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Coronalage in DeutschlandEs geht alle an

Die Zahl der Corona-Opfer steigt rasant. Das Robert-Koch-Institut hat das lange vorausgesagt und spricht jetzt eine klare Empfehlung aus.

Die Kirche im Dorf lassen. Und die Maske im Gesicht Foto: Matthias Balk/dpa

Berlin taz | Der Satz wiederholt sich seit Wochen in nur leichten Abwandlungen. „Ein Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter ist zu erwarten“, hieß es schon im Corona-Wochenbericht des Robert Koch-Instituts Ende September. „Für den Herbst und Winter ist mit einem erneuten Anstieg der Fallzahlen zu rechnen“, schrieb das RKI in den beiden folgenden Wochen. Am 21. Oktober wurde das Institut ein wenig deutlicher und sprach davon, dass sich „der Anstieg der Fallzahlen noch beschleunigen wird.“

In dieser Woche ist die Zahl der Neuinfektionen nun tatsächlich rasant geklettert. Über 28.000 Fälle wurden am Donnerstag gezählt. Ein Tageswert, der selbst in der bisher fatalsten, zweiten Welle rund um Weihnachten des vergangenen Jahres nur äußerst selten übertroffen wurde.

Der 7-Tage-Mittelwert, der statistische Ausreißer an einzelnen Tagen glättet, stieg am Freitag auf 17.406. Er lag damit um 47 Prozent höher als vor einer Woche. Vor einer Woche lag dieses Wachstumstempo noch bei rund 37 Prozent, vor zwei Wochen bei nur 7,4 Prozent.

Das ist die Beschleunigung, die das RKI vorausgesagt hatte. Setzt sich diese Entwicklung auch nur annähernd im gleichen Tempo fort, wird in Deutschland am Ende der kommenden Woche ein neues Allzeithoch an Neuinfektionen erreicht.

Die vierte Welle schwappt durch die Republik. Und ihr Ende ist bei Weitem nicht absehbar. Im Gegenteil. „Es ist damit zu rechnen, dass sich im weiteren Verlauf des Herbstes und Winters der Anstieg der Fallzahlen fortsetzen wird“, heißt es auch im jüngsten am Donnerstagabend veröffentlichten Wochenbulletin des Robert Koch-Institutes.

Die kommenden Toten

Das hat fatale Folgen. Schon in dieser Woche mussten im Schnitt fast 88 Tote pro Tag gezählt werden. Zwar stirbt aktuell von allen Neuinfizierten weniger als ein Prozent innerhalb weniger Wochen. Angesichts der hohen Fallzahlen ist aber schon jetzt absehbar, dass in der zweiten Novemberhälfte die täglichen Todeszahlen bei 150 bis 200 liegen werden. Steigt die Infektionszahl wie prognostiziert in den nächsten zwei, drei Wochen weiter, werden im Advent auch die Opferzahlen noch höher liegen. Bis Weihnachten wird es daher nochmals mehrere Tausend Coronatote geben. Es ist leider nicht unwahrscheinlich, dass die Gesamtzahl der Opfer bis dahin die 100.000-Marke übersteigt.

Das Problem ist die Deltavariante, die derzeit nahezu 100 Prozent aller Infektionen in Deutschland verursacht. Und die weitaus aggressiver ist als der Wildtyp, die im ersten Coronajahr dominierte. So kommt es zu der absurd anmutenden Entwicklung, dass es trotz der Impfungen aktuell deutlich mehr Tote gibt als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Im September und Oktober 2020 wurden rund 900 Corona-Opfer gezählt. Im September und Oktober 2021 waren es 3.370, mithin fast viermal so viele.

War also alles Impfen vergeblich? Nein, im Gegenteil. Impfen wirkt. Auch das zeigen aktuelle Zahlen des Robert Koch-Institutes. Dessen Wis­sen­schaft­le­r:in­nen schätzen die Impfeffektivität bei den 18- bis 59-Jährigen auf etwa 75 Prozent. Mit anderen Worten: Ungeimpfte infizieren sich viermal so oft wie Geimpfte.

Vor einer Hospitalisierung, also vor einer Einweisung in ein Krankenhaus, schützt die Impfung laut RKI gar zu 90 Prozent. Vor der Aufnahme auf eine Intensivstation zu 94 Prozent. Vor dem Tod durch Corona zu 98 Prozent. Bei den Über-60-Jährigen ist der Schutz nicht ganz so hoch. Aber es sind immer noch imposante Werte. Das RKI spricht von einem „ausgeprägten Effekt“.

Auch die wachsende Zahl an Impfdurchbrüchen widerspricht dem nicht. Zwar gibt es mittlerweile bei den Über-60-Jährigen mehr Geimpfte als Ungeimpfte unter den Neuinfizierten. Aber das liegt schlichtweg daran, dass es in dieser Altersgruppe nur noch wenige ohne Doppelimpfung gibt.

Mit anderen Worten: ohne die Impfkampagne hätte die vierte Coronawelle das Land noch weit härter getroffen und die fatalen Zahlen der zweiten und dritten Welle längst in den Schatten gestellt. Aber da die Impfungen nicht hundertprozentig schützen können, geht die Pandemie weiter. Unter Kinder und Jugendlichen, die bisher wenig oder gar nicht geimpft werden konnten, sogar nahezu ungebremst.

Da aber deutlich weniger Infizierte Symptome bekommen oder gar schwer erkranken, stellt sich auch weniger die Frage, wie viele Infizierte sich die Gesellschaft leisten kann, sondern vor allem, wie viele tatsächlich Erkrankte. Antworten darauf soll die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz liefern. Sie gibt an, wie viele Pa­ti­en­t:in­nen pro 100.000 Ein­woh­ne­r:in­nen in den letzten sieben Tagen wegen Corona in ein Krankenhaus eingeliefert wurden.

Die Grenzen der Kliniken

Die Hospitalisierungsinzidenz stieg am Donnerstag laut RKI auf 3,31. Tatsächlich wird dieser Tageswert schon fast doppelt so hoch gelegen haben, weil er durch zahlreiche Nachmeldungen in den kommenden Wochen stets um 80 bis 100 Prozent nach oben korrigiert werden muss. Vor allem in den zweiten Oktoberhälfte stieg die tatsächliche Kurve steil an, wie man in einer sogenannten Adjustierung des Robert Koch-Instituts sehen kann, die die noch fehlenden Nachmeldungen prognostiziert. Als Warnwert ist diese Inzidenz folglich nur bedingt aussagekräftig.

Schon werden erste Warnungen vor einer erneuten starken Belastung der Kliniken laut. Wenn die derzeitige Entwicklung anhalte, müssten bald wieder planbare, weniger dringliche Eingriffe verschoben werden, sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Dann „haben wir schon in zwei Wochen wieder 3.000 Patienten auf Intensivstation“, ohne Einschränkung des Regelbetriebs werde das nicht gehen. Am Donnerstag waren gut 1.800 In­ten­siv­pa­ti­en­t:in­nen in Deutschland registriert.

Wie aber sind all diese Zahlen in Einklang zu bringen mit der anderen Kurve, die derzeit steil nach oben zeigt: die der Zahl der Forderungen nach einem Ende aller Maßnahmen? Oder wenigstens dem Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage? Mit dem Wegfall der Maskenpflicht in Schulen? Mit dem Wiederanlaufen der Partys in Clubs? Mit der Sehnsucht nach einem absehbaren Ende, einem Freedom Day?

Der Rat der Wis­sen­schaft­le­r:in­nen

Das Robert Koch-Institut ist auch hier sehr klar. Es empfiehlt zunächst dringend, sich impfen zu lassen. Angesichts der „jetzt deutlich steigenden Fallzahlen“, heißt es im Wochenbericht darüber hinaus, sollten alle Menschen konsequent die AHA+L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske + Lüften) einhalten, Situationen insbesondere in Innenräumen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können, meiden, nicht notwendige Kontakte reduzieren und weiterhin die Coronawarnapp nutzen.

Das Wort „alle“ hat das RKI in seinem Bericht gefettet. Denn dieser Rat, betonen die Wissenschaftler:innen, gelte unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus.

Anmerkung der Redaktion: in einer früheren Fassung des Textes hieß es versehentlich, dass im Jahr 2020 die Alphavariante dominierend gewesen sei. Die setzte sich in Deutschland jedoch erst Anfang 2021 durch, bevor sie von Delta verdrängt wurde. 2020 hingegen dominierte noch der sogenannte Wildtyp.

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73 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen, da ein sachlicher Austausch offenbar nicht mehr möglich ist. Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge.

  • > Angesichts der „jetzt deutlich steigenden Fallzahlen“, heißt es im Wochenbericht darüber hinaus, sollten alle Menschen konsequent die AHA+L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske + Lüften) einhalten, Situationen insbesondere in Innenräumen, bei denen sogenannte Super-Spreading-Events auftreten können, meiden, nicht notwendige Kontakte reduzieren und weiterhin die Coronawarnapp nutzen.



    >



    > Das Wort „alle“ hat das RKI in seinem Bericht gefettet. Denn dieser Rat, betonen die Wissenschaftler:innen, gelte unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus.

    Hm. Was folgt daraus für 2G am Arbeitsplatz? Ich denke, wenn man in Innenräumen basierend auf 2G auf die Maske verzichtet, entspricht das diesen Empfehlungen nun *nicht* mehr.

    Paradoxerweise könnte 3G mit Maske sogar sicherer sein als 2G ohne Maske, weil die FFP2-Masken ja das Risiko einer Infektion um rund 99% reduzieren - wenn, und das ist ein großes "wenn", sie konsequent getragen werden, also nicht unter der Nase oder so.

  • Es ist schon verrückt, da leben wir so privilegiert und haben das Glück das wir genügend Impfstoff zur Verfügung haben und uns die Spritze noch hinterher getragen wird. In anderen Ländern fehlt der Impfstoff und die Infrastruktur, Menschen sterben nach wie vor in Massen. Corona ist global...



    .. ich habe diese contra produktiven Impf- Diskussionen so satt.. und ja ich bin total moralisch. Neben dem höchst persönlichen Nutzen, sprich Schutz den mir die Impfung bietet bin ich der Ansicht dass wenn es keine wie auch immer gesundheitlichen Bedenken oder noch keine Impfempfehlung gibt die gesellschaftliche Verpflichtung besteht sich impfen zu lassen. Alle die sich dagegen entscheiden, entscheiden sich bewusst für eine Ausgrenzung und haben mit den Konsequenzen zu leben. Kann ich akzeptieren aber bei mir dürfen sie nicht mehr mitspielen.



    Es ist schon verrückt, da leben wir so privilegiert und haben das Glück das wir genügend Impfstoff zur Verfügung haben und uns die Spritze noch hinterher getragen wird.

  • Liebe Impfgegner,



    danke dass ich weiterhin die Maske in der Arbeit, zum Einkaufen, Frisör, Restaurants, Freizeitveranstaltungen tragen darf. Das ich dank der Maske keine Mimik meines Gesprächspartners ertragen muss und nicht mehr zurücklächeln muss, wenn mir fröhliche Augenpaare begegnen. Auch sollen sich jetzt sogar geimpfte testen lassen müssen. Das steigert doch die Spannung im sonst so langweiligen Alltag. Wer braucht schon Nähe zu seinen Mitmenschen. Uns wird doch dauernd erzählt das es nur auf MICH ankommt. "Unter dem Strich zähl ich". Auch kann ich die Wissenschaftler und das Gesundheitspersonal nur weiter anfeuern und aus der Ferne applaudieren. Die Sorgen dafür das wir sicherer durchs Leben kommen...



    Wenn wir es in 5 Jahren mit der Herdenimmunität geschafft haben dann werde ich meine Maske schweren Herzens an den Nagel hängen. Aber bis dahin ist es ja noch lang.

    • @Gummistiefel:

      Es ist richtig, dass die Impfverweigerer zu dieser Lage beitragen.

      Es ist leider aber auch so, dass die Politik da mal wieder etwas zu viel versprochen hat. Anfangs ist man ja einfach ganz optimistisch davon ausgegangen, dass die Impfung auf unbegrenzte Zeit sterile Immunität verleiht. Genauso wie man optimistisch davon ausging, dass sich Kinder nicht infizieren, und immer noch unterstellt, dass sie von der Infektion keine dauerhaften Schäden davontragen können.

      Die Idee, Leute ohne Impfung zusätzlichen Anreiz zu geben, sich impfen zu lassen, ist ja völlig verständlich. Nur dummerweise basierten die Anreize nicht ganz auf richtigen Annahmen und Sachbeständen, und das hilft nun nicht wirklich dabei, die Situation zu verbessern.

      Auf der anderen Seite, muss man sagen, operieren auch die Impfverweigerer mit bequemen Annahmen, wie dass es erstens nicht sie selber treffen wird, und dass zweitens eine Infektion denselben immunologischen Schutz verleihen würde wie die Impfung. Das letztere scheint so auch nicht zu stimmen.

      Und damit wird aus dem Satz "das Virus wird dann halt endemisch" die sich mehr und mehr verdichtende Erkenntnis: "Endemisch" ist nicht "vorbei", im schlechtesten Fall müssen wir uns für immer damit herumschlagen - ähnlich wie die Menschen der Renaissance mit der Pest, die ja Jahrhunderte grassierte, oder die Menschen des 19. Jahrhunderts mit der Tuberkulose, oder bis heute Menschen des Südens mit der Malaria.

  • Apropos "betrifft alle":

    Bin fast vom Stuhl gefallen als ich las, dass Sahra Wagenknecht bei Anne Will sich als Ungeimpfte in Szene setzt. Und dann noch die fake news nachreicht, Geimpfte seien genauso ansteckend.



    Schierer Blödsinn, die Frau ist doch nur noch verbohrt!

    faktencheck.afp.co...p.com%252F9LE7W2-1

  • Freedom day?



    Diktatorenzeit und Prison time bisher oder wie?



    Jeder Verschwörungstheoretiker fühlt sich doch gebauchpinselt und bestätigt wenn die Masse da mitsingt im Text. Wirklich beschämend, dass sich die Populisten sprachlich durchsetzen.



    Früher sagten wir: "Dein Fernseher lügt", und wir wurden belächelt. Heute sagt Rechts "Lügenpresse" und alle sprechen darüber.

  • Äh, 80% der deutschen geimpft, trotzdem -Winter läßt grüßen- "Fallexplosion"... Abhilfevorschlag: noch mehr impfen... früher hieß es: Impfung = immunsuppressiv, würde bedeuten, besser außerhalb der Saison impfen. Übrigens, Testpflicht gilt nicht für Geimpfte (Inzidenzwerte??), außer sie zeigen Krankheitssymptome. Dann gelten Sie lt. B´Verordnung als ungeimpft... Ups, was bedeutet das für die Zahlen?

    • @hendrik flöting:

      80% der deutschen geimpft? Hatten Sie einen paradiesischen Traum letzte Nacht? Das wäre nämlich fast schon paradiesisch.



      Und können Sie bitte nochmal erläutern warum geimpfte mit Krankheitssymptomen auf einmal als ungeimpft gelten? Wilder Kommentar ...

      • @outsourced:

        80% der deutschen Erwachsenen bzw. ab 12 Jährigen. aber man sollte den Zahlen nicht zu viel Glauben schenken... BTW, Kinder haben derzeit viel heftiger mit RSV, Influenza und Rhinovirus zu kämpfen als mit Corona...

  • Dank der medial und politisch aufgeheizten Stimmung wird sich der harte Kern der Impfverweigerer und populistisch verblendeten nicht impfen lassen.



    Da kann mann/frau nur hoffen, das der Virus Tatsachen schafft.



    Über 95% aller in meinen Umfeld Erkrankten, Hosptalisierten und Verstorbenen waren nicht geimpft, egal welchen Alters.



    Und bei den "Überlebenden" besteht auch nur selten die Einsicht, irgend etwas falsch gemacht zu haben.

    • @Garfield53:

      Das mag bei Ihnen tatsächlich so sein - in meinem Umfeld waren 100% der Erkrankten doppelt geimpft. Tja - was nun?

      Anmerkung: Das ist natürlich irreführend, wenn man die Anzahl der Erkrankungen nicht mit angibt. Ich mache es mal: es war eine Person, meine Tante und so komme ich auf 100% ;)

      Der Rest ist geimpft und auch ungeimpft, bislang gab es keine Erkrankungen. Es mag daran liegen, dass dies allesamt vernüünftige Menschen sind, die sich an die doch recht einfachen Hygiene-Regeln konsequent seit über einem Jahr halten.

      Ich kann daraus nur schließen, dass die Eigenverantwortlichkeit in der medialen Darstellung eine viel zu geringe Rolle beigemessen wird.

  • Impfskeptiker und Impfgegner vereinigt euch und vereinbart Impftermine.

  • 1G
    17900 (Profil gelöscht)

    Wer sich nicht impfen lässt, weiß was ihm blühen kann - und denjenigen, die er/sie angesteckt haben.



    Intensivstation, Todesangst über Tage/Wochen, Exitus.

  • „La mamma dei cretini è sempre incinta.“ (ital. Sprichwort)

  • In Dänemark sind 96 Prozent der über 60 jährigen geimpft. Als ein Großteil der Dänen durchgeimpft war, hielt sich die Regierung an ihr Versprechen und hob die Beschränkungen auf. Mittlerweile für alle und alle Beschränkungen. Sich an Versprechen zu halten- das steigert das Vertrauen enorm.



    Die versprochenen Freiheiten gab es postwendend zurück.

    Wo liegt denn der Anreiz sich impfen zu lassen für zweifelende Personen, wenn wieder "alle"gemeint sind?



    Wenn Beschränkungen wieder für "alle" gelten?



    Wenn wieder "alle" in die Pflicht genommen werden?



    Nicht so ganz zu Ende gedacht, mit der Motivation.

    Ich gehöre auch zu denen, die ein Ende der Einschränkungen fordern. Geimpft seit Frühjahr, das Risiko an Covid schwer zu erkranken, ist statistisch betrachtet für mich nicht all zu hoch. Die dritte Impfung nehme ich auch gerne noch mit, aber bis zum Sanktnimmerleinstag in Covid-Angst alleine in der Wohnung zu sitzen-alleine der Gedanke macht mich krank

    • @Alfonso Albertus:

      Lassen Sie mal sehen: wenn Ü60 durchgeimpft sind, werden als Vertrauensmaßnahme die Beschränkungen aufgehoben.

      Damit sich das Virus dann U60 wieder ungehindert ausbreiten kann (und damit u.a. auch Ü60 wieder gefährdet).

      Nicht so ganz zu Ende gedacht, Ihre Argumentation.

    • @Alfonso Albertus:

      Völlig richtig.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Alfonso Albertus:

      Die Motivation liegt darin nicht schwer zu erkranken.

      Aber sie haben Recht, man sollte die Motivation etwas erhöhen, in dem man nur noch Geimpfte im Krankenhaus behandelt.

      Keine Belohnung für unsinnigen Verhalten!

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Bitte dann auch keine Raucher, Alkoholtrinker und Extremsportler mehr behandeln. Die sind ebenfalls selbst schuld!

        • @Tired:

          COPD, Lungenkrebs, Leberzirrhose und gebrochene Beine sind nicht ansteckend!

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Es geht also um Rache?

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Alfonso Albertus:

          Nein, sondern um "keine Belohnung". Nicht der Staat verursacht die Einschränkungen, sondern die Impfmuffel.



          Warum soll ich wegen eines Herzinfarktes sterben, weil die Intensivstationen voll sind? Eine Operation, die nicht lebensbedrohlich ist, kann wegen der Corona Lage seit einem Jahr nicht durchgeführt werden.



          Danke liebe Ungeimpfte! Wie viele von Bill Gates gesteuerte Reptilien kennt ihr?

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Die bisherige maximale Auslastung der Intensivstationen durch Covid-Patienten betrug 30% der Intensivbetten. Aktuell liegen wir bei ca.10%. Und das trotz des Abbaus von 6000 INtensivbetten WÄHREND der "Pandemie".

            de.statista.com/st...en-in-deutschland/

            Die Überlastung des Gesundheitssystems hat nichts mit Covid zu tun, sondern mit Sparen auf Teufel komm raus.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Vielleicht sollten Sie lernen zu akzeptieren, daß die Motivation der Menschen sich impfen zu lassen unterschiedlich ist. Es gilt als gesichert, das wir uns alle irgendwann mit Covid infizieren werden. Dann hängt es davon ab, ob die Impfung funktioniert.

            Geimpfte Personen zwischen 20 und 50 Jahren können von einem leichten Verlauf ausgehen. Ausnahmen bestätigen hier nur die Regel. Spätestens nach der dritten Impfung wird das so sein, wenn nicht die nächste Horrormutation von Covid ansteht.



            Wenn die Impfung nicht funktioniert und der Impfdurchbruch zu einem schweren Verlauf führt, dann ist das einfach so. Tragisch, aber schlicht nicht zu ändern. Die Alternative dazu ist ein gesellschaftlicher Zusammenbruch auf allen anderen Ebenen.

            • @Alfonso Albertus:

              > Geimpfte Personen zwischen 20 und 50 Jahren können von einem leichten Verlauf ausgehen.

              Haben aber dennoch ein Risiko von vermutlich rund 10%, bei einer Infektion an Long Covid zu erkranken.

            • @Alfonso Albertus:

              > Es gilt als gesichert, das wir uns alle irgendwann mit Covid infizieren werden.

              Das ist keine Tatsache sondern eine Strategie, die auf einem Haufen von Annahmen beruht. Ob das z.B. in China oder Taiwan passiert, ist eine offene Frage.

            • @Alfonso Albertus:

              Für Immunsupprimierte gilt also - tragisch, ist aber so?



              Damit wir wieder getrost in Kneipen, Diskos und Fussballstadien gehen können?

              Ich kenne dummerweise einen Immunsupprimierten, Anfang 30, Familienvater. Ich kann das nicht so einfach sehen.

              #nocovid...

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Da ist perspektivisch schon einiges verrutscht, bei Linken in den letzten Jahren. Grundrechte sind keine Belohnung in einer Demokratie, sondern der Standard, der nur in Katastrophenfällen und Ausnahmesituationen eingeschränkt werden darf.

            Natürlich ist es der Staat. Es gibt auch andere Staaten mit anderen Strategien. Das Beispiel Dänemark habe ich bereits genannt.

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Alfonso Albertus:

              Meine Grundrechte sind nicht eingeschränkt. Ihre sind andere?



              Dänemark hat eine Impfquote ähnlich Deutschland. Dort werden auch die Intensivstationen volllaufen, da spricht man nur nicht darüber.



              Wenn das hier passiert ist mein Grundrecht auf Leben gefährdet, wenn ich ernsthaft erkranke.

              • @4813 (Profil gelöscht):

                Wenn Sie ernsthaft die Meinung vertreten, das eine Registrierung bei jedem Besuch einer Veranstaltung samt Ausweiskontrolle und die damit einhergehende Totalüberwachung, eine normale rechtsstaatliche Praxis wären, dann brauchen wir auch nicht weiter diskutieren.



                Um nur ein Beispiel von vielen zu nennen.

                Sie können das befürworten, weil sie in ihrer Prioritätensetzung die Sicherheit an erster Stelle kommt. Das muss wohl okay und eine legitime Haltung sein. Darüber zu streiten, das es wärend der Pandemie Einschränkungen im Grundrecht gab, ist mir wiederum zuviel Geschwurbel von der anderen Seite.



                Es ist unbestreitbar so, denn genau darüber wird gerade diskutiert, wenn es um die Aufhebung der Pandemielage geht.

                Dänemark hat eine deutlich höhere Impfquote als Deutschland.

                • 4G
                  4813 (Profil gelöscht)
                  @Alfonso Albertus:

                  75%. Naja haben wir auch, weil falsch gezählt würde.



                  Ich hab noch nie den Ausweis zeigen müssen und war in der Elbphilharmonie beispielsweise.



                  Auch spreche ich von jetzt.

                  • @4813 (Profil gelöscht):

                    Interessant das in der Elbphilharmonie andere Regeln zu gelten scheinen als überall sonst. Vielleicht soll dem feinen Publikum nicht die selbe Prozedur zugemutet werden, wie dem Pöbel? Ich kann nur spekulieren.



                    Ich habe gestern abend meinen Ausweis drei mal vorgezeigt und drei mal meine Daten hinterlassen.

                    Dänemark hat eine 10 Prozent höhere Impfquote als Deutschland

      • @4813 (Profil gelöscht):

        ja, das würde unsere Sozialsysteme erheblich entlasten, wenn man nur noch Menschen behandelt, die einen gesundheitlich vorbildlichen Lebenswandel aufzuweisen haben. Bei Rauchern wird geprüft, ob sie auch in der Wohnung geraucht haben, schlimmstenfalls mit Kindern im Haushalt, bei Autofahrern, ob sie den Unfall selbst verschuldet haben.



        Drogensüchtige muss man gar nicht mehr behandeln, weiß doch jeder, dass die gefährlich sind - und so weiter. Deutschland wird ganz schnell ein Land, in dem nur noch die Besten überleben - aber mich erinnert das eher an Hitlers Seletionsfantasien als an irgendetwas, das noch mit Solidarität zu tun hätte, dem Kern linker Weltanschauung (m.E.).

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Dr. McSchreck:

          Drogensucht ist eine Krankheit, Raucher entlasten die Rentenkasse und damit netto das Sozialsystem, außerdem ist es auch eine Drogensucht.



          Wenn sie vom Impfen über eine Bande zu Hitler kommen, möchte ich nicht weiter mit ihnen reden.



          Ich hab das Gejammer der Impfgegner sowas von satt.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            > Drogensucht ist eine Krankheit

            Viele Drogenabhängige würden sehr viel darum geben, wenn man mit zwei ziemlich ungefährlichen Spritzen ihr Problem weitgehend beheben könnte.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            ich bin kein Impfgegner, sondern freiwillig seit langem doppelt geimpft. Aber ich sehe mit Schrecken, wie Errungenschaften hier in Frage gestellt werden, dass jeder Mensch eine Heilbehandlung erhält, auch für vermeidbare Krankheiten, die er selbst zu verantworten hat.

  • Wenn man entschlossen ist, erst zu reagieren, wenn eine Überlastung der Intensiv-Kapazitäten droht, dann wird genau das eben auch passieren.

    Somit hat man in Summe den gesamten Vorteil der Impfungen durch Vernachlässigung anderer Maßnahmen bereits wieder verspielt.

    Und d a f ü r hab ich mich n i c h t impfen lassen. Ich wollte mein Scherflein beitragen, Übertragungswege zu unterbrechen, um die Pandemie einzudämmen, und fühle mich schwer hintergangen.

    • @What would The Doctor do?:

      Was meinen Sie mit den anderen Maßnahmen?

      • @Margit Englert:

        Im Zweifel eben ein neuerlicher Lockdown mit entsprechenden Maßnahmen, den man allerdings schon früh ausgeschlossen hatte. Mit der Begründung, die Leute würden ja nun nicht mehr so oft krank. Die tödlich fahrlässige "Strategie" war nunmehr also implizit die "Durchseuchung", beginnend bei den leidgeprüften Schulen. (Grrr! Thema für sich.)

        Man wusste, was das bedeutet: Früher oder später werde sich jedeR Ungeimpfte anstecken. Bekannt war auch, dass Maßnahmen am effektivsten sind, wenn sie frühzeitig ansetzen. Aber bloß keine weiteren Zumutungen, Gesellschaft und Staatshaushalt seien zu "erschöpft".

        Die Entwicklung – exponentiell steigende Patientenzahlen – war absolut absehbar. Man hat die Debatte hübsch aus dem Wahlkampf raus gehalten. Jez hammwer den Salat!

        Na Mahlzeit.

  • Hm... Was in Deutschland anscheinend niemanden interessiert ist zum Einen wie viele Kinder und Jugendliche trotz leichter Verläufe mit Long COVID zu chronischen Patienten werden? Und wie viele durch die belegten Intensivbetten auf OPs etc. verzichten mussten und eventuell daran gestorben sind. Gibt es überhaupt journalistisches Interesse das Mal wenigstens als Frage aufzuwerfen?

    Wenn wir schon über die Belastungen sprechen, dann bitte über alle.

    • @curiouscat:

      "Was in Deutschland anscheinend niemanden interessiert ist zum Einen wie viele Kinder und Jugendliche trotz leichter Verläufe mit Long COVID zu chronischen Patienten werden?"



      Das liegt daran, dass es in der Altersgruppe an der Stelle auch bei Delta weiterhin keine Nachweise für ein durch Corona erhöhtes Gefahrenpotential gibt.

      Und andere Länder mit besserer Diagnostik als wir (England mal wieder), haben schon seit Langem komplett geöffnet.

      Nicht umsonst wurde die Impfung aus medizinischen Gründen schon bei 12-17jährigen nur bei Risikogruppen empfohlen.

  • Das RKI hat schon im Juli eine Prognose für den Herbst/Winter erstellt mit dem Titel "Vorbereitung auf den Herbst/Winter 2021/22" (22.7.2021).

    Darin werden zwei Dinge prognostiziert:



    1. Die vierte Welle lässt sich nur verhindern durch Impfungen UND Massnahmen (wie Kontaktbeschränkungen).

    2. Kontaktbeschränkungen und Massnahmen haben einen größeren positiven Effekt als eine um 20% gesteigerte Impfrate unter den 12- bis 59-Jährigen.

    Da sich mit Kontaktbeschränkungen und Lockdowns aber kein Wahlkampf gewinnen lässt, hat die alte Bundesregierung diese Prognose ignoriert. Und den Ungeimpften die Verantwortung in die Schuhe geschoben während die Geimpften einen Freifahrtschein bekommen haben und in Restaurants, Kneipen, Discotheken und anderen Indoor-Massenveranstaltungen zur Verbeitung des Virus beitragen.

    • @Jaku:

      Getreu dem Motto - wir brauchen keine Lösung, wir brauchen nur einen Schuldigen.

    • @Jaku:

      Genauso ist es. Danke für den klaren Blick!

  • Danke an die Impfverweigerer, dass wir jetzt alle bei jedem Kontakt, jedem sozialen Leben wieder überlegen müssen, ob notwendig, oder Verzicht aus Vorsicht besser wäre.



    Danke an die Bundesregierung (jetzige und zukünftige), dass Impfmuffeln der goldene Staub in den Alletwertesten geblasen wird, um nur ja niemanden zu verärgern und wir alle darunter leiden müssen.



    Ich bin sauer. Und sehe keine Möglichkeit, an den Gegebenheiten etwas zu ändern. Weil die leise Mehrheit von jeder Regierung - egal ob jetzt oder neu gewählt - einfach ignoriert wird in dem absurden Irrglauben, einer krakeelenden Minderheit müsse man "zuhören" und "ihre Bedenken ernst nehmen".



    Ihr schadet damit unserem Land und der Mehrheit der Menschen. Massiv.

    • @abraxas:

      > Danke an die Impfverweigerer, dass wir jetzt alle bei jedem Kontakt, jedem sozialen Leben wieder überlegen müssen, ob notwendig, oder Verzicht aus Vorsicht besser wäre.

      Was hat das mit den "Impfverweigerer" zu tun? Wir wissen doch, dass die verfügbaren Impfstoffe gegen die Delta-Variante nicht wirksam genug sind, die Pandemie zu beenden, selbst wenn alle geimpft wären. Also was wäre anders?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Trollator:

        Sie glauben das! Und zwar Unsinn. Was steht in dem Artikel?



        Schützt 80% vor der Infektion, 95% vor der Intensivstation und 98% vor dem Sterben wegen Covid. Das ist sehr sehr viel.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          btw - im Text steht 75% - nicht 80%

          Aber egal ob 75% oder 80% - auch Geimpfte stecken sich an. Gehen wir mal von 1.000.000 Geimpften aus - sind das 200.000 bzw. 250.000 die sich bei vergleichbarem Kontakt anstecken.

          Zusammen mit fehlenden Tests für Geimpfte sorgt das natürlich mit zu einer Weiterverbreitung. Und so kommt es auf 2G Parties zum Spread - ohne das irgendwer beim Impfpass "geschummelt" hat. Wurde überprüft, waren alle korrekt geimpft.

          Die Impfung hilft dem Geimpften, daher sollte man sich impfen lassen.

          Aber gegen eine Epidemie hilft nur Eindämmung. Da wir keine Lockdowns wollen, sollten wir wenigsten ordentlich testen. Alle. Das würde sinnvolle Rückschlüsse auf Verbreitungsketten ermöglichen. Aber dafür dürfte es jetzt zu spät sein. Ist ja erst die 4. Welle. Konnte ja keiner wissen ....

  • Die Entwicklung entspricht der Verhaltensweise der Regierung der letzten 16 Jahre. Nachhaltigkeit: Fehlanzeige, auch: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Wenn man es lasch angeht, dann wird das nichts. Wenn man nur die eigene Karriere im Kopf hat - wie Jens Spahn - dann kommt das raus, was man jetzt sehen kann.

  • Vor ein paar Tagen steht ein Postbote mit einem Paket vor meiner Wohnungstür. Ohne Maske, die wäre im Auto. Wir waren keinen Meter auseinander. Wenn es nicht so massig viele leichtfertige Menschen gäbe. Ich will keine Panik machen, aber es ist noch lange, lange nicht vorbei! Als UNIONER gefallen mir auch die vielen Fans im Stadion sind.

    • @RPH:

      Wie @"Albert Maier" schon gesagt hat, reicht das nicht aus, um sich mit COVID-19 anzustecken. In diesem FAQ (tinyurl.com/FAQ-aerosols) steht unter Abschnitt 3.3:



      "How long does one need to inhale infectious aerosol to be infected?

      Catching a whiff of exhaled breath here or there is very unlikely to lead to infection. The amount of time you spend in close proximity or in a shared room with an infected person affects how much virus you actually inhale, which will dictate your risk of becoming infected. There is no clear amount of time as far as we know, but it would seem to be in the order of minutes."

      Es braucht also eher mehrere Minuten Kontakt in einem schlecht belüfteten Raum (was auf einen Hausflur nicht unbedingt zutrifft - irgendwo zieht es dort immer).

      Was wir stattdessen bräuchten wäre eine großangelegte Investition in Belüftungsanlagen UND Luftfiltern (HEPA-Filter oder UV-Lampen). Solche Luftfilter sind hochwirksam und filtern Aerosole zu 99,99 %! Warum darauf noch keiner gekommen ist, überall Luftfilter nachzurüsten, ist mir ein Rätsel?!

    • @RPH:

      Nur weil ein Postbote jemandem eine halbe Minute gegenübersteht um ein Paket zu übergben bekommt auch keiner Corona.

  • Moin,



    aber ich muss mal kurz an der Seriösität des Artikels kritisieren...



    Zuerst, ich bin ein Befürworter einer Impfung und bin auch besorgt, was in den nächsten Wochen passiert.



    Aaaaber... 😉

    Wenn ich mir den Anfang des Artikels durchlese und sehe wie hahnebüchen hier Statistiken und Schlussfolgerungen zusammengezogen werden, nur um die eigene Meinung zu bestätigen... Macht man es den QD und Leugnern echt leicht!

    Wenn Zahlen von 2020 und 2021 verglichen werden... noch okay, wenn aber daraufhin eine gleiche Entwicklung der Zahlen (Opferzahlen) für 2021 vorausgesagt wird und danach gleich geschrieben wird, dass der Impfschutz vor einer schweren Infektion bis zum Tod bei über 90% liegt... Wirds schon schwierig nachvollziehbar...



    Immerhin sind ca. 65% voll geimpft im Vergleich zu 2020.



    Alles was danach durchaus sinnvoll im Artikel steht (Kinder und Jugendliche, aggressivere Variante...) wird alles angreifbar. Nur aufgrund des ersten, unsinnigen, Teils des Artikels.

    Schade... Das nützt dann leider nur rechten Populisten und schadet der Sache an sich.

    • @Schusters Bernd :

      > noch okay, wenn aber daraufhin eine gleiche Entwicklung der Zahlen (Opferzahlen) für 2021 vorausgesagt wird und danach gleich geschrieben wird, dass der Impfschutz vor einer schweren Infektion bis zum Tod bei über 90% liegt... Wirds schon schwierig nachvollziehbar...

      Sehr einfach zu erklären: eine um 2/3 geringere Zahl von Menschen, die schwer erkranken können, kann leicht durch drei- oder fünf mal so hohe Inzidenzzahlen kompensiert werden. Denn die bestimmen das Risiko für den Einzelnen, zu erkranken, entscheidend mit.

  • Booster

  • Der 20. März 2022 wird der "FDP- Freedom-Day" sein.

    Es ist einfach verantwortungslos zu einem zukünftigen Datum alle Maßnahmen für beendet zu klären.



    Wer das kann sollte die Lottozahlen vor der Ziehung verkünden! 🤡

  • Das RKI muß einen schwierigen Kurs fahren zwischen dem, was medizinisch geboten und dem, was politisch opportun ist.

    Daß trotzdem unmißverständlich weiterhin Maskentragen und Abstand gefordert wird, ist daher umso eindrücklicher.

    Leider haben ja gefühlt 90% der Bevölkerung bereits entschieden, daß sie sich nicht mehr an die Vorsichtsmaßnahmen zu halten haben. Es ist ihnen schlicht zu unbequem. Und es sind ja die meisten geimpft.

    Wenn aber die Impfung so ein Wundermittel gegen die Pandemie ist, warum steigen dann die Infektionszahlen so stark?

    Das müßte einem doch zu denken geben. Es ist ja das Gegenteil von dem, was man bei steigender Impfquote erwarten würde.

    Es sieht nicht so aus, als ob das Ganze demnächst vorbei wäre.

    • @kditd:

      > Wenn aber die Impfung so ein Wundermittel gegen die Pandemie ist, warum steigen dann die Infektionszahlen so stark?

      Die derzeit verfügbaren Impfstoffe sind gegen den Wuhan-Typ entwickelt worden und wirken leider nicht so gut gegen die Delta-Variante, dass sie auch nur annähernd als "Wundermittel" bezeichnet werden können. Die Hersteller haben laut eigener Aussage schon seit einiger Zeit angepasste Impfstoffe in der Schublade, aber es ist natürlich einträglicher, regelmäßige Auffrischungsdosen eines nicht so wirksamen Impfstoffs zu verkaufen. Das ist soweit verständlich, doch leider scheint die Politik unwillig oder unfähig zu sein, Druck aufzubauen oder Anreize zu schaffen, dass die Hersteller den guten Stoff rausrücken. Sehr traurig, dass das letztlich Menschenleben kostet.

    • @kditd:

      Das gibt einem nicht zu denken, sondern ist einfache Mathematik. Es gibt eben noch Millionen Menschen die weder geimpft noch genesen sind. Millionen potentielle Patienten für Intensivstationen und Infektionsstatistiken. Es war auch nie zu erwarten, dass bei einer Impfquote von knapp 60% und kaum noch Maßnahmen sich die Neuinfektionen irgendwo im zweistelligen Bereich einüpendeln.

      • @charly_paganini:

        Sehr richtig, und @sollndas unten hat auch recht.

        Kleine Überschlags-Rechnung: Bevölkerung * (1 – Impfquote) * Letalität

        83.750.000 * 30 % * 0,5 % = 125.625

        Ich rechne also mit gut hunderttausend weiteren Toten im Lauf der Zeit.

        Hunderttausend heulende Höllenhunde!

        • @What would The Doctor do?:

          Von der Impfquote muss man noch die Impffehler (nicht korrekt geimpft, weil die Spritze im Fett statt im Muskel landet - geschätzt ca. 5% der Geimpften) und Non-Responder (trotz korrekter Impfung keine Impfreaktion - nochmal 5%) abziehen...

    • @kditd:

      schwer multimorbide Personen ,noch dazu an der Altersgrenze ,bzw schwer geschwächten Personen wird kein Wundermittel der Welt retten können, wenn noch eine Covid Infektion hinzu kommt ...Hier geben wir auch noch dem 98 Jährigen sowiso schon intenvispflegefälligen eine 3 impfung ,während der Impfstoff in anderen Ländern fehlt

      • @andreas mirko:

        Vergessen Sie dabei aber bitte nicht die 366 Ü100, davon 82 männlich und 284 weiblich, davon deutsch 318, davon deutsch ohne Migrationshintergrund 288, davon nichtdeutsch 48 und das alles noch zum Stichtag 31.12.2020 - da gab es noch gar keine Impfung ....

        90 bis 99 Jahre: 12615 Personen insgesamt



        Ü98 sind nicht extra ausgewiesen

        Quelle: LH München, Kreisverwaltungsreferat.



        © Statistisches Amt München

        Ich wollte Ihen nur einmal die Relationen aufzeigen, auf die Sie so bedeutungsschwer hinweisen bei über 112.022.911 per 02.11.2021 lt. RKI bisher verabreichte Impfdosen in Deutschland

    • @kditd:

      Die Antworten finden Sie in der zweiten Hälfte des Artikels. Der Impfschutz schützt weniger vor Infektionen als vor schweren Verläufen als vor der Notwendigkeit einer Behandlung auf der Intensivstation als vor dem Tod (in dieser Reihenfolge).

      Daher ist es auch nicht notwendig - wie der weitere Kommentar richtig feststellt, dass die Zahlen der Toten unbedingt ein Niveau erreichen wie wir es schon hatten.

    • @kditd:

      Zum Maskentragen: Ich glaube, das ist auch psychologischer Effekt. Die Maskenpflicht wurde mit viel Aufwand durchgedrückt. Wenn sie jetzt fällt, dürfte es umso schwerer sein, die Maskenpflicht (und seis nur in der Wintersaison) wieder durchzusetzen.

      Zu den steigenden Infektionen: Vermutungen dazu von mir sind:



      a) geimpfte Leute mehr sich wie in der "vor Corona"-Zeit verhalten, aber die Infektionen mild verlaufen?



      b) es trifft vermehrt ungeimpfte?



      c) die Impfstoffe gegen die Delta-Variante etwas weniger gut schützen?

      Zu deinem letzten Satz: Ich glaube auch auch, dass Corona (bzw. generell Infektionskrankheiten) in den nächsten Jahren eine teils latente, teils offene Dauerpräsenz haben wird, mit allerdings routiniert umgegangen wird bspw. in Firmen, staatlichen Behörden oder bei Kulturveranstaltungen. Eine komplette Rückkehr in den Lebensalltag der 2010er Jahre halte ich für unrealistisch. Selbst wenn Corona komplett weg wäre, hat die Corona-Zeit in diversen Branchen und Lebensbereichen diverse Entwicklungen und Verschiebungen irreversibel verstärkt, die in den 2010er Jahren sich schon abzeichneten.

    • @kditd:

      Die Impfung schützt sehr gut bis zu 2 Monate nach der 2.Impfung. Danach steigt die „initial attac rate“ auf bis zu 70% mit in aller Regel harmlosen Verlauf. (Studie amerikanisches Gefängnis, laut Drosten) Wir brauchen also schlichtweg zwei Zahlen für die Intensivstationen. Eine für Geimpfte und eine für ungeimpfte. Für letztere ohne triftigen Grund müssen einfach die Betten begrenzt werden. Hart aber fair!

      • @mwinkl02:

        Ironisch, dass solche Vorschläge von jenen kommen, die von bisher Ungeimpften Solidarität fordern. Aber hart oder fair: Für Raucher keine Krebstherapie und bei Übergewichtigen bleibt der Notarzt gleich zu Hause...

      • @mwinkl02:

        Sollten dann nicht auch die Betten für zu schnell gefahrene Fahrzeuglenker begrenzt werden, wenn schon nicht die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 130 km/h kommt, oder sich die Lenker nicht einmal daranhalten.



        Denn nicht nur der Gurt verhilft schadensfrei zu bleiben, sondern die Aufprallgeschwindigkeit vermeidet Intensivstationelle Betreuung in unseren Krankenhäusern.



        Soviel zum ethischen Aspekt, wie wir alle in unserer Gemeinschaft miteinander umgehen wollen.

      • @mwinkl02:

        "Für letztere ohne triftigen Grund müssen einfach die Betten begrenzt werden. Hart aber fair!"

        Was ist daran fair? Raucher verursachen jährlich(!) Kosten für unser System im Bereich um die 80 Milliarden Euro. Das Zahlen auch die Nichtraucher. Darüber hinaus wird unser System belastet durch Menschen mit Übergewicht (Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall, Demenz), Sportlern in Risikosportarten und Menschen die aus Angst vor Ärzten keine Vorsogeuntersuchungen durchführen.

        Wer sich nicht impfen lässt, tut dies aus Angst um seine Gesundheit, um seinen Körper zu schützen. Warum sollte man suchtkranken, faulen oder leichtsinnigen auf der Intensivstation den Vorang geben?

        Entweder wir haben ein solidarisches System oder wir führen ein System ein, das den gesamten Lebenstil betrachtet (Was sich aber nicht mehr alle leisten werden können). Nur die Gruppe der Ungeimpften aus dem solidarischen System auszuschließen entbehrt der Grundlage unseres soidarischen Systems und ist gerade einfach nur En Vogue. Aber nicht fair.

        • @Jaku:

          Der Unterschied liegt darin, dass Raucher, Übergewichtige, Suchtkranke, u.ä. sich selbst schädigen.



          Ungeimpfte schädigen aber auch die, die derzeit noch keine Wahl haben sich ausreichend zu schützen: Kinder.

          Der Egoismus der einen wird somit auch zum Problem für die anderen.

      • @mwinkl02:

        Dann kündigen Ihnen aber noch mehr Mitarbeiter im Gesundheitswesen, zumindest wenn denen ihr hippokratischer Eid was bedeutet.

    • @kditd:

      "Wenn aber die Impfung so ein Wundermittel gegen die Pandemie ist, warum steigen dann die Infektionszahlen so stark?"



      Weil sie eben kein Wundermittel ist, sondern nur ein (durchaus sinnvolles) Mittel unter vielen. Die alle allein nur eine begrenzte Wirksamkeit haben, deren Wirksamkeit aber in der Summe (richtiger: im Produkt) steigt. Wenn allüberall gelockert wird, können es die Impfungen allein nicht rausreißen.