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Nachrichten in einfacher Sprache„Tagesschau“ muss inklusiver werden

Wenn wir Inklusion ernst nehmen wollen, gehört die „Tagesschau“ in einfacher Sprache ins Hauptprogramm. Leider wird das Projekt immer noch belächelt.

Die Tagesschau für alle Rund­funk­teil­neh­me­r:in­nen Foto: Joko/imago

D ie sogenannte Debatte über die „Tagesschau in einfacher Sprache“ ist an Heuchelei kaum zu überbieten. Das neue und überfällige Format ist kein „Armutszeugnis“ und hat nichts „von Kinderfernsehen“, wie sich das Netz empörte. Wenn sich der Verband der Leg­asthe­ni­ke­r*in­nen auf den Schlips getreten fühlt, hat er den falschen um.

Es geht bei der „TS einfach“ ja nicht nur um Menschen mit Leseschwäche oder nur um „Neubürger*innen“, die mit der deutschen Sprache noch nicht per Du sind.

Zielgruppe sind Menschen mit weiteren Einschränkungen, die dem Duktus der üblichen Nachrichtensprache nicht folgen können.

„Rundfunk­teilnehme­r*in­nen“, wie das früher so schön hieß, sind sie trotzdem. Viele von ihnen zahlen auch den Beitrag. Im Sinne von Teilhabe und eines „wahren Volksrundfunks“, wie dessen Erfinder, Hans Bredow, das 1947 in einem Gutachten zur „Neuordnung des Rundfunks“ formulierte, ist es höchste Zeit für die „Tagesschau in einfacher Sprache“! Ende der Durchsage.

Wer aber sich darüber lustig macht und meint, sich darüber erheben zu müssen, sollte mal dringend nach dem kleinen Fascho in sich suchen. Diese Ausgrenzungstendenz in Deutschland hat ihre Wurzeln spätestens in der NS-Zeit. Weshalb wir in Sachen Inklusion auch regelmäßig von der UNO aufs Dach kriegen, weil Deutschland für ein reiches Land erbärmlich weit hinten ist.

Es geht nicht ohne Heuchelei

Wenn wir Inklusion wirklich ernst nehmen, gehört die „Tagesschau in einfacher Sprache“ ins Hauptprogramm, gleich vor die 20-Uhr-Ausgabe. Dazu noch weitere einfache Angebote im Programm.

Hier ist die Politik am Zug, Sie versucht sich ja gerade wieder an einer Neuordnung des Rundfunks. Auch hier geht es nicht ohne Heuchelei. „Und schon gar nicht in einfacher Sprache“, meint die Mitbewohnerin. „Da könnte man glatt bewusstes Ausgrenzen vorwerfen!“

Schließlich schlägt der Zukunftsrat ausdrücklich zentrale Einheiten für die ARD vor. Gleichzeitig meckern Politik und Publizistik über eine dieser wenigen existierenden zentralen Einheiten. Hauptargumente lauten wie immer „Unsinn“ und „zu teuer“. Gemeint ist das ARD-Generalsekretariat in Berlin.

Es koordiniert die Befindlichkeiten der neun Anstalten und versucht, einen Überblick im ARD-Gewusel zu schaffen. Mit Blick auf die Komplexität des Ganzen ist das auch eine Art einfacher Sprache. Seine Chefin heißt Susanne Pfab und hat sich gerade durchgerungen, ihr Gehalt zu veröffentlichen. Sie bekommt 180.000 Euro im Jahr plus 175 Euro Aufwandsentschädigung im Monat, wahrscheinlich fürs Taxi.

Die ARD-In­ten­dan­t*in­nen haben ihren Vertrag nur um zwei statt der üblichen fünf Jahre verlängert. Weil die Medienpolitik vielleicht auch andere Ideen hat und das Generalsekretariat wegreformiert. Was danach rauskommt, dürfte alles andere als barrierefrei sein.

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Steffen Grimberg
Medienjournalist
2000-2012 Medienredakteur der taz, dann Redakteur bei "ZAPP" (NDR), Leiter des Grimme-Preises, 2016/17 Sprecher der ARD-Vorsitzenden Karola Wille, ab 2018 freier Autor, u.a. beim MDR Medienportal MEDIEN360G. Seit Juni 2023 Leitung des KNA-Mediendienst. Schreibt jede Woche die Medienkolumne "Flimmern und rauschen"
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40 Kommentare

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  • „Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,/ es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.“ (Goethe: Faust, V. 2565f)



    Deutsche „Gebildete“ sagen oft einfache Sachen in schwierigen Sätzen. Deshalb können wir sie von schwierigen Sachen nicht mehr unterscheiden. Und wir glauben Leuten, die schwierige Sachen einfach sagen.



    Es wäre viel gewonnen, würde die Tagesschau versuchen, der jeweiligen Komplexität angemessen zu berichten und mit möglichst wenig (unnötiger) Expertensprache. Daneben braucht es auch Kindernachrichten.

    • @Zangler:

      "Daneben braucht es auch Kindernachrichten."

      Das wäre grundsätzlich zu begrüßen, wenn nicht die Gefahr einer einseitig propagandistischen Indoktrination bestünde. Ich denke da an die geradezu skandalöse kriegspropagandistische Kindersendung über die Taurus Raketen. Da hat man diese Massenvernichtungswaffe verniedlicht.

      • @Rolf B.:

        Da ich keine Kinder im relevanten Alter habe, komme ich umhin, solche Sendungen mit ihnen zusammen sehen zu müssen. Selbstverständlich sollten Kinder die Nachrichten nicht alleine sehen, damit ihre Fragen auch gehört und beantwortet werden. Und die journalistischen Standards müssen für Kindernachrichten erst recht gelten.



        Ein Marschflugkörper ist für sich genommen jedoch keine Massenvernichtungswaffe, sondern geeignet, militärische Ziele genauer und mit weniger zivilen Opfern und Schäden zu zerstören, da er sich lenken lässt. Putin möchte jedoch diese Fähigkeit nutzen, um mit dem eigenen System möglichst effizient Ukrainer:innen zu töten. Das ist eine komplexe Sache, die zumindest Zeit braucht, um sie zu erklären.

  • Propaganda in einfacher Sprache ist doch heute auch dort üblich, wo das Publikum die Sinnentnahme von Texten durchaus beherrscht und dennoch nicht bemerkt, dass sie Opfer des betreuten Denkens sind.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Wo ist D. Martin Luther, wenn er mal gebraucht wird? Ich halte es für sehr schwierig und aller Ehren wert, einfache Sprache respektvoll zu verwenden.



    (Meine Lieblings-Nachrichtensendung läuft auf Radio Bremen1. Vormittags.: „De Clock is halwich ölwen. De Norichten." - [bitte um Nachsicht, kann das nicht gut verschriftlichen])

  • 1/3 der Bevölkerung hat Verständnisprobleme beim Hören und Lesen von Texten.

    Für diese Menschen ist die Tagesschau in leichter Sprache da.

    Das ist gut so.

  • Heutige technische Möglichkeiten würden m.E. problemlos erlauben, einen zweiten Audiokanal (in einfacher Sprache) zu realisieren ...

    Andererseits, wenn die Öffentlich-rechtlichen - wie sie es selbst verlauten - ein Angebot für 17 Millionen Menschen in Deutschland liefern möchten, dann sollen sie es auch richtig tun und einen ganzen Sender in einfacher Sprache gestalten ... bspw..

    Es sieht ja mit Angeboten für Taubstumme nicht anders aus. Hier gibt es auf Phoenix lediglich die Nachrichten mit Gebärdensprache, soweit ich weiß ... das ist viel zu wenig.

  • Ich hab mal reingeschaut.

    Nachrichten im belehrenden Ton des Kinderfernsehens als Inklusion zu verkaufen, ist schon sehr grenzwertig.

    Vielleicht sollte man das Konzept noch mal überdenken. So wirkt es etwas, als wöllte man sich über jemanden lustig machen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Ist das so? Wenn ich mit einem Ausländer deutsch rede, der es noch nicht so gut kann, passe ich auch meine Sprache an. Sage nicht "überdenken" sondern "denken". Vermeide Redwendungen, spreche deutlich langsamer. Ich mache kurze Sätze.

      Mache ich mich damit über ihn lustig oder versuche ich Hilfestellung zu geben, dass unser Gespräch besser klappt? Für einen der deutschen Sprache mächtigen, hört sich das vielleicht auch an, als würde ich mich lustig machen. Unterm Strich bin ich aber nur froh, nicht selbst in einer Fremdsprache reden zu müssen, da ich nur Englisch leidlich kann.

  • Geht es hier wirklich um Inklusion oder vielleicht doch um die Selbstbeweihräucherung der inkludierenden (selbsterklärten) Moralelite?

    Wenn die Tagesschau in einfacher Sprache gut verfügbar ist - ob nun online oder auf einem Nebenkanal wie One oder Phoenix -, dann ist das genau das Angebot, das das angesprochene Publikum braucht, um ihr folgen zu können. Sie aber prominent ins Hauptprogramm aufzunehmen (wo eigentlich - vor, nach oder statt dem bisherigen Format? Was soll dafür weichen?), ist doch wieder nur Symbolik - eine ostentative Repräsentation der betroffenen Gruppe, die der aber keinen sachlichen Vorteil bringt, aber Jenen, die "SO VIEL" für die Inklusion tun, mal wieder ein Denkmal setzt.

    • @Normalo:

      Ja, das sehe ich auch so. Schließlich kann man ja nichts gegen eine TS in einfacher Sprache haben, ansonsten ist man ein kleiner Fascho. Warum kommen den keine Kindernachrichten in ARD direkt vor der Tagesschau? Kinder hätten es doch auch verdient, in ARD informiert zu werden?! Warum müssen die auf den KiKa ausweichen?

      Das Angebot kann und soll es gerne geben. Wo es abgelegt wird, ist dann wirklich eine Nebenfrage.

  • Schon die Begriffe "Rundfunkteilnehmer*innen" und "ARD-Intendant*innen" sind für manche bereits ein Hindernis, weil da mitten im Wort so ein seltsames Zeichen steht, das gar nicht zu unserem Alphabet gehört.

    • @Winnetaz:

      In der Tagesschau würde es nicht stehen, sondern gesprochen werden....



      Aber ja, dann müsste man immer dazu sagen, dass ist, damit alle gemeint sind (nach der heutigen Definition).

      Ansonsten, wenn es schon in der TAZ kritisiert wird, dass es kritisiert wird, wie wäre es mit Printerzeugnissen in Einfacher Sprache? Wie wäre da der Markt? Oder würde es zu einem weiter beschleunigten Zeitungsterben führen?

  • Ich kenne Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die schauen die Logo Kindernachrichten an. Die sind gut aufgebaut und einfach zu verstehen. Tagesschau in aseinfacher Sprache braucht es da meiner Ansicht nach nicht

  • Inklusiv würde die Tagesschau (und der ÖR), wenn sie nicht nur die Meinungen der Vielen wiedergibt, sondern auch gleichviel Sendezeit für die Vielfalt der Meinungen bietet. Dabei geht es nicht um Miosga, Schöneberger oder Sedlaczek, es geht um unterschiedliche Meinungen zu einem Thema. Das wird aber wohl nie passieren, da die Verantwortlichen bei den Sendern und in der Politik ein an Quoten orientiertes Massenprogramm bevorzugen: Gut für den gesellschaftlichen Konsens und gut für die Werbeeinnahmen. Daran hält man fest, selbst wenn Ausstrahlungen mit Top-Quoten kaum mehr als ein Drittel der Bevölkerung erreichen und die Durchschnittsquoten irgendwo unter 10% der Gesamtbevölkerung dümpeln. Am Ende werden wohl die Werbekunden dem alten Fernsehen den Garaus machen und auf die schnelleren und billigeren Neuen Medien setzen.

    Davon unbenommen, sollte die ÖR in einem Sozialstaat allen Menschen zugänglich sein.

    • @Stoersender:

      Den Unterschied von Meinung und journalistisch bearbeitete also auch verifizierten Nachrichten kennen Sie doch sicher.



      Dass der ÖR mit seinen Nachrichtensendungen nicht von Werbeeinnahmen abhängig ist finde ich gut. Wenn sich Menschen für werbeverseuchtes Infotainment auf Privatsendern statt für Nachrichten entscheiden so spricht das ja nicht gegen Nachrichten.



      Die "Vielfalt" der in den sog. sozialen Medien oft anonym rausgeblökten "Meinungen" einschl. der Trolle und Bots möchte ich nicht im ÖR haben, denn da geht es fast nie um Information und Diskussion.

      • @Axel Schäfer:

        Ihre hohe Meinung vom ÖR sollte nicht dazu führen, dass alle anderen Meinungen in einen Sack gesteckt werden. Sie sollten auch nicht ignorieren, dass Medien immer nur selektiv berichten, aber mehr Raum und Zeit für andere redigierte Meinungen und mehr moderierte Diskussionen schaffen könnten. Gerade der beitragsfinanzierte ÖR sollte es sich leisten, sich weniger an Quoten zu orientieren und mehr für Bildung und Demokratie tun.

    • @Stoersender:

      Gleiche Sendezeit für Impfgegner [...]? Bitte nicht. Die bekommen schon sowieso zuviel Aufmerksamkeit, weil der Freakfaktor einen hohen Unterhaltungswert hat. Neil Postman war ein Prophet.

      Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation.

  • Alles nett, alles lieb, alles demokratisch. Aber wer glaubt, dass es reicht, sich im Fernsehen über Minutenbeiträge informieren zu lassen, dem ist auch mit einfacher Sprache nicht zu helfen. Im Übrigen ist es ein bei jeder Wahl widerlegter Irrtum, dass Informationen Wähler weniger emotional machen. Dies Ding ist insoweit typisch grün, als eine Menge der unendlich kostbaren Ressource öffentliche Aufmerksam vergeudet wird, die für die wichtigen Themen fehlt. So entsteht der Eindruck, dass die Prioritäten völlig falsch gesetzt sind.

    • @Kurt Kraus:

      Sie wissen schon an wenn sich die Tagesschau in einfacher Sprache widmet, an Menschen welche zum Teil nicht die kognitiven Fähigkeiten haben äußerst komplexe Sachverhalte nachzuvollziehen. Dennoch sind sie Teil unserer Gesellschaft und wenn sie ein paar Informationen mitbekommen um zu wissen was so im Land passiert ist, ist das sicherlich nicht die schlechteste Investition.

      • @Hitchhiker:

        "Sicherlich nicht die schlechteste Investition" Zweifellos. Das ist aber genau das Gegenteil von "on message" und damit verliert man Wahlen. Den Platz in der Schlagzeile kann man nur einmal vergeben. Wer sich mit Nebenthemen verzettelt, demonstriert, dass er nicht priorisieren kann. Dafür gibt es vom Wähler die Quittung.

        • @Kurt Kraus:

          Nach meiner Antwort an Sie ist mir aufgefallen, dass es hier um den sendeplatz ging. Der Artikel Ansonsten war recht ähnlich zu dem anderen. Diesbezüglich war meine Antwort, welche durchging, etwas unpassend. Zu Ihrer Antwort, das sehe ich ähnlich und ist auch eines der Probleme.

  • Ich bin prinzipiell für maximale Auweitung der Teilhabe und maximale Inklusion, zumindest ein Bemühen darum. Allerdings OZ: "Ende der Durchsage." geht gar nicht — um mal dem Autor in einfachster Sprache zu antworten. Autoritäre Tendenzen bleiben solche, selbst wenn man die gerechteste Angelegenheit der Welt verficht. Die Diskussion übrigens, warum die Inkusion der einen Minorität ins Hauptprogramm gehört, jene aber nicht, ist nichts was per order der Taz durchgesetzt werden sollte. Auch muss niemand nach dem OZ "kleinen Fascho" in sich fahnden, weil er skeptisch ist. Solcherlei Diffamierung ist selten hilfreich.

  • Ja, es ist richtig, daß Menschen mit sprachlichen und/oder intellektuellen Beeinträchtigungen, die das durchschnittliche Niveau der Standardsprache nicht erreichen, ein entsprechendes Angebot in "einfacher Sprache" gemacht werden soll. Allerdings als zusätzliches, wählbares Angebot!



    Wenn man nämlich einmal kurz die Perspektive ändert, ergibt sich ein anderes Bild: auch ich möchte mit meinen sprachlichen und intellektuellen Fähigkeiten ernst genommen und respektiert werden. Und das bedeutet eben auch, daß ich nicht behandelt werden will, als hätte ich das Sprachverständnis eines Kindergartenkindes und wäre nicht in der Lage, eine Relativsatzkonstruktion zu erfassen.

    • @KatholischerVerbindungsstudent:

      Ja, es ist richtig, daß Menschen mit sprachlichen und/oder intellektuellen Beeinträchtigungen, die das durchschnittliche Niveau der Standardsprache nicht erreichen, ein entsprechendes Angebot in "einfacher Sprache" gemacht werden soll.



      ----



      Die Daten sind nicht mehr ganz frisch, doch es ist ziemlich gut belegt, dass "Umgangssprachlich" viele Mitbürger mit 3-4.000 Begriffen im Alltag auskommen!



      Leute die im Alltag "elaborierte Sprache sprechen" bis zu 30.000 Begriffe in ihrem Wortschatz haben!



      Wie willst du DAS denn auf ein "allgemein verständliches Mittelmaß" bringen?



      Btw, Das o.a, sind nun mal verschiedene "Soziolekte",(1) in den du Jugend & Alter noch mit einbeziehen musst!



      Hochdeutsch auf => C2 Niveau fließend, sollte wir bei Nativs voraussetzen können.



      (1)de.wikipedia.org/wiki/Soziolekt



      Doch sein mal ehrlich, können wir das?



      Ps. Schon mal in Friesland, Hessen, Bayern mit älteren Leuten auf dem Lang gesprochen?



      Da hast du als "Ruhrpötter" mit Hochdeutsch als 1.Fremdsprache, manchmal das Gefühl, du bist im Ausland! :-)

  • Am Ende des Tages muß der ÖR in allen Bereichen für jede Person inklusiv sein. Auch bei der Unterhaltung, den Dokumentationen, etc. Von daher plädiere ich für eine grundsätzliche Vereinfachung der Sprache in allen Sparten! Das wäre wirklich konsequent.

    • @tcb262:

      Eine Vereinfachung der Sprache geht mit einer Vereinfachung des Denkens einher.

    • @tcb262:

      Da wird es dann aber irgendwann im Deutschunterricht an den Schulen sehr eintönig, wenn Sie dieses Prinzip konsequent verfolgen. Goethe und Schiller dürften dann kaum mehr behandelt werden, Brecht und Dürrenmatt werden wahrscheinlich auch aus dem Lehrplan gestrichen.



      Und warum bei der Sprache aufhören? Im Mathematikunterricht gibt es bestimmt einige Gegenstände, die man streichen müßte, wenn man diese Entscheidung daran bemißt, wie leicht sie zu verstehen sind.



      Deutschland, das Land der Dichter und Denker - von diesem Anspruch verabschieden Sie sich wohl.

  • Ja, was denn jetzt? Gendern ist doof weil es den Lese/Sprachfluss stört aber Tagesschau in einfacher Sprache ist auch doof? Krieg ich Brainfog, raff ich nich.

  • Wichtiger wäre wohl dafür zu sorgen, dass der Anteil derer, die nur "einfache Sprache" verstehen, nicht weiter wächst. Aus vielerlei Gründen.

    Wenn aber bereits in Grundschulen keine Grundlagen mehr geschaffen werden (können) und Eltern die notwendige Wiederholung der ersten Klasse verhindern (können) sehe ich diesbezüglich schwarz.

    www.swr3.de/aktuel...te-klasse-100.html

    Im Übrigen würde mich interessieren, wie hoch der Bedarf an einfacher Sprache tatsächlich ist - oder schafft sich hier ein interessierter Kreis neue Beschäftigungsmöglichkeiten? Ich bin nicht wirklich überzeugt, dass derjenige, der einfacher Sprache bedarf, klassischer Konsument der Tagesschau ist.

    Vot diesem Hintergrund beobachte ich (insbesondere in Berliner Museen) eine Korrelation: je anspruchsvoller das Museum / die Ausstellung, je wahrscheinlicher ist die Ergänzung mit Erläuterungen in einfacher Sprache (obgleich die "regulären" Erläuterungen im Vergleich zu jenen von vor 25 Jahren ohnehin fast den Charakter "einfacher Sprache" haben. Dass sich ernsthaft irgendjemand mit den Erläuterungen in einfacher Sprache beschäftigt, habe ich noch nie erlebt.

  • Nachrichten in einfacher Sprache finde ich okay. Aber: Die Forderung nach einer prominenten Platzierung mit der Berufung auf den NS zu untermauern und für Kritiker den Begriff "Fascho" bereitzuhalten, ist mir zu viel Drama. Es ginge auch eine Nummer kleiner.

  • Klar, unter dem Nazivorwurf geht es nicht und wer Nachrichten in einfacher Sprache nicht im Hauptprogramm sieht ist ein Fascho. Es ist gut, dass es diese Angebote gibt für jene gibt die sich für Nachrichten interessieren aber nicht in der Lage sind den normalen Nachrichten zu folgen. Aber warum muss es unbedingt im Hauptprogramm laufen? Alles was hilft eingeschränkten Menschen das Leben und die Teilhabe einfacher zu machen begrüße ich, aber mich nervt unglaublich der Anspruch das dann allen aufoktroyieren zu müssen die nicht darauf angewiesen sind und vorsichtshalber gleich den Faschismusvorwurf für jene rauszuholen, die eben nicht dieser Meinung sind.

  • Wenn wir Inklusion ernst nehmen wollen, gehört die „Tagesschau“ in einfacher Sprache ins Hauptprogramm. Leider wird das Projekt immer noch belächelt.



    ---



    Mhmm, "zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" (Bildungsprotzerei hab mal einen Klappetext vorgelesen gekriegt)



    Klar ist es die Aufgabe von Journalisten, komplexe Sachverhalte so zu vereinfachen, das der "Rundfunkteilnehmer" die versteht, aber auch "dabei die Inhalte nicht zu verfälschen!"



    Und um so etwas auch "kurz" in einen Nachricht, Beitrag von 0:30-1:30 verständlich rüber zu bringen, braucht der "Rezipient" (s.o. :-) ) Hintergrundwissen.



    Einfache Sprache, geht! Braucht aber mehr Zeit! Wird dann Ü-Wagen, Maus-life!



    Bleibt der "Zuschauer, seine Frau" dann sitzen? Hört so lange zu?



    Weiss ich nicht!



    Unsere Welt ist schwierig. Vom Rundfunk kannste lernen.



    Aber wer will das?



    Tagesschau, Nachrichten ist doch Politik! Die sagen doch immer DAS was die da Oben wollen!



    Mein Fazit: Es spricht viel dafür & dagegen.



    Ob aber durch die Veränderung der "sprachlichen Form", mehr Informationen zu denen kommen, die Informationen mMn. dringen brauchen, wage ich zu bezweifeln!



    Ps. Foren, belegen das:



    1.000 Zeichen = 1.000 Missverständnisse!

    • @Sikasuu:

      Nachtrag eines "gebildeten" Volksschülers! :-)



      ---



      Die Grenze zw. einfacher Sprache & der Version "ad usum Delphini" sind sehr fließend/verwaschen. Irgendwann ist es nicht mehr möglich, einen Inhalt weiter selbst nur sprachlich zu vereinfachen ohne ihn zu verändern. (1)



      Ob die "Tagesshow", "Die Leiden des jungen Werther" oder "Die Räuber"(2) als "Graphic Novel" im Print oder im TV zum Bestseller werden.



      Na ja, da musste wohl Optimist sein, oder.....! :-))

      (1)de.wikipedia.org/w...ung_in_der_Moderne



      (2) Autoren als Hintergrundwissen voraus gesetzt, sonst "Netzsuche" :-)

  • Gibt es die taz auch in leichter Sprache?

  • Die tagesschau in Einfacher Sprache gibt es doch bereits um 19.00h auf tagesschau24 sowie auf der tagesschauapp. Welchen Vorteil hätte es für die betreffenden Rundfunkteilnehmer wenn dies beim Hauptsender gesendet würde?

    • @Furth im Wald:

      Wenn das Klientel diese Sendeplätze finden könnte, bräuchte es keine Sendung in einfacher Sprache.

  • Warum reicht es nicht aus, eine Nachrichtensendung in einfacher Sprache online oder auf einem Spartenkanal anzubieten? Warum im Hauptprogramm, wo die Sendung für den größten Teil des Publikums nicht relevant und eher störend ist?

    Wenn ich bei einem Film Untertitel benötige oder bevorzuge, dann erwarte ich auch nicht, dass diese für alle Zuschauer eingeblendet werden - sondern ich wähle sie bewusst aus.

  • "Wenn sich der Verband der Leg­asthe­ni­ke­r*in­nen auf den Schlips getreten fühlt, hat er den falschen um."

    Ist es nicht ein bisschen paternalistisch als "alter, weißer Mann" 😎 über eine beeinträchtige Gruppe zu sprechen, der man nicht angehört?🤔

    • @FriedrichHecker:

      Ist es nicht ein bisschen paternalistisch als "alter, weißer Mann" 😎 über eine beeinträchtige Gruppe zu sprechen, der man nicht angehört?



      ---



      Kenne mehrere promovierte "LegasthenikerInnen" die dem Verband nicht angehören.



      #/Besserwissermode on:



      Legasthenie ist eine "Läse- & Rechtsschraubschewche" & hat mit Sprach verstehen & Reden können nur bedingt zu tun! :-)



      Besserwissermode out/#



      Guckste hier:



      de.wikipedia.org/w...chreibst%C3%B6rung