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Kipping und Lauterbach zur Sozialreform„Hartz IV ist ein Gespenst“

Katja Kipping (Linke) und Karl Lauterbach (SPD) sind sich einig: sie wollen Hartz IV abschaffen, Reiche stärker besteuern und Neiddebatten beenden.

Ein Hartz und eine Seele: Katja Kipping und Karl Lauterbach im Bundestag Foto: Stefan Boness/Ipon

taz: Herr Lauterbach, „die Hartz-Reformen sind linke Reformen.“ Wer hat das gesagt?

Karl Lauterbach: Ich 2005. Damals war ich einer der wenigen Linken, die die Reformen befürwortet haben. Jetzt befürworte ich die komplette Abkehr von Hartz IV.

Woher der Sinneswandel?

Lauterbach: Eine Medizin, die ihre Wirkung getan hat, muss man absetzen. Sonst produziert sie nur noch Nebenwirkungen. Damals waren die Reformen nötig, jetzt sind sie schädlich.

Aha. Warum?

Lauterbach: Wegen Hartz IV ist in den Nullerjahren in Deutschland die Arbeitslosigkeit extrem zurückgegangen – bei Ungelernten um 50 Prozent stärker als bei Qualifizierten. Das lag auch an dem Druck. Heute ist die Lage anders. Hartz IV hat vor zehn Jahren die Löhne im unteren Bereich gesenkt. Deshalb ist die Arbeitslosigkeit gesunken. Aber heute sind die Löhne in diesen Bereichen eher zu niedrig.

Und wenn die Arbeitslosigkeit steigt, dann ist Hartz IV wieder ein probates Mittel?

Lauterbach: Nein, wir haben mittelfristig und demografiebedingt einen Mangel an Arbeitskräften. Massenarbeitslosigkeit ist heute eher ein hypothetisches Problem. Selbst wenn es dazu käme, bedeutete das nicht, dass wir Hartz IV wieder einführen.

Bild: Stefan Boness/Ipon
Im Interview: Katja Kipping

Die 42-Jährige ist seit 2012 Co-Vorsitzende der Linkspartei. Von 1999 bis 2005 war sie für die PDS im sächischen Landtag, seit 2005 ist sie im Bundestag. Kipping tritt für ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle ein.

Frau Kipping, halten sie die Wandlung des Sozialdemokraten Lauterbach für glaubwürdig?

Katja Kipping: Ich freue mich immer über Erkenntnisfortschritte. Endlich kommt Bewegung in die Debatte. Dabei darf es aber nicht bleiben. Momentan fehlen uns noch die Mehrheiten im Bundestag, um Hartz IV durch soziale Garantien oder durch eine sanktionsfreie Mindestsicherung zu ersetzen. Aber ich hätte da auch einen nach vorne weisenden Vorschlag.

Nämlich?

Kipping: Ich möchte eine Enquetekommission einzurichten. Dafür reichen 25 Prozent im Bundestag. Wenn Linke, Grüne und zumindest ein Teil der SPD-Fraktion im Parlament eine Enquetekommission „Alternativen zu Hartz IV“ einrichten, kann man dort vom Bürgergeld über die Garantiesicherung bis hin zum Grundeinkommen die Alternativen diskutieren. Das könnte am Ende eine Basis für einen Politikwechsel sein – wenn wir eine Mehrheit für eine Regierung der sozialen Vernunft erreichen.

Unterstützt die SPD diese Idee?

Lauterbach: Wir debattieren in der SPD derzeit. Ich will eine vollkommene Abkehr von Hartz IV, aber es gibt auch zurückhaltendere Positionen. Bevor wir gemeinsam mit anderen Fraktionen eine Enquetekommission fordern, müssen wir erst unsere Position artikulieren.

Also nein?

Lauterbach: Ich finde den Vorschlag nicht unattraktiv. Aber das Wichtigste für die SPD ist, dass wir für uns Klarheit schaffen.

Bild: Stefan Boness/Ipon
Im Interview: Karl Lauterbach

Der 55-Jährige ist seit 2013 Vizevorsitzender der SPD-Fraktion und Gesundheitsexperte. Er war CDU-Mitglied und ist 2001 SPD-Genosse. Er tritt für eine Bürgerversicherung und die Zweiklassen-Medizin ein.

Das kann noch dauern …

Lauterbach: Nein. Wir werden diese Diskussion in den nächsten zwei Monaten abschließen.

Wirklich? Manche SPDler wollen Sanktionen für Hartz-IV-Empfänger abschaffen. Andere wollen auf keinen Fall Leute alimentieren, die nicht arbeiten wollen.

Lauterbach: Nein, so tief ist die Spaltung nicht. Ich glaube, dass Sanktionen als demütigend und willkürlich empfunden werden – und für den Arbeitsmarkt nichts bringen. Ich hoffe, dass dies auch die Position der SPD wird.

Ich will eine vollkommene Abkehr von Hartz IV, aber es gibt auch zurückhaltendere Positionen in der SPD. Wir werden diese Diskussion in den nächsten zwei Monaten abschließen.

Karl Lauterbach

Frau Kipping, warum ist Sanktionsfreiheit so wichtig?

Kipping: Weil es ein Grundrecht auf soziokulturelle Teilhabe gibt, das nicht beschnitten werden darf – und dass man sich nicht durch Leistungsbereitschaft verdienen muss. WählerInnen müssen ja auch nicht erst fünf kluge Bücher lesen, um wählen zu dürfen. Grundrechte existieren, ohne dass man sie verdienen muss. Außerdem zeigen Studien, dass Sanktionen Isolation fördern. Sie wirken demotivierend. Oder sie führen dazu, dass Menschen bereit sind, schlechte Löhne in Kauf zu nehmen.

Aber wie verkaufen Sie die Abschaffung der Sanktionen der Verkäuferin oder dem Busfahrer, die mit 1.300 oder 1.800 Euro netto verdienen – und mit ihren Steuern Hartz IV bezahlen?

Kipping: Das ist ein populistisches Argument. Es ist Augenwischerei, der Verkäuferin einzureden, sie hätte einen Euro mehr am Monatsende, wenn es Hartz-IV-Betroffenen noch schlechter geht. In der Regel ist es ja anders herum. Niedrige Sozialleistungen ziehen die Löhne nach unten.

Lauterbach: Einverstanden. Man darf die schlecht bezahlte arbeitende Bevölkerung nicht gegen Arbeitlose ausspielen. Und nicht den Eindruck erwecken, dass Hartz IV-Empfänger nicht arbeiten wollten.

Wie bitte? SPD-Kanzler Schröder sagte damals, es gebe kein Recht auf Faulheit.

Lauterbach: Ich kenne in meinem Wahlkreis keinen Arbeitnehmer, der wenig verdient und neidisch auf Arbeitslose ist. Das ist eine Fata Morgana der Rechten. Und ja: Auch in meiner Partei haben sich damals viele ins Bockshorn jagen lassen.

Kipping: In der Hochzeit des Neoliberalismus war das Feindbild der faule Arbeitslose. Heute ist es der Flüchtling. Eine wichtige Aufgabe progressiver Politik ist es, nicht in Neiddebatten einzusteigen, die verletzbarere Gruppen gegen andere verletzbarere Gruppen ausspielt. Stattdessen brauchen wir ein neues Wir-Gefühl.

Manche Studie belegt, dass Arbeitslose sich schneller Jobs suchen, wenn sie mit Sanktionen rechnen müssen.

Lauterbach: In Süddeutschland, wo es teilweise Vollbeschäftigung gibt, liegt der Anteil der Hartz-IV-Empfänger bei einem Prozent der Bevölkerung. In dieser Lage haben Sanktionen keine positiven Wirkungen mehr. Dafür schüren sie Ängste auch bei jenen, die Jobs haben. Hartz IV ist ein Gespenst. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein minimal ist, hat jeder Angst, dass erst Einkommen und Vermögen weg sind, danach wird kontrolliert wie viele Zahnbürsten im Bad stehen.

Es ist Augenwischerei, der Verkäuferin einzureden, sie hätte einen Euro mehr am Monatsende, wenn es Hartz-IV-Betroffenen noch schlechter geht. In der Regel ist es ja anders herum. Niedrige Sozialleistungen ziehen die Löhne nach unten.

Katja Kipping

Frau Kipping, das sind eigentlich Ihre Argumente, oder?

Kipping: Das stört mich nicht. Das zeigt, dass links wirkt. Ich habe mich seit langem für die Abschaffung des Hartz-IV-Sanktionssystems engagiert – und oft gehört: Kalter Kaffee, das interessiert doch keinen mehr. Dabei betrifft die Höhe des Hartz-IV-Regelsatzes über sieben Millionen Menschen in diesem Land.

Herr Lauterbach, wie viel Geld sollen Hartz IV Empfänger nach Willen der SPD bekommen?

Lauterbach: Um den Willen der SPD geht es gerade nicht. Der Regelsatz darf nicht Objekt eines Überbietungswettbewerbs sein, sondern wird nach Bedarf ermittelt. Wir müssen uns die Berechnungsgrundlagen der Sozialverbände genau anschauen.

Kipping: Ich verstehe ja, dass sich die SPD noch nicht festlegen möchte. Aber man kann nicht so tun, als wären die Zahlen unklar. Wenn man nur die offensichtlichen Tricks aus der jetzigen Methode, den Bedarf zu bestimmen weg lässt, müsste der Regelsatz bei 580 Euro liegen.

Welche Tricks?

Kipping: Bei der Berechnung der Regelsätze werden alle Ausgaben für Übernachtungskosten oder selbst für einen Campingurlaub abgezogen, genauso wie Weihnachtsbaum, Blumen, Grabschmuck, Hundefutter, Reinigungskosten oder die Tasse Kaffee unterwegs. Hartz IV Beziehenden stehe das nicht zu. Korrekte Berechnungsgrundlagen für Regelsätze liegen auf dem Tisch. Sie sollten nicht so tun, als ob es im Sozialministerium einen Erkenntnismangel gibt.

Lauterbach: Das tue ich nicht. Ich kenne die unterschiedlichen Berechnungsmethoden. Aber es ist für die Debatte in der SPD nicht hilfreich, zwei radikale Schritte zu gehen – Sanktionen weg und höhere Regelsätze – und zudem die Detaildiskussion zu führen, wie hoch der Regelsatz sein soll. Mit der jetzigen Berechnung liegen wir falsch. Das räume ich ein.

Warum diskutiert die SPD erst jetzt das Ende von Hartz IV? Hat das etwas mit den Wahlniederlagen in Hessen und Bayern zu tun?

Lauterbach: Nein, das wäre zu einfach. Wir arbeiten in der SPD ernsthaft ernsthaft daran, uns programmatisch neu aufzustellen. Seit Monaten, bis in die Unterbezirke hinein.

Ich befürworte seit mindestens zehn Jahren eine massiv erhöhte Erbschaftsteuer. Dass der Steuersatz sinkt, je mehr man erbt, ist ein Skandal. Und ich bin auch für eine Vermögenssteuer.

Karl Lauterbach

Kipping: Nicht nur bei Facebook-Diskussionen merke ich eine unglaubliche Skepsis gegenüber der SPD: „Das meinen die doch eh nicht ernst.“ Ich mache mir diese Kritik nicht zu eigen. Aber: Auf die Ankündigungen muss etwas folgen. Wenn nur ein neuer Name dabei herauskommt, wäre das fatal. Auch für die SPD.

Lauterbach: Davor warne ich auch. Ein Etikettenschwindel wäre fatal.

Wo sehen Sie sonst noch Verbesserungsbedarf, Frau Kipping?

Kipping: Ein Punkt, der im Alltag für viel Ärger sorgt, ist die Definition der Bedarfsgemeinschaft. Beispiel: Eine Alleinerziehende, die Hartz IV bekommt, zieht mit ihrem neuen Partner zusammen, der gerade so über der Bemessungsgrenze liegt. Der wird vom Amt sofort in die Haftung genommen für die neuen Kinder. Das führt zu viel Frust.

Lauterbach: Kinder leiden besonders unter Hartz IV. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie dauerhaft stigmatisiert sind. Deshalb wirbt Andrea Nahles für eine Kindergrundsicherung.

Kipping: Die Konzentration von armen Kindern in bestimmten Stadtvierteln ist ein großes Problem. Schuld sind die explodierenden Mieten, aber auch die Art, wie die Kosten der Unterkunft geregelt sind. Dann kommen noch Geflüchtete hinzu. In Grundschulen treffen Kinder reicher Eltern kaum noch auf die armer Eltern.

Lauterbach: Dazu ist die Forschungslage interessant. Kinder aus benachteiligten Familien profitieren am stärksten, wenn zwei Dinge gegeben sind: Ganztagsunterricht und die soziale Durchmischung. Das nutzt Kindern mehr als die Qualität der Lehrer.

Kipping: (lacht) Ich sehe schon die Überschrift vor mir: „Die Qualität der Lehrer ist egal“

Lauterbach: Es ist nicht ganz falsch. Schlaue Kinder als Mitschüler helfen meist mehr als schlaue Lehrer.

Sozialstaatsreformen sind teuer. Warum traut sich die SPD nicht, die Erbschaftsteuer zu erhöhen oder die Vermögenssteuer einzuführen?

Wir sagen ehrlich, dass Leute, die viel verdienen – Singles ab 7.000 Euro im Monat – stärker belastet würden.

Katja Kipping

Lauterbach: Ich befürworte seit mindestens zehn Jahren eine massiv erhöhte Erbschaftsteuer. Dass der Steuersatz sinkt, je mehr man erbt, ist ein Skandal. Und ich bin auch für eine Vermögenssteuer.

Bei der SPD-Spitze vermissen wir diese Leidenschaft.

Lauterbach: Mag sein. Aber ich bin jetzt hier gerade Ihr Interviewpartner.

Aber in der SPD sind Sie schon noch?

Lauterbach: Ich bin auch Teil der SPD-Spitze und nehme für mich in Anspruch, eigene Meinungen zu vertreten. Eine Sozialstaatsreform käme nicht ohne Steuererhöhungen für Gutverdiener aus, allein deshalb, weil sie sonst nicht akzeptiert würde. Wir könnten nicht nur im Bundeshaushalt umverteilen.

Kipping: Es müsste klar sein, dass eben nicht die Verkäuferin zahlt. Sie müsste durch eine Steuerreform entlastet werden, ebenso der Facharbeiter mit mittlerem Einkommen. Wir sagen allerdings ehrlich, dass Leute, die viel verdienen – Singles ab 7.000 Euro im Monat – stärker belastet würden.

Leute, die lange gearbeitet haben, bekommen nur ein Jahr lang Arbeitslosengeld – und stürzen dann ins Hartz IV-Niveau. Wie kann man das ändern, Herr Lauterbach?

Lauterbach: Dieser Fall ins Bodenlose, der Übergang vom Arbeitslosengeld I zu Hartz IV, macht Angst. Meine Prognose ist: Die Angst wird noch zunehmen. Wir werden erleben, wie gut verdienende Berufsgruppen durch die Digitalisierung überflüssig werden. Denken Sie an den Ingenieur, der Diesel-Motoren entwickelt. Deshalb muss das Damoklesschwert aus meiner Sicht weg. Mein Vorschlag wäre: Das Arbeitslosengeld I ist das einzige Arbeitslosengeld, das wir benötigen. Aber es muss mit einer Weiterbildung verbunden werden.

Die SPD stellt den Arbeitsminister. Anders als die Linkspartei wird sie daran gemessen, was sie umsetzt. Unschön, oder?

Lauterbach: Die SPD hat versprochen, sich neu aufzustellen. Das steht eben im Spannungsverhältnis zur Regierungsarbeit. FDP und Konservative nutzen das gegen uns. Sie warnen, dass wir ein rot-rot-grünes Bündnis vorbereiten. Das hielte ich übrigens für richtig.

Späte Erkenntnis …

Lauterbach: Ich werbe dafür seit Jahren Es wäre das einzige progressive Bündnis, das eine umfassende Sozialstaatsreform verwirklichen könnte.

Kipping: Wenn man diese Veränderung will, muss man sich gegen Hetzkampagnen immunisieren. Gegenwind müssen wir aushalten – und am Ende andere Mehrheiten erstreiten.

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82 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • In der letzten Legislatur hätte man RRG haben können. Auch jetzt sehe ich da keine Ambitionen, lieber springt die SPD in den einstelligen Abgrund. Trotzdem gut, das es noch Leute in der SPD gibt, die in der Lage sind eine eigene Meinug zu äussern.

  • Wenn du ein Kreuz machen mitgestalten nennst hast du anscheinend keine Vorstellung von wirklicher Demokratei

    • @Yvonne 33:

      Das ist meine Antwort an "KAMI" der/die mich populistisch nannte, weil ich sagte wir hätten die EU nicht mitgestaltet.

  • Hartz4 ist kein Gespenst, wie der taz Aufmacher verheißt, Hartz4 ist real-existierend.



    Das reale Gespenst ist die Hartz4 Abschaffung, die steht in den Sternen, samt Wahrheits- , statt Enquetekommission, evtl. Entschädigungsforderung von Millionen Hartz4 Leistungsbeziehern seit 2003 aufgrund Rechtsverkürzung Art. 3 Grundgesetz (GG), u. a. durch Sanktionen hartz4 Regelsatz gegen Null unter grundgesetzlich garantiertes Existenzminimum zu drücken, Restvermögen Entzug vor Schonvermögen vor Antrag Annahme auf Hartz4 Leistungen, Forderungseigentum Entzug bei Rentenbezug ab der Jahrgänge 1938, den Rentenbezug vorheriger Jahrgänge dagegen nicht mit Entzug zu belegen, gerichtsfest für Mustersammelklagen durch Verbände zu listen.



    Der Ingenieur fällt oft nicht eben gleich in ein Loch, wie Karl Lauterbach meint, sondern hat vor Hartz4 Bezug nach 1 Jahr Arbeitslosigkeit, sachgrundloser Entwertung seiner fachlichen Kompetenz für 1. Arbeitsmarkt, sein Restvermögen vor dem Schonvermögen (500 €/Lebensjahr) für Altersvorsorge bis ins Rentenalter, ab Rentenantritt gibt es altersdiskriminierend nur noch Schonvermögen Pauschale an 2900 €/Person, als ob es nichts mehr vorzusorgen gibt bei anschwellender Selbstbeteiligung im Krankheitsfall, chronischer Erkrankung, barrierefreie Instandsetzung von Wohnungen, Wegfall des Sterbegeldes, das alles zu Gunsten staatlicher, privater Arbeitgeber als Subvention eigenen Lohns zu verfrühstücken.

  • Der Unterschied bei Hartz4 Abschaffung zwischen Katja Kipping Linke, Karl Lauterbach SPD, die Linke will zwingend Regelsatz erhöhen auf 580 €/Person/Monat Unterhalt/Miete, SPD genügt es, Sanktionen abzuschaffen unter der Losung "Wir lassen Hartz4 hinter uns", warum, weil Sanktionen Hartz4 Regelsatz den Leistungsbezug ungesetzlich unter Existenzminimum drücken, irgendwann Entschädigungsforderungen Betroffener vor Gerichten auslösen können?



    Der öffentliche Diskurs "Hartz Abschaffen" weicht bisher der Frage aus, ob durch Hartz4 selber bei Regelsatz unter Existenzminimum, sonders bei Sanktionen es zu alltäglich praktiziert von Amtswegen Rechtsverkürzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes Art 3 Grundgesetz (GG) kommt. Warum eigendtlich, die Arbeitsmarktreform Agenda2010/Hartz4 war 2003, nach Einführung des €, unter Bruch Maastrichter Kriterien von ihrer Konstruktion gesamtgesellschaftlich als deutscher Tiger gestarte, am Ende 2005 unter Bruch des Gleichbehandlungsgrundsatzes zu alleinigen Lasten Arbeitnehmern, Rentnern, zu Gunsten privater, staatlicher Arbeitgeber sachgrundlos als Kaminvorleger gelandet.







    Unterschiedliche Veranlagung des vom Bundesverfassungsgericht (BVG) bestätigten Grundrechts auf ein pfändungsfreies Existenzminimum aktuell 1134 €/Person/Monat, was bei vermögensnahen Schichten über steuerlich vorab ausgezahlte Freibeträge gilt, gilt nicht für Hartz4 Empfänger, auch nicht als Aufstocker, könnte ebenfalls auf Bruch des Gleichbehandlungsgrundsatzes verweisen, wie die Quellensteuer bei Lohnempfängern, die nicht für Einkommensbezieher gilt, noch bei Cum EX Steueroptimierungs Modellen greift.

    Hartz4 steht für Zusammenlegung vorheriger Arbeitslosen-, Sozialhilfe. Arbeitsmarktreform Agenda2010 ebnete das zuvor bestehende Abstandsgebot zwischen Arbeitslosen- , Sozialhilfe ein, abgesenkt zum Hartz4 Regelsatz Arbeitslosengeld II, allein unterm Existenzminimum angekommen, bei Sanktion verfassungswidrig weiter unterschritten wird.

  • sobald wir uns nicht mehr im globalen wettbewerb befinden können wir ein grundeinkommen dass Ihren vorstellungen entspricht sofort einführen

  • was passiert dann nach der Revolution?

    die revolution wird am anfang eine sehr begrenzte zielsetzung haben.: und zwar die wiederherstellung des primates der politik



    dafür ist der ausstieg aus der kapitalistischen globalisierung,dem freihandel und dem wettbewerbsföderalismus unverzichtbar.

    ausserdem werden einige der schlimmsten missbräuche zu denen es in der neoliberalen ära gekommen ist sofort beendet.

    die staatsschulden und die schulden der überschuldeten privaten haushalte werden anulliert und die sanktionen mit denen arbeitslose gedemütigt und gefügig gemacht werden sofort abgeschafft.

    für alle nicht-gewalttätigen kleinkriminellen gibt es eine amnesty



    sie werden aus den gefängnissen entlassen

    Wie unterscheiden Sie Kapitalismus und Neoliberalismus? Welcher Mechanismus soll - anstelle des "Preises" - für die Zuteilung von Gütern sorgen?

    zunächst einmal tritt an die stelle einer allzufreien marktwirtschaft eine hinreichend regulierte.



    ausserdem wird die marktwirtschaft überall dort abgeschafft wo wir keine marktwirtschaft wollen



    im bereich der öffentlichen güter werden wir keine private konkurrenz tolerieren.

    wir haben auch beschlossen dass es keinen handel mit tieren oder deren fleisch mehr geben darf.

    auf dem land werden wir das genossenschaftliche eigentum oder auch den freien kleinbauern der auf eigenem land tätig ist fördern und den grossgrundbesitz abschaffen

    die Häuser werden denen gehören die darin wohnen.alle privaten vermieter werden enteignet

    im virtuellen raum werden wir wie es dessen natur entspricht alle eigentumsrechte abschaffen

    banken und grossunternehmen werden sozialisiert und zu staatseigentum



    grosse private konzerne darf es nie wieder geben

    kleine selbständige werden gefördert,aber es wird vermögensobergrenzen geben

    im bereich der rohstoffe



    der energie und des verkehrs wird die planwirtschaft eingeführt

  • für mich ist grausamkeit kein selbstzweck sondern etwas dass ich vermeiden möchte.

    bei einer revolution kommt es darauf an deren erfolg zu sichern und die konterrevolution zu verunmöglichen.

    es gibt heute methoden der überwachungstechnologie die die grausamen mittel derer sich erfolgreiche revolutionäre in der vergangenheit oft bedient haben und teilweise wohl auch bedienen mussten überflüssig machen

    ich habe mich in anbetracht der möglichkeit wölfen elektronische fussfesseln von denen sie fast nichts merken anzulegen und in anbetracht der möglichkeit gefährliche exemplare dieser raubtierspezies einzufangen klar und deutlich gegen das töten von wölfen ausgesprochen

    die tierfreundlichkeit hört bei mir auch beim menschen nicht auf und gilt sogar für menschen die ich als feinde der menschheit betrachten muss

    es wäre in anbetracht dessen wie bösartig reaktionäre eliten sind und wie oft sie ihre hoffnungen schon auf den faschismus gesetzt haben absolut verantwortungslos sie nicht zu überwachen oder ihnen konterrevolutionäre aktivitäten zu erlauben

    aber es ist nicht nötig und auch nicht sinnvoll besiegte und entmachtete feinde unmenschlich zu behandeln.

    die revolution bedarf der strenge und der vorsicht aber nicht der grausamkeit

  • 6G
    66584 (Profil gelöscht)

    "Niedrige Sozialleistungen lassen die Löhne sinken..." Das ist also nicht populistisch, aber dass die Verkäuferin mit ihren 1300 netto die Harzt IV Sätze bezahlt ist es? Danke für diesen tiefen Einblick in die emotionsgetriebene Weltsicht dieser beiden erwachsenen Kleinkinder, denen nicht nur die Grundrechenarten sondern auch jede Form von Gerechtigkeit ein ewiges Rätsel bleiben werden.



    Man schaue sich einfach die Mieten in deutschen Großstädten an, die der Hartzer bezahlt bekommt und rechne Mal durch wie viel von den 1300 der Verkäuferin bleiben, dann versteht man es. Hinweis: 419€ bleiben da nur den Glücklichen.

    • @66584 (Profil gelöscht):

      Wenn sie die "Hartzer" anscheinend so beneidenswert finden, warum schmeißen Sie dann nicht Ihren Job?

      Warum hacken Sie auf die nächst unteren ein, statt gegen die anzugehen, die WIRKLICH für Ihren niedrigen Lohn verantwortlich sind, nämlich die Kapitalisten, Wirtschaftsbosse, Politiker und Wähler, die das auch noch unterstützen.



      Da trauen Sie sich wohl nicht ran?



      Die Hartz-Gesetze wurden gemacht, um in Deutschland auf Wunsch der Wirtschaftsvertreter einen möglichst breiten Niedriglohnsektor zu installieren.

    • @66584 (Profil gelöscht):

      "... dass die Verkäuferin mit ihren 1300 netto die Harzt IV Sätze bezahlt"

      Da prügeln die "Noch"-Arbeitnehmer seit Jahren auf die Hartz IV Empfänger ein, weil ihnen die Mainstreammedien eingetrichtert haben, dass eine Anhebung des Regelsatzes für die "faulen Hartzer" eine Frechheit wäre, und begreifen dabei überhaupt nicht, dass Hartz IV nur ins Leben gerufen wurde, um den Lohn in Deutschland zu drücken.

      Übrigens, der Freibetrag für die Einkommenssteuerzahler ist an den Hartz IV Regelsatz gekoppelt, und wenn der Hartz IV Regelsatz nicht erhöht wird, wird natürlich der Freibetrag auch nicht erhöht. Dass bei einem niedrigen Hartz IV Regelsatz die Löhne auch nicht steigen, ist klar.

      Gefördert wurde durch Hartz IV nur die prekäre Beschäftigung samt Leiharbeit und Werkverträgen. Gefördert wurden Hungerlöhne und Armut. Bei uns werden arme Menschen von der Bundesagentur für Arbeit gedemütigt, während es gleichzeitig in diesem Land Manager gibt, die Jahresgehälter beziehen wofür eine Krankenschwester zwischen 100 und 300 Jahre arbeiten müsste.

      Man kann den Bürgern eigentlich nur immer wieder den Leitspruch der Aufklärung von Immanuel Kant ans Herz legen: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

  • Schön dass sie Herrn Lauterbach damit konfrontieren. "die Hartz-Reformen sind linke Reformen.“ - da wird klar warum die SPD bei 14 % angekommen ist.

    Die einsetzende Auslandsnachfrage hat damals den ökonomischen Umschwung in Deutschland eingeleitet.

    Die schwindende Inlandsnachfrage (Hartz Reformen) hat die Krise verlängert.

    Was auch immer deutsche rechte Ökonomen als Naturgesetze präsentieren (Mindestlohn ist Teufelszeug, kostet Arbeitsplätze etc.) entpuppt sich oft genug als Blödsinn.

    Die AFD ist eine Ökonomen, deutsche Professoren und Nazipartei. Es wächst zusammen was zusammen gehört.

    Es erfolgte eine riesige Umverteilung von unten nach oben.

    Entdemokratisierung, sprich wer den Mund aufmacht kann gehen und Hartz.

    Jetzt kriegen die Leute von Merz, dem Siemens Chef und Co gesagt, selbst schuld wenn ihr keine Aktien habt. Wobei viele Menschen froh sind wenn sie über die Runden und den Monat kommen.

    Koks und Nutten-Peter Hartz, siehe Wikipedia, Albert-Speer Steinmeier und so ein sich windender Lauterbach. Der wird niemals eingestehen was er da angerichtet hat. Sein Selbstbild würde zusammenbrechen.

    Ein Honecker hat auch nie etwas zurückgenommen.

    Schröder, Peter Hartz, Albert Speer Steinmeier, Lauterbach und co sollen bitte nur noch eines, - sterben.

    • @taz_comment:

      schön dass sie die feinde der armen so hassen wie sie es verdienen gehasst zu werden

      aber nur der austritt aus dem sogenannten freihandel -das heisst dem erpressungszusammenhang auf dem die herrschaft der reichen beruht- wird uns die möglichkeit geben eine gesellschaft zu erschaffen in der es soziale gerechtigkeit geben kann

      ich schlage vor dass wir alle staaten europas in denen die mehrheit der bevölkerung keine lust mehr auf die kapitalistische globalisierung hat zu einem europäischen bundesstaat machen der mit dem sogenannten freihandel schluss macht.

  • Ein Bedingungsloses Grundeinkommen KANN ein erster Schritt zur Freiheit, zu Achtung der Persönlichkeit an sich, zu mehr Kreativität und Zuversicht führen. Ich glaube nicht, dass Menschen faul sind. Sie sind immer tätig, ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Freiheiten entsprechend.Was dann keiner mehr machen will, muss dann halt so gestaltet werden, dass es menschlicher wird.....



    Das gilt aber nur, wenn dieses Grundeinkommen eine entsprechende Höhe erreicht. Ist es zu niedrig, wird es zu einer bequemen Möglichkeit für die Arbeitgeber, Aussortierte Menschen im Gesellschaftlichen Off abzuparken.



    Die Sanktionen im Hartz-System gehören jedenfalls schon deswegen abgeschafft, weil sie in jeder Hinsicht Dysfunktional wirken. Sie treiben Menschen immer weiter ins Abseits, sind krankmachend und demotivierend und erzeugen Wut und vielleicht sogar gerade Verweigerung.



    UND sie wirken als Lohndrücker auf die gesamte Gesellschaft negativ ein.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Yvonne 33:

      Wie wäre es die bestehende Arbeit mittels Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich auf alle zu verteilen? Die Produtivitätssteigerung war in Deutschland doch so hoch, dass das locker von der Wirtschaft finanziert werden könnte. Aber da wird die Profitmaximierung der Privatwirtschaft durch die Erhöhung des relativen Mehrwerts mit der Einführung eines Grundeinkommens auf die Allgemeinheit abgewälzt, damit viel und billig produziert werden kann.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        schlägst du das mir vor?



        Wäre super, wenn endlich alle was von der Technisierung hätten.

        • @Yvonne 33:

          P.S. Das BGE nannte ich einen ERSTEN Schritt, und nur unter bestimmten Bedingungen. Es kann kein alleiniges Mittel bleiben.



          Von einer Revolution sind wir, denke ich, sehr weit entfernt.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Wenn ich dieses Interview lese, mit den beiden "Linken" stellen sich mir alle Nackenhaare auf.



    Dieser Satz von Lauterbach:



    "Lauterbach: Ich kenne in meinem Wahlkreis keinen Arbeitnehmer, der wenig verdient und neidisch auf Arbeitslose ist."



    ist bezeichnend für die Abgehobenheit dieser Politikerkaste.

    Vielleicht ist der Arbeitnehmer nicht neidisch, aber dass er korrekt bezahlt wird, ist in vielen Fällen zweifelhaft.

    Die Tochter einer Freundin ist alleinerziehend, verdient 1600 Euro brutto monatlich. Mit Hartz IV wäre sie besser gestellt.



    Neidisch ist sie nicht auf die Bezieher, eher völlig fertig, den Alltag mit dem Lohn zu stemmen.



    Sie möchte Vorbild sein für ihr Kind und keinesfalls auf Hartz angewiesen sein.



    Wie wäre es mal die Löhne ins Visier zu nehmen? Hilfe für eben diese Menschen, alleinerziehend, auf den Weg zu bringen? Für ein Einkommen und eine Rente zu sorgen, von der Mann/Frau leben kann?



    Was bleibt sind Phrasen, Phrasen, Phrasen!

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Was ist bei Ihnen das Gegenteil von „Ich kenne [...] keinen Arbeitnehmer, der wenig verdient und neidisch auf Arbeitslose ist."? Und in welchen Kreisen bewegen Sie sich?

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Dass jemand mit Alg II besser gestellt sein kann als ohne, ist unglaubhaft. Denn wenn ihr Einkommen so niedrig ist, kann sie ja aufstocken.

      • @Tomba:

        Wer Kinder hat und eine große Wohnung benötigt kommt mit Hartz IV im Grunde "besser" weg, als mit Arbeit. In diesem Fall bei einem Kind mag die Frau vielleicht 100 ERuro mehr in der Tasche haben, weil sie als Arbeitende das Kindergeld noch dazu bekommt, was bei Hartz IV abgezogen wird. Aber Sie hat durch die Arbeit auch mehr Ausgaben. Dass man als Alleinerziehende noch Aufstocken kann, ist für die Alleinerziehende sicher keine Neuigkeit. Warum erwähnen Sie das? Die Frau schrieb ja gerade, dass ihre Bekannte den Kindern ein gutes Vorbild sein möchte. Sie Arbeuitet, hat weder für sich noch für die Kinder Zeit und kriecht trotzdem am, Existenzminimum herum. Wie Weltfremd muss man sein, um das noch nicht mitbekommen zu haben, so wie Sie?



        Die Löhne müssen deutlich angehoben werden, Alleinerziehende deutlich besser gestellt werden und auf Lebensmittel darf es einfach überhaupt gar keine Steuern geben.

  • taz: „Frau Kipping, warum ist Sanktionsfreiheit so wichtig?“

    Frau Kippings Antwort war gut, aber sie hat noch folgendes vergessen zu sagen:

    Ein reiches und modernes Land wie Deutschland, das auch nur einen einzigen seiner arbeitslosen Bürger mit Sanktionen bedroht und die Androhung sogar noch wahr werden lässt, hat nicht mehr das Recht sich mit Art. 20 Abs. 1 GG ('Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat') zu "schmücken".

    Ein Staat, der sich einen § 10 SGB II ausdenkt, und dieser Paragraph im Grunde nur sagt „Wer nicht zum Wohle der Manager arbeitet, der soll auch nicht essen“, so ein Staat steckt immer noch in einer Zeit, die man früher als die Zeit der Sklaverei oder der Leibeigenschaft bezeichnete. Eine Zeit, die wir schon lange hinter uns gelassen hatten, bis Politiker und Wirtschaftsbosse auf die Idee kamen, die Hartz Reformen 2002 ins Leben zu rufen und die Leibeigenschaft damit wieder in Deutschland einzuführen.

  • SPD/CDU haben beschlossen: Das "Chancenteilhabegesetz": Bis zu 5 Jahre sollen Langzeiterwerbslose dazu gezwungen werden in der freien Wirtschaft zu arbeiten. Für einen Lohn der indirekt durch alle Steuerzahler durch Lohnzuschüsse von bis zu 100 % an den Arbeitgeber gezahlt wird.. Übrigens heißt es so toll: nach Tarif bezahlt und sozialversicherungspflichtig: Aber tatsächlich ohne Zahlung von Arbeitslosenversicherung- Damit die betreffende Person nicht so einen hohen Anreiz hat, wieder Erwerbslos zu werden. -Das ist zynisch!

    Ich hoffe, der Rest der Gesellschaft verwahrt sich gegen diesen weiteren Sozialstaatsabbau und die Entrechtung von Lohnabhängigen und protestiert laut. Denn die, die das DIREKT betrifft, sind zu wenige und zu schwach. Die Arbeitslosenversicherung ist ein erkämpftes Recht, das wir nicht hergeben dürfen. Mit Steuergeldern wird sonst so die Versklavung von Lohnabhängigen sowie die freie Wirtschaft finanziert- die hat seit Hartz eh schon mehr profitiert, als jemals zuvor.. Hierfür sind diese Gelder nicht gedacht!



    Wie wär`s, wenn endlich die anscheinend systematische Einstufung von Langzeiterwerbslosen durch Amtsärzte oder Sachbearbeiter, sie seien Ausbildungsuntauglich aufhören würde und die Menschen eine WIRKLICHE Förderung durch sinnvolles Lernen und Berücksichtigung ihrer Vorstellungen erhielten? Aber das ist offenbar gar nicht gewollt. Wir sollen unten bleiben.



    „Soziale Teilhabe“ ; dieses Wort bezog sich mal auf das Recht, an Kultur, Veranstaltungen oder Unternehmungen mit Anderen teilhaben zu können. Es wird bis zur Unkenntlichkeit verdreht und nur noch zu einem „Recht“ auf Arbeit heruntergebrochen, was letztlich aber Arbeitszwang ohne Rechte bedeutet..



    Übrigens: Der Einsatz von Langzeiterwerbslosen in der freien Wirtschaft, durch Steuermittel bezahlt, stand von Beginn der Hartz-Gesetze auf der Agenda. Immer Stück für Stück, daß keiner es merkt - Und dann; Rechte futsch! Wehrt Euch!

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Eines der grossen Errungenschaften der französischen Revolution war, dass auch die Priviligierten Steuern zahlen müssen und dass je mehr man verdient desto mehr man an die Gemeinschaft abgeben muss. Der Neoliberalismus hat dieses Prinzip umgekehrt und es gibt wieder eine priviligierte Kaste, die sich selbst vom Abgabenzwang befreit.



    Deswegen hat Vermögenssteuer und höhere Erbschaftssteuer nichts mit Sozialneid zu tun, sondern mit Gerechtigkeit. Zwei Mottos der französischen Revolution beinhalten die Idee der Gerechtigkeit: Die Gleichheit und die Brüderlichkeit. Dem setzen die Liberalen die Freiheit gegenüber. Die Freiheit über die Totalität seines Vermögens, beliebig verfügen zu können.



    In einer freien Gesellschaft darf es keinen Arbeitszwang geben, jeder hat das Recht zu verhungern oder im Luxus zu leben, ohne acht Stunden am Tag zu arbeiten.



    Dass eine Gesellschaft so nicht funktionieren kann, leuchtet jedem ein. Deshalb hat Voltaire folgendes gesagt: "



    Un pays bien organisé et celui où le petit nombre fait travailler le grand nombre et est nourri par lui et le gouverne." ( ein gut organisiertes Land ist jenes, wo eine geringe Anzahl von Leuten die grosse Masse arbeiten lässt und sich von dieser ernähren lässt und diese regiert).



    Die Masse muss also arbeiten, um zu leben und muss den Mehrwert schaffen, um die Kapitalisten zu ernähren, aber auch um die Armen, Brotlosen zu versorgen. Denn die Reichen fühlen sich für das Wohl der Gemeinschaft nicht zuständig. Die, die nicht arbeiten, müssen aber auch vom Müssiggang abgehalten und diszipliniert werden, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Dafür gibt es zwei Lösungen: Das Zuchthaus oder die Sozialleistungen. In Europa setzt man auf Sozialleistungen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre also die Rente, die der König seinen Vasallen jährlich zahlte, damit sie loyal zur Krone stehen, hier also zum neoliberalen Wirtschaftssystem.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      „Ein bedingungsloses Grundeinkommen wäre also die Rente, die der König seinen Vasallen jährlich zahlte, damit sie loyal zur Krone stehen, hier also zum neoliberalen Wirtschaftssystem.“

      Der Vergleich passt. So bitter das ist.

  • Etwas vom Thema abweichend, aber tangierend:



    Es ist den Leuten beinahe egal, was ein Mensch arbeitet, hauptsache die absolut fiktive Ressource Geld wird gepushed. Er kann andere als Immobilienmakler abzocken, die Natur ruinieren, Waffen zusammenbauen, alles schnurz. Außer er verkauft zum Beispiel Drogen oder prostituiert sich, dann kommt die hoch erhobene Moralkeule. Ein Vereinspräsident richtet beinahe eine Milliarde volkswirtschaftlichen Schaden an? Interessiert die Rechtschaffenen nicht, er ist im Ansehen längst rehabilitiert. Wehe aber dem Schwachen, dem Kranken oder sonstwie Gebeutelten: Er darf sich den Spießrutenlauf gönnen und sinnbildlich, wie wortwörtlich von der vorgeblich vernünftigen Gesellschaft bespucken lassen und sich das Existenzrecht absprechen lassen.



    Hat diese Vernunft des wahnsinnigen Wachstums, der Obrigkeitshörigkeit und Arbeitswut eine in sich geschlossene, nicht hauptsächlich psychologisch begründete Logik? Ich beantworte meine rethorische Frage mit Nein.

  • „Alternativen zu Hartz IV“

    Ich hätte da eine Idee: Für jeden sozialversicherungspflichtig gearbeiteten Monat, gibt es einen Euro extra Hartz IV. Wer also 10 Jahre gearbeitet hat, bekommt 120 Euro mehr.



    Die größte Ungerechtigkeit an Hartz IV ist mMn, dass jemand, der 20, 30 oder 40 Jahre lang eingezahlt hat, nach 12 Monaten das gleiche erhält wie jemand, der noch nie gearbeitet hat.

    • @Jens Frisch:

      Das sehe ich komplett anders: Eine Grundsicherung, die nicht zum Leben reicht, ist keine Grundsicherung. Und das steht im Widerspruch zur Achtung der Menschenwürde. Wenn man Ihr Modell nehmen würde, hätten ältere, arbeitserfahrene Hartz IV-Bezieher vielleicht eine Menschenwürde, aber die jüngeren dann eben nicht. So eine Anrechnung ginge nur beim Vermögen, aber eigentlich ist Hartz IV nach m.M. doch insgesamt so ein Mist, das es einfach weg muss.

    • @Jens Frisch:

      "Die größte Ungerechtigkeit an Hartz IV ist mMn, dass jemand, der 20, 30 oder 40 Jahre lang eingezahlt hat, nach 12 Monaten das gleiche erhält wie jemand, der noch nie gearbeitet hat."

      Hartz IV ist keine Versicherungsleistung. Das was Sie ansprechen war in etwa die Arbeitslosenhilfe und sie wurde gerade mit Agenda 2010 abgeschafft. Und wie sagte nochmals neuerdings Frau Nahles? "Keiner will zurück in die 90er Jahre."

  • Zu Hartz IV hilft: Einfach wegwählen was zu den Befürwortern zählt, dann taucht das nicht mehr auf.

    • @Picard:

      Und genauso ließe sich auch problemlos das BGE einführen. Die ·Ablehner· einfach "wegwählen", BGE-Partei wählen. Noch haben wir eine Demokratie. Noch.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Dass HartzIV ein Gespenst sei, stammt aus einem anderen Bereich der Märchen, Mythen und Legenden. Andere Foristen haben dazu bereits alles Wesentliche gesagt.

    Die Zeit ist reif. Oder wie der zweite Dichterfürst im deutschen Ranking meinte: "Der Worte sind genug gewechselt, ich will jetzt Taten sehen."

    Zeit zum AUFSTEHEN, Zeit zum Handeln. Für die Alten: zur Not mit Krückstock oder Rollator. Andere machen es nicht für uns.

  • Herr Lauterbach möge sich, so dumm es klingen mag, doch einmal einschlägige Satiresendungen der letzten Zeit anschauen, die sich mit der H4-Problematik beschäftigen, und dann noch einmal seine Worte überdenken. Eine Alternative wären regierungsinterne Studien zur Wirksamkeit dieses Ungesetzwerkes der letzten Jahrzehnte. Behauptet er dann immer noch, dass Hartz IV ursächlich zu einer situativen Verbesserung beigetragen habe, so möge er sich doch in Zukunft dem Studium von Fliegen widmen.

    Von Vollbeschäftigung zu schwadronieren, während die Vollbeschäftigten zu Millionen aufstocken müssen, um mit ihrem Lohn über die Runden zu kommen … Früher unkte der Westen über die DDR, trug dort doch jeder Landwirt zur Akademikerquote bei. Heute haben wir die Beschäftigungsquote (und ein unerhörtes bedingungsloses Einkommen für die, die von ihrem Kapital leben können).

    Interessanterweise hat der Vertreter der Sozialdemokraten in dieser Situation nicht realisiert, dass zur Sozialdemokratie das Soziale gehört. Ein Gesetz gutzuheißen, dass das Grundgesetz mit Füßen tritt – unter anderem bei der Menschenwürde, der Freizügigkeit der Arbeitswahl und dem freizügigen Aufenthalt im Bundesgebiet – und somit niemals hätte existieren dürften, ist vermutlich symptomatisch für den Zustand der SPD. Man mag ihr nur raten, sich einmal mit den Grundwerken der Gründer ins Lesezimmer zurückzuziehen. Und sich dann entweder wirklich neu besinnen oder konsequent sein und den ganzen Laden auflösen. Gegen Mogelpackungen im Supermarkt kann man mittlerweile (mitunter) vorgehen. Gegen Mogeleien im Parteinamen leider nicht.

  • Cooles Interview! Endlich mal eine konstruktive Diskussion, in der sich zwei Linke nicht gegenseitig zerfleischen. Mehr davon!

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Volker Ronge:

      Sind Sie sicher, dass hier zwei Linke interviewt wurden?

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Volker Ronge:

      Form und Stil sind zweifelsohne wichtig. Es ist allerdings ein Trugschluss, anzunehmen sie ersetzen Inhalte.

  • Das sind wissenschaftlich nicht belegbare Thesen, dass Hartz IV die Arbeitslosigkeit ab 2005 gesenkt hätte, wie Karl Lauterbach eingangs hier behauptet.

    Arbeitsplätze entstehen in der Wirtschaft, nicht in der Politik und die Grundbedingungen dort werden durch Zinsen, Ausgaben des Staates, Investitionen und vieles anderes mehr beflügelt. 2003 florierte die deutsche Wirtschaft, 2005 ging es vielen Unternehmen sehr gut.

    Wie man Arbeitslose behandelt, ist nämlich viertklassig dabei.

    Ich finde es interessant, dass Lauterbach hier mit so einer These sein Verhalten plausibel machen will.



    Der Punkt ist doch, dass Hartz IV nur ein Teil einer neoliberalen Offensive gewesen ist, die aus der SPD kam: Es wurde das Rentensystem reformiert, es wurden Wirtschaftgesetze geändert, es wurde der Arbeitsmarkt liberalisiert und es wurde mit den Hartz-Reformen zunächst Forderungen proklamiert, die wirklich gut klangen: Mehr Service, mehr Vermittlung, mehr Bürgernähe und ein Staat, der Arbeitslose ernst nimmt - aber das Gegenteil kam raus.

    Und nun kämpft die SPD um ihren Abstieg?

    Sehr interessant. Ich glaube, dass Grundproblem ist, dass die SPD ihre Rolle beim Ruinieren von Arbeitnehmern nicht klein schreiben kann.

    Die Ideen der Agenda 2010 stecken dazu auch viel zu tief in den Funktionären drinnen.

    Selbst der DGB-Chef hat sich in so einer Art und Weise geäßert, ohne das zu müssen.

    Ich glaube, die SPD droht sich in der Diskussion endgültig selbst zu zerlegen.

    Hubertus Heil hat im Spiegel sich ausdrücklich für Sanktionen ausgesprochen. Er müsste ja jetzt die Schlüsselfigur der SPD werden, durch ihn müsste die SPD jetzt ganz dick punkten. Aber was passiert?

    Daran habe ich Zweifel. Zum einen glaube ich, dass Heil es intellektuell nicht kann, zum anderen ist die Schröder-SPD sehr stark. Sie findet das gut, sie lebt auch mit dem Abstieg der SPD ganz gut. So oft wie seit 2003 hat die SPD in ihrer Geschichte selten regiert.

    • @Andreas_2020:

      Vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil (SPD), darf man nichts 'Soziales' erwarten. Vor ein paar Monaten hat er in einem RTL-Interview gesagt, „ ... dass wir immer noch ein Lohnabstand brauchen, zwischen Menschen, die Arbeit haben und denen, die keine haben“.

      Hubertus Heil(SPD) hat nämlich gut aufgepasst, als es darum ging, wie man die Löhne in Deutschland nur knapp oberhalb des Hartz IV Regelsatz ansteigen lässt. Genau so funktioniert die Lohnsklaverei in Deutschland nämlich, denn wenn man den Regelsatz von Hartz IV erhöhen würde, dann müsste man auch die Löhne anpassen und das wollen die Wirtschaftsmanager natürlich nicht. Das war doch auch der Hauptgrund, weshalb man die Hartz-Reformen überhaupt eingeführt hat – Lohndumping.

      Vor einigen Monaten hatte das ARD Fernsehmagazin 'Monitor' schon vorgerechnet, wie man den Hartz IV Regelsatz heruntergerechnet hat. 'Monitor' hat aber nicht nur vorgerechnet, dass man jährlich 10 Milliarden Euro beim Hartz IV Regelsatz einspart, sondern auch noch zusätzlich 15 Milliarden Euro jährlich den Steuerzahlern wegnimmt. Der Freibetrag für die Einkommenssteuerzahler ist nämlich an den Hartz IV Regelsatz gekoppelt, und wenn der Hartz IV Regelsatz nicht erhöht wird, wird natürlich der Freibetrag auch nicht erhöht – und so spart der Staat jedes Jahr insgesamt 25 Milliarden Euro.

      Nicht zwei, sondern drei Fliegen hat man so mit einer Klappe erschlagen. Der Staat spart 10 Milliarden Euro beim Hartz IV Regelsatz, steckt sich zusätzlich jährlich noch 15 Milliarden Euro vom kleinen Einkommenssteuerzahler ein und hat aus Deutschland auch noch das Niedriglohnland Nummer 1 in Europa gemacht. Damit ist Deutschland Europas Exportweltmeister geworden. Nur von dem vielen Geld, das da abfällt, bekommt der kleine Bürger natürlich wieder nichts ab. Davon erzählt Karl Lauterbach (SPD) aber lieber nichts.

      ARD 'Monitor'



      www.youtube.com/watch?v=0ZbrW1be0U8

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Andreas_2020:

      Was Herrn (Un)Heil angeht, scheint mir Ihre Schlussfolgerung zu kurz zu greifen.

      Aus meinen Einsätzen im wirklichen Leben, an den unterschiedlichen sozialen Frontlinien, weiß ich: es gibt zwei Möglichkeiten zu wirken und Andere zu überzeugen. Intellekt ist die eine. 'Herzqualität' und Glaubwürdigkeit die Andere.

      Wie diese definiert wird, ist letztlich pillepalle. Die Ersten mögen es christliche Nächstenliebe nennen, die Zweiten Solidarität, die Dritten Humanismus. Das sind Marginalien des geistigen Überbaus.

      Hauptsache ist: es wird getan. Und genau dort liegt das Hauptproblem der SPD.

  • Ich verstehe nicht wie einfältig hier viele sind.

    im gleichen Satz. Neid Debatte darf nur unten beendet werden? Auf "die da Oben" darf man neidisch sein?

    Und wer ist den Reich? Wer wird denn dann besteuert? die kleine Familie die 3 Generationen gebraucht hat um das Haus abzubezahlen?

    Die ALDI Brüder nicht, die bezahlen ne Menge Geld damit sie keine Stuern zahlen.

    MEHR STEUERN TREFFEN IMMER NUR DIE MITTELSCHICHT UND DIE EH SCHON ARM SIND!

    Sonst niemanden. Die einzige Möglichkeit ist ´Steuern Senken und abschaffen, ja das bedeute auch Reiche zahlen weniger, aber wir wollten ja ohne Neid Debatte Lösungen finden ;)

    Einfach nur Grundnahrungsmittel wie Brot, Milch, Eier etc. von der Mehrwertssteuer befreien, DAS käme bei den Ärmsten an!

    • @Beowulf:

      Quatsch. Direkte Steuern (wie z.b. auf Einkommen) treffen die Reichen mehr und deswegen sollten die erhöht werden. Bei indirekten Steuern wie der Umsatzsteuer ist es anders. Man muss dafür sorgen, dass das Verhältnis direkte-indirekte Steuern zu den direkten verschoben wird. Steuern senken und Sozialstaat ausbauen geht wohl kaum. Und ohne Einnahmen kann der Staat auch kaum den Lehrer- oder Polizeimangel bekämpfen, in Infrastruktur investieren und Kita-Gebühren übernehmen.



      Man kann übrigens nicht einfach bestimmte Produkte von der Umsatzsteuer befreien. Ist EU-rechtlich nicht erlaubt. Erst informieren, dann kommentieren bitte!

      • @Tomba:

        1. haben wir die EU uns nicht ausgesucht und nicht mitgestaltet, 2. kann man auch EU-Recht vielleicht irgendwann mal beeinflussen Nichts, wenn wir es nicht wollen ist in Beton gegossen. So viel zu den "unrealistischen" Steuer-Abschaffungen.

        • @Yvonne 33:

          "1. haben wir die EU uns nicht ausgesucht und nicht mitgestaltet, 2. kann man auch EU-Recht vielleicht irgendwann mal beeinflussen"

          Pardon, aber das ist populistischer bzw. reichlich uninformierter Unsinn. Das EU-Parlament können Sie wählen - und das hat zwar kein Initiativrecht und braucht eine Stärkung seiner Funktion gegenüber Rat und Kommission, aber ist immerhin demokratisch gewählter Teil der EU-Legislative. Mit so einigen Möglichkeiten, Europa und die Welt zum Besseren zu ändern, wenn sich die demokratisch gewählten Parlamentarier nur mal darauf einigen könnten. Stattdessen wählt der Michel dorthin leider bevorzugt die Genossen der Bosse oder neuerdings asoziale "my völkisches Volk first"-Rechtsnationalisten in Gestalt abgehalfterten Altadels wie von Storch.

          2. Wird ein Großteil der EU-Politik von Rat und Kommission bestimmt - welche von Vertretern der nationalen Regierungen besetzt werden. D.h., die Wähler wählen diese zwar nicht direkt auf der Ebene von EU-Wahlen, aber bestimmen die Richtung durch ihre Wahl der nationalen Regierungen.

          Heißt im aktuellen Kontext: Besch*ssene EU-Politik insbesondere im Wirtschafts- und Handelsbereich mit den zugehörigen sozialen Implikationen ist von Wählern gewählt, und maßgeblich von deutschen Wählern beeinflusst, die - zum Schaden der Armen in D und zum Schaden der gesamten EU- solche asozialen schwarzen Nullen wie Schäuble und Scholz an die Macht wählen.

          Gerade auch deutsche Wähler*nnen sind somit als hochgradigst verantwortlich für die Fehlgestaltung von EU-Politik. Das sind die traurigen Fakten.. und dagegen hilft kein ignorantes so Tun, als ob "Brüssel" ein Haufen Extraterrestrischer Diktatoren sei, die mit dem armen Wahlvolk nichts zu tun hätten. Oder - wie von links- wie rechts-Populisten gerne behauptet - als ob ein Rückzug in Nationalinteressen dem armen Wahlvolk seine "Souveränität" gegenüber der pöhsen EU zurückgeben würde.

    • @Beowulf:

      Sollte eigentlich heissen:

      Im gleichen Satz "Neid Debatte beenden und Reiche besteuern"....

      wurde irgendwie gestriechen wegen den Sonderzeichen

  • „Hartz IV ist ein Gespenst“

    Nöö, Hartz IV ist die in Gesetz gegossene wirtschaftsliberale Denke, die Arbeit, Wachstum und alles Materielle über den Menschen mit seinen Grundbedürfnissen und seinen vielfältigen Möglichkeiten stellt.







    Es ist eine Koproduktion dummer, durch und durch korrupter Gestalten mit einer durch und durch verlogenen und im Kern asozialen Politik. Einer Politik, die auf der einen Seite im großen Stil die Wegrationalisierung von auskömmlichen Arbeitsplätzen belohnt und auf der anderen Seite die dadurch arbeitslos Gewordenen bestraft und ihnen allein die Schuld an ihrer Misere zuweist - wohl wissend, dass das „Arbeit macht frei“ am Eingang der Konzentrationslager sich ins kollektive Gedächtnis selbst der Nachkriegsgenerationen eingebrannt hat und seine unterschwellige Wirkung auch heute nicht verfehlt.



    Gesetze wie Hartz IV sind eines demokratischen Gemeinwesens nicht nur unwürdig, sondern auf Dauer auch ganz und gar abträglich.

  • Hartz IV ist KEIN Gespenst, sondern die brutale Realität für Millionen von Menschen in Deutschland!

    • @Mainzerin:

      Exakt.

  • taz: „Katja Kipping (Linke) und Karl Lauterbach (SPD) sind sich einig: sie wollen Hartz IV abschaffen, Reiche stärker besteuern und Neiddebatten beenden.“

    Sieh mal einer an, die SPD erinnert sich wieder an ihre sozialen Wurzeln und will Millionen Hartz IV Bezieher demnächst nicht mehr von den Jobcentern drangsalieren und schikanieren lassen.

    Was wäre das auch für eine Einsparung, wenn man die BA und ihre Jobcenter mit über 100.000 Mitarbeitern verschlanken würde, denn die BA, die einen unglaublichen Bürokratismus ohne Sinn und Verstand betreibt, kostet dem Steuerzahler jährlich einige Milliarden Euro an Gehältern und auch an Kosten für die 408 Jobcenter. Letztendlich verwalten Jobcenter ohnehin nur noch die steigende Arbeitslosigkeit und die Armut in Deutschland, und zwingen Arbeitslose mit § 10 SGB II in Zeitarbeitsfirmen um die Arbeitslosenstatistik zu "schönen".

    Die Ulmer SPD-Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis hat sogar eine Entschuldigung ihrer Partei für die Hartz-IV-Reformen verlangt. "Wir müssen die Fehler der Vergangenheit eingestehen und klar benennen", schrieb sie im "Neuen Deutschland" (Online). "Es gehört dazu, sich bei jenen Menschen zu entschuldigen, die wir mit dem sozialen Kahlschlag der Hartz-Reformen auf die Abwärtstreppe gestoßen haben." Die Arbeitslosengeld-II-Empfänger schrieben ihre Lage "zurecht vor allem der SPD" zu, so Mattheis.

    Mal abwarten, ob die SPD-Chefin Frau Nahles das alles auch so sieht oder ob Hartz IV nur einen anderen Namen bekommt und das Wort "Sanktion" durch das Wort "Gegenmaßnahme" ausgetauscht wird.

  • Zu Lauterbach:ich ihn eigentlich immer gemocht und er ist ein cleveres Kerlchen. Aber - wenn "Löhne senken im unteren Bereich" das seiner Meinung nach wirksame und richtige Rezept gegen Arbeitslosigkeit sein sollte, dann wird einem schon richtig bange vor der Zukunft.

    Zu Kipping: jetzt muss sie es noch in realistischen Einklang mit "offenen Grenzen" bringen ;)

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Kipping: In der Hochzeit des Neoliberalismus war das Feindbild der faule Arbeitslose. Heute ist es der Flüchtling."



    Damit wäre alles gesagt.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Also Frau Kipping denkt die Hochzeit des Neoliberalismu haben wir schon hinter uns? LOL.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Das ist aber etwas verkürzt. Der Flüchtling wird meist als Steigerung des faulen Arbeitslosen benutzt.

      Der faule Arbeitslose ist immer noch ei Feindbild, dem Stegner, Nahles, Merkel, Spahn, Merz, Gauland und viele Spießer in diesem Land geifernd gegenübertreten.

      Man muss sich nur so manche Kommentare in den Online-Medien anschauen und sieht wie weit die Meinung ist, dass "wer mein sauer erarbeiteres Geld kriegt, soll gefälligst dafür arbeiten".

      Dieses schwarze Menschenbild, das aus eigener Qual folgt, hat mit der neoliberalen Seuche Eingang in die breite Bevölkerung gefunden und wird von SPD, CDU, FDP und AfD wohl gepflegt.

      • 6G
        66584 (Profil gelöscht)
        @J_CGN:

        Stellen Sie sich vor Sie müssten in Syrien Pakete ausliefern, in einem Lager arbeiten oder in einem Altenheim alte Menschen pflegen. Vor genau diesen Problemen steht jeder Flüchtling, der hier in Deutschland angekommen ist. Stellen Sie sich weiter vor Sie verachten jeden Syrer, weil er einen anderen Glauben hat als Sie, sie hätten hier nur mit Mühe und Not die Förderschule geschafft und Sie hätten ein modernes Frauenbild, dass überhaupt nicht nach Syrien passt. Dann bekommen Sie eine Ahnung des jetzigen Problems, nur andersrum.

  • Karl Lauterbach (SPD) hat in 2005 die HARTZ IV Gesetze befürwortet. Gibt es eigentlich in der SPD Bundestagsfraktion irgendeinen Abgeordneten, der sich gegen HARTZ IV ausgesprochen hat?



    Antrag der Linken, Drucksache 17/2934 Hartz IV abschaffen und menschenwürdige Existenz und Teilhabe sichern. Namentliche Abstimmungen, die SPD hat geschlossen (auch Lauterbach) dagegen gestimmt. Selbst von der FDP waren zwei dafür. Das muss man sich mal vorstellen.

    In den Wahlen in Hessen hat die SPD 36% seiner Wähler und in Bayern in 51% seiner Wähler verloren. Bundesweit steht die SPD bei 13%, weit hinter den Grünen und der AfD.



    Lauterbach sagt, die SPD wolle nicht wegen dieser Wahlniederlagen Hartz IV abschaffen. Hartz IV sei bisher schön gewesen, jetzt nicht mehr. Hartz IV Sanktionen seien gar nicht demütigend oder willkürlich, sie seien nur von den Betroffenen so empfunden worden.



    Ich hör jetzt auf, habe jetzt schon wieder Bluthochdruck.

    Die einzige Medizin die hilft, ist die SPD in Grund und Boden aus dem Parlament zu wählen.

    Eine Entenkommission einzurichten um zu diskutieren, wie von Linkspartei Co-Vorsitzende Kipping ist ebenfalls zum Haare raufen. Was wollen sie da diskutieren? Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz zur Rettung von Banken und Versicherungen mit Volumen von 480 Mrd. Euronen wurde binnen 8 Tagen verabschiedet.

    Es braucht keine Diskussionen mehr. Es muss ein Gesetz her, dass diese ganzen Bürger-Terrorisierungen in der Gestalt von Hartz IV restlos beseitigt. Sofort! Jeder Tag ist einer zu viel!

    • @Nico Frank:

      Sehr schön, dein Bluthochdruck. :-)



      Ja die SPD hab ich mehrfach angeschrieben, bisher war sie in jeder Antwort stolz auf ihr Hartz IV. Da können sie den Demonstranten jetzt noch so sehr die Worte aus dem Mund klauen, mit dem "Hartz IV" muss weg. Sie habem sich schon verraten.

    • @Nico Frank:

      Dem kann ich mich nur anschließen.

  • Zitat: 'Reiche stärker besteuern und Neiddebatten beenden.' wird wohl noch lange ein Wunschtraum bleiben!

  • 9G
    98983 (Profil gelöscht)

    "Aber es ist für die Debatte in der SPD nicht hilfreich, zwei radikale Schritte zu gehen", gesprochem vom Herrn Lauterbach.

    Ehm, doch, Herr Lauterbach. Genau das ist es, was ihre potentielle Wählerschaft, die auch zur AfD abgewandert ist, erwartet.

    Und von den Linken und Teilen der Grünen genauso erwartet wird.

    • @98983 (Profil gelöscht):

      Nein, nein. Immer so mit Bedacht arbeiten, dass die Fliege nicht verrutscht. Nu bringen sie nicht den Herrn Lauterbach in Konflikte.

  • „SPD-Kanzler Schröder sagte damals, es gebe kein Recht auf Faulheit“



    Das war die überhaupt einzige Interview-Passage, in der der Name „Schröder“ vorkam. Das ist typisch für die gegenwärtige HartzIV-Diskussion. In dieser Diskussion vermisse ich leider auch die Stimme von Gerhard Schröder selbst, dessen Regierung bekanntlich HartzIV auf den Weg brachte. Ist er als Putins Angestellter derart im Stress, dass er sich nicht auch noch um sein politisches Erbe in D. kümmern kann?



    Liebe Freunde von der TAZ: Wollt Ihr ihn (Schröder) wirklich so einfach davon kommen lassen? Wie wär’s, wenn Ihr ihn mal zu einer Gegendarstellung auffordert? Am besten zusammen mit dem ehemaligen VW-Personalvorstand Peter Hartz, der ab 2002 im Auftrag der damaligen Rot-Grün-Regierung das Konzept erstellte!

    • @Pfanni:

      "Am besten zusammen mit dem ehemaligen VW-Personalvorstand Peter Hartz, der ab 2002 im Auftrag der damaligen Rot-Grün-Regierung das Konzept erstellte!"



      Und warum ohne Bertelsmänner? Die Hartz-Gesetze wurden von|bei Bertelsmann geschrieben… um das endlich mal zuzugeben, müsste die ganze Diskussion ganz anders laufen, denn dass Bertelsmann die Gesetzgebung ·übernimmt· bedeutet ein noch viel größeres Problem, das in D vorliegt. M. E..

      • @Frau Kirschgrün:

        Die RTL Group ist mit 57 Fernseh- und 31 Radiosendern Europas größter Betreiber von werbefinanziertem Privatfernsehen und Privatradio.

        Die RTL Group gehört wiederum der Bertelsmann-Stiftung und die Bertelsmann-Stiftung hat mit Gerhard Schröder (SPD) und Peter Hartz sich damals die Hartz Reformen ausgedacht. Man kann also sagen, dass ein Fernseh- und Radiosender, der merkwürdigerweise auch noch einer selbständigen Stiftung des privaten Rechts mit Sitz in Gütersloh gehört, in Deutschland die Arbeitsmarktpolitik - zumindest - mitbestimmt hat. Sie haben recht, denn als Bürger fragt man sich da schon: "Was ist in diesem Land/Staat eigentlich noch alles möglich?" (siehe „Die Anstalt“ vom 24. April 2018 mit Max Uthoff und Claus von Wagner - Bertelsmann-Stiftung).

        www.youtube.com/watch?v=fR4KXILpYUQ

        • @Ricky-13:

          Interessanterweise werden Kommentare von mir, wenn sie Kritik an dieser Medien-Machtkonzentration üben und die Auswirkungen dieser beschreiben, gelöscht…

  • Wir brauchen ein Mindesteinkommen. Daraus ergibt sich, dass es auch ein Höchsteinkommen geben muss. Sanktionen wird es wohl irgendwie weitergeben müssen. Der Mensch ist nämlich nicht nur edel, hilfreich und gut. Und eine kleine Bringschuld gegenüber dem Gemeinwohl sollte nicht als zu viel angesehen werden. Wir leben und werden auch nie im Paradies leben. Und wenn wir der Bibel glauben schenken, sind wir ja da ob unserer Gier heraus vertrieben worden. Zumindest ist die Geschichte eine gute Beschreibung des Menschen. Er will immer mehr. Das aber hält unser Planet auf die Dauer nicht aus. Wir müssen jeden in die Pflicht nehmen.

  • Wann wird endlich veestanden, dass der Wegfall der Sanktionen und des Drucks auch die Verkäuferin und die Krankenschwester in eine bessere Verhandlungsposition für gute Löhne bringt?

    Deshalb wird die abschsffung dieses Zwangarbeitsregimes ja auch so heftig von FDP, CDU (noch immer von A. Merkel geführt) und Wirtschaft sowie den Lakaien Ökonomie-Professoren bekämpft.

  • Wir brauchen ein Mindesteinkommen. Daraus ergibt sich, dass es auch ein Höchsteinkommen geben muss. Sanktionen wird es wohl irgendwie weitergeben müssen. Der Mensch ist nämlich nicht nur edel, hilfreich und gut. Und eine kleine Bringschuld gegenüber dem Gemeinwohl sollte nicht als zu viel angesehen werden. Wir leben und werden auch nie im Paradies leben. Und wenn wir der Bibel glauben schenken, sind wir ja da ob unserer Gier heraus vertrieben worden. Zumindest ist die Geschichte eine gute Beschreibung des Menschen. Er will immer mehr. Das aber hält unser Planet auf die Dauer nicht aus. Wir müssen jeden in die Pflicht nehmen.

  • Klassengesellschaft und Mindestlohn 2018 -

    Der gesetzliche Mindestlohn von 14,60 Euro-Stunde ist bereits im Jahr 2018-2019 in Deutschland überfällig!

    Etwa 80 % der Erwerbsbevölkerung werden von der GRV erfasst. Bei westdeutschen Frauen, ohne Beamtinnen und weibliche Vorstands- und Gleichstellungsmitgliedern in DAX-Unternehmen und bürgerlichen Parteien, liegt die durchschnittliche Zeit für einen Anspruch aus der gesetzlichen Rentenversicherung bei 32 Jahren. Damit liegt für die Mehrzahl der westdeutschen Frauen die eigenständige Altersrente aus der GRV deutlich unterhalb der Sozialhilfe, bzw. unterhalb der gesetzlichen Grundsicherung.







    Laut der früheren Bundesarbeitsministerin von der Leyen, bedarf es, für eine Altersrente auf dem Niveau der Sozialhilfe, über einen Zeitraum von 35 Erwerbsjahren, einen monatlichen Bruttoarbeitslohn von 2.500 Euro.







    Demnach bedürfte es bereits schon heute einen gesetzlichen Mindestlohn von Brutto: 14,60 Euro.-Std., bei jährlich ansteigender Anpassung. So vor allem auch für westdeutsche Frauen, um am Ende der Erwerbslebenszeit eine eigenständige Armutsrente in Höhe der Sozialhilfe, bzw. Grundsicherung, zu bekommen.







    Bei Fortschreibung des bestehenden (ungenügenden) gesetzlichen Mindestlohns, liegt die Lebensarbeitszeit, ohne Ausfallzeiten und Arbeitslosigkeit, gleichermaßen für Frauen und Männer, bei rund 54/55. Vollzeitarbeitsjahren, bzw. bis zum 71. Lebensjahr, um dann eine eigenständige Armutsrente auf dem Niveau der ungenügenden Sozialhilfe zu erhalten. Trotz ihrer überdurchschnittlichen Lebensarbeitszeit müssten auch noch die heutigen Mindestlohn-Empfängerinnen, selbst im Alter von mehr als 70. Jahren, zusätzlich Sozialhilfe und Mietübernahme beantragen.







    Bei meiner Berechnung wurde die unbezahlte Mehrarbeit für alleinstehende Mütter noch gar nicht berücksichtigt.







    PS: Also, es wäre bereits schon im Jahr 2018-2019 ein gesetzlicher Mindestlohn von wenigstens 14,60 Euro-Stunde überfällig!



    {…}

    28.11.2018, R.S.

  • ""Die Angst wird noch zunehmen "

    "Dieser Fall ins Bodenlose, der Übergang vom Arbeitslosengeld I zu Hartz IV, macht Angst. Meine Prognose ist: Die Angst wird noch zunehmen. Wir werden erleben, wie gut verdienende Berufsgruppen durch die Digitalisierung überflüssig werden. .. Deshalb muss das Damoklesschwert aus meiner Sicht weg. "

    sagt Karl Lauterbach

    sobald das damokles-schwert wirklich weg ist-- wird die vom technischen fortschritt ermöglichte massenarbeitslosigkeit-(die im grunde etwas gutes ist-weil abhängigkeit von lohnarbeit sch...ist und die beste gesellschaft eine wäre in der es gar keine lohnarbeit gibt-), sofort oder in kurzer zeit wieder auf das niveau ansteigen dass sie vor dem hartzismus erreicht hatte und dieses sogar noch überschreiten,denn der beschäftigungspolitische erfolg des hartzismus beruhte fast ausschliesslich auf dem missbrauch der staatlichen gewalt zur erniedrigung und demütigung von menschen..

    eine ökonomie die auf angst beruht und des permanenten institutionalisierten missbrauches staatlicher gewalt bedarf hat keine zununft verdient:es ist an der zeit den kapitalismus für immer abzuschaffen.-

    dazu wird es auch kommen ,aber erst in ein paar dekaden.,wenn die verarmung noch viel weiter fortgeschritten sein wird.und die wut der pauperisierten und präkarisierten massen von globalisierungs und modernisierungsverlierern für eine soziale revolution reicht die das system hinwegfegt



    bis dahin kann die unter weltmarktbedingungen zwangsläufig und irreversibel immer weiter fortschreitende präkarisierung allenfalls ein bisschen humanisiert werden.den sanktionismus zu begrenzen und wenigstens das soziokulturelle existenzminimum nicht mehr zu bedrohen um menschen in den shitjobsektor zu zwingen und zur annahme jedes shitjobs zu nötigen wäre ein erster anfang.-obwohl das nur ein reformistischer ansatz ist der an der grundlegenden misere der spätkapitalistischen arbeitsgesellschaft nichts zu ändern vermag

    • @satgurupseudologos:

      Du sprichst mir aus der Seele.



      Ich habe nur EIN Problem mit der Revolution: Wie schafft man eine Revolution, ohne die heute Mächtigen ebenso zu demütigen, wie sie heute uns demütigen? Denn Gewalt erzeugt heute wie zukünftig immer Gegengewalt.



      Ich träume von einer Welt, in der die Menschen darauf vertrauen, dass für alle genug da sein wird und deren Vernunft und Liebe über die Gier und die Angst siegen wird.......Träumen darf man ja mal.......Sollte es jemals wieder eine Revolution geben, so hoffe ich inständig, dass die Entmachteten Reichen fair behandelt werden, so dass sie sich in ihr Schicksal besser fügen können und dieser Teufelskreis von Misstrauen und Gewalt endlich ein Ende nimmt.

    • @satgurupseudologos:

      Was mich interessieren würde: was passiert dann nach der Revolution? Wie unterscheiden Sie Kapitalismus und Neoliberalismus? Welcher Mechanismus soll - anstelle des "Preises" - für die Zuteilung von Gütern sorgen?



      Das ist keine polemische Frage, mich interessiert Ihre Sicht auf die Welt hier wirklich!

  • Bei Frau Kipping fällt mir immer negativ auf, dass sie den Eindruck macht, fachlich überfordert zu sein wie z.B. hier: "Die Konzentration von armen Kindern in bestimmten Stadtvierteln ist ein großes Problem. Schuld sind die explodierenden Mieten, ...."

    Schuld sind nicht die explodierenden Mieten, sondern die Konzentration von Migranten in den früheren Arbeitervierteln, die zum Teil beständig Parallelgesellschaften begünstigen. Und genau in diesen Vierteln, wo die Miete immer im Vergleich zu den bürgerlichen Vierteln niedriger war, sehen auch die Schulen z.T. aus wie Relikte aus der dritten Welt. Aber Frau Kipping darf das so nicht sagen, dann würde sie Wagenknecht bestätigen, wonach ein hoher Migrationsanteil die Lage des Prekariats erheblich beeinträchtigt, weil ausgerechnet in den Vierteln des Prekariats und nicht in den noblen und chicen Vierteln der Bessermenschen Integrationsleistungen erzwungen werden. Ist auch logisch, denn in den "besseren Vierteln" können sich ärmere Menschen keine Wohnungen leisten. Und dort gibt es oft auch Widerstand gegen Migranten in der Nachbarschaft. Siehe Köln-Marienburg oder Hamburg-Harvestehude. So bleiben diese Viertel auch meistens davon verschont, dass in Grundschulklassen die Hälfte der Kinder sprachlich total überfordert ist.

    • @Rolf B.:

      "Schuld sind nicht die explodierenden Mieten, sondern die Konzentration von Migranten in den früheren Arbeitervierteln, die zum Teil beständig Parallelgesellschaften begünstigen."



      Das ist sachlich falsch und nahe an der Hetze. In der ersten Generation zogen (damals noch Gastarbeiter genannte) Menschen in Arbeiterviertel. Lohn und Lage der Viertel in der Nähe der Industriebetriebe machten das notwendig. Die ausgebliebenen Integrations- bzw. oftmals Segreghationsmaßnahmen (doppelte Staatsbürgerschaft, "Schwarzkopf"klassen usw.) führten zur einer Verfestigung von Bildungsferne und Armut - spätestens mit dem Einsetzen des Strukturwandels, auf den migrantische Milieus schlechter vorbereitet waren als deutsche.



      Fazit: deutsches Politikversagen hat zur "Konzentration von armen Kindern in bestimmten Stadtvierteln" geführt. Und da spielen Löhne und Mieten die Hauptrolle.

    • @Rolf B.:

      So ein Blödsinn. Die Mieten steigen schon seit langem und nicht erst seit 2015. Natürlich hat sich die Situation verschärft weil durch Migranten mehr Bedarf an bezahlbaren Wohnraum besteht. Aber der Mangel wurde politisch geschaffen: Verkauf von Sozialwohnungen, zu geringer Mindestlohn und zu geringe Wohnkostenzuschüsse für Arbeitslose. Dazu kommt noch die Spekulation mit Wohnraum und Gewinnmaximierung von Seiten der Vermieter. Dies den Migranten anzuhängen ist schon ziemlich dumm und Niederträchtig. Und viele Schulen sind schon länger in einem miesen Zustand, weil nicht ausreichend in Bildung investiert wird. Daran sollen die Migranten auch Schuld sein? Immer schön einen Prügelknaben suchen. Was für eine armselige Mentalität!!

    • @Rolf B.:

      Ja ja, die ganzen Ossis, die in die Großstädte gezogen sind und den Alteingesessenen die Wohnungen streitig machen. de.wikipedia.org/w...derung#Deutschland

      • @Rudolf Fissner:

        Ich sehe da -30% in Niedersachsen. Ist das schon Osten?

    • @Rolf B.:

      statt sich gegeneinander ausspielen zu lassen sollten die armen weltweit gemeinsame sache gegen die reichen machen.

      es gibt nur wenige reiche aber viele arme deren lage unabhängig von ihrer herkunft dieselbe ist und vor allem -und dies ist im hinblick auf die möglichkeit einer konsequent und kompromisslos antikapitalistischen sozialen revolution die die kapitalistischen eigentumsverhältnisse wirklich und irreversibel für alle zukunft beseitigt das wichtigste und der alles entscheidende punkt - immer weniger dazwischen.



      die mittelschichten sind am verschwinden.und mit ihnen verschwinden auch die demokratischen und faschistischen mittelwege zwischen kapitalismus und sozialismus



      die arbeitsgesellschaft stirbt und das ist gut so



      denn lohnabhängigkeit war schon immer sch...

      was die privaten vermieter angeht,so werden wir sie genauso wie alle anderen kapitalistischen ausbeuter erpresser und unterdrücker alle enteignen sobald wir die öffentliche macht dazu haben



      es lebe die soziale revolution-tod dem kapitalismus

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @satgurupseudologos:

        Das Ende des Kapitalismus ist notwendig nur mit dem Ende der Freiheit zu erkaufen. Wer's mag...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @80576 (Profil gelöscht):

          Erst jetzt entdeckt.

          Lassen Sie uns doch daran teilhaben, wie Sie auf dieses schmale Brett gekommen sind. Bauchgefühl? Oder Fakten, Plausibilität o. V.?

          Ich liebe die Freiheit. Aber zu was? Von was?

          Ich bin mal so FREI zu fragen: Wo haben wir denn noch Freiheiten? Gegen den Klimawandel? Für Energiewende? Für soziale Teilhabe Aller? Oder für die Wahl derjenigen, die uns am effektivsten und geräuschärmsten verarschen?

          Dann bitte Volker Buffjeh und Tarek Al Wesir. In Hessen erprobt.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Ist das jetzt eine verklausulierte Umschreibung von: Ausländer raus?

      Oder wo sollen die Migranten ihrer Meinung nach denn hin?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Schon wieder nichts verstanden?



        Müßig darauf zu antworten.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          "Schuld sind nicht die explodierenden Mieten, sondern die Konzentration von Migranten in den früheren Arbeitervierteln, die zum Teil beständig Parallelgesellschaften begünstigen."

          Wie kann man das falsch verstehen?

        • @Rolf B.:

          Doch doch, der Jim Hawkins hat das schon ganz gut verstanden. Sie dagegen werden wohl noch weiter ohne was zu merken rechts blinken, wenn Sie mit Sarah schon volle Karacho entweder gegen die Wand oder direkt zur nächsten AfD-Mitgliederversammlung gefahren sind.