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Ergebnis der AbstimmungPariser wollen Hunderte Straßen für Autos dichtmachen

Die Pariser haben abgestimmt: Autos sollen bald aus etlichen Straßen der Stadt weichen. Doch eine wichtige Hürde gibt es noch.

Mehr Fahrräder, weniger Autos – das soll das Zukunftskonzept sein Foto: Michael Evers/ dpa

Paris dpa | Hunderte Pariser Straßen sollen künftig für Autos gesperrt werden. Dafür sprach sich bei einer Bürgerbefragung in der französischen Hauptstadt am Wochenende eine klare Mehrheit aus. An der Abstimmung beteiligten sich allerdings gerade einmal vier Prozent der knapp 1,4 Millionen eingetragenen Wählerinnen und Wähler. Jetzt gehe es um die Umsetzung, sagte die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Doch trotz des Wahlerfolgs ist das Vorhaben noch nicht in trockenen Tüchern.

Konkret stimmten die Pariser dafür, 500 Straßen zu begrünen und für Autos dichtzumachen. In den kommenden Jahren könnten damit in Paris 10.000 Parkplätze wegfallen. Autofahrer müssten sich auf Umwege einstellen. Welche Straßen zur grünen Fußgängerzone werden, soll nun lokal geklärt werden. In jedem der 20 Stadtviertel dürften es etwa 25 sein. Die Umsetzung wird wohl drei bis vier Jahre dauern.

Das Pariser Rathaus hatte das Votum auch zu einer Wahl für oder gegen Lärmbelästigung und Verschmutzung erklärt. Auch geht es ihm um die Anpassung an den Klimawandel. Die meisten Wege legen die Pariser zu Fuß zurück, das Auto nutzen sie auf innerstädtischen Strecken nur selten. Seit 2002 ist der Autoverkehr in Paris um fast 50 Prozent gesunken. Dennoch nehmen Autos laut Stadtplanungsamt noch immer mehr als die Hälfte des öffentlichen Raums ein.

Seit Jahren ist Paris unter seiner sozialistischen Bürgermeisterin Hidalgo um eine grüne Verkehrswende bemüht und gilt vielen als Vorbild. Bereits jetzt sind etwa 220 der mehr als 6.000 Pariser Straßen autofrei. Vor allem in der Nähe von Schulen dürfen teils keine Autos fahren. In weiten Teilen der Stadt gilt Tempo 30, in der Innenstadt gibt es neuerdings eine Zone, in der Durchgangsverkehr verboten ist.

Opposition könnte Vorhaben womöglich stoppen

Mit der Bürgerbefragung am Wochenende hat Paris seine Bewohnerinnen und Bewohner schon zum dritten Mal bei der Verkehrspolitik entscheiden lassen. Im April 2023 ließ die Stadt über das Verbot von E-Tretrollern zum Leihen abstimmen und im Februar 2024 über höhere Parkgebühren für schwere Autos. Die Beteiligung war auch damals äußerst gering.

Trotz der zahlreichen Vorteile, die das Rathaus lobt, sind nicht alle für die Schaffung neuer autofreier Straßen. In drei Stadtvierteln stimmten die Bewohner mehrheitlich dagegen. Die konservative Opposition warnte zudem, die Straßensperrungen könnten Händler und sogar den Rettungsdienst einschränken. Außerdem seien damit enorme Kosten verbunden. Der Stadtregierung warfen die Konservativen Propaganda und eine Kommunikationskampagne vor. Mit dem Werben von „Garten-Straßen“ habe sie die Bürger für dumm verkauft.

Besonders relevant ist die Kritik, weil bereits im nächsten Jahr in Paris gewählt wird. Die Konservativen könnten dann das Rathaus übernehmen. Ob sie die Umwandlung der autofreien Straßen dann fortführen, ist ungewiss. Hidalgo meint jedoch, die Abstimmung gebe einen klaren Hinweis über die Ausrichtung der Pariser. Sie wollten mehr Begrünung.

Verkehrswende auf Französisch

Auch wenn deutsche Städte gerne mal nach Paris schielen, wäre ein ähnliches Vorgehen in Deutschland nicht denkbar. Denn in Deutschland können Straßen nicht per Bürgerabstimmung gesperrt werden, sondern über ein Verfahren zur Entwidmung, wie Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, schildert. Dabei würden die Interessen aller Straßennutzer berücksichtigt – etwa auch von Händlern.

Viele deutsche Städte bemühten sich aber längst um einen besseren Verkehrsmix. „Dazu kann auch die Sperrung von Straßen für den motorisierten Verkehr gehören, wenn es zum Verkehrskonzept vor Ort passt.“ Klar sei aber: „Wenn wir weniger Autoverkehr haben wollen, dann brauchen wir mehr öffentliche Verkehrsmittel, mit guter Taktung und guter Erreichbarkeit.“ Hier hake es, denn die Finanzlage der Städte sei dramatisch. Sie bräuchten mehr finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern für den öffentlichen Nahverkehr.

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67 Kommentare

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  • Es ist ziemlich egal, ob und welche Stadt solche Maßnahmen ergreift: Deutsche finden immer etwas daran auszusetzen. Und Deutsche haben auch zig "Argumente" warum das in deutschen Städten nicht geht. Weltmeister im Meckern.

  • Der Erfolg könnte in Deutschland ein Anlass sein, das StVG zu ändern, damit auch bei uns demokratisch und nicht per Entwidmung und Gerichtsverfahren plus Gutachter über die Nutzung des Straßenraums entschieden wird - ein Traum. Nichts dergleichen wird natürlich im Autolobbyland Deutschland passieren.



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  • @ Taz, warum so negativ schon in der Überschrift? Die armen Autos finden schon noch in vielen anderen Straßen und Parkhäusern Platz, ist ja nicht so, dass Paris aus nur 500 Straßen besteht. Daher mein Alternativvorschlag für die Überschrift: "Pariser wollen hunderte Straßen grüner und lebenswerter machen"

  • Erstaunlich ist die wiederholte geringe Beteiligung. Wenn man mich fragen würde, ob ich einen Baum oder einen Parkplatz vor meiner Wohnung haben möchte, hätte ich schon eine Meinung.

    • @Joachim Kappert:

      Es wurde ja nicht nach "vor Ihrer Wohnung" gefragt, sondern nach "irgendwo hier in der Stadt".

      Wen das trifft oder was das konkret an Konsequenzen bringt, überlegt man sich ja erst jetzt, nachdem man die Zustimmung hat...

  • Wer den Charme einer Stadt erhalten will, wird um solche Maßnahmen nicht auf Dauer herumkommen.

  • Mich würde interessieren, was die übrigen 96% bewogen hat, nicht abzustimmen. Hätte da eine Theorie....



    Fakt ist, dass sich lediglich ein knappes Prozent der Pariser für die Sperrung von 500 Straßen ausgesprochen hat. Durchgezogen wird es trotzdem, wetten?

  • Und die wichtige Hürde ist was jetzt genau?

  • >Konkret stimmten die Pariser dafür, 500 Straßen zu begrünen und für Autos dichtzumachen. In jedem der 20 Stadtviertel dürften es etwa 25 sein.

    Aber sind die Arrondissements denn alle gleich groß und alle gleich stark von den Sperrungen betroffen? Und wie viele Straßen gibt es überhaupt in Paris, wie viel Prozent davon sind 500? Und wie viele der 500 Straßen sind eher das, was bei uns als Gassen durchgehen würde; wie viele Straßenzüge tauchenmehrfach in der Zählung auf, weil sich der Straßennamen zwischendurch ändert?

    Das alles wäre mal interessanter zu erfahren als der Umstand, dass 500 durch 20 geteilt 25 ergibt.

  • Gibt es eigentlich Informationen, was mit stark gehbehinderten Menschen ist, die weder ÖPNV noch Rad nutzen können? Gibt es da Ausnahmen?

    • @larasu:

      Diese stark gehbehinderten Menschen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst nicht Auto fahren können, weil die Motorik eingeschränkt ist.

      Selbstverständlich gibt es spezielle Kleinbusse, die eine Genehmigung haben. Desweiteren leben diese stark gehbehinderten Menschen oftmals in Einrichtungen, manchmal auch in eigenen Wohnungen, welche nah genug an einem Supermarkt und einem Arzt sind, um auch 100-200m bequem mit Rollator und Krückstock zu bewältigen, bevor der Einkaufswagen sie stützt.

      Alles kein Thema, da solche autofreien Zonen in Deutschland häufig sind, z.B. in Bäder-Städten mit ausgedehnten Parkanlagen.

      Der klägliche Versuch, den Autoverkehr zu legitimieren, in dem gebrechliche Menschen instrumentalisiert werden sollen, ist somit in die Hose gegangen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        "Desweiteren leben diese stark gehbehinderten Menschen oftmals in Einrichtungen, manchmal auch in eigenen Wohnungen, welche nah genug an einem Supermarkt und einem Arzt sind, um auch 100-200m bequem mit Rollator und Krückstock zu bewältigen, bevor der Einkaufswagen sie stützt."

        Bitte was? Gehbehinderte Menschen leben meist in Pflegeeinrichtungen und haben nur kurze Wege zum Arzt und zum Supermarkt? Was ist denn das bitte für eine Denke?



        In Deutschland leben rund 8 Millionen Menschen anerkannt mit einem schweren Handicap. Davon leben gerade einmal rund 200.000 in einer Pflegeinrichtung. Die allermeisten Menschen mit Schwerbehindertenausweis nehmen ganz normal am öffentlichen Leben teil. Über 50% sind in den Arbeitsmarkt integriert.



        Der einzig "klägliche Versuch" hier ist es, Menschen mit Gehbinderung pauschal zu Pflegefällen zu marginalisieren.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ebend, für die aufgrund von Behinderungen auf den PKW angewiesen Mitbürger gibt es ja wohl auch entsprechende Genehmigungen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Sehr viele können Auto fahren. Oder haben Ehepartner:innen, die fahren. Es gibt übrigens auch Autos, die mit spezieller Einrichtung von Rollstuhlfahrern gefahren werden. Man nimmt den Menschen die Eigenständigkeit. Und ja, es ist auch ein Problem in autofreien Zonen in Berlin.

    • @larasu:

      Davon würde ich ausgehen.

  • Fahrräder von den Fußwegen, finde ich einen guten Ansatz 👍

  • Spannend, was in Paris passiert – die Entscheidung für mehr autofreie Straßen zeigt einen klaren politischen Willen zur Verkehrswende. Allerdings bleibt ein schaler Beigeschmack, wenn man sich die Beteiligung anschaut: Nur vier Prozent der Wahlberechtigten haben abgestimmt. Das sind bei 1,4 Millionen registrierten Wähler:innen gerade mal rund 56.000 Stimmen – für ein Projekt mit so großem Einfluss auf den öffentlichen Raum ziemlich wenig.

    Zur Einordnung solcher Zahlen kann es übrigens helfen, selbst mal nachzurechnen – zum Beispiel mit einem Prozentrechner wie www.prozentrechner.net. So wird schnell klar, wie viel (oder wenig) bestimmte Anteile tatsächlich bedeuten.

    Trotzdem: Der eingeschlagene Weg hin zu mehr Fußgängerzonen und weniger Autoverkehr ist grundsätzlich begrüßenswert – solange er demokratisch breit getragen wird und nicht an den Menschen vor Ort vorbeigeht.

    • @Räubärier:

      Mit der Eigenverantwortlichkeit für individuelles handeln, bezüglich der Nutzung von PKW's ist es noch ein kleiner weeeeeeeeeiter Weg 😉

  • taz: *Konkret stimmten die Pariser dafür, 500 Straßen zu begrünen und für Autos dichtzumachen. In den kommenden Jahren könnten damit in Paris 10.000 Parkplätze wegfallen.*

    Na also, es klappt doch ab und zu mal mit dem 'Denken' beim Homo sapiens, denn das Auto ist in Zeiten des Klimawandels ein Auslaufmodell geworden und die Städte sollten ohnehin wieder den Fuß- und Fahrradfahren gehören, und nicht den Autofahrern. Bevor sich jetzt wieder einer über diesen "grünen Spinner" Ricky-13 aufregt, muss ich wohl zugeben, dass auch ich jahrzehntelang mit dem Auto die kleinsten Strecken zurückgelegt habe, aber heute kaum noch in der Stadt das Auto benutze. Hoffentlich passiert bei unseren "Volksvertretern", die ja immer noch auf dem Schoß der Autoindustrie sitzen, auch endlich mal ein Umdenken, obwohl ich bei CDU/CSU/FDP-Politikern da so meine Zweifel habe. Und für "uns" ältere Bürger kann man ja mal den ÖPNV vernünftig ausbauen, dann muss man im Rentenalter mit seinem Auto auch nicht mehr die Straßen unsicher machen.

    • @Ricky-13:

      Hmmm, aber viele unserer Mitmenschen definieren, identifizieren sich doch mit ihrem Kfz, welches andere Menschen, entwickelt & zusammengebaut haben. Genauso wie sie sich mit Fußballspielern identifizieren, die die Tore für sie schießen - oder auch mal weniger die Tore treffen 😇

    • @Ricky-13:

      Das mit dem Auslaufmodell wg. Klimawandel glaube ich nicht so recht. Im Jahr 2023 gab es global gesehen 1,5 Milliarden Kfz - mit steigender Tendenz.

    • @Ricky-13:

      Ab welchem Alter haben Sie Ihr Auto abgelegt wenn ich fragen darf?

      • @Chris McZott:

        Man kann sich auch ein Auto mit der Frau oder dem Partner teilen.

      • @Chris McZott:

        "Abgelegt" habe ich mein Auto noch nicht, aber 'das Autofahren' natürlich massiv eingeschränkt. Ich gebe zu, dass auch ich gerne 'zum Auto greife' wenn es der Bequemlichkeit dient, aber man sollte mehr an die nachfolgenden Generationen denken, und nicht immer so egoistisch sein, deshalb fahre ich seit Jahren doch eher mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad, anstatt mit dem CO2-Auto.

        Ja, ich weiß, gleich kommen von einigen Leuten wieder die Einwände, dass das ohnehin nicht viel bringt, wenn China und die USA den Klimawandel ignorieren und keinen Klimaschutz machen blablabla. Das stimmt schon irgendwie, aber wenn keiner mit Klimaschutz anfängt, dann wird es auch 'nie' etwas werden, und dann können wir auch gleich ungebremst so weitermachen wie bisher und darauf warten, dass der Planet den Homo sapiens (der eher Homo idioticus heißen sollte) abschafft.

        • @Ricky-13:

          Worauf ich hinaus wollte ist, dass man leichter auf das Auto verzichten kann, wenn man bereits in die saturierte Lebensphase eingetreten ist.

          • @Chris McZott:

            Das ist natürlich richtig, aber wenn ich mir die Reichen anschaue, die mehr als "saturiert" sein müssten, sehe ich das alles dennoch nicht. Sie meinen aber sicherlich die kleinen Lohnabhängigen, die ihr CO2-Töfftöff ganz dringend benötigen, damit sie brav und pünktlich zur Arbeit kommen. Die sind natürlich nicht in der saturierten Lebensphase, denn die müssen strampeln, damit ihr Chef sich den neuesten Aston Martin kaufen kann, denn der ist auch noch nicht in dem Zustand der bürgerlichen Zufriedenheit (Saturiertheit). Und weil niemand wirklich gesättigt und zufrieden in diesem menschenverachtenden Kapitalismus 'ist und wird', muss man immer weiterstrampeln, die Natur dabei immer mehr zerstören und am Ende dennoch unzufrieden und unglücklich sterben. Möchte man das wirklich, oder sollten wir uns besinnen und glücklich über die wirklich schönen Dinge im Leben sein, die oftmals 'sehr klein' sind?

            Worum ging es eigentlich im obigen taz-Artikel? Ach ja, um 'grüne Straßen' ohne rasende Autos, und wo man in Städten wieder ein Mensch sein darf und kein "Weichziel" für motorisierte Blechkisten.

            • @Ricky-13:

              " Sie meinen aber sicherlich die kleinen Lohnabhängigen, die ihr CO2-Töfftöff ganz dringend benötigen, damit sie brav und pünktlich zur Arbeit kommen."



              Bei allem Respekt: Als jemand, der 15 Jahre kein Auto hatte und bald wieder eins anschaffen muss, um im ÖPNV nicht täglich auf dem Weg zur Arbeit eine zusätzliche Stunde Lebenszeit einzubüßen, lese ich Ihre Beiträge mit äußerstem Befremden. Sie reden vom "Homo idioticus" und reden mit immenser Abfälligkeit über lohnabhängige Menschen, die einen PKW benötigen (oder möchten) - und haben gleichzeitig kein Problem damit, zuzugeben, dass Sie eigentlich nie auf Ihr Auto verzichtet haben und es nach eigenen Angaben auch aus "Bequemlichkeit" gerne nutzen? Woher nehmen Sie Ihr hohes Ross? Ihre Argumentation erinnert mich, offen gesagt, an die zwei LG-Aktivist*innen, die sich an eine Straße klebten, um direkt anschließend zum Vergnügen nach Südostasien zu fliegen. Ich würde mir wünschen, Sie würden Ihren Standpunkt etwas mehr reflektieren - oder wenigstes selbst konsequent zu dem stehen, was Sie sagen, und Ihr Auto ebenfalls aufgeben.

  • Eine Abstimmung bei der gerade einmal 4 % teilgenommen haben, kann man nun wirklich nicht mit der Überschrift „ Pariser wollen Hunderte Straßen für Autos dicht machen“ zusammenfassen. „Pariser ist egal was mit Hunderten Straßen passiert“ wäre da wohl richtiger.

    • @Choronyme:

      Wenn die Leute nicht an der Abstimmung teilnehmen, ist das Ergebnis trotzdem für sie repräsentativ. So ist das. Könnten ja alle abstimmen gehen.

      • @Kay Brockmann:

        Wie kommen Sie denn darauf, dass etwas repraesentativ ist, nur weil jemand abstimmen koennte?



        Genau deshalb gibts normalerweise ein Quorum, damit man ueberhaupt von demokratischer Legitimation sprechen kann.



        Es ging auch nicht um einen konkreten Vorschlag, sondern um irgendwelche Strassen. Was ist eine Abstimmung wert, bei der niemand weiss, worueber abgestimmt wird?

        • @elektrozwerg:

          Vielleicht genügt es den meisten, die Bürgermeisterin machen zu lassen. Dafür wurde sie schon 2x gewählt und ihre Schwerpunkte hat sie da vermittelt.

          • @Momo33:

            Hm, Schweigen als Zustimmung. So richtig ne Begründung für die geringe Beteiligung gabs in den deutschen Medien bei dieser Parkgebührgeschichte auch ned.

  • Wenn sich ein Städter über den innerstädtischen Lärm und Gestank aufregt kann ich das sehr gut verstehen. Leider vergessen viele das Menschen aus der Provinz in die Städte kommen müssen. Nicht jeder ist mit einer guten ÖNV Anbindung gesegnet. In der bayerischen, oder auch der sächsichen Provinz sieht das ganz anders aus. Montag hin und Freitag zurück heisst da meist die Devise und das auch nur mit Glück.



    Gerne erstmal Voraussetzungen und ein Angebot schaffen das die Menschen mitnimmt. Das Gelaber von Berlinern mit ihren U- und S-Bahnen, Ihren Bussen und weiß der Geier was ist einfach nur arrogant. Aber dann aufregen wenn sie aufs Land ziehen, der Hahn kräht bevor der Trekker fährt.

    • @Tom Lehner:

      Muss denn die Bevölkerung vom Land in die Stadt fahren ? So oft ja wohl nun auch nicht. Einen Schulbus für die Schüler wird es ja wohl geben.

    • @Tom Lehner:

      Berlin baut Stadtautobahn. Aus dem kommenden Volksentscheid, "Derzeit werden dem Auto 60 Prozent der Verkehrsflächen in der Stadt eingeräumt, obwohl nur 14 Prozent der Wege innerhalb des S-Bahn-Rings damit zurückgelegt werden"

    • @Tom Lehner:

      Man muss trotzdem nicht in der Stadt Auto fahren. Bis zur Stadtgrenze mit dem PKW und von dort aus mit den Öffis. Wo ist das Problem?

      • @Andreas J:

        Sind Sie eigentlich schon mal in der Provinz gewesen? So ohne Bahnanschluß und einem Bus(Mit Glück) am Tag?

        Ich finde auch ÖNV Verbindungen die für 15km ala Sammeltaxi 1,5 h brauchen überflüssig.

        • @Tom Lehner:

          Bin ich. Das hat jetzt was vom Auto auf Öffis an der Stadtgrenze zu wechseln zu tun?

      • @Andreas J:

        Ich hätte damit kein Problem. Wenn es die Möglichkeiten gäbe. Aber auch da müssen sie erstmal Angebote schaffen, zusätzliche Parkmöglichlichkeiten bieten. Das mag in Ballungszentren funktionieren. In der bayerischen Provinz geht das nicht.

        • @Tom Lehner:

          Meine Güte. Es geht ja um weniger PKWs in den Städten also in Ballungszentren und nicht um die bayerische Provinz. Das man da oft auf das Auto angewiesen ist, ist mir klar. Aber zu viel PKW-Verkehr in der Stadt ist gesundheitsschädlich für die Bewohner. Dazu rauben die Flächen für PKWs Raum der wegen des Klimawandels begrünt werden muss, damit wir im Sommer in der Hitze nicht kollabieren. Auch wir Stadtbewohner haben ein recht auf körperliche Unversehrtheit der einen höheren Stellenwert hat als die Bequemlichkeit von Autofahrern.

      • @Andreas J:

        Gibt es denn an der Stadtgrenze Parkplätze in ausreichender Anzahl?

        • @FriedrichHecker:

          Also bei uns gibt es diese Park and Ride Angebote nur sehr begrenzt bis gar nicht. Viele der kleineren Bahnhöfe der Nebenstrecken sind Wohnraum geworden. Die dazugehörigen Flächen verkauft oder einer anderen Nutzung zugeführt. .

          • @Tom Lehner:

            Also eine Marktlücke für Transferunternehmen 😉

        • @FriedrichHecker:

          Da es kaum einer macht sicherlich. Mann kann sogar nur bis zum nächsten Bahnhoffahren und mit S-Bahn oder Regional Express in die Stadtfahren. Als Stadtbewohner habe ich die Schnauze gestrichen voll vom vielen Verkehr. Es ist ungesund.

          • @Andreas J:

            "Da es kaum einer macht sicherlich."



            Das Angebot ist so sch...e, dass es keiner nutzt, also ist es ausreichend dimensioniert - ich glaube, die 70er Jahre haben sich gemeldet und wollen ihre ÖV-Strategie zurück.🤣

      • @Andreas J:

        Das auch in der Großstadt nicht jeder Winkel mit Öffis gut erreichbar ist. Und wer das Pech hat, ein einem Stadtrand zum anderen zu müssen, der ist ohne Auto wirklich gekniffen.

        • @Tom Tailor:

          Bitte eine Quelle angeben für die Behauptung, dass nicht jeder Winkel mit dem ÖPNV gut erreichbar ist.

          • @Troll Eulenspiegel:

            Ich bin hier sicherlich nicht in der Bringschuld. Aber Sie können sich gerne mal die Seite vom z.B. Hamburger Verkehrsverbund ansehen und prüfen, wie dort die Randlagen dieser Stadt abgedeckt werden. Insbesondere die Taktung und wie oft Haltestellen, wenn sie denn vorhanden sind, an den Wochenenden oder in den Abendstunden bedient werden.

  • Ist das schick !

    Durchschnittsalter der abgebildeten Personen: 25 Jahre. Alle fit wie die Turnschuh.

    Wie lange hat der Fotograf wohl darauf gewartet bis weder ein Senior noch ein Rollator im Bild war.

    • @Bolzkopf:

      Ich sehe den Leuten von hinten nicht das Alter an. Und Rollatoren finden Sie normalerweise weder auf der Fahrbahn noch audem Radweg.

    • @Bolzkopf:

      Die Generation 60plus ist stark vertreten bei ebike-Käufen. Nutzungsverhalten beschränkt sich aber eher auf den Sonntagsausflug. Mag auch an fehlenden Radwegen liegen. Damit sind wir beim Platzproblem.

      • @Momo33:

        Interessant.



        Haben sie dazu irgendwelche fundierten Quellen ?



        Vllt sogar wissenchaftliche ?

        • @Bolzkopf:

          Nein. Müssen Sie selbst suchen, wenn es Sie interessiert und Ihre Alltagsrfahrung nicht genùgt.



          www.acxiom.de/acxi...uppe-der-e-fahrer/



          Schon veraltet. Zumindest besitzen inzwischen wohl an die 30% ein ebike.

          • @Momo33:

            Wissen Sie, das mit dem selber suchen ist schon so eine Sache.

            Auf eine Wahrheit kommen Millionen Lügen. Ich müsste also Millionen Lügen "ausrecherchieren" Um die eine wahre Informatione zu erkennen.



            Da ist es doch viel einfacher gleich eine fundierte Quelle anzugeben, nicht wahr ?

  • "Konkret stimmten die Pariser dafür, 500 Straßen zu begrünen und für Autos dicht zu machen."



    Nein: 500 Strassen werden von Blech befreit und den Menschen zurück gegeben.



    Fussballspielen auf der Strasse, schon vergessen?



    Vielleicht sollte die taz einen dpa-Artikel nicht einfach so publizieren ...

    • @Albrecht Thomas:

      Ja, bei diesem dpa-Artikel wäre eine Überarbeitung gut gewesen. Nutzer "FrauNebenrechnung" hat diesen Vorschlag gemacht:

      "Paris setzt auf eine grünere Zukunft: Bürger stimmen für mehr autofreie Straßen

      Die Bürgerinnen und Bürger von Paris haben in einer kürzlich durchgeführten Abstimmung für die Umwandlung von 500 weiteren Straßen in autofreie Zonen gestimmt. Ziel der Stadtverwaltung ist es, die Luftqualität zu verbessern und den Bewohnern mehr Raum für Begegnungen und Erholung bieten.

      Während Befürworter die Umgestaltung als Chance für eine lebenswertere Stadt betrachten, gibt es auch kritische Stimmen. Einige Bürger äußern Bedenken hinsichtlich der Erreichbarkeit und möglicher Auswirkungen auf den Verkehr. Die Stadtverwaltung betont, dass Lösungen für etwaige Herausforderungen – etwa die Erreichbarkeit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sowie Zugänglichkeit für Rettungsfahrzeuge oder Lieferverkehr – sorgfältig erarbeitet werden. Ähnliche Projekte in anderen Städten haben gezeigt, dass autofreie Zonen nicht nur in vielen Fällen die Lebensqualität verbessern, sondern auch den lokalen Handel und die Nachbarschaftsbindung stärken können."

      • @zukunft.com Zielonka:

        Also sollen die Zonen gar nicht wirklich "autofrei" werden. Wieso man den Lieferverkehr mit Autos abwickeln muss, ist mir schleierhaft, wenn zugleich diejenigen Anwohner, die sich Waren nicht liefern lassen, sondern diese selbst transportieren, dafür kein Auto benutzen dürfen.

    • @Albrecht Thomas:

      Das "zurückgegeben" wird immer wieder als wohlfeile Begründung angeführt, um eine vorgebliche Wegnahme zu suggerieren.



      Also ob Strassen je Parklandschaften gewesen wären. Strassen waren immer Verkehrswege für die Menschen, dreckig und laut. Fussballspielen war auch nur einige Jahre in Nebenstrassen, die auch oft nicht besonders ausgebaut waren, manchmal dirt roads mit Schlaglöchern, möglich.



      Aber ja, die Autodichte ist so hoch wie nie und eine Reduktion ist wünschenswert.

      • @fly:

        Die Boulevards waren durchaus parkartig

    • @Albrecht Thomas:

      Es freut mich für Sie wenn Sie in der Situation sind kein Auto zu brauchen. Ich wohne in der Provinz, und muß irgendwie zur Arbeit kommen. Die kommt leider nicht zu mir.

      • @Tom Lehner:

        In welcher Onnenstadt?

  • Hoffentlich kommt so ein Mist nicht auch bei uns in Berlin. Es gibt jetzt schon viel zu wenig Parkplätze.

    • @Wellmann Juergen:

      In Wien ist das schon seit vielen Jahren Realität. Dauernd werden Parkplätze gestrichen, ,die berüchtigten "Ohrwaschel" gebaut etc. Der Bau von Fahrradwegen dient oft nur als ein Vorwand für das streichen von Parkplätzen. Benützt werden sie oft nicht(Sonnwendviertel, Favoritenstraße etc).Manchmal geht man soweit überhaupt nichts zu begründen: Man errichtet einfach Sperrflächen-mitten in der Parkspur !

    • @Wellmann Juergen:

      Oder viel zu viele Autos, die in der Regel mehr in der Gegend rumstehen, als dass sie wirklich gebraucht werden.

      • @Vanbeachhoven:

        Wie wollen Sie beurteilen, ob diese gebraucht werden?

    • @Wellmann Juergen:

      Sie wohnen wahrscheinlich nicht innerhalb des SBahn-Rings, oder?