piwik no script img

Nach Amoklauf an Schule in den USATrump schlägt Lehrer-Bewaffnung vor

Eine Woche nach Parkland spricht sich US-Präsident Donald Trump dafür aus, dass Lehrer verdeckt Waffen tragen. Die Schüler aus Parkland äußern andere Forderungen.

Punkt 5 auf Trumps Zettel bei dem Treffen mit Schülern nach dem Schulmassaker: „I hear you“ Foto: dpa

Washington ap/dpa/taz | US-Präsident Donald Trump denkt nach eigener Aussage darüber nach, Schulmitarbeiter verdeckt Waffen tragen zu lassen, um Amokläufer abzuschrecken. Er ziehe es in Betracht, Vorschläge für eine solche Bewaffnung zu unterstützen, sagte Trump am Mittwoch im Weißen Haus bei einem Treffen mit Schülern und Eltern, die von Schulmassakern betroffen sind. Die Jugendlichen äußerten andere Forderungen als der US-Präsidenten.

Trump empfing die rund 40 Schüler und Eltern im Esszimmer für Staatsbesuche des Weißen Hauses. „Es gibt nichts schlimmeres als das, was ihr durchgemacht habt“, sagte Trump. Er setze sich für strengere Sicherheitsüberprüfungen und eine Erhöhung des Mindestalters bei Waffenkäufen ein. Während des Treffens hielt der US-Präsident eine Notiz mit Gesprächspunkten in der Hand. Als letzter Punkt stand darauf: „Ich höre euch zu“.

Unter den Besuchern waren auch Jugendliche der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, an der ein 19-Jähriger in der vergangenen Woche 17 Menschen erschoss.

Der durchschnittliche Amoklauf an einer US-Schule dauere drei Minuten, erklärte der US-Präsident. Die Polizei habe jedoch eine Reaktionszeit von durchschnittlich fünf bis acht Minuten. Bewaffnete Mitarbeiter der Schule könnten einen Amokläufer schneller ausschalten. Er denke, dieser Vorschlag könnte, „das Problem lösen“, so Trump. Zudem überlegten sich mögliche Schützen dadurch zweimal, ob sie die Tat begingen.

Er verwies dabei auch auf bewaffnete Flugbegleiter, die seit den Anschlägen am 11. September 2001 verdeckt Waffen tragen, um im Notfall einzugreifen. Der Sheriff des Bezirks von Parkland, Scott Israel, sprach sich zwar für bewaffneten Schutz an Schulen aus, aber gegen Schusswaffen in den Händen von Lehrern. Bei einer Diskussionsveranstaltung des TV-Senders CNN sagte Israel, Waffen gehörten nicht in Lehrerhände und bekam dafür Applaus. Auch der republikanische Senator Marco Rubio aus Florida erklärte, Lehrer zu bewaffnen sei „eine schreckliche Idee“. Ein Waffengegner ist er dadurch aber nicht. Ein Schüler fragte auf der Veranstaltung, ob er ihm bestätigen könne, ob er keine Spenden von der NRA annehme. Rubio sagte daraufhin, dass er nichts ablehne, was seine Agenda unterstütze.

Viele der Jugendlichen sprachen sich für eine bessere Waffenkontrolle aus. „Ich verstehe nicht, warum ich immer noch in den Laden gehen kann und eine Kriegswaffe kaufen kann. Eine AR. Wie kann es so einfach sein, eine solche Waffe zu kaufen?“, fragte Samuel Zeif in Tränen. Sein bester Freund sei eines der Opfer gewesen, so der 18-Jährige. Die Schülersprecherin der High School, Julia Cordover, sagte, sie habe Glück gehabt, dass sie an diesem Tag von der Schule heimgekommen sei. „Ich bin zuversichtlich, dass Sie richtig handeln werden“, so Cordover zu Trump.

Am Mittwoch waren tausende Schüler in Florida und Washington für eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA auf die Straße gegangen. In Floridas Hauptstadt Tallahassee versammelten sich Überlebende des Blutbades von Parkland und viele andere Jugendliche vor dem Kapitol. In der US-Hauptstadt protestierten Schüler vor dem Kongress und dem Weißen Haus. Für den 24. März ist eine Großdemonstration unter dem Motto „Marsch für unsere Leben“ in Washington geplant, bei dem die Jugendlichen mit Unterstützung prominenter Anti-Waffen-Gegner auf die Straße gehen werden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

40 Kommentare

 / 
  • Die USA wollten einen weißen Messias mit deutschen Wurzeln.

    Jetzt haben sie ihren Führer. Der Weg führt direkt in den Tod.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    Ich habe gestern eine Doku über den Kampf der Germanen gegen Rom gesehen. Eine der Gründe für die Rebellion der Germanen war das Waffenverbot durch die Römer, das für alle galt, ausser die römischen Legionäre.

     

    Dann kommen mir noch Bilder in den Kopf, von Bauern die sich mit Mistgabeln gegen überlegene Burgherren verteidigen.

     

    Oder Demonstranten in Dikaturen, die mit Steinen gegen Gewehre kämpfen.

     

    Ein Waffenverbot wegen Irren die um sich schießen und die dummen Rednecks die auf Folklore nicht verzichten wollen. Das klingt so einfach, aus eurozentristischer Perspektive.

     

    Aber tatsächlich haben sich die Gründungsväter der USA beim "Recht auf Waffenbesitz" auch was gedacht und dieser Gedanke ist zunächst mal ein demokratischer: Wer soll nochmal Angst vor wem haben? Das Volk vor dem Staat, oder der Staat vor dem Volk?

     

    Der Vorschlag von Trump ist natürlich lächerlich und ich bin für eine pistolenfreie Welt.

     

    Wenn ich mir aber ansehe, das hier in Deutschland mitterweile das zurück schubsen eines Polizisten, mit Gefängnisstrafe geahndet werden kann, dann frage ich mich schon wer hier wirklich das größere Schaf ist: Der waffenaffine Redneck der die Gewaltspirale in seinem Land nicht sehen möchte, oder ein Volk das sich aus blindem Vertrauen in Staat und Staatsmacht bereitwillig zur völligen Wehrlosigkeit führen lässt und das auch noch bejubelt?

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Rechtsstaatlichkeit kann man nicht herbeischießen. Und Gesellschaftsformen, deren Fundament und vorzugsweiser wirkmechanismus Angst sein soll (in welcher Richtung auch immer), sind mir suspekt.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Sie treffen den Nagel auf dem Kopf!!!

       

      Aus den von ihnen genannten Gründen versteht ein großer Teil der US Bevölkerung das Recht auf freien Waffenbesitz als unveräußerliches Grundrecht.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Ich kann den Zusammenhang, den Sie am Ende des Kommentars aufmachen, nachvollziehen. Allerdings frage ich mich, inwieweit die "einfachen Leute" in den USA wehrhafter wären bzw. die Waffen dafür nutzen würden, um den Staat in die Schranken zu weisen. Wie wird in den USA bspw. Widerstand gegen die Staatsgewalt berwertet bzw. geahndet?

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Es geht mir einfach um das Selbsverständis einer "freien Bevölkerung".

         

        Natürlich wäre/ist ein bewaffnetes Volk wehrhafter gegen Obrigkeiten. Ob man dies nutzt ist wieder ein anderes Thema, aber eben dieses Selbstverständnis lässt so machen Politiker auch etwas vorsichtiger agieren.

         

        Das ist aber nicht mein Ideal. Ziemlich gut macht es meinem Verständnis nach Großbritannien:

        "Londons Polizisten trotz Anschlägen weiterhin unbewaffnet...

        Rund 90 Prozent der "Bobbies" der britischen Hauptstadt tragen keine Schusswaffen. Das Prinzip dahinter ist 180 Jahre alt ....

        Trotz dieser Bedrohung blieb der Stadt eine britische Eigenheit erhalten, die viele Besucher aus anderen Ländern bis heute erstaunt: Mit der Ausnahme von Nordirland trägt der Großteil der britischen Polizisten keine Schusswaffen....Der Scheu der Polizei, Schusswaffen einzusetzen, liegt eine jahrhundertealte Politik zugrunde. Als 1829 die Metropolitan Police gegründet wurde, ging unter der Bevölkerung die Angst um, dass die neue Sicherheitsbehörde – genau wie das damals gefürchtete Militär – repressiv werden könnte. Aus diesem Grund wurde das Prinzip "policing by consent" eingeführt. Diese Idee, dass die Polizei primär der Bevölkerung und nicht dem Staat gegenüber verpflichtet ist, hat in Großbritannien bis heute Gültigkeit."-https://derstandard.at/2000054917826/Londons-Polizisten-trotz-Anschlaegen-weiterhin-unbewaffnet

         

        ^^Das ist meiner Meinung nach wirklich demokratisch gedacht.

         

        Diese deutsche Selbstherrlichkeit im Bezug auf amerikanische Politik, geht mir dagegen immer mehr auf die Nerven.

         

        Erstmal sollte so mach einer lernen was es bedeutet, frei und selbstbestimmt Obrigkeiten zu hinterfragen, bevor man den Amis eine Lehrstunde in Sachen Demokratie erteilen möchte.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Londonistan gleitet gerade in kriminelle Anarchie ab -- hat NYC überholt.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Mzungu:

            Es ist andersherum. New York zählt mitterweile zu den sichersten Städten der USA und hat mit dem New York der 80er Jahre nicht mehr viel zu tun, während London schon seit je her eine der gefährlichsten Städte Europas ist.

             

            Was auch damit zusammenhängt das London die größte (Noch) Eu-Stadt ist, das die Sozialleistungen um einiges niedriger sind als hier, das die Spanne zwischen arm und reich enorm ist usw.

             

            Im übrigen gilt das Gesetz für ganz England und England ist nur minimal krimineller als Deutschland.

             

            Was soll eigentlich "Londonistan" sein? Eine rassistische Anspielung auf die Mulitkulturalität Londons?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          "Ob man dies nutzt ist wieder ein anderes Thema, aber eben dieses Selbstverständnis lässt so machen Politiker auch etwas vorsichtiger agieren."

          Finden Sie? Ich weiß nicht. Die Politik in den USA scheint nicht sozialer zu sein, weil so etwas wie Selbstbewaffnung abschrecken würde, oder? Oder wäre ihre Befürchtung, dass ohne Waffenbesitz die Menschen in sozialer Hinsicht in den USA noch schlimmer dran wären?

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Nein, sozialer ist die USA nicht organisiert. Allerdings hängt das auch mit vielen anderen schlechten Gewohnheiten in den USA zusammen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      wirr

  • Am deutschen Wesen werden die USA nicht genesen. Wie soll man denn diesen Mist ernsthaft diskutieren? Stattdessen stelle ich mir LehrerInnen vor, die wie die Westernhelden ihren Colt am Gürtel tragen, der voll gespickt ist mit Munition. Und die Lehrerfortbildung findet statt im Wyatt Earp Institut. Andere Länder, andere Sitten.

    Aber wird nicht auf großer Bühne das gleiche Spiel aufgeführt? Bewaffnung bis an die Zähne gegen einen Feind, den man täglich neu (er)finden muss. Der kleine Unterschied: die LehrerInnen sollen Menschenleben schützen, die NATO z.B. nur Ressourcen und Handelswege unter Inkaufnahme von Kollateralschäden. Da sind wir großzügig mit unseren moralischen Ansprüchen, solange wir an die vorgegebenen Feindbilder glauben.

  • Aus Trumps Sicht ist die Forderung, Lehrer mögen künftig Waffen tragen in der Schule, vollkommen logisch und konsequent.

     

    Der Mann glaubt ernsthaft an die segensreiche Wirkung von Gewalt. Das hat er immer schon getan. Auch sein Vater und wahrscheinlich auch sein Großvater haben an die Gewalt geglaubt. So sehr, dass dieser Glaube das wichtigste war, was sie ihrem Sohn bzw. ihrem Enkel weitergeben wollten. Wenn ich nicht völlig falsch informiert worden bin durch die Auslandsberichterstatter der diversen Medien, ist der Glaube an die Gewalt leider zugleich etwas, was Trump mit einer Mehrheit aller US-Amerikaner teilt – und zwar beileibe nicht nur mit Wählern der Republikaner.

     

    Wer „wieder groß“ werden will, der verspricht sich etwas davon. Er verspricht sich, seine wiedererlangte Größe ausspielen zu können. Zunächst erst einmal zum Zwecke der Abschreckung. Und wenn das nicht hilft, dann halt im „Gefecht“ oder danach.

     

    Nein, es ist vermutlich keine geistige Größe, die US-Amerikaner sich wünschen, wenn sie ihr Land stellvertretend für sich selbst „groß“ machen wollen. Sie hätten sonst um Donald Trump einen riesengroßen Bogen gemacht. Es ist die Größe, die im Baseball zählt, in Rambo-Filmen oder beim Boxen. Es ist die Größe, die „den Westen“ den Kalten Krieg hat gewinnen lassen. Es ist die Größe, mit der man sich notfalls auch gegen Menschen durchsetzen kann, die deutlich intelligenter und vernünftiger sind als man selber.

     

    Gut, zu lesen, dass es eine Größe ist, die sich die überlebenden Schüler und die mitgereisten Eltern gerade NICHT wünschen von Donald Trump, obwohl sie doch so viel mehr Grund zum Hass hätten, als ihr Präsident. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich der mächtigste Mann der Welt führen lassen wird von Menschen, die es einfach besser wissen.

  • Wenn es nicht alles so makaber und widerlich wäre, müsste die Waffenlobby und Gemeinde der waffentragenden „good people“, ihre Logik mit dem bewaffneten Lehrer mal zu Ende denken:

     

    Stürmt der Attentäter ins Klassenzimmer, weiß er doch, wer auch eine Waffe hat. Hätte dann nicht auch der Gedanke einen gewissen Charme (oder „Logik“, Hr. Mitch Miller, s.u.) gleich die ganze Schülerschar auszurüsten? Dann hätte der Killer doch einen echten „Zielkonflikt“!?

     

    Jetzt sagen einige sicher. Sowas zynisches, wie können Sie nur? Kinder mit Waffen?

     

    Dann empfehle ich einen aktuellen Blick auf die entsprechenden Online-Portale von US-Medien. Gerade den ernstgemeinten Vorschlag eines Waffennarrs gelesen: Mit Stahlkugelschleudern könnten doch die Kids den Angreifer beschießen. Ungelogen, soweit ist der „Diskurs“ gelangt.

     

    Und wer immer noch nicht glaubt welchen Irrsinn der Diskussionstand oder der Alltag in Kindergärten bereits erreicht hat, bitte … dann dieser Bericht aus Kanada, wo sich die nicht so knarren-affinen Kanadier sehr ernste Gedanken machen über den Geisteszustand der südlichen Nachbarn:

    http://www.cbc.ca/radio/asithappens/as-it-happens-monday-edition-1.4542015/washington-mom-shocked-after-kindergarteners-trained-to-throw-books-at-school-shooters-1.4542023

     

    Der cbc-Bericht (Kanadas angesehenes ÖR-Radio) beschreibt Trainingsprogramme an US-Kitas in denen die Kids trainiert werden sich gemeinsam oder einzeln heldenhaft zu opfern indem sie Mathe- oder Bio-Schulbücher dem mit einer AR-15 bewaffneten Angreifer entgegenwerfen! Der oder die Kleine würde dann zwar auch sofort erschossen werden, aber jede Sekunde Ablenkung (Achtung… "Logik"!) verschafft Sekunden, um andere zu retten.

     

    Logik am Rande des Wahns.

    „One Nation under the GUN! (vormals ..“God“) Der übliche Treueschwur gegenüber Nation & US-Flagge hat einen neuen Sinn bekommen.

     

    Ach ja, die AfD will ja auch eine weitreichende Lockerung des Waffenrechts hier im Lande. Waffenbrüder im Geiste.

  • 8G
    80336 (Profil gelöscht)

    "Donald Trump denkt nach eigener Aussage darüber nach, Schulmitarbeiter verdeckt Waffen tragen zu lassen, um Amokläufer abzuschrecken ... Zudem überlegten sich mögliche Schützen dadurch zweimal, ob sie die Tat begingen ."

     

    Wow! Amokläufer sind dem Vernehmen nach aber leider nicht so dämlich zu glauben, dass sie aus der Sache je heil herauskommen. Es ist ihnen sogar schnuppe.

     

    Bewaffnete Flugbegleitern stehen zudem nur Passagieren gegenüber, die bis aufs peinlichste untersucht wurden, ob sie etwa Waffen mitführen.

     

    Wo lässt der Kerl eigentlich denken? Oder ist das auf eigenem Mist gewachsen? Dann sollte er mal andere Filme angucken, und nicht immer das gleiche Video: "High Noon" mit Gary Cooper.

    • @80336 (Profil gelöscht):

      Tut mir leid. Das ist keine wirre Idee eines Einzelnen. Das ist das Programm der mächtigen Waffenlobby.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Das war jetzt wohl die Antwort auf die Frage: "Wo lässt der Kerl eigentlich denken?"

        • @Artur Möff:

          Aber sicher ist der Hinweis von @WARUM DENKT DENN KEINER NACH auf die Waffenlobby die von Ihnen vermisste Antwort auf die Frage: "Wo lässt der Kerl eigentlich denken?"

           

          Der Präsident "lässt" jedoch in diesem Fall gar nicht "nachdenken", sondern dies passt sogar in die Logik der eigenen Trumpschen Gedankengänge. Dass eine Aufrüstung der Lehrerschaft mit Colt&mehr ein Konjunkturprogramm für die Waffenlobby ist, erschließt sich einem Ex-Manager auch ohne beratende Thinktanks.

  • Das Recht auf affenbesitz ist in USA Verfassungsrecht. Daher hat hier die nma einen starken Hebel gegen die Abschaffung.

    Ein trauriges Beispiel für rechte die durch die Verfassung garantiert sind. Die Hürden sind sehr hoch.

    Die verfassungsgeber hätten auch ursprünglich eine andere Intention,

    Jetzt ist es aber zu spät.

    Es kann nur daraus gelernt werden, dass vor Aufnahme eines rechts in die Verfassung eine sorgsame Abwägung stattfindet.

    • @Demokrat:

      Bei näherem Betrachten der Causa geht es in den USA um "Gun control" und nicht um einen "Gun Ban".

       

      So schlau sind die Gegner des Waffenwahns schon, dass sie um die Bedeutung des 2nd Amendments wissen.

       

      Dieser Verfassungszusatz würde meines Wissens nicht ausschließen, dass der Zugang zu bestimmten Waffen unterbunden werden könnte oder bestimmte Personengruppen keine Erlaubnis mehr erhalten sollten, Waffen zu erlangen oder zu tragen.

       

      Das konsequente und gewollte Missverstehen der rechten Gun-Fetischisten, die den Popanz "die bösen Linken wollen uns alle (!) Waffen wegnehmen!" als "Argument" vor sich hertragen, verhindert eine rationale Diskussion.

       

      Das gleicht der hiesigen Auseinandersetzung um Geflüchtete oder Asyl: Während verantwortungsbewusste Zeitgenossen sich Gedanken machen, wie bestimmte z.B. in griechischen Auffanglagern gestrandete Geflüchtete auf die EU-Länder verteilt werden können, fällt scharf rechtsdrehenden Abendlandverteidigern nur das Krakeelen ein: "Die Merkel will ganz Afrika nach Deutschland holen!"

       

      So sieht Rechtsaußen- "Argumentations"-Kultur aus.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Als Gegenreaktion auf Trumps Vorschlag will die Gewerkschaft der Schulattentäter nun eine vollautomatische Waffe einkaufen, die der Deliquent am Abend auf dem gegenüberliegenden Gebäude aufbaut, die Fernbedienung auf 1/2 8 des nächsten Tages programmiert und der Delinquent sich im Bett räkelnd das Massaker 1 Stunde später im Fernsehen ansieht.

    Attentat 5.0 wird der Denkansatz genannt, der zufälligerweise von der amerikanischen Waffenindustrie ins Leben gerufen und finanziert wurde. Aber das ist reiner Zufall.

  • Zu den meisten im Beitrag genannten „Verbesserungsvorschlägen“ passt wohl das Bibelzitat: „Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben“!

     

    In jedem Fall kranken alle diese Vorschläge an der Tatsache, dass der „bad guy“ in den von Trump genannten drei Minuten 1 oder 10 oder 100 oder noch mehr Schuss Vorsprung hat, bevor der „good guy diesem Treiben ein Ende setzt und verhindert, dass die Zahl der Erschossenen noch weiter ansteigt. Die Toten bleiben tot!

  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Auf Knopfdruck explodierende Tafeln, Türklinken und Schreibtischkanten, könnten entsprechend positionierte Amokläufer kampfunfähig machen.

  • Der Ansatz ist in sich leider irgendwie logisch - aber nur auf psychologischer Ebene, sich dann nicht mehr so ausgesetzt und hilflos zu fühlen.

     

    Zu einer Waffe gehört aber auch eine Fähigkeit, sie zu führen. Und weiterhin wird ein Attentäter dann anders vorgehen.

     

    Die Lösung ist von daher ungefähr so unlogisch und inkonsequent wie wenn man sagen würde, auf Autobahnen müssten eben alle sehr schnell fahren, damit es nicht zu Unfällen mit Rasern kommt.

  • Klasse Idee: Schulaufgaben nicht gemacht - Kanone ziehen. Nachsitzen unter Waffen. Pädagogen mit dem Ballermann an der Hüfte? Da fällt eine Schultasche um und es knallt im Klassenzimmer. High-Noon auf dem Schulhof - tolle Zeiten.....

  • "Schulmitarbeiter verdeckt Waffen tragen zu lassen"

     

    Warum verdeckt? In der Situation Lehrer gegen Amokläufer kommt es doch darauf an, dass der Lehrer zuerst schießt. Er muss seinen Colt also offen tragen um schneller ziehen zu können. Trump sollte über seinen Vorschlag noch mal nachdenken.

  • Bewaffnung der Lehrer?

     

    Ein 60jähriger 180-kg-Lehrer, der mit der Pumpgun in der Hand durch das Schulebäude rennend den Terror bekämpft? Im Prinzip viel zu albern, um sich das vorstellen zu können.

     

    Aber auch zum Lehrer umgeschulte GI's sind da eher nicht vorstellbar, denn was könnten solche den Schülern wohl schwerpunktmäßig beibringen außer dem, weswegen sie GI's wurden?

     

    Zumindest in den USA besteht da offensichtlich eine Definitionslücke für ein eigenständiges schweres Krankheitsbid. Trumpismus oder Trumpphrenie könnte passend sein.

  • Ich bin immer wieder auf neue begeistert von diesen glitzernden Perlen dieser innovativen Lösungsansätze...

  • Lehrer bewaffnen um Amokläufe an Schulen zu verhindern.

     

    Respekt, ein solcher Satz macht Satiriker arbeitslos. Hier hat die Realität die Fiktion in Zynismus überholt.

    • @mallm:

      Die US-Amerikaner lassen sich weiter von Trump und den Waffenlobbyisten verarschen. Erst wenn jeden Tag hunderte tote Kinder und Jugendliche in den Schulen oder Straßen liegen, geht die Bevölkerung vielleicht endlich mal gegen die NRA vor. Als Europäer sollte man die USA nicht mehr betreten, bis die Verrückten da endlich entwaffnet sind. Vielleicht sollte man langsam auch mal eine Reisewarnung für die USA aussprechen.

       

      Zu Trump und seinen "Ideen" muss man nichts mehr sagen, der Mann ist ja schon seine eigene Karikatur.

    • 4G
      4932 (Profil gelöscht)
      @mallm:

      Man sollte ja mit Superlativen immer sparsam umgehen.

      Aber langsam entwickelt sich unser langjähriger Partner zur abartigsten Nation auf diesem Globus. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

  • Clever, clever, dieser oberste Waffenwerber ! Der Colt in Leherhänden wäre eine gewaltige Nachfragesteigerung für die Branche.

     

    Nächste Stufe : Wenn der Amokläufer eine Schnellfeuerwaffe mitbringt, braucht der Pädagoge "zur Abschreckung" natürlich Waffengleichheit. Blutbäder vorprogrammiert.

     

    "Ich bin zuversichtlich, dass Sie richtig handeln werden“, vertraut eine Schülerin ihrem Präsidenten.

    Und der liefert - "richtig".

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Was ist, wenn der Lehrer krank wird? Wer vertritt ihn dann? Ist ein Aushilfslehrer genügend ausgebildet und geübt im Schießen?

    Sollte man nicht gleich lieber die Attentäter oder Cops als Lehrer einstellen, denn die haben wenigstens Übung im Schießen?

     

    Ich hoffe, Herr Trump hat sich das alles überlegt. Ein Golfplatz bringt nichts, wenn die Löcher für die Bälle nicht vorhanden sind.

  • Über die Waffen brauchen wir hier nicht zu reden.

    Aber trotzdem scheint die Bewegung ja mehr Momentum zu haben, als früher. Hoffentlich. Zumal ja selbst die SuS die Waffen nicht abschaffen wollen, sondern nur die Kriegswaffen.

     

    Sorgen sollte man sich vielleicht um einen Präsidenten, der einen Zettel braucht um Empathie äußern zu können.

    Vielleicht ist es aber auch etwas anders und er braucht demnächst einen Zettel, wo sein Name drauf steht.

  • Theoretisch müsste in den USA mit sofortiger Wirkung Waffenbesitz verboten werden.

    Existierende Waffen müsste umgehend abgegeben werden, wobei die Regierung die Waffenbesitzer entschädigen müsste.

    Theoretisch...

     

    Praktisch wäre das natürlich nicht von heute auf morgen umsetzbar, aber man könnte ja anfangen, bestimmte Regionen waffenfrei zu bekommen.

     

    Ziel?

    In 10 Jahren USA waffenfrei?

    • @Juhmandra:

      Ich sehe da kein Problem.

      Der US-Präsident müsste nur per Führerbefehl Kongress und Repräsentantenhaus der USA entmachten und die Bundesstaaten gleichschalten.

       

      Anschließend könnte er der US-Army befehlen die Entwaffnung der Bürger der US umzusetzen.

      Eventuell werden nicht alle diesen Befehlen folgen (auch Soldaten und Polizisten in den US haben privat Waffen) und möglicherweise würden die einzelnen Staaten ihre Nationalgarden anweisen Widerstand zu leisten - aber ich bin mir sicher das Länder wie z.B. Deutschland bereit wären Truppen in die USA zu entsenden um den Präsidenten bei seinem Krieg gegen Waffen zu unterstützen.

    • @Juhmandra:

      Tolle Idee, das würde direkt zum Bürgerkrieg führen...

    • @Juhmandra:

      Teil eins ist eine interessante Art, einen Bürgerkrieg auszulösen...

      :)

    • @Juhmandra:

      Genau - und dann wird der Weltfrieden verkündet.