Umfrage der DIHK zu Energiepreisen: Stimmung ist schlechter als Lage
Manager klagen einer Umfrage zufolge über zu sehr gestiegene Energiepreise. Aber die sind gar nicht mehr so hoch, sagt das Wirtschaftsministerium.
Grund für die schlechte Stimmung seien die im Vergleich zu anderen Staaten wie Frankreich, China und den USA hohen Energiekosten, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks vor Journalist:innen in Berlin: „Das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in die Energiepolitik ist stark beschädigt.“
Bei Industriebetrieben mit mehr als 500 Beschäftigten würde sogar mehr als die Hälfte erwägen, die Produktion einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Ein Drittel der Unternehmen wolle wegen der hohen Energiepreise weniger investieren. „Das schlägt sich nieder in weniger Investitionen in Klimaschutz, aber auch in Forschung und Entwicklung“, sagte er. Früher hätten viele Unternehmen die Energiewende positiv gesehen. „Das ist jetzt gekippt.“
Ministerium verweist auf niedrige Preise
Die DIHK fordert, dass Steuern und Abgaben auf Strom gesenkt werden. Zur Frage, wie hoch der Preis sein müsste, um Wettbewerbsfähigkeit herzustellen, sagte Dercks nur: „Darauf gibt es keine Standardantwort.“ Das Preisniveau müsse in etwa wieder das Niveau von 2017 erreichen.
Das Bundeswirtschaftsministerium weist allerdings darauf hin, dass der Strompreis für kleinere Industriebetriebe nach dem Ende der Energiepreiskrise zurzeit sogar so niedrig ist wie zuletzt 2016. „Mit dem Strompreispaket vom November 2023 hatte die Bundesregierung besonders stromintensive Unternehmen deutlich entlastet“, so ein Sprecher. Unternehmen in Großbritannien, Italien und Spanien zahlen nach Angaben des Ministeriums höhere Strompreise als in Deutschland. In Frankreich seien die Preise niedriger, weil sie staatlich subventioniert werden.
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