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Stellenstreichungen bei der BahnPlanlos in der Krise

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Die Ankündigung, 30.000 Stellen bei der Bahn zu streichen, ist reine Stimmungsmache. Die Erfahrung lehrt, dass sich übereilter Stellenabbau rächt.

Sollte zuallererst seine eigene Stelle abbauen: Richard Lutz, Chef der Deutschen Bahn Foto: Hannes P Albert/dpa

I n Nordrhein-Westfalen werden ab Herbst Quer­ein­stei­ge­r:in­nen ausgebildet, die in Teilzeit als Lok­füh­re­r:in­nen arbeiten. Gedacht ist das Angebot für Leute, die neben der Familienarbeit ein paar Stunden am Tag einen Zug fahren wollen. Die Personalnot ist groß, clevere Ideen sind gefragt, um sie zu lindern. Im Gegensatz dazu steht die Ankündigung von Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz, in den kommenden fünf Jahren bis zu 30.000 Stellen abzubauen.

Offenbar wollte er damit gute Stimmung machen angesichts der tiefroten Zahlen und verheerenden Verspätungs- und Zugausfallzahlen des von ihm geführten Konzerns. So machen es auch immer wieder Chefs von börsennotierten Unternehmen. Sie hoffen, dass die Ankündigung von Stellenstreichungen die Kurse nach oben treibt. Lutz ist offenbar in dieser Welt gefangen – und demonstriert damit wieder einmal, dass er der Falsche für den Job des Bahnchefs ist.

Wegfallen sollen die Stellen vor allem in der Verwaltung. Der Bahnkonzern ist in hunderte Tochterfirmen verschachtelt, die Bürokratie verschlingt viel Geld. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Arbeit an den Schreibtischen viel effektiver organisiert werden kann und etliche Führungskräfte ihre Boni nicht verdienen. Die Deutsche Bahn braucht nicht nur eine Generalüberholung ihres Schienennetzes, sondern auch ihrer Verwaltung.

Aber: Dabei ausgerechnet mit Stellenstreichungen anzufangen, zeigt die Planlosigkeit des Bahnvorstands. Umbau von Stellen ist die richtige Antwort auf die Misere, nicht Abbau. Denn die Bahn muss angesichts der Klimakrise und der nötigen Verkehrswende in Zukunft mehr und nicht weniger leisten.

Die Deutsche Bahn hat schon öfter auf rote Zahlen mit Jobabbau reagiert, gerade bei Lok­füh­re­r:in­nen und Zugbegleiter:innen. Das rächt sich jetzt, weil es viel zu wenig von ihnen gibt. Und neue zu gewinnen ist nicht nur wegen der belastenden Arbeitsbedingungen mit Abend-, Wochenend- und Feiertagsschichten schwierig. Wer steigt schon gerne in einen Konzern ein, dessen Management Krisen durch Job­abbau bewältigen will.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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50 Kommentare

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  • Libuda , Moderator

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  • Stand schon irgendwo etwas genaueres zu den 30.000 Stellen in der taz?

    So ist die Zahl doch eine Null-Information.

    Ein bisschen mehr Kontext wäre schon geil statt hingeworfene Meinungsbrocken für die ganze Vogelschar.

  • Die Privatisierungswelle der 1990er war der mit Abstand größte Schaden für das wiedervereinte Deutschland. Die meisten Infrastrukturprobleme vor denen wir heute stehen wurden durch voreilige Privatisierungen ausgelöst.

    • @Martin C.:

      Also die Privatisierung von Telekommunikation, Flugsicherung oder Lufthansa waren jetzt nicht unbedingt negativ

      • @Ahnungsloser:

        Flugsicherung war bestenfalls neutral. Lufthansa mag ein Erfolg gewesen sein.

        • @Martin C.:

          Die verbeamteten Fluglotsen waren nicht mehr zeitgemäß. Die Bezahlung im europäischen Ausland war so gut, dass immer mehr Lotsen ins Ausland wechselten. Mittlerweile liegt die DFS im europäischen Vergleich ganz weit oben. Das war zu BFS Zeiten nicht so

  • Ich nehme weder den Bahnoberen noch den letzten Verkehrsministern ab, dass sie ernsthaft an einer tatsächlichen Lösung der Bahnprobleme interessiert sind. Zu sehr ist jedes Statement nur auf Pressewirkung, Hinhalten und Ausreden abgestimmt, zur Not sind es die versagenden Länder oder Städte. Mobilität kann prinzipiell nur gemeinwohlorientiert, strategisch langfristig angelegt und in Abstimmung mit den Verbänden der Nutzer behandelt werden statt als Stückwerk abhängig von Wahlterminen. Wie wir es gerade erleben, darf beim Personal zu allerletzt gespart werden, zumal die Frage erlaubt sein muss, wieso in 'unserem' Bildungssystem nicht mehr Nachwuchs für diese Aufgaben gewonnen werden kann.

  • Die Bahn ist eine Schein-AG zu 100% in Staatsbesitz. Staatliche Unternehmen sind Planwirtschaft. Planwirtschaft führt zu Geldverschwendung und Angebotsverknappung. Entweder führt man die Bahn als Behörde weiter oder betreibt eine konsequente Privatisierung. Ein 'weiter so' bringt uns nur mehr von den Problemen, die wir schon haben.

    • @Allister:

      "Die Bahn ist eine Schein-AG zu 100% in Staatsbesitz. Staatliche Unternehmen sind Planwirtschaft. Planwirtschaft führt zu Geldverschwendung und Angebotsverknappung."



      Vor der Privatisierung hat die staatliche DB einwandfrei funktioniert.



      Geldverschwendung sehe ich beim Milliardengrab Stuttgart 21, das von der privatisierten Bahn ab den 90ern gegen alle Bedenken durchgedrückt wurde.

  • "Sollte zuallererst seine eigene Stelle abbauen: Richard Lutz, Chef der Deutschen Bahn " finde ich ziemlich frontal. Aber was würde es nützen ? Z.B: Wälzlager für Schienenfahrzeuge haben Rollen und die ein Spiel, das ist aber nicht psychologisch, der materialintensive Güterverkehr ist hochdefizitär. Ich muss an British Mail unter Margaret Thatcher denken. Viel gespart, viele Unfälle. Das käme hinzu.

  • Die Bahn erfüllt ihre Funktion nicht und als Antwort darauf, versucht sie, die Funktion mit weniger Personal zu erfüllen. Dazu muss man sich vor Augen halten, dass trotz aller zivilrechtlicher Maskerade kein Bahnvorstand ohne Genehmigung der Bundesregierung auch nur aufs Klo geht, denn der Bund hält 100 % der Aktien. Das beschädigt nicht nur das Wirtschaftswachstum und unseren Ruf, es macht auch alle Pläne einer "Verkehrswende" zunichte. Wer sich ein Auto leisten kann, tut sich diese Bahn nicht an.

  • Es sind zwei Probleme. Das eine ist ein Strukturelles und lässt sich als Zerstörung der Bahn beschreiben. Umwandlung in eine Aktiengesellschaft, trimmen auf Profit, Privatisierungen, Rückbau von Gleisanlagen usw. usf.



    Das andere Problem lässt sich mit "Digitalisierung" umschreiben und hält aktuell auch andernorts Einzug. Dank Digitalisierung (heute KI genannt) laufen offen oder verdeckt in vielen großen Unternehmen Personalabbauprogramme. Früher war's der Roboter, der die Arbeiter*innen am Band überflüssig machte, heute ist es das textverstehensfähige Computerprogramm, der Angestelltenfunktionen in der Verwaltung überflüssig macht.

    Und dann passt das doch alles wieder schön zusammen. Die überflüssigen Angestellten erhalten Teilzeitangebote und um auf Vollzeit aufzufüllen können sie sich als Lokführer*innen verpflichten.



    Die

  • S-C-H-E-N-K-E-L-K-L-O-P-F

    Ganz im Gegensatz zu anderen börsennotierten Unternehmen kann sich die Bahn nicht gesundschrumpfen.



    Denn das Bahnnetz ist wie es ist.

    Also kann der Stellenabbau nur so erfolgen, dass die Bahn tausende Mitarbeiter von der Payroll runterschmeißt und dann deren Leistungen "am Markt" einkauft.

    Betriebswirtschaftlicher Unfug.



    Das weiß natürlich ein Dr. Lutz genauso wie jedes Erstsemester BWL.

    Aber bei den Analysten kommt das sicher gut an.



    Im Staatssäckel dann eher nicht.

    Und dann will er Teilzeitlokführer auf dem zweiten Bildungsweg "mobilisieren".

    Lokführer ist in erster Linie ein Sicherheitsjob. Fahren (und vor allen Dingen bremsen) tut die Lok von ganz alleine. (Also nicht ganz von alleine aber automatisch durch das Bahnsystem)

    Der Lokführer ist also nur da, um im Störungs- oder Gefahrenfall richtig zu reagieren und muss entsprechend gut ausgebildet sein.

    Und daher darf man sich fragen, ob es sinnvoll ist eine so gut ausgebildete Kraft nur in Teilzeit einzusetzen.

    • @Bolzkopf:

      Ich muss hier mal klugscheißen:

      1. Die Deutsche Bahn AG ist nicht börsennotiert. Der Bund hält sämtliche Aktien, wer sollte da auch mit was Handeln?

      2. "Stellenabbau" heißt nicht Entlassungen, sondern "nur" erst mal keine Wiederbesetzung bzw. die Streichung unbesetzter Stellen, ggf. das Auslaufenlassen von befristeten Arbeitsverträgen. Diese Posten sollen perspektivisch digitalisiert werden.

      • @Chris McZott:

        zu1.: Stimmt. Aber in dem Satz fehlt lediglich ein Komma :



        "... anderen, börsennotierten..."

        zu 2.: Stimmt auch. Allerdings ist das eine Interpretation ihrerseits. Denn Stellenabbau bedeutet durchaus auch "Entlassungen".



        "Stellenabbau" ist schlicht ein Euphemismus für Arbeitsplatzvernichtung

  • Will man eine funktionierende Bahn muss das Geld irgendwoher genommen werden. Und alles gerede von Erbschaftssteuer und so weiter istvnettvrealistischvkommt das Geld aus anderem Bereichen. Also wo spart der Staat um die Bahn zu sanieren?

  • Genauso wie heute schon ständig autonome Autos an uns vorbeifahren , wie es versprochen wurde. Das Bahnsystem ist viel zu komplex um es nur auf die Lokführer runterzubrechen.

  • Die Deutsche Bahn ließe sich nur retten, wenn mindestens Netz und Kartenvertrieb verstaatlicht würden. Dann wären die Länder für den Nahverkehr und der Bund für die Fernverkehrsstrecken zuständig. Der Rest in eine gGmbH ohne Gewinnerzielungsabsicht.

  • Nun ja, das Lokführer-Problem wird sich in einigen Jahren in Luft aufgelöst haben, wenn deren Arbeit in automatisch fahrenden Zügen nicht mehr gebraucht wird. Ansonsten sind die Probleme bei der DB nur zum Teil darauf zurückzuführen, dass es sich bei ihr um ein Staatsunternehmen handelt - das zeigen ja auch z.B. die Schweizerischen Bundesbahnen. Wenn man allerdings Spitzenpositionen im Konzern nicht nach Qualifikation, sondern mainstreamgerecht besetzt, führt dies zu den erwarteten und jetzt von der Realität bestätigten gravierenden Problemen.

    • @Rene Meinhardt:

      Es wird in den nächsten 2 Jahrzehnten keine automatisch fahrenden Züge geben. Die Investitionen dazu müssten heute bereits festgezurrt sein, da kommt aber nix.

    • @Rene Meinhardt:

      Naja. Das Damoklesschwert der automatisierten züge hängt schon seit Jahrzehnten über den lokführern. Realistisch ist dies für deutschland in den nächsten 60-80 jahren aber nicht. Denn dafür bräuchte es hochmoderne technik auf allen strecken... und es gibt noch strecken die mit manuellen stellwerken aus der kaiserzeit bedient werden. Daher gänzlich unrealistisch.

  • verstaatlichen würde vermutlich auch nicht helfen.. es ist eine mentalitätsfrage — in japan ist die bahn ebenfalls privatisiert, es gibt vier firmen die in unterschiedlichen gebieten den zugverkehr betreiben.. pünktlich zuverlässig und günstig..

  • Profis im Bahn-Vorstand werden wir wohl nicht mehr erleben. Und, ja, im Fernverkehr würde ein Organisationsprofi mit Sicherheit allein bei den Zugbegleitern erheblich einsparen können.

  • Lutz hat Angst um seinen Posten.



    Und einen Verkehrsminister als Chef, der aus falscher Loyalität zur Lindner-FDP weitgehend noch aufs Auto setzt.

    Dann ist das Manöver leider folgerichtig.



    Im schlimmsten Falle gehen genau die Guten, Desillusionierten mit guten Anschluss-Chancen und bleiben die anderen. Das ist der wahrscheinliche Fall.



    Im besten Fall werden die Bu''sh't-Jobs gestrichen - glauben wir das aber?



    Bereits Mehdorns McKinseys kürzten das jetzige Debakel herbei.

    • @Janix:

      Der Vorstand wird vom AR installiert und auch kontrolliert. Ebenfalls werden dort die Zielvereinbarungen für die jeweiligen Bonuszahlungen des Vorstandes festgelegt. Diese werden dann auf alle AT Mitarbeiter heruntergebrochen. Also, Zusammensetzung des AR anschauen, dann nochmal versuchen den Einfluss der FDP erklären

      • @Ahnungsloser:

        Zuständig: Verkehrsministerium (FDP), Finanzministerium (FDP). Teils so auch im AR ablesbar. Gatzer war zwar eigentlich SPD, aber treuer Paladin aller Lindner-Manöver.

        Dies ist auch kein VW, wo die Arbeiter-Hälfte ausnahmsweise etwas zu sagen hätte (wenn das Ihr Punkt war?).

        • @Janix:

          Sie wissen aber schon, wie ein Unternehmen geführt und kontrolliert wird? Der AR besteht u.a. aus 2x SPD, 2x Grüne, 1x FDP.



          Denken sie ernsthaft, Wissing/Lindner geben Befehle, die Bahn setzt um?



          Ein User der über Insiderwissen verfügt, hat recht anschaulich erklärt, was die Probleme bei bzw. für die Bahn sind. Unter einem anderen Artikel. Sehr empfehlenswert

          • @Ahnungsloser:

            Wer fragt nachher nach dem abgeführten Betrag, wer stellt im Haushalt die Mittel ein, vergibt die Zuschüsse?

            Welcher Artikel war das?

            • @Janix:

              Bitte mal nach Kommentare des Users Friedrichchecker suchen.

  • "Die Ankündigung, 30.000 Stellen bei der Bahn zu streichen, ist reine Stimmungsmache. Die Erfahrung lehrt, dass sich übereilter Stellenabbau rächt."



    So ist es 👍



    "In Nordrhein-Westfalen werden ab Herbst Quer­ein­stei­ge­r:in­nen ausgebildet, die in Teilzeit als Lok­füh­re­r:in­nen arbeiten. Gedacht ist das Angebot für Leute, die neben der Familienarbeit ein paar Stunden am Tag einen Zug fahren wollen."



    Und da liegt der Hund begraben. Quereinsteier, Teilzeitkräfte = Aushilfen, nicht bös gemeint. Damit machst du keinen Staat. Solche Kräfte sind als Ersatz oder zur Verstärkung von Teams immer gut, in Alleinverantwortung aber oft limitiert.



    Ja die Personalnot ist groß, aber das eigentliche Problem ist das sich in der Bevölkerung der Anspruch eingeschlichen hat, dass Flexibilität und work-life-Balance das oberste Maß sind.



    Die Idee 'Arbeit macht man nebenbei' ist ein Holzweg - Stichwort "...neben der Familienarbeit ein paar Stunden am Tag einen Zug fahren..."



    Das klingt mehr nach Hobby als nach Fokus - Regale einräumen kann man so machen, einen Zug mit ein paar hundert Passagieren bewegen, puh 🫤

    • @Farang:

      Das zielt doch wohl auf die Mutter, die aufgrund von altem Familienbild die Familienarbeit komplett draufbekommen hat, aber während der Schul-Zeit die morgendliche Rush-Hour verlässlich bedienen könnte und dann nicht den ganzen Tag über durchfahren muss.

      • @Janix:

        🤨 Den morgendlichen Berufsverkehr würde ich von 7 bis 10 Uhr verorten, den abendlichen von 15 bis 18 Uhr - das sind genau die Zeiten, wo 'Mutti' garantiert keine Zeit hat weil die Kinder nicht vor 8 Uhr aus dem Haus sind und nach 15-16 Uhr spätestens wieder zuhause - wenn sie schon dieses traditionelle Modell ansprechen.



        Die 'Muttischicht' geht von 9 bis 15 Uhr - also genau dann, wenn KEIN Berufsverkehr herrscht.



        Das Modell der Bahn richtet sich also wenn dann an moderne Familien, wo sich Partner die Care-Arbeit teilen und deshalb versetzt arbeiten.



        de.m.wikipedia.org...%B6%C3%9Fer%20sind.

        • @Farang:

          Danke. Morgens kann der Vater ja einmal anpacken, und Kinderversorgung bis 16h dürfte inzwischen häufig zu organisieren sein.



          Mit diesen Spezifikationen ist das Argument des Spitzenabfedern allerdings nicht mehr da.

  • Der einzige effektive Plan der Bahnoberen war und ist, wie definiere ich die Bedingungen für den Boni so, dass ich auch einen bekomme.



    Denn, trotz massiver Verluste, großen Verspätungen im Fernverkehr, veralteter und nicht gewarteter Infrastruktur, trotzdem bekamen die Bahnoberen ihren Boni.



    Viel Ahnung, wie man Geld macht, keine Ahnung vom alltäglichen Bahnbetrieb.

    • @Frank Burghart:

      Boni ist prinzipiell der richtige Weg, um zielorientiertes Wirtschaften zu fördern. In echten privatwirtschaftlichen Unternehmen hat sie eine starke Lenkungswirkung. Wenn man allerdings bei der Bahn die Erfüllung der Frauenquote bonifiziert und die Pünktlichkeit nicht Ausschlußkriterium für jedewede Boni ist, funktioniert es nicht.

  • Einfach nur krank.

    Der Aktienkurs der Bahn ist doch absolut wurscht. Sollen die Leute mit Bitcoins spekulieren.

    Die Bahn soll ihren Job machen. Ganz dringend.

    • @tomás zerolo:

      Es ist sogar noch irrer. Die Bahn hat keinen Aktienkurs, weil sie nie an die Börse ging (damals wegen Finanzkrise).



      Der Bund hält 100% der Anteile.

    • @tomás zerolo:

      Welcher Aktienkurs? Seit wann ist die Deutsche Bahn börsennotiert?

  • Was für eine bekloppte Idee. Ich würde es ja gern anders ausdrücken, aber es gibt nichts treffenderes.

  • und wie kommen wir dahin, daß die bahn diese guten vorschläge umsetzt?

  • Wann wird das Thema DB endlich in der Politik als zentrales großes Thema begriffen und entsprechend angepackt?



    Da ist es mit kleinen Ausschüssen nicht getan. Es bedarf hier wirklich einer Task Force, mit kompetenten Leuten, die entsprechend auf Managmentebene die Richtigen einstellen - und ihnen auch entsprechend auf die Finger schauen.

    Man hat gerade beim Vorstand der DB den Eindruck, dass es hier in den letzten Jahren eher um Pöstchengeschacherere ging als um wirkliche Strategie, siehe auch mein voriges Kommentar mit einer kleinen Übersicht zu der Vita der Manager

    • @Werner2:

      Schau´n sie sich einfach mal www.bundestag.de/verkehr an . Unten auf der Seite sind die 33 Mitglieder aufgelistet. Vielleicht ist Ihr Abgeordneter dabei. Ich habe Ihnen eine zufällige Auswahl der beruflichen Qualifikation von 20 Mitgliedern angehängt weil mehr nicht in die Antwortfunktion passt : Chemisch-Technischer Assistent/ Qualitätssicherungstechniker,Elektroinstallateur hauptberuflicher Betriebsrat/ Referent für Erwachsenenbildung, Betriebswirtin Wirtschaftspädagogik, Gewerkschaftssekretär/ Büromitarbeiter, Diplom Politologin/ Niederlassungsleiter Wohnungswirtschaft, Verwaltungswirt kommunaler gehobener Dienst, Hafenfacharbeiter, Jurist Gewerbeaufsicht, Bautechniker Personalratsvorsitzender, Erzieherin Diplom Pädagogin.Betriebswirt BA EDV Textilunternehmen



      Diplom-Verwaltungswirt(FH) Kommunal/Kreisverwaltung digitales, Diplom Handelslehrerin, Politologe Büromitarbeiter, Arbeitsvermittler / Mitarbeiter der Lufthansa



      Historiker, Betriebswirt Verkehrsunternehmer (Bus), Verwaltungsfachangestellter Sparkasse, Politologe angestellt bei Fraport, Altenpfleger Sozialpädagogik



      .etc. Schließen Sie einfach selbst und überlegen, ob Sie was sie tun können oder sollen.

    • @Werner2:

      IhrenvVorherigen Kommentar habe ich gelesen. Das war auch der richtige Ansatz. Der erste erfolgreiche Bahnmanager in Deutschland war Johannes Scharrer, von Beruf Kaufmann, das war 1834. Wenn einem Geschichte auch egal ist, der Verkehrsausschuss des Bundestages ist kein kleiner Aussschus sondern wie jeder Ausschuss das parlamentarische Kontrollorgan des jeweiligen Ministeriums . Die fachliche Qualifikation dort hat die gleiche Krankheit. Alles was Sie sich wünschen geht nur über diesen Weg , nicht über den Weihnachtsmann der Task Force. Fragen sie mal bei Ihrem Wahlkreisabgeordneten nach, vielleicht sitzt er zufällig im Ausschuss. Dem könnten Sie dann persönlich, so wie sie sich augedrückt haben "auch entsprechend auf die Finger schauen." So würde ich das machen.

      • @Hans - Friedrich Bär:

        Meine Abgeordne sitzt leider nicht im besagten Ausschuss. Und Ihre übrigen Zeilen lassen einen eher ratlos zurück



        "Die fachliche Qualifikation dort hat die gleiche Krankheit. Alles was Sie sich wünschen geht nur über diesen Weg , nicht über den Weihnachtsmann der Task Force."

        Die fachliche Qualifikation dort hat also dieselben Mängel, dennoch sei dies der einzige Weg? Also gar kein Weg?

        • @Werner2:

          Ja, so habe ich das gemeint. Die DB gehört dem BUND. Die Regierung bestimmt über die DB. Die Aufsicht über die Regierung hat das Parlament. Sie haben die beruflichen Qualifkationen des Managements herausgearbeitet. Das habe ich mit den Mitgliedern des Verkehrsausschusses gemacht und bin zum gleichen Ergebnis gekommen. (Ich habe gerade, vor Ihrer Antwort eine Zusammenfassung an Sie geschrieben). "Also gar kein Weg?" Kurzfristig kein Weg, nicht in dieser Legislatur. Und danach auch nur , wenn die Wähler bei ihren Wahlkreiskandidaten betonen wie wichtig ihnen eine bessere Kompetenz des VA in Hinblick auf die DB ist. In den BT Drucksachen tauchen immer wieder Anfragen zur DB auf. Daran können Sie erkennen, wer auf Ihrer Linie liegt. Kürzlich z.B: gab es eine Anfrage zum Werbeaufwand der DB. Die wurde nicht beantwortet mit der Begründung "Betriebsgeheimnis" , das ist m.E. ein kleiner Baustein der Misswirtschaft. Damit muss man sich beschäftigen, das seinem Abgeordneten melden, dass man nicht einverstanden ist. Das ist mühsam, anders geht´s nicht. Es sei denn Sie werden Abgeordneter und gehen selbst in den Ausschuss.Ein Thema, das alle interessiert haben Sie. Dafür Viel Erfolg

          • @Hans - Friedrich Bär:

            Lieber Herr Bär,

            ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antworten, die mich, ich gebe es zu, weiterhin ein wenig ratlos zurücklassen. Sie schreiben hier einen langen Weg, den man gehen müßte, nicht nur ein Bürger, sondern sehr viele, damit dies wirklich Einfluß erzeugt.



            Sollte man nicht meinen, das ginge effizienter und zielgündelter? Das Thema DB ist schließlich nicht irgendein Thema, sondern eines der zentralen Themen schlechthin, wenn es um eine CO2 neutralere Energiewende geht. Sollte man da nicht meinen, man würde bei SPD, Grünen und selbst der CDU Türen einrennen? Wenn dem nicht so ist, MUSS der politische Druck bei so viel Heuchelei ganz anders angesetzt werden als nur im Vorzimmer des lokalen Kandidaten. Nebenbei, müßte das mit einer schonungslosen offenen Berichterstattung, auch durch die taz flankiert werden (was Kompetenzen einzelner Verantwortlicher und was Heucheleien angeht, sich doch aus der Verantwortlichkeit zu stehen) (nur mal so als Anregung an die Red)



            Das heißt alles nicht, das ich hier lokal genau Ihrer Anregung folgen werde...

  • Solange die Bahn als AG organisiert bleibt, wird sich nichts ändern können, unabhängig davon, dass der Bund Eigner dieser AG ist.



    Es laufen die üblichen "Sanierungsversuche" wie sie bei derartig strukturierten Unternehmen üblich sind. Erfolgreich sind sie meist nicht, bestenfalls steht am Ende ein schrumpfsaniertes Unternehmen, das buchhalterisch saniert ist. Eine Ausweitung oder eine Verbesserung der Versorgungsleistung ist so in keinem Fall zu erwarten.



    Üblicherweise, wird geschrumpft, die Zahlen aufgehübscht, dann wird verkauft, abgespalten etc.. Verkaufen geht bei der Bahn nicht, es bleibt spannend.

    • @nutzer:

      Es kommt auf das Momentum des Eigentümers an. Nach meinem Verständnis spielte das Parlament samt Verkehrsaussschus deswegen die wichtigste Rolle. Allerdings hat der Verkehrsaussschuss die gleiche Krankheit wie der Vorstand. Der Aktienkurs ist ziemlich stabil mit ca +3%/12 Monate habe ich gelesen. Es bleibt spannend: Stimmt.

  • Ganz klar das falsche Management. Wenn dem Management i n der aktuellen Situation statt Stellenumbau nur Stellenabbau einfällt, spricht das Bände.

    Warum das obere Management nicht einen Teil ihrer Erwerbskraft für den stundenweisen Lokführerjob verwendet ist ein Rätsel. So würden die Damen und Herren verstehen, was Ihre Mitarbeiter eigentlich so den ganzen Tag leisten und das ohne Boni. Zum Anderen würden Sie Ihren Mitarbeitern mehr Wertschätzung bieten, bei gleichzeitiger Personalkapazitätserhöhung. Kann man so etwas von Mitarbeitern verlangen, die erst letztes Jahr für wenig tatsächlicher Leistung millionenschwere Boni erhalten haben? Wer im Management ernsthaft Interesse an einer Verbesserung des Bahnbetriebs hat sollte endlich zugreifen und den "Laden" auf Vordermann(frau) bringen. Entlassungen sind mehr als old school - einfach nur unprofessionell.

  • Denn die Bahn muss angesichts der Klimakrise und der nötigen Verkehrswende in Zukunft mehr und nicht weniger leisten.

    Die einzige Verkehrswende, die Deutschland mit der real existierenden Bahn erreichen wird, ist die hin zu mehr Autos und Individualverkehr. Der Zustand der Bahn ist komplett inakzeptabel, die Konzernführung offenkundig von der Realität abgekoppelt, Boni fließen trotzdem, und die Preise sollen mal wieder steigen.



    Ich steige aus. Bahn fahren hat in diesem Land keine Zukunft.