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Corona-Impfstoff von BiontechDie verflixte siebte Dosis

Wegen rechtlicher Unsicherheiten landet viel Impfstoff derzeit im Müll. Eine Impfhelferin, die das nicht richtig fand, darf nun nicht mehr arbeiten.

Da ginge noch was: Sechs Spritzen werden bisher mit Biontech-Impfstoff aufgezogen Foto: imago

Berlin taz | Während einer Pandemie Impfdosen entsorgen? „Das ist wie im Krieg Brot wegschmeißen“, sagt Julia Weise (Name geändert). Die gelernte Pflegefachkraft ist Impfhelferin in Sachsen. Oder besser gesagt: Sie war es. Weil sie sich weigerte, die bei einer Biontech-Impfstoffampulle mögliche siebte Dosis zu verwerfen, sei sie „kaltgestellt“ worden. Ihre Geschichte ist nur der Gipfel einer von Unsicherheit geprägten Debatte um den Umgang mit den Impfstoffdosen.

Diese Unsicherheit lässt sich in Zahlen fassen. Jede Biontech-Durchstechflasche enthält nach Verdünnung rein rechnerisch 7,5 mögliche Impfdosen. Zugelassen sind von der Europäischen Arzneimittelbehörde aber nur 6 Dosen, zum Impfstart waren es sogar nur 5. Es ist üblich, dass bei auf diese Weise zu verabreichenden Medikamenten eine Reserve in der Flasche bleibt. In einer Pandemie, in der Impfstoff weltweit knappes Gut ist, hat diese Reserve aber eine ethische und politische Dimension.

„Wer einmal gelernt hat, steril Spritzen aufzuziehen, für den ist es kein Problem, daraus eine siebte Dosis zu gewinnen“, sagt Julia Weise. Wegen der rechtlichen Unsicherheiten werden in den meisten Impfzentren aber nur 6 Dosen pro Biontech-Durchstechflasche verimpft. Rein rechnerisch sind so seit dem Impfstart bis zu 15 Prozent der in Impfzentren möglichen Biontech-Dosen verworfen worden. Das wären allein bei diesem Impfstoff weit über 1 Million Impfdosen. Auch bei Moderna und AstraZeneca ist jeweils eine zusätzliche elfte Dosis möglich.

Bei den mobilen Impfteams, mit denen Weise auch unterwegs war, habe man die Frage der siebten Biontech-Dosis je nach Team „pragmatisch gelöst“. Bei einem Einsatz kam es aber zur Eskalation: Wenn sie mehr als sechs Spritzen pro Flasche aufziehe, dann sei sie raus, habe man Weise gesagt. „Ich kenne so viele, die verzweifelt auf eine Impfung warten“, sagt sie. Sie bestand darauf, dass man keinen Impfstoff verwerfen dürfe. Ihre bereits vereinbarten Einsätze als Impfhelferin wurden daraufhin von der Koordinierungsstelle storniert.

Julia Weise ist nicht die Einzige, der es so erging. Wie die Sächsische Kassenärztliche Vereinigung bestätigt, wurde einer Ärztin im Erzgebirge die weitere Mitarbeit im Impfzentrum untersagt, nachdem sie überschüssige Dosen ver­impft hatte.

Die Ärztin Jana Husemann aus Hamburg verimpft dagegen schon länger die zusätzlichen Dosen. „Das ist nur eine Frage der Technik“, sagt sie. Anders als bei den Bund und Ländern unterstehenden Impfzentren handeln die Haus­ärz­t*in­nen in eigener Verantwortung. Eine Strafbarkeit beim Abweichen von den zugelassenen Dosen verneinten Straf­recht­le­r*in­nen schon Mitte März in einer Risikoanalyse.

Mit einem im April an die Landesministerien verteilten Informationsblatt stellt auch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) inzwischen klar, dass die Hersteller zwar die zusätzlichen Dosen nicht garantieren, die Entnahme aber möglich und gesetzlich zulässig sei. Sie erfordere aber „auf Seiten der Anwender eine besondere Umsicht und Sorgfalt“. Gemeint sind neben Erfahrung und Technik insbesondere die Verwendung spezieller Spritzen und Kanülen, die allerdings bei Biontech auch schon für die sechste Dosis vorgesehen sind. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung veröffentlichte Auszüge aus dem Schreiben auf ihrer Homepage.

„Die sichere Entnahme der Impfdosen liegt grundsätzlich in der Verantwortung der ärztlichen Person bzw. des Personals, das den Impfstoff unter fachlicher Verantwortung in geeigneten Spritzen aufzieht“, teilt das BMG auf Anfrage der taz mit. Eine Unterdosierung ist bei jeder Dosis sicher auszuschließen.

Die rechtliche Unsicherheit aber bleibt, solange es keine klare Empfehlung zur Entnahme aller möglichen Dosen gibt. „Eine offizielle Ansage wäre nötig, damit Ärzte nicht aus Verunsicherung die zusätzlichen Dosen verwerfen“, fordert Husemann, die auch Vorsitzende des Hamburger Hausärzteverbands ist. Auch der Deutsche Hausärzteverband verlangte jüngst nach mehr Rechtssicherheit.

Eine Petition scheiterte in Bayern

Es werde vermutet, sagt Husemann, dass die Bundesregierung dies vermeidet, weil dann die Hersteller die Impfstofflieferungen an Deutschland kürzen könnten. Bei der Zulassung der sechsten Biontech-Dosis war genau das passiert. „Aber wir können doch nicht hier in Deutschland Impfstoff verwerfen, wenn er auf der ganzen Welt fehlt“, so Husemann.

In einzelnen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein wird die Entnahme der zusätzlich möglichen Dosen inzwischen empfohlen. In Bayern scheiterte die Petition eines Hausarztes gegen die Impfstoffverschwendung.

Julia Weise, die in Sachsen nicht mehr als Impfstoffhelferin eingesetzt wird, sind eine Menge lukrativer Schichten entgangen. „Aber mir geht es doch nicht ums Geld“, sagt sie. „Ich will, dass hier endlich alles verspritzt wird, was da ist.“

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44 Kommentare

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  • Bürokratische Wegwerfgesellschaft ist scheints selbst in grösster Krise eine wichtige deutsche Haltung.

  • Die siebte Dosis aus einer BioNtech Ampulle rauszubekommen ist mit einer herkömmlichen Aufziehtechnik und Impftechnik sowie mit herkömmlich 1 ml Spritzen und 23-25G Kanülen unmöglich. Jeder der das Gegenteil behauptet macht beim Aufziehen einen Fehler und appliziert am Ende nicht 0,3 ml in den Oberarm, sondern im besten Fall 0,265 ml. Wenn wir alle mit dieser reduzierten Dosis zufrieden sind, dann sollten wir das so machen. Wenn jeder aber gern die 0,3 ml möchte, dann sollte sich jeder Mal darüber Gedanken machen wie es möglich sein soll bei einem Gesamtvolumen von 2,25 ml und einem Totraumvolumen von mind. 0,035 ml und einer Dosis von 0,3 ml sieben Dosen rauszubekommen (0,335 ml*7= 2,345ml) Wer hat Kanülen bzw. Spritzen/Kanülen Kombinationen bei denen der Totraum kleiner als 21 µl ist? Bitte, Bitte, Bitte teilen Sie mir die Artikelnummer und den Hersteller mit. Die einzige Methode mit der die Entnahme und Applikation von 7*0,3ml Impfdosen Materialunabhängig möglich ist, ist die Luftmethode. Diese kennt und kann jedoch nicht jeder und auch für die fachgerechte Injektion in den Oberarm müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein (liegender Patient) und ist bei einem Hochdurchsatz wie in einem Impfzentrum nicht unbedingt die Methode der Wahl.

  • Einfach mal null-totraum-spritzen.de udn Spritzen kaufen. Wenn man welche bekommt, denn die wollen wohl alle.



    Aber bis die in die Gänge kommen ist soviel Impfstoff in D das wir das Zeug zum einreiben nehmen können.

  • Für alle die hier über entgangene Gewinne der Industrie diskutieren möchte ich eines klar stellen.

    Den Impfstoff als Rest in der Flasche zu lassen ist gleichzusetzen mit vorsätzlicher Tötung.

    Jeder der heute noch wegen COVID 19 stirbt hätte mit einer der verworfenen Impfungen gerettet werden können.

    Der Impfstoff war in Unterfranken so knapp zugeteilt das die Impfzentren noch Mitte April wochenweise geschlossen wurden. Inzwischen schieben wir bundesweit eine Welle von Erstgeimpften von fast 20 Millionen, die alle in absehbarer Zeit die 2. Dosis brauchen. Im Moment wird für einige Impfstoffe diskutiert ob nicht sogar eine dritte Impfung nötig ist.

    Meiner Ansicht nach ist es gar keine Frage, solange die Industrie nicht in der Lage ist für die ganze Welt ausreichend zu liefern, muß alles aus den Flaschen raus was geht.

    Und jeder der etwas absichtlich verschwendet oder andere dazu zwingt gehört schnell an eine Stelle gesetzt wo er keinen Schaden anrichten kann.

    Gruß vom Mondlicht

  • Ich habe als Impfarzt ab und zu gearbeitet und kan ggf. mehr Klarheit in die Diskussion bringen:



    Die Biontech Ampullen werden gefroren geliefert (-80°C, ewig haltbar), dann aufgetaut (1 Woche haltbar) und dann "rekonstituiert", d. h., es wird eine definierte Menge Kochsalzlösung hinzugefügt, vorsichtig vermischt und dann aufgezogen. Wenn man das korrekt macht, hat man theoretisch 7,5 Dosen - vorausgesetzt, man verimpft mit Spritzen ohne Totraumvolumen, weil jede Impfdosis nur 0,3 ml beträgt.



    Ganz am Anfang war die Zulassung "5 Dosen". Damals habe ich in einem Altersheim mal gearbeitet. Wir haben rausgeholt, was wir konnten (6-7 Dosen, meistens 6, weil teilweise noch keine Totraumspritzen vorhanden waren. Uns Ärzten war es völlig klar, dass wir uns NICHT an solche Regeln halten, die absolut keinen Sinn ergeben, weil wir es mit einer Flüssigkeit zu tun haben. Um das noch einmal zu klarzustellen: das ist so, als würden Sie beim Trinken von Wasser aus einem Glas sagen: lassen Sie ein siebtel zurück, weil das Wasser dort schlecht ist.



    Auch das Zusammenlegen von 2 Ampullen zu einer gemeinsamen 8. Dosis wäre bei gleicher Charge medizinisch total sinnvoll (wird wohl in Niederlande gemacht), aber auch hier ist Deutschland hoffnungslos überreguliert. Bei Chemotherapien werden natürlich auch mehrere Ampullen gemischt, um auf eine gewisse Dosis zu kommen.



    Wie es dann im Kölner Impfzentrum läuft, weiß ich nicht, weil ich da vom Apotheker getrennt bin und nicht weiß, wie die dort vorgehen.



    Also zusammenfassend ist das ein echter Skandal, den wir uns in einer Pandemie nicht erlauben können. Ein Skandal, der von Schildbürgern nicht hätte besser erfunden werden können.

    • @Martin Weihrauch:

      Vielen Dank für die ausführliche Aussage, es ist wohl der Nähe von Spahn zur Industrie geschuldet das ALLES genau so gehandhabt haben werden soll ,wie es die Industrie will, sonst wäre man nicht den offiziellen Weg von 5 auf 6 Dosen gegangen sondern hätte direkt 6-7 Dosen verabreicht.

  • Ist das der Grund, warum Kleinstadtbürgermeister_innen beim Besuch von Altersheimen mit Impfdosen geimpft werden konnten, die angeblich sonst weggeworfen wären?

    Dann wäre die Skandalisierung damals vollkommen falsch gewesen.

  • "Julia Weise, die in Sachsen nicht mehr als Impfstoffhelferin eingesetzt wird, sind eine Menge lukrativer Schichten entgangen. „Aber mir geht es doch nicht ums Geld“, sagt sie. „Ich will, dass hier endlich alles verspritzt wird, was da ist.“



    Der Vorwurf wäre auch etwas schräg, wurden ihre Einsätze doch storniert. Wäre es der Pflegekraft um Geld gegangen, hätte sie nicht so stark opponiert, würde ich meinen.



    Üble Sache, das mit der Impfstoffverschwendung. Verwunderlich ist das nicht. Im Kapitalismus ist Verschwendung der Normalfall. Künstlich Waren bei hoher Nachfrage zu verknappen, wird dafür genutzt, die Preise für erhältliche Waren zu erhöhen bzw. hoch zu halten. Für die Anhäufung von Kapital ist die Verkaufsmenge nicht unbedingt ausschlaggebend. Die Hersteller bzw. genauer deren Eigentümer*innen werden sich freuen, dass sie die Waren zu hohen Preisen und damit gewinnbringend verkaufen können. Das bekannteste Beispiel für Verschwendung ist ja die Lebensmittelverschwendung, obgleich Menschen hungern.

  • Erst sollten ja nur 5 Impfdosen, dann sechs und jetzt doch 7? Wieviel Impfstoff ist denn nun in einer Ampulle???

    • @Jossi Blum:

      7,5 - steht im Artikel

      • @Tz-B:

        vielleicht lügen die und es sind in Wirklichkeit 8 oder 9 Impfdosen Ich habe auch das Gefühl es werden im Laufe der Zeit immer mehr - vielleicht die sozioökonomische Relativitätstheorie.. Hängt aber wahrscheinlich von den Provosionen ab, die ja Anreize setzen sollen für mehr Qualität - hier auch für Quantität. Vielleicht schreibe ich auch Unsinn.



        Warum beobachet der Verfassungsschutz eigentlich nicht Wirtschaftspolitker, da doch der Verdacht vorliegt, dass die aus Eigeninteresse gegen die Verfassung handeln könnten - auf jeden Politiker sollte ein Spitzel angesetzt werden -- Der Verdacht steht: egal ob zum Verdienen (Provisionen) oder Vertuschen (Keine Skandale vor Wahlen). Provisionen in der CDU/CSU wurden ja jetzt nur bei der Pandemiegeschichte ein bischen aufgedeckt. Wie siehts im Straßenbau, bei Verträgen mit Baugesellschaften, bei Waffengeschäften aus oder oder ... Kontrolle der Politiker? Ganz schön Lasch ET war da ja glaubwürdiger

        • @StefanMaria:

          in Hamburg wurden über 43.000 Dosen einfach weggeworfen habe ich gelesen. Ich bin selbst "Kunde" beim Jobcenter in Hamburg, also nicht systemrelevant und bekomme demnach auch erstmal keinen Impftermin. Erstmal sind Politiker und ihre Schergen dran und die aus dem ü70 Club, von denen zwei drittel sich gar nicht impfen lassen wollen und ihre Termine verstreichen lassen (hab mich schon mit meiner Mutter gestritten deswegen). Mir sitzt das Amt im Nacken, weil ich mir einen Job suchen soll und potenzielle Arbeitgeber fragen als erstes, ob ich denn schon geimpft sei. Ich verliere bald nicht nur meinen Verstand, sondern auch meinen Humor

  • Da ist sie wieder, die hässliche Fratze der Raffgier

    • @Laughin Man:

      Nein, sie wurde nicht von Biontec entlassen. Das ist nur die hässliche Fratze des Sicherheitsdenken der Landesregierung.



      Beim Aufziehen von Spritzen wird immer auch mal zufiel aufgezogen, sodaß zum Schluß zu wenig da ist.

    • @Laughin Man:

      Tja, Biontech-Pfizer pudert sich halt das Näschen mit Diamantstaub. Die Kapazität des deutschen Werkes in Marburg liegt bei etwa 700 Mio Dosen im Jahr. Macht einen Umsatz von etwa 9 Mrd. Euro. Die Kosten pro Dosis dürften grob überschlagen bei € 2.- liegen. Na, sagen wir € 3.-; macht 2,1 Mrd. Euro.



      Bleiben also rund 7 Mrd. Euro für Diamantstaub.

  • Sehr schwer bis gar nicht nachvollziehbar.

  • Ja das wäre nicht passiert, wäre die Impfgeschichte unter Enteignung gelaufen. Dörfer dürfen wegen Kohle oder Straßenbau enteignet werden, aber Impfdosen in einer Pandemie nicht? Vielleicht sollte man den CDU/CSU-lern für jede Enteignung bei der Pharmaindustrie Provisionen versprechen ...

    • @StefanMaria:

      Kann man machen. Dann entwickelt halt niemand mehr Impfstoff, wenn danach Enteignung droht.

      • @PPaul:

        Quatsch, in einer Demokratie werden die ja entschädigt - und das nicht zu knapp. Würde ich anders auch für einen Fehler halten - auch weil die Staatsbediensteten das natürlich nie erfolgreich durchziehen könnten. Das würde vielleicht ein bischen weniger Gewinn bedeuten und andere Verteilmechanismen - nicht viel mehr. TAZies sollen doch mal schreiben, was wäre wenn ....

      • @PPaul:

        Die ewige Mär, dann arbeitet ja niemand mehr dran. Ähnlich absurd wie wenn wir die Löhne nicht drücken, dann wandern alle nach China ab.



        Das solche Mär sich immer noch in den Köpfen hält.

        AstraZeneca wurde vordergründig durch die Uni entwickelt. Was wollen sie und jetzt als Argument liefern? In anderen Staaten gab es auch "nationale Impfstoffe". Das uns nur Unternehmen helfen würden in einer Pandemie solange sie sich den Arsch mit Geld vollstopfen können, kann nur dem naivsten einfallen!

        • @Daniel Drogan:

          Ach, Sie können doch Marktideolog*innen und Kapitalismusfans nicht einfach so desillusionieren. Das ist doch gemein. ;-)

      • @PPaul:

        Ich sag mal so: Namen der politisch Verantwortlichen merken und der Partei das im genau richtigen Augenblick nochmal auf's Brot schmieren.

      • @PPaul:

        Doch, denn Geld stinkt nicht und es war nicht die Rede davon, dass die Entwicklung nicht bezahlt werden soll.

    • @StefanMaria:

      Ja, in der nächsten Pandemie werden sich die Konzerne sicherlich sehr bemühen, wenn sie dann so mir nichts dir nichts enteignet werden.

      • @DiMa:

        Sicherlich würden sie das. Sie wären dann in Hand der Gesellschaft und von dieser quasi beauftragt, Impfstoffe zu entwickeln.

  • "Es werde vermutet, sagt Husemann, dass die Bundesregierung dies vermeidet, weil dann die Hersteller die Impfstofflieferungen an Deutschland kürzen könnten. Bei der Zulassung der sechsten Biontech-Dosis war genau das passiert."



    Gott, diese Geier der Pharmaindustrie... Es ist einfach nur unglaublich, denn so verdienen sie etwas weniger, die Halunken...

    • @Guruji:

      So schaut es nämlich aus.



      Zu Beginn war ein Preis von 55€ auf dem Tisch, das hat die EU sehr gut auf 15-16€ reduziert. Jetzt soll die "zweite Generation" aber wohl schon 22-23€ kosten. Das alles TROTZ das Biontech allein aus D, 1.5-2 Milliarden € bekam für die Entwicklung und Aufbau der Produktionsanlagen bekam, durch Steuergelder und Investoren.

      Und trotzdem bekommen die ihren Hals nicht voll.

      Jetzt kommen die Amies (nachdem sie bei sich viele Geimpft haben) und wollen die Patentrechte aufdünnen. Das hätte schon zu Anfang des Jahres passieren müssen und nicht nachdem man den Impfnationalismus gefröhnt hat.

      • @Daniel Drogan:

        Ergänzend - So sieht Kapitalismus aus. Strukturell bedingte und geförderte Gier.



        "Şahin hält 17,3 % der Anteile an BioNTech SE und hatte damit im Dezember 2020 ein Vermögen von über 5 Milliarden US-Dollar, was ihn zu einem der 500 reichsten Menschen der Welt macht.[45][46][47]"



        de.wikipedia.org/w...C4%9Fur_%C5%9Eahin



        BioNTech-Aktienkursveränderung über ein Jahr betrachtet +217,05 %.



        www.finanznachrich...iontech-se-adr.htm



        Uğur Şahin, eine weiterer Vertreter, Charaktermaske im Kapitalismus, einer von wenigen, die durch dieses System enorm profitieren. Ein System was ebenso, wie es unvorstellbaren Reichtum für wenige schafft, Armut für Massen von Menschen schafft. Für letztere hat dies weitere Verschärfungen zur Folge. Schlechte bis keine medizinische Versorgung, kein Impfungen, Arbeitslosigkeit, erhöhter Druck schlechtere Arbeit anzunehmen bzw. schlechte Arbeitsbedingungen zu dulden, Verminderung der bereits herabgesetzten Autonomie und Ausfall von Arbeitskraft durch LongCovid, Tod ... Da tröstet es kaum, dass der Reichtum in diesem Fall nicht mit dem Verkauf von Waffen erzeugt wurde.

    • @Guruji:

      Die Pharmaindustrie verkauft 6 Dosen und liefert 7,5 um zu gewährleisten dass es die 6 Dosen auch sicher gibt. Wenn da konsequent 7 Dosen draus gezogen werden, dann ist es auch angemessen die zu vergüten.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Questor:

        Inwiefern? Der gelieferte Impfstoff ist bezahlt. Ich meine es ist schön, dass die Firmen die ihn geliefert haben davon einen wohlverdienten Gewinn machen, aber auf einer Flasche Saft steht auch nicht "für maximal 3 Trinker zugelassen. Reste unbedingt wegkippen!".

        • @164 (Profil gelöscht):

          Moin,



          soweit die mediale Berichterstattung das nicht konsequent falsch wiedergibt wird Impfstoff im Gegensatz zu Saft nicht in Litern, sondern in Impfdosen verkauft und abgerechnet.



          Hätte Deutschland/die EU explizit in Litermengen bestellt und bezahlt würde ich Ihnen Recht geben, wurden hingegen Imfpdosen bestellt, dann sind wir plötzlich auf unsicherem Terrain.

          • @Questor:

            Ähm nur bedingt richtig. Wenn eine Ampulle für eine Dosis verabreicht wird, ja, hier sind aber 5 bzw. mittlerweile 6 Schuß rauszuholen und die EU möchte nun die 7. rausholen. So what?

          • @Questor:

            Das ist ja das Problem was die EU zu Beginn hatte. Die EU hatte wohl Impfdosis gekauft, andere Länder wie USA und GB, Impfampullen.

            Als so wenig für die EU nur da war, da hatten die Pharmafirmen gesagt, ach ja ihr habt ja ImpfDOSIS bestellt nicht Ampullen. Nun macht die EU genau das was die Pharmafirmen machten, es auf Ampullen zu lenken, bekommen aus einer ehemals 5er Impfampulle, einer aktuellen 6er Impfampulle, eine 7er Impfampulle heraus und schwups sind die raffgierigen Pharmafirmen und ihre Laufgefolge, wie hier, am Werk...hey ihr dürft aber keine 7te Dosis rausholen.



            Sorry bullshit.



            Wenn wir in der IVD-Welt Röhrlis mit Saft für 24 Tests verkaufen, dann nutzen Kunden auch den Rest, falls mal was schief läuft oder ähnliches für den nächsten Test oder für inhouse-Aktivitäten.

            Also gier kennt keine Grenzen.

        • @164 (Profil gelöscht):

          Es wird nach Dosen und nicht nach Flaschen gezahlt.

          Versprochen wurde 6 Mill Dosen ergo 1 Mill Flaschen, wenn eine Flasche 7 Dosen hat werden dann nicht etw 7 Mill Dosen geliefert sondern nur 860.000 Flaschen.

          Und nicht immer kann man diese 7 Dosen entnehmen weil dafür braucht man die richtigen Spitzen. Außerdem darf in den Spritzen keine Luft sein, deswegen hat man erstmal immer mehr drin als man braucht.

          • @Cass:

            Wie schon geschrieben. Das ist indirekt falsch, denn als die EU auf Impfdosen pochte von biontech und Co. meinten die hey ihr habt nicht Ampullen sondern Impfdosen bestellt.



            Jetzt will die EU auf Ampullen gehen und dann sagen die Pharmafirmen auf einmal, hey nein ihr habt die Ampullen bekommen, da dürfte ihr nicht mehr rausnehmen.

            Gier kennt keine Grenzen!

  • Es geht bei der Debatte doch nicht nur um die Frage der Sicherheit, sondern vor allem um etwaige finanzielle Folgen. Die Hersteller werden nach der Anzahl der Dosen bezahlt. Die Mehrentnahme stellt einen Betrug zu Lasten der Hersteller dar.

    • @DiMa:

      Ach wirklich? Das wäre mir neu. Arbeite im Bereich von IVDs, wenn wir also mehr hineingeben um unsere Claims klar zu erfüllen, ist es eine Straftat (Betrug) wenn andere aus dem Fläschen mehr raus holen?



      Sorry was für ein Blödsinn.



      Der Hersteller selbst ist dafür verantwortlich wieviel "overhead" er beifügt. Wenn er zur Sicherheit seiner Produktion (weil diese dann wohl nicht gut genug, oder genau ist) mehr reinfüllt ist das sein eigenes pp.



      Dazu muss man sich aber halt auskennen.

      Komisch das jene Kritiker aktuell, bei der Verkürzung/Verlängerung der zu verabreichenden Menge, kein Problem haben.



      In der Zulassung wird wesentlich mehr festgehalten, aber diese Punkte wurde schon zu Beginn der Pandemie immer wieder korrigiert. Erst waren es 5 Dosen, dann holte man noch eine 6 Dosis heraus, nun die 7te...Man soll nach 4-6 Wochen die zweite Impfung (Booster-Impfung) erhalten. Jetzt haben manche schon Termin davor und zu beginn der Pandemie hatten wir Aussagen na nach 10-12 Wochen sollte es auch noch ok sein.

      Es wäre mal toll, wenn sich alle an die Zulassungsinformationen halten würde und danach agieren würden. Dann hätte man nicht soviel Unsicherheit.

      Also wenn flexibel sein wollen, dann bitte an allen stellen. Und nicht jetzt wo eine zusätzliche Dosis aus der Ampulle den Gewinn pro Ampulle um 15€, zukünftig 23€ schmälern würden für die Wirtschaft die eh schon genug an diesem Mittel verdient, in die Bresche springen.

    • @DiMa:

      Lange nicht mehr so gelacht ...



      Für uns Leser wird immer von "Anzahl Dosen" gesprochen - aber in den Verträgen und auf der Rechnung steht die Anzahl der Packungen bzw. Menge des Wirkstoffs.

      Aber wir können die Diskussion abkürzen: Biden hat gesprochen.

    • @DiMa:

      Ähm, genau. Betrug. Mit der Argumentation ist die Reparatur einer Mikrowelle nach Ablauf der Garantie Betrug am Verkäufer. Es waren ja gar nicht mehr als zwei Jahre Benutzung vorgesehen.

      Die Hersteller verkaufen den Impfstoff. Wenn der effizienter genutzt werden kann, als die Hersteller dachten, ist das kein Betrug.

      Ihnen entgehen keine Bezahlungen der Produktion, sondern erwartete Gewinne.

      Hätten die Hersteller mehr zum gleichen Preis und in der gleichen Zeit geliefert, wenn sich herausgestellt hätte, dass pro Flasche nur 4 Dosen gewonnen werden können? Hätten sie das überhaupt gekonnt?

      Wir leben nicht in einem Planspiel. Es gibt echte Produktionsengpässe. Hier wird mal wieder kapitalistische Planwirtschaft über die Realwirtschaft gestellt.

      Und das ist Wahnsinn, der Menschenleben kostet.

      • @Arne Babenhauserheide:

        @Daniel Drogan, @Bolzkopf, @Arne B.

        Abrechnungsbasis für die Vakzine ist halt die einzelne Dose (nicht die Flüssigkeit). Die Anzahl der Dosen je Flasche ist durch die Zulassung vorgegeben. Insoweit entsteht den Pharmakonzernen ein finanzieller Schaden, wenn und soweit mehr Dosen verimpft werden als zugelassen sind.

        • @DiMa:

          Ich verstehe ihre Argumentation - aber das macht sie nicht korrekter.



          Ein Schaden würde entstehen, wenn der Hersteller genau deswegen Umsatzeinbußen hätte.



          Die hat er aber nicht weil er ja ohnehin schon die maximal lieferbare Menge geliefert hat - er könnte also nicht ein Milligramm mehr absetzen denn mehr ist ja garnicht da.

          Wenn wir eine Hungersnot haben und die Kartoffeln halt dünner geschält werden ist das ja auch kein Betrug an den Kartoffelbauern.

  • Einer von vielen Gründen sich zu fragen, worum es hier eigentlich geht... Leben retten? Wirklich?

    • @t-mos:

      Eine "gute" Pandemie ist es eben erst, wenn gewisse Personenkreise ihr Geld verdient haben.

      • @m.d.bichlmeier:

        und das beweist schlüssig, dass ein Portemonnaie ein (mathematischer) Rotationskörper ist: Die Oberfläche ist endlich aber das Fassungsvermögen (Volumen) ist unendlich (denn egal wieviel drin ist - es passt noch immer etwas mehr hinein)