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Vorwahlen der Demokraten in den USA„Sozialist“ gegen Trump

Bernie Sanders gewinnt klar die demokratischen Vorwahlen in New Hampshire. In die nächsten Runden geht er als Spitzenreiter.

Früher Favorit mit vielen GegnerInnen: der linke Senator Bernie Sanders Foto: reuters

New York taz | Bernie Sanders ist der Gewinner der Demokratischen Vorwahlen in New Hampshire am Dienstag. Sein Wahlsieg fiel zwar knapper aus als erwartet. Doch das Signal ist eindeutig. Es bestätigt einen Trend, der sich zwei Wochen zuvor in Iowa abgezeichnet hat, wo Sanders mit mehreren tausend Stimmen Vorsprung vorne lag. Der Trend besagt, dass ein Politiker, der sich „demokratischer Sozialist“ nennt und der die Wirtschafts- und Sozialpolitik der USA der letzten vier Jahrzehnte auf den Kopf stellen will, der Spitzenreiter im Vorwahlkampf der Demokratischen Partei ist. Für Sanders eröffnet sich damit der – hindernisreiche und lange – Weg zu einer potenziellen Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten beim Demokratischen Parteitag im Juli in Milwaukee.

Mit rund 26 Prozent der Stimmen lag Sanders in New Hampshire knapp 2 Prozentpunkte vor dem Ex-Bürgermeister von South Bend, dem Zentristen Pete Buttigieg. Den beiden Männern folgte eine Senatorin aus Minnesota, die auch zum zentristischen Flügel der Demokratischen Partei gehört, Amy Klobuchar. Sie erhielt fast 20 Prozent der Stimmen.

Weit abgeschlagen folgten zwei KandidatInnen, die sich ebenfalls ernsthafte Hoffnungen auf eine Nominierung gemacht hatten. Elizabeth Warren, linke Senatorin aus New Hampshires Nachbarbundesstaat Massachusetts, schaffte nur rund 9 Prozent der Stimmen. Und der ehemalige Vizepräsident der USA, Joe Biden, der bisherige Favorit der Parteiführung, brachte es nur auf rund 8 Prozent.

Biden, der ahnte, wie miserabel sein Ergebnis würde, hatte New Hampshire schon verlassen, bevor sein fünfter Platz feststand. Bei einer Wahlveranstaltung in South Carolina prahlte er vollmundig, dass er bei den nun anstehenden Primaries, wo Latinos und AfroamerikanerInnen eine größere Rolle spielen, aufholen werde.

Elizabeth Warren gibt noch nicht auf

Warren hingegen blieb so ruhig und gewissenhaft wie üblich. Schon Stunden bevor gegen Mitternacht die Stimmenverteilung an der Spitze klar war, gestand sie ihr schlechtes Abschneiden ein. Nach Iowa, wo sie auf dem dritten Platz war, rutschte sie in New Hampshire auf den vierten Platz.

Sie erklärte, sie wolle weiter kämpfen und erwarte in den Bundesstaaten, wo die Bevölkerung nicht so homogen weiß ist wie in Iowa und New Hampshire, ein besseres Abschneiden. Zugleich machte sie Klobuchar ein Kompliment, das eine Fortsetzung ihrer Fehde gegen Sanders war. Klobuchars Abschneiden zeige, dass die Experten falsch liegen, wenn sie Frauen nicht ernst nehmen.

Zwei weitere Verlierer von New Hampshire, Senator Michael Bennet und Unternehmer Andrew Yang, warfen noch am Wahlabend das Handtuch und beendeten ihre Kampagnen.

„Dies ist der Anfang vom Ende von Donald Trump“, erklärte Bernie Sanders am späten Dienstagabend vor AnhängerInnen, von denen die meisten unter 30 waren. Er sprach sowohl „Pete“ als auch „Amy, Elizabeth und Joe“ seinen Respekt aus. Und er zeigte sich zuversichtlich, dass die DemokratInnen sich vereinigen werden, um „den gefährlichsten Präsidenten in der Geschichte dieses Landes zu besiegen“.

Buttigieg gegen Sanders: Zentrist gegen Linken

An die Adresse seiner Basis, „einer beispiellosen Grassroot-Bewegung von Küste zu Küste“, mit deren Unterstützung er für seine eigene Nominierung kämpft, erinnerte Sanders an einige Kernsätze seines Programms. Die stellen ausnahmslos radikale Gegenentwürfe zu Trump dar, gehen aber an vielen Stellen auch weiter als die Vorschläge seiner demokratischen KonkurrentInnen: Krankenversicherung ist ein Menschenrecht, kein Privileg. Öffentliche Universitäten müssen gebührenfrei werden. Die Klimaveränderung bedroht die Zukunft des Planeten. Das amerikanische Volk und nicht die Lobbygruppe NRA entscheidet über die Schusswaffengesetze. Und Frauen entscheiden selbst über ihre Körper und Leben.

Buttigieg ging noch am Wahlabend zur Attacke gegen Sanders über. Der Ex-Bürgermeister und erste bekennend schwule Präsidentschaftskandidat kritisierte seinen Konkurrenten als zu radikal für die WählerInnen. Buttigieg wirbt gezielt um die Stimmen von Parteiunabhängigen und von „moderaten“ RepublikanerInnen, die er „künftige Ex-Republikaner“ nennt.

Für den Run auf die demokratische Nominierung zeichnet sich mit dem Ausgang von New Hampshire ein Szenario ab, bei dem Sanders gegen die ZentristInnen steht. Neben Buttigieg, Klobuchar und Biden gehört zu Letzteren auch ein Kandidat, der in New Hampshire gar nicht persönlich aufgetreten ist, sondern lediglich Werbevideos im Fernsehen geschaltet hat. Michael Bloomberg, der ehemalige Bürgermeister von New York, einer der reichsten Menschen der USA und ein Mann, der in seinem politischen Leben sowohl Republikaner als auch Unabhängiger und Demokrat war, will ebenfalls die Nominierung haben.

Aber Bloomberg hat sich entschieden, in den vier frühen Vorwahlstaaten Iowa, New Hampshire, South Carolina und Nevada noch gar nicht anzutreten, sondern erst am 3. März einzusteigen, dem sogenannten Super Tuesday, an dem in 14 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen stattfinden.

„Heute haben wir gewonnen“, beschrieb die Organisation Our Revolution, die Sanders' Wahlkampf unterstützt, am Dienstagabend die neue Situation: „ab morgen wird sich die Milliardärsklasse mit geballter Macht auf unsere Bewegung stürzen.“

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72 Kommentare

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  • So niedlich er auch ist, Buttigieg ist politisch wenn dann eine Art neue Hillary Clinton - nur noch nicht so verbrannt. Mit ihm ist gerade nur zu erwarten, dass sich die Widersprüche in den USA weiter aufrecht halten, weil er zwar die krassen Formen der Diskriminierung angehen wird, aber nicht das fundamentale Problem der sozialen Ungleichheit, dass die Staaten an den Rand des Kollaps bringt.

    Sanders oder seinesgleichen sind die einzige vernünftige Antwort auf die Probleme der Zeit. Die notwendige Erneuerung muss mit der neoliberalen Tradition brechen, will man nicht schon den nächsten Trump in den Startlöchern wissen.

  • Keine Chance mit Sanders, leider.

    Die Demokraten sind zu zerstritten, als dass sie das Naheliegende tun und massiv Buttigieg unterstützen würden.

    Selbstzerfleischung.

    • @cazzimma:

      Einzig erscheint klar, dass sich die Verhältnisse nicht ändern sollen.

    • @cazzimma:

      Es wird immer wieder vergessen, dass die Delegiertenstimmen in den US-Vorwahlen großteils NICHT nach dem "winner takes all"-Prinzip vergeben werden. Das bedeutet, dass die Stimmen der verschiedenen Konkurrenten als Manövermasse erhalten bleiben. Am Ende setzt sich Einer durch, und der wird auch die Stimmen der ihm näherstehenden anderen Kandidaten erhalten. Von denen gibt es im "gemäßigten" Lager deutlich mehr als im Sanders-Lager.

      Das Hauptproblem sehe ich daher in der Sturheit, die Sanders schon 2016 gezeigt hat. Er hat so lange an seiner aussichtslosen Kandidatur und dem aggressiven parteiinternen Wahlkampf festgehalten, dass die Partei sich nachher nicht mehr hinter Clinton einen konnte - ziemlich hohe Punkte auf der (nach oben offenen) "Merz-Skala" für Selbstbehauptung um jeden Preis...

      • @Normalo:

        Dennoch wird das Ausmaß der Zerstrittenheit, die die Demokraten so übereifrig an den Tag legen, ihnen auf die Füße fallen.

        • @cazzimma:

          Noch haben sie Zeit, aus 2016 zu lernen und sich auf einen respektvolleren Umgang miteinander zu einigen, spätestens wenn sich das Bewerberfeld auf zwei bis vier Favouriten reduziert hat. Ein paar Wochen vor der Convention wäre aus meiner Sicht der Moment, ab dem man spätestens sichtbar an einem Strang ziehen sollte. Ob das GENUG Zeit speziell für Bernie und seine Unentwegten ist, steht halt in den Sternen...

      • @Normalo:

        "... dass die Partei sich nachher nicht mehr hinter Clinton einen konnte..."

        Warum sollte sie sich hinter jemanden einen, der einfach weiter machen wollte, wie bisher. Dazu kam, dass Frau Clinton noch nicht mal ihre wenigen progressiven Versprechen halten wollte. Also bitte nicht die Schuld demjenigen geben, der für eine bessere Politik eintritt.

        "Krankenversicherung ist ein Menschenrecht, kein Privileg. Öffentliche Universitäten müssen gebührenfrei werden. Die Klimaveränderung bedroht die Zukunft des Planeten. Das amerikanische Volk und nicht die Lobbygruppe NRA entscheidet über die Schusswaffengesetze. Und Frauen entscheiden selbst über ihre Körper und Leben."

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          "Warum sollte sie sich hinter jemanden einen, der einfach weiter machen wollte, wie bisher."

          Weil diese Person die Vorwahlen gewonnen hat, die nominierte Präsidentschaftskandidatin der Partei ist und weil die Alternative zu ihr Donald Trump heißt, zum Beispiel. Manchmal muss man auch einsehen, wenn man verloren hat.

          • @Normalo:

            Wenn weiter so aber auch nichts Gutes verheißt? Dann geht man vielleicht garnicht.

            "Manchmal muss man auch einsehen, wenn man verloren hat."

            Und wenn die andere Seite mit gezinkten Karten gespielt hat?

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              ...hat man trotzdem verloren - und gewinnt auch nicht nachträglich noch, indem man der Gewinnerin am Zeug flickt.

              Als klar war, dass Bernie nicht der demokratische Kandidat werden würde, gab es nur noch die Wahl zwischen Clinton und Trump. Da half kein verbohrtes Weiterkämpfen und kein Wehgeschrei. Natürlich ist es "menschlich", angesichts dieser Auswahl in die Schmollecke zu verschwinden und irgendwas von "Pest und Cholera" zu knödeln. Aber wer das tut, sollte nicht danach nochmal antreten und mit seinem Willen prahlen, "Verantwortung zu übernehmen". Wer Verantwortung tragen will, tut das, was er in der jeweiligen Situation als das beste erkennt und nicht was das beste wäre, wenn die Geschichte so verlaufen wäre, wie er es für richtig hält.

              Und ja - die Parallelität zu einem gewissen, ebenfalls sehr meinungsstarken Egomanen in der deutschen Politik (entgegengesetzte politische Einstellung, aber gleiche "Ich oder keiner"-Mentalität) ist völlig beabsichtigt. Sanders hätte so oder so einen Grund gefunden, Clinton nicht zu unterstützen. Nicht weil sie gepfuscht hat, sondern weil sie nicht Sanders ist. Und er wird wieder verlieren und wieder so einen Grund finden, befürchte ich.

              • @Normalo:

                "Sanders hätte so oder so einen Grund gefunden, Clinton nicht zu unterstützen."

                Das stimmt nicht. Er hat seine Anhänger aufgefordert, Clinton zu wählen. Allerdings sind offensichtlich nicht alle dieser Empfehlung gefolgt.

                Sie können die Schuld für C's Niederlage natürlich bei Sanders und/oder in Moskau suchen. Das ändert aber nichts daran, dass die mit allen Mitteln durchgeboxte "unvermeidliche" Kandidatin die falsche Kandidatin war. Eine Kandidatin, deren wichtigster Programmpunkt war, dass sie irgendwie "dran" ist und die einen grottenschlechten, bis ins dumme gehenden Wahlkampf gemacht hat, hat gegen einen seltsamen Typ verloren, der vor Teilen seiner eigenen Partei aktiv bekämpft wurde.

                Und wenn die Führung der Demokraten nicht endlich beginnt, die Ursachen der Niederlage OBJEKTIV zu analysieren, statt sich an Ausreden zu klammern, sind Trump weitere 4 Jahre sicher.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Zum Einen kam diese Empfehlung wenig überzeugend, nachdem er vorher (trotz faktisch längst gefallener Entscheidung) immer weiter gegen Clinton gekämpft hatte. Er hat den Zeitpunkzt, wo man noch halbwegs glaubwürdig die Reihen schließen könnte, SEHR deutlich verpasst. Den Eindruck zu erwecken, dass die beiden demokrtischen Kandidaten irgendwie im selben Team spielen, hat er sich auch nie ernsthaft Mühe gegeben. Ihre eigene heftige Reaktion auf die Frage "Warum nicht Clinton?" (nach drei Jahren Trump, die wahrlich das beste Argument sein sollten, WARUM Clinton, wenn schon Bernie nicht ging) zeigt, wie langfrisitg dieser Spaltpilz wirkt.

                  Und jetzt gerade ist er schon wieder dran und fetzt sich am giftigsten bevorzugt mit dem aussichtsreichsten Kandidaten der Gemäßigten. Würde ich ein Trump PAC leiten, ich würde wahrscheinlich lieber Geld für Bernies Kampagne als für Trumps einsammeln...

                  Ich sage nicht, dass Clinton wegen Bernie verloren hat. Sie hat es sich sicher mindestens genauso selbst zuzuschreiben. Aber die Wahl war knapp, und ein paar zig- oder hunderttausend Bernie-Fans in den richtigen Staaten hätten sie umentscheiden können. Und wenn Bernie damit fertig ist, mit dem Finger auf andere Leute zu zeigen, könnte ER sich vielleicht auch mal DAMIT befassen.

      • @Normalo:

        Die behauptung lässt sich auch einfach umdrehen:

        Das Hauptproblem sehe ich daher in der Sturheit, die Clinton und die demokratischen Rechten 2016 gezeigt haben. Sie haben so lange an der bei der Wahl klar aussichtslosen Kandidatin Clintons und dem aggressiven parteiinternen Wahlkampf gegen Sanders festgehalten, dass die Partei sich auf den gegen Trump aussichtsreicheren Kandidaten Sanders nicht hat einen können - ziemlich hohe Punkte auf der (nach oben offenen) "Merz-Skala" für die asozialen Interessen der kapitalbesitzenden Klasse um jeden Preis... Den rechten Demokraten ist halt Trump lieber als der Sozialist "Sanders", bei ihm hätten die Lobbyisten mehr zu verlieren.

        • @Colonel Ernesto Bella:

          Ihnen ist schon klar, dass die Partei "Demokraten" heißt, oder?

          Diese Partei hat - wie die republikanische Konkurrenz auch - einen komplexen Vorwahl-Prozess, um eine möglichst ausgewogene Mischung aus Basis-Stimmung, Wahlvorwegnahme und Parteiräson bei der Auswahl ihres Präsidentschaftskandidaten zu gewährleisten. Der hat sicher auch gravierende Nachteile, wobei die aber im Zweifel subjektiv zu werten sind.

          Aber er ist nunmal so, wie er ist, und Sanders hat sich 2016 - und 2020 wieder - auf diesen Prozess eingelassen. Nur sind offenbar er und seine Anhänger nicht bereit, die Resultate zu akzeptieren, wenn die ihnen nicht in Kram passen.

          Fakt ist: Clinton hat 2016 sowohl die Vorwahlen gewonnen alsauch die Parteigranden auf ihrer Seite gehabt. Also konnte auch nur sie als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten aufgestellt werden. Jetzt mit dem Finger auf sie zu zeigen und sie dafür zu schelten, dass sie ist, was sie ist, und erreicht hat, was sie erreicht hat, demonstriert nur mangelnde Demokratiebereitschaft. Für solche "Wo ich doch aber Recht habe!!"-Rebellen gilt offenbar immer noch, dass in einer funktionierenden Demokratie das Volk entscheidet - aber bitteschön so, wie man selbst es für richtig hält (alles Andere ist Manipulation...).

  • Und? Mit welchen Inhalten hat er nun gewonnen? Was sprach die Vorwähler am meisten an? Hat er gewonnen aus eigener Stärke heraus oder wegen Schwächen anderer?



    Ein paar mehr Infos von taz-„US-Korrespondenten“ vor Ort hätte ich schon erwartet.

    • @Rudolf Fissner:

      Der erwartet klare Sieg Hillary Clintons über Donald Trump 2016 (war doch so, oder?) könnte vielleicht den Langzeiteffekt haben, das man sich mit Analysen und Prognosen des Wahlverhaltens unserer lieben transatlantischen Freunde nicht mehr ganz so gern aus dem Fenster lehnt...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Wie der bekannte bayerische Philosoph und Steuerflüchtling F. B. schon wusste: Das Leben ist kein Wunschkonzert.

  • Als Trump-Fan bin ich natürlich indirekt auch Sanders-Fan: Da sind die Gegensätze so offensichtlich, daß es ein republikanischer Durchmarsch werden wird.

    Würde dieser Linksradikale allerdings tatsächlich POTUS: Gute Nacht Freie Welt! Lediglich die Beziehungen zu Rußland und v.a. China würden sich erheblich verbessern. Ist "Raus aus der NATO" eigentlich auch Teil seines Programms?

    • @MS77:

      "Krankenversicherung ist ein Menschenrecht, kein Privileg. Öffentliche Universitäten müssen gebührenfrei werden. Die Klimaveränderung bedroht die Zukunft des Planeten. Das amerikanische Volk und nicht die Lobbygruppe NRA entscheidet über die Schusswaffengesetze. Und Frauen entscheiden selbst über ihre Körper und Leben."

      Normale sozialdemokratische Anliegen. Mann muss die Welt in Europa düster sein...

  • „Sozialist“:



    Also Mr. Sanders ist auf jeden Fall weiter links als Mrs. Baerbock und Mr. Habeck!

  • was soll das nun? Mittlerweile hat es sich überall eingeschlichen. Das Wort LINKS. Die Politik von Sanders sehe ich als sozial an. Mittlerweile ist es auch bei den ÖR, aber nicht nur da, Usus, jede/n der eine soziale Politik macht, als LINKS zu bezeichnen. Jedoch nicht nur hier, sondern in allen westlich/demokratischen Ländern wird LINKS fast immer geleichgesetzt mit Linksradikal, und/oder Kommunismus von der übelsten Sorte. Das fällt ja schon bei den wenigen Kommentaren auf. Achtet mal darauf, bei Heute/Tagesschau, wie oft der Begriff LINKS benutzt wird, um Menschen oder ein Ereignis zu diskreditieren. Mit Sanders würde es sehr vielen Amis besser gehen, in vielen Bereichen. Dafür müssten die sehr Reichen etwas von ihrer Macht und von ihren Dollars abgeben. Die Lobby des Kapitals, bzw. des militärisch, industriellen Komplex wird Sanders mit allen Mitteln verhindern.

    • @rotaticus53:

      Ich glaube "sie" setzen mit Links "Linksradikal, und/oder Kommunismus von der übelsten Sorte" gleich. Links ist für mich Sozial.



      Ich glaube sie verwechseln auch den Begriff radikal mit extremistisch. Wie so viele. "Das Adjektiv „radikal“ ist vom lateinischen radix (Wurzel) abgeleitet und beschreibt das Bestreben, gesellschaftliche und politische Probleme „an der Wurzel“ anzugreifen und von dort aus möglichst umfassend, vollständig und nachhaltig zu lösen. " Also in Verbindung mit Links nichts böses. Außer für Neoliberale und Rechte.

      • @Andreas J:

        Ich hoffe doch stark, dass Sie der Vernichtung durch Arbeit, wie Sie von Links im Gulag praktiziert wurde, nicht den Hauch von etwas Sozialen zusprechen. www.arte.tv/de/vid...dssr-unter-stalin/

        „Links = Sozial“ ist auch eine Worthülse, die Gruselgeschichten erzeugte.

        • @Rudolf Fissner:

          Ja klar, Links ist Gulag. Sie haben sich da ein reichlich simples Weltbild gestrickt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @rotaticus53:

      Erstens: LINKS ist unterschiedlich konnotiert. Was für die Einen wie ein Schimpfwort klingt, ist für Andere eine Auszeichnung.

      Ich bin gerne links, seit ich ein politischer Mensch bin. Das ist schon etwas länger.

      Zweitens: In Ihrem letzten Satz haben Sie etwas vergessen. "Der MIK wird ... VERSUCHEN, Sanders mit allen Mitteln (zu) verhindern."

      Er wird wachsame und durchtrainierte Bodyguards brauchen ...

      America, where are you now? Won't you care about your sons and daughters?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        „Konnotiert“

        Für 2,7 Millionen Menschen allein im Gulag war „links“ mit dem Tode mittels Vernichtung durch Arbeit, Mord, Folter, Vergewaltigungen, Verhungern und dem ganzen anderen Schrott „konnotiert“, wie Sie das so hübsch beschreiben.

        • @Rudolf Fissner:

          Natürlich war der Gulag ein Verbrechen. Witzig ist, dass gern vergessen wird, wie viele Opfer der Kapitalismus sei 1800 gefordert hat. Inklusive Lager, Ausrottung von Völkern usw. Also wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit zu großen Steinen werfen.

          Nebenbei.



          Ihr Sozialismus = Gulag ist kein bisschen besser, als das Demokratie = Guillotine des 19. Jahrhunderts.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Ein Jeder im Rahmen seiner - mehr oder weniger vorhandenen - Möglichkeiten.

          Aus Ihrer Tastatur entspricht es schon fast einem Ritterschlag, nur der Verharmlosung bezichtigt zu werden.

          Bei Ihrer Kreativität (Spötter würden von Destruktivität sprechen) sollten Sie es doch mühelos schaffen, mir wenigestens eine - späte - Mitschuld an den Gulags zu geben.

          Arzt und Apotheker empfehlen: nachts schlafen.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich will ihr Weltbild nicht ins Wanken bringen. Sie werden die 2,7 Millionen Gulag Toten schon irgendwie in ihr "gerne links sein" einbauen können.

            Rationalisieren bekommt jeder hin.



            Da sie in ihrer Kirche (m.E. scheint links sein so etwas für Sie zu sein) nur ein - verzeihen Sie - kleines Würstchen sind, werden Sie wohl kaum eine Rolle innegehabt haben, für die man Sie zur Verantwortung ziehen kann. Also nein Ich spreche Sie von jeder Mitschuld frei :-)

    • @rotaticus53:

      So wie deutsche "Soziale" z. B. den Armutsbegriff relativ definieren, also im Vergleich zur sozialen Umgebung, sollte man wohl auch "Linkssein" relativ betrachten können. Dass Sanders kein reinrassiger Sozialist ist, mag vielleicht(!) stimmen. Aber seine politischen Positionen befinden sich definitv am linken Rand dessen, was in den USA noch so halbwegs wählbar ist.

      Zu dem "vielleicht(!)": Sanders bezeichnet sich selbst als demokratischen Sozialisten. Dass sein Wahlprogramm keine Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln und ähnliche ideologischen Reinheitsnachweise enthält, könnte insofern auch der Tatsache geschudet sein, dass er in den USA von irgendwem gewählt werden will, nicht unbedingt, dass er diese Abschaffung für falsch hielte.

    • @rotaticus53:

      Dafür ist heute ja auch Konservativ = Nazi, kommt auf das selbe raus.

      • @Günter Witte:

        dasselbe

  • Jetzt geht dieses unreflektierte Bernie-Gehype schon wieder los...

    Das war ein Heimspiel-Pflichtsieg, und für einen tragfähigen Trend viel zu schwach. Eine echte Richtungsweisung pro Sanders hätte es bedeutet, wenn er die Konkurrenz komplett abgehängt hätte. Das ist ihm mit unter 30% Stimmanteil und gerade mal 2% Vorsprung nicht ansatzweise gelungen.

    Am Ende wird gegen Trump antreten, wer die meisten Stimmen auf der Convention auf sich vereint. Und das wird, wenn es so weitergeht, sicher nicht Sanders sein. Denn zu seinen eigenen Stimmen werden auf der Convention allenfalls die Delegierten von Warren nennenswert Unterstützung liefern können. Die Stimmen von Biden, Clobuchar, Buttigieg, Bloomberg etc. werden sich dagegen hinter dem erfolgreichsten gemäßigten Kandidaten versammeln. Und jetzt rechnen wir nochmal...

    Letztlich kann auch Sanders wegen des Wahlmodus nicht die richtige Wahl für die Demokraten sein. Um Trump zu schlagen, müssen sie nicht Rekordergebnisse in Neuengland, Kalifornien oder anderen uneinehmbaren Demokratenfestungen an den Küsten einfahren, sondern im Kernland punkten und den Rust Belt zurückerobern. Sanders' Sozialismus ist aber eher was für urbane Linksintellektuelle als für die abgehängten Kleinbürger, denen Trump seinen letzten Sieg verdankte. Das wird man auch an den ungebundenen Stimmen ("super-delegates") auf der Convention wieder merken.

    Der Seitenhieb in Richtung Warren mit "nicht mal im Nachbarstaat" war übrigens daneben. Das ganz linke Lager ist eben nur soundso groß, New Hampshire war schon 2016 Sanders-Territorium, und Bernie kommt aus Vermont. Ein Blick auf eine Neuengland-Karte sei angeraten.

  • Funktioniert die App jetzt ?

    • @jhwh:

      Die App war nur fuer die Caucuses. New Hampshire hat eine Primary, wo anders gezahelt wird und man die App nicht braucht. Die App wird dann wieder am Samstag bei den Caucuses in Nevada am 22. 2. gebraucht.

      • @Peter Mueller:

        Danke für die Aufklärung.

  • Die Demokraten schaufeln sich Ihr eigenes Grab. Wenn man Donald Trump loswerden will kann man in den USA keinen knapp 80jährigen Sozialisten dagegen stellen. Der ist gerade der Mitte der Gesellschaft, und damit potenziellen Wechselwählern, nicht zu vermitteln. Man kann keinen Linksradikalen gegen einen Rechtsradikalen antreten lassen. Bei Jeremy Coburn konnte man ja sehen wie das ausgeht.

    • @Ritschie:

      Sanders ist der Sprecher vieler junger Menschen...

    • @Ritschie:

      Sanders schlägt Trump in allen Umfragen.

      Er ist der Kandidat mit dem größten Chancen gegenüber Trump. Trump selbst hat mehrfach angedeutet, dass er sich vor einen Kandidaten Sanders fürchtet. Sanders gelingt es die Stimmen von Jung-Wählern und traditionellen Nicht-Wählern zu bekommen und die jenigen Stimmen von Arbeitern zurückzuholen die bei letzten Wahl für Trump gestimmt haben. "Gemäßigte" Demokraten werden ohnehin für Sanders stimmen um Trump zu verhindern, es sei denn ihre Abscheu gegenüber Trump ist nur geheuchelt. Eine rechte Demokratin wie Clinton hat bewiesen, dass der neoliberale Flügel der Demokraten gegenüber Trump keine Chance hat. Der nächste Präsident der USA wird entweder Trump oder Sanders. Buttigieg hat keine Chance.

    • @Ritschie:

      Ich wünsche Bernie alles Gute, aber er muss sich vor allem gegen den DNC, das Führungsgremium der Demokraten, durchsetzten. Ich denke, der DNC sähe lieber Trump als Sanders als Präsident. Der DNC wird alles daransetzen, dass Sanders nicht Präsident wird. Es könnte sich ja - Gott bewahre - etwas ändern, und das geht mit dem DNC nun gar nicht.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Ritschie:

      Donald ist nicht viel juenger, Und Sozialist ist Sanders nur auf Fox News hier waere er selbst in der CDU im Zentrum.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Ritschie:

      Plattitüden und falsche Aussagen sind keine passenden Voraussetzungen für angemessene Beurteilungen.

      Zum Einen ist Trump nicht wesentlich jünger als Bernie Sanders, schon gar nicht ist Sanders ein Linksradikaler. Nach hiesigen Maßstäben ist er ein aufrechter Sozialdemokrat.

      Ihr Zuschreibungen sagen alles. Über Sie und Ihre durchsichtigen Interessen. Der Aufwand lohnt nicht. Dafür sind viele Kommunarden des Forums zu klug.

      Wie Bernie.

      Bernie for President.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        @Wolfgang: Bei Ihnen und Ihren Mitkommentatoren ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens. Leider ist die Realität wie sie ist. Mit Sanders bekommen sie niemals Trump weg. Nach angelsächsischen Maßstäben gilt er nicht als Sozialdemokrat sondern als Sozialist bzw. Kommunist. Wie Sie das in hiesigen Gefilden sehen interessiert in den USA niemanden. Trump ist zudem noch etwas jünger und kommt nicht gerade von einem Herzinfarkt zurück. Ich persönlich hoffe die Demokraten einigen sich auf Buttigieg oder Bloomberg. Elizabeth Warren und Bernie Sanders mögen zwar stramm Linken wie Ihnen eher zusagen, allerdings werden die genauso wie Jeremy Coburn untergehen. Das Einzige was uns wohl eint ist der Wunsch diesen unsäglichen Präsidenten wegzubekommen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Ritschie:

          Danke für den Ritterschlag: als "strammer Linker" fühle ich mich erkannt - und gewürdigt.

          Mein Koordinatensystem und das anderer Foristen mag in den USA niemanden interessieren. Zum Glück sind wir nicht dort, sondern hier.

          Meine Prognose: Sanders wird Kandidat und hat Chancen, die Präsidentschaftswahlen zu gewinnen. Und die junge, aufstrebende Latinofrau, der Namen ich immer wieder vergesse, wird ihm nachfolgen, wenn sie das Wählbarkeitsalter erreicht hat.

          Übrigens: Wünsche und Hoffnungen halten uns lebendig - nicht nur organisch.

          ^^

      • @76530 (Profil gelöscht):

        "hiesige Maßstäbe" zählen aber in den USA nichts...vielleicht sind die Kommunarden doch nicht so klug?

    • @Ritschie:

      Warum? Bei der letzten Wahl hatten die Demokraten Sanders zu Gunsten von Clinton nicht unterstützt. Rechter als Clinton geht bei den Demokraten wohl kaum noch und sie hat die Wahl verloren. Auch wenn Sanders verlieren würde, währe interessant zu sehen wie viel Bürger der USA mit seinen Ideen einverstanden sind, bzw. die Schnauze voll haben von dem extrem neoliberalen Kurs amerikanischer Politik seit vielen Jahrzehnten.

      • @Andreas J:

        Braucht dieses Land wirklich eine noch breitere Kluft zwischen den politischen Alternativen? Reicht nicht die aktuelle Spaltung schon aus?

        Wir beklagen hierzuande die Blase, in der AfD-Anhänger und andere Mainstream-Verächter an den Rändern der Gesellschaft teilweise leben. In den USA geht die Wand der Blase mitten durch die Gesellschaft. Und Sie sagen, das sollte man möglichst noch zuspitzen?

        (Ja, Blase - Spitze - Platzen, schöne Assoziationskette. Aber SO platzt die Blase recht bald auf eine sehr unangenehme Weise.)

        • @Normalo:

          "Braucht dieses Land wirklich eine noch breitere Kluft zwischen den politischen Alternativen?"

          Die Kluft ist da. Wer in die "Mitte" will, fällt rein.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Natürlich ist die Kluft da, aber sie breiter zu machen, ist keine Lösung. Brücken, sind dagegen ein probates Mittel zu unbeschadeten Überwindung von Klüften.

            • @Normalo:

              Wo soll denn die Brücke sein? Eine Politik, die es allen recht macht, ist unmöglich. Solange die Unterschiede nicht zu groß sind, kann man das noch kaschieren. Aber wenn die Unterschiede in den Lebensverhältnissen zu groß werden, geht das nicht mehr.

        • @Normalo:

          Sie argumentieren unangenehm "normal".

          • @cazzimma:

            Sie argumentieren dafür gar nicht.

            Vielleicht ist das die angenehmere Variante. Aber es ist nicht der Sinn einer Diskussion.

      • @Andreas J:

        Nur um das zusehen wären Sie bereit einen für viele Amerikaner einen unwählbaren Kanidaten den Vorzug zu geben?



        Nein der Weg scheint eher der, von Trump Wähler rüberzuziehen anstatt ganz neue Wählerschichten links zu motivieren aber dann in der MItte das Risiko zu haben umso mehr an Trump zu verlieren.

        • @Tom Farmer:

          Ich glaube ein bisschen mehr sollten sie den Bürgern der USA schon zutrauen. Gerade nach der ökologischen und sozialen Abrissbirne Trump. Nicht alle Amis haben einen an der Waffel. Viele haben die Schnauze voll.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Tom Farmer:

          Logik wäre, sie nicht anzuerkennen. (Helmut Qualtinger)

  • Viel wichtiger wird es zu sehen, wie sich die Wählenden entscheiden wenn deren Kandidaten ausgestiegen sind und vor allem wann?

    Warren-Wählende wechseln zu Sanders.



    Alle anderen zu Buttigieg? Dann stehts halt 70 zu 30 für Buttigieg.



    Ed ergo: Je früher die anderen aussteigen desto besser für ihn.

    • @Tom Farmer:

      Vielleicht erstmal informieren. Die meisten Amerikaner wählen nach Bauchgefühl und gehen nicht automatisch zum politisch nähesten Konkurrenten. Viele Biden-Supporter haben Sanders als zweite Option, wahrscheinlich einfach, weil das die Namen sind, die ihnen geläufig sind. Nach dem Riss zwischen Warren und Sanders ist auch nicht sicher wohin deren Supporter gehen. Buttigieg wird aber auch nicht der wahrscheinlichste moderate Kandidat sein, er hat sein ganzes Geld in die zwei ersten Wahlen gesteckt und im Rest des Landes nur 10% der Stimmen. Bloomberg hat mittlerweile fast doppelt so viel und schon jetzt 10 mal so viel Geld ausgegeben wie Sanders (350 Mio). Dem geht das Geld nie aus, der will sich die Wahl einfach kaufen. Dann kommt noch das Phänomen, dass sich die Amerikaner traditionell stark davon leiten lassen, wer schon gut im Rennen ist... es ist nicht so einfach vorauszusehen, wie das ausgeht.

  • Nun ist klar, dass eine neue Ära beginnt. Die freue Welt kann durchatmen.

  • Bernie hat keine Chance. Die meisten Amis lieben ihren Donald-Adolf-Verschnitt.

  • Hört sich knapp an, aber es regt sich Hoffnung! USA geführt von einem echten Demokraten! Das würde die Welt verändern.

    • @joaquim:

      Was soll an den anderen Demokraten unecht sein?

  • "Bernie Sanders gewinnt klar die demokratischen Vorwahlen in New Hampshire."

    "Mit rund 26 Prozent der Stimmen lag Sanders in New Hampshire knapp 2 Prozentpunkte vor dem Ex-Bürgermeister von South Bend, dem Zentristen Pete Buttigieg. Den beiden Männern folgte eine Senatorin aus Minnesota, die auch zum zentristischen Flügel der Demokratischen Partei gehört, Amy Klobuchar. Sie erhielt fast 20 Prozent der Stimmen."

    Zwei Punkte Vorsprung auf niedrigen Niveau sind also ein klarer Sieg.

    • @sb123:

      Zwei oder gar sechs Prozent Vorsprung sind viel. Gerade weil sich alle Kandidaten auf so geringem Niveau bewegen.



      Wenn jemand 26 Stimmen statt 20 bekommt ist das im direkten Vergleich ein Vorsprung von über 25 Prozent.



      Bei 26 statt 24 immernoch: Ein Zwölftel. Also gute 8 Prozent mehr Stimmen.



      Oder nicht?

      • @Götz-Michael Freimann:

        Eher nicht.

        In NH werden die Delegierten proportional vergeben Da fallen 2% (in Wahrheit waren es auch nur 1,3, der Rest ist Rundung) Unterschied nicht ins Gewicht. Sanders hat daher mit diesem "grandiosen Sieg" nicht einmal einen Delegierten mehr geholt als Buttigieg und sechs weniger als Buttigieg und Ombuchar zusammen.

        Denn nicht nur ganz am Ende, sondern auch wenn man den "Trend" erfahren will, sollte man auch die Stimmen der Kandidaten zusammenzählen, die sich wahrscheinlich bis zur Convention noch auf einen Kandidaten konsolidieren werden. Und da stehen auf der einen Seite Sanders und Warren (zusammen 34,8%) und auf der anderen Seite die meisten Anderen (zusammen so um die 60%) - und das in NH, einem Heimspiel der beiden linken Neuengländer. Bernie hat da 2016 im 1:1 gegen Clinton über 60% geholt. Von denen sind jetzt über die Häfte woanders hingegangen.

    • @sb123:

      Wollt ich auch grad sagen. Das war kein klarer sondern (leider nur) ein knapper Sieg.

      Trotzdem: Go Bernie!

    • @sb123:

      ich denke klar heißt in dem Fall anders als in Iowa steht der Sieg definitiv fest und es wird nicht tagelang gezählt, dann überprüft, riesige Abweichungen zwischen den offiziellen Ergebnissen und den Zahlen der einzelnen Counties ignoriert und argumentiert, die Fehler (überwältigend in Richtung des Kandidaten, dessen Kampagne 40000 $ an die Firma überwiesen hat, die die Katastrophen-App zum Aufrechnen der Stimmen programmiert hat) stehen jetzt auf offiziellen Dokumenten und dürfen nicht mehr behoben werden: www.youtube.com/watch?v=-sn2-P2aUbs

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @sb123:

      Was Ihre Schlussbemerkung angeht: stimmt.

      In Zeiten von Propagandaschlachten ist der Umgang mit Fakten sehr großzügig geworden.

      Wenn die Demokraten eine Chance gegen Trump haben wollen, so weniger mit einem Konzept von Friede, Freundschaft, Eierkuchen, sondern einem von klarer Kante.

      Anderenfalls werden sie vielleicht Gewinner der Herzen, aber nicht der Wahlmänner. Letztere entscheiden die Wahl. Niemand anders.