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Linke CoronaleugnerMacht’s wieder gut, Genoss*innen!

Warum nimmt Corona bei manchen Linken einen so schweren Verlauf? Selbst die gute alte internationale Solidarität hat keine Chance.

Auf der Intensivstation statt im Debattierzirkel: eine Krankenschwester in Bergamo Foto: Antonio Calanni/ap/picture alliance

Zwei alte Freunde habe ich im letzten halben Jahr an Corona verloren. Sie erfreuen sich zwar noch bester Gesundheit – allerdings inzwischen ohne mich. Mit Freund 1, den ich seit 25 Jahren kannte, teilte ich im Grunde meine komplette linke Sozialisation: Endlose Plena im Uni-AStA, Blockaden in Gor­leben, ungezählte Demos und genüss­liche Ent­eignungen von allzu kapitalistischen Symbolen wie Mercedes­sternen oder Messingschilder schlagender Burschenschaften mit anschließender Feedbackrunde bei viel Bier.

Als ich zu Beginn des Lockdowns vorschlug, statt eines Treffens doch vorerst lieber zu telefonieren, erhielt ich von ihm folgende Nachricht: „das ist nur die instrumentalisierung eines normalen, alljährlichen virologischen geschehens, mit der alle zum mitspielen in einer gigantischen umstrukturierung gezwungen werden sollen. ich kann dich bei bedarf mit infomaterialen versorgen, falls du von deiner obrigkeits­hörigkeit abfallen möchtest. wünsche einen milden verlauf – oder besser, daß dein hirn virusresistent werde!“ Ich antwortete mit einem beherzten „Fick dich“ und warf ihn umgehend aus meinem Leben.

Freundin 2 bewegte sich seit jeher in avantgardistischen Politzirkeln und bezog ihre Informationen aus links­elitären Nischenpublikationen – was ich durchaus interessant und anregend fand. Und grundsätzlich waren wir uns einig in unserer Sicht auf die Welt. Doch auch bei ihr nahm Corona einen schweren Verlauf. Erst leugnete sie dessen Existenz, dann wähnte sie sich als Opfer einer Diktatur (die Belarussen hätten sicher Verständnis, dass ein Mundschutz eine deutlich größere Menschenrechtsverletzung darstellt als ein bisschen Haue von der Staatsmacht) und feierte irgendeinen Youtube-Schwurbel als alternative Wahrheit – weil ja „alle Medien selbstverständlich tendenziös und dubios“ seien. Was willste da noch sagen außer: Adieu?

Vielleicht eint alle, die sich weit über die eigene Bequemlichkeit hinaus engagieren, eine bis tief an die Seele rührende Erkenntnis der Welt als etwas Mangelhaftes, das es an verschiedenen Stellen zu flicken gilt. Wobei ich um Gottes willen nicht meine, dass politisches Bewusstsein lediglich einer persönlichen Meise geschuldet sein muss. Der Wille, sich für ein Ziel, das größer ist als man selbst, für ein larger than life, in die Bresche zu schmeißen, ist und bleibt ehrenwert, auch wenn er meist von den Beibooten Eitelkeit, Helfer­syndrom und Überheblichkeit flankiert wird – und ich nehme mich selbst da keinesfalls aus. Interessant ist aber, wie sich diese Anteile in der jeweiligen Persönlichkeit verteilen. Welche Module im jeweiligen Synapsen­geflecht dafür sorgen, dass der eine so weit in der Spur respektive bei den Fakten bleibt, während der andere in die unendlichen Parallelrealitäten driftet.

Rückzug ins Narrativ

Bei meinen beiden Verlusten hatten sich irgendwann im Leben wohl mal ein paar unverrückbare Überzeugungen ins Bewusstsein einbetoniert: Dem Staat ist grundsätzlich nicht zu trauen. Wenn in meinem Leben mal was nicht rund läuft, folgt das natürlich einem höheren Plan. Alles Arschlöcher außer ich. Und ob Katholik, K-Gruppe oder Verschwörungsfreund – wer einmal in sehr hermetischen Denkgebäuden heimisch war, für den ist der Wechsel von einem Apartment ins nächste leider nur ein kurzer Weg. Fakten, Quellen und Stringenz fliegen in hohem Bogen aus dem Fenster, die stören nur beim gemütlichen Rückzug allein aufs Narrativ. Natürlich möchte niemand für sich in Anspruch nehmen, eine Wurst zu sein, die von den komplexen Zusammenhängen dieser Welt kognitiv überfordert ist. Das hält die Seele nicht gut aus. Das Menschlein will halt Einigkeit, verstanden werden, sich ins Rudel kuscheln und gerne auch mal recht haben. Das wollen wir alle. Und auch mal ein bisschen wichtig sein. Am Rad der Weltgeschichte mitdrehen oder gar zur Elite gehören, die vor allen anderen kapiert hat, wie’s wirklich läuft.

So weit, so verständlich. Aber wenn das so weit geht, dass man, statt sich mit glasharten Fakten auseinanderzusetzen, sich in eine Weltverschwörung hineinfabuliert, in der auch der größten Abstrusität mehr Gewicht und Wahrheitsgehalt zugesprochen wird als einer Meldung vom RKI, dann spricht das zwar für einen beeindruckenden Reichtum an Fantasie, aber ganz sicher nicht für die Kompetenz, hier irgendwas zu reißen, was die Welt voranbringt. Selbsterhalt und En­dor­phin­ausschüttung sind Trumpf, wenn es gilt, das Gefühl der eigenen Wurstigkeit unter allen Umständen zu vermeiden.

Das, was Hannah Arendt „das Bekenntnis zur gemeinsamen Fiktion“ genannt hat. Die eigene Überhöhung als Speerspitze der Avantgarde – das fühlt sich natürlich ungleich geiler an als einfach nur ekelhaft staatsbürgerlich die Maßnahmen der Regierung ab­zunicken. Weil es mir Schlafschaf und Obrigkeitsknechtin halt an Vorstellungskraft mangelt, wie man eine ­Seuche besser in den Griff bekäme, ohne dass das komplette Land wirtschaftlich und demokratisch vollends in die Grütze geht. Unter meinen ehemaligen Freunden schießt das Adrenalin also in ungeahnte Höhen – nach langer Zeit der politischen Küchentisch­abende ist auf der Straße endlich mal wieder richtig was los: Es gilt Feinde zu bekämpfen, Kriege zu führen, Land­gewinne zu verzeichnen – und man selbst ist ganz vorne dabei. Ich-will-jetzt-so-fort-meine-Re-vo-lu-tion!, krakeelt es aus der Sandkiste, in der sich die ehemals linken Ehemalsfreunde inzwischen mit Nazis und Vollspinnern Eimerchen und Schaufel teilen.

Unter Menschen, die ich bis Anfang des Jahres also noch für gestandene Linke mit gut abgewogenen Ideal- als auch Pragmatismus gehalten hatte, hat die grundsätzliche Skepsis gegenüber Staatsorganen und Exekutive (die ich durchaus teile), dank Corona nun endgültig klinisch-paranoides Terrain erobert. Natürlich kann/darf/muss man jede einzelne Maßnahme genau betrachten, überprüfen, gegebenenfalls kritisieren und bisweilen auch laut dagegen anzetern. Und das ist ja auch ohne Einschränkungen möglich. Vor zwei Wochen demonstrierten Zehntausende gegen die Coronamaßnahmen der Regierung. Und ich erfuhr mit Schrecken, dass sich dort auch ehemalige Freunde tummelten.

Schwestern und Brüder in Brasilien

Leute, ihr findet also nichts dabei, Seit an Seit, die Reihen fest und infektiös geschlossen, mit Nazis, Reichsbürgern und ausgewiesenen Demokratiefeinden gegen eine angebliche Diktatur auf die Straße zu gehen? ­Deren Existenz sich allein schon dadurch negiert, dass ihr diesen Irrsinn überhaupt betreiben könnt, ohne ­größere Sanktionen befürchten zu müssen. Nicht euer Ernst, oder? Ich erlebe, wie Genoss*innen den Schwurbel von Ken Jebsen mit begeisterter Lese­empfehlung durch die sozialen Medien jagen und das immergleiche Lied von der Grippe, die weitaus schlimmer als Corona sei und die weitaus mehr Leben dahinraffe, chorisch mitgrölen. Und dabei neben frappierender Parallel­realität auch noch einen Egoismus an den Tag legen, dass es einer Sau graust.

Wo ist sie denn geblieben, die seit Jahrzehnten auf jeder Demo laut skandierte, internationale Solidarität? Und wenn sie schon nicht für Oma Else aus Sachsen-Anhalt gilt, der man vielleicht keine potenziellen Viren entgegen­rotzen sollte, dann doch wenigstens den unterprivilegierten schwarzen Schwestern und Brüdern in Brasilien, die unter dem faschistischen ­Bolsonaro-Regime zu Tausenden verrecken und sich mutmaßlicher nichts sehnlicher wünschen als die Maßnahmen in der „Meinungsdiktatur“ BRD?

Kann man sich nicht allein schon aus diesen Gründen mal kurz einen Staubsaugerfilter vor die Visage schnüren, um zu signalisieren: Hier geht’s um mehr als nur um meine eigene Bequemlichkeit? Wo allein die bereits ein zutiefst neoliberaler Markenkern ist, der sich unter Linken normalerweise schon von selbst verböte. Und ist es nicht ungleich viel aufwändiger, sich all diesen Schwurbelkram einigermaßen sinnhaft zusammenzubasteln, als sich einfach nur an Fakten zu halten? Die ihr ja keineswegs leugnet, wenn es um den Klima­wandel geht. Also, stellt eure Hirne gefälligst wieder auf die Vor-­Corona-Werkseinstellungen zurück! Denn Bekloppte gab’s auch vorher schon mehr als genug.

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78 Kommentare

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  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Kann an vielen Stellen zustimmen. Nur ist es allerdings auch ein Narrativ, sich an Fakten zu halten und Idealismus und Pragmatismus "gut" abzuwägen. Wie gut diese Abwägung praktisch ist, zeigt sich dann im Scheitern von linken Ideen an der kapitalistischen Realität.



    Wenn wir nicht das Unmögliche anstreben, sondern uns nur an den Fakten festhalten, also am Vorhandenen, erreichen wir noch einmal das Mögliche. Wenn wir die Utopie vergessen, werden wir langsam aber sicher zu Konservativen, die sich am Bestehenden festklammern.

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      *noch nicht einmal das Mögliche

  • Alle Böse, nur TAZ gut.

  • Die englische liberale Linke Helen Pluckrose weist hier auf elementare Unterscheidungen zwischen den drei verschiedenen 'Linken' hin - die Rede von 'der' Linken ist zu unscharf.

    "No, Liberal Lefties are Not Right-Wing"



    areomagazine.com/2...s-and-we-are-many/

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @Weber:

      Nein Linksliberale sind nicht rechts, sondern einfach nur Liberale, die keine Arschlöcher sein wollen. Aber als Linke würde ich sie auch nicht begreifen. Wenn die Vergesellschaftung der Produktionsmittel schon die Utopie ist, was ist dann erst die Allgemeinverfügbarkeit von Produktionsmitteln und Gütern?



      Kein Wunder, dass es Linksliberale gibt, die etwas gegen "Identitätspolitik" haben, denn Klassenbewusstsein setzt schließlich Identitätspolitik voraus. Kein Wunder auch, dass sich manche Linke auch in Gegnerschaft zur "Identitätspolitik" sehen, denn sie sehen in queeren, Schwarzen, feministischen, (post-)migrantischen Kämpfen dann eben keine (potentiellen) Verbündeten, sondern Konkurrenten.



      Frauen*, Schwarze, PoC und (Post-)Migrant:innen erscheinen dann primär einfach nur als Geschlecht und Rasse und nicht als Klasse in der Klasse. Eine solche klassentheoretische Lesart von kollektiven Identitäten ist eine vierte Position, die gar nicht angesprochen wurde, wohl weil sie potentiell die meiste soziale Sprengkraft hat. Dabei wird die Idee einer im strengen Sinne objektiven Realität aufgegeben und durch Intersubjektivität ersetzt. Die Wahrheit wird dabei nicht aufgegeben, sondern in den Kommentar verschoben.

      Eine linke Strategie sollte es zum Ziel haben diese ungleichzeitigen Klassenkämpfe der Lohnabhängigen, der Frauen*, der Schwarzen und PoC, der (Post-)Migrant:innen gleichzeitig werden zu lassen.

  • 0G
    01068 (Profil gelöscht)

    "Warum nimmt Corona bei manchen Linken einen so schweren Verlauf?"



    Diese Frage hätte ich gern im Text beantwortet gehabt! Überlegungen oder Recherchen dazu hätten mich interessiert.



    Stattdessen wird eine private Geschichte platziert, in der vereinfacht, draufgehauen und sich dafür abgefeiert wird.



    Das amüsiert mich ehrlich gesagt nicht. Das langweilt mich.

    • @01068 (Profil gelöscht):

      Text nicht verstanden? Der kommentierte Text ist als Kolumne zu verstehen, würd ich mal sagen:)

    • @01068 (Profil gelöscht):

      Ich teile Ihren Beitrag nicht ganz: Es ist legitim, so "privat" zu schreiben. Nur, wofür ist das in dem Fall gut? Da bin ich dann schon eher mit Ihrem Kommentar einverstanden. Ich ergänze noch und frage: Hannah Arendt, wenn sie schon zitiert wird, wirklich gelesen und vor allem: verstanden? Das scheint mir schon schwieriger zu sein. Eine Erklärung des Zitats von Arendt in dem Kontext des Artikels der Autorin vermisse ich. Verständliche Erklärungen für jedermann/jedefrau/jedenmenschen. Ich mag keine Autoritätsbeweise, ich schätze analytisches Nachdenken über komplexe Probleme. Schön, Tania Kibermanis, Provokation gelungen. Einen Diskurs, der seinem Namen Ehre macht, gibt es hier dennoch nicht. Wie auch, wenn so viel Aufregung die Köpfe beherrscht.



      Karin Henoch

  • Fantastische Analyse. Mit das Beste was ich in den letzten Jahren an dieser Stelle gelesen habe.

  • Ich kann gut verstehen, dass sich die Autorin über die Verschwörungstheorien ihrer Freunde ärgert und das so etwas die Beziehungen belasten kann. Ich kann aber nicht verstehen, wieso in einem solchen Fall direkt der Kontakt abgebrochen wird. Warum geht die Autorin nicht in die Diskussion mit ihren Freundinnen und Freunden? Warum streitet sie nicht mit ihnen, anstatt sie einfach fallen zu lassen? Wie soll gesellschaftlicher Zusammenhalt im Großen funktionieren, wenn er schon im Kleinen so leicht verloren geht? Sehr schade um die Freundschaften und ein weiteres Beispiel dafür, dass wir das Streiten und Aushalten verlernen-auf Kosten unseres Miteinanders.

  • Das sind keine Linken, von denen sich die Autorin da zu recht verabschiedet, auch nicht Dumm-Linke.



    Der Ruf nach „Freiheit für das Volk“ gegen eine imaginierte autoritäre Herrschaft (unter Putin-Rufen und mit Reichsfahnen in der Hand), die Behauptung geheimer Strippenzieher im Hintergrund, die einen fiesen Plan verfolgen (Geld scheffeln und „das Volk“ wahlweise kontrollieren oder ausrotten), die Imaginierung von 99%, die gegen „die Kaste“ „da oben“ aufbegehren… das alles ist nicht links, auch nicht dumm-links, sondern dumm und rechts.



    Die Nazis sind damit „im Volk“ gut angekommen. „Freiheit!“ schrie es aus jeder Rede, „gegen das Diktat“ von… s.o.

    • @dites-mois:

      Jo, genau so!



      Teilweise halt Rechte, die, z.b. mit "Friedensfahnen" billigste Mimikry betreiben. Rechte Antisemiten, mit Friedensfahnen sind immer noch rechte Antisemiten.



      Das ist wie mit Kindern, die "Tatü Tata" rufen. Die sind auch noch Kinder und keine Polizisten oder Feuerwehrleute.

  • Ich kam gerad zurück vom Mittagstisch, ein solch belebenden Nachtisch aber, hätte ich nicht erwartet! Danke, Tag gerettet!!!

  • Wo schreibt Arendt über „das Bekenntnis zur gemeinsamen Fiktion“?

  • Sehr genial, der Artikel.



    Spricht mir aus der Seele.



    Ich habe ähnliches erlebt, was inzwischen soweit geht, daß ich richtig geächtet zu werden scheine.



    Ich denke, daß meine Person, gerade nachdem die am 29.8. anwesenden Nazis nicht mehr geleugnet werden können, triggert.

  • In den Corona-"Debatten" habe ich gelernt, dass "kognitiv überfordert" die wohl politisch korrekte Übersetzung für "du bist dumm" ist. Das kann man mal im Gespräch sagen. Geschrieben sieht das anders aus.

    Wenn die Meldungen des RKI nur "glasharte" (Freudsche Fehlleistung oder Ironie??) Fakten enthalten, dann ist wohl auch der Papst unfehlbar. Mir scheint es da auf beiden von der Autorin dargestellten Seiten an Gesprächsbereitschaft zu fehlen.

    Aber: Das sind persönliche Probleme. Was mich betrübt, ist die ganze Seite taz, die für deren Ausbreitung verschwendet wird. Es gäbe so viele wichtige Fragen zu diskutieren in der Corona-Angelegenheit. Nur gut, dass in der restlichen taz viele andere wichtige Fragen, Erkenntnisse und Tatsachen behandelt werden...

  • Glückwunsch an die Autorin für einen Artikel, den vor allem stilistisch sehr kreativ und gelungen finde (ich nenne nur "Schlafschaf"), auch wenn ich persönlich nie auf die Idee käme, jemandem ein "Fick dich" zuzurufen.

    Inhaltlich bin ich nicht ganz so begeistert. Zwar bieten Sie einen interessanten Einblick in die linke Seele, und wenn man selbst aus der Ecke kommt, erkennt man einiges wieder.

    Doch dann wird wieder nur die übliche binäre Konstellation von guten (vernünftigen) und bösen (bekloppten) Linken (Bürgern) in Anschlag gebracht. Entweder du bist solidarisch oder ein Covidiot. Könnte man nicht mal das Kontinuum dazwischen ausleuchten? Leute, die kritische Fragen stellen, aber die Maßnahmen mittragen, weil sie wissen, dass sie sich auch irren können? Wir alle meinen viel und wissen wenig.

    Aber ich kenne das ja schon: Entweder Open Border oder Rassist. Entweder PoC oder Alter Weißer Mann. Entweder Links oder Nazi. Entweder vernünftig oder bekloppt ...

    Wirklich schade.

    • @Running Man:

      Wo ist das Dazwischen ?



      Maske - keine Maske



      Abstand - Kein Abstand

      Vielleicht Nase aus der Maske hängen lassen und 0,75 cm Abstand ?

      • @Opossum:

        Opossums haben sie nicht, die gute alte Phantasie.



        Wie wärs mit:



        Maske, nur wo sinnvoll

      • @Opossum:

        @OPOSSUM "Wo ist das Dazwischen ?



        Maske - keine Maske



        Abstand - Kein Abstand"

        Wozu die überflüssige Frage?



        Running Man hat sie doch schon beantwortet: "Leute, die kritische Fragen stellen, aber die Maßnahmen mittragen (Maske an und Abstand halten), weil sie wissen, dass sie sich auch irren können?

        • 0G
          02881 (Profil gelöscht)
          @Stefan L.:

          "Leute, die kritische Fragen stellen, aber die Maßnahmen mittragen (Maske an und Abstand halten), weil sie wissen, dass sie sich auch irren können?" Aber um solche Leute gehts im Text doch gar nicht... Das so eine Haltung ok ist steht auch nicht zur Debatte.

  • Guter Artikel



    mir persönlich gefällt der Begriff vom "egoistischen Freiheitsdenken" der Coronaleugner.

  • Letzte Woche musste ich ins Krankenhaus, schlimme Sache. Aber als die Ärztin mit einem Mundschutz das Behandlungszimmer betrat, fühlte ich mich verraten und verkauft. Wie konnte sie mir das antun, mir mit einem Zeichen der Unterdrückung und des Misstrauens gegenüber zu treten! Ich vermisse überhaupt schon lange die Demos von Chirurgen gegen die Unzumutbarkeit des Mundschutz, was sind das nur für Weicheier!

  • Vielleicht bin ich irgendwie altmodisch, aber ein "Fick dich" find ich mehr als fehl am Platz und sagt für mich mehr über die Autorin aus als über den "Freund".

    • @Katrina:

      "Fick Dich!" oder "Ich ficke Dich" sind mittlerweile leider sehr übliche und unhinterfragte Beschimpfungen geworden, die über ihre VerwenderInnen nicht wirklich viel aussagen. Eher über eine Gesellschaft, die sich daran gewöhnt hat, Phantasien über sexuelle Gewalt als Alltagsbeschimpfung zu verwenden. Ich zucke jedesmal zusammen, wenn ich das höre oder lese.

    • @Katrina:

      Nein, bei einem bestimmten Maß an Verblendung ist eine Freundschaft nicht zu retten.

      Die Coronaleugnerszene hat die Zementierungstendenz einer Sekte. Die politische Semantik dieser abegedrehten 'Bewegung' aber ist durch und durch faschistisch kodiert. Die Selbstermächtigung durch ein Erweckungsmoment hieß mal "Deutschland erwache!". Das Gebrüll "Wie sind das Volk" durch eine absolute Minderheit, die aber die Mehrheit schlichtweg nicht als Teil des "Volk" akzeptiert, weil es "Schlafschafe" seien, kennen wir auch von den Nazis, die sich auch als "Bewegung" identifizierten und als Avantgarde der "Volksgemeinschaft" sahen. Noch schlimmer sind Phantasien von Tribunalen gegen Politiker, Journalisten - aber auch Wissenschaftlern wie Drosten und Wiehler. Alle anderen werden verbal dehumanisiert, zählen nicht mehr, sind Dreck. Der immanente Sozialdarwinismus spricht Alten und Kranken das Lebensrecht ab - und der Freiheitsbegriff der Szene ist der der aggressivsten Formen des Neoliberalismus. Bei diesen Leuten findet eine komplette Dehumanisierung statt.

      • @Anja Böttcher:

        Was mir an Ihren Kommentaren hier ausnehmend gut gefällt, ist Ihre Fähigkeit, einen Standpunkt nachdrücklich zu vertreten und zu begründen, ohne dabei in irgendein standardisierte, copy/paste und/oder repetitive Phraseologie zu verfallen. Von letzterem gibt es nun wirklich viel zu viel. Und in der Fähigkeit, Gedanken eigenständig zu formulieren, manifestiert sich ein eigenständiges Denken.

      • @Anja Böttcher:

        "Die Coronaleugnerszene hat die Zementierungstendenz einer Sekte"

        Für mich ist die Coronagläubigerszene eine Sekte. Irgendwie so Zeugen Jehovas-Style.

      • @Anja Böttcher:

        Volle Zustimmung.

        • @Adam Weishaupt:

          von mir auch!!!

  • Da bin ich aber froh, dass ich nicht in einer Filterblase wie der Autor lebe. Meine Freunde und Bekannte sind alle eher links, aber keiner ist wahnsinnig.

  • Wenn man sich ansieht, wie Anfang des Jahes, Corona-Warner*innen als Verschwörungstheorethiker*innen verleumdet wurden. Der ÖRR hat das intensiv gemacht, aber auch die WHO erfand eine "Infodemie" und verbreitete dabei die "Wahrheit", dass Masken sinnlos seien und dass das Schließen von Grenzen oder auch nur das Verlangen von Quarantänen gefährlich sei und unbedingt zurückgenommen werden müsse.



    Der Wind hat sich gedreht. Die AfD sagt nur das, was BR-quer vorher gesagt und wir haben die alte Position eines Teils der AfD übernommen. Leute, die sich da nur von den richtigen Leuten alles, von anderen aber nichts erzählen lassen, können dadurch schon verwirrt werden. Das gilt gerade dann, wenn man ein Thema nicht inhaltlich erschließen kann oder will und deswegen nicht offen für Diskussionen ist.

    • @Velofisch:

      Was verstehen Sie, bei einem naturwissenschaftlichen Thema wie einer Pandemie darunter, "offen für Diskussionen" zu sein?

      Die Wirklichkeit eines Virus und einer durch ihn ausgelösten Pandemie sind ja wohl keine politischen, sondern naturwissenschaftliche Fragen. Verifizierte Aussagen über sie sind Tatsachen-, keine Vernunftwahrheiten. Nur letztere aber hängen ab von ethischen Prämissen, sind ergo eine Frage der Politik.

      Dagegen ist das Herausfinden der empirischen Tatsachen hinter einer Pandemie ein Prozess, in dessen Verlauf eine Reihe zu Beginn weit voneinander abweichender Arbeitshypothesen, die Ausgangspunkt für ausgedehnte Reihen an Experimenten sind und sich mit der Zunahme von Gewissheiten immer weiter annähern, bis ein Kenntnisstand zum Sachverhalt erlangt wird, den eine überwiegende Menge der Forscher konsensual teilen.

      D.h. nicht die Annahmen zur Pandemie an sich verraten ideologische Positionen, sondern die Bereitschaft zur selektiven Aufnahme von Vermutungen und Teilauswertungen, die von sachfremden Überzeugungen determiniert werden.

      Für die Coronaleugnerszene ist der sachfremde Glaube an den großen Coup der "Eliten" das grundlegende Dogam, um das sie beliebig Mythen, Lügen und Teilwahrheiten zu einem Narrativ gruppieren. Für jeden wissenschaftlich denkenden Menschen sind Aussagen über das Virus entweder wahr oder falsch, für sie aber eine Frage der Treue zur "Bewegung" oder blanker Verrat. Und just diese Attitüde zeigt den ganzen Wahnsinn dieses Milieus.

      • @Anja Böttcher:

        Völlige Zustimmung.

        So ist das eben, wenn ein bestimmtes politisches Lager (und nein, das sind ganz und gar keine "Linken") wieder und wieder und wieder behauptet, Fakten seien nicht so relevant wie Meinungen, und auch eine völlig kontrafaktische Meinung habe es auf jeden Fall verdient, auf eine Augenhöhe mit evidenten Tatsachen gestellt und umfassend diskutiert zu werden.

        Dabei kommt erwartungsgemäß eine Gemischwarenhökerei des Blödsinns heraus, in der derjenige "recht" hat, der am längsten und am lautesten schreit, und/oder die finanzkräftigsten oder auflagenstärksten Sponsoren hat.

        "Freie Konkurrenz" ist das Motto jener Radikalen, die stets gegen "jeden Extremismus" sind: heraus kommt dabei über kurz oder lang eine Ochlokratie der Hut- und Wutbürger - die Meinungsfreiheit der dummen Kerls.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - mahnt an -

    "Linke Ratte" - aber kein Linker?







    apropos Links. Hier ein Link: taz.de/Linke-Coronaleugner/!5709947/



    Den Linken kann frauman immer was einschenken. Vllt. waren es sogar 68er? Freue mich schon auf grüne "Meinungsdiktatur".



    und btw.: Auch in Brasilien "verrecken" Menschen nicht. Sie sterben (viele unter üblen Bedingungen, das ja)“

  • 0G
    09139 (Profil gelöscht)

    Richtig guter Artikel!



    Diese Verwirrten sollen mal anfangen zu denken und solidarisch zu leben und zu handeln, anstatt etwas von Diktatur zu labern, weil man eine Maske tragen soll.



    Hirn an , Maske auf, Nazis raus!

  • "Und ich erfuhr mit Schrecken, dass sich dort auch ehemalige Freunde tummelten."

    "Links" ist wie "christlich" von einem imaginären Ideal getrieben.

    But humans came from mud.Der Satz und die Entdeckung das unterm Teppich die Welt noch weiter geht, zeugt vor allem von einer heftigen Betriebsblindheit.

    Man muss aber nicht gleich vom Glauben abfallen oder seine Freunde aus der heiligen linken und allein selig machenden Community exkommunizieren, nur weil sich unter seinesgleichen auch viel mud findet..

  • 1. Die Bildunterschrift bringt schon die Quintessenz .Da meine ich jetzt nicht Dunkle Energie sondern greifbare, sichtbare Realität.



    2.Freund 1 und Freundinn2 vergessen.



    Das Leben ist hart und ungerecht.



    3.Wichtig ist die Kraft und Wahrheit die der Artikel zeigt zu verstärken und vervielfältigen.



    3.1 Solidarität und nicht vergessen mit Oma Else!

  • Da ist die eine Haltung nicht besser oder schlechter, hilfreicher oder weniger hilfreich, klüger oder dümmer, als die Andere.

    • @Telligraph:

      Das ist mir jetzt doch ein wenig sehr beliebig, da ist das Hufeisen auch nicht weit, siehe unten. Man kann's vielleicht nicht oft genug anmerken: die Welt geht in Echt nicht unter an einem Stofflappen vor Mund und Nase aber wo Abstand nicht eingehalten werden kann, kann er helfen die Risikogruppen zu schützen, je mehr mitmachen, umso besser. Ich find's nicht so wahnsinnig kompliziert aber sich hinzustellen und den Untergang des Abendlandes deswegen rauszukrakelen bleibt maximal egoistisch!

      • @rosengrob:

        Danke für Ihr Feedback, Rosengrob. Sie haben meine Ausage (war ja auch knapp, fehlinterpetiert. Ich persönlich denke, dass Corona ein äußerst komplexes Thema darstellt, welches Einfluss auf Gesellschaft, Politik, Kultur, Gesundheitswesen, Sicherheitsstabilität, gute Absicht zu mehr Nachhaltigkeit und vielen andere Bereiche des Lebens, ausübt. Dennoch und gerade deshalb muss es sich kontrovers diskutieren lassen. Was mich an dem Artikel stört, ist das gegenseitige Angezicke,von der einen, wie von der anderen Seite, welchem ich persönlich bereits seit Langem, wo immer möglich, aus dem Weg zu gehen versuche, da kontraproduktiv. Einer Tritt als Aggressor auf, der Andere handelt nach dem Vergelterprinzip. So eat less meat...

        • @Telligraph:

          Kann ich grundsätzlich allem was abgewinnen aber aus meiner Sicht gibt es bei Corona und wie man / frau damit umgeht unhintergehbare essentials und dazu gehören, bis es einen Impfstoff und konsekutive Herdenimmunität gibt, die Maske und der Abstand. Das ist nach meinem Dafürhalten nicht verhandelbar, weil unsolidarisch Alten, Kindern, Kranken gegenüber....

          • @rosengrob:

            Da gebe ich Ihnen uneingeschränkt Recht. Vielleicht fühlte sich "Freund 1" im Moment des Verfassens seiner Nachricht gerade "Left behind" und nahm den Vorschlag des "Nur-telfonieren-wollens" als persönliche Kränkung war. Was Corona mit und in jedem von uns mitunter auslöst und hervorbringt und wie viele, selbst innerfamiliäre Bande es bereits beschädigt, wenn nicht gar zerstört hat, ist ja hinlänglich bekannt. Ich bleibe bei meiner Grundhaltung: War die Freundschaft so tief, wie bilderreich beschrieben, so ist die Reaktion der Verfasserin des Artikels (ohn mir jemals zu erlauben Ihre menschlichen Qualitäten an sich, in Frage stellen zu wollen) in ihrer Endgültigkeit irgendwie ein Paradebeispiel für die Kurzlebigkeit und mangelnde Bereitschaft zu einer echten Auseinandersetzung miteinander, in unserer Gesellschaft. So wie eine/r heutzutage mit seiner/seinem Partner/in Schluss macht, weil Ihn/Sie dessen Fußnägel plötzlich anwiedern (Quelle: Zeit-Artikel von vor ein paar Monaten) Einfach unverhältnismäßig und mindestens ebenso unqualifiziert, wie die Nachricht des "Coronaleugners".

  • Ist schon spassig, wie sich die VTler damit brüsten, sich nicht alles erzählen zu lassen und dann saugen sie kritiklos den VT-Scheiss von Leuten wie Jebsen auf wie Verdurstende.



    Hauptsache, man glaubt den Durchblick zu haben und kann sich schlauer fühlen als der "Dumme Rest der Welt". Das ist dumme Arroganz.

  • Danke. Das war mal nötig.

  • Ach, die Autorin kann richtig gut schreiben - ein Genuss!- und hat mich in einen dieser nickenden Auto-Hutablagen- Mopshunde transformiert. Danke!

  • ..."sich einfach nur an Fakten zu halten".

    Hätte die liebe Tania das gemacht - wir hätten nichts zum lesen, nichts zum Fremdschämen gehabt.

  • Herablassend? Wie bitte? Ich finde es



    angenehm ehrlich! Wie oft habe ich mich geärgert über diese.bodenlose Rücksichtslosigkeit, mit der die Risiko-Gruppen einfach in die Isolation gedrängt werden! Und das auch noch von ehemaligen Weggefährten. Und das mit der Inklusion von Menschen mit



    Behinderung kann man ja jetzt wohl endgültig vergessen. Ich hab auch eine Verschwörungstheorie: So manche „Menschen“ sind Corona dankbar, daß sie uns nicht mehr sehen müssen. Tja. Denkste! Nicht mit mir. Zu früh gefreut!

  • Vorsicht! Staubsaugerbeutel sind zur Herstellung von Corona-Masken nicht geeignet!

    Sie enthalten Pulver, die beim Einatmen gesundheitsschädlich sind!

    Außerdem ist das Papier recht steif, und kann so einen guten Sitz der Maske verhindern. Wenn die Aerosole aber ihren Weg seitlich an der Maske vorbei finden, nützt der Extra-Filter leider gar nichts.



    www.stuttgarter-na...-3ce2d92952fb.html

  • Vielen Dank für den Beitrag. Das ist der erste Artikel in einer renommierten Zeitung den ich gelesen habe, der bestätigt, dass nicht nur Nazis auf der Demo waren.



    Dass Sie ihre beiden langjährigen Freunde auf so tragische Weise verloren haben ist wirklich schade. Da konnte man offenbar wirklich nicht anders handeln, als Sie es getan haben. Vielleicht gibt es da draußen andere Menschen, die Ihre Freunde sein wollen. Hoffen wir das Beste.

  • Vielleicht sollte so mancher sich mal daran erinnern mit welch tiefer Überzeugung er selber schon in K-Gruppen-Sekten mitgelaufen ist.

    Wer meint im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein der braucht natürlich keinen Dialog.



    Das gilt immer für beide Seiten.

  • Die beiden Freunde dürften angesichts der herablassenden Art sich zu äußern nicht allzu traurig über den Verlust sein.

    Daneben ist die Frage, wie eng die Freundschaft denn eigentlich war, wenn es bereits nach jeweils einer Mail zum sofortigen Bruch kam.

    Ohne Frage sind Verschwörungsschwurbeleien ein Problem und möglicherweise sogar eine Gefahr für die Demokratie. Den konsequenten Bruch aller Verbindungen zu üben, nur weil hier jemand anderer Meinung (wenngleich auch einer Quatschmeinung) ist, spricht eher für ein ordentlich totalitäres Denken. Das ist die Einordnung der Welt in "wer nicht exakt meiner Meinung ist, ist mein Feind".

    • @Kriebs:

      Eine "herablassende Art" lese ich nur im Schreiben von Freund 1: "ich kann dich bei bedarf mit infomaterialen versorgen, falls du von deiner obrigkeits­hörigkeit abfallen möchtest. wünsche einen milden verlauf – oder besser, daß dein hirn virusresistent werde!".

      Was soll man auf sowas antworten, wenn nicht "Fick dich"?

      • @Totti:

        Jo! Aber sowas von: "ich weiss alles und du bist ein Dummerchen, das es noch lernen wird".

        Da find ich die Reaktion angenehm konsequent...mit manchen Leuten braucht und kann man nicht mehr diskutieren, da Fakten nicht mehr existieren, sondern nur noch Glauben und Emotionen.

      • @Totti:

        man könnte antworten mit:



        "Schicke mir gerne deine Informationen und Ich sichte Sie dann gerne, vielleicht kann ich noch etwas dazulernen! Dann können wir uns gerne auf ein Pro und Contra treffen, möge der bessere gewinnen!"

        • @Seitenwechsel:

          Könnte "man" antworten.



          Ich würde allerdings die angesprochenen "Informationen" keinesfalls sichten wollen. Gerne schon gar nicht.

  • Zitat 1: "Ich antwortete mit einem beherzten „Fick dich“ und warf ihn umgehend aus meinem Leben."



    Zitat 2: "Was willste da noch sagen außer: Adieu?"



    Zweimal die impulsive, einfache Lösung. Bloß kein Dialog mehr...

    • @Linksman:

      Wollen Sie ernsthaft mit Leuten sachlich argumentieren, die nicht mehr an Sachlichkeit interessiert sind? Die nur noch VTlern glauben und arrogant meinen, sie wären die einzigen, die die Wahrheit erkennen?

      Ich würde sagen, SOLCHE Leute haben bereits den Dialog abgebrochen. Und Sie wollen denen hinterherhecheln und ihnen Aufmerksamkeit für ihr Geschwurbel schenken?

      • @Mitch Miller:

        Nach nur einer einzigen Unterhaltung über das Corona-Thema eine 25jährige Freundschaft Knall-auf-Fall über den Jordan zu schicken, erscheint mir eben etwas voreilig.

        • @Linksman:

          Stimmt schon, aber gäbs dann überhaupt Themen wo es nicht voreillig wäre?

  • "Und ob Katholik, K-Gruppe oder Verschwörungsfreund – wer einmal in sehr hermetischen Denkgebäuden heimisch war, für den ist der Wechsel von einem Apartment ins nächste leider nur ein kurzer Weg."

    Das ist wohl der springende Punkt. Solche Leute sind auch als "Linke" fragwürdig.



    Linke, die sich bemühen, eine halbwegs offene Denk- und Debattenkultur zu pflegen, sind weitgehend immun gegen diesen Wahnsinn. Ich zumindest kenne in meinem Umfeld niemanden, der auch nur annähernd so ticken würde.

    Wer sich all diese Videos dieser ekelhaften Demos anschaut und danach noch der Meinung ist, dass da was dran sein könnte, der ist eine verlorene Seele und kein Linker.

    • @Jim Hawkins:

      "...und kein Linker."

      No true scotsman.



      Die Ablehnung des (autoritären) Staats ist doch typisch links. Genauso wie Verschwörungstheorien gegen eben diesen und die bösen Eliten und Strippenzieher. Nicht gemäßigt links, sondern eher linksaußen, aber links. Da passt auch mal das Hufeisen, sieht rechtsaußen nämlich genauso aus.

      • @Devil's Advocate:

        Typisch links ist ein starker Staat. Schlanker Staat und wenig Regeln wollen die neo-"liberalen" damit Ausbeutung einfacher ist.

        No true scotsman und dann doch besser wissen wollen wie ein wahrer Sch... äh Linker tickt. Ach so das war des Devil's Advocat. Alles klar ;-)

        • @böse Miezekatze:

          Der Neoliberalismus will einen möglichst freien Markt. Der Nationalneoliberalismus will zusätzlich, dass der nationale Markt chauvinistisch gegenüber dem internationalen bevorteilt wird. Beide Seiten wollen in Sachen Wirtschaftspolitik hauptsächlich Rahmenbedingungen. Bei wichtigen Gütern (z. B. Wasser) darf der Staat auch stärker regulieren/kontrollieren.



          Das sagt aber wenig über den ordnungspolitischen Aspekt aus: Hier darf der Staat beliebig autoritär sein, solange der Markt nicht leidet. Also jein, Neoliberalismus will in einem Aspekt zwar einen eher schlanken Staat, in allen anderen darf der Staat aber beliebig stark sein. Der Neoliberalismus spielt hier das Chamäleon.

          Links wiederum will einen starken Sozialstaat mit (streng) regulierter Wirtschaftspolitik. In anderen Bereichen, vor allem ordnungs- und verteidigungspolitisch, soll der linke Staat aber schlank sein (Polizei und Militär abschaffen z. B.). Wenn wir nach linksaußen blicken, soll entweder ein autoritärer oder gar kein Staat da sein.

          Wenn wir immer uns selbst als das Ideal des jeweiligen Punktes im politischen Spektrum betrachten und politikwissenschaftliche Definitionen außen vor lassen, ist mal jeder und dann wieder niemand wahrhaft links. Bringt aber keinem was.

      • @Devil's Advocate:

        Die Aufregung über Freund 1. hat mich auch gewundert.

        Schwurbeleien a'la „alle Medien selbstverständlich tendenziös und dubios“ sind doch alltäglicher pseudolinker Standard und werden bei noch viel krasseren wesentlich wichtigeren Themen angewendet.

        Entweder gab es da eine scheuklappenbedingte Betriebsblindheit oder nur eine Verschränkung bei den Verschwörungstheorien: "Du deine VTs passen nicht mehr zu den meinem, wir müssen Schluss machen!"

      • @Devil's Advocate:

        "... der ist eine verlorene Seele und kein Linker"

        Das sind alles nur Einzeltäter ... :-)

      • @Devil's Advocate:

        Owei. Schon wieder Hufeisen.

        • @tomás zerolo:

          Die Hufeisentheorie hat durchaus ihre Berechtigung, um aufzuzeigen, dass es im politischen Spektrum auf beiden Seiten Extremismen mit betimmten Merkmalen gibt. Was am Hufeisen nicht passt, ist die Symmetrie.

          • @Devil's Advocate:

            Tsk, tsk.

            Was so alles als "Theorie" geht...

            Wie gesagt: werfen Sie nicht mit Hufeisen, so mancher soll dabei (interessanterweise immer am rechten Auge!) blind geworden sein.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Devil's Advocate:

        "Verschwörungstheorien gegen eben diesen und die bösen Eliten und Strippenzieher"



        gegemn solch eine einfache weltwahnsicht, hilft ua der klassiker von ganzlinksaussen, karl marx - das kapital, der erklärt darin, dass der wert zwar die charaktermaske braucht, um zum markt zu gehen, der antrieb aber eben der stumme zwang der materiellen verhältnisse ist.



        ps und die putin-"linke" lehnt den autoritären staat eben nicht ab, darum müssen die sich ja auch tapfer einreden, "souverän" zu sein

      • @Devil's Advocate:

        Schon, das ist aber nicht links, das ist dumm-links.

        Was man auf der Straße sehen kann, sind zum einen die Corona-Leugner mit ihrem bunten Strauß an mehr oder weniger durchgeknallten Wahnvorstellungen und der linke Gegenprotest, so marginal er auch ist, trägt Maske und hält Abstand.

        Bei den Corona-Demos ist mir noch keiner aufgefallen, den man anhand von Parolen, Ansteckern, Aufnähern oder was auch immer als Linken hätte erkennen können.

        • @Jim Hawkins:

          Wer links ist ...

          ... trägt immer einen Anstecker, der ihn als Linken ausweist



          ... hat einen ökologischen Fußabdruck der nur einen Bruchteil des Durchschnitts in DE ausmacht.



          ... reduziert sein Einkommen auf den weltweiten Durchschnitt und setzt das überschüssige Geld für linke Projekte ein.



          ... fährt kein Auto



          ... ist kein Fleisch



          ... wirft keine Steine auf Menschen



          ... ist gewaltfrei



          ... käuft nur fair gehandelte Produkte



          ... hat kein eigens Eigentum



          ... ist kein Unternehmer, nur Angestellter



          ... liebt Tiere



          ... hat eine kleine Wohnung, die keine Flächen frisst



          ... nimmt keinen Job an, wo er pendeln muss

          ... es gibt gar keine Linken :-)

          • @Rudolf Fissner:

            Was für eine Ansammlung von Unsinn.

            Haben Sie schon einmal eine linke Demo gesehen?

            Sind sie in der Lage, diese von einer Corona-Leugner-Demo zu unterscheiden?

            Benennen Sie mindestens vier Merkmale und begründen Sie Ihre Auswahl.

            • @Jim Hawkins:

              "Was für eine Ansammlung von Unsinn."

              Hallo!? Ich habe gleich im ersten unwichtigsten einzig unsinnigen Punkt zu ihnen Bezug genommen!

              Sie schrieben "Bei den Corona-Demos ist mir noch keiner aufgefallen, den man anhand von Parolen, Ansteckern, Aufnähern oder was auch immer als Linken hätte erkennen können."

              • @Rudolf Fissner:

                Sorry, das war wirklich nicht mein bester Post.

            • @Jim Hawkins:

              Ich dachte, ein Linker ist ein Freund des Friedens. Er diskutiert gerne über unterschiedliche politische Haltungen, ohne zu diffamieren. Sein eigener Profit ist ihm nicht so wichtig, er will einfach nur frei in einer demokratischen Welt leben, ohne übervorteilt zu werden. Er bringt sich in die Gemeinschaft ein und er geht davon aus, dass die Gemeinschaft ihm in der Not aushilft.