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Faktenlage nach Maaßens Behauptung„Den schnappen wir uns“

Hat es in Chemnitz eine Hetzjagd gegeben? Die Recherchen sind eindeutig.

Mob? Hetzjagden? Hat keiner gesehen – oder vielleicht doch? Foto: dpa

Am Freitagvormittag sitzt Regierungssprecher Steffen Seibert vor der blauen Wand der Bundespressekonferenz und schaut stoisch geradeaus. In der Pressekonferenz der Bundesregierung interessiert die Hauptstadtpresse heute nur ein Thema: die Äußerungen von Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen in der Bild-Zeitung. Doch egal wie findig die Journalisten fragen, Seibert antwortet fast immer mit demselben Satz: „Dazu ist von dieser Stelle bereits alles gesagt worden.“

Der Auftritt des Geheimdienstchefs in der Bild hat das Kanzleramt kalt erwischt. „Es hat kein Gespräch der Bundeskanzlerin mit Herrn Maaßen in den letzten Tagen dazu gegeben“, sagt Seibert. Merkel und ihrem Sprecher hatte der Präsident des Verfassungsschutzes offenbar nicht angekündigt, dass er vorhat, sich mit voller Wucht in die Chemnitz-Debatte einzuschalten.

Drei Aussagen hat Maaßen der Bild für ihre Freitagausgabe diktiert. Statement 1: „Die Skepsis gegenüber den Medienberichten zu ­rechtsextremistischen Hetzjagden in Chemnitz werden von mir geteilt. Es liegen dem Verfassungsschutz keine belastbaren Informationen darüber vor, dass solche Hetzjagden stattgefunden haben.“ Ein indirekter Angriff auf Merkel und Seibert, die im Zusammenhang mit den Chemnitzer Ausschreitungen früh von Hetzjagden gesprochen hatten.

Statement 2: „Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist.“ Welches Video und welchen Vorfall er damit meint, sagt Maaßen nicht.

taz am Wochenende 8./9.9.2018

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Maximale Verunsicherung

Und Statement 3: „Nach meiner vorsichtigen Bewertung sprechen gute Gründe dafür, dass es sich um eine gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken.“ Welche Falschinformation er meint, wer verantwortlich ist und welche Belege er hat, sagt Maaßen ebenfalls nicht. Warum er von Mord spricht, obwohl die Staatsanwaltschaft wegen Totschlag ermittelt, auch nicht. Nachfragen beantwortet die Pressestelle seines Amtes am Freitag nicht.

Eine Kommunikationsstrategie, mit der Maaßen eines gelungen ist: maximale Verunsicherung zu verbreiten. Wurden in Chemnitz Menschen gehetzt? Oder doch nur gejagt? Oder ist am Ende gar nichts passiert?

Das haben sich die Medien ausgedacht, das hat es nicht gegeben

Ein anonymer Chemnitzer

Die Ermittler vor Ort in Sachsen machen im Moment noch das, was ihre Aufgabe ist: ermitteln. Alle Fälle rund um das Tötungsdelikt und die darauf folgenden „Ausschreitungen“, so nennt sie der Sprecher des LKA, untersuchen LKA und Polizeidirektion in einer eigens eingerichteten Ermittlergruppe. Stand Freitagmittag: 128 Delikte. Darunter: Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, Sachbeschädigung, Beleidigung, Volksverhetzung.

In 27 Fällen ermittelt das LKA wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen – darunter fällt auch der Hitlergruß. Auf Platz zwei der Delikte: Körperverletzung oder schwere Körperverletzung. Mit 24 Fällen befassen sich die Ermittler in diesem Zusammenhang. Haben sich Opfer gemeldet, die von Jagd, Verfolgung berichten? „Hetzjagden sind strafrechtlich nicht definiert“, sagt ein LKA-Sprecher, „deshalb halten wir uns da raus.“ Er sagt auch: „Wir brauchen jetzt Zeit, die Beweise zu sichern.“

„Hase, du bleibst hier!“

Unter den untersuchten Delikten ist auch die Szene, die sich auf Twitter am häufigsten verbreitet hat. In der sächsischen Justiz spricht man mittlerweile vom „Hasi-Video“. Ein anonymer User mit dem Namen „Antifa Zeckenbiss“ lud es am Sonntag vor zwei Wochen hoch – am ersten Tag der Ausschreitungen. Was zu sehen ist: Männer mit Glatze gehen auf der Chemnitzer Bahnhofstraße zwei Jugendlichen hinterher. Einer aus der Gruppe rennt plötzlich in ihre Richtung, woraufhin die beiden über die Gegenfahrbahn flüchten. „Was ist denn, ihr Kanaken?!“, ruft ein Mann. „Hase, du bleibst hier!“, sagt eine Frau aus dem Off zu ihrem Begleiter.

Einer der Männer, den die Gruppe über die Straße trieb, hat Anzeige erstattet, wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, bestätigt das: „Das Video liegt uns vor, wir werden es abschließend bewerten.“ Ob er an der Authentizität des Videos zweifelt? „Im Moment gibt es keine Anhaltspunkte, dass es falsch sein könnte.“

Vom selben Tag existiert noch ein anderes Video. Eine rechte Bürgerinitiative aus Heidenau streamte via Facebook live aus einer Demo in Chemnitz – laut den Daten des Netzwerks am 26. August ab 16.54 Uhr. Nach 13 Minuten bricht ein Teil der Demo nach rechts aus und sprintet los. Es ist nicht zu erkennen, wohin. Ein Mann ruft aber: „Ran an die Zecken!“

An diesem Tag war auch Aziz Mohammad Rafi aus Afghanistan in der Chemnitzer Innenstadt unterwegs. „Am Sonntag war es am schlimmsten“, sagt Rafi, der seit drei Jahren in Chemnitz lebt, der taz. Er und seine Freunde hätten sich an diesem Tag im Chemnitzer Stadthallenpark getroffen, so wie sie es fast jeden Tag tun. „Wir wussten nicht, was los ist, wir dachten, es ist noch normal Stadtfest“, sagt er. Dann sei eine Gruppe Menschen vorbeigekommen, die angefangen hätten zu schreien, als sie die Flüchtlinge sahen: „Das ist unser Land! Verpisst euch!“ Aus der Gruppe heraus hätten mehrere Menschen Bierflaschen auf ihn und seine Freunde geworfen, sagt er. „Wir sind dann weggerannt, eine Flasche hat einen von uns am Fuß getroffen“, sagt er.

Zahmer Verfassungsschützer

Andere Augenzeugen berichten von Angriffen in den Tagen darauf. Irena Rudolph-Kokot zum Beispiel, Aktivistin aus dem Bündnis „Leipzig nimmt Platz“. Am zweiten Tag der Ausschreitungen war sie zu einer Gegenkundgebung angereist, hinterher machte sie sich mit Hunderten anderen auf den Weg zurück zum Bahnhof. Ein schwerer Gang: Von allen Seiten, sagt Rudolph-Kokot, griffen rechte Kleingruppen an. „Das waren einzelne sportliche Gruppen. Mal kamen sie von links, mal von rechts, die haben Gegenstände geworfen und sind auch richtig reingerannt.“ Immer wieder hätten die Gegendemonstranten umdrehen und rennen müssen, um den Angreifern zu entkommen.

Ähnliches erlebte nach einer Demo am folgenden Samstag eine SPD-Gruppe aus Marburg. Mit dabei war Georg Simonsky, Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten. Auf dem Weg zurück zum Bus seien 15 bis 20 Männer auf die Gruppe zugelaufen. Die Angreifer hätten sich hinter parkenden Autos versteckt, sie hätten Stöcke dabeigehabt, einer einen Baseballschläger. Leute seien ins Gesicht geschlagen worden, andere auf den Hinterkopf. Die Angreifer hätten Fahnen weggerissen und zerstört. Die Angreifer, sagt Simonsky, hätten Mitglieder der Gruppe als „Deutschlandverräter“ beschimpft, auf einen Mann mit Migrationshintergrund gezeigt und gerufen: „Den schnappen wir uns!“

Es gibt noch mehr solcher Berichte und Videos, auf denen rechte Angriffe zu sehen sind. Wie die taz in mehreren Gesprächen vor Ort erfuhr, geht in Chemnitz aber seit Tagen die Behauptung herum, es seien allesamt Fälschungen. „Das haben sich die Medien ausgedacht, das hat es nicht gegeben“, sagte etwa ein Chemnitzer um die 50 Jahre, der seinen Namen nicht nennen wollte, am vergangenen Sonntag. Bei Menschen wie ihm kommt Verfassungsschutzpräsident Maaßen mit seinen Aussagen sicherlich gut an.

Seit sechs Jahren ist Maaßen Chef der Behörde. Der Jurist, der sich als politischer Beamter versteht, sollte das Amt nach seinem Versagen im NSU-Skandal aus der Krise führen. Inzwischen aber steht er selbst unter Druck – und hat mit seinem Verhalten die Frage aufgeworfen, ob er mit der AfD sympathisiert.

Kritiker aus den Landesämtern für Verfassungsschutz haben ihm vorgeworfen, dass er zu zahm mit den Rechtspopulisten umgeht, die sich immer weiter radikalisieren und zuletzt in Chemnitz öffentlich den Schulterschluss mit extrem Rechten vollzogen. Bekannt ist, dass Maaßen sich mehrfach mit der damaligen AfD-Chefin Frauke Petry traf. Laut Franziska Schreiber, einer AfD-Insiderin, die inzwischen aus der Partei ausgetreten ist, hat er ihr dabei auch Ratschläge gegeben, wie eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu vermeiden sei.

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101 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Naja, in Köthen können es jetzt alle Beteiligten besser machen: brave Demonstranten auf beiden Seiten, überzählige Polizei, ausgewogene Presse, klare Statements der Politik,... und ein schönes Rockkonzert mit rechten und linken Szene-Bands zum Schluss.

  • „Hase, du bleibst hier!“

    Ach wie süß! Das habe ich auf dem Video auch gehört. Ob da eine Frau wohl ihren Freund davon abhält sich als strammdeutscher Held bei der Hatz auf Ausländer zu erweisen? Ihr süßer Hase könnte ja dabei in den Straßenverkehr geraten oder sich den Fuß verknacksen.

    Ach, Liebe muss schön sein!

  • Maaßen ist doch gar nicht so schlecht in seinem Job, als Puppt der AfD im VfS.

  • Frau Andrea Nahles bezweifelt Eignung von Seehofer und Maaßen für ihre Ämter!!!

    Dann müssen die beiden Männer zurücktreten! Es gibt ja viele jungen Menschen, die deren Ämter mit Herz und Seele gerne leiten würden!

  • Eigentlich ist es eine journalistische Selbstverständlichkeit zu erfahren, welche Person (-nen?) sich hinter “Antifa Zeckenbiss” verbirgt und wieso sich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ausgerechnet den offensichtlich nicht verifizierten Hinweis eines anonymen Denunzianten für die politische Diffamierung einer ganzen Stadt zu eigen macht. Oder ist dieses “Antifa Zeckenbiss” schon irgendwo aus der Anonymität getreten und hat offen sein “Gesicht gezeigt”? Das wäre mir dann entgangen.

    • @Daniblume:

      Netter Ablenkungsversuch - vergessen Sie's!



      Das Video ist echt. Es dokumentiert eine Hetzjagd in Chemnitz. Selbst die Polizei verwendet es mittlerweile für ihre Ermittlungen. Es bildet ein Stück der Realität in Chemnitz ab, was weder eine politische Diffamierung, noch eine Denunziation ist.

      faktenfinder.tages...-chemnitz-101.html

    • @Daniblume:

      "Eigentlich ist es eine journalistische Selbstverständlichkeit zu erfahren, welche Person (-nen?) sich hinter “Antifa Zeckenbiss” verbirgt..."



      Wird bestimmt gemacht, wenn alle diejenigen Personen öffentlich bekannt gemacht werden, die sich an den Demos, die zu den Ausschreitungen führten, beteiligt haben. Evtl. kennen Sie ja ein paar Chemnitzer davon und können damit schon mal anfangen.

      " wieso sich die Regierung der Bundesrepublik Deutschland ausgerechnet den offensichtlich nicht verifizierten Hinweis eines anonymen Denunzianten für die politische Diffamierung einer ganzen Stadt zu eigen macht. "

      Wann hat die Bundesregierung denn eine ganze Stadt diffamiert? Quelle?



      Und selbst wenn: So ist nunmal gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Wer verallgemeinernd von DEN Asylsuchenden, die Kriminalität verursachen spricht, der darf sich nicht wundern, wenn man dann auch von DEN Chemnitzern spricht, die rechte Nazigewalt verursachen. Wie man in den Wald hineinruft eben.

  • Es geht um ein Video, das lt. "Spiegel" am Sonntag, den 26. August um 20.56 Uhr vom Twitter-Account "Antifa Zeckenbiss" veröffentlicht wurde. Den Twitter-Account "Antifa Zeckenbiss" gibt es seit Februar 2018. Der Kanal verbreitet seither in erster Linie Informationen über Rechtsextremisten, Rassisten und die AfD. Wer dahintersteckt, ist unklar. Ebenso ist offen, wie "Antifa Zeckenbiss" in den Besitz des Videos gelangt ist - ob die Verantwortlichen des Accounts die Aufnahme selbst gemacht haben, ob sie ihnen zugespielt wurde, oder ob sie möglicherweise aus einer geschlossenen Facebook-Gruppe stammt. Auf mehrere SPIEGEL-Anfragen hat "Antifa Zeckenbiss" bislang nicht reagiert.

    In Sicherheitskreisen fragt man sich, wer wirklich hinter der Gruppe steckt. Offenbar gibt es Hinweise darauf, dass die Macher des Videos nicht der Antifa angehören könnten, sondern die Bilder aus anderen Gründen erstellt und verbreitet haben.

    Also ich finde das alles ziemlich dubios.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Cristi:

      Ihr Verweis auf die so genannten Sicherheitskreise ist selbstredend.

      'Sicherheitskreise', die Unsicherheiten am laufenden Band produzieren, was sind das?

    • @Cristi:

      Dann treten Sie mal aus der Anonymität und nennen Roß und Reiter, wer diese "Sicherheitskreise" sind und welche Hinweise es gibt?

      Ansonsten bleibt Ihr Statement nämlich ziemlich dubios.

  • Zum Praxiskomplex BfV und "Combat 18" = "Kampfgruppe A.Hit." der internationalen Organisation "Blood & Honour" (BH) und der Frage nach verschiedenen bewaffneten Terrorzellen lesen Sie bitte die Recherche mehrerer ForscherInnen veröffentlicht vom 16. Juli 2018:

    «Combat 18» Reunion vom 16. Juli 2018:



    exif-recherche.org/?p=4399



    "Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat in seinen Statements der vergangenen Monate diese Struktur konsequent verharmlost – mit dem offensichtlichen Interesse, eine Zerschlagung von «Combat 18» Deutschland zum jetzigen Zeitpunkt zu verhindern."

  • Es liegen keine belastbaren Informationen dafür vor, dass Verfassungschutzpräsident Maaßen die Verfassung schützt.

    • @Arne Paulsson:

      dafür gibt's ein: *

  • H-G Maaßen hat sein Amt missbraucht, da er nicht öffentlich spekulieren darf, und dem demokratischen Gefüge massiv geschadet, da er die bildlich dokumentierten (und zudem durch Zeugenaussagen untermauerten) Ausschreitungen des rechten Mobs geleugnet und relativiert hat. Zudem geht es auf das Konto von H-G Maaßen, dass AfD, Nazis und Co. nun noch leichter rechte Straftaten und Totalentgleisungen als fake-news brandmarken können. Denn wenn selbst bei der gegebenen engmaschigen Berichterstattung aus Chemnitz eine zweifelsfreie Überprüfung des Wahrheitsgehalts der Berichterstattung sich – angeblich (!) – so schwierig gestaltet, wie aktuell gekünstelt stattfindend, wird einer weniger engmaschigen Berichterstattung von den rechten Sympathisanten doch erst recht kein Glauben mehr geschenkt. Dies ist ein Freibrief für den in facebook und Co. stattfindenden einseitig geschlossenen, agitativen fake-news-Austausch des braunen Mobs und seiner Mitläufer/Anhänger.



    Und deshalb ist H-G Maaßen unverzüglich zu entlassen, da er einen nicht wieder gut zu machenden Schaden für das demokratische Gefüge zu verantworten hat. Da müssen Horst und Mutti JETZT ran!

  • Sebastian Erb , Autor , Reporter

    Wir hatten damals ausführlich über die Causa Maaßen/FU berichtet: www.taz.de/!5088648/ www.taz.de/!5088597/ www.taz.de/!5088502/

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sebastian Erb:

      Wie bei einem Puzzle: Teilchen fügt sich an Teilchen. Und am Ende zeigt sich das grässliche Gesamtbild.

      Nächste Woche wird spannend. Es wird sich zeigen, wie es um den Wert dieser Demokratie bestellt ist. Es darf bezweifelt werden, dass die Hardliner aus dieser Nummer ungeschoren heraus kommen. Wetten, dass ...?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Rochade?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rainer B.:

          Verdiente Versetzung in den einstweiligen Ruhestand.

    • @Sebastian Erb:

      Danke für die Links.

      Auszüge aus den Beiträgen:

      "Maaßen selbst will trotz aller Kritik sein Amt antreten. „Ich möchte gerne Verfassungsschutzpräsident werden“, sagt er. Es sei doch eine „große Herausforderung“ eine Behörde zu leiten, die in der Bevölkerung viel an Vertrauen verloren habe. Auch im Ausland müsse der Verfassungsschutz wieder an Ansehen gewinnen. Und vor allem seien auch die Mitarbeiter zu motivieren. Denn keiner, sagt Maaßen, wolle doch in einer Behörde arbeiten, die in der Öffentlichkeit als Deppenbehörde verschrien ist."

      ------

      "Ähnlich sieht das der bildungspolitische Sprecher der Linkspartei, Wolfgang Albers: „Die Entscheidung ist von einem demokratischen Gremium diskutiert und begründet worden, Herr Maaßen sollte das akzeptieren.“ Wenn er das nicht tue, kämen Zweifel auf, ob er kritisch reflektieren könne. „Aber vielleicht ist er dann beim Verfassungsschutz genau richtig“, sagte Albers."

  • Hier gab es eindeutig eine Hetzjagd auf Menschen anderen Ausssehens.



    Warum berichtet die Taz nicht darüber?www.morgenpost.de/...angen-Club-an.html

  • Ich bin zunächst einmal für das Wort "verfolgen", oder "hinterherrennen", anstelle von "Hetzjagd", bevor man sich darüber hinaus über eine Bewertung Gedanken macht.

  • Wenn es wirklich so eindeutig ist, dass in Chemnitz Hetzjagden vielleicht sogar großflächig und vermehrt veranstaltet werden, dann sollte man sofort tätig werden und den Schutz der Bürger erhöhen, einen Polizisten an jede Straßenecke stellen.

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist doch überhaupt nicht nötig. Ein sächsischer Polizist ist ja rund um die Uhr immer im Dienst - auch im Urlaub. Aus seiner Ausbildung weiß er, was eine Straßenecke ist und kann eine solche jederzeit erkennen und selbstständig aufsuchen - mit und ohne Hut (;-))

  • Maaßen ist eine Fälschung.

  • Hans-Georg Maaßen wurde 2012 auf Vorschlag des damaligen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (CSU) auf den Chefsessel beim Verfassungsschutz gehievt. Er hatte sich für diesen Posten durch ein „Rechtsgutachten“ „qualifiziert“, in dem er die Auffassung vertrat, dass man dem Bremer Murat Kurnaz, der unschuldig im Gefangenenlager in Guantánamo festgehalten worden war, die Einreise in Deutschland verweigern sollte. Schon da hätte man doch wissen können, wes Geistes Kind dieser Herr ist.



    Maaßen arbeitet gern mit unhaltbaren Spekulationen. „Vor dem NSA-Untersuchungsausschuss spekulierte Maaßen, dass der Whistleblower Edward Snowden ein Agent der russischen Geheimdienste sein könnte, was selbst hohe amerikanische Geheimdienstler nicht behaupten.“ (Wikipedia)



    Im Fall des Berliner Attentäters Anis Amri hat er das Parlament gezielt belogen. Die SZ vom 30. August 2018 titelte deshalb mit: „Maaßen tritt die Verfassung mit Füßen“

    www.sueddeutsche.d...-fuessen-1.4110382

    • @Rainer B.:

      Dieser Herr Maaßen ist für mich GG-technisch absolut indiskutabel.



      Eine Schande als Vertreter für Justitia – m. E..



      ------



      Ein Hinweis zu Wikipedia, der mich gerade sehr geschockt hat:

      www.nachdenkseiten...mit.x=0&Submit.y=0

      Traue niemandem (mehr) ist die frustrierende Devise.



      Hat die taz darüber schon berichtet?

      • @Frau Kirschgrün:

        Wasn daran schockierend? Über die Wikipedia wird diskutiert, seit es die Wikipedia gibt. Und darüber wird berichtet und diskutiert.

        Mir geht dieser latente vorwurf 'die taz (oder wer auch immer) hat nicht berichtet *dumpfes geraune* auf den Keks. Das schöne am Internet ist, dass ich selbst aktiv werden kann und nicht darauf angewiesen bin, darauf zu warten, das mir die taz irgendwas' berichtet'

        Offene Systeme werden naturgemäß von Interessengruppen gekapert. Das ist das Problem, dass offene Systeme haben. Das gereicht ihnen aber nicht per se zum Vorwurf. Denn auch die wikihausen machen, die in dem ersten Artikel erwähnt werden, haben eine Agenda und machen sich offene Systeme zunutze. *dumpfes geraune*

        Das Youtube jetzt mit wikiartikeln gegen verblödungstendenzen in Form von VTs vorgehen will, indem entsprechende Artikel eingeblendet werden, sollte ein wie auch immer gearteter Algorithmus der Meinung sein, das sei sinnvoll, halte ich für eine großartig dämliche Idee...



        Das bestärkt bestimmte Gruppen nur in ihrer Überzeugung, das Internet könne ihnen das Denken abnehmen.

        • @Sebas.tian:

          „Offene Systeme werden naturgemäß von Interessengruppen gekapert."

          Nöö! Wie kommen Sie denn auf dieses schmale Brett? Geschlossene Systeme befinden sich fest in der Hand von Interessengruppen. Solange ein System offen ist, kann davon doch gar keine Rede sein.

      • @Frau Kirschgrün:

        Die taz hat, wenn m. E. auch sehr milde:

        www.taz.de/Archiv-...89147&s=Wikipedia/

        • @Frau Kirschgrün:

          Bei Wikipedia gibt es vor und nach Veröffentlichung eines Beitrags eine intensive Kontrolle und Überarbeitung durch zahllose Mentoren und Nutzer. Keine andere Enzyklopädie kann derzeit einen vergleichbar hohen Standard erreichen.



          „Wikipedia ist nicht in Anarchie entstanden, sondern das Ergebnis klarer und anerkannter Strukturen.“



          (Ziko van Dijk, promovierter Historiker; arbeitet seit 2003 an Wikipedias in mehreren Sprachen; betreut Neueinsteiger im Mentorenprogramm und hat dazu bei „Open Source Press“ einen Leitfaden für Einsteiger veröffentlicht)

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Danke!



      Erschreckend und doch verfestigt es den Eindruck dass der Rechtsruck politisch gewollt ist.

      • @98589 (Profil gelöscht):

        Ich würde gar nicht von einem Rechtsruck sprechen. Die Rechten waren schon immer da, auch zahlenmäßig auf diesem Level - nur verlieren sie mittlerweile jegliche Hemmungen. Sie sind heute 'out of control'. Das hat auch nicht zuletzt mit dem völligen Versagen des sogenannten Verfassungsschutzes zu tun.

    • @Rainer B.:

      Schrecklich, habe ich auch gerade zur Kenntnis genommen:

      de.wikipedia.org/w...-Georg_Maa%C3%9Fen

      Immerhin:

      "2012 beantragte der Fachbereich Rechtswissenschaft, Maaßen eine Honorarprofessur zu verleihen. Dieser Antrag wurde vom Akademischen Senat der Freien Universität abgelehnt, kurz bevor Maaßen durch den Bundesinnenminister zum Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz ernannt wurde.[7] Ausschlaggebend für die Ablehnung war seine Rolle in der Affäre um Murat Kurnaz.[8][9] Die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) – selbst Honorarprofessorin der FU – bezeichnete laut taz Maaßens damaliges Rechtsgutachten als „falsch, empörend und unmenschlich“, der Rechtsprofessor Ulrich Battis hielt es für zweifelhaft und politisch „völlig daneben“.[10] Maaßen erklärte, der Titel sei ihm „schnurz“, und er verteidigte weiter seine Haltung.[11][12]"

  • Begriffe wie "Hetzjagd" (auf Menschen bezogen), "Progrom", "Nazi" oder "Faschist", aber auch "Antisemit" oder "Rassist" haben für mich eine im wahrsten Sinne des Wortes schwerwiegende Bedeutung. Inflationärer Gebrauch würde relativ schnell zur Abnutzung und damit zur Abwertung dieser Begriffe führen.



    Dass, was in Chemnitz passiert ist, sollte präzise beschrieben werden. Auch im Sinne der Glaubhaftigkeit. Sonst kommt es, wie hier bei den Kommentaren, zum Teil zu semantischen Diskussionen, was wirklich vom Thema ablenkt.

    • @Rolf B.:

      Zustimmung! "Hetzjagd" impliziert eine zeitlich andauernde, evtl. organisierte Verfolgung, das Video zeigt ein "nur" ein spontanes Ver-jagen Einzelner durch Einzelne.

      Im umgekehrten Falle würde es als "Einzelfall" abgetan. Tribalismus statt Rationalismus beherrscht die Berichterstattung :-(

      • @Mzungu:

        'Sonst kommt es, wie hier bei den Kommentaren, zum Teil zu semantischen Diskussionen, was wirklich vom Thema ablenkt.'

    • @Rolf B.:

      Da offenbar sehr viele - auch Politiker und Journalisten - die Bedeutung des Begriffes „Pogrom“ gar nicht kennen, hier zur Klärung:

      de.wikipedia.org/wiki/Pogrom

      • @Rainer B.:

        Siehe insbesondere den Abschnitt Funktion des Begriffs

        Er wird verbunden mit „Massaker“, „Vernichtungskrieg“ u.a.

        Dieses Verständnis existiert in Deutschland aufgrund des Nationalsozialismus sicherlich in breiter Masse. Der Begriff Pogrom hat daher in dieser Diskussion um Chemnitz nüscht verloren.

        • @Rudolf Fissner:

          Das Wörtchen „auch“ hätten Sie in dem Abschnitt besser auch mal mitgelesen.

        • @Rudolf Fissner:

          Welcher Begriff wäre deiner Ansicht nach angemessen?

        • @Rudolf Fissner:

          Och, die Nazis hier bereiten sicher gerne in Folge auch ein "richtiges" Progrom vor. Vermutlich kein Problem, halbe Sachen machen die nicht gern und wenn das jetzt alles noch klein geredet wird, dann auf...!

          • @Hanne:

            Es heißt "Pogrom".

          • @Hanne:

            Wie jetzt „Och“? Erzählense mal wie man ein Pogrom nur „spielt“. Meinense Scheinerschießungen? Bin gespannt!

  • Es soll, heißt es grüchteweise, mal eine Zeit gegeben haben, in der unter "Recherche" etwas anderes verstanden wurde, als der Blick ins Internet. Aber das soll lange vor der Erfindung des Internes gewesen sein.

    Damals, hört man, soll "hörensagen" noch mit "gerüchteweise" übersetzt worden sein von Leuten, die nicht auf dem Dorf zuhause waren. Und es ist kaum zu glauben, aber damals soll die mögliche Motivation eines Zeugen noch mit einbezogen worden sein in die Überlegungen, die vor der Urteilsverkündung angestellt worden sind. Jedenfalls von Richtern, die damals noch als zuständig gegolten haben in Städten, wo der Pastor und der Lehrer nicht mehr alle Einwohner persönlich kannten.

    Damals, so geht die Legende, seien vor Gericht sowohl die Anklage als auch die Verteidigung zu Wort gekommen, nicht bloß der Staatsanwalt. Weil Richter damals noch aus der Lebens- und der Berufserfahrung wussten, dass alle Menschen lügen (können), wenn sie nur glauben, dass das nötig ist imSinne einer guten Sache.

    Aber naja, heute ist halt manches ewas anders. Heute taut sich mancher einfach alles zu, auch ohne Ausbildung undohne ie Bereitchaft zur Selbstreflexion. Urteile, jednfalls, werden heute überaus leicht gefällt. So leicht, wie früher auf dem Dorf. Weil man angeblich ja gar nicht die Macht hat, sie auch zu vollziehen. Was so leider auch nicht ganz stimmt. Man kann sie nämlich durchaus vollziehen lassen.wie damals auf dem Lande...

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Selbst wenn die Videos Fälschungen wären, müsste unser aller Heimat-Horst Maaßen schon deswegen entlassen, weil er mit seinen Aussagen den Eindruck erweckt, Vorwürfe der Lügenpresse seien gerechtfertigt, auch wenn er sich hier "nur" auf den Fall Chemnitz bezieht.

    Zum anderen ist das Reden von Mord eines Juristen nicht nur unwürdig, sondern als eindeutige Parteinahme für die Wertung des Tötungsdelikts seitens der Rechten zu verstehen oder anders gesagt: Maaßen bekennt dadurch indirekt seine eigene rechte Gesinnung.

    Wenn ich die Kanzlerin wäre, würde ich dem Heimat-Horst sagen: du schmeißt mir den Maaßen bis Sonntag raus oder ich schmeiße dich am Montag raus.

    Aber eigentlich kann man die Aussagen von Heimat-Horst und seines Verfassungsbüttels nur als orchestrierte Aktion gegen Merkel verstehen. Insofern würde ich an Kanzlerinnen Stelle den Horst sofort vor die Tür setzen - und den Verkehrshorst am besten gleich mit.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Kleiner Hinweis: Maaßen sprach nicht von Fälschungen. Das ist eine Falschbehauptung. Siehe Artikel.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Kleiner Hinweis: ich schrieb "Selbst wenn die Videos Fälschungen wären..."

        Richtig hinlesen bitte!

      • @Rudolf Fissner:

        "Nach seiner vorsichtigen Bewertung sprächen „gute Gründe dafür, dass es sich um gezielte Falschinformation handelt, um möglicherweise die Öffentlichkeit von dem Mord in Chemnitz abzulenken.“ Zur Grundlage für seine Einschätzung sagt er nichts."



        taz.de/Diskussion-...Chemnitz/!5533999/



        www.tagesschau.de/...-chemnitz-109.html

        • @Hanne:

          Danke für die Bestätigung. Dort steht Falschinformation nicht Fälschung.

    • @849 (Profil gelöscht):

      "Selbst wenn die Videos Fälschungen wären, müsste unser aller Heimat-Horst Maaßen schon deswegen entlassen, weil er mit seinen Aussagen den Eindruck erweckt, Vorwürfe der Lügenpresse seien gerechtfertigt, auch wenn er sich hier "nur" auf den Fall Chemnitz bezieht."

      Das wird aber nicht geschehen, weil sie beide am selben rechten Strang ziehen.

      Im einem gebe ich den Demonstranten Recht. Merkel muss weg. Aber nicht wegen der Migranten, sondern weil sie Maaßen und Seehofer weiter beschäftigt.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Im Wissen, dass das Leben meist kein Wunschkonzert ist, schliesse ich mich Ihren Wünschen an. Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt. Und in der vorliegenden Konstellation sind nur Übelkrähen (mit geringen Abstufungen) am Werk.

      Den Impuls, Merkel zu retten, verspüre ich nicht. Es wird Zeit. Zeit für Veränderungen!!!

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Ich habe mich lediglich in die Kanzlerin hineinzuversetzen versucht. Es läge mir fern, Merkel retten zu wollen, es sei denn, sie wäre am Ertrinken und ich könnte ihre durch meine - früher mal passabel ausgeprägte -Rettungsschwimmerkompetenz vor dem Absaufen bewahren. :-)

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Sorry for missunderstanding, Sie Schelm! Ich hoffe, im Fazit sind wir uns einig!

  • Letzte Meldung: Nach eingehenden Gesprächen mit A.G. und B.H. erklärt H.-G.M. in Deutschland gebe es keine rechtsradikalen Umtriebe.



    H.S. spricht ihm daraufhin sein Vetrauen aus.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Es gab neben den Hetzjagden wohl auch einen organisierten Angriff auf das jüdische Restaurant "Shalom":

    www.spiegel.de/pol...lle-a-1227153.html

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Vielleicht ein "False Flag Attack" der Antifa?

      • @Mzungu:

        *beliebiges mehr oder minder absurdes Szenario ausdenken und einsetzen*

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Auch gelesen ... und wenig erstaunt.

      Was folgt daraus? Für mich, dass kein Angriff, keine Hetzjagd, keine Gewalt legitim ist. Egal, welche Motive auch vorliegen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Nun ja, wir haben es mit zwei paar Stiefeln zu tun.

        Auf der einen Seite eine Demonstrationen, von denen sich Teile zu einer Hetzmeute hochschaukeln und auf die Jagd gehen.

        Sie finden zufällige Opfer, bedrängen und verletzen sie.

        Der andere Fall ist ein organisierter Angriff von vermummten, bewaffneten Männern auf ein gewähltes jüdisches Ziel. Es kommt zu Sachbeschädigungen und Körperverletzung.

        Außer an den Nagelbombenanschlag, der von der Dimension wesentlich dramatischer und vom Ablauf her anders war, kann ich mich an keinen ähnlich gearteten antisemitischen Anschlag erinnern.

        Es ist also etwas Neues.

        Ich denke solche Unterschiede sind wichtig. Einmal wegen der Genauigkeit und dann, um nicht wie Maaßen im Vagen zu bleiben.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Auch wenn unsere Blickwinkel gelegentlich andere sind, folge ich Ihnen in Einem: Wer an der schonungslosen Entdeckung der Wahrheit interessiert ist, kommt um Genauigkeit nicht herum. Nur die Täuscher aus den verschiedenen Lagern halten sich beim Zünden der Nebelkerzen auf, vernebeln statt zu durchleuchten.

          Halten wir unsere Sinne offen und nennen wir Ross und Reiter beim Namen.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Machen wir.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Wundert das wen? Oder hat jemand geglaubt, die Hetzer seien alles bloß "besorgte Bürger"?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Welche Hetzer?

        In Sachsen gibt es angeblich nur intelligente und daher berechtigt besorgte Bürger, die die anderen meinen warnen zu müssen.

        So was musste ich mir zumindest schon öfter anhören. Die Sachsen seien die ersten, die merken, wenn was schief läuft und es sich auch trauen auszusprechen.

        Keine Angst: Ich kenne auch andere gebürtige Sachsen. Aber die verzweifeln genauso und sind (leider) nach wie vor in der Minderheit.

        Maaßen kommt aber gar nicht aus Sachsen. Ich vermute, er wäre gerne einer von den "intelligenten", besorgten Sachsen:

        de.wikipedia.org/w...-Georg_Maa%C3%9Fen

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Hanne:

          Sachsen ... das Tal der Ahnungslosen? Nun ja: ich bin nicht sooo oft dort, aber ich treffe durchaus auf vernünftige Menschen, die nicht dem Pegida-, AfD- oder Nazi-Lager angehören. Der "anständige" Sachse geht vielleicht einfach nicht so gerne auf die Straße...

  • Jemanden mit Naziparolen zu beleidigen ist allein genommen noch keine Hetzjagd, oder?

    • @Berliner Berlin:

      Vielleicht lesen Sie einfach mal die verlinkten Beiträge.

    • @Berliner Berlin:

      Ist denn eine Hetzjagd nur, wenn der Gehetzte gestellt und verprügelt wird?

    • @Berliner Berlin:

      Wenn man dabei jemanden hinterher rennt schon...

  • Ich denke, dass das zum einen damit zu tun hat, dass so lange immer weiter dramatisiert wird, bis gar keinen mehr garnichts vom Hocker haut und zum anderen, dass man, dass merkt man auch hier in den Kommentaren, sehr gerne das eigene Feindbild nähren möchte. Die neue Religion des Feindbildes sozusagen.

  • "Die deutsche Geschichte des dritten Reiches sollte uns das gelehrt haben."



    Der Mensch ist leider sehr vergesslich, aus den Augen aus dem Sinn.

    • @Berliner Berlin:

      Zumal einen das nicht erst das 'Dritte Reich' lehrt...

  • "Es gibt noch mehr...Videos,..."



    Wo? Wieso werden die hier nicht verlinkt. Eins der Videos hier zeigt bei Minute 13 leider auch nichts genaues.

    • @Berliner Berlin:

      Tut mir Leid, dass kein Blut spritzt...

  • Es ist erschreckend, wenn man sich die Medienberichte, die Aussagen der Regierungsvertreter und die Kommentare der einzelnen Zeitungen anschaut!



    Hier wird eine Spaltung der Gesellschaft betrieben, die erschreckender und gefährlicher ist, als alle Rechts Links oder sonstigen Radikalen zusammen bewerkstelligen könnten!

    Die Öffentlichkeit wiegelt sich hier gegeneinander derart Bösartig auf, dass man tatsächlich davon ausgehen muss, dass die Demokratie dieses Landes langsam aber sicher von Innen heraus zerlegt wird!

    Keiner denkt mehr weiter als bis zu seiner eigenen Befindlichkeitsblase, jeder verteidigt seine eigene Meinung mit selbst geschaffenen Realitäten, welche er glaubt verifiziert im Internet gefunden zu haben, aber keiner setzt sich mit den Begebenheiten aus seiner eigenen Nachbarschaft auseinander, weil es dazu kaum noch einen Bezug gibt!

    Sehr viele Menschen nehmen die "Tatsachen", welche sie im Netz vorgesetzt bekommen als alternativlose Wahrheiten hin und handeln weitestgehend danach!

    Die AFD und auch alle anderen Parteien schaffen sich ihre eigenen Realitäten, nach denen sie dann "Politik" betreiben, die weder für die Menschen dieses Landes relevant ist, noch für die Zukunft des einzelnen Mitmenschen in unserer Gemeinschaft, wie man daran erkennen kann, dass immer Mehr Menschen am untersten Rand der Gesellschaft landen, die Politik aber nichts wichtigeres zutun gedenkt, als die AFD einhegen zu wollen, darüber hinaus aber jedwede andere Politik kläglich vernachlässigt!

    Es ist inzwischen schon soweit, dass Angestellte dieser Regierung ganz offen gegen ihren Dienstherren Partei ergreifen und die Kanzlerin nicht in der Lage ist etwas dagegen zu unternehmen, da sie ihre Machtbefugnisse nicht auszuschöpfen weis!

    Dieses "Herumgeeier" dieser Regierung mit ihrem völlig losgelösten Innenminister, dem untreuen BfV Chefs denen nichts besseres einfällt als ständig gegen jeden und alle Position zu beziehen, außer gegen die rechtsradikale Gesinnung und die AFD!!!

  • Sich in einer so aufgeheizten Situation sich auf diese Weise öffentlich zu äussern, ohne Beleg vorlegen zu können, beweist nicht nur fehlendes Fingerspitzengefühl, sondern auch Inkompetenz und Parteilichkeit. Der Mann hat die Verfassung zu verteidigen. Wenn er das nicht tut, sollte man über seine Eignung als Verfassungsschutzleiter nachdenken.

  • Der Verfasdungsschutzpräsident hat sich m.E. grundsätzlich nicht in der Presse zu äussern. Da er wie er selbst sagt, ein politischer Beamter und kein Mandatsträger ist, welcher für seine Wiederwahl, Meinungsbildung betreiben muss. Ein Exklusivinterview in der Springer-, Mohn-, oder Bertelsmann Presse, muss eine sofortige Freisetzung aufgrund eines zerrütteten Vertrauensverhältnisses zur Folge haben. Lautlos und diskret auftauchen, arbeiten, Fresse halten und nach Ablauf einfach unsichtbar verschwinden. Seriös, fanatisch grundgesetztreu, diskret und verschwiegen. Naja, Schluss mit der Träumerei...

    • @Weidle Stefan:

      Na, ist ja besser, dass er sich jetzt geäußert hat. So kann man den mal etwas greifbarere einschätzen und vielleicht auch absetzen.

  • Warum sollte sich ausgerechnet der VS Präsident nicht outen? Jetzt wo sich jeder ordentliche Rassist traut zu seinem Rassismus zu stehen und ne' Wählerstarke rassitische Partei in seiner Nähe weiß. Ich glaube nicht, daß seine Vorgänger anders gedacht haben.

  • VS-Präser Maaßen will bei vollen Bezügen in den Ruhestand versetzt werden und dann über die Opfernummer sich bei der AfD was dazu verdienen ... Meine Idee.

  • Der Streit darüber ob es Hetzjagden gegeben hat oder nicht lenkt von der Tatsache ab daß die noch nicht physische Hetzjagd in den Köpfen der Deutschen wieder mal erschreckende Maße annimmt.



    Die verbalen Angriffe auf Menschen, die Rassisten allein schon des Äußeren wegen als nicht deutsch genug ansehen erinnert stark an die Theorie der "Arier" von den Nazis. In den Köpfen fängt der Haß an, auf der Straße in der Masse skandiert man diese Gedanken und schon einzelne Hetzjagden werden bald zu Massenhetzjagden. Die Progrome lassen häßlich grüßen.



    Wehret den Anfängen ! Die deutsche Geschichte des dritten Reiches sollte uns das gelehrt haben. Der Anfang fängt im Kopf an.

  • 9G
    98065 (Profil gelöscht)

    Es tut mir ja fast in der Seele weh, aber zumindest was die Existenz für Belege für Hetzjagden angeht, hat er recht.

    Seine merkwürdigen Andeutungen bezüglich gefälschter Videos und absichtlicher Irreführung mal dahingestellt... die Medien und letztlich selbst die Bundesregierung haben bezüglich der inflationär verwendeten Begriffe "Hetzjagd" und "Menschenjagd" sehr offensichtlich Belege, die die Öffentlichkeit nicht hat.

    Hier im Artikel wird es doch sehr deutlich beschrieben. Von diesem Sonntag, auf welchen sich alle Medienberichte und die Regierungserklärung bezogen, gibt es nach meiner Recherche exakt 2 Videos, die vorgeblich exemplarisch herangezogen wurden.

    Video 1 zeigt einen Konflikt zwischen 1-3 Personen, offensichtlich aus der Demo und 1-3 Personen mit mutmaßlichem Migrationshintergrund. Diese 10 Meter hinterherrennen einer Person hinter einer anderen als Hetz- oder Menschenjagd zu bezeichnen, ist absurd. Das zweite Video ... wie beschrieben. Selbst nach xfachem ansehen erkenne ich da rein garnichts.

    Auch die Zeugenaussagen sprechen von Konflikten, nicht aber davon durch die Stadt oder auch nur wenige Straßen gejagd zu werden.

    Für ein derartig in die Breite geblassenes "Hetzjagd" gibt es schlichtweg keine Belege, und ich finde es durchaus sinnvoll, dass das auch mal jemand außerhalb rechtsextremen Kreisen anspricht.

    • @98065 (Profil gelöscht):

      Sie haben recht.



      Ein typischer Fall von medialem Schneeballsystem. Einer fängt an, alle anderen greifen das Wort auf.



      Zur Erinnerung: es hat echte Hetzjagden auf "Ausländer" gegeben im deutschen Osten. In den 90er Jahren. Zum Teil mit tödlichem Ausgang. Damit muss sich der Begriff messen lassen

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Amandas:

        Hetzjagden sind auf Wild aus, die Hetzer sind die Hunde. Dieser "Begriff" ist offenbar nicht gemeint. Mit ein bisschen Transfer kann man diesen auf die Situation ausdehnen, dass eine Gruppe von Menschen einer anderen hinterherrennt in der Absicht, sie einzuschüchtern oder physisch zu malträtieren. Das Ergebnis muss hier nicht der Tod des oder der Gejagten sein, ja das "Wild" darf sogar entkommen, ohne dass der Begriff tangiert wäre.

    • 9G
      91672 (Profil gelöscht)
      @98065 (Profil gelöscht):

      Ja, dann war das eine Fata Morgana. Nichts ist passiert. Die paar Ausländer spazierten durch die Straßen, die Chemnitzer grüßten sie mit hoch erhobenem rechten Arm, riefen Grußparolen in sächsischem Dialekt, sangen Lieder aus den 1930 er Jahren. Ein wunderschönes sächsisches Volksfest. Und die ganze Presse und die Fernsehanstalten sind darauf reingefallen.



      Das ist das, was wir AfDler immer sagen: Ein harmonisches und liebevolles Willkommensfest der Sachsen zum Tumult zu erklären, das ist Lügenpresse.

      • @91672 (Profil gelöscht):

        'Ja, dann war das eine Fata Morgana. Nichts ist passiert.'

        Digitales Zeitalter schön und gut. Ich finde es bedauerlich, dass es im Rahmen dieser Entwicklung scheinbar immer nur noch zwei Möglichkeiten gibt.



        Ich finde angesichts der offensichtlichen menschenverachtung die in den besagten Videos dokumentiert ist, diese spitzfindige nebelkerzendiskussion um die deutungshoheit eines Begriffes beunruhigend.



        Das nicht alles Chemnitzer marodierend durch ihre Stadt ziehen um selbstidentifizierte 'Ausländer' zusamenzumöbeln und über die Stadtmauer zu werfen, ist ja ebenso dokumentiert.

    • 9G
      91751 (Profil gelöscht)
      @98065 (Profil gelöscht):

      Absolut war, keine Hetzjagd, nur ein ganz gewöhnlicher Mob aus Rassisten und Nazis die halt auch nur in 24 Fällen Menschen verletzt haben.



      Ist schon ein Skandal wie die Politik mit ungenauen Bezeichnungen um sich wirft.

    • @98065 (Profil gelöscht):

      Man kann sich Dinge offensichtlich schön reden, wenn man nur ganz fest will.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Muss ich wirklich für Sie eine Zusammenstellung machen? Nur weil Sie keine Lust haben, selbst nachzuschauen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Und um dem etwas entgegenzusetzen sollten Sie bitte ganz schnell ein paar Videobelege präsentieren!

        • @Berliner Berlin:

          Muss ich wirklich für Sie eine Zusammenstellung machen? Nur weil Sie keine Lust haben, selbst nachzuschauen.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es bringt nichts, hier Superlative des Schreckens zu Suchen "Hetzjagd" oder gar "Pogrom". Es war schlimm und schrecklich aber das war es nicht. @GEWERT wird hier ausgebuht, weil man sich sein Feindbild möglichst groß erhalten will. Dass davon gerade die Leute abgeschreckt werden, die dieses Feindbild nicht per se teilen, sondern darauf sehen, welche Seite mehr die Wahrheit verbiegt, kommt dabei nicht in den Sinn. Es läuft halt nach dem Motto: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns - uns doch egal, wenn deshalb die AfD noch mehr Anhänger*innen bekommt".



        Aber Maaßen hat nicht nur was zu den Begriffen gesagt, sondern auch etwas zu den Fakten. Die Videos sind wohl authentisch - so unfähig sind die Redaktionen von tagesschau, zeit und taz nicht. Bleibt nur, dass hier inszeniert wurde. Der Verfassungsschutz hat an vielen Stellen V-Leute, die für solche Straftaten per Gesetz Straffreiheit erhalten. Möglicherweise wurde hier inszeniert oder die Straftaten wurden im öffentlichen Auftrag durchgeführt. Herr Maaßen muss sich dazu erklären. Denn wenn der Verfassungsschutz hinter diesen Straftaten steht, müssen wir uns vielleicht bei den Bürger*innen in Chemnitz entschuldigen - Grund zur Beruhigung wäre das aber nicht - zumindest so lange wie dieser Dienst weiter sein Unwesen treibt.

        • @Velofisch:

          "Aber Maaßen hat nicht nur was zu den Begriffen gesagt, sondern auch etwas zu den Fakten. Die Videos sind wohl authentisch..."

          Maaßen hat aber das Gegenteil behauptet. Mit Fakten hat das nichts zu tun.

          Über den Begriff "Hetzjagd" kann man natürlich streiten. Es gibt keine feste Definition. Belegt ist aber, dass Menschen, die nicht "deutsch" genug aussahen, beschimpft, bedrängt und verfolgt wurden. Jede Verharmlosung ist da fehl am Platze.

  • Herr Maaßen hat scheinbar beschlossen, jetzt offen für die AfD zu arbeiten. Dann soll diese ihn bitte auch bezahlen.

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Herr Maaßen hat ja das Glück, in 'seiner' Behörde ein eigenes Grundgesetz und eine eigene Verfassung zu haben und keiner Rechtsprechung zu unterliegen. Und jetzt sagte er frei nach Seehofer: 'Die AfD ist die Mutter der Demokratie' und outete sich in der BILD-Zeitung als AfD-Wähler. 'Ich will mal schauen, was die Merkel dazu sagt', murmelte er vor sich hin, 'Mir kann ja keiner was anhaben'.

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    Die Moderation

    • 8G
      83492 (Profil gelöscht)
      @emanuel goldstein:

      "Früher konnte Amerika noch helfen, indem es die Deutschen einfach abgeschlachtet hat."

      Für Begriffsstutzige wie mich: für Sie gibt es also Probleme, die am besten durch Abschlachten von Menschen gelöst werden?

    • @emanuel goldstein:

      "Früher konnte Amerika noch helfen, indem es die Deutschen einfach abgeschlachtet hat."



      Wann war das denn, und wer ist hier der Lügenbaron?

      • @Berliner Berlin:

        Wahrscheinlich Bezug auf heutige Antideutsche "Bomber Harris, do it again". OK, der war GB....