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Tierfreie LandwirtschaftOhne Mist

Beim Pflanzenanbau werden tierische Produkte zum Düngen genutzt. Acht Antworten, wie eine tierfreie Landwirtschaft funktionieren könnte.

Die Kuh kackt wertvolles Düngemittel. Aber es gibt Alternativen Foto: Thomas Sczigiol/Shotshop/imago

Warum braucht man für den Anbau von Gemüse, Obst und Getreide überhaupt Tiere?

Damit Getreide, Obstbäume und Gemüsepflanzen gut gedeihen, müssen sie mit Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium und Phosphor versorgt sein. Das geht mit synthetisch hergestellten Düngern, die im Biolandbau allerdings verboten sind. Eine andere Möglichkeit sind tierische Exkremente wie Gülle oder Mist. Sie fallen massenweise in der Tierhaltung an und sind gute Nährstofflieferanten.

Zu den tierischen Düngern zählen auch Hornspäne und Horngries, das sind zermahlene Rinderhörner, Rinderhufe und Schweineklauen. Aber auch Blutmehl und getrocknete Tierhaare, die zu Pellets gepresst wurden, werden auf Obstplantagen und Gemüsefeldern eingesetzt.

Letztlich handelt es sich um Abfälle aus der Schlachtindustrie, die teilweise aus anderen Teilen der Welt importiert werden. Ihr Vorteil: Sie enthalten viel Stickstoff, sind als Dünger sehr effizient und kostengünstig. Das macht sie sowohl für den konventionellen als auch für den ökologischen Landbau attraktiv.

Was ist das Problem mit tierischem Dünger?

Auch viele Biolandwirte düngen auf diese Weise. Bio-Obst und Bio-Gemüse ist also letztlich mit Hilfe von Schlachtabfällen aus der konventionellen Massentierhaltung gewachsen. Das wirft ethisch-moralische Fragen auf, etwa für Veganerinnen und Veganer. Auch einige Biolandwirte und Agrarexperten sehen das kritisch: Einerseits setzt sich der Ökolandbau für eine Verbesserung des Tierwohls ein. Andererseits schafft er es aber nicht, unabhängig von der konventionellen Tierhaltung zu sein.

Der Grund dafür ist ein Mengenproblem. Weil nur etwa 10 Prozent der Biolandwirte auch Tiere halten, reichen ihre Exkremente, Hörner und Klauen nicht aus, um auch die restlichen 90 Prozent Biobetriebe damit zu versorgen.

Kann eine Landwirtschaft ganz ohne Tiere funktionieren?

Im Prinzip ja, sagen Agrarwissenschaftler. In der Praxis gibt es bereits eine kleine Entwicklung zur tierfreien Landwirtschaft. Ein Bauer, der früh damit begonnen hat, ist beispielsweise Clemens Hund, der Apfelplantagen in der Bodenseeregion bewirtschaftet. Er ist komplett auf pflanzliche Dünger umgestiegen.

Pflanzliche Düngeralternativen sind etwa getrocknete Algen, Pellets aus Kartoffelschalen, Trester aus Biobrauereien, Kleegraspellets oder Vinasse – eine Art Melasse aus der Zuckerindustrie. Clemens Hund düngt unter anderem mit Kleegras, das er zwischen die Baumreihen sät. Das Kleegras bindet den Stickstoff aus der Luft und reichert ihn im Boden an. „Pflanzliche Dünger bedeuten zwar mehr Aufwand, aber der Ertrag ist nicht weniger“, sagt Clemens Hund.

Die Arbeitszeit für Land­wir­t*in­nen erhöht sich, weil man noch genauer planen muss, was wann in welcher Menge bei welcher Pflanze eingesetzt wird. Manche pflanzliche Dünger setzen ihre Nährstoffe zum Beispiel nicht direkt frei, wenn sie auf das Feld aufgebracht werden, sondern erst etwas später. Das macht das Timing komplizierter.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Pflanzliche Düngung ist grundsätzlich machbar, nicht nur im Obst- und Gemüseanbau, sondern auch im Getreideanbau, sagt die Agrarexpertin Sabine Zikeli. Sie leitet das Zentrum für Ökologischen Landbau der agrarwissenschaftlichen Universität Hohenheim. Mit ihrem Team testet sie, welche pflanzlichen Dünger sich für welche Kultur am besten eignen. Dafür messen sie, wie viele Nährstoffe die Dünger liefern.

Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen hat der Flüssigdünger Vinasse bislang am besten abgeschnitten. Er setzt den Stickstoff besonders gut und schnell frei, fanden die Hohenheimer Wissenschaftler heraus. Als weiteres Ergebnis ihrer Forschung sieht Sabine Zikeli, dass die pflanzliche Düngung auf lange Sicht die Tierhaltung und die gesamte Landwirtschaft verändern kann. „Wir müssen den Tierbesatz reduzieren“, sagt sie. Für diese Art der Landwirtschaft bräuchte es zumindest im Anbau der Lebensmittel keine Tierhaltung mehr.

Ist das massentauglich?

Generell ja, wie die bisherige Praxis zeigt. Erste Beispiele bioveganer Wirtschaftsweise gibt es in allen Betriebsgrößen, sagt Anja Bonzheim, Koordinatorin des Projektes Veganer Ökolandbau. „Die Betriebsformen reichen von kleinbäuerlichen Familienbetrieben in Griechenland, mittelgroßen Betrieben in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden bis hin zu großflächigen Ackerbaubetrieben mit bis zu 800 Hektar Fläche in Österreich und Ungarn.“

Biozyklisch-vegan nennt sich dieser Anbau. Hierzulande sind es aber erst ein Dutzend Höfe, die so wirtschaften und dabei zertifiziert sind. Was im Obstbau gut klappt, ist beim Gemüse- und Getreideanbau aufwendiger, weil hier größere Nährstoffmengen nötig sind.

Wenn alle Biobetriebe biovegan anbauen würden, stellt sich allerdings die Frage, woher die pflanzlichen Nährstoffe letztlich kommen sollen. Bei Stickstoff ist es unproblematisch, er stammt aus der Luft und kann mit Hilfe von Pflanzen gebunden werden. Schwieriger ist es bei Stoffen, die aus dem Boden stammen, etwa bei Phosphat und Kalium.

Wenn die Lebensmittel geerntet, verkauft und gegessen sind, fehlen diese Nährstoffe im Acker und müssen wieder zugeführt werden. Um den Kreislauf zu schließen, müssten die organischen Abfälle der Haushalte oder der Lebensmittelindustrie wieder auf die Felder gelangen.

Für den großen Maßstab sehen Agrarexperten die Möglichkeit, dass aufgearbeiteter Klärschlamm, also menschliche Gülle, wieder auf die Felder gebracht wird. Statt tierischem organischem Abfall bräuchte es also mehr menschlichen organischen Abfall.

Gibt es dann schon wieder ein neues Siegel?

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Ja, es heißt „Biozyklisch-Veganer Anbau“. Das Siegel ist aber kaum verbreitet und so gut wie unbekannt. Dazu kommt, dass einige biovegan wirtschaftenden Landwirte Kosten und Aufwand für die Zertifizierung scheuen, weil von Seiten der Verbraucherinnen und Verbraucher noch keine Nachfrage besteht. Um das Siegel zu bekommen, ist kommerzielle Nutz- und Schlachttierhaltung ausgeschlossen, auch Dünger tierischen Ursprungs sind nicht erlaubt. So steht es in den Regeln, die seit 2017 festgelegt sind. Laut dem Verein für Biozyklisch-Veganen Anbau sind erst 50 Betriebe in Europa zertifiziert.

Was ändert sich noch, wenn keine Nutztiere mehr gehalten werden?

In einer Welt ohne Tierhaltung würde es keine Wiesen und Weiden mehr geben. Sie lassen sich nur mit Weidetieren erhalten. Ohne Rinder, Schafe und Ziegen würden mit den Wiesen auch wertvolle Biotope verschwinden. Sabine Zikeli hält eine Landwirtschaft ohne Tiere zwar für möglich, aber nicht für sinnvoll: „In Deutschland sind 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Dauergrünland, das heißt Wiesen und Weiden, und ein Teil davon ist schlecht ackerbaulich nutzbar.“

Der größte Teil der Wiesen wird intensiv gedüngt und gemäht, um so Viehfutter herzustellen. Ein kleinerer Teil sind Weideflächen, die zu wertvollen Naturlandschaften geworden sind, wie die Lüneburger Heide, die Schwäbische Alb oder Almwiesen in den Alpen.

Über die Huftritte und Exkremente der Weidetiere haben sich hier Lebensräume gebildet, in denen sich seltene Pflanzen und Insekten angesiedelt haben. Diese Biotope sind oft sogar artenreicher als eine natürlich entstandene Vegetation. Mit dem richtigen Maß an Beweidung ist die Tierhaltung auf diesen Flächen auch Naturschutz.

Lars Krogmann, Insektenexperte und wissenschaftlicher Direktor des Naturkundemuseums Stuttgart, hält solche Weidebiotope für besonders schützenswert. Ein Drittel sei schon zerstört und von der Vernichtung bedroht. Wenn solche Flächen gemäht und gedüngt werden, statt Tiere auf ihnen weiden zu lassen, sehe man einen Rückgang der Pflanzen- und Insektenvielfalt. „Es wäre deshalb ein Fortschritt, wenn mehr Beweidung stattfindet“, sagt Krogmann.

Schaf- und Ziegenhaltung auf Moorweiden etwa kann auch dem Schutz von Mooren dienen, die wiederum ein wichtiges Instrument im Klimaschutz sind. Mehr Beweidung heißt aber nicht mehr Tierhaltung, da zum Beispiel viele Kühe bisher im Stall gehalten werden.

Ist eine Landwirtschaft ganz ohne Tierhaltung nun wünschenswert oder nicht?

Das kommt auf die Perspektive an. Wissenschaftlich besteht kein Zweifel daran, dass die Tierbestände in Deutschland stark reduziert werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Aktuell werden 11 Millionen Rinder, 26 Millionen Schweine und 173 Millionen Geflügel in Deutschland gehalten. Experten haben berechnet, dass die Tierbestände mindestens halbiert werden müssen, um so viel Treibhausgas einzusparen, wie es das Pariser Klimaabkommen vorgibt.

„Landwirtschaft ohne Tiere“ war einer der Themenwünsche, die die Zukunftsredaktion von Le­se­r*in­nen auf dem tazlab 2023 bekommen hat. Haben Sie auch ein Zukunftsthema, das Sie besonders interessiert? Schreiben Sie uns an zukunftsthemen@taz.de.

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61 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Vegetarisch funktionierte? Sie achten darauf, dass (Ihr) Käse ohne Lab ist? Sonst wäre Käse nicht mal vegetarisch. Was passiert denn mit den Kühen, deren Milchertrag sinkt? Was passiert mit den vielen männlichen Kälbern, die von den regelmäßig gesamten Milchkühen kommen? Was passiert mit den Huhnern, deren Eierertrag sinkt? Was passiert mit den männlichen Küken? ...

    • @Uranus:

      "Was passiert mit den vielen männlichen Kälbern, die von den regelmäßig gesamten Milchkühen kommen? Was passiert mit den Huhnern, deren Eierertrag sinkt? Was passiert mit den männlichen Küken?"

      Werden gegessen. Wo ist das Problem?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Ok. Dann ist das, wenn also Tiere gegessen werden, offenbar aber nicht vegetarisch und Ihre Aussage, dass vegetarisch quasi von alleine funktioniere, stimmt demnach nicht.

        • @Uranus:

          "...Ihre Aussage, dass vegetarisch quasi von alleine funktioniere, stimmt demnach nicht."

          Wüsste nicht, wo ich das gesagt habe. Verwechslung?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Oh, stimmt! Pardon! Das schrieb MUSTARDMASTER. Auf die*den bezog ich mich.

  • Bestätigt mal wieder meine Vorbehalte bezüglich vegan versus vegetarisch. Vegetarisch funktioniert quasi von alleine,theoretisch auch "ohne Strom" . vegan ist deutlich komplizierter,man steht vor selbst auferlegten Problemen,die teilweise nur durch Technisierung gelöst werden können: Stichwort Fleischersatzprodukte oder überhaupt Ersatzprodukte. Veganer Käse schmeckt einfach xxxxx und wird aufwendig hergestellt.



    Zudem ist vegan auch einfach Lifestylehype und Verkaufsargument. Klebt ja inzwischen fast überall ein Veganlabe -sogar am Mineralwasser!

  • Es gibt soviel ungenutzten Mist in den Kläranlagen, dessen Nährstoffe in die Nordsee fließen!

    www.agrarheute.com...e-gewaesser-599236

    www.deutschlandfun...g-energie-100.html

  • "Wenn alle Biobetriebe biovegan anbauen würden, stellt sich allerdings die Frage, woher die pflanzlichen Nährstoffe letztlich kommen sollen. Bei Stickstoff ist es unproblematisch, er stammt aus der Luft und kann mit Hilfe von Pflanzen gebunden werden. Schwieriger ist es bei Stoffen, die aus dem Boden stammen, etwa bei Phosphat und Kalium."



    Die frage wo der Phosphat und Kalium herkommt, stellt sich nicht nir in der veganen-, sondern auch in der carnivoren-landvirtschaft, denn irgendwie müssen ja die Stoffe erstmal ins Tier, gelangen um dann später als tierischer Dünger auf die Felder zu gelangen. Und die Antwort ist recht simpel, ein Teil wird über die Gesteinsverwitterung des Ackerbodens, der weitaus grössere Teil über weltweit naturfressenden Bergbau bereit gestellt. Desshalb ist es so wichtig den Stoffkreislauf Mensch-Pflanze wieder etwas zu schliessen - Pippi ud Kackka bitte wieder in den Garten oder die Felder!



    Ich verstehe auch nicht warum ohne Tierhaltung keine Grünlandnutzung möglich sein sollte, es spricht ünerhaupt nichts dagegen Wiesenschnitt anstelle zu verfüttern zu kompostieren, auch flächenkompostieren/mulchen mit Grasschnitt ist eine Möglichkeit die Nährstoffe des Grünlands auf den Acker zu bringen. Wer in einer tierfreien Landwirtschaft die Weiden vermisst kann die Jagd einstellen - unsere noch nicht ausgerotteten grossen Pflanzenfresser könnten dann angstfrei das weiden im Offenland übernehmen und müssten nicht den Wald verbeissen. Vieleicht bekämen Reh, Hirsch und Damwild ohne die Flintenträger ja schneller als gedacht Hilfe von aus nordosten einwandernden Elchen und Wisenten.



    Eine friedlichere und auch menschenwürdigere Landbewirtschaftung ist durchaus im bereich des Möglichen!

    • @niko:

      Ja, das wären schöne Naturverhältnisse. Es geht eben auch um die Einsicht darin, wie umfangreich, zerstörerisch bereits der moderne Mensch in die Natur eingegriffen hat und den Willen, schnell damit aufzuhören. Das Artensterben schreitet voran. Es sind so viele Arten am "schwinden". Bereits quasi ganze Tierklassen sind betroffen wie Insekten, Amphibien usw.. Nicht bloß die Bienen. Die ökologische Katastrophe ist bereits da, passiert vor unseren Augen, wird durch uns(ere) Lebensweise herbeigeführt. Doch viele Leute merken das offenbar nicht, können es nicht begreifen. Diese Tiere sind unwiederbringlich verloren. Nahrungsnetze (drohen zu) kollabieren ... Und doch könnte mensch diese Entwicklung abwenden/verlangsamen, wenn mensch denn wollte.

  • Und was macht Özdemir ?

    Bei Klöckner hieß es noch in der taz "Große Klappe, nichts dahinter" ( taz.de/Agrarminist...loeckner/!5798523/ )

  • "Pellets aus Kartoffelschalen"?



    Werden Kartoffeln als vegan klassifiziert obwohl es sich um einen FLEISCHFRESSENDEN Neophyten und dessen zurechtgezüchtete, fleischfressende Abkömmlinge handelt?

    Eine komplett tierfreie Landwirtschaft ist für mich nicht wirklich wünschenswert. Allein die Bienen und die Blumen!

    #DosisMachtGift

    Quelle: www.kinderseite.na...ober/sonstige.html

  • Wie es der Artikel ja auch in seinem letzten Drittel mal kurz erwähnt: Wir müssen dringend menschliche Fäkalien wieder als Düngemittel verwenden! Dies ist inzwischen auch völlig hygienisch machbar, Klärschlamm kann nämlich ebenfalls zu solchen Pellets verarbeitet werden, Medikamentenrückstände und Krankheitserreger sind in diesen dann nicht mehr vorhanden.

    • @Saile:

      Die wenigsten menschlichen Exkremente werden einzeln eingesammelt. Standard ist, dass sie über die Kanalisation und Pumpwerke den Kläranlagen zugeführt werden. Zusammen mit Haushaltsabwässern und allem, was sonst noch in die Kanalisation kommt. Z.B. auch Reifenabrieb über das Regenwasser.

      Der Klärschlamm besteht also nicht nur aus Sch..., sondern zu einem guten Teil aus allen möglichen Stoffen, die in der Kläranlage ankommen bzw. dort ausgefällt werden. Krankheitserreger sind da das geringste Problem.

      Um Pellets aus menschlichen Exkrementen in großem Maßstab herzustellen, müssten wir also erst mal ein neues System zum "Einsammeln" etablieren. Und das fängt dann schon in der Wohnung an...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Stimme dir zu, genau da ist eine grosse Aufgabe zu bewältigen: Urintrennung wäre aus meiner Sicht der schnellste und billigste Weg. In Schweden und der Schweiz wir da viel experimentiert.

        www.mdr.de/wissen/...tprobleme-100.html

        Aber neue Wortschöpfungen durch das Dorf zu jagen bringt uns ökologisch nicht einen Schritt weiter.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Genau, das müsste sich halt alles ändern…

        • @Saile:

          Die komplette Infrastruktur unserer Städte und Dörfer umbauen? Geht. Dauert aber sehr, sehr lange.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Hier eine einfache Lösung fürs Dorf die sich in kurzer Zeit ohne hohe Kosten umsetzen lässt.

            Biogasanlagen, Produziert sogar Methan zum heizen und Flüssigdünger der noch dazu mit Mikriorganismen angreichert und somit besonders wertvoll ist.

            Das kann dann jedes Haus das auch eine Freifläche von 2m2 ab besten in der Prallen sonne hat umsetzen.

            Schauen SIe sich mal Home Biogas 2 an, das kann auch ein Landwirt benutzen und die gibt es auch in viel größeren Dimension.

            Ein Bio Müll + Shit und Pissekontainer für jeden Haushalt und dafür weniger Geld für Abwasser kassieren.

            Fortgeschritten:

            Wer ökologisch verträgliches Spülmittel und Waschmittel benutzt darf auch das direkt dazu kippen und zahlt dann gar kein Abwasser außer für Regenfläche, wenn keine TOnne benutzt wird, dafür gibt es dann eifach extra Siegel im Einzelhandel was geeignet ist.

            In der Stadt in kurzer Zeit umgesetzt:

            Es gibt bereits Toiletten die produzieren klares trinkbares Wasser und Urea aus dem Urin Das wäre doch schonmal ein Anfang und kann in sehr kurzer Zeit ohne zusätzliche Infrastruktus umgesetzt werden. Wer will kann dann das Urea verkaufen oder selbst benutzen je nachdem.

            Ihr Kommentar zeigt nicht wie wenig möglich oder wie schwierig die Umsetzung ist sondern exemplarisch gut wie wenig Fantasie und Wissen wir als GEsellschaft bei dem Thema mittlerweile besitzen, mehr nicht.

            • @sociajizzm:

              "Hier eine einfache Lösung fürs Dorf die sich in kurzer Zeit ohne hohe Kosten umsetzen lässt."

              Wieso fürs Dorf? Ich wohne im Dorf in einem Mehrfamilienhaus ohne einem einzigen cm² eigenes Land. Und in der Stadt gibt es jedes Menge Einfamilienhäuser mit Grundstück...

              Mich würde interessieren, ob Sie einen Home Biogas 2 im Einsatz haben. Hält er die Versprechungen der Homepage?

              www.homebiogas.com...duct/homebiogas-2/

              Das Video ist aufgemacht, wie Werbung für Stecker zum Stromsparen ect...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Na ja , im 19.Jh. Wurden die Fäkalien mit nem Ferdefuhrwerk abgeholt, da sollte es Heute nicht unmöglicher sein. Mir ist auch bekannt das im 19.Jh. die Haushalte Geld für ihre Scheisse bekamen , anstelle für das Abwasser Gebühren zu bezahlen.



            Hier ein link zu Fäkalienhandel in Dresden:



            www.stadtentwaesse...sgeschichte-1-1-1/

            • @niko:

              Kannte ich. Wie gesagt. Man braucht eine Infrastruktur...

  • Woher stammen die Nährstoffe aus den pflanzlichen Düngern? Waren die mal Kunstdünger? Oder Hprnspähne? Irgendwo müssen diese ihren Ursprung haben. Die Pflanzennährstoffe in der Bio veganen Landwirtschaft fallen auch nicht vom Himmel. Ohne Kunstdünger funktioniert es nicht.

    • @Bernhard Hellweg:

      Fallen eigentlich Pflanzen generell vom Himmel? Gibt es Pflanzen erst, seit dem der Mensch Kunstdünger entwickelt hat?

    • @Bernhard Hellweg:

      Woher stammen denn die Nährstoffe in der Gülle? Tiere stellen keinen Stickstoff oder Phosphor her, sie müssen sie vorher gefressen haben!

    • @Bernhard Hellweg:

      Im Artikel steht, dass man auch Menschenkacke verwenden könnte...

      • @Popanek:

        ...aber natürlich nur die von vegan Ernährten. ;-)

        • @Normalo:

          Das versteht sich von selbst.

  • Ich will keine "Tierfreie" Landwirtschaft.

    Ich will mein Ei, gute Milch und Butter. Ich liebe guten Käse, aber nicht den Billig-Industriemüll der sich Käse nennt. Ich liebe Ziegenkäse. Ich liebe meinen selbst gemachten Joghurt aus der Biomilch des Bauern im Nachbarort. Es ist o.k., wenn die Maßnahmen zum Tierwohl weiter und wesentlich konsequenter umgesetzt werden, den Kühen und Hühnern soll es gut gehen. Auch wenn der Liter Milch dann 1,80€ kostet und das Ei 50 Cent.



    Aber "Tierfreie Landwirtschaft"? - ohne mich!

    • @Rudi Hamm:

      Sie sollten dringend mal an ihren Mindset arbeiten. Ob Ernährung, Autofahren usw., sie sind null bereit für irgendwelche Abstriche. Ich, ich, ich...

    • @Rudi Hamm:

      Schöner kann sich der ewiggestrige Mensch nicht präsentieren. "ICH will MEIN Ei..."



      1,80 bzw 0,50 € will er großzügigerweise zahlen!



      Diese Preise reichen schon heute nicht ansatzweise, um den Tieren wirklich ein faires, freies Leben zu bieten.



      Der "ich-will-mein..."-Mensch ist Meister des egoistisch-anthropozentrischen Ausblendens jedweder Tatsachen für eigenen "Genuss".



      Verzicht aus Rücksicht auf andere? aBeR ICH wILl DoCh!!!

      • @Lotte Huber:

        Dito! Das hat auch etwas kindliches - wie das zeternde, quengelnde Kind vorm Süßigkeitenregal in der Schlange an der Kasse. "Ich will aber!"



        Die Fragen sollten doch lauten - wie können Menschen tatsächlich alle nachhaltig und gesund ernährt werden und wie sollten wir mit Tieren umgehen, von denen wir wissen, dass sie ein Bewusstsein, Gefühle, Sozialleben Schmerzempfinden usw. haben. Siehe bspw. da:



        Video mitschnittes eines Besuches des Lebenshofes für "Nutz- und Haustiere" - 'Land der Tiere':



        www.youtube.com/wa...xhbmQgZGVyIHRpZXJl



        Auch für Milch- und Eierprodukte müssen Tiere sterben bzw. werden Tiere getötet und zwar bspw. "Alte"/ausgebeutete Kühe, männliche Kälber, männliche Küken bzw. im Bio-Bereich zuletzt vermehrt gemästet (sie sollen nun zynischerweise wenigstens genutzt und dann getötet werden und nicht nach Schlüpfen bereits "nutzlos" getötet werden), "alte"/ausgebeutete Hühner. Perfiderweise werden dann Tiere getötet, die die Bäuer*innen meinen, gut aufgezogen zu haben und von denen sie sagen, die Tiere hätten ein "glückliches Leben" gehabt.

        • @Uranus:

          Ja war absichtlich "egoistisch" im Ich-Modus geschrieben, denn ich nehme vielen nicht ab, dass sie im Leben so leben wie sie sich in den Kommentaren als sehr sozial präsentieren.



          Zu dem was ich geschrieben habe stehe ich, egal wie viel Kritik es hagelt.

          • @Rudi Hamm:

            Klingt schräg, aber offenbar zumindest ehrlich, was Sie da schreiben. Demnach sind Sie Vegetarier und mit Ihnen ja ca. 10 % weitere der Gesellschaft. Mir ist schon klar, dass Vegetarier*innen an sich kein Problem mit Tierausbeutung haben, so lange sie die Tiere selbst nicht töten müssen. Sonst wären Sie/jene ja Veganer*innen. Richtig ist es aus meiner (Tierbefreiungs)Perspektive dennoch nicht und vegan werden können auch Vegetarier*innen ;-)

    • @Rudi Hamm:

      Sie dürfen konsequenterweise dann übrigens auch manchmal Fleisch essen, da dies bei Ihren hochwertigen ovolaktischen Bioprodukten eh anfällt: Hühnersuppe, (Bruder-)Brathähnchen, Salami/sonstige Wurst aus Kuh und Ziege, zartes Jungfleisch von Bulle und Bock (sofern nicht noch zur Zucht benötigt) plus sämtliche essbare Innereien…Nose to Tail halt, wie’s früher auch üblich war.

      • @Saile:

        Das ist doch gut so.

        • @resto:

          Ja, wirklich? Für die Tiere auch?

        • @resto:

          Ja, mache ich selbst ja auch nicht anders…

  • Wo soll man da anfangen ..... ??



    Mit welchen Erträgen wird bei diesen Methoden gerechnet, - 40% - 50% - 60%, gut wenn wir keine Tiere mehr füttern, könnte, könnte nicht, Deutschland sich selber ernähren, natürlich nur rein Vegan. Wie schaut es dann Weltweit aus ?? Natürlich können sich die reichen Länder dann noch ihr Getreide kaufen, aber ein Großteil der Weltbevölkerung müsste dann hungern, ist dies mit Umweltschutz zu rechtfertigen ??



    Weidehaltung ist das beste, aber genau diese wird durch explodierende Wolfsbestände gefährdet.



    Erdgas und LNG sind fast reines Methan, bei jeder Bohrung, bei jeden Leck im System tritt mehr Methan aus wie von den Rindern, aber sie sind genauso wie Braun / Steinkohle unsere " Zukunft ".



    WARUM wird eigentlich nie erwähnt das die Landwirtschaft rund hundert Jahre weniger CO2 produziert wie die Industrie, Verkehr und Wohnen ?? erst in den 1950 - 1960 Jahren hat die Technik in der Landwirtschaft sich durchgesetzt, und trotzdem senkt die Landwirtschaft ihre Emissionen, im Gegensatz zu Industrie und Verkehr und Wohnen jedes Jahr.

    • @Günter Witte:

      Würden wir tatsächlich von 40% geringeren Erträgen ohne tierischen Dünger ausgehen, denke ich dass wir uns trotzdem ernähren könnten, da wir locker mehr als 40 % derFlächen für den Anbau von Futter aufwenden. Abgesehen davon ist in der jetzigen Situation von keiner Viehwirtschaft mehr auszugehen doch sehr unrealistisch. Das wir momentan aufgrund der Massentierhaltung eher ein Überdüngungproblem haben ist bekannt. Daher ist in jedem Fall eine Reduktion geboten.

      • @wirklich?:

        Sie haben recht, Deutschland würde dann noch mit dem Getreide reichen, ABER wie schaut es Weltweit aus ?? Bei einer ständig steigenden Weltbevölkerung den Ertrag halbieren würde die Preise in die höhe treiben und die Ärmsten als Verlierer zurücklassen. Oder machen wir wieder einen Deutschen Sonderweg, weil " Wir " ja klüger sind als der Rest der Welt.

    • @Günter Witte:

      "Erdgas und LNG sind fast reines Methan, bei jeder Bohrung"



      Das ist Ablenkung, Whataboutism. Die Treibhausgasemissionen im landwirtschaftssektor bleiben, wenn nicht weiter reduziert und Landwirtschaft reformiert wird.



      Desweiteren gibt es nicht nur die Klimakrise sondern auch noch das Massenaussterben der Tiere. Und hierzu trägt neben anderen menschlichen Eingriffen (Flächenverbrauch, Zersiedelung usw.) in erster Linie Tierproduktion und auch an sich "konventionelle" Landwirtschaft bei. Siehe u.a.:



      Vortrag von Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke:



      www.youtube.com/watch?v=Z_p9yYXZuCI

      • @Uranus:

        Nur leider hat Dr. Mark Benecke bei der Betrachtung der Nahrungsnetze hier die extensiv genutzten Weideflächen ausgelassen, die ebenfalls einen Beitrag zur Arterhaltung (wie auch im vorletzten Abschnitt des obigen Artikels erwähnt) leisten. Eine vegane Lebensweise ist eine ethische Entscheidung, aber trotzdem nicht immer hilfreich. Daß industrielle Tierhaltung die Mutter aller Probleme ist, darin sind sich wohl viele einig, aber deshalb in ein anderes Extrem zu verfallen, verursacht ebenfalls Probleme. Warum ist es nicht einfach möglich, einen moderaten Weg zu finden, bei dem man möglichst viele positive Effekte mitnimmt?

        • @Wurstfinger Joe:

          Dr. Mark Benecke geht auf die vorherrschenden Verhältnisse ein und die sind extrem von Agrarindustrie und Tierproduktion geprägt. Die jetzigen vielen Ackerbauflächen, die für Tierfutteranbau genutzt werden, und die überweideten Flächen sollten renaturiert werden. Mensch könnte auch mehr Tiere wieder ansiedeln (lassen), die Baumwuchs verlangsamen/begrenzen. Andererseits bräuchte es (mehr zusammenhängenden) Wald als Rückzugsorte für Tiere und CO2-Speicher. Eine bio-vegane Landwirtschaft ist nicht stark verbreitet. Kaum wird dies thematisiert, wird es kleingeredet. Was durchaus nachvollziehbar ist, denn die Gesellschaft ist überwiegend speziesistisch und karnistisch. Aber sie muss ja nicht so bleiben. ;-) Mehr Reservate/Naturparks und bioveganen Anbau hätten auch viele positive Effekte. Zumal es dem "modernen" Menschen gut tuen würde, sich mehr mit der Natur und dem Wesen von Tieren zu beschäftigen.



          Ich denke, dass der menschliche Umgang mit der Natur katastrophal falsch ist. Der "moderne" Mensch sollte sein Verhältnis zur Natur schnell überdenken und verändern. Agrarindustrie nannten Sie ja. Zu einer Veränderung ist aus meiner Sicht ein anderer Umgang mit Tieren hilfreich. Wobei die Grausamkeit gegenüber Tieren, aufgrund ihres Wesens, ja noch stärker auffallen sollte. Würde der Mensch zudem die Verteilungsgerechtigkeit vorantreiben, gäbe es keine Not, Tiere für die Ernährung zu halten und zu töten. Wobei es hier diese Not nicht gibt.

    • @Günter Witte:

      "Weidehaltung ist das beste, aber genau diese wird durch explodierende Wolfsbestände gefährdet."

      Wo explodieren denn die Wolfsbestände? Kann es sein, dass da jemand mächtig übertreibt?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Schätzungen gehen von 2700 Wölfen in Deutschland aus, Wölfe haben eine Reproduktionsrate von ca. 33%, also sind es nächstes Jahr 3600 Wölfe, das Jahr darauf 4800 Wölfe usw. Da ist explodierender Bestand eigentlich noch untertrieben. Aber solange es Landwirte gibt die Tiere halten damit der Wolf genügend zum fressen hat ist ja das für viele kein Problem.

        • @Günter Witte:

          Die genaue Zahl ist nicht bekannt. Sie wird zwischen 1500 und 2700 angegeben. Man muss also nicht die höhere Zahl nehmen. Es sei denn, man will Panik schüren.

          Dazu kommt, dass die Reproduktionsrate von 33% theoretisch ist. Also einfach mal hochrechnen, ist nicht seriös.

          Und dann gibt es neben dem Schutz der Nutztiere eine einfache Lösung. Überzählige Wölfe jagen.

          PS: Früher gab es in D Wölfe und Nutztiere. Funktionierte auch.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            echt jetzt?

            Die Welt gehört dem Homo Egoisticus und alles was unbequem ist wird ausgerottet?

            Von Hirtenhunden oder Anpassung generell noch nie gehört?

            Der Wolf ist wieder da, wir müssen und anpassen. Und ganz ehrlich anders als viele Artgenossen ist der Wolf ganz erträglich.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Panikmache ?? Innerhalb von 23 Jahren hat sich der Bestand der Wölfe von den ersten Welpen in Deutschland zu dieser Größenordnung entwickelt, da sprechen die Zahlen für sich !!



            Was die genauen Zahlen betrifft wird jede Seite schwindeln, darum sprechen Tierschützer und NGOs auch immer nur von Rudeln, um eine möglichst kleine Zahl zu haben, betroffene Landwirte nennen hohe Zahlen, die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Früher war D viel weniger dicht besiedelt. Die Wölfe haben, was ja eigentlich ihrer Art entspricht, Wildtiere gejagt. Die Nähe der Menschen haben sie vermieden.

    • @Günter Witte:

      ein Großteil des weltweit verbrauchten Getreides wird in der Tierhaltung verbraucht. Sollte es einen Umstieg auf tierfreie Landwirtschaft geben, wird es zu viel Getreide geben...

      • @nutzer:

        Ja, aber womit wird denn das Futtergetreide gedüngt?



        Entweder Kunstdünger,also konventionell oder Bio, dann zum Großteil mit Dünger tierischen Ursprungs.

        Die Sache mit den Massen an Futtergetreide, die locker reichen würden, die Weltbevölkerung zu ernähren, stimmt schon. Aber nicht mit tierFREIER Landwirtschaft.

        Es ist am Ende hier sowieso eine Diskussion im Elfenbeinturm. Eine globale tierfreie Landwirtschaft wird es nicht geben.

        • @Ringsle:

          ich glaube auch nicht, dass das tierfrei gehen würde... aber das Potential, die Menschheit mehrfach satt zu bekommen ist schon gegeben.

  • "Für den großen Maßstab sehen Agrarexperten die Möglichkeit, dass aufgearbeiteter Klärschlamm, also menschliche Gülle, wieder auf die Felder gebracht wird."

    So steht es hier im Text. Dann gibt es einen link zu den Hohenheimern und ihrem RUN Projekt und es wird weiter geschrieben, dass es dann ein neues Siegel geben muss:



    "Biozyklisch veganer Anbau".

    Ach, welch schönes neues Wort! Nur lassen die Richtlinien dieses Vereines keinen organischen Input aus Klärschlamm zu. Denn dort steht wörtlich:

    "Falls dem Betrieb nicht ausreichende Mengen Humuserde zur Verfügung stehen, kann



    vollreifer Kompost oder Kompostsubstrat aus rein pflanzlichem Ausgangsmaterial statt



    Humuserde verwendet werden"

    Wie können also in einem solchen System die Verluste an Mineralien, die durch den Export (aus dem Betrieb) von Lebensmitteln gedeckt werden?



    Es ist doch nicht so, dass der Grossteil bei den Küchenresten landet.



    Nein, das meiste wird mit Urin ausgeschieden und ein kleiner Teil ist in der Kacke.

    Wenn Wissenschaftler nicht bilanzieren können, stattdessen mit Zauberformeln und neuen Begriffen Nebelkerzen werfen, dann kann mir diese Entwicklung gestohlen bleiben. Und sie wird auch keinen Bestand haben.

    Noch am Rande: Nur 10 % der Biolandwirte halten Tiere???? Bitte noch mal recherchieren, das kann auch nicht stimmen.

  • Das ist sehr viel Theorie im Artikel. Wahrheit aus der Praxis. Brotweizen benötigt 200kg n je ha ( Stickstoff). Dem Weizen ist es relativ( kommt auch auf wetter und Boden an) egal ob der Stickstoff organisch oder mineralisch bei ihm ankommt. In der bio landwirtschaft gibt es die Faustregel das man circa 2 großvieheinheiten benötigt um den Dünger für 1ha brotweizen zu haben. Da sind fruchtfolge (legominosen) bereits eingerechnet. In Deutschland haben wir momentan einen viehbesatz von 0,7 großvieheinheiten je ga. Tendenz stark fallend.

  • Zu diesem Thema kann ich ein Buch sehr empfehlen:



    "Neuland" von George Monbiot.

  • 70% der Gesamtagrarfläche würden bei diesem Verfahren nur für den Anbau von Gründüngepflanzen genutzt werden müssen, damit die Stoffkreisläufe weiterlaufen und die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt.

    Die restlichen 4-5 Milliarden Menschen müssten dann verhungern.

    Grasland und Herbivoren sind nun einmal zusammen evolviert. Wenn man letztere aus ersterem entfernt, dann bleibt für die Konsumenten 2. Ordnung (inklusive Menschen) nicht viel übrig. Stattdessen kriegt man sehr viel Gebüsch, oder man verbraucht sehr, sehr viel Energie, um das zu verhindern.

    Oder man baggert halt den Berbern ihren Lebensraum unterm Arsch weg. "Selber schuld, wenn die auf unserem veganen Phosphat wohnen!"

    • @Ajuga:

      70 %? Können Sie das herleiten/belegen?



      Wieviel Ackerbau und weitere Landwirtschaftsflächen werden denn derzeit für Tierproduktion verwendet? Woher kommen denn die Mineralien, Stickstoff u.ä. aus Tierdung und Tierresten? So einseitig betrachtet ist es dann eben auch einseitig, ;-)

    • @Ajuga:

      Nicht nur das. Ebenfalls ist der vorletzte Abschnitt des Artikels von großer Bedeutung, denn der Erhalt der Artenvielfalt auf Weideflächen ist auch der Erhalt vieler potentieller Bestäuber für Obst und Gemüse, ohne die man nicht auskommt. Selbst wenn man Klee als Gründünger anbaut, kommt man ohne Insekten nicht aus.



      Übrigens werden die Phosphatvorkommen auch nicht mehr ewig reichen, maximal wohl noch ein halbes Jahrhundert.

      • @Wurstfinger Joe:

        Ja, die begrenzten Phosphatvorkommen stellen ein Problem da. Ob die malthusianische Prophezeiung schon in einem halben Jahrhundert wahr wird, weiß ich nicht. Extra-terrestischer Bergbau wäre die Lösung (meines Wissens wurden höhere Phosphatvorkommen bislang nur auf einem Jupitermond nachgewiesen). Einige Meteoriten enthalten aber recht hohe Mengen des Minerals Schreibersit.

        • @Jutta57:

          "Extra-terrestischer Bergbau" Bitte nicht übel nehmen, aber die Menschheit bekommt derzeit nichts auf die Reihe, und dann noch so ein energieintensives Fass aufmachen, für das technologische Lösungen noch nicht mal existieren und perspektivisch mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht entwickelt werden, weil sich alle vorher die Köpfe im Kampf um die letzten Ressourcen einschlagen?



          Dann sollte man doch lieber mit dem arbeiten, was man zur Verfügung hat, z.B. daß man auch in der Landwirtschaft Kreisläufe integriert, die mit möglichst wenig Stoffeintrag von außen funktionieren und außerdem nützliche Nebeneffekte wie Artenschutz bzw. Erhalt der Artenvielfalt haben. Und da helfen Extreme wie Landwirtschaft ohne Nutztierhaltung oder Massentierhaltung wenig, sondern es muß ein gut verträglicher Mittelweg gefunden werden.

          • @Wurstfinger Joe:

            Naja, die Technologie dazu ist im Prinzip vorhanden, aber sprechen wir uns in 50 Jahren noch mal wieder:)

            • @Jutta57:

              In 50 Jahren ist mein MHD längst abgelaufen, und wenn ich so die allgemeinen Entwicklungen betrachte, muß ich wohl sagen, zum Glück.



              Und ja, die Anfänge der Technologien sind vorhanden, um in diese Richtung etwas zu unternehmen, jedoch fehlt die Zeit, um damit noch wirksam etwas zu beeinflussen. Die Ressourcen sind nun mal begrenzt und sollten daher für realistische Lösungsansätze verwendet werden.