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Prognose zu Zielen für Verkehrswende2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen

Die Ampelkoalition wollte Deutschland zum internationalen Leitmarkt für E-Autos machen. Doch wird das Land die gesteckten Ziele weit verfehlen.

Seltene Sichtung in freier Wildbahn: ein Elektroauto! Hier an einer Ladesäule in Halle (Saale) Foto: Hendrik Schmidt/dpa

München dpa | Die Zahl der Elektroautos in Deutschland wird in den kommenden Jahren nach Hochrechnungen der Unternehmensberatung Deloitte weit langsamer wachsen als von der zerbrochenen Ampelkoalition erhofft. Im Jahr 2030 könnten demnach lediglich 11,2 Millionen anstelle der im Koalitionsvertrag angepeilten 15 Millionen vollelektrischen Batterieautos auf den Straßen unterwegs sein. Dazu trägt laut einer Umfrage auch die weit verbreitete Skepsis in der Bevölkerung bei.

SPD, Grüne und FDP hatten das Ziel von mindestens 15 Millionen Elektroautos im Koalitionsvertrag festgeschrieben, die Bundesrepublik sollte zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Autos mit Hybridmotor waren nicht eingerechnet.

Internationaler Leitmarkt für Elektroautos ist ohnehin China. Ende Dezember 2023 hatte die Bundesregierung dann wegen der Haushaltsprobleme den Zuschuss für E-Autos abrupt gestrichen, in der Folge gingen die Verkaufszahlen stark zurück. „Um die Akzeptanz der Elektromobilität zu fördern, sind verlässliche Rahmenbedingungen unerlässlich, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit“, sagte Harald Proff, der Leiter der Autosparte bei Deloitte.

Basis der Schätzung von gut 11 Millionen Batterieautos im Jahr 2030 ist ein Rechenmodell, in das etliche für die Kaufentscheidung wichtige Faktoren einfließen. Dazu zählen die Entwicklung von Strom- und Benzinpreisen ebenso wie die Preise der Kfz-Versicherung und Kaufprämien. Am 1. Oktober waren nach Zahlen des Kraftfahrzeug-Bundesamts knapp 1,6 Millionen Batterieautos in Deutschland zugelassen.

Bevölkerung gespalten

Einer Deloitte-Umfrage zufolge ist die Bevölkerung in Sachen E-Auto nach wie vor gespalten: Vierzig Prozent von 1.000 Befragten halten demnach das ab 2035 von der EU geplante Verkaufsverbot für neue Verbrennerautos für sinnvoll, doch 36 Prozent lehnen dies als schlechte oder sogar sehr schlechte Entscheidung ab. Die verbleibenden 24 Prozent sind demnach neutral.

Die Deloitte-Berater gehen dennoch davon aus, dass sich Elektroautos international durchsetzen werden. „Die Unternehmen sind gut beraten, stärker in die Batterieforschung zu investieren, so die Fahrzeugpreise zu senken und die Akzeptanz der E-Mobilität zu stärken“, sagte Proff in Richtung Autoindustrie.

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50 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Einfach nochmal weil es ja prinzipiell falsch gesagt wird: Klimaschutz und Verkehrswende entstehen nicht durch mehr E-Autos, sondern durch weniger Verbrenner. DIe Individualmobilität muss zurückgefahren werden bei gleichzeitigem Ausbau alternativer Modelle, wie Bahn, E-Busse, E-Car-Sharing.



    Mehr E-Autos ist einfach ein Geschenk an die Aktionäre von großen Automobilkonzernen und bewirkt politisch genau das Gegenteil.

  • ... und da E-Autos so gut für die Umwelt sind, kauft man sich am besten gleich mehrere davon. :)

  • Deutschland hat in diesem Jahr schon 40 Milliarden KWH Strom importiert. Davon 16,5 Miliarden Atomstrom. Der Import ist drei mal so hoch wie der Strom den wir exportieren. Man stelle sich mal vor ab Januar 2026 dürften nur noch E Kraftfahrzeuge zugelassen werden. Das wären ca. 700000 neue E- KFZ im Jahr.

  • "Leitmarkt für e-Autos" - das ist vollmundiger inhaltsleerer Sprech, hinter dem kein Mobilitätskonzept für eine Gesellschaft mit so viel MindestlohnempfängerInnen, Alleinerziehenden, Mietern ohne Wallbox und SOlar auf dem Dach, Menschen, die keine Autos HABEN wollen, sondern mobil sein wollen. Mit verstopften Zufahrtstraßen in die Städte und verstopften Innenstädten ohne Parkmöglichkeiten., Wo sind die Carsharing Strukturen in den kleinen Städten oder auf den Dörfern? Wo sind kommunale Ladesäulen für dörfliche Carsharing-Gruppen? Keine Ideen, jedenfalls nicht von Seiten der Politik.

    • @ja wirklich?:

      Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung lebt nicht in der links-grünen Blase sondern in der realen Welt.



      Dort kann man nicht von seiner schicken Kiez-Wohnung aus mit dem Lastefahrrad alles erreichen.



      Dort benötigt man ein Auto.

  • Wie kann man ein Ziel von 15 Mio E-Autos vorgeben? Das klingt weniger nach einem politischen Ziel als nach der Zielvorgabe eines Herstellers von Kfz. Wir brauchen ein Mobilitätskonzept. Dazu gehört, dem ÖVPN Vorrang zu geben. - Bei einer Vollkostenrechnung ist mir sehr zweifelhaft, ob ein eAuto wirklich so stark zur Verringerung der Beschleunigung der Erderwärmung beiträgt. Was bringen Umtausch- oder Abwrackprämien? Sie führen dazu, dass wenig Diesel konsumierende, gut erhaltene Verbrenner verschrottet oder nach Weissrussland, in die Ukraine oder nach Afrika geschafft werden. Ausserdem habe ich nicht das Geld für ein eAuto. Ich habe noch nie 20 TSD für ein Auto ausgegeben. Ich will aus politischen Gründen keinen Tesla fahren. Auch will ich nicht, dass bei einem Unfall man im Tesla verbrennt- wie in USA mit Teenagern geschehen, die im Fond verbrannten, da bei einem Unfall die Elektrik ausfällt. die Türen nur mit einem elektrischen Stellmotor zu öffnen sind, es keine herausstehenden Türgriffe gibt, wo die Helfer angreifen könnten - welcher TÜV genehmigt so etwas? - Die Politik, eKfz in den Markt zu drücken, ist was für Dienstwagen-Profiteure, nicht für Otto + Ottilie XY.

  • Ich bitte etwas mehr Präzision. Es gibt kein Verbot von Verbrennungsmotoren. Es handelt sich lediglich um ein Verbot von Kohlenstoffemissionen am Auspuff.



    Ich halte nichts von dieser Prognose. Nach dem Run auf E-Autos 2022/23 und dem extremen Einbruch in 2024 glaube ich nicht, dass das Kaufverhalten wirklich vorhersehbar ist.



    Ich halte auch nichts von dieser Zielvorgabe. Ziel ist die Reduktion CO2-Ausstoß. Also müssen die Fossilkutschen von der Straße - insbesondere die, die viel gefahren werden. 15 Millionen weniger Verbrenner wären ein besseres Ziel.

  • Es werden keine "E-Autos fehlen". Das Ziel sind nicht Blechkästen, anders betrieben. Sondern möglichst wenig Verbrenner-Blechkästen! Für gute Luft, Klima und mehr Ruhe und Platz.

    Stopp also mit allen versteckten Zuschüssen an die Autoindustrie, stattdessen angemessene Bepreisung gerade von Verbrennerfahrten. Dann ist der ÖPNV rasch noch konkurrenzfähiger und darf mit den Einnahmen auch in der Fläche ausgebaut werden.

    • @Janix:

      Die heutigen ÖPNV-Strukturen werden obsolet sein, sobald selbstfahrende KFZ Standard werden.

      Der ÖPNV wird nicht konkurrenzfähig, nur weil Autofahren teurer wird.

      Wir haben beim 9-Euro-Ticket gesehen, dass der ÖPNV nicht einfach so ein höheres Fahrgastvolumen verkraftet.

      In Berlin wird immer wieder seit geraumer Zeit deutlich, dass die BVG vor wenig größere Angst hat als vor deutlich mehr Fahrgästen.

      Der ÖPNV schwächelt jetzt schon.

      Das ist nicht nur eine Frage der Finanzmittel.

      Der ÖPNV kann sich nicht selbst tragen.

      Das bedeutet:



      Wenig ÖPNV = geringe Kosten



      Viel ÖPNV = hohe Kosten

      Kann sich nicht jede Kommune leisten.

      • @rero:

        "sobald selbstfahrende KFZ Standard werden."



        Die Tage hab ich beim Fahren einer mir bekannten Strecke mal versucht, alles was so drumrum ist, aktiv zu checken, ist echt schwer. Und wemmer den langsamen Rückzügen und Verzögerungsankündigungen einen Trend beimisst, wirds wohl bis länger nach 2030 mit autonom fahrend und der Hugo macht nebenbei seinen Büroanteil der Arbeit, dauern.



        Der ÖPNV funktioniert insoweit, als daß jedes Kind irgendwie in ne öffentlich Schule kommmt und wieder heimgefahren wird, beim Rest auch hier in der südthüringer Provinz müsste sich die Autofahrergesellschaft bewegen und zum bewegen bewegt werden. Daß z.B. hier im Ort auf 100 Leute vermutlich mehr als 70 Kfz (von Treckern fang ich ned auch noch an) kommen, ist ned zukunftsfähig.

      • @rero:

        Wie teuer sind Führerschein, Parkraum, Auto plus Pflege und Versicherung (selbst wenn sie die Arbeitszeit der unfreiwilligen Chauffeure fortrechnen)? Wie teuer die externen Kosten: die Extraspuren, Feinstaub, CO2, Lärm, Unfälle. Vor allem der Platz in dicht besiedelten Ecken beendet das Thema für alles außer diversen Sonderfahrten/Gebrechlichen.



        Wenn man platzeffizient Leute von A nach B bringen will und da haben mehrere die ähnliche Richtung, wird man das Auto so ziemlich als letztes einsetzen. Außer Lobbyverbände haben für Verzerrung gesorgt wie bei uns.

        Auf dem Land, ja, wird es noch etwas dauern, bis die Infrastruktur für alle wieder steht. Kostenkorrektheit kann man auch da und jetzt bereits walten lassen.

  • Wo ist das Problem? Einfach nicht nur die Erstzulassung von Autos mit Verbrennungsmotor verbieten, sondern jede Neuzulassung. Dann verschwinden auch die gebrauchten CO2-Schleudern ruckzuck vom Markt. Und warum bis 2035 warten? Die Erderwärmung wird uns alle bis dahin getötet haben, das ist sicher.

    Die Autohersteller werden sich nicht vor Aufträgen retten können. Die werden sogar noch neue Fabriken bauen müssen, um diese Nachfrage zu befriedigen.

    Ach, und wenn das noch nicht reichen sollte, um das Weltklima und die deutsche Autoindustrie zu retten: Einfach ein komplettes Verbot aller fossil betriebenen Fahrzeuge auf deutschen Straßen. Wer nach Deutschland rein will mit einem Fahrzeug, der muss das mit einem BEV tun.

    Bämm! So geht das. Innovation durch Verbote.

    Blöd nur, dass der rechte Elon auch davon profitieren würde. Und der Xi auch. Ein Verbot, die Autos mit dieselbetrieben Schiffen anzuliefern, das wäre die Lösung. Bämm, so geht das!

    • @EIN MANN:

      Das weltweite Internet erzeugt inzwischen mehr CO2 als der gesamte Flugverkehr. U.a. liegt das am Bitcoinhandel, AI, Streaming von Filmen und TV, Spielen usw.

      Wo wäre das Problem wenn das Internet abgeschaltet wird. Fangen Sie an?

      Und wenn man in Deutschland nur noch E Autos zulassen sollte, woher soll dann der ganze Strom herkommen. In China Zb. werden seit Anfang des Jahres wieder Verbrenner subventioniert. Bei 60 % Kohlestrom in China sind E Autos wohl nicht klimafreundlich.

      www.automobil-indu...1ab1b7bbd02e0fad4/



      Neue Förderpolitik in China: Wieder Kaufanreize für Autos mit Verbrenner

    • @EIN MANN:

      Das würde schon funktionieren. Es ist aber sozial absolut unverträglich. Es wäre ja quasi eine Enteignung aller Gebrauchtwagenbesitzer:innen.

      • @Jörg Schubert:

        sehr schön auf den Punkt gebracht

  • Wie heißt es so schön: Wunsch und Wirklichkeit.



    Am Ende des Tages interessiert einen Käufer eines Autos nicht, was besser für die Umwelt wäre, sondern was unterm Strich günstiger ist. Wenn der Stromer 20 oder gar 30 Prozent mehr kostet, dann müssten die allgemeinen Betriebskosten ja mindestens diesen Mehrwert auffangen. Tun sie aber nicht, da es keinen günstigen Strom gibt.



    Und was den CO2-Fußabdruck eines E-Autos betrifft, so dreht sich die Bilanz auch erst ab circa 90.000 Kilometer ins Positive. In Deutschland liegt die Jahresfahrleistung übrigens bei circa 12.000 Kilometer.

  • Bei 0,60 € und mehr für 1 kWh wo sie zu Hause keine 0,30 € mehr kostet ist es natürlich schwierig, dass die Bürger zu verkaufen. Bei einem Auto was vielleicht mit 6 l Diesel fährt, ist das dann auch noch billiger als das Elektroauto. Zumindest was die Verbrauch anbelangt. Natürlich muss man alle Kosten rechnen und dann ist das Elektroauto am Ende billiger. Aber das tun die Leute eben nicht. Schlau wäre zumindest erst mal die Preise an dem Ladesäulen massiv zu senken.

    • @BerlinerausBerlin:

      Man bekommt die kwh an der Ladesäule bereits für 42-43 ct.

      • @Strolch:

        Ja, dann aber Zb. zwischen 13 Uhr und 15 Uhr, oder mit einer Monatspauschale von 10 €, Standgebühr 1 Stunde 5 € usw.

        Und in Östereich hat ein großer anbieter sein Strompreis für alle gesenkt. von 12 Cent auf 9 Cent.

  • "2030 werden vier Millionen E-Autos fehlen"



    Äh - WEM werden die vier Millionen E-Autos fehlen?



    Dem Klima sicher nicht. Dem ist es vollkommen wurscht, ob das CO2 aus dem Auspuff kommt oder ein paar Kilometer weiter aus einem hohen Schornstein.



    Das Geld, das für E-Autos verplempert wird, wäre weit CO2-wirksamer in Windparks, Solaranlagen und Netzausbau aufgehoben.

    • @sollndas:

      Das ist ein Widerspruch in sich. Je mehr Windparks, Solaranlagen und Netzausbau wir haben, desto sauberer wird auch das E-Auto.



      Das Besondere daran ist, dass auch die Autos, die es schon gibt, sauberer werden - ganz automatisch.

  • Es gab genug Subventionen. Das Mantra, mit dem Ende wäre der Verkauf eingebrochen, stimnt auch nicht. Natürlich, im Nov Dez gingen die Zahlen hoch, um das noch mitzunehmen, entsprechend liegen sie nun im Vgl besonders drunter. Gesamt ist der Automarkt rückläufig. E überholt nun Diesel, es kommen einige neue Modelle und nun hat sogar Tesla wieder das Auto um 25000 angekündigt. Bzw da das schon länger angekündigt ist, wird es nun wohl recht fix kommen. Druck für VW, gut so. Schreiben wir weiter, das ginge nicht und der Deutsche will Diesel fahren.



    Nur weil eine willkürliche 5er-Zahl festgelegt wird, heißt das nicht, dass es nicht vorangeht. Osteuropa hinkt hinterher, aber da dort der Fahrzeugbestnd älter ist, erlebt man am Ende noch sein Wunder und die holen dann rasch mit gebrauchten eAutos auf.

    • @Momo33:

      Richtig! Betrachtet man wie weltweiten Verkaufszahlen, sind Verbrenner schon seit Jahren rückläufig. Und die Anzahl der E-Autos steigt exponentiell.



      Der Umbruch des Marktes ist schon voll im Gange. Das kann genauso schnell gehen wie der Umstieg auf Digitalkameras. Kennt jemand die Marken Agfa, Fuji oder Kodak noch?

  • Sind in den Hochrechnungen schon die Empfehlungen, geringere Fahrzeugpreise und mehr Akzeptanz, quasi als kostenlose Unternehmensberatung, eingeflossen?



    Immerhin prognostizieren sie fast 10x mehr e Autos. Falls das auch ohne die Empfehlungen erreicht wird, müssen die Autobauer doch nichts tun. Sowieso läuft die Zeit für sie: immer höhere CO2 Preise, Verbrenner aus - sie müssen nur warten, bzw. Mit der Konkurrenz zurechtkommen. Danach werden de Leute auch die teuren Karren kaufen ( müssen).



    Passt ja auch zu dem Linkenprogramm wo eine Stärkung des Binnenkonsums gefordert wird.

    • @fly:

      Die Prognose lautet auf die siebenfache Anzahl, 11,2 Mio. statt bislang 1,6 Mio. Das sechsfache zusätzlich zum Bestand.

      Nachdem die Hersteller plug-in Hybride eher vernachlässigen, erscheint das plausibel.

      Dass gerade so eine glatte Zahl als Vielfaches herauskommt, gibt aber zu denken.

  • Immer mehr Planwirtschaft, immer weniger Marktwirtschaft. Nur dass die Abnehmer, sprich Autofahrerinnen und Autofahrer, momentan noch die Wahl haben. Und diese Wahl spricht füt viele noch gegen die Pläne des (Plan-)Wirtschaftsministers. Es gibt dann mehrere Möglichkeiten:

    a) die Pläne der Realität anpassen und hoffen, dass Elektrofahrzeuge der nächsten Generation mehr Zustimmung bei den Käufern finden werden (bei der noch raschen Weiterentwicklung der E-Fahrzuege, insbesondere bei den Batterieen, durchaus möglich)



    b) E-Fahrzeuge zusätzlich fördern (Subventionen, sprich noch mehr Planwirtschaft) und/oder herkömmliche Fahrzeuge künstlich verteuern (ebenfalls noch mehr Planwirtschaft)

    In der nächsten Regierung wird wohl die CDU den Ton angeben. Es wird interessant werden, ob in der CDU dann Marktwirtschaftler (wie Merz es angeblich sein möchte) oder Planwirtschaftler (a la Merkel) sich durchsetzen werden. Kommt dann vielleicht auch auf den oder die Koalitionspartner an.

    • @Offebacher:

      Die Zustimmung krankt vor allem an diversen Schmutzkampagnen. Die Interessenlage dürfte ja wohl klar sein.



      Meine Realität sieht so aus: Ich fahre etwa jedes zweite Wochenende 700-800 Kilometer - jetzt schon fast 100.000 km elektrisch. Ich brauche weder mehr Lademöglichkeiten, noch mehr Reichweite. Und mehr Subvention eigentlich auch nicht. "Homo Ökonomikus" muss schon schön blöd sein, um bei den derzeitigen Steuervorteilen für E-Dienstwagen nicht zuzuschlagen.

      • @Jörg Schubert:

        Ich habe leider keinen Dienstwagen, und die große Mehrheit auch nicht. Ist also nichts mit E-Dienstwagen. Immerhin zahlt mein Arbeitgeber 25 Euro zum Deutschlandticket dazu, das spart den Sprit für den Arbeitsweg. Aber wenn ich einen Dienstwagen hätte, wäre das auch ein E-Fahrzeug, so steuerlich günstig wie das momentan noch ist.

  • Solange die Probleme Verfügbarkeit von Ladesäulen, Ladedauer und Reichweite nicht gelöst sind wird das nix. Nächstes Jahr wird mein aktuelles Fahrzeug in Rente gehen. An ein E-Auto als Nachfolger verschwende ich keinen Gedanken!

    • @Krumbeere:

      Solange die Probleme Verfügbarkeit von Ladesäulen, Ladedauer und Reichweite nicht gelöst sind wird das nix.

      Sind keine Probleme. Ich fahre ca. 30.000 km im Jahr, auch einige Fernstrecken. Wenn man nicht regelmäßig Freiburg-Greifswald fährt, ist ein E-Auto zu Nutzen kein Problem.

      • @Strolch:

        Für mich schon. Im Heimatort gibt es gerade mal 4 Ladepunkte, nur einer ist ein Schnelladepunkt. Ich habe keine Lust auf Schweissperlen, ob der gerade frei ist. Und auch keine Lust, ansonsten eine Stunde zu vertrödeln bis ich eine Ladung von 80% erreicht habe.

  • Die größte Hürde sind die hohen Strompreise. Den Rest (Lademöglichkeiten, Autopreise) regelt der Markt, aber solange unser Strompreis weltweit Spitze ist, und noch viel höher an Ladestationen, ist das für Durchschnittsverdiener keine Option. Stattdessen die Benzinpreise zu erhöhen behindert die Mobilität insgesamt und schadet den Menschen noch mehr.

    • @Descartes:

      Das Problem sind die Strompreise an Ladesäulen. Und die Art, wie Leute abgezockt werden, die dort unbedarft mit ihrer EC-Karte ankommen.

  • Ganz einfach eigentlich: Autostrompreise senken (Norweger tanken für 17 Cent /kwh) und finanzieren über Anhebung der Preise für Benzin und Diesel. Es gibt auch schon gebrauchte e Autos auf dem Markt für alle die jetzt sagen "aber Anschaffung so teuer". Kfz Steuer = "0" für einige Jahre und mit dem eAuto kommt man für Fernreisen sicher bis zum nächsten Bahnhof.

    • @ThomLa:

      Sorry, aber was sie schreiben ist nicht wirklich wahr. Wenn Norweger zuhause ein e-Auto laden kann der Preis hinkommen, ansonsten liegen die Tarife für Laden unterwegs zwischen 4 und 6 Kronen, das sind ca. 35-50€cent.... Macht den meisten aber nichts aus bei den regelmäßigen Fahrten zum Brause kaufen, Fitness Studio oder Flughafen zwecks Arbeitsreise, shoppen oder Sonne tanken. Wer die Eltern auf dem Lande zu Weihnachten besucht, fährt meist Diesel, wenn nicht geflogen wird. God Jul!

    • @ThomLa:

      Die Anschaffung ist weiterhin teuer, denn die gebrauchten E-Autos haben eine abgerockte Batterie, die kaum noch Reichweite ermöglicht, weil am Ende der Lebenszeit.



      Die Batterie muss also gewechselt werden und selbst bei einem VW-eUp kostet das noch 9.000€ und mehr.



      Damit ist ein gebrauchtes E-Auto mitnichten günstig, sondern weiterhin teuer. Denn vergleichbare Benziner bekommt man bereits für 1-2.000 mit einem Dauerläufer von Motor.

      Es hilft nicht die Augen zu verschließen, dass E-Autos schlicht nicht Gebrauchtwagenrentabel sind wegen dem Batterieproblem was spätestens nach 10 Jahren gravierend wird.



      Kleine E-Autos sind nach 10 Jahren Wirtschaftliche Totalschäden.

      • @Walterismus:

        Noch etwas. Ich kann nicht beurteilen, wie sich die ersten Elektro-Versuche von VW verhalten. Aber diese Fahrzeuge hier haben nach 200.000 km noch hervorragende Batterie-Zertifikate: suchen.mobile.de/f...3B%3B&s=Car&vc=Car

      • @Walterismus:

        "denn die gebrauchten E-Autos haben eine abgerockte Batterie, die kaum noch Reichweite ermöglicht,"



        Woher haben Sie das denn? Mein Auto müsste rein rechnerisch mindestens 500.000 km mit der ersten Batterie schaffen.



        Erfahrungswert habe ich aber leider nicht. Es sind erst knapp 100.000 - und ich merke noch gar nichts.

    • @ThomLa:

      Benzin und Diesel sind zu billig, aber die Stromkosten decken in erster Linie Kosten der Stromerzeugung und des Stromnetzes.



      Die Kosten zu senken, ist wichtig, z.B. über preiswerten Solarstrom aus Solarparks, nicht aber Sondervergünstigungen für e-Autos. Die können ja laden, wenn der Strom billig ist, z.B. mittags und in windigen Nächten.

  • Und wo sollen die Ladepunkte herkommen, woher der Strom zum Laden? Das sind doch alles Wunschzahlen, die mit der Wirklichkeit kaum etwas zu tun haben. Was die 1.6 Mio Batterieautos angeht: alle Leute die ich kenne die ein E-Auto besitzen haben ein Eigenheim (= Ladepunkt) und halten selbiges als zweit- oder Drittwagen. D.h. man müsste diese Zahl anders darstellen, z.B. als gefahrene Kilometer pro Fahrzeug um ein realistisches Bild zu erhalten.

    • @Gerald Müller:

      Dieser Spruch nervt auch langsam: "Wo soll all der Strom herkommen?"



      Na, aus der Steckdose natürlich! Wenn mein Lieferant mir etwas verkaufen will, muss er Ware heranschaffen. Das klappt immer. So funktioniert Marktwirtschaft.

    • @Gerald Müller:

      Huch, wo leben Sie denn? Im Umkreis von 1 km um meine Wohnung habe ich ca. 10 Schnelladeplätze verschiedener Anbieter. Die Tankstelle zwei Straßen weiter baut gerade vier Neue dazu.



      Sechs von den acht E-Autofahrer:innen, die ich kenne, fahren ihr Auto als einziges oder Hauptfahrzeug. Drei davon wohnen zur Miete. Ich selbst habe eine ETW ohne Lademöglichkeit.



      Wessen Realität stimmt denn? Ihre oder meine?

    • @Gerald Müller:

      Ich habe ein Eigenheim, das ist richtig. Aber das E-Auto ist der Erstwagen und ich käme nie auf die Idee, den Verbenner für eine lange Fahrt zu nehmen. Zu laut, zu unruhig, zu wenig Komfort. Unsere Werkstatt hat uns schon mitgeteilt, wir sollten unseren Verbrenner mehr fahren. Will aber keiner, wenn das E-Auto verfügbar ist.

  • Uns fehlt eine Infrastruktur und Wirtschaft die Verkehr verringert. Das betrifft sowohl den Individualverkehr als auch den Güterverkehr. Und das sollte nicht von Oben als angeordnete Mangelwirtschaft geschehen, sondern durch eine andere Wohn- und Lebensweise ermöglicht werden.

    Das Elektroauto ist ein weiter-so, ein Versuch, die saturierte Mittelschicht durch Transfer von Unten nach Oben für bestimmte Parteien zu gewinnen.



    Es ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll, aber das interessiert ja nicht.

    • @Octarine:

      ja!

  • Das haben wir davon, jedem Einzelnen die volle Bürde für das Grundbedürfnis Mobilität aufzunacken – eine irrationale, egoistische Verklemmung.

    Wie kommst du zur Arbeit, wie zum Shoppingcenter, Urlaub, Kindergarten, Arzt? Alles dein eigenes Problem! Kein Auto? Auto kaputt? Auto zu klein? Selbst Schuld!

    Man muss den Verkeilten daraus helfen, aber wir wissen auch, ohne ihre Mithilfe geht es nicht. Der ÖPNV muss funktionieren, wir sind auf die Menschen angewiesen, die auf ihn angewiesen sind.

    • @THu:

      Ja!

  • Dass Autos fehlen - das fehlte gerade noch.

    • @Erfahrungssammler:

      Also mir fehlt nichts - außer der 15 Meter Segelyacht vielleicht.