piwik no script img

Kommentar Klimaschutz und FliegenDie Anti-Öko-Tugendwächter

Wolfgang Gründinger
Kommentar von Wolfgang Gründinger

Natürlich dürfen auch Klimaschützer fliegen. Es ging nie um ein Totalverbot, sondern um Maßhalten. Doch das begreifen die Rechten nicht.

So schön! Aber wie viel darf man fliegen, um nicht in den Shitstorm der antigrünen Sittenwächter zu geraten? Foto: Ross Parmly/Unsplash

G rünen-Chef Robert Habeck wurde von einem Hobby-Paparazzo am Flughafen „ertappt“, Parteifreund Cem Özdemir erntete für ein Weihnachtsfoto aus Südamerika einen Shitstorm, und die bayerische Grünen-Spitzenpolitikerin Katharina Schulze wurde wegen eines Fotos mit Eis (und Plastiklöffel!) aus Kalifornien durch die sozialen Medien gejagt. Und Luisa Neubauer, eine der Wortführerinnen von „Fridays for Future“, wurde für Instagram-Posts aus Tansania und Namibia angegiftet.

In der Tat fliegen Grünen-Sympathisanten relativ häufig – nämlich genauso oft wie die Anhänger der CDU/CSU. Das ergab eine 2016 durchgeführte Umfrage des Luftverkehr-Lobbyverbands BDL. Ausgerechnet die kerosinaffine FDP hat man in der Umfrage allerdings ausgelassen – man habe schlicht nicht genügend FDP-Wähler für repräsentative Umfragewerte gefunden, heißt es vom BDL-Pressesprecher auf Anfrage. Anderen das Fliegen vermiesen wollen, aber selbst munter um die Welt jetten – wie geht das zusammen? Alles grüne Doppelmoral?

Statistisch überrascht es nicht, dass Grünen-Wähler öfter fliegen als manch andere. Denn viele sind hochqualifizierte Gutverdiener – laut Umweltbundesamt genau die Bevölkerungsgruppe, die am häufigsten fliegt. Es ist zugleich diejenige Bevölkerungsgruppe, die oft auf Geschäftsreisen gehen muss – und daher ums Fliegen beruflich nicht herumkommt.

So statistisch normal die Grünen aber sind: Wie viel darf man fliegen, um nicht in den Shitstorm der antigrünen Sittenwächter zu geraten? Dass auch Umweltpolitiker das Flugzeug nutzen dürfen, sollte dabei grundsätzlich nicht infrage gestellt sein. Denn wie, außer vielleicht mit dem Tretboot nebst plastikfrei verpacktem veganem Bio-Proviant, sollte man sonst zum nächsten UN-Klimagipfel reisen? Wie sollten Spitzenpolitiker sonst ihren Beruf ausüben können, der eine Fülle an Terminen und Reisen mit sich bringt? Und wie sollten sie ihre Familie besuchen, wenn die am anderen Ende der Welt lebt – wie bei Cem Özdemir, der mit einer argentinischen Journalistin verheiratet ist? Dürfen Grüne ihre Familie nicht mehr sehen?

Oder wie Luisa Neubauer von Fridays for Future: In Tansania ging sie nicht auf Elefantenjagd oder chillte all-inclusive im Robinson-Club. Sondern sie half im Rahmen eines Austauschprojekts, Wasserleitungen zu verlegen. Müssen jetzt also alle Jugendaustausch-Projekte abgesagt werden, weil Klima-Aktivistinnen nicht mehr fliegen dürfen?

Es soll ja tatsächlich Jugendliche geben, die zuhören, wenn unsere größten Staatsmänner über das Leben nachdenken. Wie Altkanzler Helmut Schmidt, der an die junge Generation appellierte: „Reisen Sie gefälligst in der Welt herum! Und nicht nach Las Palmas oder ans Mittelmeer oder wo es sonst schöne Strände gibt. Reisen Sie in Länder, in denen man sich umsehen und etwas lernen kann! Man muss das ganze Leben lang reisen, wenn man es irgendwie kann.“ Oder wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Wie viele Menschen fällen Urteil, ohne zu sehen und zu verstehen? Zu viele, scheint es, leben wir doch in einer Welt voller Vorurteile, Unkenntnis und Missverständnisse.“ Nur Reisen könne Vorurteile abbauen.

Am gefährlichsten, so soll es Alexander von Humboldt gesagt haben, sind die Menschen, die die Welt nicht gesehen haben. Und wer nicht gerade sehr viel Zeit übrig hat, für den ist das Flugzeug das einzige Tor zu eben dieser Welt. Mehr Verständnis und Bewusstsein, wie es am anderen Ende der Welt wirklich ist, erwirbt nur derjenige, der selbst dagewesen war. Nun reist die junge Generation also, sie schaut hin, sie lernt – und dennoch sind sofort die selbsternannten Tugendwächter zur Stelle und überziehen sie mit Hass und Häme.

Nun reist die junge Generation also, sie schaut hin, sie lernt – und die Tugendwächter überziehen sie mit Häme

Klar: Fliegen ist klimaschädlich. Daher gilt es, Kurzstrecken mit der Bahn zurückzulegen, Fernreisen zu begrenzen und die unvermeidbaren Flüge mit Ausgleichsmaßnahmen über Portale wie Atmosfair zu kompensieren. Ein Verbot von Flugreisen hat keiner gefordert, auch Grünen und Klima-Aktivisten nicht. Selbst Klimaschützer braten gelegentlich einmal ein Steak oder fliegen in den Urlaub, und ja, sie tragen sogar Kleidung aus ganz normalen Läden und kaufen im regulären Supermarkt ein.

Es gibt kein Leben ohne CO2-Ausstoß, erst recht nicht in einem CO2-intensiven Wirtschaftssystem. Und die Besteuerung von Flugbenzin wird nicht dadurch falscher, dass jemand sie fordert, der selbst nach Nepal oder Namibia fliegt. Im Gegenteil: Für eine Besteuerung von Flügen zu plädieren, obwohl man selbst betroffen ist – das ist doch wenigstens einmal eine Politik, die nicht nur nach dem eigenen Vorteil giert, die nicht nur an sich denkt. Sondern eine Politik, die vom Einzelnen abstrahiert und eine nachhaltige Lösung für die ganze Gesellschaft sucht. Das wäre, als wenn die Partei mit den höchsten Einkommen und Vermögen sich für die Besteuerung der Reichen einsetzen würde. Die Spitzenverdiener-Partei FDP tut aber eben genau das Gegenteil und kämpft für Steuererleichterungen für die oberen Etagen der Gesellschaft. Oder, wenn die CSU das Ende des Ehegattensplittings fordern würde: das wäre richtig, träfe aber die eigene Kernwählerschaft.

Im Übrigen könnte man die CO2-Besteuerung auch sozial gerecht gestalten. Etwa, indem man das gewonnene Steueraufkommen aufkommensneutral verwendet, um beispielsweise eine Grundrente gegen Altersarmut einzuführen, das Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder armer Eltern zu reformieren und den Grundfreibetrag für Menschen mit kleinen Löhnen zu erhöhen. Man könnte außerdem die Mehrwertsteuer auf Bahn und Bus reduzieren sowie den öffentlichen Nahverkehr verbilligen.

Darüber sollten wir uns streiten. Und nicht darüber, wohin Cem Özdemir in den Urlaub fährt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Wolfgang Gründinger
Solarfluencer
Dr. Wolfgang Gründinger ist Solarfluencer und Zukunftslobbyist. Er kämpft für die Energiewende und streitet für zukünftige Generationen. Sein Buch "Alte-Säcke-Politik" wurde als "Das Politische Buch des Jahres" ausgezeichnet.
Mehr zum Thema

86 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Aus meiner Sicht geht der Kommentar nur vordergründig auf den Vorwurf ein. Tatsächlich ist das "ihr fliegt doch selbst am allermeisten" nur der vordergründige Vorwurf. Die eigentliche Botschaft ist: "ihr habt ja gut reden, weil es für Euch vielleicht ein Verzicht ist, etwas weniger zu fliegen, etwas weniger Fleisch zu essen und ein E-Auto zu fahren". Leute, die jeden Monat gucken, wieviel gegen Ende noch auf dem Konto ist, habe einfach andere Sorgen.

    Bei den Klima-Protesten in Rumänien hab ich das schon mal angemerkt: Friday-for-future ist ein Phänomen von Kindern gehobener Schichten. Wenn man diesen zu viel Gehör schenkt, kommt eine Antwort wie Trump.

  • Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, können Grüne und grün angehauchte Klimaaktivisten ruhig weiter fliegen, weil sie unentbehrlich wichtig sind.



    So hat jeder seine Rechtfertigung dafür, dass er oder sie gerade nicht aktiv das Klima schonen kann. Nur für Geringverdiener usw. gibt es keine Entschuldigung.

    • @Rolf B.:

      Nein. Der Artikel sagt, dass wer etwas fordert, das ihn oder sie selbst auch etwas kostet, dadurch nichts an Glaubwürdigkeit verliert.

    • @Rolf B.:

      Es gab gute Vorschläge. Was war an Umschichtungen von reich nach arm mittels CO2 Handel gegen einzuwenden?

      Zu einfach für den pseudolinken allumfassenden weltumspannenden Heilsentwurf?

      • @Rudolf Fissner:

        Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.

  • " Reisen Sie in Länder, in denen man sich umsehen und etwas lernen kann!" (Schmidt)



    Kaum zu glauben, dass im Zeitalter des Massentourismus, hier noch immer der Schmarren mit den vermeintlichen Bildungsreisen verhökert werden soll.



    Naja, wer um die Welt jettet wird vermutlich nicht nachempfinden können worin der Unterschied zwischen einer Reise und einem Transport von A nach B besteht. Goethes Zeiten sind nun mal längst vorbei und nur sehr wenige begnügen sich damit täglich ca. 25-50 Kilometer per Pedes oder mit der Pferdekutsche zurück zu legen. Aber exakt dies (oder ähnliches) wäre nötig wenn man die dabei zu beobachtenden Veränderungen von Flora, Fauna, Land und Leuten auch wahrnehmend aufnehmen wollte. Entschleunigung wäre das Zauberwort für Bildung per Reise.



    Möglichst schnell möglichst weit weg ist nur Konsumverhalten und beinhaltet halt leider nur Reizüberflutung und damit einhergehender Mangel an bleibenden Eindrücken. Wir reisen heute erheblich schneller als wir begreifen können.



    Kleiner Tipp zum Antörnen: Wenn Sie mal wieder von Hamburg nach Prag fahren, dann vermeiden Sie doch mal alle Autobahnen und Schnellstraßen. Sie werden dann zwar 2-3 Tage dafür brauchen, aber auch mal eine Ahnung davon bekommen was eine Reise wirklich sein könnte - und davon begeistert sein.

  • 1. Wir brauchen wir eine CO2 Steuer, deren Ertrag jedem zu gleichen Teilen ausbezahlt wird, (als sozialen Ausgleich für den übermäßigen Umweltverbrauch der Begüterten und gegegen die sonst noch weiter aufklappenden soziale Schere) So kann jeder selbst entscheiden, ob Geld und Klima verbraten oder Umwelt und Gelbeutel geschont werden soll. Paternalistische Vorschläge der Meinungsmultiplikatoren und Politik, wofür die Kohle, äh das Moos ausgegeben werden soll scheinen mir im Sinne der Eigenbildung der Bevölkerung kontraproduktiv. (Dann schon wieder alles blos teurer)



    2. Das Einschiessen auf den Flugverkehr, obwohl er nur einen kleinen Teil des globalen CO2 produziert, erinnert mich an die ´Florida Rolf Kampagne´, bei der sich die breite Masse im Endeffekt selbst in´s Knie schoss.



    3. Bei aller Klimarettungseuphorie sollten wir achtgeben, ob sie gesellschaftlich progressiv umgesetzt wird. Globale Synergien negierende Leute- an- die- Scholle- Bindungsträume (Keiner muss reisen, alles vor Ort produzieren, dahoam ist´s am schönsten, ect ) wie sie auch hier verteten werden riechen nach grünbraunem Modder.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @Euromeyer:

      .



      1) Wir brauchen zunächst mal keinen sozialen Ausgleich für, sondern jetzt erst mal eine drastische Einschränkung, eigentlich sogar ein Stopp von "Umweltverbrauch", wie Sie es nennen. Dieses Ziel muss oberste Priorität haben. Wie das sozialverträglich erreicht wird, darüber muss man dann natürlich reden. Ohne öko-sozialistisch-dirigistische Steuerungs-Elemente und Mechanismen wird das allerdings gar nicht möglich sein, wäre insofern bei uns überhaupt nicht systemkonform und es ist schon daher hyper-unwahrscheinlich, dass wir uns dennoch darauf einigen.



      Die Fesseln, die wir uns anlegen sollten (aber möglicherweise niemals angelegen werden) sind nicht mit einer CO2 Steuer allein zu etablieren. Diese könnte höchstens eins der Elemente davon sein. Die würde nämlich niemals so hoch ausfallen, bzw. angesetzt werden, dass es auch nur halbwegs begüterten Leuten nicht mehr so ohne Weiteres möglich sein würde, trotz Hemmnissen Ressourcen weiter zu verschleudern. Damit wäre unser oberstes Ziel wieder verfehlt. Aber alle hätten dabei das Gefühl, dass ja schon Ach-was Tolles gegen die Misere unternommen wurde.



      Man muss sich außerdem generell hüten vor Maßnahmen, die einen irren bürokratischen und sonstigen, z.B. kalkulatorischen und bewertungstechnischen Aufwand mit sich bringen und damit selbst schon viel Energie verbraten, unser oberstes Ziel also wiederum kompromittieren.



      2) Das Einschießen auf Flugverkehr macht gewissen Sinn, da hier Ressourcenverbräuche und mögliche Folgen, individuelles Verhalten und die Wirkung von Enthaltsamkeit besonders plastisch herausgearbeitet und diskutiert werden können. Es handelt sich hierbei in gewisser Weise um eine Leitdiskussion. Außerdem wächst der Flugverkehr sehr schnell und damit wird sein künftiger Beitrag zur Umweltbelastung sehr rasch sehr bedeutend werden.



      3) Was sind für Sie globale Synergien? Aktivist_innen auf dem Selbstverwirklichungstrip, die herumjetten doch wohl sicher nicht. Was also verstehen Sie darunter?

      • @61321 (Profil gelöscht):

        Da muss ich widersprechen. Wenn wir in Zukunft in einer gerechteren und zugleich nachhaltigeren Welt leben wollen, wäre eine zugleichen Teilen rückverteilte Recourcengebrauchssteuer ( erster Schritt: CO2 Steuer) ein einfaches Instrument. Es geht ja darum U



        umweltverträgliches Verhalten und Investitionen zu fördern. Durch das Abschöpfen von besonders belastendem Verhalten seitens der Gutverdiener würde ein Nettoplus beim Rest entstehen, der auch dort durch die Neigung des Menschen Profit schlagen zu wollen, im Schnitt zu ökosensitivem Verhalten und Investitionen führen würde (E-Rad statt Zweitauto, Ökoheizung statt Gas, ect). Wenn man die Leute am eigenen Geldbeutel packt, klappt es auch ohne Hyperdirigismus. Und wenn hyperleistungstragende Berufserben über ihren Mondrundflug einige Tausend Wärmepumpen mitfinanzieren ist dass besser, als wenn sie es nicht tun und wegen Flugverbot sich ne 150m Jacht gönnen.

  • Die Leute für ihren ökologischen Fußabdruck persönlich verantwortlich zu machen ist neoliberale Argumentation und verschiebt ein akutes, globales, politisches Problem in Bereich der individuellen Konsumentscheidung.

    So wird aus einer notwendigen Entscheidung eine moralische, aus der dann auch gleich wieder, weil es nur wenigen materiell möglich ist, individuelles soziales Kapital geschlagen wird.

    So geht nix weiter. Das muss politisch durchgesetzt werden, sonst machen das nie genügend Menschen damit es einen Unterschied macht.

    Besser die ganze Energie, die in die (Diskussion von) individuellen Konsumentscheidungen gesteckt wird, in politische Arbeit stecken.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Stimmt nicht! Der kommerzielle Flugverkehr wurde schon vor Jahrzehnten genau aus diesem Grund auf die obere Troposphähre beschränkt. Doch irgenwie habe ich den Eindruck der Begriff "oberste Schicht" ist ihnen wichtiger als Fachwissen, denn Einbildung ist ja auch eine Bildung. Den Rest können sie sich an ihren eigenen Fingern abzählen.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wenn all die moralischen Appelle, Postulate und Forderungen Naschkram wären, was hätten wir für ein üppiges Weihnachtsfest.

    Sich mit stolzgeschwellter Brust hinstzustellen und zu sagen: "Ich fliege nicht mehr" nutzt nur dem Sprecher und seinem Gewissen.

    Solange der Laden so läuft, wie er läuft, wird geflogen. Und das mehr und mehr. Vielleicht gibt es irgendwann eine Technologie, die die Angelegenheit weniger dreckig gestaltet.

    Oder wenigstens eine Software, die das vorgaukelt.

    Eine Alternative wäre, die Verantwortlichen des BER übernehmen den gesamten Luftverkehr.

    Wie schnell dann Schluss wäre.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Prima Kommentar, nur der letzte Satz zerstört leider den Spannungsbogen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Zwei kurze Anmerkungen:

      Ja, die Lösung kann nur eine kollektive sein, keine individuelle. (Auch wenn einzelne 'Vorturner' herzlich willkommen sind.)

      Den Vorschlag mit dem BER unterstütze ich gerne. ^^

  • Der Artikel ist m. E. zu relativierend.



    Fliegen ist zu billig und zu schädlich.



    Es sollte KEIN Mensch fliegen.



    Die "Vermittler" (für was auch immer) sollen an den Ort ihres "Wirkens" umziehen.



    Es gibt heute Kommunikationsmittel, die jeden Flug ersetzen können.



    Wer sich weit entfernt verheiratet, hat sich bewusst dafür entschieden.



    Früher konnten die Eheleute auch nicht mal eben einen Kontinent für Wochenend-Besuche "überwinden". Urlaub war schon gar nicht drin.



    Das ist jetzt eben vorbei.



    Entwicklungshilfe erübrigt sich wenn wir die "Entwicklungsländer" endlich aufhören in ihrer Entwicklung zu behindern. Die brauchen uns nicht, wir beuten sie aus und zwingen sie in unser System. Das schadet. Und es dient nur unserer Gier (Macht, Rohstoffe, Herrenmenschen-Gehabe).



    Wo wollen wir denn endlich mal anfangen, das Klima zu retten?



    Mit Relativieren von Flügen schaffen wir es nicht. Die Schadstoffe davon werden in der für den Planeten schädlichsten Höhe freigesetzt.



    Will wirklich keiner verstehen, dass es nur über Umdenken und – ja – Verzicht gehen kann?!







    Party is over.



    Da bleibt nur noch das "Heimgehen" … an die Wurzeln der Übel für die KlimaZERSTÖRUNG …



    Wenn wir es nicht schaffen (wollen), dann verhungern und verdursten wir sowieso.



    Dann wären da noch zu vermeiden:



    - ständig neue Autos



    - ständig neue Handys



    - massig unnötige Autofahrten, mir viel zu großen Autos



    - zu viel Fleischkonsum



    - unnötiger Milchkonsum



    - zu viel Klamottenverbrauch



    - zu viel Luxus (Zweitautos, Yachten, Hotels, Zweitwohnungen, zu viele weggeworfenen Lebensmittel,



    - einfach zu viel von allem!







    Die AlG2-Bezieher sind heute schon „die Retter des Klimas“ und müssen mit extrem Wenigem auskommen – die meisten anderen würden das nicht ertragen wollen.



    Die sind sogar klimatechnisch noch viel billiger für den Staat als würden sie arbeiten.



    Hat sich das schon mal jemand klar gemacht?!



    Sie haben den kleinsten "Fußabdruck" bereits heute – durch staatlich verordnete Armut.

    • @Frau Kirschgrün:

      „...zu viele weggeworfenen Lebensmittel“

      Frau Kirschgrün! Sie schrieben letztens, dass Lebensmittel, wie Sie bei den Tafeln zu finden sind, in die Biotonne wandern www.taz.de/!5591517/#bb_message_3788945

      Ich bin doch sehr erstaunt über ihren plötzlichen Sinneswandel.

    • @Frau Kirschgrün:

      Das sehe ich genau so.

    • @Frau Kirschgrün:

      Wie viel ist richtig?



      Und wie verteilen wir die Rationen?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Also:

    die Grundrente gegen Altersarmut nehme ich mal.

    Der Rest des Artikels ist wie hohe Anteile am CO2 Verbrauch: verzichtbar.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Der Verbrauch von Flugzeugen liegt bei 3,6l auf 100km pro Person. Viel Umverteilung kommt dabei also nicht raus. Wenn sich reiselustige Jugendliche deswegen Fliegen nicht mehr leisten können, wäre die CO2 Abgabe unverhältnismässig.

    • @05653 (Profil gelöscht):

      Das ist durch den Ort der Entstehung dieser Abgase eine Milchmädchenrechnung.



      Denn Flugzeuge "entlassen" ihr Gift an der für den Planeten schlimmsten Stelle, in der oberen Atmosphäre.

      • @Frau Kirschgrün:

        CO2 ist keine Substanz, bei der durch den Ort ihres Eintrages in die Atmospähre sich irgendetwas an der globalen Klimawirkung ändert. Auch ist CO2 kein ´Gift´ im Sinne eine Substanz zu sein, die chemisch die Atmosphäre beeinflusst, wie z.B. Stickoxide, die ebenfalls von Triebwerken produziert werden.

        • @Euromeyer:

          Na gut, hab' ich was verwechselt. Sorry, sorry.



          Fliegen ist trotzdem schädlicher durch eine stärkere Wirkung des Treibhauseffekts in großer Höhe – allerdings durch NOx.



          wiki.bildungsserve...n_des_Luftverkehrs



          "…Im Gegensatz zur Ozonbildung am Boden ist die Gesundheitsgefahr in der Flughöhe zwar nicht gegeben, denn das Ozon gelangt aufgrund seiner kurzen Lebenszeit nicht bis zum Boden. Allerdings ist Ozon ein Treibhausgas und trägt in großen Höhen viel stärker zum Treibhauseffekt bei als in Bodennähe. Der Grund dafür ist, dass die Luft in Flughöhe viel kälter ist als der Erdboden. Je kälter ein Treibhausgas jedoch ist, desto wirksamer ist es auch, weil es die Abstrahlung vom warmen Boden ersetzt durch seine eigene, durch kalte Temperaturen geprägte Ausstrahlung. Somit wird weniger Energie von der Erde (also dem Boden und der Atmosphäre insgesamt) emittiert und die Erde heizt sich auf. …"



          Fliegen lässt sich nicht "schön-reden", auch wenn ich ein chemisch und physikalisch unbehauener "Volltrottel" bin. 😇 .

          • @Frau Kirschgrün:

            Da haben Sie recht, das größere Problem sind die Stickoxide.



            Ich will ja auch das Fliegen nicht schönreden - aber der Kohleausstieg würde mehr CO2 sparen, sogar wenn wir alle dauernd nach Hawaii jetten würden. Ich arbeite u.a. als ´Packaging engineer´ da nervt mich wirklich, dass grob geschätzt 1/3 aller LKW nur Luft transportieren - wegen ineffizienter Verpackungen. Das sollte weggesteuert werden.

        • @Euromeyer:

          Insgesamt falsch. Bei 8% CO2 in der Luft ist dieses Gas zudem innerhalb 30 min tödlich.



          Erste Symptome treten schon viel früher auf.



          Jeder zusätzliche Eintrag, unabhängig wo, ist Klimawirksam.

          • @Unvernunft:

            Lesen, verstehen, dann werten: Frau Kirschgrün behauptet, Flugzeug-CO2 wäre durch den Ort des Eintrages besonders schädlich. Das ist, wie Sie selbst bepflichten, Käse. (´Jeder zusätzliche Eintrag, unabhängig wo, ist Klimawirksam´)



            Und von 8% Gesammtkonzentration für eine letale - also giftige Wirkung, sind wir bei heutigen 400 ppm zweihundertfach entfernt.



            Also keine extragiftige Flugzeug-CO2 Wirkung, wie von mir behauptet, - oder nicht?

  • Ich bin auch kein Freund davon, Menschen wegen solcher "Verfehlungen" an den Pranger zu stellen, aber es nervt mich trotzdem, wenn das Thema Flugreisen so behandelt wird, als ob es nicht ein sehr ernsthaftes Problem wäre, weil mein einfach weiterhin fliegen möchte. Und das lese ich aus dem Artikel durchaus raus. Ich fliege seit Jahren nicht mehr und bin weder engstirnig(er) geworden noch sonst was. Es ist die moderne Hybris der Menschen (der Industrienationen) zu denken, quasi ein Anrecht auf Flugreisen und anderen Luxus zu haben. Dabei gibt es das menschheitsgeschichtlich betrachtet ja erst seit ganz kurzem und man konnte früher auch reisen, wenn auch wesentlich zeitintensiver. Aber da sollte mensch doch lieber an der Zeit-Stellschraube drehen, damit die Leute die Zeit haben, andere Verkehrsmittel zu benutzen - oder zu laufen. Und es ist einfach nur ein Zeichen der Verrücktheit unserer Zeit, dass Menschen beruflich fliegen müssen. Einfach nur verstörend verrückt...

  • Tja, da sind die Menschen, die wissen: ich bin eigensüchtig und korrupt. Wahrscheinlich sind alle Menschen so. -- Und wenn die, die so denken, jemanden sehen, der was Gutes tut oder fordert, denken sie gleich: Das ist ein Heuchler. Muss so sein. --- Als *glaubwürdig* sehen sie nur Eigensucht und Gier an. Wenn die FDP also sagt, her mit der Knete, aber nur an uns!, dann sind die ehrlich. Wenn aber z.B. ein SPD-MdB sagt, mehr Knete an die Armen!, dann heißt es: Ha, und du mit deinen dicken Diäten? Heuchler!

    Für diese Menschen gibt es nichts Gutes auf der ganzen Welt. Der einzige, der noch durchgehen würde, wäre Jesus, aber der war ja ein Spinner. Nachfolger Jesu, und seien sie auch Bettelmönche, gehen schon nicht mehr durch, denn dir tun das ja, um später im Paradies einen Luxusplatz zu kriegen. --- Diese Menschen, die immer nur an ihren Vorteil denken, sind die ärmsten auf der ganzen Welt.

    • @miri:

      "Nachfolger Jesu, und seien sie auch Bettelmönche, gehen schon nicht mehr durch, denn dir tun das ja, um später im Paradies einen Luxusplatz zu kriegen."



      das ist ein Denken, dass man auch bei vielen Linken Ströumngen vorfindet (nicht nur bei Wirtschaftsliberalen) Die Gemeinsamkeit ist hier m.E. ein mechanistisches (teilw. utilitaristisches) Weltbild

    • @miri:

      Vielen Dank für diesen guten und reflektierten Kommentar :-)

  • 9G
    93559 (Profil gelöscht)

    Jedem Bürger sollte ein Reisekilometerbudget zugestanden werden, das er nutzen darf. Für alle gleich. Dann müssen sich die, die ihr Budget aufgebraucht haben, bei Anderen Rechte dazu kaufen. Das wäre gerechter und würde den Armen, die am wenigsten oder gar nicht fliegen (können), ein Zusatzeinkommen bescheren.



    Ebenso sollte man es mit anderen Luxusdingen, die umweltschädlich sind, halten.

    • @93559 (Profil gelöscht):

      Keine dumme Idee.

    • @93559 (Profil gelöscht):

      Ja, über so etwas kann man ruhig schon mal nachdenken.

    • @93559 (Profil gelöscht):

      Überwachungsstaat incoming..

  • Nur um das richtig zu verstehen, wenn ich die heuchlerischen Ansichten der Grünen nicht teile, bin ich automatisch rechts? Oder wie soll ich den ersten absatz verstehen. Bitte um Aufklärung.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Es wäre wünschenswert, Leute mit ihren Privilegien (Individuum einer Gesellschaft, in der es immer noch flutscht, zudem Geld in der privaten Tasche) , die vehement ihre Privilegien verteidigen, beteiligen sich nicht offen mit ihrem Sack voll teils hanebüchener, teils einfach-nicht-länger-valider Argumenten an solchen Debatten, sondern beschränkten sich wenigstens auf stille Lobby-Arbeit.



    Und diejenigen, die es ernst meinen, mögen mit denen debattieren, die es ebenfalls ernst meinen, anstatt so einem Schmu auch nur ein Fünkchen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Wie "unter Erwachsenen" halt, nur dass das hier offensichtlich keine Frage des Alters ist.

  • Die Ausführungen von Herrn Gröndinger sind an intellektueller Bigotterie kaum zu überbieten. Wieso sind Interkontinentalflüge zwecks privater Vergnügungen nicht verzichtbar? Und um fremde Kulturen kennenzulernen genügt eine Bahnfahrt in das europäische Ausland.

    • @aquinat:

      Mit der Bigotterie haben Sie schon recht. Allerdings erweitert das Kennenlernen außereuropäischer Kulturen schon noch mehr den Horizont. Europäer haben ja schon eine ähnliche Denke.



      Allerdings braucht man dafür auch Zeit...

      • @Oliver Tiegel:

        Um außereuropäische Kulturen kennen zu lernen, muss man doch nicht um die halbe Welt fliegen! Da reicht auch schon eine Reise nach Berlin mit der Deutschen Bahn. Genau das ist doch der Vorteil von Multikulti. Alle Kulturen praktisch vor der Haustür.

        • @tarbfeis:

          Das stimmt natürlich, da kann man in der Tat viele Flugkilometer einsparen. Ich wohne zwar nicht in Berlin aber in einem Viertel mit vielen (auch vielen außereuropäischen) Nationalitäten. Wenn man ein wenig neugierig ist und aufgeschlossen kann man durchaus gut mit einigen ins Gespräch kommen und man bekommt bequem auf Deutsch einige Dinge aus erster Hand erklärt. Das hat den Vorteil, dass man dann nicht zig Sprachen lernen muss, würde man jedes einzelne dieser Länder bereisen (ein Ding der Unmöglichkeit) Dennoch glaube ich, dass ein direkter Besuch in einem anderen Land doch noch etwas anderes ist.

  • Endlich wird auch mal über die "Heilige Kuh" Fliegen geredet.



    Bei jeder Diskussion über den Straßenverkehr kommt von den Grünen Gebetsmühlenartig der Vorschlag zur Erhöhung der Sprit-Preise, damit der Verkehr weniger wird. Also auch bei Flugbenzin eine Steuer von 80 Cent / je Liter Verbrauch und der Flugverkehr würde sich alleine Regeln.

    • @Günter Witte:

      Haben Sie sich vorher informiert?

  • Bei dem Artikel geht mir der Hut hoch.

    Cem Özdemir soll seine Schwiegerfamilie besuchen, soviel er will.

    Meinetwegen kann Frau Neubauer auch nach Tansania fliegen.

    Ob sie dort nun Wasserleutungen verlegt oder im Robinson Club chillt, bleibt sich gleich.

    Wasserleitungen können Afrikaner auch allein verlegen. Dazu brauchen sie nicht Frau Neubauer. Ein unvermeidbarer Flug ist das nun mit Sicherheit nicht.

    Ich würde auch gern ein Mal in meinem Leben nach Afrika reisen.

    Und wenn ich irgendwann mal das Geld zusammengespart haben sollte, halte ich es sehr wohl für heuchlerisch, wenn Frau Neubauer mit erzählen will, ich solle doch bitte dafür tiefer in die Tasche greifen.

    Man zahlt Geld, damit man sein "schlechtes" Handeln moralisch rechtfertigen kann und entlastet wird.

    Früher nannte man das Ablasshandel. Heute wird das Seelenheil durch Ökologisches Bewusstsein ersetzt.

    Schön, wenn der Autor und Frau Neubauer zu den gutverdienenden Hochqualifizierten gehören. Andere tun das nicht.

    Frau Neubauer will mir dann erzählen, dass "wir" (generationsmäßig gemeint) ihrer Generation die Zukunft nehmen?



    Darf ich mal lachen?

    Natürlich ist es eine nachhaltige Lösung, wenn die anderen sich das Fliegen nicht mehr leisten können, während man selbst eben nur tiefer in die Tasche greift.

    • @rero:

      "Wasserleitungen können Afrikaner auch allein verlegen."



      Oh man, sie haben vollkommen recht.



      Ich habe mal ein Jahr in Peru gelebt. Besonders sauer aufgestoßen sind mir da so einige Entwicklungshelfer, die mit einer "ich bin Dein Bruder, aber Dein großer Bruder" Haltung aufgetreten sind. Echt zum Kotzen.



      In einem Hostel hatte ich einmal das Vergnügen einen netten Linken (leider mit der taz unter dem Arm) kennenzulernen, der den absoluten Spießer machte, weil ein Peruaner (Mitarbeiter des Hostels und ich zu laut Tischfußball spielten)



      Klar, kann man machen, aber in einem fast schon kolonialistischen Ton.



      A propos Hostel: auffallend viele Backpacker sind gar nicht so sehr an echtem kulturellen Austausch interessiert, sondern einfach daran, andere Backpacker zu treffen.

      • @Oliver Tiegel:

        es gibt nicht wenige Backpacker die eigentlich die Hippie-Variante der JetSet (oder Hippie-Darsteller) sind, sich aber besser vorkommen weil sie ein starkes, auf akademische Arroganz fußendes Abgrenzungsbedürfnis gegenüber den Ballermann-Proll Touristen haben. Dabei ist der Drogentourismus in Goa nicht weniger asi. Die Ballermann Leute sind mir da eigentlich schon fast sympathischer, weil ehrlicher.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Oliver Tiegel:

          Es soll Menschen geben, die sich noch Gedanken darüber machen, welche Krankheit wohl besser sei: Pest oder Cholera. In Sachen Backpacker oder Ballermänner sieht es wohl ähnlich aus.

          Ein kluger Mann des Mittelalters, Blaise Pascal, sagte einst (kurz vor meiner Zeit): Das Elend der Welt beginnt damit, dass es viele Menschen nicht in ihren eigenen vier Wänden aushalten.

          Und zu seiner Zeit gab es noch Platz auf dem Globus. Dank den Segnungen von Industrialisierung und Katholischer Kirche ist damit längst Schluss.

    • @rero:

      Wenn die Reichen weniger reich wären, und die Armen weniger arm, dann wäre es fairer, oder?

      • @Bernd Berndner:

        Wenn die Reichen weniger reich wären, wären nicht unbedingt die Armen weniger arm. Es gibt eine Reihe von Erfindungen, die haben einige Leute sehr reich gemacht, aber ohne diese Erfindung wären alle ärmer.

      • @Bernd Berndner:

        Sicher.

        Aber wird moderner Ablasshandel Ihrer Meinung nach dazu beitragen?

      • @Bernd Berndner:

        Fairness lässt sich nicht am Ergebnis festmachen.

  • 9G
    90618 (Profil gelöscht)

    "Wie viel darf man fliegen?" fragt Autorin Gröndinger. Die Antwort gibt Philosoph Kant: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." Also: Fliege soviel, wie alle 7.6 Milliarden Menschen auf der Welt fliegen können, ohne daß es unserer Umwelt bleibenden Schaden zufügt. Ich vermute, daß das auf eine Flugreise alle fünf bis zehn Jahre rausläuft. Kant hat das nicht im Detail ausgeführt.

    • @90618 (Profil gelöscht):

      MARTIN BADBERLIN schreibt:



      "Fliege soviel, wie alle 7.6 Milliarden Menschen auf der Welt fliegen können, ohne daß es unserer Umwelt bleibenden Schaden zufügt."

      Danke für den klaren Maßstab!

      Nur mit dem einen Flug alle 10 Jahre für Alle, das wird nichts. Das wären



      7 Milliarden (Menschen)/10 (Jahre) = 700 Millionen Flüge im Jahr. Das wären weltweit 15mal so viele Flüge wie zur Zeit! (2018: 46 Millionen Flüge. Quelle: de.statista.com/st...weltweiten-fluege/ )

    • @90618 (Profil gelöscht):

      "Fliege soviel, wie alle 7.6 Milliarden Menschen auf der Welt fliegen können, ohne daß es unserer Umwelt bleibenden Schaden zufügt."

      Danke für den klaren Maßstab!

      Nur mit dem einen Flug alle 10 Jahre für Alle, das wird nichts. Das wären



      7 Milliarden (Menschen)/10 (Jahre) = 700 Millionen Flüge im Jahr. Das wären weltweit 15mal so viele Flüge wie zur Zeit! (2018: 46 Millionen Flüge. Quelle: de.statista.com/st...weltweiten-fluege/ )

  • 1) Flyskam (also das Beschämen von Flugreisenden) hat seine Berechtigung - aber nur dann, wenn sie ökologisch motiviert ist und selbst nicht geflogen wird. Sonst ist es wohl bloß ein Dissen von Rechts.



    2) Reisen bringen nur bedingt die Menschen zusammen. Oftmals bleiben Touris unter sich oder reisen in extra für Touris hergerichtete Orte. Dann kann das Erlebte die eigene Ideologie wie Rassismus auch stärken bzw. bestätigen.



    3)Wie Andi S unten andeutet, reproduziert die Anmaßung als Abiturient*in Lehrer*in sein zu können Kolonialismus. So jedenfalls betrachte ich die Denke, dass weiße Gestern-noch-Kinder anstatt einheimischer Lehrer*innen Kindern of Color etwas beibringen sollen.



    4) Es muss/sollte nicht in der Welt herumgereist werden, um etwas zu lernen und zu helfen. Hiesige Gesellschaft (re)produziert Gewalt und Ungleichheit in der "eigenen" Gesellschaft und weltweit in anderen Gesellschaften, hiesige Gesellschaft zerstört die Umwelt und erzeugt gigantische Mengen an Klimagasen. Hier sollte angesetzt werden. Hier ist viel zu tun.

  • Wer dem kleinen Euro-5-Diesel-Pendler das Fahren teuer und unmöglich machen will, braucht sich nicht wundern, dass die Bonus-Meilen-Flugreise nicht so gut ankommt. Wenn der Weg zur täglichen Arbeit in die Innenstadt vergrämt wird, dann kann "eine Konferenz" in Übersee nicht wichtiger sein.

    Die Grünen wären glaubhaft, wenn sie massiv den technischen Fortschritt (auch im Bereich des Verkehrs) unterstützen würden, statt in einer Ökokleinbauernhof-Romatik zu versinken. Esel- und Pferdekarren statt Autos würde keine bessere Ökobilanz erzeugen ... im Gegenteil.

    • @TazTiz:

      Das mit dem "massiv den technischen Fortschritt (auch im Bereich des Verkehrs) unterstützen" - wär das nicht Sache des Verkehrsministers? Der versteht aber unter modernem Fortschritt im Verkehr offenbar nur so was wie E-Tretroller und Lufttaxis. Irgendwie wissen Sie aber offensichtlich nicht so viel über die Forderungen der Grünen, kann das sein?

      • @Artur Möff:

        Die Forderungen der Grünen sind leider oftmals nebulöse Allgemeinplätze und im Konkreten oft technikfeindlich.

        Ihre Ansicht, es wäre doch die Sache eines Verkehrsministers, beschreibt diese grüne Forderungspolitk doch sehr schön. Das Klima für technischen Fortschritt gestalten wir jedoch alle mit.

  • & Däh&Zisch - Mailtütenfrisch -

    “"Fernreisen zu begrenzen und die unvermeidbaren Flüge mit Ausgleichsmaßnahmen über Portale wie Atmosfair zu kompensieren. ..."







    Ich dekompensier gleich. ✈️ 🚣🏿‍♂️



    novelero.de/ich-dekompensier-gleich/







    www.taz.de/Komment...-Fliegen/!5592921/



    "Tugendwächter" durfte natürlich nicht fehlen.







    Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen fliegen Fliegen hinter Fliegen hinterher...



    btw.: Flugverkehr verschleißt wenigstens keine Straßen.“

    Ooch wieder wahr

    • @Lowandorder:

      &! Dah - Nachschlag - Mailtütenfrisch -

      “Moinmoin







      „Reisen Sie gefälligst in der Welt herum! ..."



      [....]



      „Wie viele Menschen fällen Urteil, ohne zu sehen und zu verstehen? ..."







      Da werden sogar politische Dinos wie Old Smokie und der Herr von Belle Wü zitiert,



      Na ja, wenns in den Kram passt...







      "Gröndinger" - plattdeutsch für "Gründünger"?







      oder heißt er etwa "Gründinger"?



      de.wikipedia.org/w...ng_Gr%C3%BCndinger

      Denke schon. Club of Rome



      & Weiß ich - Think Tank 30.



      & - Will ja so gaa nich ende



      Die Zeit Campus zählt ihn zu den



      „100 Studende,



      von denen wir noch hören werden.“



      Läuft also dank ihm alles rund auf Erden.

  • 0G
    05653 (Profil gelöscht)

    Das Betroffenheitsargument darf man so nicht ohne weiteres gelten lassen. Erfahrungsgemäß ist die erste Frage bei politischen Forderungen die Frage nach dem persönlichen Vorteil. Wahrscheinlich nervt es die gut verdienenden grünen, dass die Flugzeuge so unangenehm voll sind und sie deswegen die teurere business-class buchen müssen oder sich die nicht leisten können. Dass Wolfgang Gröndinger ausgerechnet eine der grössten und teuersten, leistungslosen Polit-Schickimicki - Partys, den "Klimagipfel" als faule Ausrede mit auflistet, deutet jedenfalls stark auf die Doppelmoral hin.

  • „Doch das begreifen die Rechten nicht„

    Sie werden es wohl begriffen haben. Sind ja nich doof. Genauso wenig doof, wie jene von pseudolinke Seite, die gerne ins gleiche populistische Horn tönen.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Die 'Rechten' begreifen es zwar nicht, aber sie sind putzmunter, wenn es um das Zurückschlagen geht. Wenn man dem 'Rechten' die Rendite klaut, wird er ganz giftig. Die Bauern wissen, wovon ich spreche.

    • @Rudolf Fissner:

      Die Rechten sind "nich doof"?



      Is' das Ihr Ernst ...?

      • @Trigger:

        Gruppen per se für geistig minderbemittelt zu erklären ist ein beliebtes Spiel auch rechter Populisten. Muss man nicht mitmachen.



        Der IQ sagt nichts über soziale Fähigkeiten aus.

        Daher Gegenfrage: wollen Sie sich wirklich auf solch ein Niveau begeben?

  • Sie sang das alte Entsagungslied,



    Das Eiapopeia vom Himmel,



    Womit man einlullt, wenn es greint,



    Das Volk, den großen Lümmel.



    Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,



    Ich kenn auch die Herren Verfasser;



    Ich weiß, sie tranken heimlich Wein



    Und predigten öffentlich Wasser.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Wer selbst gern mit der Moralkeule um sich schlägt, der muss sich bei eigenem Fehlverhalten über eine gewisse Häme nicht ernstlich wundern. Einfach mal drüberstehen...

    • 9G
      90857 (Profil gelöscht)
      @80576 (Profil gelöscht):

      Btw. Moralkeule

      Doppelmoral, sprich: Bigotterie ist dem Wesen des Menschen inhärent, unterschiedet uns vom Tierreich.

      Niemand ist absolut frei von Bigotterie, soweit er nicht als Einsiedler und Selbstversorger in ein Erdhöhle haust.

      Schon der Verbrauch von geringen Mengen überwiegend (noch) dreckig und gefährlich erzeugtem Strom (aus Kohle und Atom) macht die Benutzung eines hippen Smartphones zu einer bigotten Angelegenheit.

      Absolut genommen ...

      Gefährlich, aber auch tragisch, gar grotesk zugleich wird es spätestens dann, wenn Doppelmoral, gar die zelebrierte Doppelmoral das Wesen einer Ideologie tangiert, gar ein Stück weit dominiert.

      "Drüberstehen" wäre eine Möglichkeit. Aber alle diejenigen, welche eine überbordende Doppelmoral aufzeigen in die rechte Ecke zu stellen, das dürfte wenig helfen, eher gar kontraproduktiv sich auswirken.

  • Man muss nun wirklich kein Rechter sein um sich in diesem Zusammenhang über die Grünen zu erzürnen. Das Problem sehe ich vor allem darin das die Grünen stärker als jede andere Partei moralisch argumentieren, viele grüne Politiker ihr eigenes Verhalten dann aber mit dieser Moral nicht in Einklang bringen.



    Ich vermute nicht wenige Wähler der Grünen sympathisieren mit dieser Verbots- und Verteuerungspartei, weil ihnen schlichtweg die Disziplin fehlt ihren eigenen Idealen aus freien Stücken zu entsprechen. (Finanzielle) Freiheit ist eben auch eine Bürde.

    Und das ist gleich die nächste Problematik. Die Grünen wollen, als Partei der Gutverdiener, dass die Welt an Verboten und Verteuerungen gesundet. Das ist alles andere als sozialverträglich, denn wer zwischen den Zeilen liest der versteht natürlich das viele Wähler der Grünen auch nach der Verteuerung noch weiterhin problemlos reisen, Fleisch essen und Autofahren können und das macht zurecht wütend. Die Selbstgerechtigkeit als vermeintliche, gesellschaftliche Gerechtigkeit, dass ist es was viele Menschen an den Grünen wütend macht. Erst konsequent vorleben und dann einfordern, anders herum funktioniert die Moral-Leier nicht!

    • @Januß:

      Oder einfacher gesagt: Die Grünen wollen eine drastische Reduzierung des CO2 Ausstoßes und dessen Gegner argumentieren damit, jemandem beim Nasebohren gesehen zu haben

      • @Rudolf Fissner:

        Es gibt Dinge, die lassen sich nicht einfach sagen, weil sonst der Inhalt verloren geht. Wie man den Inhalt verloren gehen lässt haben Sie sehr schön veranschaulicht.

      • 0G
        05653 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Wollen die grünen das oder wollen die grünen erzieherische Maßnahmen durchsetzen, indem sie mal wieder versuchen in unser Gewissen zu beissen. Der florierende Warentransport per Flugzeug steht jedenfalls mangels Masse an Gewissen nicht auf der lauthals propagierten giftgrünen Agenda.

  • Selbst Grünenwähler kann trotzdem mal hinterfragt werden wie sinnvoll die Reisen sind. Persönlich halte ich Wasserleitungen verlegen durch junge Leute in Tansania für totalen Quatsch. Ist auf der selben Ebene wie Abiturienten die mal ein bisschen Lehrer/Hilfspfleger/... spielen. Die Flugkosten und Unterbringung ist sinnvoller in lokale Kräfte gesteckt. Dementsprechend ist das aus Klimatechnisch auch Quatsch.



    Aber im Sinne der postabiturienten Überseeverschickung, wie im Artikel beschrieben, legitim (solange nicht Pataya oder Malle).

    Dementsprechend ist es schon legitim sowas zu hinterfragen.

  • Trotz dieses Wissens fällt es der Ökokommunity mehr auf, wenn ich mit dem Auto nach Spanien fahre, als wenn ich flöge. Am Ende könnte eine Verlängerung der Mindesturlaubszeit das Klima mehr schonen, wenn dann mit dem Auto die Urlaubsreise angetreten würde. Oder: Nimm dir Zeit, dann schonst Du die Umwelt.

    • @ophorus:

      "Am Ende könnte eine Verlängerung der Mindesturlaubszeit das Klima mehr schonen, wenn dann mit dem Auto die Urlaubsreise angetreten würde."

      Oder via reanimierten Zeppelin-Verkehrsnetz (Ernst gemeint!!! liebe taz, schreibt mal was darüber)

      Bei 120 km/h ist man zumindest deutlich schneller über den großen Teich als mit dem Schiff und man kann sich im Gegensatz zum Flugzeug an Bord frei bewegen.



      Wäre auch was für Cem Özdemir während der Sommerpause des Parlaments.

      Und der Urlaub wäre wieder eine Reise. Denn nur Reisen bildet, Urlaub nicht unbedingt...

      • @Oliver Tiegel:

        www.stuttgarter-ze...-e35f53b29d65.html

        Ok. War teilweise doch auch ein Abenteuer. Aber vielleicht kann man die Zeppeline noch besser entwickeln und aus den Problemen der Vergangenheit lernen (dass man kein Wasserstoff mehr verwendet dürfte klar sein)

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Als ehemaliger Vielflieger, beruflich wie privat und letztmalig 2010 schaue ich ohne Schuldgefühle zurück.

    Jenseits der ganzen Relativierungslitanei, der gespreizten Entschuldigungen und des "In Schutz nehmens" der Guten wider die bösen Rechten hier im Artikel gibt es dennoch einen absolut zutreffenden Punkt:

    "Statistisch überrascht es nicht, dass Grünen-Wähler öfter fliegen als manch andere. Denn viele sind hochqualifizierte Gutverdiener – laut Umweltbundesamt genau die Bevölkerungsgruppe, die am häufigsten fliegt."

    That's it ... und den -all inclusive- Ballermann auf Mallorca et al. für bildungsferne Geringverdiener kann man durchaus Geschichte sein lassen.

    Dito eines meiner Ruhestandshobbys der letzten Jahre: Vom Nordkap bis Sizilien, demnächst vielleicht auch mal wieder nach Portugal (der Weg ist das Ziel) mit dem Euro-4 Schadstoffdiesel unterwegs zu sein.

    Würde ja stattdessen gern vor der Glotze sitzen und die Brauerei meiner Wahl hochleben lassen;

    aber wir besitzen seit Jahren kein TV-Gerät mehr ...

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Und ich mach das Gleiche mit dem Euro 0- nachdem ich ihn testen liess beim schweizer Autoclub noch lieber.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @ophorus:

        Habe ich nicht verstanden, das mit dem Euro-0 und dem schweizer Autoclub.

        Btw. die Schweiz und andere europäische Länder müssen glücklicherweise nicht am deutschen Wesen, den Bleifußindianern hierzulande genesen.

        Ich finde das absolut entspannend außerhalb der deutschen Grenzen mit Automatik und Tempomat bestenfalls 120 bis 130 km/h zu fahren; obwohl mein Schadstoffmobil sich theoretisch auch jenseits der 200 bewegen kann.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @90857 (Profil gelöscht):

      Kaufen Sie sich ein paar Solarzellen und einen Fernseher, dann können Sie auch wieder das richtige Bier der richtigen Brauerei trinken.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Wenn man sich mit Öko-aktivismus gut fühlen will darf man fliegen so lang es nicht zu oft ist und man sich schlecht dabei fühlt. Will Mann/Frau/X den Klimawandel aufhalten darf man nicht fliegen, Fleisch essen, Auto fahren und das Internet, Computer, Handy nur für das nötigste benutzen.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @83379 (Profil gelöscht):

      .



      Rien de plus simple !

  • Größtenteils Zustimmung meinerseits, mit ein paar Einwänden:



    "Selbst Klimaschützer [...] fliegen in den Urlaub..."

    Sollten Sie aber nicht. Andere genannte Dinge wie Konferenzen, Hilfsarbeit, Kulturaustausch gehen sicherlicb (begrenzt) durch, aber wer Stand heute immernoch denkt, es wäre okay nur für ein zwei Woche Erholung (die man fliauch an der Ostsee bekommt) in den Flieger zu steigen, der hat den Schuss mMn ganz eindeutig noch nicht gehört.

    "Und wie sollten sie ihre Familie besuchen, wenn die am anderen Ende der Welt lebt – wie bei Cem Özdemir, der mit einer argentinischen Journalistin verheiratet ist? Dürfen Grüne ihre Familie nicht mehr sehen?"

    Hier würde ich tatsächlich auch starke Einschränkungen machen. Natürlich ist es schön, wenn man in den Staaten odet sonstwo wohnt ein, zwei Mal im Jahr zurück zur Familie nach Deutschland fliegen zu können. Aber da sehe ich auch ganz ehrlich nicht mehr, wie das in den Maßen heutzutage noch drin ist. Das ist halt auch ein klarer Fall von das eigene Wohlfühlen für ein, zwei Wochen über die Belange des Planeten zu stellen. Das ist natürlich scheiße und ein wenig traurig, dass das nicht so ohne Konsequenzen möglich ist, aber in Zeiten von Skype und co. auch nicht mehr die Welt. Und selbst im Falle a la Özdemir sollte man sich immer überlegen inwieweit es nicht möglich ist, das Leben so umzustellen, dass sich weite regelmäßige Reisen möglichst vermeiden lassen. Da muss man dann aber jeden Einzelfall für sich beurteilen.

    • @Snip Snap:

      WOLFGANG GRÖNDINGER schreibt:



      > Ein Verbot von Flugreisen hat keiner gefordert, auch Grünen und Klima-Aktivisten nicht. <

      Ach ja? Dann sollten sie es aber schleunigst fordern!

      Wer Richtigkeit und Logik dieser Grafik anerkennt, kann schwer zu einer anderen Schlussfolgerung kommen.



      de.wikipedia.org/w...aris_Agreement.jpg

  • So dumm, wie gern behauptet wird, sind Recht auch nicht immer. Zumindest haben einige unter ihnen eine gute Nase für die Sollbruchstellen, die ihre Gegner aus lauter Arroganz einbauen in ihre „Politik“. Davon, schließlich wollen sie selbst profitieren, die Rechten.

    Schon klar, dass Grünen-Wähler privilegiert sind. Nur: Haben sie das immer verdient? Und wenn Flugreisen schon rationiert werden müssen - wer darf dann fliegen und wer nicht? Darf nur der fliegen, wer dabei ein schlechtes Gewissen haben muss, weil er angibt damit, dass er die Konsequenzen sieht? Oder darf auch der fliegen, der diese Konsequenzen einfach abstreitet? Wem glaubt man eher, wenn man sich (oder doch wenigstens seine Träume) opfern soll zu Gunsten der angeblich Besseren? Denen, die man beneidet, oder den Hetzern?

    Ich fürchte, wer sich dafür auf die Schulter klopft, dass er in Afrika richtig viel Gutes tut, während es mit den gleichwertigen Lebensbedingungen in Deutschland noch nicht überall wirklich weit her ist, der braucht sich nicht wundern, wenn Fans der Nation seine Privilegien in Frage stellen. Schließlich: Nicht Afrikaner wählen das deutsche Parlament, sondern Sachsen, Thüringer, Hessen und Bayern.

    Mag ja sein, dass Grüne der Ansicht sind, sie hätten ein größeres Stück vom kleiner werdenden Kuchen verdient als Leute, die weniger global denken. Nur: Das ist nicht entscheidend in einer Demokratie.

    In einer Diktatur oder in einem Kaiserreich kann man die (temporär) Machtlosen ganz einfach ignorieren und/oder abschlachten lassen, wenn sie sich auf die Hinterbeine stellen. In einer Demokratie geht das so einfach nicht. Da haben alle Menschen grundsätzlich das gleiche Recht auf Teilhabe. Da muss man seine Macht mit anderen teilen. Zumindest alle vier Jahre. Man muss also aufpassen, dass man die Leute überzeugt. Sonst tun das nämlich die, die man nicht leiden kann. Weil auch sie ein besonders großes Stück vom immer kleiner werdenden Kuchen abschneiden wollen für sich.

    • @mowgli:

      Vielen Dank für die versachlichtenden Worte!



      Ich möchte nur noch einen Ansatz zur Lösung des Dilemmas anfügen:



      Wer in seinem Bemühen um die Zukunft der Bewohnbarkeit der Erde ernst genommen werden will, der verzichte auf ALLE unnötigen Reisen mit nicht umweltneutralen Verkehrsmitteln, nehme bitte dabei das Wort "unnötig" wirklich ernst und verstecke dabei nicht Bequemlichkeit oder egozentrische Spaßfaktorsuche hinter vorgeschobenen Notwendigkeiten!



      Zurück bleibt ein entschleunigtes, den kleinen Dingen wieder Bedeutung gebendes und somit ganz sicher auch gesünderes Leben. Und da unvermeidbare Flüge, Autofahrten o.ä. ausgenommen sind, bleibt die Ausübung jeglicher sinnhaften Tätigkeit, ob beruflicher oder ehrenamtlicher Natur, davon unberührt.



      Das würde die Angriffsfläche erheblich verkleinern und die eigene Glaubwürdigkeit um den selben Faktor erhöhen...

  • Wir sollten in der Tat das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Deshalb muss Gerechtigkeits-- mit Umwelt-und Klimafrage zusammengeführt werden und sich der Debatte gestellt werden, wie viel privates Einkommen und Vermögen pro Person ist angemessen, respektive kann dieser Planet verkraften wenn wir einst 10 Milliarden und mehr Menschen sind. Denn klar ist, dass Geld wandert in den Verbrauch von Ressourcen und damit in den Konsum. Vergraben wird es meines Wissens nämlich nicht.