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„Sea-Watch 3“ legt in Lampedusa anKapitänin festgenommen

Die „Sea-Watch 3“ hat in Lampedusa angelegt, trotz Verbot. Die Kapitänin tat es zum Wohl der Geretteten an Bord – nun drohen ihr zehn Jahre Haft.

Bestraft für das Retten von ertrinkenden Menschen: Carola Rackete wird in Lampedusa abgeführt Foto: reuters

Lampedusa afp | Dramatisches Ende einer zweiwöchigen Irrfahrt: Das Flüchtlings-Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ hat sich in der Nacht zum Samstag ohne Zustimmung der italienischen Behörden den Weg in den Hafen der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa erkämpft. Die deutsche Kapitänin Carola Rackete wurde festgenommen und das Schiff beschlagnahmt, wie Italiens Innenminister Matteo Salvini mitteilte. Die 40 zuletzt an Bord verbliebenen Flüchtlinge durften an Land gehen.

Rackete hatte in der Nacht entschieden, das Schiff trotz Verbots in den Hafen einlaufen zu lassen. Ein Polizei-Schnellboot versuchte dies vergeblich zu verhindern. „Wir haben uns in den Weg gestellt, aber wenn wir dort geblieben wären, hätte die ‚Sea-Watch‘ das Schnellboot zerstört“, sagte ein Polizist.

Rackete gab in einem von der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch veröffentlichten Video an, sie habe lange auf eine Lösung gewartet. Eine solche habe sich jedoch nicht abgezeichnet, weshalb sie selbst entschieden habe, in den Hafen einzulaufen.

Im Hafen versammelten sich Anwohner und Aktivisten. Einige jubelten, andere riefen: „Schande“ und „Hau ab!“ Rackete wurde von Polizisten abgeführt. Ihr wird Widerstand oder Gewalt gegen ein Kriegsschiff vorgeworfen. Italienischen Medienberichten zufolge drohen der 31-Jährigen bis zu zehn Jahre Haft. Zuvor hatte Rackete angegeben, sie wisse, was sie riskiere und sei bereit, für ihre Entscheidungen ins Gefängnis zu gehen. „Ich kann die Sicherheit der Menschen nicht mehr gewährleisten“, hatte Rackete bereits am Freitag im Interview mit der taz gesagt. Sie fürchte, dass manche sich aus Verzweiflung selbst verletzen könnten.

„Eine Schande für Europa“

„Mission erfüllt“, schrieb Innenminister Salvini von der rechtsradikalen Lega-Partei im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Verbrecherische Kapitänin festgenommen, Piratenschiff beschlagnahmt, Höchststrafe für die ausländische Nichtregierungsorganisation.“

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte erklärte am Rande des G20-Gipfels in Osaka, er wolle sich nicht anstelle der Justiz setzen, die für die Anwendung des Gesetzes zuständig sei. „Aber die Gesetze existieren, ob wir wollen oder nicht.“

Der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) verurteilte die Festnahme der Kapitänin. Dies mache ihn „traurig und zornig“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. „Eine junge Frau wird in einem europäischen Land verhaftet, weil sie Menschenleben gerettet hat und die geretteten Menschen sicher an Land bringen will. Eine Schande für Europa!“

Sea-Watch-Geschäftsführer Johannes Bayer erklärte im Kurzmitteilungsdienst Twitter, die Kapitänin habe „genau das Richtige getan“. Rackete habe das Seerecht eingehalten und die Flüchtlinge in Sicherheit gebracht.

18.000 Tote im Mittelmeer

Die Flüchtlinge verließen am frühen Morgen das Schiff. Einige von ihnen lächelten, andere weinten. Sie wurden anschließend in das Aufnahmelager auf Lampedusa gebracht.

Das Schiff hatte am 12. Juni insgesamt 53 Menschen vor der Küste Libyens von einem Schlauchboot gerettet. 13 von ihnen, darunter Frauen, Kranke und Kinder, waren in den vergangenen Tagen an Land gebracht worden.

Fünf europäische Länder, darunter Deutschland, hatten am Freitag zugesagt, Flüchtlinge von Bord des Schiffes aufzunehmen. Dennoch hatte die italienische Regierung weiterhin keine Genehmigung zum Anlegen erteilt. Das italienische Innenministerium hatte erklärt, es warte auf „gesicherte Garantien“. Die Regierung in Rom fährt eine äußerst restriktive Flüchtlingspolitik und hat die italienischen Häfen für internationale Rettungsschiffe geschlossen. Dennoch kommen immer wieder Flüchtlinge dort an.

Seit 2014 sind mehr als 18.000 Menschen bei dem Versuch gestorben, von Libyen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Das UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR spricht deshalb von „der tödlichsten Meeresüberquerung der Welt“.

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63 Kommentare

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  • Wo exakt ist eigentlich der Unterschied zwischen TAZ und ZEIT? Die Art zu schreiben wie der Aufruhr der Kommentatoren wirkt auf mich identisch.

    Zum Artikel: Ist das wirklich gewollt? Die Anarchie? Jeder macht was er will? Das glorifizieren und auf den Sockel stellen, hier gut dort böse. Dazu die um sich greifende Hysterie.

    Ich rufe heute auch den Notstand aus. Den Rationotstand! Diese Hysterie wird immer unerträglicher.

    • @Landlady:

      Ich habe die Texte der ZEIT nicht gelesen, kann dazu also nichts warten.

      Was der Rest Ihres Kommentars mit dem Inhalt des Artikels zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Vielleicht haben Sie das Tab verwechselt und es galt eigentlich einem anderen Artikel?

  • "Dies mache ihn „traurig und zornig“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm. "

    Wichtig wäre jetzt etwas zu unternehmen. Zeit für ein richtig gutes Gebet für den Weltfrieden.

    • @A. Müllermilch:

      Wem das zu anstrengend ist, der kann auch online kommentieren...

  • @taz; evtl. könntet ihr mal kurz erklären, was ein "sicherer Hafen" ist. Hab auf Anhieb keine kurze Erklärung gefunden, nur versteht auch hier ein Großteil der Leser*innen wohl eher drunter, daß ein Schiff mit den aus Seenot Geretteten nicht aus Versehen auf Grund läuft, weil der Hafen nur für Fischerboote ist.



    "Sicher" heißt, daß die Schiffbrüchigen fortfolgend nicht gefangengenommen werden, an unsicher Staaten ausgeliefert , versklavt, mißhandelt, getötet usw. usf.



    Und da das in den afrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten nicht möglich ist, insbesondere für Leute, wo nicht dem heteronormativen Schema entsprechen, denn das ist dort eine Straftat



    Italien müßte also seine Verfassung dahingehend ändern, daß die Menschenrechte nur für "Paßitaliener" und anderweitig mit gültiger Aufenthaltserlaubnis sich dort aufhaltende Menschen gelten. (Was ich hiermit NED herbeireden will!!!)

    Und ein*e von der afrikanischen oder kleinasiatischen Mittelmeerküste Fliehende*r und dabei in Seenot geratene*r Mensch ist erstmal ein Schiffbrüchiger, egal welche Absichten er mit seiner potentiell tödlichen "Mittelmeerkreuzfahrt" hegt!

    • @Hugo:

      Vor lauter Empörung über die selektive Humanität:



      "Und da das in den afrikanischen Mittelmeeranrainerstaaten nicht möglich ist, insbesondere für Leute, wo nicht dem heteronormativen Schema entsprechen, denn das ist dort eine Straftat und deren Häfen eben nicht sicher!

  • "Warum sind Länder wie Polen, Italien oder Ungarn noch in der EU, die sich doch so gerne prahlerisch als Wertegemeinschaft versteht?" (Rolf B.)



    Das ist eine berechtigte Frage!



    Allerdings sollten wir uns kurz vor Beginn der aktuellen Urlaubs-Saison selbst auch mal ein paar Fragen stellen:



    - Wieso fahren wir noch immer nach Italien in Urlaub?



    - Wieso kaufen wir noch immer Produkte aus solchen Ländern?



    -Wieso lassen wir den Salvini's nicht spüren was wir von ihrer menschenverachtenden Politik halten?



    - Geht's wirklich nicht anders?

    • @LittleRedRooster:

      Da stimme ich Ihnen vollkommen zu.

      • @Frau Kirschgrün:

        Schön dass Sie das auch so sehen, Frau Kirschgrün!



        Ich denke, das wären halt Maßnahmen die sich in ihrer Wirksamkeit möglicherweise vom ewigen On-Line-Geplapper deutlich abheben würden und sie sind von jedem jederzeit und einfach durchführbar.



        Allerdings sollte man dabei nicht darauf verzichten das für den Tourismus zuständige Ministerium des betroffenen Landes auch über seinen Entschluß und die Gründe hierfür zu informieren - nur damit da keine interpretierbaren Mißverständnisse auftauchen.

  • ... Internationales Seerecht , U.N.O. Human Rights... versus nationale.. EU und italinische .. obendrein verdrehte (!) .. Macht-* Rechts `Hausrecht´(?) Interpretationen.. versus "Unterlassener Hilfeleistung" gegenüber Menschen in Not !



    ------------------------



    Da schwirrt mir sowohl anderen Lesern* Hörern doch der Kopf ?



    ------------------------



    Seenotfall.. "SEAWATCH 3" kam und rettete.. mehr als 14 Tage Odysee.. weil EU und Italien sich im Prinzip der "Unterlassenen Hilfeleistung" schuldig machten ! Einlaufverbot..



    Die Kapitänin meldet "Notstand an Bord" - begründet in der Enge und dem extremen psychischen distress der mehr als 60 Menschen an Bord.



    Selbst die "Notstandsmeldung", so etwas wie MAYDAY-MAYDAY- wird ignoriert ! Um die Situation an Bord nicht weiter irrational und lebensgefährdend eskalieren zu lassen entscheidet die Frau Kapitän , gegen das Einlaufverbot zu handeln und läuft in langsamer Fahrt in den Hafen ein !



    Und dann? Polizei und viel Gebrüll.. jedoch die Geretteten sind endlich an Land! Die , einwandfrei korrekt im Sinne des Seerechts und human kompetent entscheidende Kapitänin wird arrestiert..



    Physische Fakten einer Lebensrettung und einer harten Odysee , die durch "Unterlassene Hilfeleistung" von Seiten der EU und Herrn Salvinis , durch psychische Belastung an Bord irrational zu eskalieren drohte..



    .. steht den inhuman interpretierten nationalitalienischen und EU Gesetzen gegenüber !



    Wohlstandseuropa als "Fortress Europa" versus "Friedensprojekt Europa" !



    "SEAWATCH" und andere Lebensretter NGO´s und die inhaftierte Frau Kapitän verbleiben als wichtige Elemente von "moralischen humanen Rückgrad"..in der Seltsamkeit des moralischen Verfalls des EU Wohlstandsegoismus !



    -------------------------



    Ohne die Berichterstattung von TAZ und dpa , den Texten der Frau Selle in der "YACHTFLEET" gehts m.E. nicht !



    Die "SEEBRÜCKE" muss endlich funktionieren damit Italien und Malta ihre Häfen wieder öffnen! Freihei für Kapitänin Frau Carola Rackete !

    • @vergessene Liebe:

      .....und die anderen EU Staaten müssen sich verbindlich verpflichten, Italien und Malta hinreichend zu entlasten indem sie eine sofortige auch in der Praxis funktionierende gleichmäßige Aufnahme Geflüchteter sicher stellen.

      Ich sage es äußerst ungern, aber ein stückweit macht Salvini hier auch die Drecksarbeit für diejenigen fetten EU-Länder, die nicht Gefahr laufen, dass an ihren Küsten nennenswert Gerettete anlanden.

  • Die deutsche Regierung könnte hier einiges tun.



    Es gibt 60 Städte, die Solidarity Cities werden wollen.



    Salvini muss weg.

  • "Seit 2014 sind mehr als 18.000 Menschen bei dem Versuch gestorben, von Libyen über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen."

    man könnte der eu 18000 grabsteine spendieren und sie in brüssel aufstellen damit die eu sie nicht abräumen lässt,müsste man aber auch ein grundstück kaufen auf dem sie aufgestellt werden können



    das grundstück muss gross genug sein um dort noch viele weitere grabsteine aufzustellen,denn mit einem ende der inhumanen politik der eu ist ja nicht zu rechnen

  • Ich weiss nicht was es da zu diskutieren gibt...Menschen in Seenot MUSS man retten und es obliegt nicht dem Kapitän des Schiffes, darüber zu urteilen warum die da jetzt rumdümpeln und absaufen.

    Bloss weil irgendwelche Rechtsnationalisten meinen, diese Geretteten seien irgendwie minderwertig oder dürften da nicht sein, können die nicht einfach Seerecht ausser Kraft setzen.

    • @Mitch Miller:

      Die Hilfe steht außer Frage. Was nicht so eindeutig sein dürfte, ist die Destination der Geretteten. Wenn es bloß um Seenotrettung geht, dann wäre der Ausgangshafen eine genauso gute option wie Italien.

      • @agerwiese:

        Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es im Seerecht um den nächsten "sicheren" Hafen. Das meint einen Hafen, in dem für die Geretteten keine Gefahr für Leib und Leben besteht.



        Insofern ist es in diesen Zeiten, in denen Menschen nicht gleich Menschen sind, relativ, für wen welcher Hafen sicher ist.



        Für einen deutschen oder europäischen Skipper in Seenot wäre ein libyscher Hafen möglicherweise hinreichend sicher. Nicht aber für Menschen, die von dort vor Folter geflohen sind.

        Mal ganz davon abgesehen, dass bei einem Europäer sicher auch nicht darüber diskutiert werden würde, ob er sich fahrlässig oder gar vorsätzlich in Seenot begeben hätte.....



        Das darf zu Recht in keiner Rettungssituation eine Rolle spielen!

  • taz: "Ihr wird Widerstand oder Gewalt gegen ein Kriegsschiff vorgeworfen."

    Gewalt gegen ein Kriegsschiff? Die 'Sea-Watch 3' ist rund 50 m lang und als Jacht in den Niederlanden registriert. Ich wusste gar nicht, dass italienische Kriegsschiffe in Wahrheit Schlauchboote sind.

    Einem armen Land nach dem anderen wurden "Freihandelsabkommen" diktiert, die ihre heimische Produktion vernichtet und ihre Märkte zur Beute westlicher Agrarmultis und Industriekonzerne gemacht haben. Das spricht aber kein Politiker in Europa an, sonst müssten die Politiker nämlich zugeben, dass die vielen Flüchtlinge, die in Europa Schutz suchen, ein Ergebnis dieser menschenverachtenden Politik sind. Schon 2010 stand in Spiegel online: "Die einen bekommen Fisch im Überfluss, die anderen gehen leer aus: Weil die EU Millionen Euro an korrupte Staaten zahlt, dürfen europäische Trawler die Fanggründe vor der Küste Afrikas plündern. "Cash for Fish" heißt das fragwürdige Geschäft - für die Einheimischen bleibt fast nichts übrig."

    Wenn der Homo bellicus auch nicht ständig Kriege führen würde, an denen die Rüstungsindustrien mächtig verdienen, dann müssten Menschen sicherlich auch nicht aus ihren Ländern fliehen.

    'Krieg' und 'Armut' ist das wirkliche Problem in dieser Welt. Aber um das endlich mal zu erkennen, müssten die Bürger ihr Hirn einschalten und nicht immer wieder Politiker wählen, die nur dafür sorgen, dass die Reichen in dieser Welt noch reicher werden und die Armen auf der Straße sitzen oder ihr Heimatland verlassen müssen um nicht zu verhungern, oder sogar in einem Krieg getötet werden.

    • @Ricky-13:

      Zustimmung.

  • "„Mission erfüllt“, schrieb Innenminister Salvini von der rechtsradikalen Lega-Partei im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Verbrecherische Kapitänin festgenommen, Piratenschiff beschlagnahmt, Höchststrafe für die ausländische Nichtregierungsorganisation.“"



    So ein "lLut" nennt sich Demokrat und Mensch. M. E. irgendwie erstaunlich…

    • @Frau Kirschgrün:

      "…So ein "lLut" nennt"



      Muss natürlich



      "Leut" heißen… 🙄 .

  • "„Aber die Gesetze existieren, ob wir wollen oder nicht.“"



    Frage am Rande: Ist es so, dass Gesetze nicht geändert werden können? Ach so, ja dann…







    Gibt es so etwas wie Internationales Seerecht?



    Gibt es so etwas wie Mitmenschlichkeit und Empathie?



    Kann ein italienischer Regierungschef wegen "Handelns gegen die Menschlichkeit" vor ein Gericht gestellt werden? Den Haag vielleicht?



    Danke Frau Rackete, dass Sie sich an die Gesetze gehalten haben.

  • Ehrlich gesagt, ich finde das ganz schön schwierig: Einerseits finde ich es klar, dass Menschen im Mittelmeer gerettet werden müssen, besser noch fände ich es, wenn es Regelungen zur legalen Einwanderung gäbe. Ich finde es auch anprechend: Jeanne d'Arc gegen Möchtegern-Napoleon Salvini. Und schließlich finde ich die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes nicht nachvollziehbar. Aber hie beginnen andererseits meine Bedenken: Schließlich ist es dieser Europäische Gerichtshof, der Polen daran hindert, unliebsame Richter zu entlassen und diverse andere Urteile fällt, die mir gut erscheinen. Wenn nun Polen sich über entsprechende Urteile hinwegsetzt, finde ich das auch nicht gut - ein Dilemma also, bei dem ich mich frage, ob es nicht zumutbar gewesen wäre, zu warten - der von Sea-watch ausgeübte Druck war ja genug, dass sich Lösungen abzeichneten. Ganz schwierig finde ich, wen durch die Sea-Watch-Aktion andere Menschenleben gefährdet werden - nach allem, was berichtet wird, ist das bezogen auf die Besatzung des italienischen Bootes, das die Landung verhindern wollt, nicht auszuschließen. Mag sein, dass es doof war von dennen, sich dazwischen zu schieben und ich war ja auch nicht dabei, anber klar sollte sein: Menschenleben dürfen nicht gefährdet werden, auch nicht für den guten Zweck. Was also tun: Mein Herz schlägt sicher für die Kapitänin und die Flüchtlinge. Mein Verstand sagt aber, dass das, was die Kapitänin getan hat, sehr problematisch und vermutlich falsch war!

  • Dieser Vorbildmensch/diese Vorbildmenschen der ganzen Besatzung haben ja nicht "nur" Leben gerettet (und dabei jeweils ihr eigenes riskiert), sondern sie haben auch (so weit ich im Bilde bin) das Internationale Seerecht eingehalten. Was Salvini und seine WählerInnen also machen, ausser faschistischem Krakeelen und Tun, ist die Rechtsstaatlichkeit auf den Scheiterhaufen ihrer machtkalkulierten Hysterie zu führen.



    So viel auch zum feig-perfiden Conte-Statement "die Gesetze existieren, ob wir wollen oder nicht".

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Dass sie die Menschen gerettet hat, verdient höchsten Respekt.

    Warum nur, hat sie keine anderen Häfen angefahren?



    Das würde mich interessieren .



    Italien zwingen zu wollen, das ist in meinen Augen naiv.



    Weiss jemand warum?

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Weiss jemand warum?

      Die Menschen möchten nach Europa einreisen, nicht nach Tunesien oder sonstwo. Und für dieses Geschäftsmodell ist eine Seenotlage nunmal 'conditio sine qua non'. Daher gibt es diese Seenotlagen eben täglich.

  • Gibt es einen Hinweis darüber, warum die Kapitänen, vor der ich meinen Hut ziehe, 2 Wochen im Mittelmeer rumgedümpelte und nicht Marokko, Tunesien, Spanien der Frankreich angelaufenn hat? Vielleicht wären in einem dieser Länder die Geretteten auch besser aufgehoben?

    Im Übrigen sei den EU-FähnchenschwenkerInnen gesagt, dass das eine EU ist, wie sie schlimmer nicht sein könnte. Menschenverachtend und grausam, teils faschistoid.

    Warum sind Länder wie Polen, Italien oder Ungarn noch in der EU, die sich doch so gerne prahlerisch als Wertegemeinschaft versteht?

  • Jeder, der auch nur einen Segel- oder Sportbootschein hat, weiß, daß ein Skipper verpflichtet ist, in Seenot Geratene zu retten. Das ist gültiges Recht.

    Dieser Drops ist noch nicht gelutscht, da werden Gerichte und Regierungen, und zwar nicht bloß in Italien, noch ein Wörtchen mitzureden haben.

    Kapitänin Rackete hat Recht und Moral auf ihrer Seite. Sie hat mit größter Courage gehandelt. Höchster Respekt dafür. Ich hoffe, der öffentliche Druck wird jetzt so groß werden, daß sich was bewegt.

    Das Verhalten der italienischen Regierung (wegen ein paar Dutzend Flüchtlingen mit Kriegsschiffen einen Hafen dicht zu machen) ist lächerlich und unverhältnismäßig. Der Rest der noch halbwegs anständigen EU-Staaten sollte sich davon distanzieren (auf Polen, Ungarn und co. braucht man ja schon nicht mehr zu zählen).

    Dieser Faschopopulismus, der sich immer mehr wie ein brauner Sumpf in Europa ausbreitet, muß endlich gestoppt werden. Ich denke, mehr und mehr Leute sehen das mittlerweile ein. Die ganze Hetze gegen Flüchtlinge ist unverhältnismäßig. Europa hat 400 Millionen Einwohner, ein paar mehr fallen da schlichtweg nicht ins Gewicht.

    Ich erwarte, daß unsere Bundesregierung sich umgehend zu Gunsten von Sea Watch einschaltet.

    • @kditd:

      Daß die Kapitätin die Moral auf ihrer Seite hat, ist unbestritten. Aber nicht das Recht, sie hat Recht gebrochen, vorsätzlich und unbeirrt. Sie haben doch schon von der Entscheidung des EUGMR gehört ? Für den Arbeitgeber der Fr.Rackete zählt offensichtlich nur ein Gericht, das zu ihren Gunsten entscheidet.

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      "Kapitänin Rackete hat Recht ... auf ihrer Seite."



      Wie werten Sie dann die Entscheidung des EGMR? Verstößt das Gericht mit seiner Entscheidung gegen das Recht?

      www.faz.net/agentu...lien-16254281.html

      • @83492 (Profil gelöscht):

        Ich vermute, dass ein Eilantrag gestellt wurde. Ein Eilantrag darf - meines Wissens nach - nicht das Hauptverfahren und Urteil ersetzen, deshalb wird im Eilantrag nur entschieden, was zur Aufrechterhaltung des weiteren Verfahrens nötig ist.



        Ist zumindest im deutschen Arbeitsrecht so: AG zahlt kein Gehalt - AN klagt und fordert per Eilantrag Geld - Gericht gesteht einen Teilbetrag (zur Existenzsicherung) zu, der Rest wird im Hauptverfahren geklärt.



        Würde hier passen: medizinische (Not-)fälle musste Italien nach dem Eilantrag aufnehmen, die anderen Flüchtlinge könnten aus Sicht des Gerichts noch länger an Bord bleiben.

  • Ich finde es bedauerlich, dass Frau Rackete eine Deutsche ist, weil nun schon wieder ein/e Deutsche/r im Fokus steht, der/die meint, andere belehren, dominieren zu müssen. Wenn sie Niederländerin, Schwedin o.a. wäre, würde ich das vorziehen. Nun sind wir wieder die typisch deutschen Besserwisser.

    Meiner Meinung nach haben wir Deutsche schon zu oft gemeint, schlauer oder besser als andere zu sein.

    Und was die Rettung der Menschen angeht, so hätte Frau Rackete anscheinend genug Zeit gehabt, auch einen Hafen in Frankreich oder Spanien anzufahren, aber das kann und will ich nicht beurteilen.

  • Respekt vor soviel Willenskraft. Hoffentlich läuft es gesellschaftlich auch bald mal in eine andere Richtung geht. Es schlägt nieder, wenn man bedenkt, dass dieses Maß an Niedertracht von satten Menschen ausgeht. Man will sich gar nicht ausdenken, was dieselben Menschen erst in der Not imstande sind zu vollbringen.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    Hier schwärmen alle wie heroisch, menschlich und verantwortungsvoll das Handeln von Frau Rackete ist. Es ist aber zuerst ein politischer Akt, mit dem Ziel die von Sea Watch vertretenen Regeln für Einwanderung nach Italien bzw. Europa durchzusetzen.

    Die Menschen an Bord hätten schon längst an Land sein können. Tunesien und Marokko liegen näher. Und wenn es unbedingt Europa sein muss: auch Frankreich und Spanien hätten in der Zeit, in der Frau Rackete rumschipperte erreicht werden können. Sieht so Verantwortung für die Menschen an Bord aus?

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Italien war an der Seenotrettungsstelle vom 12.06. der nächste sichere Hafen, 47 Seemeilen vor Zawiya sea-watch.org/sea-...ltfluechtlingstag/ Libyen ist es nicht, da sind wir uns hoffentlich einig...

    • @83492 (Profil gelöscht):

      1. Ich gehe davon aus, dass die Geflüchteten Asylanträge stellen wollen. Sie gelten demnach als Asylsuchende. Formal geht es also nicht um Einwanderung.



      2. Was ist denn Ihre Position zu Einwanderung?



      "Die Menschen an Bord hätten schon längst an Land sein können. Tunesien und Marokko liegen näher."



      Sie vergaßen Lybien. ;/ An sich - so what? Wollten sie denn in die von Ihnen genannten Länder?



      "Sieht so Verantwortung für die Menschen an Bord aus?"



      Sie kennnen die Umstände so genau, dass Sie so stark die Verantwortung anzweifeln?

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        "1. Ich gehe davon aus, dass die Geflüchteten Asylanträge stellen wollen. Sie gelten demnach als Asylsuchende. Formal geht es also nicht um Einwanderung."

        De facto geht es aber um Einwanderung, Sie können selber den Anteil der positiv entschiedenen Asylanträge recherchieren.

        "2. Was ist denn Ihre Position zu Einwanderung?"

        Einwanderung ist von der Aufnahme von Menschen aus humanitären Gründen zu unterscheiden. Einwanderer sollten nach wirtschatlichen Gründen ausgewählt werden, Menschen die Asyl erhalten oder aus anderen humanitären Gründer aufgenommen werden nach Bedürftigkeit. Momentan geschieht die Auswahl durch ganz andere Mechanismen: wer einige Tausend Euro für die Schlepper zusammengspart hat und den Weg überlebt, wird auf Jahre Teil der Solidargemeinschaft und somit alimentiert. Das halte ich nicht für sinnvoll, denn es kommen so weder die Qualifiziertesten noch die Bedürftigsten.

        "Sie vergaßen Lybien. ;/ An sich - so what? Wollten sie denn in die von Ihnen genannten Länder?"

        Nein, meine bevorzugten Länder sind Lichtenstein, Monaco und die Schweiz. Die wollen mich da aber nicht.



        Merken Sie was? Es gibt kein Recht darauf, in dem Land seiner Wahl zu leben, wenn man nicht Bürger dieses Landes ist. Jetzt können Sie einwenden,



        dass ist total ungerecht, dass ich in D Leben kann, während die anderen ... Mag sein, aber ist unkontrollierte Einwanderung wirklich der Weg, eine gerechtere Welt zu schaffen?



        Meine Antwort: nein. Wenn die Einwanderung so gestaltet wird, wie die Befürworter von "No Borders" es sich wünschen, werden die aufnehmenden Gesellschaften in wirklichen Stress kommen. Erste Zeichen gibt es in Dänemark, Schweden und ja, auch Deutschland. Die Menschen in Deutschland sind nicht bereit, ihren Wohlstand so weit zu teilen, dass das Niveau nur noch so viel über dem der Herkunftsländer liegt, dass sich das Risiko einer Migration nicht mehr lohnt.

        • @83492 (Profil gelöscht):

          "De facto geht es aber um Einwanderung, Sie können selber den Anteil der positiv entschiedenen Asylanträge recherchieren."



          Das können Sie nicht wissen. Sie kennen die FLuchtgründe nicht. Abgesehen davon, dass Persepektivlosigkeit, Armut etc. ich auch für berechtigte Gründe halte, gibt es in Teilen Afrikas Konflikte und Verfolgung. Sudan, Mali, Eritrea ...



          "Das halte ich nicht für sinnvoll, denn es kommen so weder die Qualifiziertesten noch die Bedürftigsten."



          Warum sollten denn die Qualifiziertesten kommen dürfen und die weniger Qualifizierten nicht? Gibt es einen Menschenwert? Eine ethisch vertretbare Bewertung nach Leistung?



          "Mag sein, aber ist unkontrollierte Einwanderung wirklich der Weg, eine gerechtere Welt zu schaffen?"



          Theoretisch kann "No Border" ein Weg für Veränderungen sein. (Das Bedürfnis nach) Migration kann Druck auf die Länder ausüben aus denen viele raus wollen und Druck auf die ausüben, in die viele wollen. Wie sieht die Regierungspolitik in den jeweiligen Ländern aus? Konsequent gedacht, ist, No Border eine Kritik an Staaten und Herrschaft/Ausbeutung und m.E. ein guter Ansatz.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @83492 (Profil gelöscht):

          "Die Menschen in Deutschland sind nicht bereit, ihren Wohlstand so weit zu teilen, dass das Niveau nur noch so viel über dem der Herkunftsländer liegt, dass sich das Risiko einer Migration nicht mehr lohnt."

          Das kann man den Leuten wirklich nicht zumuten, dass sie auf eine von drei Urlaubsreisen eventuell verzichten müssen.

          Das ist unmenschlich.

        • @83492 (Profil gelöscht):

          "Die Menschen in Deutschland sind nicht bereit, ihren Wohlstand so weit zu teilen, dass das Niveau nur noch so viel über dem der Herkunftsländer liegt, dass sich das Risiko einer Migration nicht mehr lohnt."



          Ach wirklich?!



          Die Menschen in Deutschland werden noch Augen 👀 👀 👀 machen, wofür sie noch alles bereit sein werden müssen, wenn wir uns weiter verhalten wie Kolonialisten, nur dass wir unser eigenes Land mit Beute aus diesen Ländern "aufgebaut" haben und nicht mehr zu diesen Menschen hin müssen, sondern die Menschen eben jetzt daran hindern (egal wo), ein menschenwürdiges Leben führen zu können.



          Unser "W o h l s t a n d" (der ja eher "Beute" und "Ausbeutung" ist) – dass ich nicht lache! 😂 😂 😂 .



          Der größte Teil der Bevölkerung hat ja auch keinerlei Probleme damit, eigene Landsleute auf AlG2-Niveau dahin-existieren zu lassen – das wird aber – meine Vermutung – sehr bald das Niveau sein, dass ein (Über)Leben auf diesem Planeten überhaupt noch möglich machen wird.



          Party is over. 🚫 🎉 🚫



          Sollte jede|r mal drüber nachdenken, wie denn ein Überleben in den reichen Ländern wie unserem aussehen soll, soll eine Weiterleben überhaupt noch möglich bleiben.



          Wenn Deutschland so weitermacht, werden die Menschen Deutschland verlassen müssen, und dann sind sie genau so die Flüchtlinge, die nichts mehr haben – etwas, was sie sich NIE vorstellen konnten, wo sie doch sooo, sooo "fleißig" (im Ausbeuten 💵 💶 💵 💶) waren.

    • @83492 (Profil gelöscht):

      Marokko und Tunesien gelten laut Bundesregierung noch nicht als sichere Herkunftsländer.

      Außerdem, was ist das für eine Argumentation?



      Hier sind sie Flüchtlinge, dort auch.



      Nur haben europäische Staaten zig Mal höhere finanzielle Mittel als afrikanische Staaten.

      Nicht überall wo man als Zentraleuropäer gut Urlaub machen kann, ist es auch einfach zu leben

      • @Reyde Lanada:

        Sie führen als „Argumentation“ für die Aufnahme von „Flüchtlingen“ tatsächlich an, daß „Nicht überall wo man als Zentraleuropäer gut Urlaub machen kann, ist es auch einfach zu leben“. Damit demaskieren Sie sich unbewußt selber. Es gibt lt. GG, Genfer Konvention und der UN- Menschenrechtscharta, so leid es mir auch tut, keinen Asylgrund „Einfacheres Leben“. Und noch viel Schlimmeres. Sie geben rechten Parteien, mit Ihren wahrscheinlich guten Absichten, Schützenhilfe!

      • 8G
        83492 (Profil gelöscht)
        @Reyde Lanada:

        "Außerdem, was ist das für eine Argumentation?"



        Die Argumentation ist:



        1. die Situation für die Migranten an Bord ist belastend



        2. Italien will das Schiff nicht einlaufen lassen und wird in seiner Haltung vom EGMR bestätigt



        3. Es gibt andere (europäische) Länder die erreicht werden könnten, deren Regierungen sich nicht (so offensichtlich) weigern.

        Warum dann also Kurs auf Italien nehmen?

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Die Richter des EGMR werden von Europarat gewählt, der ja auch eher konservativ besetzt ist. Um es Mal vorsichtig auszudrücken.



          Das die also ins gleiche Horn blasen, verwundert mich nicht, bestürzt mich aber trotzdem.

          Warum kein anderes Land als Zufluchtshafen angesteuert würde, kann wahrscheinlich nur die Crew beantworten.



          Vielleicht war es ganz simpel ein Ressourcenproblem.

          • 8G
            83492 (Profil gelöscht)
            @Reyde Lanada:

            "Die Richter des EGMR werden von Europarat gewählt, der ja auch eher konservativ besetzt ist. Um es Mal vorsichtig auszudrücken."

            Jetzt ist es an mir zu fragen, " was ist das für eine Argumentation?" So funktioniert eben das System auf europäischer Ebene. Es ist willkürlich, wenn Sie auf die Einhaltung von Entscheidungen des EGMR pochen, sofern Sie ihnen passen, im anderen Fall aber mit Verweis auf das Besetzungsverfahren des Gerichts die Entscheidungen ablehnen.

            Nachtrag zu "Marokko und Tunesien gelten laut Bundesregierung noch nicht als sichere Herkunftsländer."

            Die Bundesregierung will Marokko und Tunesien schon zu sicheren Herkunftsländern erklären, scheitert aber im Bundesrat an den Ländern mit Grüner Regierungsbeteiligung.

            • @83492 (Profil gelöscht):

              Gut das die Politik am Bundesrat scheitert.

              Ich akzeptiere das Urteil durchaus. Mit diesem Urteil wird schließlich in Kauf genommen, dass Menschen verrecken.



              Dann ist der Verweis auf "Menschenrechte" im Namen also mehr als eine Farce und die Rechtssprechung ebenfalls mit uns im willkürlichen Reigen.

              Ich finde es zum kotzen.



              Überall wird dann argumentiert die Flüchtlinge kosteten zuviel. Sche**e!



              Wieviel hat die Bankenrettung den Steuerzahler gekostet?



              Wie viel wird durch cum-ex und cumcum am deutschen Staat vorbei gebracht?



              Wie viel Geld wurde mit zwielichtigen Beraterverträgen die letzten Jahre verbrannt?



              Dagegen geht keiner auf die Straße.



              Aber wenn Menschen vor Armut, Elend, Folter, Hunger, Tod fliehen, dann geht hier unser Abendland zu Grunde.

              Das ging jetzt nicht persönlich an Sie, das war ein Allgemeinposten.

              • 8G
                83492 (Profil gelöscht)
                @Reyde Lanada:

                "Überall wird dann argumentiert die Flüchtlinge kosteten zuviel. Sche**e!



                Wieviel hat die Bankenrettung den Steuerzahler gekostet?"

                Das ist ziemlich intransparent, aber die Grünen schreiben von mindestens 68Mrd EUR [1], die FAZ von 50Mrd EUR.

                "Wie viel wird durch cum-ex und cumcum am deutschen Staat vorbei gebracht?"



                So um die 55Mrd. EUR [3].

                "Wie viel Geld wurde mit zwielichtigen Beraterverträgen die letzten Jahre verbrannt?"



                Da habe ich nur Zahlen für das Verteidigungsministerium 2015/2016 gefunden [4]: 200Mio EUR. Für die Argumentation nehme ich das mal der Zahl der Bundesministerien (14), und lande dann bei 3Mrd EUR. Ist also im Vergleich mit dem Bankensystem und Cum/Ex Kleinvieh.

                "Aber wenn Menschen vor Armut, Elend, Folter, Hunger, Tod fliehen, dann geht hier unser Abendland zu Grunde."

                Nein, natürlich nicht. Bankenrettung, Cum Ex/Cum Cum waren ca 130Mrd. EUR für nix. Die Kosten für die Migration sind aber auch nicht von Pappe. Der Bund wollte [5] bis 2020 93Mrd. EUR bereitstellen, dazu kommen noch die Kosten der Länder. Bedeutet, dass Deutschland ohne Banken"rettung", Cum/Ex-Betrug sich noch einmal die gleiche Zahl von Menschen, ca. 1Mio, finanzieren könnte. Wobei Kosten für die Banken und Cum/Ex Betrug hoffentlich einmalig waren. Die Kosten für die Einwanderer aber dauerhaft sind.

                Das Problem ist, dass alle die nach D kommen wollen, tatsächlich nicht finanziert werden können. Selbst dann, wenn kein Geld an die Hochfinanz-Mafia ginge. Was die Sache noch schlimmer macht, ist die Verteilung der Lasten. Schon bei der Bankenrettung waren die "Normalos" diejenigen, die das Risiko schultern mussten. Und jetzt bei der Migration sind es wieder Menschen mit eher durchschnittlichem Einkommen, die sich solidarisch zeigen dürfen. Das reichste Prozent der Bevölkerung kann mit seinen steuerliche "Gestaltungsspielräumen" sehr elegant aus der (Zahlungs)verantwortung stehlen.

                "Das ging jetzt nicht persönlich an Sie, das war ein Allgemeinposten."



                Danke.

              • @Reyde Lanada:

                Wir sollten uns an den Geflüchteten ein Beispiel nehmen: Eat the rich! ;)

        • @83492 (Profil gelöscht):

          Was ist denn deine Mutmaßung zu den Motiven, den Hafen in Lampedusa anzulaufen? Klingt unter Umständen ziemlich nach rechter Verschwörungstheorie.

    • 8G
      86970 (Profil gelöscht)
      @83492 (Profil gelöscht):

      Volle Zustimmung!

      Als Nautiker darf ich hinzufügen, dass das Verhalten von Frau Rackete in Seefahrerkreisen fast ausschließlich fassungsloses Kopfschütteln auslöst. Vom Seerecht und "guter Seemannschaft" ist das alles denkbar weit entfernt.

      Ihre Patente (wenn sie wirklich welche haben sollte) ist sie jedenfalls definitiv los. Mal abgesehen von den strafrechtlich relevanten Dingen, die ihr zusätzlich noch vorgeworfen werden.

  • Vielleicht hat sich das Seerecht in den letzten 20 Jahren als ich noch zur See fuhr geändert. Früher lief man den nächsten Hafen an um Schiffsbrüchige abzusetzen.



    Auf keinen Fall darf man die Einfahrt in einen Hafen erzwingen, wenn dieses untersagt wurde.

  • Für all die, die immer von „Sogwirkung“ reden und meinen, wenn man die Leute nur lange genug ertrinken lässt, würden sie schon wegbleiben: Allein bis 2012, als noch keiner gerettet hat und hier noch niemand über das Thema geredet hat, sind zigtausend Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken. Die flüchten nicht, weil sie gerettet werden, die flüchten so oder so und wenn man sie nicht rettet, sterben sie halt.

  • Es hätten sehr viel mehr in Seenot geratene Geflüchtete vor dem Ertrinken gerettet werden können, wenn die Sea Watch ihre Ladung schon vor Wochen kurz nach Marseille gebracht hätte, statt wochenlang vor Italien herum zu schippern.

  • "Bestraft für das Retten von ertrinkenden Menschen" -- kann die TAZ nicht ein bißchen objektiver berichten?

    „Man merkt die Absicht und ist verstimmt“ :-(

  • Diese Frau ist eine Heldin.

    Habe gerade das Video geschaut und die Kommentare darunter gelesen.



    Ich bin fassungslos.



    Was bleibt noch zu sagen?



    Frau Rackete hat das, was die Faschos so gern fuer sich verbuchen:



    Ehre, Anstand, Stolz.



    Ich wuensche ihr viel Kraft und alles erdenklich gute.

    Vielleicht sollte sich die Bundesregierung einschalten?



    Es ist ja anscheinend ein klar politisch motivierter Prozess

    • @Reyde Lanada:

      >Diese Frau ist eine Heldin.

      In ihrer verzerrten Welt vielleicht.

      Für alle anderen hat sie internationales Recht gebrochen und sollte aufs schärfste bestraft werden. Und 2 Wochen vor Lampedusa zu liegen anstatt in einen Ausweichhafen zu fahren ist eigentlich auch grob fahrlässig.

      • @Klappstuhl:

        Welches Recht hat sie denn Ihrer Ansicht nach gebrochen?



        Und welchen Ausweichhafen meinen Sie?

        Bei Rettung aus Seenot ist die Regelung ganz klar: der nächste sichere Hafen.



        Dieses Recht und diese Garantie, die weltweit gilt, hat man der SeeWatch genommen!



        Wer ist hier der Rechtsbrecher?

      • @Klappstuhl:

        In welcher Welt leben Sie denn, wenn eine Frau die Leben rettet auf schärfste bestraft werden muss?

        Woran erinnert mich nur ihr Name? Helfen Sie mir mal auf die Sprünge....

      • @Klappstuhl:

        Dann würde ich jetzt gern von ihnen wissen, welches internationale Recht gebrochen würde.

  • Die Frau hat verantwortungsvoll, menschlich und mutig gehandelt. Es gibt kein Gesetz, das es verbietet, Menschen aus Seenot zu retten - im Gegenteil.

    • @Rainer B.:

      Zustimmung.

  • In Italien regiert der Faschismus. Deutschland sollte Sanktionen gegen dieses Regime beschließen, bevor es zu spät ist.