Umwelthilfe gegen Böllern an Silvester: Wider den knallharten Jahreswechsel
Nach Expertenmeinung schaden Feuerwerkskörper der Umwelt mindestens so sehr wie Dieselabgase. Gegen beides geht die Umwelthilfe vor.
Nach Expertenmeinung schaden Feuerwerkskörper der Umwelt mindestens so sehr wie Dieselabgase. Gegen beides geht die Umwelthilfe vor. „Wir werden den politischen Druck erhöhen“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch in einem Interview mit der Berliner Zeitung. Man werde alle Möglichkeiten einer Klage prüfen.
Böllerverbote in Städten? „Das wäre jedoch das letzte Mittel der Auseinandersetzung“, sagte Resch. „Am liebsten wäre uns, wir könnten uns möglichst schnell außergerichtlich mit den Kommunen einigen.“ Umweltschützer warnen schon lange vor der hohen Feinstaubbelastung durch die Silvesterknallerei. Etliche Kommunen haben wegen der Umweltbelastung oder aus Sicherheitsgründen das private Böllern in den Innenstädten bereits eingeschränkt.
Hannover hat das Mitführen und das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Raketen in der Innenstadt für dieses Silvester zum ersten Mal verboten. In Düsseldorf herrschte Knaller- und Böllerverbot in der gesamten Altstadt. In Köln durften rund um den Dom keine Feuerwerke abgebrannt werden. Das Verbot wurde dieses Silvester um zwei Straßen erweitert. In Dortmund ist das Zünden von Feuerwerk und Pyrotechnik in zwei Innenstadtzonen nahe dem Hauptbahnhof verboten. In historischen Altstädten wie etwa Göttingen, Lüneburg, Weimar oder auch Tübingen dürfen schon seit Längerem keine Feuerwerkskörper mehr abgebrannt werden.
Und in der Partyhauptstadt Berlin hätte die rot-rot-grüne Landesregierung gern schon dieses Jahr weitergehende Verbotszonen eingerichtet. Der Linken-Abgeordnete Niklas Schrader sagt dem RBB, das Bundessprengstoffgesetz verbiete es den Bezirken aber, die Böllerei ganz zu untersagen. Darum wolle man auf Bundesebene aktiv werden. Auch in anderen Städten wird nun über mehr Sicherheit und Böllerverbote diskutiert.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Biden genehmigt Lieferung von Antipersonenminen