Nach Räumung von Lützerath: RWE will Schadenersatz

Der Konzern plant, zivilrechtlich gegen Teil­neh­me­r des Lützerath-Protests vorzugehen. Ein RWE-Sprecher bestätigt, „Störer“ müssten mit Geldforderungen rechnen.

"Gegen die Räumung, für Kohleausstieg und Klimagerechtigkeit" ist auf dem Transparent zu lesen, das von Demonstranten getragen wird

RWE will Geld von den ums Klima besorgten Ak­ti­vis­t:in­nen Foto: Oliver Berg/dpa

ESSEN afp/epd | Nach der Räumung des Dorfs Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier hat der Energiekonzern RWE zivilrechtliche Schritte gegen Demonstranten angekündigt. „Natürlich müssen alle Störer mit einer Schadenersatzforderung rechnen“, sagte Konzernsprecher Guido Steffen der Neuen Osnabrücker Zeitung. Wie hoch diese Forderungen ausfallen könnten, sei allerdings noch nicht zu beziffern. Es liege noch keine endgültige Schadensbilanz zu der Räumung vor.

Zuletzt hatte RWE nach Informationen des Blattes angekündigt, eine Person auf 1,4 Millionen Euro Schadenersatz zu verklagen, die sich 2021 an Gleise zum Kohlekraftwerk Neurath gekettet hatte. RWE musste deswegen nach eigenen Angaben das Kraftwerk herunterfahren.

Die Polizei hatte am 11. Januar damit begonnen, das von Klimaaktivisten besetzte Dorf an der Abbruchkante des Braunkohletagebaus Garzweiler II zu räumen. Tausende Menschen protestierten dagegen. Die Polizei brauchte mehrere Tage dafür, die Aktivisten aus Lützerath zu vertreiben. Zuletzt hatten sich noch zwei Menschen in einem Tunnelsystem verbarrikadiert.

Nach Angaben von RWE kam es während der Proteste zu erheblichen Sachbeschädigungen, unter anderem an Fahrzeugen und Anlagen des Konzerns. Zudem seien mehrere Brunnen und Schaltanlagen zerstört worden.

Die ehemalige Siedlung Lützerath soll einer Erweiterung des RWE-Tagebaus Garzweiler weichen.

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