piwik no script img

Künftige Regierung in DeutschlandWas ist besser als Schwarz-Grün?

Was wäre nach der Bundestagswahl wünschenswert? Für einige ist das eine „linke Mehrheit“, für deutlich mehr eine rechtspopulistische. Aber was ist möglich?

Wer hat Angst vor schwarz-grün? Foto: Frank Krems/plainpicture

M anchmal überkommt es mich, und dann halte ich einen superdifferenzierten Kleinstvortrag, in dem ich auf die veränderte Lage der eben noch liberalemanzipatorischen Gesellschaften Europas und die ganzen unangenehmen Widersprüche hinweise. Unter Berücksichtigung von fehlender Zukunftspolitik, abdriftenden Liberalkonservativen und denkstarren Linksliberalen. Ich sage dann so Joschka-Fischer-Zeug wie „Ende der Pax Americana“.

Und dann kann ich darauf wetten, was der erste Linkssozialdemokrat sagt. Nämlich: „Du willst doch nur Schwarz-Grün!“ Sonst nichts. Damit ist der Fall für ihn oder sie erledigt. Anfangs sagte ich noch: „Wenn überhaupt, dann Grün-Schwarz“, schließlich bin ich Baden-Württemberger und habe daher höchste politische Ansprüche. Irgendwann gab ich auch das auf.

Das Eindampfen der Weltlage auf angebliche Charakterzüge oder Präferenzen ist eine Form der Komplexitätsentlastung, die Linkssozialdemokraten nicht exklusiv haben. Ständig versucht nicht nur der Rechtspopulist, sondern auch unsereins, Geschehnisse oder Veränderungen darauf zu reduzieren, dass bestimmte Politiker schlimm, eitel, machtgeil, machtwortschwach oder verwuschelt sind. Das mag im Einzelfall nicht falsch sein, aber es beendet das politische Denken da, wo es anfangen müsste. Und es bleibt nur: Die böse, ich super.

Wenn jemanden das Bedürfnis überkommt nach einem Sprechakt von besonderer Moral-Darstellung, dann ruft diese Person: „Ich wähle nicht mehr das kleinere Übel!“

Raushalten ist unmoralisch

Aha, kann man da nur antworten: „Also dann das größere Übel?“

Raushalten ist unmoralisch. Es geht darum, aus dem, was ist, das Beste zu machen, in vielerlei Hinsicht also das am wenigsten Üble. Das betrifft etwa den Umgang mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Schon höre ich manche sagen, dass man jetzt aber „keinen Urlaub mehr in Amerika“ mache. Leute! Wie tief kann man denken?

Der nächste Bundeskanzler muss einen professionellen Umgang finden, der die USA an der Seite der EU und damit Deutschlands hält, unsere Freiheit, unsere Wirtschafts- und damit auch Sozialstaatsinteressen sichert, und der gleichzeitig die Errungenschaften der liberalen Demokratien in Europa gegen eine etwaige Silicon-Valley-Oligarchie behauptet. Keine Ahnung, wie das gehen soll, aber es muss.

Ähnliches gilt für die Bundestagswahl. Was wäre wünschenswert? Für einige ist das eine „linke Mehrheit“, für deutlich mehr eine rechtspopulistische Mehrheit. Aber was ist möglich? Ohne die Union kann es wohl keine liberaldemokratische Mehrheit geben. Ich würde es bevorzugen, wenn nur zwei Parteien die nächste Regierung stellen. AfD und BSW sollten auf keinen Fall regieren, und die FDP („Mehr Milei und Musk wagen“) hofft nur noch darauf, als Staatsopposition vielleicht doch nicht unterzugehen.

Bleiben also Union, Grüne und SPD. Und dann ist es so, dass das öffentliche Wahlkampfgespräch erstens einen Prioritätenwechsel braucht von der Innen- zur Außenpolitik. Jedenfalls, solange wir Europa nicht als Innenpolitik verstehen. Die entscheidenden Basisfragen einer guten Zukunft sind geopolitische und europäische.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Zweitens muss man die beiden besten realen Optionen – Schwarz-Rot und Schwarz-Grün – unter dieser neuen Fragestellung diskutieren: Was wäre in der Europapolitik, Verteidigungspolitik, Wirtschafts- und Klimapolitik, in Trumppolitik, Putinpolitik und in Sozialpolitik der Unterschied? Und weil Wahlen eben doch auch von Gefühlen bestimmt werden, muss man sich fragen: Von wem möchte ich mich, Deutschland und Europa in dieser Zeit repräsentiert sehen – von Friedrich Merz, Olaf Scholz oder Robert Habeck?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Peter Unfried
Chefreporter der taz
Chefreporter der taz, Chefredakteur taz FUTURZWEI, Kolumnist und Autor des Neo-Öko-Klassikers „Öko. Al Gore, der neue Kühlschrank und ich“ (Dumont). Bruder von Politologe und „Ökosex“-Kolumnist Martin Unfried
Mehr zum Thema

32 Kommentare

 / 
  • Keine eine eine Frage! Gellewelle



    “Was ist besser als Schwarz-Grün?“



    & Däh



    “Anfangs sagte ich noch: „Wenn überhaupt, dann Grün-Schwarz“, schließlich bin ich Baden-Württemberger und habe daher höchste politische Ansprüche. Irgendwann gab ich auch das auf.“

    kurz - taz is populistisch right-wing drifting!



    Und le petit cheflereporter is ihr Prophet •

    unterm——-immer im Nachhinein -



    “Der nächste Bundeskanzler muß … …



    auch Sozialstaatsinteressen sichert, und der gleichzeitig die Errungenschaften der liberalen Demokratien in Europa gegen eine etwaige Silicon-Valley-Oligarchie behauptet. Keine Ahnung, wie das gehen soll, aber es muss.…“



    Shure. But - keine eine eine Frage für PU



    “Im Silicon Valley kann man die voranschreitende Auflösung der US-Gesellschaft am deutlichsten erkennen“



    Abschied von einem liberalen Traum



    California Albdreaming



    Kalifornien, das war lange ein großes Versprechen – von der Kraft der Gegenkultur und einem freien Leben. Die soziale Spaltung hat den Traum zerstört.“



    taz.de/Abschied-vo...en-Traum/!5556296/



    Keine eine eine Frage: Ehr Traumkanzler -



    Is dazu passend mit zwei Cessnas Mittelschicht



    Das merzt in echt •

  • Aufgrund des neues Wahlreform ist taktisches Wählen obsolet. Daher sollte jeder das wählen, was derjenige für richtig hält. Jetzt über Koalitionen Gedanken zu machen ist zu früh. Man weiß ja noch gar nicht welche Partei die 5 % schafft und wenn ja mit wie viel Prozent

  • Noch sind wir vor der Wahl und Koalitionen sind Stochern im Nebel.



    Ist es sinnvoll, seine Wahlentscheidung von eventuellen Koalitionen abhängig zu machen?



    Wenn, dann wäre das für mich rot- grün.



    Die genannte Baden Württemberg Option scheint mit Abgang Kretschmanns wohl eher Baden zu gehen.



    Ein reaktionärer Politiker wie Merz ist schlecht für Deutschland. Wir brauchen die sozial ökologische Erneuerung um auch wirtschaftlich etwas Zukunftsfähiges zu bauen.



    Mit:"zurück zum Verbrenner und



    Atomstrom ", zeigen wir der Welt nur, dass wir nicht mehr innovativ sind. Es war die Nachfrage der privaten Haushalte, die die Rezession verhinderte. Jobabbau ist da keine Unterstützung in der Wietschaftslage.



    Gegen "Silicon Valley Oligarchie"? Gut, insbesondere seit einige Akteure mit Trump kuscheln. Black Rock sollte jedoch nicht die Alternative sein.



    Stimmt schon, mir ist eine Brombeere immer noch lieber als schwarz braun.



    Das heißt allerdings nicht, dass es sinnvoll ist, politische Überzeugungen über Bord zu werfen.



    Einen Typen wie Merz, der völlig unerfahren ist, in einer multiplen Krise zu wählen, ist gefährlich.

  • Da wurde Herrn Scholz noch nicht einmal offiziell das Vertrauen entzogen und hier wird schon über das diskutiert, was vielleicht nach der Wahl kommen könnte - oder auch nicht. Was soll man da sagen?

  • Mir stecken noch die 32 Jahre Kohl & Merkel in den Knochen. Weitere 16 Jahre CDU/CSU werden das Land ganz sicher nicht nach vorne bringen. Für mich kommt CDU/CSU nicht in Frage, AfD sowieso nicht. Irgendwie habe ich immer dieses Lied von Heino im Ohr: "Schwarz-braun ist die Haselnuss, schwarz-braun bin auch ich, bin auch ich..."

    Zur Erinnerung: Die AfD besteht zum großen Teil aus ehemaligen CDU/CSU-Mitgliedern. Bernd Lucke hat damals den braunen Sud aus der CDU/CSU herausdestilliert und in Form der AfD aufkonzentriert.

  • Scholz ist für mich nicht wählbar, mit Zögern und Zaudern wird weder die Wirtschaft nach vorn gebracht noch die Ukraine in die Lage versetzt, den Krieg zurück zum Aggressor zu bringen. Also Merz oder Habeck. Wer aber will wirklich die 80er zurück? Also Habeck — auch, weil der inzwischen hinreichend Lehrzeit hatte. Jemanden ohne jegliche Regierungserfahrung als Kanzler zu bekommen, hat das Land nicht verdient.

    • @Holger Zorn:

      Habeck hätte es sehr schwer.



      Jemand, der die Realität erkennt dann auch noch laut sagt, was für eine akzeptable Zukunft erforderlich wäre, macht den Weiter-sos Angst.

  • Je mehr über Schwarz-Grün diskutiert wird, desto unwahrscheinlicher wird es, weil der CDU dadurch die Wähler (nach rechts) weglaufen und dann nur noch die "GroKo" als Mehrheitsoption bleibt.

  • Schade, dass die Linken so deutschlandfeindlich sind. Sonst könnten sie die Rechten à la AfD als Vaterlandsverräter reframen. Ist ja hinreichend bekannt, dass sie von Russland gesponsort werden... dann würden ein paar Nationale die vielleicht nicht wählen.

  • "Ständig versucht nicht nur der Rechtspopulist, sondern auch unsereins, Geschehnisse oder Veränderungen darauf zu reduzieren, dass bestimmte Politiker schlimm, eitel, machtgeil, machtwortschwach oder verwuschelt sind. Das mag im Einzelfall nicht falsch sein, aber es beendet das politische Denken da, wo es anfangen müsste. Und es bleibt nur: Die böse, ich super."

    Einzelfall?

    Grünen-Politiker Ewald ließ sich von der Lobby Reisen nach Israel und den USA finanzieren. Er hängte einen Privaturlaub an.

    Kubicki (FDP) reiste auf Lobbykosten bereits mehrfach zu einem mehrtägigen Lobby-Netzwerk-Treffen in ein Luxus-Hotel auf Mallorca. Zu Teilnehmern eines Treffens zählte auch Julia Klöckner (CDU).



    Für Lena Düpont von der CDU ging es auf Lobbykosten ins Imperial Hotel New Delhi. Das Hotel beschreibt sich selbst als bestes Fünf-Sterne-Hotel im Finanzzentrum Neu-Delhis. Zudem verbrachte sie drei Nächte im Royal Beach Hotel in Tel Aviv, bezahlt von einer Organisation, die die deutsch-israelischen Beziehungen fördern will.



    EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola nahm an einem Weinevent treil und bekam von der Lobby eine Lusxushotelübernachtung für sich und ihren Mann.

  • Das Wahlkampfgespräch mag mehr innen oder mehr außen fokussieren. Die äußeren Rahmenbedingungen sind aber nur sehr begrenzt beeinflussbar. Die tatsächlich von der kommenden Regierung zu treffenden Entscheidungen betreffen vor allem die Frage von Krisenlastenverteilung und Verlustallokation im Innern. Mir wäre da jedenfalls eine (vom Anspruch her) Arbeiterpartei wie die SPD in der Regierung lieber als ein soziales Bündnis aus altem und neuem Bürgertum, wofür wohl Schwarz-Grün stünde. Und, um doch noch auf "Außen" zu kommen: Wenn das gleichnamige Ministerium wieder mehr ein Diplomatie- und weniger ein Verlautbarungsministerium wäre, dann wäre das so schlecht vielleicht auch nicht.

  • Ja, das kann man so sehen, um nicht zu sagen, 'was denn sonst?'.



    Sich mit den Geschehnisse in der Außenpolitik letztlich abzufinden, und einen positiven Umgang damit zu suchen, unter Fokussierung des eigenen Interesses. Weg von Dogmen. Ja das wäre schön, und ja, das kann die SPD nicht.



    Auch wäre es schön in der nächsten Koalition diese maximale Konsensfindung aufzuheben. Besser: Der eine bekommt hier was er will, der andere an andere Stelle. Zu jeweils 100%, und kein Kompromisswischiwaschi wo keiner mehr weiß was das bringen soll. Dann würden die Leute auch merken, dass sich an entscheidenden Stellen was bewegt! Beispielsweise: Tempolimit auf Autobahnen für die Grünen. Rentenvorsorge auf Sparplan-Aktienbasis die CDU. Usw.



    Bin mir sicher: Dann würde es auch wieder laufen, und AfD over.

    • @Tom Farmer:

      Da müssten dann aber dann auch die Parteien mitspielen und ihren Abgeordneten und Prominenz die dann Kritik daran üben klar Schranken aufzeigen.



      Das wird aber vor allem bei den Grünen nicht passieren, wenn die CDU zb ein 100% Zugeständnis in Flüchtlingspolitik oder Technologieoffenheit gemacht wird...

  • Die Qual der Wahl ist immer dieselbe. Man wusste vorher auch nicht, wen man wählen soll, nur wen man nicht wählen soll. Es wird wohl auf Merz als Kanzler hinauslaufen. Wenn er sich mit der FDP einlässt, wird es zumindest sehr amüsant, wenn politisch auch katastrophal. Popcorn nicht vergessen.

    • @aujau:

      Bei der FDP vermutet ja jeder, dass die es nicht mehr schafft, reinzukommen.

      Mal sehen, ob es stimmt.

      Für Schwarz-Grün dürfte sich auch Popcorn lohnen.

  • Eigentlic hist doch vollkommen egal, wie gewählt wird, die Parteien machen nach der Wahl doch sowieso was sie wollen.



    Und da die Wähle rbei den folgendn Wahlen wie üblich daraus keine Konsequenzen ziehen, wird das Spiel immer so weiter gehen.

  • … jetzt aber „keinen Urlaub mehr in Amerika“ machen…

    Das sollte wir uns ohnehin gut überlegen, insbesondere wenn DT am Ruder ist, denn die US Präsidenten stehen ja über dem Gesetz und unter Rechtstaatlichkeit verstehe ich etwas anderes.

    Ebenso würde ich nicht in Länder reisen, wo die politische Geiselnahme von Ausländern nicht ausgeschlossen werden kann!

  • Die letzte Frage ist für mich am leichtesten zu beantworten: Von Friedrich Merz möchte ich nicht repräsentiert werden - ich möchte nicht zurück in die 1980er Jahre und glaube auch nicht, dass "altes Denken" (um den anderen Donald mal wieder zu zitieren) geeignet ist, uns durch das zweite Viertel des 21. Jahrhunderts zu führen. Von Olaf Scholz möchte ich nicht mehr repräsentiert werden, weil er - ok, das hatte er so versprochen, aber dennoch - zu merkelig ist: Das Wort "alternativlos" hat er ersetzt durch die Phrase "und das ist jetzt genau richtig so", also noch mehr Worte, mehr aber nicht. Bleibt nur noch Robert Habeck - und dem nehme ich die Nachdenklichkeit und auch das Bemühen, Komplexität nicht herunterzubrechen auf einfache, klare, aber falsche Lösungen (Mencken), tatsächlich ab.

  • Danke fürs Aufdröseln :)



    Insbesondere der Satz vom kleineren Übel geht mir auch sehr arg auf die Nerven.

  • Ich halte nichts von Schwarz/ Grün.



    Beide Parteien passen nicht zusammen, weder Gesellschafts-, noch



    Bildungspolitisch, auch nicht vom Sozialpolitischen her.



    Das ist immer nur Mehrheitsbeschaffung gewesen.



    Mit Grausen erinnere ich mich an den von Beust Senat in Hamburg.

    Ein Schulsystem geschreddert, die Grundschulzeit auf 6 Jahre erweitern wollen, die halbe Stadt privatisiert, das Mittagessen in Kitas unbezahlbar gemacht. Schwarz/ Grün ist Müll!

  • Richtig super wird kein Ergebnis sein, am Ende dürfte Schwarz-Grün das weniger ätzende werden. Das funktioniert aber nur, wenn die Union von der grassierenden rechtpopulistischen Ausschließungsrhetorik runterkommt. Die Linnemanns, Söders, Spahns und wie sie alle heißen überbieten sich gegenseitig im Grünenbashing, gehen hierbei ähnlich eklig-dreist vor wie die AfD. Hier müsste man drei Gänge runterschalten, dann ginge in dieser Koalition einiges, Reform des Sozialstaats (nicht Abschaffung!!), Steuerreform, Rentenreform, dabei eine vernünftige Klimapolitik. Vielleicht findet man ja bei der Union den Weg in die Mitte zurück.



    Schwarz-Rot wäre der Union lieber, ist mit dieser Koalition doch fast Union pur möglich, kleine Abstriche im Sozialen mal ausgenommen, man ginge mit dem Fritze dann auf eine Zeitreise in die Neunziger, mit einer erstarrten, stummen SPD als willigem Stimmvieh.

  • Die neue Regierung wird eine Koalitionsregierung sein müssen.



    Deswegen wäre es gut, wenn die demokratischen Parteien eine gemeinsame Grundlage entwickeln können.

    Ich befürchte, dass mit Trump, Russland, Ukraine, Mangel an Sozialwohnungen, niedrigen Renten, schwacher Wirtschaft und Migration die Parteien sich für faule Kompromisse entscheiden könnten. Das wäre für alle einfacher.

    Und die Schuldenbremse schafft inzwischen mehr Probleme als Lösungen. Ob nun grün schwarz rot lila oder gelb, es sollte darum gehen, Probleme zu lösen.

  • Es ist ja gar nicht so unwahrscheinlich, dass eine stabile liberaldemokratische Mehrheit nur als ganz große GroKo möglich sein könnte. Aber eine schwarzgrünrote Regierung mit den Weigelwagenknechten als Oppositionsblock würde ganz sicher auch eine große Herausforderung im parlamentarischen Betrieb werden.

  • 2013 gab es die Chance: eine Mehrheit im Parlament links von der Union. Und die muss mensch beim nächsten, seltenen Vorkommen einer solchen mal nutzen.



    Sonst ist leider die Mehrheit hierzulande meist - wie schwer begreiflich - auf der Seite der Rechten im Sinne von "Bonzen-Ungleichheit und ungleiche Chancen sind doch gut so, höhöhö".



    Schwarz-Grün muss dann aber wenigstens den Umwelt-Teil knallhart durchbekommen, auch wenn gleiche Rechte, ökonomische Chancen, oder auch irgendwelche privaten Sven-Lehmann-Spielchen ... mal nicht so leicht weiterzubringen sind.



    Mit dem überfälligen Tempolimit als Symbol, einem greifenden Bepreisen der externen Umweltschäden als Fakt und dem Verkehrsministerium hinzu zum Gegenwärtigen kann die Union die Grünen wohl schon an Bord bekommen.



    Man sollte sich dabei wohl auch eine gewisse "Christlichkeit" im Sinne des Neuen Testaments einigen, was das Verhalten gegenüber Menschen angeht.

    Erste Wahl bleibt die Union aber nicht, schon weil Söder ein unhaltbares Veto probiert, um den Preis hochzutreiben und sich danach endgültig ins impotente Granteln (München) zurückzuziehen.

    • @Janix:

      Die Grünen werden auch ohne große Zugeständnisse an Bord der Union gehen, da die SPD als Alternative schon bereit steht.

  • Die Qual der Wahl

    Dieser Weisheit war für mich noch nie so realistisch wie bei dieser Wahl. Ich weiß schlichtweg nicht mehr, wen ich wählen soll. Ich weiß nur ganz sicher, dass es keine der zwei Putin-Parteien werden.



    Ich mag schwarz/grün nicht, aber nochmals eine GroKo? Schon der Gedanke graut mich.

    • @Hans Dampf:

      Es ist halt auch hart, dass man mit der Wahl der Grünen im Endeffekt entweder SPD oder CDU wählt, und das möchte ich nicht.



      Ich hänge etwas an der Frage ob man jetzt wegen der Blaunen und BSW nochmal Grün wählt, oder ob ich Volt wähle und somit evtl. meine Stimme in den Müll werfe.



      Wenn am Ende allerdings Schwarz/Grün steht sehe ich die Grünen allerdings schon pflichtbewusst-kompromissbereit alles Abnicken, was da so kommen mag. Und damit wäre die Stimme auch nichtig.

    • @Hans Dampf:

      Das geht mir genauso.



      Die Mehrheit wird nicht zu den massiven Änderungen bereit sein, die erforderlich wären, die Kurve zu kriegen.



      Weiter-so ist wohl das beste, was die meisten sich erhoffen können. Die Verschlechterungen, die von den beiden Parteien mit den Zentralen in Moskau zu erwarten wären, werden durch Panik-Fake-Hetze-Kampagnen übertüncht.

    • @Hans Dampf:

      Es graut Ihnen; es graut Sie nicht, hoffe ich für Ihren Schopf ;)

      Unfrieds Argumentation ist schon auch nachvollziehbar. Schwarz-grün ist wohl das kleinere Übel.

      Und die Klimafrage klaffend offen. Also Grüne?

      Aber auch eine dezidiert linke Partei im Parlament mit pieksenden Anfragen hat etwas für sich. Also Linke, trotz der Sowjetnostalgie einiger?

      Die SPD hat auch ein paar polithandwerklich sehr gute Leute. Also doch die SPD?

      Oder eine der Kleinstparteien ... mmh, das nicht.



      Einpersonenparteien: nee.



      Rechtsrabiate: nein



      Lügende Liberaloide Lindners? Sicher nicht.



      Diese ausgelaugt-behäbige Union hat ihre Oppositionszeit auch nicht genutzt, ja sogar ihr Christlich-Soziales ins Kabuff verbannt.



      Nun ja, es wird wie immer spannend.

  • "Was ist besser als Schwarz-Grün?"

    Grün oder Grün-Schwarz?

    • @Rudolf Fissner:

      Grün ist so dermaßen out. Sind Grüne an der Macht, erhöhen sich die Lebenshaltungskosten und die Wirtschaft gegt den Bach runter. Das war so von 1998 bis 2005 und von 2021 bis heute. Leider.

    • @Rudolf Fissner:

      Logo!