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Fortschritte bei der E-MobilitätAndere Autos sind keine Lösung

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Batterien werden billiger, die Reichweite von Elektroautos wächst. Das ist schön, löst aber das Hauptproblem nicht: Es gibt einfach zu viele Fahrzeuge.

Zuviele Autos, ob Elektro oder nicht, verstopfen die Innenstädte Foto: Michael Kappeler/dpa

D ie E-Mobilität kommt in großen Schritten voran, das zeigen zwei unabhängig voneinander stattfindende Ereignisse: VW hat sein neues Elektroauto, ID4, der Öffentlichkeit vorgestellt, das zum weltweiten Bestseller werden soll. Und Tesla-Gründer Elon Musk hat angekündigt, dass der US-Autobauer künftig Batterien für seine Elektrofahrzeuge viel billiger herstellen wird als bisher.

Auch wenn der schillernde Milliardär den Mund gerne zu voll nimmt – dass die Akkus fürs Auto in absehbarer Zeit deutlich günstiger werden, stimmt. Allerdings nicht nur für Tesla, sondern für alle Hersteller. Das ist erfreulich. Denn es ist die Voraussetzung dafür, dass E-Fahrzeuge für viele Menschen erschwinglich und zum Massenprodukt werden. Ist das erst geschehen, werden Pkw mit Benzin- und Dieselmotor sehr viel schneller vom Markt verschwinden, als sich das die konventionellen AutolobbyistInnen heute vorstellen können.

Diese Entwicklung ist gut – fürs Klima und die Luftqualität. Je eher sie kommt, desto besser. Allerdings: Eine Lösung der Mobilitätsprobleme ist das nicht. Zwar scheint das Nutzen eines E-Auto das Fahrverhalten zu verändern. Viele ElektrofahrerInnen sind bewusster unterwegs, weil sie sich über den Wert der verbrauchten Energie angesichts zeitraubender Ladezeiten im klaren sind. Lange Strecken müssen gut geplant werden. Doch Batterien werden nicht nur billiger, auch die Reichweite wird steigen und in naher Zukunft wird es eine Art Ersatzbenzinkanister für E-Autos in Form von Powerbanks oder Ähnlichem geben. Dann wird es mit der pädagogischen Wirkung der Elektrokutschen schnell vorbei sein.

Ob Teslas, ID4s und andere E-Autos oder diesel- und benzinbetriebene Fahrzeuge im Stau stehen, die Innenstädte verstopfen und Unfälle verursachen, macht keinen Unterschied. In Deutschland gibt es mit mehr als 47 Millionen viel zu viele Pkw, fast überall auf der Welt sind zu viele in Betrieb. Die Lösung sind nicht Fahrzeuge mit einem anderen Antrieb, sondern weniger Autos – und mehr Busse und Bahnen, bessere Fuß- und Radwege und clevere Hol- und Bringdienste.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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47 Kommentare

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  • 1G
    15833 (Profil gelöscht)

    Bei all den Vorschlägen, warum benutzen Leute das Auto, das ist doch die frage schlechthin.

    Wenn ich wie in Corona Lockdown Zeiten Arbeit ins Homeoffice verlege, dann habe ich Schonmal sehr viele Probleme gelöst.

    Ansonsten ist schon allein vom Warenverkehr ziemlich viel los, weil es günstiger ist von Berlin nach München den Gummi Schlauch zu liefern als in München zu produzieren

    Auch diese Ansätze sollte man berücksichtigen, da müssen Lösungen her

  • Ohne eine engagierten Ausbau und eine Subventionierung des ÖPNV sind diese Ideen einfach hinfällig. Bei 80 Euro für eine Monatskarte, überfüllten Bussen und ab bestimmten Uhrzeiten unerreichbaren Randbezirken isses kein Wunder, warum kein Auto für Viele keine Alternative ist.

    Wenn die Bedingungen geschaffen sind, kanns gern hohe Parkgebühren und autofreie Städte geben. Ohne das, wird da das Pferd für mich von hinten aufgezäumt.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Macht es wie in Japan wer in der Stadt ein Auto haben will muss einen festen Parkplatz vorweisen und der kostet ordentlich und das Geld geht dann in den öffentlichen Nahverkehr.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Nunja leider ist die Deutsche Bahn im Moment auch nicht die Lösung, die ist noch Jahrzehnte davon entfernt den Penderlverkehr ersetzen zu können, die muss ja schon Kunden beim Warentransport abwinken weil sie nicht genügend Lockführer hat.



    wir wollen doch immer nationale Champions im IT Bereich haben, Selbstfahrende Züge das wäre doch eine Idee, einfach bisschen mehr auf Risiko setzen und die Technologie schnell entwickeln. sollte in in ein paar Jahren zu machen sein.

  • Seit 40 Jahren wird darüber geredet, dass der Autoverkehr reduziert, der ÖPNV und die Bahn attraktiver gemacht werden müssen, die Güter von der Straße auf die Schienen verlagert werden sollen, dass die Innenstädte von PKW entlastet, mehr Raum für Begegnungen und Grünflächen entstehen, Lärm und Abgase reduziert werden sollen.



    Ebenso lange werden Tempolimits verhindert, Bundesfernstraßen neu- und ausgebaut, verrotten Schienen-Nebenstrecken und Bahnhöfe, werden Haltepunkte in der Fläche zurück gebaut...



    Es gab und gibt Kauf-, Abwrack- und Umrüstungsprämien für den Katalysator, das Erdgas-, Hybrid- und E-Auto nebst erforderlichen Infrastrukturen. Der "umweltfreundliche Bio-Sprit" (E-10) wächst auf landwirtschaftlichen und ehemaligen Regenwaldflächen fürs "Umweltgewissen".

    Niemand ist gezwungen sich der Wirklichkeit zu stellen. Es macht das Leben leicht und beruhigt das Gewissen, wenn man sich für ein - nun aber wirklich - "klimafreundliches" Auto engagiert.



    Dass das Haus von Pippi Langstrumpf so vielen Bewohner Platz bietet ist keine Überraschung. In ihrem Haus ist man vor der Angst vor Veränderungen gut geschützt!

    • @Drabiniok Dieter:

      Sehnse. 40 Jahre. Und nun überlegen Sie sich mal, man hätte vor 40 Jahren mit den gleichen Argumenten gegen Verbesserungen beim Antrieb/Verbrauch von Autos argumentiert.

      • @Rudolf Fissner:

        Es ist schön, dass Sie sich über die steigende Motorstärken, die steigenden Fahrzeuggewichte, den steigenden Flottenverbrauch und steigende Emissionen freuen. Und 40 Jahre vor 1980 war 1940, da fuhr man in Deutschland auch schon gerne Panzer.



        MfG

    • @Drabiniok Dieter:

      Das haben Sie treffend beschrieben. Selbst auf den TAZ-Kommentarspalten kann mensch immer wieder Kommentare lesen, warum dies oder das gegen die Abschaffung von Autos spräche. Da werden lieber diverse Ausreden herausgekramt, als sich darüber Gedanken zu machen und dafür einzusetzen, wie Mobilität ohne Auto umzusetzen wäre.

  • Wenn man zu dem Schluss kommt, dass es „zuviel Autos“ gibt, dann stellt sich natürlich auch die Frage, gemessen woran es denn „zuviel Autos“ gibt.



    Gemessen an der Bevölkerungsgröße insgesamt, gemessen am Mobilitätsbedarf, gemessen an der Infrastruktur, gemessen an den weltweiten Ressourcen, gemessen an den Bedürfnissen der Stadtbewohner, oder gemessen an den Bedürfnissen der Landbevölkerung?

  • Für das viel drängendere Klimaproblem sind E-Autos mit eine Lösung. Diesen Weg nicht einzuschlagen wäre grob fahrlässig. Mobilitätsprobleme sind unabhängig davon zu lösen.

    • @Rudolf Fissner:

      Strohmann.

      Es geht nicht darum, dass die Verbrenner weiterfahren sollen. Je früher die weg sind, desto besser -- darin sind wir uns einig.

      Es geht darum, dass ein 1:1-Ersatz der Verbrenner durch e-Autos uns nicht viel weiterbrächte. Also: e-Autos plus ein Umdenken der Mobilität, die den heutigen Fuhrpark entscheidend reduziert, in Anzahl und Grösse.

      Alles andere ist Quatsch.

  • "Es gibt zu viele Fahrzeuge" ist Unsinn. Es fahren zu viele rum, das ist das Problem.



    Vor allem in den Städten.

    Auf dem Land und davon gibt es viel, ist der individuelle Verkehr nicht ersetzbar.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    ""Die Lösung sind nicht Fahrzeuge mit einem anderen Antrieb, sondern weniger Autos – und mehr Busse und Bahnen, bessere Fuß- und Radwege und clevere Hol- und Bringdienste.""

    ===

    Nein , das ist nicht die Lösung. Weder vermeintlich "clevere" Hol - und Bringdienste - noch vermehrt Bus und Bahnen in der Peripherie.

    Ballungsgebiete zeichnen sich unter anderem dadurch aus das sie Jobs für Menschen aus der Peripherie anbieten. Wer das studieren möchte:



    Avus/Berlin oder A66/A5 Frankfurt werktags und am Wochenende/feiertags.

    Produktion und Dienstleistungen konzentriert an wenigen Orten - das ist das Problem - und eine Regionalplanung die es nicht schafft, Wohnung und Arbeiten in Einklang zu bringen.

    Ansonsten ist die Bahn eine aufwendige und langsame Erfindung aus dem 18. Jahrhundert. Bei Magnet betriebenen Untergrundbahnen



    (Distanz Berlin - München Fahrzeit 1 Std.) würde niemand mehr auf die Idee kommen das Auto zu benutzen wenn er es nicht müßte.

    Und wenn neben dem homeoffice mein richtiges office ein paar Strassen weiter wäre würde ich eher auf einem Esel reiten als das Auto zu benutzen.

    Veränderung oder Fortschrift wird generiert über Entwicklungen, die alte Technik obsolet machen.

  • Würden Firmen die Bildung von Fahrgemeinschaften ihrer Mitarbeiter fördern, wäre IMHO schon mal einiges an Verkehr von der Straße.

  • Sind E-Autos gut für's Klima?

    Nur dann, wenn sie mit erneuerbaren Energien betrieben und gebaut werden.

    Trotz aller Bemühungen konnte der Energieverbrauch nicht gesenkt werden. Überschlagsmäßig gerechnet braucht Deutschland wohl 15 mal mehr erneuerbare Energien um sich von Kohle, Gas und Öl zu verabschieden. Und sollte das hoffentlich mal erreicht sein, stellt sich noch die Frage, wie der Anteil der Sozalleistungen finanziert werden soll, der aus der Mineral- und Heizölsteuer generiert wird, die ein Großteil des Bundeshaltes ausmacht.

    Im übrigen ist zu bezweifeln, dass sich mit einem für einen Verkehrswende notwendigen Ausbau des ÖPNVs die Kima-Situation nachhaltig verbessert. Nahezu leer fahrende Züge, S-Bahnen und Busse werden wohl auch keine gute Klimabilanz aufweisen.

  • Wozu gibt es "Kontingente"?

    Wie wäre es mit "Pro Tag dürfen nach Stadt X maximal yyy Autos rein". Ist das Limit erschöpft, gehen die Zufahrstrassen auf "Fahrverbot" und gut ist.

  • Der Elektroantrieb iat ja nur ein Teil des absehbaren technischen Fortschritts. Der andere ist das autonome Fahren. Und dann wird Carsharing für viel mehr Menschen attraktiv, weil man sich das Auto einfach per App vor die Haustür fahren lassen kann. Autos, die momentan nicht benötigt werden, können selbstständig zu Abstellplätzen außerhalb der Ballungsräume fahren. Wenn man die verschiedenen Komponenten des Fortschritts nicht isoliert betrachtet, dann sind die hier aufgeführten Probleme bei weitem nicht so gravierend.

  • Ich lebe ja selbst ohne Auto und in den Städten/Ballungsräumen funktioniert das ja auch gut.

    Aber inwiefern auf dem Land mit vielen kleinen vereinzelten Dörfern ein Bus-/Bahnsystem sinnvoll funktionieren kann, ist mir nicht so ganz klar...soll da alle 15 Minuten ein Kleinbus in jede Richtung fahren? Und ist das dann vom Energieverbrauch echt sinnvoller als gezielt mit der Familie im eigenen E-PKW zum Großeinkauf zu fahren?

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Saile:

      Meine auch, dass es für Ballungsräume und deren Einzugsgebiete einerseits und ländliche Regionen andererseits unterschiedliche Konzepte braucht.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Es gibt vor allem in Berlin ein akutes Verkehrsproblem, schon seit Jahren!!!!



    Morgens auf der 115 stadteinwärts. Manchmal stauen sich die LKW bis Kleinmachnow. Ebenso an der Abzweigung am Funkturm.



    Lösung? Keine.

    Die Warenanlieferung muss auf ganz neue Beine gestellt werden.



    Solange LKW billiger als die Bahn ist, wird sich nicht viel ändern. Wir bräuchten noch größere Umverteilerzentren vor den Toren der Stadt. Aber was dann? Nachtzustellung wäre eine Möglichkeit - Lärm! Wird z.T. schon genutzt.

  • Es gibt noch ein ganz anderes Problem. Nicht nur die vielen Fahrzeuge, sondern auch die Herstellung und Entsorgung dieser hochgiftigen Akkus...

    • @Tine Winkler:

      Informieren Sie sich bitte: Was für „hochgiftige“ Bestandteile sind denn in den modernen Lithium-Ionen-Akkus? Und zum Thema Entsorgung: Alle diese Materialien bleiben in der Akkuzelle und können folglich recycelt werden.

  • Der Abrieb der Autoreifen kann nicht recycelt werden und der Lack auch nicht.



    Weniger ist also mehr.

  • Ja, die Anzahl der Autos auf den Straßen muss drastisch reduziert werden. Die Behauptung, dass der Austausch von Autos mit Verbrennungsmotor durch Elektroautos mit Batterien gut für das Klima ist, ist aber nicht korrekt.

    Laut Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme (Quelle c‘t 20/2020 vom 12.9.2020) erzeugt ein Elektro-PKW mit Batterie bei einer Laufleistung von 150.000 km beim gegenwärtigen Strommix etwa genau so viel CO2 wie ein Diesel-PKW . Bei reinem Solarstrom sind es nur ein Drittel weniger als beim Diesel-PKW. Der überwiegende Teil der klimaschädlichen Emissionen fällt bei der Herstellung des Elektro-PKW an. Wenn wir in den nächsten Jahren die Verbrenner durch Autos mit elektrischen Antrieb ersetzen, wird die Klimabelastung während des Umstiegs sogar steigen, da die Herstellung eines batteriebetrieben PKWs mehr klimaschädliche Gase freisetzt, als ein Diesel bei einer Strecke von 100.000 km erzeugt.

    Der Austausch von Autos mit Verbrennungsmotor durch Elektroautos mit Batterien nutzt dem Klima folglich so gut wie gar nicht. Er würde die Luft in den Städten zwar verbessern, aber dieses wäre durch eine Reduktion des Autoverkehrs deutliche einfacher zu haben.

  • autofrei leben!



    es gibt sogar einen Verein, der so heißt. Das besondere, man darf nur Mitglied werden, wenn man autofrei lebt. Damit leistet man schon mal einen ganz guten Beitrag gegen Energieverschwendung und für Nachhaltigkeit.

  • Das hatte ich bereits mehrfach in Kommentaren geschrieben, dass es zu viele Autos gibt. Alles zugeparkt und die Idee "autofreie Innenstadt" ist nur eine Lösung für Grünes Bürgertum.



    Zusätzlich zu Bussen und Bahnen müssen Sammeltaxis dazukommen, also 7Sitzer mit Stauraum, die in einem flexiblen Bring- und Holsystem alle an beliebig verstreuten Punkten aufsammeln und hinbringen, kreuz und quer zwischen Land und Stadt.



    Sodass niemand mehr ein eigenes Auto kauft. und für viele Personen ist es besser, sie sitzen nicht selbst am Steuer.

  • Sehe ich genauso.

    Weniger Autos. Viel weniger. Und die wenigen... elektrisch.

    • @tomás zerolo:

      Selbst wenn ich mir ein Elektroauto kaufen könnte, wo kann ich es tanken? In unserer Kleinstadt, immerhin 25.000 Einwohner, gibt es eine einzige Ladestation und die ist natürlich immer besetzt. Außerdem ist sie gut 20 Minuten von zuhause entfernt. Ich habe weder Garage noch Stellplatz mit Steckdose. Kabel aus dem 4. Stock über den Balkon über hunderte von Metern bis zu meinem Wagen? Wie soll das gehen? Wenn einer das macht, wäre das ja theoretisch noch denkbar mit mehreren Kabeltrommeln hintereinander, aber in unserem Haus sind 145 Wohnungen.

  • nunja wieviele verkehrsteilnehmer insbesondere die weiblichen die im sommer noch fahrrad fahren werden sich im winter nachts freiweillig in ein öffentliches verkehrsmittel in berlin setzen ? das drumherum muss auch stimmen...... und berlin hätte viele möglichkeiten fahrzeugneuzulassung (meldeadresse innerhalb s-bahn ring) bloss bei nachweis eines parkplatzes dieser kostet natürlich etwas und ist limitiert aber da kommt dann wieder die doppelmoral ins spiel es soll wenieger benutzt werden aber trotzdem muss es sich noch jeder leisten können.......

    • @Sinulog:

      ich bin weiblich, fahre auch im winter rad. was soll dieser klischee-behaftete kommentar mir sagen?

  • Mehr Busse und Bahnen! U-Bahnen werden vom aktuellen Senat aktiv behindert. Busse und andere Bahnen bieten dagegen nicht die notwendige Mobilität und Fahrräder haben für Menschen in Außenbezirken schlichtweg nicht die notwendige Reichweite und Allwettertauglichkeit.

    Durch besser Batterien und größere Reichweite verlieren E-Autos momentan ihre Kinderkrankheiten und werden markttauglich. Gut so.

    • @DiMa:

      U Bahnen werden aktiv behindert?



      Dafür wird es Straßenbahnen geben. Kosten nur ca. 20% pro km, sind schneller zu bauen und Angsträume in der Tunneln entfallen. Alles alles richtig.

      • @Senza Parole:

        Nur Straßenbahnen helfen in Außenbezirken nichts. Wenn ich erst mal zum Bus laufe, dann die Straßenbahn nehme und noch zwei verschiedene U-Bahnen brauche um von A nach B zu kommen, dann lasse ich es lieber bleiben.

        Bei mir an der Wand hängt ein Bild des U-Bahnnetzes. Den ganzen Rest nutze ich nicht.

        Die Behinderung der U-Bahnen zeigt sich bereits an der andauernden Verschiebung der drei bzw. vier Machbarkeitskonzepte.

  • Stell dir vor, du sollst von einem 'klimafreundlichen' E-Mobil auf den nur umweltfreundlichen ÖPNV umsteigen. Das ist doch absurd! Wir müssen das Klima schützen mit 47 Mio PKW (steigendes Gewicht, steigender Flotten-/Energieverbrauch, steigendes Leistungsvermögen, steigender Flächenbedarf/SUV).



    Schon mal über den Energiebedarf nachgedacht, bei 50% Erneuerbaren? Nur den zusätzlichen, den läppischen Rest, Digitalisierung (von der KITA bis zur Industrie 4.0), Smart-Home, 5 und 6G, Quantencomputing (Wumms-Paket), autonomes Fahren, Flugtaxis, Hyperloops, High-speed-Gaming, streaming-Dienste... lassen wir außen vor: alle auf Wachstumskurs!

    Vermisst niemand, dass kein Mensch über das fehlende Recycling nachdenkt? Oder über das Energie sparen? Das liegt wohl daran, dass scheinbar niemand mehr über den eigenen Brillenrand, geschweige denn, den eigenen Tellerrand hinaus schauen w i l l!

    • @Drabiniok Dieter:

      Es ist richtig,



      die Zahl der individuellen Fahrzeuge zu reduzieren. Man sollte aber nicht vergessen, daß EVs nur etwa 20% der Gesamtenergie verbrauchen, die beim betrieb eines Verbrennungsmotors entstehen. Verbrennungsmotoren können nicht mehr als 20% effizient sein. Das ist Physik. Sie machen 80% Wärme und 20% Vortrieb. Elektromotoren machen über 90% Vortrieb. Das berücksichtigt noch nicht die Energie, die für die Produktion, Lagerung und Transport von fossilen Brennstoffen nötig ist.

    • @Drabiniok Dieter:

      Also wann echtes Quantencomputing außerhalb von Labors verfügbar ist (und ob), sei mal dahingestellt. Im übrigen spart man durch Smart Home im Zweifelsfall Energie und schützt Gebäude (-> weniger kaputte Teile -> weniger Abfall und CO2-Verbrauch). Für Industrie 4.0 und alles was danach kommt, gilt Ähnliches. Schon heute werden Komponenten mit nahezu 0 Verschnitt hergestellt, die zudem noch solider sind und leichter sind.

      Industrie 4.0 und 5G sollte man nicht mit Gaming, Social Media und Werbe-KIs verwechseln. Da wird Big Data ausnahmsweise mal sinnvoll eingesetzt und kann tatsächlich genutzt werden, um Ressourcen automatisch zu optimieren.

      Angenommen man hätte flächendeckend E-Autos und Smartgrids, dann könnte man 100% auf wetterabhängige Energiequellen umsteigen und die E-Autos als Nachtspeicher nutzen. Nur weil nicht in jedem Satz Recycling erwähnt wird, heißt es nicht, dass es nicht in das Design und Konstruktion miteinfließt.

      (Geschrieben auf einem Laptop aus 100% recycletem Aluminium... ;-))

      • @hey87654676:

        "Angenommen man hätte..."? Hat man aber nicht!



        Schönen Gruß an Pippi Langstrumpf!

        (Geschrieben mit Sinn für die ökonomische und technologische Realität, oder anders gesagt: Mit der Anerkennung deren IST-Zustand im Jahre 2020! ;-))

        • @Drabiniok Dieter:

          Wenn Sie im Jahr 2020 sind, dann erklären Sie nur kurz, wie das mit dem ÖPNV klappen soll, wenn nur 10% der Autonutzer ab morgen Bus und Bahn nutzen wollen.

        • @Drabiniok Dieter:

          Das Jahr 2020 ist aber eh schon bald vorbei...freilich geht es um sinnvolle technische Weiterentwicklungen, um den Verkehr der Jahre 2030 oder 2040...also darum zukunftsfähige Lösungen zu finden.

  • "Ob Teslas, ID4s und andere E-Autos oder diesel- und benzinbetriebene Fahrzeuge im Stau stehen, die Innenstädte verstopfen und Unfälle verursachen, macht keinen Unterschied". Zumindest stinkts im Stau nicht mehr, wenns keine Verbrenner mehr sind. Aber wohl wahr - weniger wäre mehr gilt bei Autos unbedingt wenn man über die Zukunft reden will.

    • @joaquim:

      EVs nehmen so viel Platz weg wie konventionelle Autos auch. Aber sie produzieren keine Abgase und erheblich weniger Feinstaub, weil die Bremsen viel weniger betätigt werden. EVs können einen Großteil des Bremsens mit dem Motor machen, der dabei einige Energie an die Batterie zurückschickt.

    • 1G
      17900 (Profil gelöscht)
      @joaquim:

      Ohne einen attraktiven und funktionierenden ÖPNV wird es nicht gehen. Da habe ich aber große Zweifel, dass Berlin das hinbekommt.



      Man schaue sich nur das Drama am BER an. Auch will man noch nicht die U-Bahn-Verlängerung bauen.

      Fordern kann man viel, träumen auch, aber wir leben in Berlin und da funktioniert halt wenig!

  • Ich verweise zum Thema auf die Seite carisover-saygoodby und den Artikel von Gaston Valdivia, der das Thema in den Sytemkontext stellt "Zur Verkehrslage ... und zu neuen Perspektiven, die über den individuellen Automobilverzicht hinausgehen". Es ist nicht nur eine Frage anderer Antriebe und mehr öffentlicher Verkehrsmittel sondern vor allem, warum in dieser Gesellschaft Mobilität notwendig ist, ob wir wollen oder nicht und was an den Gesamtbedingungen geändert werden muss und kann, damit diese Form der (Weltweiten-) Mobilität nicht mehr nötig ist und ohne dass wir deshalb auf ein gutes Leben vezichten müssten bzw. dass wir ein gutes Leben überhaupt herstellen können.

    • 9G
      90946 (Profil gelöscht)
      @Andreas Baumgart:

      Diese Diskussion brauchen wir. Wegen Klimakrise sowieso, aber auch die laufende Pandemie zeigt, was uns ein Weiterso kosten würde.

    • 0G
      06955 (Profil gelöscht)
      @Andreas Baumgart:

      Vielen, vielen Dank für den Lektürehinweis! Sehr lohnend und hilfreich, mich treibt der Zusammenhang zwischen Lebensweise und Autos schon lange um. Danke!

  • 7G
    75787 (Profil gelöscht)

    "Die Lösung sind nicht Fahrzeuge mit einem anderen Antrieb, sondern weniger Autos – und mehr Busse und Bahnen, bessere Fuß- und Radwege und clevere Hol- und Bringdienste." ...so einfach ist das.