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Impfpflicht gegen MasernZwang zur Vernunft

Ralf Pauli
Kommentar von Ralf Pauli

Ab März 2020 wird die Masernimpfung für Kita, Schule und Tagespflege verpflichtend. Gut so! Anders geht's ja offenbar nicht.

Europaweit infizierten sich letztes Jahr so viele Menschen mit Masern wie seit zehn Jahren nicht mehr Foto: Soeder/dpa

T heodor-Storm-Grundschule in Bad Segeberg: geschlossen. Oskar-Schindler-Gesamtschule in Hildesheim: geschlossen. Grundschule Suthwiesenstraße in Hannover: geschlossen. Waldorfschule Rieselfeld: geschlossen. Und zwar nicht, wie man hätte vermuten können, wegen fehlender Lehrkräfte oder maroder Gebäude, sondern wegen: Masern.

Die Liste an Schulen, die die gefährliche Fiebererkrankung dieses Jahr vorübergehend lahmgelegt hat, ließe sich mühelos fortführen. Allein deshalb, weil die hoch ansteckenden Masern – Überraschung! – sofort auch an Schulen in der Nachbarschaft auftraten. Ein Virus spielt Domino, und ein Teil der Bevölkerung sträubt sich gegen eine Impfpflicht. Und das, obwohl sich europaweit im vergangenen Jahr so viele Menschen an Masern angesteckt haben wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Gut, dass Gesundheitsminister Jens Spahn sich nicht hat beirren lassen und uneinsichtige Bür­ge­r:in­nen zur Vernunft zwingt. Zwar bekommt auch künftig niemand gegen seinen Willen (oder den der Eltern) eine Spritze in den Arm, wie die Geg­ne­r:in­nen des nun beschlossenen Gesetzes fälschlicherweise behaupten.

Ab März 2020 gilt aber: Wer gegenüber der Schule, Kita oder der Tagespflege keine Masernimpfung vorzeigen kann, muss mit einem saftigen Bußgeld von bis zu 2.500 Euro rechnen. Konsequenterweise gilt das dann auch für alle Erwachsenen, die dort arbeiten. Und Kitas dürfen Kinder zum Schutz aller künftig auch abweisen, was viele Einrichtungen auch heute schon aus gutem Grund so handhaben.

Einziger Schutz vor dem Virus

Denn bevor die Masern bei einem Kind ausbrechen, kann es in der Regel noch fünf Tage lang seine Kindergarten- oder Schul­freun­d:in­nen anstecken. Wer die Gesundheit seiner und anderer Kinder so fahrlässig gefährdet, kann sich nicht – wie auch die AfD in der bisherigen Debatte – auf die eigene Freiheit berufen.

Die endet dort, wo die körperliche Unversehrtheit der Mitmenschen beginnt. Auch, wenn Impf­geg­ne­r:innen nun schäumen: Die Impfung ist der einzige Schutz vor einem im schlimmsten Fall tödlichen Virus. Gut, dass sie nun für alle Pflicht ist.

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Ralf Pauli
Redakteur Bildung/taz1
Seit 2013 für die taz tätig, derzeit als Bildungsredakteur sowie Redakteur im Ressort taz.eins. Andere Themen: Lateinamerika, Integration, Populismus.
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122 Kommentare

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  • Unter allen Errungenschaften, Entdeckungen und Fortschritten in der Medizin gelten als bedeutendste die Einführung der Hygiene in Praxen, Behandlungsräumen und bei Operationen - und das Impfen.

    Beides hat nachweislich die meisten Menschenleben gerettet.

    Während jedoch die Hygiene von niemandem infrage gestellt wird, gibt es Einwände gegen das Impfen.



    Die ich nicht nachvollziehen kann.

    Gemessen an den Risiken der Krankheiten, gegen die (ganz einfach) geimpft werden kann, sind die Risiken des Impfens verschwindend gering.

    Gegen die Dummheit kann man leider nicht impfen.



    Geistige "Hygiene" (also klares und logisches Denken) lässt sich hingegen gut üben. Man muss es nur wollen.

  • Das ist wie die Pflicht, sich zu duschen vor dem Schwimmbad. Ist das nicht nur rücksichtsvoll, sondern auch logisch?

    • @Doktor No:

      Gut gemeint. Aber die Zugänglichkeit für solche Argumente setzt ein gewisses Zivilisationsniveau voraus.

      • @jhwh:

        So „argumentiert“ die Waschmittelwerbung unterschwellig seit Jahr und Tag auch immer. "Nicht nur sauber, sondern porentief rein" muss es sein - gell Klementine.

    • @Doktor No:

      Ja, duschen vor dem Schwimmbad ist auch so eine Zwangsstörung. Letztlich nur unsinnige Symbolik.

  • Ihr könnt sagen und schreiben, was immer Ihr wollt und so oft Ihr es wollt. Es ist komplett fruchtlos gegen Esoteriker und Verschwörungstheoretiker argumentativ anzugehen. Wer Glauben will, der ist mit Wissen nicht erreichbar, noch nicht mal mit Ge-wissen.

    Hirschhausen hat schon recht wenn der sagt: "Verschwörungstheorien laden sich an der Reibungsenergie auf, den ihre Widerlegung erzeugt. Wie ein Gespenst, dem mit jedem abgeschlagenen Eierkopf drei neue wachsen. Starrköpfe werden nicht durch Wissen weich. So wenig wie Eier, die man extra lange kocht."

    Hier der ganze Text:

    www.spektrum.de/ma...n-machtlos/1335260

  • Die Freiheit ist das höchste gut!



    Natürlich darf es keine Impfpflicht geben, (meine Kinder wurden übrigens nicht geimpft), aber wer nicht geimpft ist, darf nicht in Kiga oder Schule.



    Dummerweise gibt es eine Schulpflicht.



    Ein Hoch auf die Freiheit!



    Deutschland verdummt.

    • @Wolfgang:

      Haben sich Deine Kinder frei entschieden, nicht geimpft zu werden?



      Oder ist Freiheit nur für Erwachsene das höchste Gut?

    • @Wolfgang:

      "Die Freiheit ist das höchste gut!"

      Schreien die Waffennarren in den USA auch.

      "...meine Kinder wurden übrigens nicht geimpft...Deutschland verdummt."

      Stimmt :-)

  • Hätten unsere Vorfahren bei den Pocken und bei Polio genauso herumgehüsert wie ein nicht geringer Teil der linksgerichteten Mitbürger, wären das heute noch alltägliche Krankheiten.

    • @Frida Gold:

      Doch, Frida Gold, es ist ein sehr geringer Teil der Mitbürger, der die Kinder nicht impfen lassen will.

    • @Frida Gold:

      Was soll denn nun dieser unsinnige Ausschlag in das linke Spektrum? Diese Verschwörungstheorien bezüglich der Schutzimpfung ist doch im rechten viel eher ein Merkmal der Ideologie.

  • @Maria vorwerk

    DANKE! Du sprichst mir aus der Seele!



    so viele schöne Beispiele für unkritische Wissenschaftshörigkeit. Ich hätte auch nie gedacht, daß ich ausgerechnet in meiner linken Tageszeitung soviel unreflektierte Pharmaindustrie-Unterstützung finden würde. Und erschreckend, mit welcher Vehemenz!

    • @susonne:

      Ja. Man erwartet in einer linken Tageszeitung in den Kommentarspalten mehr informierte und gebildete Menschen. Und dann liest man krude Verschwörungstheorien über Impfungen und die Schulpflicht.

      Nur mal als Denkansatz. Woran würde die Gesundheitsindustrie wohl mehr verdienen? An einem billigen Impfstoff oder an einer ordentlichen Epidemie mit vielen, vielen stationären Behandlungen und jede Menge Medikamenten für diese?

  • 7G
    7964 (Profil gelöscht)

    Warum lässt man nicht zuerst das Verfassungsgericht prüfen, bevor man Herrn Spahn wild um sich impfen lässt?

    • 6G
      64984 (Profil gelöscht)
      @7964 (Profil gelöscht):

      Korrekt!

  • Da ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob ich als Kind jemals gegen Masern geimpft wurde, habe ich bei meinem Arzt wegen einer solchen Impfung/Nachimpfung nachgefragt. Mir wurde dazu mitgeteilt, dass es derzeit gar keine reine Impfung gegen Masern gibt. Gespritzt wird immer ein Kombi-Präparat. Insofern geht es hier doch um weit mehr als eine „Impfpflicht gegen Masern“ und ist die Argumentation von Jens Spahn unkorrekt und unredlich. Solange es keine reine Masern-Impfung gibt, wird mit so einer Impfpflicht unter dem Vorwand, den Leuten etwas Gutes tun zu wollen, Körperverletzung legitimiert.

    • @Rainer B.:

      Warum ist eine Kombiimpfung Körperverletzung?

      • @boidsen:

        Weil die Kombination von verschiedenen Seren das Risiko von Impfschäden und Unverträglichkeiten drastisch erhöht. Der Geimpfte wird in aller Regel hierüber entweder gar nicht oder nur unzureichend oder auch gezielt falsch informiert. Der gesetzliche Zwang lässt für die Impfenden doch eine umfassende Aufklärung des Geimpften entbehrlich erscheinen. Das ist ebenso bequem wie fahrlässig. Hier wird bewusst eine Schwelle überschritten, die bislang aus gutem Grunde tabu war. Im nächsten Schritt werden dann etwa Diabetikern Präparate verabreicht, die neben dem Insulin auch noch ein Antidepressiva, ein Mittel gegen Nagelpilz, ein Abführmittel, ein Mittel gegen nächtlichen Harndrang und ein Schlafmittel enthalten, weil's ja ach so praktisch und segensreich ist - insbesondere für die Pharmaindustrie.

    • @Rainer B.:

      Genau, seit 2018 gibt es keinen in der EU zugelassenen Einzelimpfstoff mehr - insofern ist eine Impfpflicht gegen Masern auch eine gegen Mumps und Röteln. Ich weiß nicht wer das durchs Verfassungsgericht prügeln will...

      Abgesehen von den hier leider völlig unbeachteten Einwänden der Ärzte für individuelle Impfentscheidung, die die Masernimpfung befürworten, aber differenziert die Probleme einer Impfpflicht beleuchten - insbesondere die Abnahme der Impfwilligkeit in Ländern mit Impfpflicht.

      Der beste Schutz gegen Masern ist und bleibt übrigens, die Erkrankung durchgemacht zu haben. Dies gilt außerdem auch für gestillte Säuglinge von Müttern mit durchgemachter Erkrankung. Geimpfte können im Gegensatz zu Wildvirus-immunen die Erkrankung unbemerkt weiter geben. Und die Impfung kann aufgrund ihrer Eigenschaften weder 100%igen Schutz bieten noch eine (wie oft behauptet) Eradikation schaffen, wie z.B. die Pocken Impfung damals.

      Dass Vertreter:innen aller größeren Parteien eine Impfpflicht befürworten macht mich wirklich ratlos. Offenbar ist in solchen Kreisen nicht genug Zeit für eine umfassende Information zu dem Thema.

      Dass die taz hier erneut einen schlecht recherchierten Kommentar zum Thema zulässt macht mich traurig.

  • 6G
    65572 (Profil gelöscht)

    "Aber genau darum gehts mir ja. Bei einer Epidemie würd ich doch keine Sekunde zögern, eine Impfpflicht für angemessen zu halten."

    Ist die Epidemie da, ist es zu spät zum Impfen.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @65572 (Profil gelöscht):

      War für Herrn, Dame, Divers deep south 16:29 gedacht.

  • Medizin und Wissenschaft:



    Auch hier lohnt sich ein der Aufklärung verpflichtete Blick: lange Zeit dachte Mediziner, alles dessen Bedeutung sie nicht verstanden kann dem Körper entnommen worden: wird das gebraucht? Nee! Kann wech!



    (So geht Mann ja auch mit Natur um!)



    Dann kam langsam raus: ups, irgendwie war das Teil doch wichtig!

    Die Frage: warum Kinder diese Kinderkrankheiten und in diesen Lebensphasen kriegen, welchen Sinn sie evtl haben könnten wird nirgends aufgeführt!!!



    Eltern beschäftigen sich damit aber!



    Beobachten kann man: durchläuft Kind eine Kinderkrankheit, hat sich Kind psychisch verändert! Es hat etwas durchgestanden und erlebt: das Sozialsystem Betreuung, Umtüddeln, Pflegen steht!



    (Natürlich ist diese Sozialsleistung in einer neoliberal durchdachten Gesellschaft ein Kostenfaktor der reduziert werden muss!)

    • @Maria Vorwerk:

      Äpfel mit Birnen vergleichen - immer wieder gern genommen, um esoterischen Unfug und anderes dämliches Zeug aus der rechten Ecke zu begründen. Funktioniert aber nur bei Leuten aus der eigene Filterblase. Die anderen denken noch selbständig und fallen deshalb nicht darauf herein.

    • @Maria Vorwerk:

      Zu ihrer Frage, warum Kinder Kinderkrankheiten in dieser Lebensphase bekommen: die Antwort auf diese Frage bekommen Sie, wenn sie das Problem aus Sicht des Virus betrachten. Dem Virus ist die Lebensphase seines Wirtes völlig gleichgültig. Er befällt Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Bei den immunen Erwachsenen (geimpft oder mit durchlaufener Maserninfektion) wird er aber gleich wieder eliminiert, bei den ungeimpften Kindern und den nicht immunen Erwachsenen kann er sich aber erfolgreich vermehren.



      Es ist hier also kein höherer, auf den Menschen bezogener Sinn zu erwarten, es ist schlichte Biologie. Kinder haben genügend Krankheiten, bei denen sie Betreuung und Pflege erleben - hunderte von Erkältungen, Mager-Darm-Infekten, irgendwelche Unfälle usw. Warum sollen sie denn noch weitere Krankheiten durchleiden, die man verhindern kann? Bei Masern erinnere ich mich an Tage anhaltende starke Kopfschmerzen, Lichtscheu und Juckreiz - das würde ich keinen Kind zumuten. Man schubst ja auch kein Kind vom Baum, nur damit es durch die Erfahrung, mal einen Beinbruch durchzustehen, eine psychische Veränderung erfährt.

    • @Maria Vorwerk:

      "(...) Die Frage: warum Kinder diese Kinderkrankheiten und in diesen Lebensphasen kriegen, welchen Sinn sie evtl haben könnten (...)" (Maria Vorwerk)



      Krankheiten haben von Natur aus den Sinn der Selektion, den des Aussiebens und Tötens der Schwächeren um das Überleben der Stärkeren zu sichern und damit den Genpool folgender Generationen zu optimieren. Survival of the fittest nennt man das. Mutter Natur ist nämlich nicht nur die große Gebärerin, sondern auch die große Fresserin, Mörderin.



      Und wir können uns nun überlegen, ob und wie wir uns und unsere Kinder vor den tödlichen Aspekten der Natur schützen wollen und können. Oder ob wir uns lieber selbsternannten 'Weisen' anvertrauen, wie jenem größenwahnsinnigen Steiner Rudi, der sich das mühevolle Erarbeiten von naturwissenschaftlichen Wissen lieber ersparte und stattdessen auf seine alberne Hellseherein ("Schauungen") setzte. Dessen muffige Nebelschwaden schimmeln bei Ihrer Fragestellung leider schon deutlich durch, wenn ich mich nicht irre.

      • 6G
        61321 (Profil gelöscht)
        @LittleRedRooster:

        .



        Ich habe im Gespräch mit einschlägig Bewanderten durchaus herausgehört, dass die anthroposophische Haltung die ist: Mutter Natur machen lassen. Wir unterhielten uns damals über den Fall einer an Tetanus Verstorbenen nicht-geimpften Person. So wenig auch Anthroposophen verstehen würden, was der evolutionsbiologische "Sinn" einer solchen Haltung sein könnte, so sehr stellt sich für den Biologen die Frage: Wie wird sich die Wegnahme solcher Jahrtausende alter Selektionsfaktoren in künftigen Generationen auswirken?

        • @61321 (Profil gelöscht):

          "(...) dass die anthroposophische Haltung die ist: Mutter Natur machen lassen." (Wolf Haberer)



          Jaja, das ist schon richtig. Die Konsequenz daraus ist halt dann auch das bewußte Hinnehmen von schweren Erkrankungen, Siechtum und Tod. Das ist 'Survival of the Fittest'. Das bedeutet natürlich auch gnadenloses Zuschauen, wo man eigentlich helfen könnte. Nächstenliebe geht anders!



          Dass halt bei Steiners Ideologie das 'Survival of the Fittest' mit beinhaltet ist und dies in esoterischen Kreisen einfach ingnoriert wird liegt auf der Hand. Und darin ist genau die selbe Intension beinhaltet mit der im Faschismus Kranke und Behinderte massenhaft ermordet wurden.



          Steiner war auf seine Weise einer der ideologischen Wegbereiter des NS-Faschismus.

    • @Maria Vorwerk:

      "warum Kinder diese Kinderkrankheiten und in diesen Lebensphasen kriegen, welchen Sinn sie evtl haben könnten wird nirgends aufgeführt!!!

      Eltern beschäftigen sich damit aber!"

      Nur wenige. Aber es gibt ja auch Menschen, die sich mit Astrologie beschäftigen...

      Im Erst. Wer im 21. Jahrhundert meint, es hat einen Sinn, seinen Kindern Schmerzen zuzufügen, sollte dringend in sich gehen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nein - dem sollten seine Kinder entzogen werden und zwar SOFORT! Denn solche Ewiggestrigen Zeitgenossen bedrohen nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Gesundheit ihrer Kinder, indem sie ihre menschenverachtende Ideologie an sie weitergeben!

        • @boidsen:

          Bei besonders Uneinsichtigen sollte man das in Erwägung ziehen.

    • @Maria Vorwerk:

      Ach, und das geht nur bei Kinderkrankheiten mit potenziell tödlichen Nebenwirkungen? Komisch, mein geimpftes Patenkind erlebt dasselbe bei ganz normalen grippalen Infekten, AKA Erkältungen. Ohne Risiko einer Behinderung.

  • @ Horsefeathers

    "Das Infektionsschutzgesetz gilt ausschließlich für übertragbare Erkrankungen. Wie Sie daraus weitere Einschränkungen für Persönlichkeitsrechte in anderen Bereichen logisch ableiten wollen, sollten Sie erläutern."

    Ist die Influenza etwa keine "übertragbare Erkrankung"? Erläutere du doch mal, warum die Impflicht langfristig nur auf Masern beschränkt bleiben sollte.

    • @Deep South:

      Das IFSG listet übertragbare Erkrankungen für die das Gesetz gilt auf.

      Influenza ist darin bisher nicht enthalten.

      Wenn sich eine entsprechende Epidemie einstellen sollte (wie z.B. die spanische Grippe), dann gilt selbstverständlich das IFSG.

      • @horsefeathers:

        Aber genau darum gehts mir ja. Bei einer Epidemie würd ich doch keine Sekunde zögern, eine Impfpflicht für angemessen zu halten.

        Nur ist keine der dort aufgelisteten Krankheiten gerade in epidemischen Ausmaß aktiv in Deutschland und außer Masern keine Impfung verpflichtend.

        Beispielsweise sind dort auch Windpocken aufgelistet. Da gibts mit knapp 25000 Fällen pro Jahr etwa 40 mal soviele Erkrankungen wie bei Masern, mal ganz abgesehen von der Gürtelrose, die vom selben Erreger ausgelöst wird. Da sind ähnlich schwere Krankheitsverläufe und bleibende Schäden möglich.

        Deshalb halte ich den Zusammenhang zwischen der Aktualität dieser Liste, dem verabschiedeten Gesetz und sehr wahrscheinlichen Forderungen nach weiteren verpflichtenden Impfungen, (zum Beispiel hinsichtlich einer massenhaft auftretenden Erkrankung wie Influenza) für unplausibel.

        • @Deep South:

          Wie Sie von einem speziellen Risiko mit speziellen Regelungen (Masern, Infektionsrisiko, Kinder, Beschäftigte, Gemeinschaftseinrichtungen) zu generellen Folgerungen kommen bleibt nicht verständlich - es sei denn Sie bauen einen Strohmann auf (sehr wahrscheinliche Forderungen nach weiteren verpflichtenden Impfungen - wer fordert das denn ?)

          • @horsefeathers:

            Ich bin nicht zu "generellen Folgerungen" gekommen, ich hab sogar ein hoffentlich nachvollziehbares Beispiel (ansteckende Krankheiten, öffentlicher Dienst, Sozialberufe) als Beispiel gebracht.

            Ich bin weder Impfgegner, noch habe ich mich ausdrücklich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. Bin selbst geimpft und hätte ich Kinder, würde ich sie sowieso impfen lassen.

            Ich hab lediglich eine etwas differenzierte Sicht auf einen gesetzlichen Zwang, ohne das Vorhandensein einer tatsächlichen und umfassenderen Bedrohung als bei anderen Infektionskrankheiten.

            Mir gings um eine Debatte (und ein daraus resultierendes, in Persönlichkeitsrechte eingreifendes Gesetz), die auf anderer Grundlage geführt wird, als es offizielle Zahlen belegen.

            Wenn dir das schon zuviel ist und du gar kein Interesse an anderen Meinungen hast, dann biste in einer Diskussion, zumindest mit mir, falsch unterwegs.

            • 6G
              61321 (Profil gelöscht)
              @Deep South:

              .



              Es gibt einen einzigen, spontan einleuchtenden Grund für die Fixierung auf und die Forcierung der Masern-Impfpflicht in Deutschland: Das erklärte Ziel der WHO, die Masern schon 2020 auszurotten. Will man an diesem Ziel selbst-verpflichtend mitarbeiten, muss selbstverständlich auch in Ländern mit vergleichsweise wenigen Fällen alles Nötige und Mögliche dafür getan werden, damit überhaupt erst die Chance besteht, es zu schaffen.



              Ich schätze allerdings, dass die Masern wahrscheinlich nicht mal innnerhalb der nächsten 20-30 Jahre zu halbwegs vertretbaren Kosten und logistischem Aufwand weltweit ausgerottet werden können, geschweige denn, dass in allen Ländern alle Leute von diesem Ziel überzeugt werden können. Doch alle hitzigen Diskussionen um per se geringe Inzidenzen und daraus folgende Dringlichkeit oder Nicht-Dringlichkeit zur Impfung gegen diese Krankheit in Deutschland gehen völlig am Kern dieses Argumentes vorbei.

              • 6G
                64984 (Profil gelöscht)
                @61321 (Profil gelöscht):

                Für das Ziel, die Masern auszurotten, bringt die Impfpflicht in Deutschland exakt gar nichts.

                Solange es im Rest der Welt noch Millionen von Masernfällen gibt, wird es Null Komma nichts bringen, wenn Deutschland die paar hundert Masernfälle pro Jahr reduziert, selbst wenn es eine Reduktion auf 0 wäre.

                Um die Masern auszurotten, müssten sie weltweit erst mal auf Max 10.000 Erkrungen pro Jahr reduziert werden und dann in einer konzertierten Aktion überall gleichzeitig mit Impfungen auf (fast) 0 reduziert werden.

                Aber wenn ein Land noch zigtausende Fälle hat, wird das Masernvirus in den kommenden Jahren von diesem Land aus sich wieder in der Welt verbreiten und die Maßnahmen in den anderen Ländern werden vergeblich gewesen sein.



                Also macht eine Impfpflicht in Deutschland erst dann Sinn, wenn die Masernerkrankungen in der a Ukraine, Afrika etc. Auf ein ähnlich kleines Maß gesunken sind wie in Deutschland schon jetzt (ohne Impfpflicht)

                • 6G
                  61321 (Profil gelöscht)
                  @64984 (Profil gelöscht):

                  .



                  Epidemiologisch nicht besonders bewandert würde ich sagen, Ihre Überlegungen könnten schon so hinhauen.



                  Eine andere Frage ist aber: Wenn einzelne Länder wie etwa Deutschland sich mit Impfpflicht erst mal zurückhalten bis beispielsweise in Nigeria oder sonstewo die Inzidenz auf ein vergleichbares niedriges Niveau gedrückt werden konnte, was hat das für eine symbolische Wirkung auf die Verantwortlichen solcher Länder aber auch auf die Bevölkerungen und wer soll hergehen und die Länder einteilen in welche wo eine Impfpflicht unumgänglich und ist und andere, die damit warten oder evt. sogar ganz darauf verzichten dürfen. Glauben sie, eine solche Einteilung würde allgemein akzeptiert werden? Ich nicht

              • @61321 (Profil gelöscht):

                Dieses Argument ist natürlich einleuchtend. Das überzeugt mich wesentlich mehr, als eine Liste geschlossener Schulen oder Berichte über eine "Masern Epidemie in Berlin".

            • @Deep South:

              (sehr wahrscheinliche Forderungen nach weiteren verpflichtenden Impfungen - wer fordert das denn ?)

              Frage nicht beantwortet - wer hat hier Probleme mit anderen Meinungen ?

              • @horsefeathers:

                Da haste:

                "Kinder sollten aus Sicht von Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery nicht nur gegen Masern, sondern auch gegen weitere Krankheiten verpflichtend geimpft werden

                "Eine Impfpflicht auf einzelne Krankheiten zu begrenzen, ist schon deshalb problematisch, weil heute in der Regel Mehrfachimpfstoffe verwendet werden und Präparate gegen einzelne Krankheiten gar nicht mehr zur Verfügung stehen", erklärte er. Alle Impfungen, die die Ständige Impfkommission für Kinder empfiehlt, sollten verpflichtend werden...

                ...Die zuständige Kommission des Robert-Koch-Instituts empfiehlt derzeit unter anderem einen Vierfach-Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken sowie einen Sechsfach-Impfstoff gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ b sowie Hepatitis B"

                ( www.tagesschau.de/...pfpflicht-111.html )

                ....und weiter

                www.aerzteblatt.de...sender-Impfpflicht

                Habe fertig.

                • @Deep South:

                  Da haben Sie Recht, was Montgomery betrifft. (Seine Vorstellungen fanden im politischen Raum kein positives Echo)



                  Ich hatte lediglich StiKo, RKI und PEI auf dem Schirm, die überwiegend eher pragmatisch gegen umfassende Impflichten sind.

                  • @horsefeathers:

                    @ deep south

  • Was ich gefährlich finde und vernünftig nicht erklärt sehe: warum Wissenschaft plötzlich wie Gottes Wort behandelt wird!



    Wissenschaft und Wissenschaftler sind oft genug abhängig, gekauft UND Täter, die wie Journalisten, Politiker, Päpste u.A. nie Verantwortung für ihr Tun übernehmen!

    Als die Röntgenstrahlen entdeckt wurden, sind die Menschen per Röntgenreihenuntersuchungen wie bekloppt mit Röntgenstrahlen bestrahlt worden bis man entdeckte: zuviel ist doch nicht gut!



    Die tolle Erfindung Antibiotika ist wie Hustenmittel verabreicht worden und heute? Man steht vor den Ruinen!



    Von Contergan sollte der wissenschaftsgläubige auch gehört haben!

    Mutter sein, Leben leben bedeutet immer eine Risiko-Abwägung!



    Ein Kind mit dem Fahrrad durch Stuttgart zu schicken kommt einem Selbstmordkommando gleich! Wird aber immer von Politikern gefordert! Ein Kind in Kopenhagen, Amsterdam mit dem Rad loszuschicken würde ich als Mutter unterstützen!

    Leben ist lebensgefährlich! Mittlerweile finde ich die Orte wo einerseits maximal Versicherung läuft und wo andererseits permanent die Lebenssicherung komplett unterschlagen wird merkwürdig schizophren!

    3-4 Mio Kinder armuts- und damit krankheitsgefährdet aber geimpft? Tafeln für Kinder hier und dort reichhaltige Tafeln für die Impfstoffvertreiber?

    Nochmal: ne Schule die wegen Krankheit schließt finde ich nicht so schlimm, wie ne Schule die wegen Schimmel NICHT schließt!

    • @Maria Vorwerk:

      > Was ich gefährlich finde und vernünftig nicht erklärt sehe: warum Wissenschaft plötzlich wie Gottes Wort behandelt wird!

      Wer tut das denn ?

      Hier geht es um Gesundheit.

      Wenn Sie - was jenes höhere Wesen, das viele verehren, verhüten möge - in etwas höherem Alter vielleicht von einer plötzlichen einseitigen Blindheit (amaurosis fugax) betroffen werden, könnten Sie

      1. das ignorieren und Ihr Schicksal annehmen und still auf die nächste transitorische ischämische Attacke warten und alsbald still versterben oder

      2. globuli nehmen und weiter wie unter 1.

      3. zum Kardiologen gehen und Ihre Halsschlagadern mit so neumodischem Zeugs (FKDS = farbkodiertes Doppler-Sonar) untersuchen lassen und in der Folge sich einer entsprechenden OP unterziehen und ziemlich fröhlich weiterleben.

      Letzteres müssen Sie aber nicht, es zwingt Sie niemand an die Wissenschaft zu glauben



      - D ist ein freies Land.

    • @Maria Vorwerk:

      "warum Wissenschaft plötzlich wie Gottes Wort behandelt wird!"

      Wird sie garnicht. Im Gegensatz zu den Einlassungen irgendwelcher Götter, liefert Wissenschaft beweisbare Erkenntnisse. Und natürlich ist sie nicht völlig unfehlbar. Aber im Bezug auf Impfen gibt es nicht einen Anhaltspunkt für einen Grundlegenden Irrtum.

    • @Maria Vorwerk:

      Herrje, Masernimpfung ist kein modernes Experiment, sondern wird seit Jahrzehnten praktiziert. Mit der einzigen Nebenwirkungen, dass immer weniger Kinder an Masern erkranken.

  • "Theodor-Storm-Grundschule in Bad Segeberg: geschlossen. Oskar-Schindler-Gesamtschule in Hildesheim: geschlossen. Grundschule Suthwiesenstraße in Hannover: geschlossen. Waldorfschule Rieselfeld: geschlossen. Und zwar nicht wegen Kinderkrankheiten, sondern wegen fehlender Lehrkräfte oder maroder Gebäude! Dat wär doch eine linke story gewesen. Oder?



    Nein, herabfallende Fensterläden, Schimmel an den Wänden, Saisonarbeitskräfte Lehrer.... da darf nicht geschlossen werden!



    Aber owehe wegen Krankheit! Igitt!

    • @Maria Vorwerk:

      Wie viele Kinder sterben denn in Europa jährlich wegen schlecht bezahlter Lehrer?

  • Es erschreckt mich immer wieder, wenn sogenannte Linke mittlerweile jubeln, wenn rechte Mechanismen gesetz(t) werden! Geldstrafe, Ausgrenzung, Schandpfähle!



    (Spannend wird ja Schule: einerseits besteht mit Polizei und Entrechtung verbundene Schulpflicht und andererseits dürfen Kinder dann nicht zur Schule?)

    Ganz ehrlich: als Mutter ist die Welt nicht so einfach wie sie gern im männlichen Kontext dargestellt wird!



    Die allergierkrankten Kinder nehmen dramatisch zu! Die Lebensräume und Spielräume und damit ihre natürlichen Abhärtungsmöglichkeiten werden massivst, dank männlich-kapitalistisch-neoliberalen feuchten Träume, immer mehr 'eingezäunt' und nun gilt Impflicht als 'Freiheit'?



    Einerseits werden Homöopathische Gaben massivst beschimpft, gleichzeitig wird lebenslange Abhängigkeit vom Pharmakonzern gefordert? (Gespritz Immunisierte müssen immer wieder auffrischen, natürlich immunisierte sind ein lebenslang)

    Sorry es gibt Impfungen, deren Sinn sich mir durchaus erschliesst, aber bei Masern, Mumps, Röteln u.a. nicht so unbedingt!

    Ist es nicht schon heute so, dass der menschl. Körper immer mehr Sondermüll ist, weil seine ihm zugefügten Stoffe nicht mehr natürlich abgebaut werden können?



    Wird demnächst auch die Fruchtwasseruntersuchung als Zwang eingeführt, aus Vernunftgründen?

    Kann es sein, dass das Unsystem mittlerweile nur noch da Eier zeigt wo es 'Schwächere' domestizieren kann!



    Die ganze Kindheit geht vor die Hunde... aber voll gestopft mit Drogen... geimpft!

    • @Maria Vorwerk:

      "...mit Polizei und Entrechtung verbundene Schulpflicht..."

      Es ist schon schlimm, dass den Kindern das Recht auf Unwissenheit verwehrt wird.

      "... aber voll gestopft mit Drogen..."

      Wissen Sie überhaupt, was ein Impfstoff ist? Unter dem "Zwang" der Schulpflicht lernt man das.

    • @Maria Vorwerk:

      Sie geben Quatsch von sich. Gegen Masern geimpfte müssen nicht "immer wieder auffrischen". Man erhält zwei Impfungen. Fertig.



      Sie geben hier ein Sammelsurium an Uninformiertheit und Verschwörungstheorien von sich, dass es eigentlich nur peinlich ist, das zu lesen.

  • "Zwang zur Vernunft" ist natürlich generell Blödsinn. Übe ich etwas nur unter Zwang aus, dann bin ich deshalb nicht vernünftig, sondern beuge mich schlicht einem Pflicht, ob ich nun einsichtig bin oder nicht.

    Allerdings ist eben vielen Problemen mit Vernunft und Aufklärung kaum beizukommen. Nur sollte eben der Allgemeinnutzen eines Zwangs immer gut abgewogen werden, bevor individuelle Rechte beschränkt werden.

    Die allermeisten Argumente selbsterklärter Impfgegener halte ich auch für Verschwörungsgeschwurbel und selbstgerechten, teils sogar zynischen (Beispiel Masernparties) Nonses.

    Aber so logisch wie auf den ersten Blick eine verpflichtende Masernimpfung an Schulen und Ktas, gerade hinsichtlich der besonderen Schutzbedürftigkeit von Kindern erscheint, so logisch erscheint eben auch der nächste verpflichtende Schritt Persönlichkeitsrechte einzuschränken.

    Die Frage könnte man stellen, ob durchschnittlich 500 Masernerkrankungen und nahezu null Todesfälle pro Jahr tatsächlich so viel mehr Aufmerksamkeit und gesetzliche Verordnung benötigen, als nachgewiesene 333.567 Erkrankungen und 1665 Tote (laut RKI) durch Influenzaviren im Jahr 2018.

    Wäre es bei diesen Zahlen nicht auch irgendwie logisch und notwendig, beispielsweise allen Menschen im öffentlichen Dienst und in sozialen Berufen eine Impfpflicht gegen Influenza zu verordnen?

    Schwierig.

    • @Deep South:

      Meines Wissens kann man gegen Influenza nicht so präzise impfen wie gegen Masern. Könnte das ein Grund sein?

      • @Karl Kraus:

        Das ist sicherlich so, Grippeviren verändern sich ständig, Masernimpfungen haben einen wesentlich längeren Schutz, Ausrotten kann man die Inluenza nicht.

        Trotzdem könnte man höchstwahrscheinlich die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle mit einer Impfpflicht deutlich veringern.

        Mir erschließt sich nur die Verhältnismäßigkeit nicht ganz.

        "„Die Influenza ist die gefährlichste Infektionskrankheit, die wir haben“, ergänzte Barbara Gärtner. Die leitende Oberärztin am Institut für Mikrobiologie und Infektionsepidemio­lo­gie in Homburg an der Saar berichtete, dass in der Grippesaison 2017/2018 geschätzt mehr als 26.000 Menschen in Deutschland durch eine Influenza verstorben sind. „Darun­ter waren mehrere hundert Kinder, selbst solche, die vorher ganz gesund waren“, betonte sie. „An Masern – für die gerade eine allgemeine Impfpflicht diskutiert wird – sind in den letzten zwölf Jahren 29 Menschen gestorben.“

        www.aerzteblatt.de...Impfquote-vorgehen

    • @Deep South:

      > Aber so logisch wie auf den ersten Blick eine verpflichtende Masernimpfung an Schulen und Ktas, gerade hinsichtlich der besonderen Schutzbedürftigkeit von Kindern erscheint, so logisch erscheint eben auch der nächste verpflichtende Schritt Persönlichkeitsrechte einzuschränken.

      Die Masern-Regelung ergänzt das Infektionsschutzgesetz, das seinerseits tiefgreifende Grundrechtseinschränkungen beinhaltet.



      Das Infektionsschutzgesetz gilt ausschließlich für übertragbare Erkrankungen.



      Wie Sie daraus weitere Einschränkungen für Persönlichkeitsrechte in anderen Bereichen logisch ableiten wollen, sollten Sie erläutern.

    • @Deep South:

      Viren sind ganz ganz kleine fiese Biester, die man nicht kommen sehen, schmecken, riechen, spüren oder hören kann. Aber umbringen können sie Einen, wenn sie einmal da sind.

      Das macht Angst - und bei Vielen die Sorte Angst, diesen leicht irrationalen, hilflosen Grundknacks im Sicherheitsgefühl, der nur durch kompromisslose Vernichtung des Risikos zu beseitigen ist. Da ist es egal, wie gering die Eintrittswahrscheinlichkeit ist oder wie groß der Aufwand ausfällt, um sie zu senken. Sie muss von 0,000...% auf exakt 0. Alles andere ist unerträglich.

      Ich habe nach Tschernobyl mal einen sehr interessanten Artikel über die besondere Reaktion vieler Menschen auf das Risiko der radioaktiven Verstrahlung gelesen. Da ging es um dieselbe Form von Angst, die durch das sensorische Vakuum in Bezug auf die Gefahrenquelle maßlos gesteigert wird.

      • @Normalo:

        Seh ich genauso. Aber natürlich spielen Ängste immer eine Rolle, wenns um Gesundheit geht. Das ist erstmal durchaus verständlich.

        Nur spielen mitlerweile bei jeder grundsätzlichen Debatte diffuse Ängste und Emotionen wieder eine größere Rolle, als Fakten und Abwegungen. Das ist bei Weitem kein Privileg von Impfgegenern oder Rechtspopulisten.

        Und ehrlich gesagt, war ich auch eine ganze Weile davon überzeugt, dass es diese Impfpflicht brauch. Zu egoistisch und verdreht waren (oder besser sind) mir die meisten Argumente der Impfgegner hinsichtlich der immer wieder erklärten Gefahren durch diese Krankheit.

        Schau ich mir allerdings die reellen Zahlen an, kann ich diese Epidemie, die in der Debatte oftmals beschworen wird, einfach nicht erkennen. Im Gegenteil, diese sind sogar rückläufig.

        Und wenn ich mir überlege, wieviele wesentlich stärke gesundheitliche Gefahren es statistisch -auch für Dritte- gibt, halte ich die Aufweichung von Persönlichkeitsrechten zumindest für fragwürdig.

  • // Die Frage ist doch, wer definiert, was vernünftig ist.

    Ach wissen Sie, wissenschaftliche Erkenntnisse und ordentliche Studien helfen da ungemein.

    Die Erkenntnisse bzgl Impfen haben außerdem wenig mit der Pharmaindustrie nichts zu tun.

    Es ist nicht mehr zu ertragen daß klassiche Medizin und Pharmaindustrie immer gleichgesetzt werden.

    Fordern, daß die Pharmaindustrie in enge Schranken verwiesen wird um wirtschaftliche Interessen aus der Medizin weitestmöglichst rauszuhalten - gerne das unterschreibe ich sofort.



    Aber was hat das mit den anerkannten Methodiken der sogenannten Schulmedizin zu tun? Warum wird nie differenziert?

    Würden Leute wie Sie mal eine Sekunde wirklich nachdenken, würden sie vielleicht sogar darauf kommen, daß gerade jeder Impfverweigerer ja ein Geschenk für die Pharmaindustrie ist. Im Gegensatz zu ein paar lausigen EUR für ein übliches Impfkombipräparat kann da ordentlich Kohle rausspringen.

    Es gab Zeiten da war so etwas völlig normal und in in vielen Krankenhäusern anzutreffen (die Leute blieben bis zu ihrem Tod da drin!):

    www.flickr.com/pho...lmuseum/3300143156

    Durch den überagenden Erfolg von Impfungen (in dem Falle Polio), wissen die meisten jüngerne Leute gar nicht mehr was sie auf diesem Bild sehen! Aber Impfen ist schei*e ....

    Ihr verlinkter Verein ist übrigens Quelle des bekannten Wuppertaler Manifestes (durchlesen!) und damit jenseits von gut und böse!

    • @Nachtvogel:

      "// Die Frage ist doch, wer definiert, was vernünftig ist.

      Ach wissen Sie, wissenschaftliche Erkenntnisse und ordentliche Studien helfen da ungemein."

      Damit definieren SIE also, dass es vernünftig ist, diesen Erkenntnissen und Studien zu folgen...

      Ich persönlich sehe das ja verdammt ähnlich, nur mit der PFLICHT, dieser Vernunft zu folgen, habe ich ein Problem. Wenn es echte Erwägungen des Gemeinwohls gibt, dann kann man Einzelne dazu verpflichten, sich dem Rest der Welt zu liebe vernünftig zu verhalten. Schulschließungen wegen eines Masernfalls kommen mir bei deutlich über 90% freiwillig geimpften Kindern dabei eher wie Sicherheitsfetischismus vor als wie eine wirksame Vorsorgemaßnahme. Etwas anderes könnte aber für das gesamtgesellschaftliche Anliegen gelten, die Masern wirklich auszurotten. Eine nachgewiesene Erfolgsaussicht sollte es aber auch dafür geben.

      Fehlt es an dem Gemeinwohlbezug, schreibt also der Staat lediglich Eigenschutz vor, reicht aus meiner Sicht die jeweils gängige Definition von "Vernunft" jedenfalls nicht aus. Es gibt keine automatische Vormundschaft des Staates für Erwachsene oder auch deren Kinder.

      Von daher bedarf es eines gravierenden Missverhältnisses zwischen Eingriffstiefe und Nutzen des Eingriffs - wie z. B. bei der Gurtpflicht, um eine Pflicht zu begründen. Die ist angesichts der durchaus auch nicht abzustreitenden Risiken, die man gegn Impfungen in die Waagschale werfen kann, nicht ohne weiteres zu begründen. Andere Meinungen sind möglich, und die sollte Jeder für sich auch leben dürfen.

      "Freiheit" ist eben gerade auch die Möglichkeit, sich NICHT für das "einzig Vernünftige" zu entscheiden.

      • @Normalo:

        "...bei deutlich über 90% freiwillig geimpften Kindern..."



        Eigentlich steht das hier auch in den Kommentaren schon verstreut:



        -das mit der nochmaligen Impfung, falls bei der ersten was schieflief,



        -Menschen, bei denen ne Impfung imZweifelsfalle doch blöd wäre, weil zu jung (Babies), Immunschwäche, wasweißich.



        Bevor die Masern ausbrechen, läuft auch jede*r Infizierte noch als "Bazillenschleuder" durch die Gegend; ergo Impfpflicht. Alle Argumente dagegen sind widerlegt und wer wider besseren Wissens unbedingt impffrei sein will und das auch noch seinen Blagen antuen, soll in die Wüste ziehen, da ist genug Platz um dementsprechende Gebiete mit nem großzügigen zweiten Zaun (damit sich da kein normaler Mensch hinverirrt) abzusichern.

      • @Normalo:

        Bei all Ihrer mühsamen Schreiberei vergessen Sie, daß solche Leute nicht nur sich selbst (das wäre mir auch egal und können das Sie auch gerne als "Freiheit" titulieren) sondern eben auch andere unschuldige (z.B. Unimpfbare, derer es gar nicht so wenige gibt) massiv gefährden.

        Ein derartige Gefährung mit "Man muß doch die Freiheit haben, mal unsinniges zu tun" zu rechtfertigen ist ein starkes Stück.

        Impfen ist keine Individualsache, es ist eine Gemeinschaftspflicht.

        • @Nachtvogel:

          Sorry, vielleicht war es nicht präzise genug. Natürlich fällt jede Abwehr der Gefährung Anderer unter "Gemeinwohl", von dem ich es ja im ersten Teil des Postings auch hatte.

          Nur müsste eben auch das mal nachgewiesen werden - will sagen, wenn ich im unteren siebenstelligen Bereich Menschen verpflichte, sich einem körperlichen Eingriff gegen ihren Willen zu unterziehen, dann müsste das auch praktische positive Folgen für das Gemeinwohl haben, nicht eine bloß theoretische Verminderung eines ohnehin winzigen Risikos. Bei den aktuellen Fallzahlen spricht der erste Anschein dafür, dass die derzeitige Impfempfehlung (als deutlich geringerer Eingriff) die Gefährdung Unimpfbarer ganz gut unter Kontrolle halten kann. Nächste mögliche Stufe wäre eine Haftung für Impfverweigerer, wenn sie jemanden anstecken. Die bußgeldbewehrte Impfpflicht ist also möglicherweise im Vergleich mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

      • @Normalo:

        D'accord, wenn Ihre Entscheidung nur Sie selbst betrifft.

        Sobald die Rechte anderer Menschen (z.B. Ihrer Kinder) verletzt werden oder gegen Gesetze verstoßen wird(z.B. das Infektionsschutzgesetz - wie hier bei Masern) endet Ihre Freiheit.

        Der Staat ist hier nicht Vormund, sondern hat eine "Wächteraufgabe", wenn Menschen sich zu Lasten anderer "unvernünftig" verhalten.

        • @horsefeathers:

          Die eigenen Kinder sind eben gerade KEIN vergleichbares Beispiel für irgendwelche "anderen Menschen". Eltern müssen und dürfen sehr weitgehend selbst entscheiden, was "vernünftig" für ihre Kinder ist.

          Ich weiß ja, dass das immer wieder hochkocht und der Impuls stark ist, Eltern, die es nicht richtig können (also so ziemlich allen außer einem selbst), im Namen der Vernunft staatlich in den Arm zu fallen. Aber am langen Ende ist so ein besserwisserischer Umgang mit der Wächterrolle weder verfassungsgemäß noch praktikabel.

          • @Normalo:

            Einfach mal das Infektionsschutzgesetz und die darin enthaltenen Grundrechtseinschränkungen (im Interesse der Allgemeinheit) lesen.



            Fängt u.a. an bei Krätzmilben und Kopfläusen in Gemeinschaftseinrichtungen.



            Das Infektionsschutzgesetz, das jetzt im Hinblick auf Masern ergänzt wurde ist bisher verfassungsrechtlich nicht strittig.

            • @horsefeathers:

              Steht da bislang irgendwas von einer allgemeinen Impfpflicht - also einer Verpflichtung gesunder, keiner speziellen Ansteckungsgefahr ausgesetzter Normalmenschen, sich pieksen und (hoffentlich unschädlich gemachte) Erreger injizieren zu lassen?

              Im Strafgeseztzbuch stehen auch alle möglichen tiefen Eingriffe, die nur sehr partiell strittig sind. Das heißt aber nicht, dass ich jetzt z. B. Gesinnungsstrafrecht einführen dürfte, nur weil das ja auch in diesem weitgehend unproblematischen StGB steht.

              Eingriffsintensität betrifft immer die konkrete Vorschrift, nicht die um sie herum.

              • @Normalo:

                > Steht da bislang irgendwas von einer allgemeinen Impfpflicht - also einer Verpflichtung gesunder, keiner speziellen Ansteckungsgefahr ausgesetzter Normalmenschen, sich pieksen und (hoffentlich unschädlich gemachte) Erreger injizieren zu lassen?

                Natürlich nicht - und darum geht es auch garnicht:



                Es geht hier um Kinder ( und Beschäftigte) in Gemeinschaftseinrichtungen (Kita, Schule usw.), die in der Tat einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind.

                • @horsefeathers:

                  " - und darum geht es auch garnicht:"

                  Das ist wohl das Paradebeispiel einer einseitigen Betrachtungsweise.

                  Selbstverständlich geht es bei der Abwägung von Interessen - hier der Nichtimmunen gegen die der Nichtimpfer - IMMER um beide Seiten. Man kann nicht zum Wohl der Gefährdeteten blind durch Alles an Rechten der Betroffenen durchpreschen, was man dafür einschränken muss. Insofern können Art und Schwere des Eingriffs natürlich NICHT außen vor bleiben.

                  • @Normalo:

                    Wie kommen Sie darauf, es hätte keine Abwägung von Interesssen gegeben, inwiefern blieben Art und Schwere des Eingriffs außen vor ?



                    Wo sehen Sie die behauptete Einseitigkeit ?

                    All dies wurde bei der Debatte im BT berücksichtigt und es wurde eine legitime demokratische Entscheidung getroffen.



                    Auch wenn Sie sich ein anderes Ergebnis gewünscht hätten.

                    • @horsefeathers:

                      SIE haben erst davon angefangen, dass ja im Gesetz schon vorher jede Menge Eingriffe standen, und auf die Gegenfrage, ob es denn auch Eingriffe dieser Intenstät und Reichweite seien, gemeint, darum ginge es doch nicht, sondern um die potenziell Angesteckten. Schieben Sie es bitte nicht auf die armen Abgeordneten.

                      Im Übrigen fasse ich Ihre Antwort als "Ist halt so, Mehrheit ist Mehrheit. Basta." auf. Das ist natürlich völlig richtig, aber keine konstruktive Basis für einen Gedankenaustausch. Denn ja, mir gefällt die Impfpflicht nicht,und dafür habe ich Gründe. Die werden nicht widerlegt, indem man auf die Beschlusslage verweist. Auch Abgeordnete wägen manchmal ab, entscheiden aber am Ende mehr aus der Angst heraus, es sich mit den einseitig Denkenden zu verscherzen.

                      • @Normalo:

                        Die "armen Abgeordneten" entscheiden nunmal in der repräsentativen Demokratie - überprüfbar durch die Gerichte; von basta kann also keine Rede sein.



                        Ihre Ablehnung der Impfpflicht kann und will Ihnen ja niemand nehmen - insbesondere falls Sie selbst betroffen sein sollten.



                        Ihre Gründe (soweit Sie diese hier dargelegt haben) allerdings wurden durchaus in der Gesetzesbegründung gewürdigt, jedoch wurden die Aspekte der Prävention als wichtiger angesehen.

          • @Normalo:

            Die Freiheit des einzelnen Menschen ist ein hohes Gut aber hat keinen absoluten Anspruch. Die Grenzen werden durch die Gesellschaft gesetzt...die Einhaltung ist eine logische Konsequenz.



            Gesellschaftsformen, die die individuelle Freiheit priorisieren sind latent instabil - und definitiv nicht sozial.

            • @alterego:

              Freiheit bedeutet aber eben, dass die Gesellschaft nicht willkürlich sondern nur unter justiziablen Bedingungen Grenzen setzen kann. Der Einzelne muss sich dagegen wehren können. Wenn umgekehrt "Wir (die Gesellschaft) halten das aber jetzt mal für vernünftig." in jedem Fall als Begründung eine Einschränkung reicht, ist die Freiheit keinen Pfifferling wert und das Wort "Vormundschaft" wäre angebracht..

              • @Normalo:

                > Der Einzelne muss sich dagegen wehren können

                Kann er doch ! Wer oder was hindert Sie daran zu klagen (wenn Sie betroffen sind) ?

                • @horsefeathers:

                  Mit der Argumentation von MB996, die letzlich darauf hinausläuft, dass die Gesellschaft definiert, was Freiheit ist bzw. sie nach eigenem Gutdünken einschränken kann, wäre eine Klage asussichtslos, weil das Gemeinwohl sich selbst definiert und immer vorgeht. SO war die "Wehrhaftigkeit der Freiheit" gemeint. Verfahrensrecht war sekundär.

                  Im Übrigen: Im Idealfall werden Dinge, die ein Gericht später außer Kraft setzt, gar nicht erst in ein Gesetz geschrieben.

    • @Nachtvogel:

      Die Antwort ist für Tigerlilie weiter unten.

  • Was kommt als nächstes?



    Grippeschutz-Impfpflicht?

    Lt WHO verstarben 2018 37 Menschen an den Folgen einer Masernerkrankung in Europa.

    Im Vgl. dazu verstarben 2018 971 Menschen durch das saisonale Influeza Virus- allein in Deutschland.

  • Volle Zustimmung zur Impfpflicht!

    Und in Sachen Pharma-PR: Jeder der sich nur ein wenig und ernsthaft mit dem Thema beschäftigt findet mehr als genug begründet-nachvollziehbare Stimmen aus der Wissenschaft, welche deutlich machen, dass am Impfen kein Weg vorbeiführt.

    Und stellt man die Anzahl der Impfopfer in Relation zu der Anzahl der Geimpften, so ist das Risiko einer Erkrankung verschwindend gering; auch für Kinder.

  • Masern- Impfpflicht? OK, kann man machen.



    Dennoch: Es gibt die unbekannt Zahl derer, die zu den sogenannten "Non-Respondern" gehören, d.h. hier schlägt der Masern- Lebendimpfstoff garnicht an.



    Man kann die Inzidenz von Masern- Erkrankungen reduzieren, aber nicht gänzlich ausrotten.

    • @CO2- Narkose:

      zu dennoch:

      Ungefähr 2–5 % der Kinder, welche nur eine Impfdosis von MMR erhalten, bilden keine Antikörper („Non-Responder“ bzw. Impfversager). Ursache für das Versagen der Impfung können falsch gelagerter Impfstoff, passive Antikörper von der Mutter des Kindes oder Immunsystemschwäche sein. Aus diesem Grund sollte mit einer zweiten MMR-Impfung die Impflücke geschlossen werden. Bei der zweiten Impfung handelt es sich also nicht um eine Auffrischimpfung, sondern um eine Zweitimpfung (zweiter Versuch) für die primären Impfversager. Nach einer zweifachen MMR-Impfung entwickeln laut Studien über 99 % eine Immunität gegen diese Infektionskrankheiten.

  • Ich begrüße diese Entscheidung, finde es aber als hochsensibler Mensch - und ich bin nicht allein, ca. 20 Prozent der Bevölkerung ist hochsensibel - unerträglich, ständig sehen zu müssen, wie irgendjemandem eine Spritze in den Arm gejagt wird, denn ich und bestimmt auch viele andere spüren das quasi jedesmal selbst! Vielleicht reicht ja einfach ein Bild von einer Spritze. Auf die nächste Impfung!

    • @Donnerstag:

      Ich bin auch hochsensibel und habe mit dem Anblick von Spritzen kein Problem. Hochsensibel ist nicht dasselbe wie Spritzenphobie. Die bekomme ich erst, wenn mir das Ding mit höllischen Schmerzen in meinen Arm gerammt wird. ;) Nicht immer von sich auf andere schließen...

  • Die Frage ist doch, wer definiert, was vernünftig ist.



    Wenn die Pharma-PR mittels Internettrollen den öffentlichen Diskurs und die Medien soweit manipulieren kann, dass die Politik Pharma-gefügige Entscheidungen entgegen vieler Expertenmeinungen trifft, kann man das "vernünftig" nennen, muss man aber nicht.

    www.individuelle-impfentscheidung.de/

    • @Tigerlilie:

      Meine Antwort ist leider verrutscht und etwas weiter oben.

    • @Tigerlilie:

      Ja, ich bin auch völlig gegen die Pharmaindustrie, die verdienen viel zu viel, und deshalb setze ich ab heute alle meine Medikamente ab. Dann sterb' ich zwar in ein paar Tagen, aber hey, ich hab's der Pharmaindustrie so richtig gegeben!! (Ironie off!)

      Ich durfte nicht geimpft werden, meine Mutter hatte also die Wahl nicht, genausowenig wie ich. Ich hatte einen sehr schweren Masernverlauf und wurde schwerhörig. Warum das Eltern ihren Kindern oder anderen Menschen freiwillig zumuten wollen, werde ich daher wohl nie verstehen.

  • Wo Dummheit vorherrscht, hat Toleranz keinen Sinn.



    Endlich mal ein Sieg der Vernunft, mit Macht gepaart!

    • @Trabantus:

      Nun ja, ich glaube so einfach ist es nicht. Im Sinne der Medizin ist eine Impfpflicht sinnvoll. Aber da wäre es auch sinnvoll, Alkohol zu verbieten und den Autoverkehr auf 30km/h zu drosseln. Um Leben zu retten wären das herausragende Maßnahmen, Masern dagegen absolut vernachlässigbar. Trotzdem packt das niemand an: Falsche Toleranz vermute ich doch mal?

      • @emanuel goldstein:

        Tempolimits werden keine Verletzten durch Autounfälle dauerhaft vermeiden. Masern können aber durch konsequente weltweite Impfung ausgerottet werden wie die Pocken. Also - warum nicht?

  • Sensation, unser Gesundheitminister hat mal irgendwas sinnvolles hingekriegt.

    Ich hätte gleich alle gängigen und wichtigen Impfungen (wirklich relevante, ich rede nicht von Grippeimpfung oder so etwas) auf die Liste gesetzt, aber ein Anfang ist gemacht,

    Freiwillig Sedierte die verfilmten Bullshit wie "Vaxxed" für bare Münze nehmen, wird man nie mit Argumenten bekehren, es geht nun mal nur mit Zwang.

    • 0G
      07400 (Profil gelöscht)
      @Nachtvogel:

      Sinnvoll? Irgendetwas sinnvolles.



      HaHaHa

      Das Gesetz hätte es nicht gebraucht. Ist alles längstes vollumfänglich geregelt gewesen. Nur wer nicht kann lesen. Nimmt einen neuen Besen.

      Und schreibt es ist sinnvoll gewesen.



      Normale Aufklärung reichte völlig aus.

      Den eine Erkrankung die ansteckend ist?



      Ist Meldepflichtig. Und bei Gefahr der Ansteckung ist es bereits so? Nutzung ÖPNV ausgeschlossen. Nutzung Öffentliche Gebäude ausgeschlossen. Ärzt? Hausbesuchspflichten. Arbeit im Kundenkontakt? Verboten wegen der Ansteckungsgefahr.

      Also was soll ein Gesetz für Dinge die längst geregelt sind? Eben. Nebelkerzen um von den grossen dicken dingern für weiter so abzulenken

      Eine Gesellschaft in der eine kranke Bäckereifachverkäuferin empfindliche Ware an Kunden verkauft und alles vollschnupft? Da helfen auf jeden Fall Impfpflichtgesetze. Ganz klar. Was kommt als nächstes? Impfung gegen Dummheit?

      Junge Junge Junge Mädchen.

      • @07400 (Profil gelöscht):

        // Was kommt als nächstes? Impfung gegen Dummheit?

        Das wäre schön, kommt bei Ihnen aber zu spät.

      • @07400 (Profil gelöscht):

        Es handelt sich um eine Ergänzung des Infektionsschutzgesetzes (/kein neues Gessetz)

        • 0G
          07400 (Profil gelöscht)
          @horsefeathers:

          Ja gut und schön.

          Geldverschwendung und Ressourcen ebenso.

          RKI 2018 Studie in 2019.

          Kommt jetzt eine Impflicht für Krankenhauskeime? Wäre ja die Konsequenz?



          Kann ich dann ein Krankenhauskeimfreies Haus wählen? Oder muss ich zuvor schon eines suchen und in meiner Patientenverfügung eintragen? Freiheit? Ich lache mal weiter.



          Kapitalzwangsscheiss. Folgenpolitik.



          Statt Ursachenforschung.

          Ciao Bella



          Bella Ciao

  • Masern sind sehr ansteckend und eine heftige, (im Kleinkindalter selber erlebte) Fiebererkrankung, die in sehr seltenen Fällen eine tödlich verlaufende Hirnentzündung oder weitere Komplikationen wie Lungenentzündungen verursachen kann. Das sind Fakten. Aber es ist kein Fakt, dass die Kindersterblichkeit aktuell durch Masern signifikant erhöht würde.



    Es sterben in Deutschland 1. sehr wenige Menschen an akuten oder langfristigen Folgen der Masern und 2. trifft es mehrheitlich Erwachsene.



    Es besteht auch kein Grund für hysterisches Getue, wenn man sich die 30'000-40'000 Toten pro Jahr durch Krankenhausinfektionen vor Augen hält.



    Die Impfpflicht wird v.a. dort greifen, wo aus Unwissenheit keine Masern-Impfung stattfand. Impfgegner mit einer Busse beeindrucken zu wollen ist vermutlich vergebene Liebesmüh, da diese überzeugt sind, die Impfung schade ihren Kindern mehr als die Masern.



    Diese Verweigerer gefährden aber nicht vorwiegend ihre Kinder, denn die werden die Masern überleben, sondern Transplantierte und andere immungeschwächte Personen. Bei ihnen ist die Impfung nicht wirksam.

    • @ecox lucius:

      Danke. Das war mal sachlich und informativ.

      Wie hoch ist denn die Möglichkeit einzuschätzen, dass ein Masernfall an einer Schule zu Ansteckungen führt? Die meisten Kinder sind doch freiwillig geimpft und NICHT immungeschwächt...

      • @Normalo:

        > Die meisten Kinder sind doch freiwillig geimpft.

        Nicht an allen Schulen - z.B. 2015

        Die Marburger Waldorfschule steht im Zentrum eines Masernausbruchs in der Universitätsstadt. Nach Auskunft des Kreisgesundheitsamtes haben sich inzwischen elf Schülerinnen und Schüler aus den Klassen zwei bis elf mit Masern angesteckt.

        Der Zustand der Erkrankten ist stabil, ein Jugendlicher musste ins Krankenhaus. Schüler und Lehrer, die nicht sicher gegen die hoch ansteckende Krankheit geschützt sind, dürfen die Schule zurzeit nicht betreten. In den Klassen zehn bis zwölf sind das mehr als ein Viertel der Jugendlichen. Von den 40 Lehrkräften muss ein Kollege wegen fehlender Immunität zuhause bleiben. (HNA)

  • Daumen hoch!

  • " auf die eigene Freiheit berufen.

    Die endet dort, wo die körperliche Unversehrtheit der Mitmenschen beginnt".



    Ehrlich?



    Dann bitte sofort die 50 Millionen Kraftfahrzeuge stilllegen.

  • "Denn bevor die Masern bei einem Kind ausbrechen, kann es in der Regel noch fünf Tage lang seine Kindergarten- oder Schulfreund:innen anstecken."

    Zum Glück nur die, die nicht geimpft sind. Denn:



    Wer geimpft ist, der ist immun gegen Masern, zumindest in der Theorie.

    Warum haben pflichtbewusste, geimpfte Menschen Angst vor nicht-geimpften?

    • @Lasse Wille:

      "Warum haben pflichtbewusste, geimpfte Menschen Angst vor nicht-geimpften?"

      Vielleicht weil sie Angst um ihre Kinder < 1 ano haben?

    • @Lasse Wille:

      @Devil's Advocate Auch gesunde Säuglinge können nicht geimpft werden. Das Problem ist dass der Masern-Impfstoff ein Lebendimpfstoff ist, und damit allerfrühestens mit 9 Monaten gegeben werden kann, da das kindliche Immmunsystem vorher noch zu unreif ist.

    • @Lasse Wille:

      Es geht vor allem um immungeschwächte Kinder (und Erwachsene), die sich nicht impfen lassen können und ein erhöhtes Risiko haben, an Masern zu sterben oder zumindest (dauerhafte) Schäden davonzutragen. Klar sind diese Menschen die Minderheit, die man vor allem nicht erkennt; sollte man deshalb aber keine Rücksicht auf sie nehmen?

      Kinder sollten nicht nur für ihre eigene Gesundheit geimpft werden, sondern auch für die Gesundeit anderer; aus Solidarität, Minderheitenschutz, Menschlichkeit, Vernunft.. suchen Sie es sich aus.

  • Ich plädiere nach dieser Entscheidung, das Rauchen unter Strafe zu stellen !



    Denn das ist auch erwiesenermaßen krankmachend bist tödlich und zwar für Zehntausende , nicht nur für maximal ein Dutzend , wie bei Masernerkrankten.



    Zudem schädigt der Anbau die Umwelt und die zu 90 %ige illegale Entsorgung auf der Straße, im Wald, ins Wasser einfach überall ebenso die Gemeinschaft Aller und verletzt die Grenzen der Nichtraucher und auch vorallem die der Kinder!



    Diese müssen inhalieren, ihre Sorgen um die eigenen Eltern werden nicht gehört oder ins Lächerliche gezogen und werden zudem sehr häufig später selbst RaucherInnen und zudem auch häufiger Drogemsüchtig.

    • @Anatevka:

      "und zudem auch häufiger Drogemsüchtig".

      SO EIN UNSINN!

      • 8G
        84935 (Profil gelöscht)
        @tazeline:

        Rauchen selbst ist neben Alkoholkonsum die häufigste Drogensucht in D...

  • Daumen hoch!

  • Die simple Struktur des Artikel macht schwer hier keine Ironie zu vermuten ...ungeachtet dessen ist die inhaltliche Botschaft auf den Punkt. Impfschutz oder zurück zu höherer Kindersterblichkeit.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @alterego:

      Ich würde es so formulieren:

      Impfschutz oder zurück in die Vor-Aufklärung.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Vor-Aufkläung ist für mich: dienErde ist ne Scheibe, how ich habe gesprochen! Ich weiß was richtig und nicht richtig ist! Basta!



        Aufklärung ist: alle Fakten zu diskutieren! Den Verstand zum Differenzieren zu benutzen und historische Fehlentwicklungen auch mit einzubeziehen! Und Folgen, physisch, psychisch auch mit zu antizipieren!



        Vor-Aukläung ist Keule!



        Aufklärung ist mühsam und anstregend!

  • Daumen runter

    • @SaberRider:

      Für die Kinder?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nein, selbstverständlich mein Sabberider "Daumen runter," im Sinne von auf den Spritzenkolben drücken.



        Alles andere wäre doch Wahnsinn, oder? ;)

  • Daumen hoch!

  • ich fühle mich durch eine impfpflicht extrem in meiner freiheit eingeschränkt

  • 6G
    64984 (Profil gelöscht)

    Journalistische Sorgfalt würde bedeuten, dass man sauber zwischen Impfgegnern und Gegnern der Impfpflicht unterscheidet.



    Auch dieser Artikel der taz fällt bei diesem Kriterium durch.



    Und vernünftig wäre es, Vor- und Nachteile einer Maßnahme abzuwägen.



    Auch hier fällt dieser Kommentar durch. Mögliche Nachteile werden nicht einmal genannt. Beispielsweise die Anzahl der Impfschäden. Und Vorteile werden nicht einmal quantisiert, Geschweige denn findet eine Abwägung statt.



    Insofern spricht aus diesen Artikel keine Vernunft, sondern Emotion pur.



    Was die körperliche Unversehrtheit betrifft: Ab wie vielen schwerwiegenden Impfschäden pro Jahr würden Sie, Herr Pauli, sich denn schuldig fühlen? Oder fänden Sie es ok, wenn pro Jahr 10 schwerwiegende Impfschäden träten?

    Übrigens: ich bin kein Impfgegner. Ich bin Naturwissenschaftler und weiß sehr wohl darum, dass Impfungen viele Menschenleben gerettet haben, und für die meisten Menschen ungefährlich sind.



    Aber ich bin Gegner einer Impfpflicht. Denn die wird nicht nur zu vermehrten Impfschäden führen, sondern eine ganze Menge Menschen in die Arme von Parteien treiben, bei denen man sie eigentlich nicht haben möchte.



    Bessere Überzeugungsarbeit, bessere Impfangebote und ehrlicherer Umgang mit und bessere Versorgung von Impfschäden wären der bessere Weg gewesen.

    • @64984 (Profil gelöscht):

      Sie sind Naturwissenschaftler, aber das ist kein Grund, sich nicht mit psychologischen Grundlagen zu beschäftigen. Auf Freiwilligkeit zu setzen, hat noch NIE etwas gebracht. Betonköpfe lassen sich nicht durch gutes Zureden erweichen. Da helfen nur harte Sanktionen.



      Übrigens wird eine Impfpflicht niemanden in die rechte Ecke treiben - diese Leute sind schon längst dort!

    • @64984 (Profil gelöscht):

      sehe ich auch so