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Pro Asyl im Visier der RechtenKampagne gegen die Hel­fe­r*in­nen

Seit dem Gerichtsbeschluss zu Zurückweisungen wird Pro Asyl von rechten Medien massiv angegriffen. Auch hochrangige Unionspolitiker machen mit.

Geflüchtete werden entlang der deutsch-polnischen Grenze kontrolliert. Archivbild aus dem Jahr 2023 Foto: Lisi Niesner/reuters

Berlin taz | Rund anderthalb Wochen ist es her, dass das Berliner Verwaltungsgericht die Zurückweisung dreier Soma­lie­r*in­nen für rechtswidrig erklärte. Seitdem attackieren rechte Medien massiv die Aktivist*innen, die den Geflüchteten geholfen haben. Auch Unions-Politiker stiegen zuletzt mit ein und griffen etwa die Organisation Pro Asyl scharf an.

Antreiber der Kampagne ist das rechte Online-Medium Nius unter dem ehemaligen Bild-Chefredakteur Julian Reichelt. Praktisch sofort nach Bekanntwerden des Gerichtsbeschlusses machte sich Nius daran, beteiligte Personen zu identifizieren und öffentlich anzuprangern. So schrieb das Medium von einem „Geheimplan“ und einer „konzertierten Aktion der deutschen Asyl- und Anti-Abschiebe-Industrie, angeführt von der NGO Pro Asyl“.

Was Pro Asyl zu den Vorwürfen sagt

Pro Asyl-Geschäftsführer Karl Kopp nennt die Vorwürfe gegen seine Organisation „bizarr“. Lesen Sie hier das ganze Interview.

Raunend fragen die Autoren: „War es Zufall, dass der Fall beim Verwaltungsgericht in Berlin landete?“ Zudem veröffentlichte Nius den vollen Namen des vorsitzenden Richters der 6. Kammer des Verwaltungsgerichts, schrieben über dessen Grünen-Mitgliedschaft und Details aus seinem Facebook-Profil. Auch ein Aktivist von Pro Asyl wurde mit vollem Namen bloßgestellt. Es folgten die Vornamen der drei Geflüchteten sowie am Dienstag schließlich der volle Name ihrer Anwältin sowie persönliche Daten und Fotos von ihr.

„Doxing“ heißt es, wenn vermeintlich harmlose Details über Personen verbreitet werden, für die Betroffenen daraus aber eine massive Bedrohung entsteht. Wer weiß, ob jemand einen zufällig im Supermarkt erkennt. Im Netz stürzt sich der rechte Mob auf jedes neue Detail aus den Nius-Texten.

Die Bild-Zeitung schrieb derweil von Hinweisen, dass die Papiere einer der Geflüchteten gefälscht oder manipuliert worden seien. Der Vorwurf: Sie sei gar nicht minderjährig, wie angegeben. Das Boulevardblatt veröffentlichte einen Ausschnitt der Geburtsurkunde und ein Foto der Frau. Wie genau diese sensiblen Informationen an die rechten Medien gelangten, ist nicht klar.

Im Umfeld der Bundespolizei scheint es jedenfalls einige zu geben, die die Perspektive der rechten Medien teilen. Der Chef der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, stellte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Schleusertum und Urkundenfälschung. Der Gewerkschafter machte keinen Hehl daraus, dass er damit auf Pro Asyl sowie andere Menschenrechtsgruppen zielt. Auf X schrieb er: „Sollten NGOs der Somalierin geraten haben, ihr Alter und damit ihre Identität zu verschleiern, muss das strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.“ Dahinter setzte er „#ProAsyl“.

Das Narrativ, Pro Asyl habe die Zurückweisung der drei So­ma­lie­r*in­nen gezielt orchestriert und womöglich gar Papiere manipuliert, griffen schließlich auch Unionspolitiker auf. Der innenpolitische Sprecher von CDU und CSU im Bundestag, Alexander Throm, sagte letzte Woche: „Es ist das eine, für Flüchtlinge im Inland einzutreten. Es hat aber eine ganz andere Qualität, wenn Menschen vorsätzlich bei einem illegalen Grenzübertritt unterstützt werden. Pro Asyl hat damit selbst eine Grenze überschritten.“

Noch drastischer klang der Chef der CSU-Landesgruppe, Alexander Hoffmann: „Das Verhalten der Personen beim dritten Einreiseversuch, die Ausstattung mit neuen Handys, das Ausweisdokument mit Fälschungsmerkmalen – all das sollte von der Staatsanwaltschaft mal genauer unter die Lupe genommen werden“, sagte er. Pro Asyl habe den Eindruck erweckt, wie „Pro Schleusertum“ zu agieren. „Für mich trägt das klare Züge einer Inszenierung durch Asyl-Aktivisten.“

Aus CDU und CSU hatte es zuletzt immer wieder harte Kritik an zivilgesellschaftlichen Organisationen gegeben. So hatte die Unionsfraktion kurz vor der Bundestagswahl 551 Fragen an die damalige Bundesregierung übermittelt und Aufklärung zur Finanzierung zivilgesellschaftlicher Organisationen gefordert. Viele sahen darin eine Drohung gegen NGOs und Vereine, die zuvor gegen die Zusammenarbeit von Union und AfD im Bundestag demonstriert hatten.

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39 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Ich kann die Aufregung von beiden Seiten verstehen. Hier hilft jetzt nur Aufklärung des Sachverhaltes und das sollte doch möglich sein.



    Wenn der Polizei ein gefälschte Urkunde vorgelegt wurde, ist sie gesetzlich dazu verpflichtet eine Anzeige zu erstellen. Deshalb kann man der Polizei noch keine rechte Gesinnung unterstellen. Der Vorwurf an ProAsyl ist etwas voreilig ohne Beweise, aber das lässt sich ja widerlegen, falls da nichts dran ist.

  • Das ist eine Kampagne, ist die neue Zauberformel um sich nicht gegen Vorwürfe mit Beweisen rechtfertigen zu müssen.

    • @Günter Witte:

      In meiner Welt bringt derjenige, der die Vorwürfe erhebt, die Beweise bei. Aber in dieser postfaktischen Welt scheint die Idee aus der Mode gekommen zu sein.

      • @Kaboom:

        Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun offiziell in dem Fall nach Paragraph 96 des Aufenthaltsgesetzes, weil sich der Anfangsverdacht bestätigt hat.



        Muss natürlich nicht ProAsyl gewesen sein. Aber ProAsyl hatte nach der 2.Zurückweisung Kontakt zu den 3 Somaliern aufgenommen und danach wurde erstmals von denen Asyl beantragt und eine Geburtsurkunde vorgelegt. Schon komisch das dies vorher noch nicht passiert ist bevor ProAsyl sich eingemischt hat.

  • Die Gefahr für das bestehende Recht und die Ordnung der hiesigen Demokratie ist Innenminister Dobrindt und sind seine Fans in der aktuellen Regierung, die direkt nach der Wahl einen auf Trump light machten und markig angekündigte Rechtsbrüche (EU-Recht, Grundgesetz) direkt nach der Wahl dreist und zwar auch gegenüber den EU-Nachbarn brachen und brechen. In der Tat wird ihr Unrecht an der Grenze flankiert von populistischer Hetze gegen Pro Asyl und Berliner Verwaltungsgericht bis hin zu den handelnden Personen. Die was getan haben? Sie haben für uns alle dokumentiert und anschließend gerichtlich festgestellt, dass die Pushbacks an der Grenze willkürliche, sprich illegal sind. Ihr Handeln nützt uns allen, denn wer bestehendes Recht und bestehende Ordnung bricht sind Dobrindt und seine Parteifreunde, sie gefährden damit unser aller Demokratie. Willkürpraxis gegen als als "missliebig" diffamierte Personenkreise ist der Beginn autoritärer Herrschaft. Trump macht gerade vor wie das aussieht wenn man die Idee mit voller Wucht umsetzt.

    • @Nina Janovich:

      In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal auf die Ankündigung von Merz hinweisen, der schon vor der Wahl angekündigt hat, keine Politik für (sinngemäßes) Zitat: "[...] keine Politik für diese linken und grünen Spinner zu machen". Damit hat er deutlich gesagt, dass er vorhat, nicht zum Wohle ALLER Menschen zu handeln, obwohl dies die oberste Pflicht eines Bundeskanzlers ist.

  • Langsam mache ich mir ernsthaft Sorgen. Wenn ich mich richtig erinnere, werden Gewerkschaftsvorsitzende von der Belegschaft gewählt.

    Heiko Teggatz ist jetzt die dritte Führungskraft von Polizeigewerkschaften (von denen ich etwas gehört habe und) die ich wegen ihrer Aussagen auf der sehr rechten Seite verordnen würde.

    • @Truhe:

      Polizisten und Soldaten sind natürlich eher konservativ als progressiv eingestellt - Ausnahmen bestätigen die Regel, aber wer ein erhöhtes Verlangen nach Recht und Ordnung hat und gewillt ist, dies auch gegen Widerstände und am Ende auch mit seiner eigenen körperlichen Gesundheit durchzusetzen, bzw wer seine Heimat im Ernstfall verteidigen will und dafür ultimativ auch bereit ist sein Leben zu geben, der ist eben eher konservativer Natur.



      Progressive habens nicht so mit dem Bewahren, die sehnen eher stets auf Neues...



      Das aus diesen Belegschaften von der Polizei dann keine linken Vorkämpfer gewählt werden ist also am Ende nur logisch.

      • @Farang:

        Die Aussagen dieser drei mir bekannten Gewerkschafter sind nicht konservativ sondern rechtsextrem und somit nicht demokratisch! Ich erwarte von der Polizei nicht, dass sie "linke Vorkämpfer" wählt, aber ich denke, ich darf schon erwarten, dass die gewählten Gewerkschafter zumindest eine demokratische und keine rechtsextreme Gesinnung haben.

  • Ein Grund für eine weitere Fördermitgliedschaft... (ProAsyl)

  • Ich verstehe die "Schnappatmung" bei Herrn Eikmanns und einem Teil der Kommentierenden nicht. Auch sie sollten doch an einer Aufklärung der Vorwürfe interessiert sein.

  • Es verwundert nun nicht, wenn sich die Unions-Fliegen auf jeden braunen Scheissehaufen stürzen, der von noch weiter rechts abgesetzt wird.



    Sie sitzen doch nun am (Regierungs-)Drücker und können schalten und walten, wie sie wollen. Das reicht ihnen offenbar noch nicht.

  • Habe ich etwas überlesen oder waren tatsächlich alle Informationen von den hier Zitierten zutreffend? Seit wann werden hierzulande Medien dafür kritisiert und diffamiert, dass sie Fakten nicht unterschlagen? Bemerkenswert sind auch hier die Doppelstandards, die Doxing bei anderer Gelegenheit bejubeln, hier aber die Veröffentlichung von zur Einordnung durchaus wichtiger Informationen kritisieren.

    • @Rene Meinhardt:

      Bitte erklären Sie, an welcher Stelle Doxing von demokratischen Menschen betrieben wurde. Böhmermann hat weder den Namen noch die Adresse des Nazi-Clowns veröffentlicht und wenn ich mich richtig erinnere, hat er nicht einmal den Wohnort genannt. Somit hat er KEIN Doxing betrieben.

  • Das sind die gleichen Typen wie in der Hetzkampagne gegen die noch in Pakistan wartenden Afghan:innen.

    Siehe Spiegel-Artikel vs. Recherchen von Afghan Analyst Network.

  • Durch unser falsch verstandenes Presserecht und unsere rechtsextreme cdU-Regierung ist es leider möglich, ungestraft schlichte Lügen zu verbreiten. Dafür steht Bild schon immer.

    • @Jalella:

      "unsere rechtsextreme cdU-Regierung"



      Ich glaube, Sie haben die Orientierung verloren, kalibrieren Sie mal Ihren Kompass!

      • @Demokratischer Segler:

        Informieren Sie sich bitte mal über die Politik der xxU. Nachdem Sie dies objektiv getan haben, werden Sie sicher verstehen, warum die von Ihnen zitierte Formulierung der Realität entspricht.

        Die Faschisten und Neonazis arbeiten massiv daran die Demokratie zu zerstören, aber die xxU-Spitzen sehen immer noch überhaupt keine Gefahr von Rechts. Ich finde das allein sagt sehr viel über die Gesinnung der xxU-Regierung aus! Dazu kommt die ekelhafte Hetze gegen Erwerbslose und migrierende Menschen durch die xxU.

        Nachdem ich "meinen Kompass kalibriert" habe, komme ich zu dem Schluss, dass die xxU-Regierung definitiv rechtsextrem ist!

        PS: Ihre Aussage, Zitat: "Ich glaube, Sie haben die Orientierung verloren, kalibrieren Sie mal Ihren Kompass!" ist kein Argument, die widerlegt, dass die xxU rechtsextrem ist, sondern zielt ausschließlich ad Hominem auf "Jelella" ab, um diesen zu diffamieren.

      • @Demokratischer Segler:

        Solche Diffamierungen sollen ja gar nicht der Einordnung dienen. Vielmehr sollen solche Etikettierungen Diskussionen verhindern, für die sachliche Argumente fehlen. Je extremer die Diffamierungen, desto mehr können sich die Diffamierten bestätigt fühlen.

        • @Rene Meinhardt:

          Da muss ich Ihnen Recht geben, die ohne Argumente vorgetragene Diffamierung von "Demokratischer Segler" gegen "Jalella" zeugen tatsächlich von einer argumentativen Flaute.

  • Und?



    Stimmt der Vorwurf, dass Dokumente manipuliert worden und Altersangaben falsch seien?

    Das hätte in den Artikel gehört.

  • Ohne mehr als einfach nur Hilfe wäre das wohl kaum so gelaufen wie es gelaufen ist. Von alleine kommen viele Asylbewerber nicht auf die ganzen Tricks, wie sie das hiesige Recht untergraben können. Und leider sägen die entsprechenden NGOs damit am Asylrecht insgesamt, was eine Frechheit für diejenigen ist, die es wirklich brauchen.

    Das dürfte aber meistens juristisch nicht vorwerfbar sein.

    Anders sieht es aus, wenn dabei unterstützt wird, die Menschen illegal über die Grenze zu bringen. An der Stelle muss das daher auch konsequent untersucht und ggf. verfolgt werden.

    Das kommt auch den zukünftigen Asylbewerbern zugute, die dann hoffentlich auch weiter die Möglichkeit haben, dieses in Anspruch zu nehmen. Wenn Pro Asyl usw. so weiter machen, ist das nicht sicher.

    Dass dann allerdings persönliche Informationen über die beteiligten veröffentlicht werden, geht gar nicht.

    • @Berliner99:

      Zitat: "Von alleine kommen viele Asylbewerber nicht auf die ganzen Tricks [...]"



      Verstehe ich Sie richtig, Sie halten viele Asylbewerber für dumm?

      Desweiteren würde mich Ihre Antwort auf die Frage von "Francesco" ebenfalls interessieren. Da Sie in Ihrer Aussage implizieren, dass die Menschen aus Somalia kein Asyl benötigen (Zitat: "[...] was eine Frechheit für diejenigen ist, die es wirklich brauchen."). Haben Sie im Bezug darauf Informationen, die mir noch nicht bekannt sind?

    • @Berliner99:

      Was bringt sie zu der Annahme, dass die drei Somalier das Asylrecht nicht wieklich brauchen?

  • Lasst mal das ganze Rechts/Links-Ding für einen Moment beiseite:

    Es wurde eine Strafanzeige gegen unbekannt gestellt. Wenn sich "Pro Asyl" angesprochen fühlt, ist es deren Sache.

    • @GregTheCrack:

      Zitat: "Der Gewerkschafter machte keinen Hehl daraus, dass er damit auf Pro Asyl sowie andere Menschenrechtsgruppen zielt. Auf X schrieb er: „Sollten NGOs der Somalierin geraten haben, ihr Alter und damit ihre Identität zu verschleiern, muss das strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.“ Dahinter setzte er „#ProAsyl“."

      Haben Sie diesen Teil nur überlesen oder doch bewusst weg gelassen? Also ich persönlich kann da durchaus nachvollziehen, warum sich ProAsyl davon angesprochen fühlt.

      • @Truhe:

        Der Gewerkschafter wird nicht wissen, wer konkret den Leuten geholfen hat.

        Man kann also keinen konkreten Beschuldigten haben.

        Wenn der Vorwurf aber stimmt, dürfen die Aktivisten sich natürlich angesprochen fühlen.

        Vor allem wegen des zusätzlichen Sargnagels am Asylrecht.

        • @rero:

          Mein Kommentar bezog sich auf die Aussage von "GregTheCrack", der behauptet hat, dass ProAsyl vom Gewerkschafter nicht explizit genannt wurde, was ich durch das Zitat aus dem Artikel widerlegen konnte. Dort hat der Gewerkschafter die Organisation ProAsyl durch das "#ProAsyl" am Ende seines Postings konkret beschuldigt.

          Ob an den Vorwürfen etwas dran ist oder nicht, habe ich mit keinem Wort angedeutet!

          Zudem ist gerade die xxU der Sargnagel für das Asylrecht, welches erst Aufgrund der deutschen Verbrechen zwischen 1933 und 1945 eingeführt wurde.

    • @GregTheCrack:

      Wie ich das verstanden habe, haben das die Anzeigeerstatter geäußert, dass damit Pro Asyl gemeint ist.

      • @Francesco:

        Gegen eine juristische Person kann man in den vermutlich vorgeworfenen Straftaten nicht ermitteln.

        Die Strafanzeige muss gegen unbekannt laufen.

  • Die unseelige Hetze durch Springer-Medien im Einklang mit der Union hat über die letzten Jahrzehnte schon zu viel Schlechten geführt.



    Dass ein möchtegern Journalist wie Reichelt und der Vertreter einer marginalen, rechstoffenen Spartengewerkschaft hier ins selbe Horn stoßen, zeigt umso mehr, dass NGOs wie Pro Asyl gebraucht werden.

  • Was da online abgeht sind nichts anderes als moderne, digitale faschistische Schlägertrupps. Angeführt von Springer, Ex-Springer, mit Beihilfe der Polizei und Applaus der Union.



    Ich habe bei sowas deutlich mehr Angst vor Konservativen und Neoliberalen als vor den eigentlichen Faschisten. Hier werden gerade vor unserer Nase faschistische Strategien legitimiert, von eben jenen Konservativen

  • Angesichts der Vorwürfe, die ja durchaus erheblich und brisant sind halte ich eine Prüfung der Vorwürfe für notwendig und angemessen. Diese Vorwürfe existieren ja nicht erst seit gestern und vollkommen abwegig sind sie auch nicht.

    Was aber nicht geht - und das betrifft alle - ist dieses Doxing. Das ist eine Unart, die immer mehr in Mode kommt und die nicht nur für das eigentliche Ziel, sondern auch für das Umfeld gefährlich sein können. Ich weiß jetzt nicht, ob es da rechtliche Wege gibt, dagegen vorzugehen. Wenn vorhanden, bitte konsequent anwenden, wenn nicht, bitte schaffen.

    • @Katharina Reichenhall:

      Vielleicht mal das Interview das oben verlinkt ist lesen, der Pro Asyl-Geschäftsführer Karl Kopp nimmt dazu Stellung und kann meines Erachtens schon das meiste aus dem Weg räumen. Was bleibt sind irgendwelche Sachen die man sich rechte Medien und Boulevardblätter zusammenreimen um meines Erachtens die Organisation schlecht zu machen. Wusste ja auch nicht das die Bild neuerdings als Quelle gut ist und Investigativjournalismus oder überhaupt Journalismus betreibt.

    • @Katharina Reichenhall:

      Vorwürfe kann sich jeder aus den Fingern saugen. Um Untersuchungen einzuleiten braucht es schon mehr als das.

    • @Katharina Reichenhall:

      Volle Zustimmung.

      Zurück zur Sachlichkeit sollte die Devise sein. Bei diesem Thema schaukeln sich Rechts und Links gerne hoch bis ein sachlicher Diskurs nur noch schwer möglich ist.

      Das "Doxing", dass nichts inhaltliches zum Diskurs beiträgt, scheint ebenfalls bei Rechts und Links (Bsp. Böhmermann) beliebt zu sein. Sich an die eigene Nase zu fassen ist nicht verboten. ;-)

      • @Black & White:

        Hat Böhmermann den Namen und die Adresse des Nazi-Clowns veröffentlicht? Spoiler: hat er nicht! Deswegen kann man da auch nicht von "Doxing" sprechen.

        Fragen Sie bitte mal Menschen, die sich für Demokratie und gegen Faschismus einsetzen, was Doxing wirklich ist, denn DENEN werden Morddrohungen in den Briefkasten gesteckt oder direkt telefonisch ausgesprochen, nachdem ihre Adressen, Telefonnummern, Schule der Kinder etc. etc. von Nazis veröffentlicht werden.

        Von den Todeslisten der Neonazis ganz zu schweigen, bei den demokratischen Linken habe ich noch nichts von solchen Todeslisten gehört.

        Würde der Innenminister endlich mal gegen die Nazis vorgehen, statt denen nach dem Mund zu reden und in Endlosschleife demokratische Menschen (und Umweltaktivisti) als Terroristen zu diffamieren, bräuchten die Antifaschisti nicht



        mehr seine Aufgaben und Pflichten übernehmen und könnten sich stattdessen angenehmeren Aktivitäten zuwenden.

        Ja, so einfach wäre der Kampf gegen den "Linksextremismus".

        PS: Wie stellen Sie sich einen sachlichen Diskurs mit Nazis vor, die mit Lügen und Hetze arbeiten, weil es einfach keine Argumente pro Diktatur gibt? Kann ich meine Nase jetzt wieder los lassen?

  • Und? Wurden Dokumente gefälscht und Asylbewerber zum Lügen aufgefordert? Oder nicht?