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"Die „New York Times“ bricht mit ihrer Tradition. Sie unterstützt dieses Jahr gleich zwei demokratische Präsidentschaftskandidatinnen."
Klobuchar, Warren sowie Sanders und Bennet sind Senatoren und damit z.Z. beim Impeachmentverfahren gebunden, da Anwesenheitspflicht herrscht.
Deswegen können sie, im Gegensatz zu Joe Biden, z.Z. keinen Wahlkampf betreiben, und das kurz vor den so wichtigen Vorwahlen in Iowa.
D.h., daß solange die "Times" den DNC um Pelosi nicht dafür kritisiert, daß die Impeachmentverhandlung so lange hinausgezögert wurde damit diese sich mit der Wahl in Iowa überschneidet unterstützt sie niemanden außer Joe Biden.
Und btw: warum verlangt eigentlich niemand von diesen 4 Senatoren sich beim Impeachment für befangen zu erklären?
@Tobias Schmidt das impeachment ist im Grundsatz (nach dem sog. Mueller-report) bereits jetzt eine große Blamage für die Demokratische Partei.
Selbst wenn die Kandidaten nur geringe Chancen gegen Präsident Trump haben:
Wäre es nicht taktisch klüger das mißlungene Verfahren zu canceln und in den Wahlkampf zu ziehen?
.
Die Briten haben den Brexit gewählt, die Amis Trump. Dann haben die Briten einen unwählbaren Kandidaten gegen Oberbrexiter Johnson aufgestellt und den Brexit damit manifestiert. Deshalb stellen die Amis jetzt Sanders auf und garantieren Trump so eine zweite Amtszeit. Zwei Disaster von historischen Ausmassen, die demselben Drehbuch folgen: die Opposition ist zu dämlich und schenkt den Kapitalisten die Macht.
Klar, dass die "Demokraten" die Wahlen nicht abwarten wollten und auf dieses Schmierentheater Impeachment setzen. Wer sollte auch gegen Donald Trump antreten. Die Verzweiflung muss riesig sein. Experten sagten stets das Schlimmste voraus und jetzt boomt die Wirtschaft, Handelsverträge werden neu gestaltet und die Arbeitslosenrate ist auf 50 Jahres Tief. Nebenbei nähern sich die NATO Partner der besprochenen Quote an und über S&P 500, Nasdaq und Dow Jones brauchen wir wohl nicht zu reden.
Weleda wirbt damit, der Welt Gutes zu tun. Doch wer genau hinsieht, findet raus, dass Weleda weder besonders ehrlich noch menschenfreundlich ist.
„New York Times“ und die Wahl: Mut zur Ambivalenz
Die „New York Times“ bricht mit ihrer Tradition. Sie unterstützt dieses Jahr gleich zwei demokratische Präsidentschaftskandidatinnen.
Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Amy Klobuchar Foto: Nati Harnik/dpa
Alle vier Jahre wieder wird es von der amerikanischen Politik- und Medienöffentlichkeit mit Spannung erwartet: das sogenannte Endorsement der New York Times. Ein Ausschuss aus leitenden Redakteur:innen empfiehlt in einem Leitartikel diejenige Person aus dem Bewerber:innenumfeld der Demokratischen Partei, die er – nach ausführlicher Befragung – für am geeignetsten hält, ins Weiße Haus einzuziehen.
Wen interessiert’s, könnte man fragen? Die New York Times hat zwar inzwischen mehr als fünf Millionen Digital-Abonnent:innen. Außerhalb großstädtischer Akademikermilieus aber wird sie kaum gelesen, erst recht nicht unter Trump-affinen Wähler:innen.
Allerdings: In diesem Jahr ist vieles anders. Nicht nur konnte sich die Redaktion nicht auf eine Kandidatin festlegen, sondern empfiehlt erstmals zwei Frauen – Amy Klobuchar aus Minnesota und Elizabeth Warren aus Massachusetts –, auch die Reaktionen auf die Verkündigung dieses „Bruchs mit der Tradition“ ließen tief blicken.
„Wenn nicht mal die NYT eine Vision für Amerika formulieren kann, dann sollte sie auch keine Kandidatin empfehlen“, schrieb eine Twitter-Userin. Die Zeitung bekommt heftige Kritik für ihr Argument, mit Klobuchar eine eher als moderat geltende Kandidatin und mit Warren eine Vertreterin der demokratischen Linken empfehlen zu wollen.
Es gibt nicht die eine Person, die Trump schlagen kann
Dabei ist Kompromissfähigkeit tatsächlich das, worauf es jetzt ankommt. Die Redaktion legt mit ihrem Votum offen, dass es eben nicht die eine Person gibt, die Trump schlagen kann, wenn sie nur hart genug kämpft – ein linker Wunschtraum, den besonders Bernie Sanders nur zu gern befeuert –, sondern dass Inhalte, strategisches Geschick und vor allem Anbindungsfähigkeit eine größere Rolle denn je spielen.
Klar kann am Ende nur eine nominiert werden. Dann aber sollte es doch „die Beste“ sein, wie die NYT schreibt, und nicht der Lauteste. Das kann man als Hilflosigkeit geißeln – oder aber den notwendigen Mut zur Ambivalenz anerkennen.
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Schwerpunkt US-Präsidentschaftswahl 2020
Kommentar von
Johanna Roth
taz-Autorin
ist freie Korrespondentin in den USA und war bis Anfang 2020 taz-Redakteurin im Ressort Meinung+Diskussion. Davor: Deutsche Journalistenschule, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag, Literatur- und Politikstudium in Bamberg, Paris und Berlin, längerer Aufenthalt in Istanbul.
Themen
Die USA-Wahlen in Zahlen
Am 3. November 2020 haben die USA einen neuen Präsidenten gewählt: Der Demokrat Joe Biden, langjähriger Senator und von 2009 bis 2017 Vize unter Barack Obama, hat sich gegen Amtsinhaber Donald Trump durchgesetzt.
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