anschaltung in der Zugzeit für alle Arten gelten wird. Aber von den drei genannten Arten zieht zb die Zwergfledermaus nur über kurze Strecken zwischen Winter- und Sommerquartier. Da gibt es keine großräumigen "Wanderwege".

    Ansonsten ist doch gut, dass man WKAs a) zu bestimmten Zeiten abschalten kann und b) mit Sensoren zur Abschaltung ausstatten kann.



    Das wird die Schlagverluste reduzieren.



    (Es gibt keine Energiegewinnungsmöglichkeit ohne Auswirkung - nur je mehr Energie benötigt wird, desto größer die Auswirkung).

    • @fly:

      Die "Sensoren zur Abschaltung" funktionieren noch nicht besonders gut. Bisher ist es so, dass ein Monitoring durchgeführt wird, indem mittels Ultraschallmikrofonen in Gondel und Turm die Haupt - Aktivitätszeit der Fledermäuse im Gefahrenbereich erforscht wird. Zusätzlich spielt auch die Standortwahl eine Rolle, da kritische Standorte höhere Abschaltzeiten erfordern, die wiederum den Betrieb einer Anlage in Einzelfällen unwirtschaftlich werden lassen kann.

    • @fly:

      Ein wichtiger Nebensatz fehlt:



      ".. unter drei Alt­anlagen die Schlagopfer gezählt und dann hochgerechnet .."

      Die 70 Schlagopfer sind also nicht die tatsächlich gezählten, toten Tiere!



      Mich erinnert dies an die leidige Diskussion darüber, wie viele Vögel anscheinend an WKA sterben. Heraus kam, dass WKA erst an siebter oder achter Position liegen, vor LKW, Zug, Glasfassaden, ...

      Naturschutz und Umweltschutz ist wichtig. Aber in Deutschland kippt man gern mal wieder das Kind mit dem Bade aus.

      • @Mopsfidel:

        Das wissen Sie woher? Übrigens sind Fledermäuse stark gefährdet, da kommt es mittlerweile auf jedes Tier an.

  • Wie wäre eine Studie, die Wirkung von gepulsten Ultraschall auf die Flugrouten zu untersuchen?



    Zu einem vorigen Kommentar: Letztlich schaut man bei einer WEA so genau hin weil Probleme offensichtlich werden, bei Kohle Gas und Atomverstromung liegen die Toten nicht direkt daneben. Heißt nicht dass man nichts gegen das Problem tun sollte, nur bei der Einwirkung auf die Umwelt muss man generell bei allen Arten der Energiewandlung direkte und indirekte Folgen einbeziehen. Speziell durch Kohle als Energieträger dürften viel mehr Fledermäuse auch ohne Klima ihr Leben verlieren, die Auswirkungen von Tagebau etc. auf die Nahrungsquelle Insekt dürften gewaltig sein. KKW bringen bekanntlich viele Probleme wobei, vor den Russen, rund um Tschernobyl die Fauna und Flora, von gelegentlichen Missbildungen abgesehen, sehr von der Abwesenheit der Menschen profitiert haben 😜

  • @AXEL DONNING

    Klimaschutz /ist/ nunmal Artenschutz. Konkret hier: wenn sich das Wetter so gewandelt hat, dass es kaum noch Insekte gibt, sind die Fledermäuse erst recht weg.

    Forschung über die Folgen von erneuerbaren Energien sind natürlich Teil des Deals, das wird im Artikel auch gut thematisiert. Für den konkreten Fall der Fledermäuse ist wohl die Richtung, Windanlagen bei ihrem Flugwetter abzuschalten.

    Die einzige undifferenzierte Betrachtung hier scheint mir also Ihre zu sein.

    • @tomás zerolo:

      Klimaschutz ist Artenschutz? Soso. Klimaschutz ist eine notwendige, aber noch keine hinreichende Bedingung für Artenschutz.

      Das traurige ist: Bei 75% der Windkraftanlagen wird nicht auf den Schutz von Fledermäusen geachtet.

      Das erfreuliche: Die restlichen 25% der Windkraftanlagen zeigen, dass erfolgreicher Fledermausschutz mittels technischer Lösungen möglich ist und nur wenig Energie kostet.

      Die logische Konsequenz: Weg von den verhärteten Fronten, hin zu den Lösungen! Technische Lösungen, die bei 25 % der Anlagen funktionieren, sollten bei 100 % angewandt werden. Bitte gesetzlich verpflichtend.

    • @tomás zerolo:

      Klimaschutz ist nicht Artenschutz.

      Klimaschutz (Bau von WKAs, Bioenergie, etc.) dient dem Zweck unseren Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Bioenergiegewinnung (15% der Ackerflächen!) führt zu zusätzlichen Schwund von Biotopen. WKAs haben immer einen Impact.

      All die Maßnahmen sind nur dafür da, dass das mehr an Artenschwund durch Klimaschutzmaßnahmen nicht zu heftig ausfällt. Da wird dann halt nicht mit Kanonen auf Spatzen geschissen, sondern nur mit nem MG. Und mit Tempo 100 wird keine einzige Straße entsiegelt.

      Klimaschutz ist Wirtschaftsschutz.

      • @Rudolf Fissner:

        Sie haben es ausgesprochen - so sehe ich das auch.

    • @tomás zerolo:

      Klimaschutz ist Artenschutz ist nicht komplett falsch, wohl aber in seiner totalitären Aussage, nach der man nur Klimaschutz betreiben muss, und die Arten dann schon von alleine geschützt sind. Das hört sich schräg an, wird aber regelmäßig so gesagt und auch so dargestellt. Die Standortwahl von Windkraftanlagen und die Abschaltungen ergeben einen guten Schutz für die Fledermäuse. Genau das wird aber durch die Politik konterkariert, eben mit der Begründung, wonach Klimaschutz Artenschutz sei. Dabei kann man Windenergie ohne Ende ausbauen, und die Arten sind trotzdem weg. Der Satz ist also vollkommen undifferenziert.

      • @Axel Donning:

        Man macht es sich aber zu einfach, wenn man sich jetzt im Interesse des Artenschutzes auf den zugegebenermaßen recht einfach verständlichen Umstand Windräder stürzt.



        Komplexe, systemische Auswirkungen auf die Artenvielfalt kennen wir viel länger und sie haben ja ihre verheerende Wirkung bereits eindrücklich gezeigt. Sieht man vielleicht nicht so offensichtlich wie eine tot unter dem Windrad liegende Fledermaus.



        Nur weil der eine Zusammenhang weniger komplex ist als der andere, darf sich die Sicht hier nicht verschieben. Mal vereinfacht dargestellt: Eine Fledermaus die aufgrund systemischer Verschlechterung des Lebensraums gar nicht geboren wird, hat gar nicht die Chance, tot unter einem Windrad zu liegen. Man sieht sie einfach nicht.....



        Und die, die man eben gar nicht erst sieht sind ungleich mehr als die, die von Windrädern geschädigt werden.

        • @Life is Life:

          Sorry, aber das zeugt nicht gerade von tiefer Kenntnis der Materie. Selbstverständlich gibt es Faktoren, die auf einer anderen Ebene ablaufen und glauben Sie mir: Die Forschung lässt die anderen Faktoren auch nicht nicht außer acht. Aber deshalb einen Faktor auszublenden, der berechenbar (Prognosen über Auswirkungen auf Populationen bei regelmäßiger Tötung von X - Individuen) einen Populationseinfluss hat, ist schon ziemlich steil. Zudem sind die Probleme ja durchaus in den Griff zu bekommen (keiner "stürzt sich hier auf die Windräder"). Es geht eben um eine vernünftige Standortwahl und die Abschaltungen. Dann bringen Sie doch mal den Nachweis, dass das ernsthaft die Energiewende beeinflussen würde. Die Fledermäuse kommen übrigens bisher ganz gut mit den von Ihnen bemühten "komplexen, systematischen Auswirkungen" zurecht. Zu diesen gehört der Verlust von Jagdlebensräumen und Transferlinien, welcher ebenfalls zum Teil durch die Windkraft verursacht wird hinzu.

  • Ich höre schon wieder diejenigen laut aufschreien, die der Prämisse "Klimaschutz ist Artenschutz" folgen und keinen Bock auf differnzierte Betrachtungen haben.

    • @Axel Donning:

      Umso unangebrachter ist dieser Aufschrei, wenn klar wird, dass eine differenzierte Betrachtungsweise erst dazu führt, dass man beides durchaus sehr gut vereinbaren kann. Nach dem, was aus dem Interview hervorgeht, müsste man zum Schutz von Fledermäusen einfach an ALLEN Windkraftanlagen technische Lösungen anwenden, die bei 25 % der Windräder bereits erfolgreich eingesetzt werden. Also: Diese Probleme sind lösbar. Man muss es nur wollen.