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Chefket gegen „Fridays for Future“Klima retten nur für weiße Deutsche

Rapper Chefket wirft der Schü­le­r*in­nen­be­we­gung Rassismus vor. Die hatte ihn für ein Konzert angefragt  – und wieder ausgeladen.

Tritt gern auf, wenn er nicht ausgeladen wird: Rapper Chefket auf der Bühne Foto: Imago-Images/Future Image

Am 24. Mai plant die Bewegung „Fridays for Future“ weltweit Demonstrationen gegen den Klimawandel. Am Rande des Protests in Berlin sind auch etliche Benefiz-Auftritte von Künst­le­r*in­nen geplant. Angefragt war dafür unter anderem der Rapper Chefket, der als Live-Act die Forderungen der Schü­le­r*in­nen musikalisch untermauern sollte. Aber daraus wird wohl erst einmal nichts. Im Gegenteil: Der Rapper wirft zumindest der Berliner Sektion von „Fridays for Future“ vor, rassistisch zu sein, weil sie ihn prompt wieder ausgeladen hätten. Aber der Reihe nach.

Am 17. Mai sei er per Mail von den Berliner Or­ga­ni­sa­to­r*in­nen als Ersatz für einen Künstler angefragt worden – im Rahmen einer weltweit organisierten Friday for Future-Demonstration, welche am Freitag auf dem Platz vor dem Brandenburger Tor stattfinden wird, teilte Chefket in einer Videostory mit, die er am Montag auf seinem Instagramkanal veröffentlichte.

Am 19. Mai wurde ihm seine Teilnahme bestätigt, so der Künstler gegenüber der taz. Chefket wurde am folgenden Tag wieder durch die Or­ga­ni­sa­to­r*in­nen der Fridays for Future ausgeladen. Die Berliner Organisation begründete dies ihm gegenüber mit einem Verstoß gegen „ihre ethischen Wertvorstellungen“, speziell wurde hierbei sein Feature mit dem Gangsta-Rapper Xatar und weiteren Künst­le­r*in­nen aus dem Jahr 2015 genannt.

Nun macht sich also Chefket, mit bürgerlichem Namen Şevket Dirican, Luft auf Instagram, die Klimawandel-Bewegung der Schü­le­r*in­nen bezeichnet er als „White Days for Future“. Und es entsteht binnen kurzer Zeit eine Diskussion in den sozialen Medien darüber, wie „weiß“ die Bewegung denn nun tatsächlich sei.

Jung und unerfahren

Bietet die Ausladung von Chefket wirklich Anlass für einen Rassismus-Vorwurf?

„Das Interessante bei Rassismus ist ja, dass man sich, solange man ihn stillschweigend hinnimmt, ausgegrenzt fühlt“, sagt Chefket auf Anfrage der taz. Sobald man allerdings darüber spreche, fühle man sich nicht mehr einsam und merke erst dann, wie viele Menschen davon betroffen seien.

Die Bewegung Fridays for Future wehrt sich gegen diesen Vorwurf mit einem öffentlichen Statement. „Als junge und unerfahrene Menschen“, so die Organisator*innen, lernten sie aus den „unglücklichen Vorfällen“ dazu. In der Vorbereitung wären für zwei Zeitschienen vier Bands angefragt gewesen, dass Chefket im Nachhinein mit dem Verweis auf „vereinzelte Bedenken“ abgesagt wurde, sei einer missverständlichen Kommunikation geschuldet. Die Ortsgruppe Berlin hätte direkt mit dem Künstler das Gespräch gesucht, um die Vorwürfe aus dem Weg zu räumen, und sich entschuldigt.

Dies verneint Chefket gegenüber der taz. „Es gab ein öffentliches Statement, in dem um meine Fragen herumgetänzelt und rumgedruckst wurde“, so der Künstler. Bedenken, dass Chefket die Bemühungen der Fridays for Future-Bewegung aufgrund seiner Kollaboration mit dem kurdisch-deutschen Rapper Xatar, die mehrere Jahre zurückreicht, vergiftet, wischt nun allerdings Xatar selbst in einer eigenen Instagram-Story hinfort.

Location in Berlin checken

Mit „alles cool“ und „Respect“ kommentiert Xatar die Bemühungen der Fridays for Future-Schüler*innen, die er dennoch ebenfalls als „White Days for Future“ bezeichnet. Die Absage an Chefket wegen eines gemeinsamen Songs findet Xatar „sehr behindert“. Und er kündigt an, sehr schnell ein eigenes „fettes Charity-Event“ organisieren zu wollen: „Ich habe das schon meinen Managern gesagt. Die sollen eine Location checken in Berlin“. Die Erlöse aus dem Ticketverkauf sollen „komplett und zu 100 Prozent“ an „Kinderhospize, Flüchtlingsheime und Schulen mit vielen Flüchtlingen“ gehen.

Xatar kam als Kind von Geflüchteten aus dem Iran nach Deutschland und hat bereits Erfahrung im Organisieren von Wohltätigkeitsveranstaltungen. Im Jahr 2017 eröffnete er ein Waisenhaus im Irak, welches er mit bundesweiten Benefizkonzerten finanzierte hatte.

Also alles gut? Die Fridays for Future-Organisator*innen geloben Besserung, wenn man ihrem Statement Glauben schenken darf: „Struktureller Rassismus ist überall. Auch die Klimabewegung ist davon sicher nicht frei, also müssen wir selbstkritisch sein.“ Gut also, dass Chefket mit seinem Video auf Instagram für eine breite Debatte über Rassismus gesorgt hat, auch in einer linken Bewegung. Würde Chefket eigentlich auf dem Benefizkonzert des Rappers Xatar auftreten? „Wenn mein Feature mit Clueso nicht gegen seine ethischen Werte verstößt, gerne“, so Chefket zur taz.

Mitarbeit: Christopher Kammenhuber

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47 Kommentare

 / 
  • Rapper machen halt gerne mimimi. Aus viel mehr besteht die "Musik" doch auch nicht, außer dissen und posen, oder?

  • ähh, der Typ auf dem Photo (Chefket/Sevket) ist doch auch Weißer.

    • @Nguyen:

      Er ist mitnichten weißer sondern von Rassismus (negativ) betroffen. Belesen Sie sich bitte zum Thema Rassismus und über Şevket Dirican. Hier zum Beispiel:



      "TAZ: Die Welt ist also woanders untergegangen?



      Şevket Dirican: Definitiv. Solingen und so weiter, das habe ich nicht sofort mitbekommen. Erst später wurde mir das bewusst. Das ist mal kurz wie ein Pop-up aufgeblinkt. Zack! Und dann war es wieder weg. Ende der 80er waren die Türken so akzeptiert, dass diskutiert wurde, ob sie trotz eines türkischen Passes wählen dürfen. Man hat sich immer mehr als Teil der Gesellschaft gesehen. Und ab dem Mauerfall war das plötzlich weg. Da ist ein großer Rückschritt passiert. Die Türken, die hier bereits seit zwei Generationen waren, wurden vergessen. Man hat gesagt: erst die Deutschen und dann die Türken."



      www.taz.de/Rapper-...nterview/!5556165/

      • @Uranus:

        Sie definieren also, wer weiß ist und wer nicht?

    • @Nguyen:

      Das verstehst du nicht. Ich fürchte, dass die etwas voreilig eingestandene Unerfahrenheit darin besteht, dass sie den Rassismusvorwurf angenommen haben. Sie haben eine eindeutige Begründung geliefert: Ihre Wertvorstellungen. Ich kann da nicht so direkt einen Bezug zur Migrationsgeschichte dieses Herrn erkennen.

      • @Karl Kraus:

        " Ich kann da nicht so direkt einen Bezug zur Migrationsgeschichte dieses Herrn erkennen." (Karl Kraus)



        Von wegen Migrationsgeschichte: Der Herr ist Deutscher, geboren in Heidenheim an der Brenz (Baden Württemberg), Sohn türkischer Zuwanderer und Weiß wie ne frisch gekalkte Wand. Von wegen: Rassismus.....

  • Schade, dass die Autorin den spannendsten Punkt weglässt: warum wurde er denn nun ausgeladen?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Immer wieder staune ich, wem hier wofür auch immer eine Bühne zur Selbstdarstellung geboten wird.

    Mir reicht bald das "einfache" Foristendasein auch nicht mehr aus.

    Ich will MEEEEEEEEEEHHHHHHRRR!

  • Bei der Argumentation mancher Erwachsener frage ich mich, was jene am Thema nicht verstanden haben?

    Die Kinder und Jugendlichen haben mehr Verstand und Weitsicht als die meisten Erwachsenen, incl. den meisten Politiker*innen. Ob der Klimawandel nun real existiert oder nicht, es kann nicht schaden, für den Erhalt unserer Erde Interesse zu zeigen! Das haben die Jugendlichen vielen Erwachsenen voraus. Dass sie von einigen erst als Schulschwänzer verunglimpft werden, nun auch noch als Rassisten, ist mehr als peinlich und zeugt von mangelhafter Auffassungsgabe. Für einen Großteil der Jugendlichen geht es bei dieser Thematik weder um das Eine noch um das Andere.



    Einen Künstler erst ein- und dann wieder auszuladen ist vielleicht nicht sehr geschickt, aber Hallooo!: es sind sich in ihrer Entwicklung befindende Heranwachsende!!! Sie müssen nicht perfekt sein, das ist nämlich niemand. Und sie haben sich für ihr Versehen zumindest entschuldigt, sich damit sachlich und reif verhalten. Ganz im Gegensatz zu den meisten Erwachsenen und dem Rapper, der stattdessen Rassismus ins Spiel bringt. Verantwortung für das eigene Tun und Verhalten muss eben gelernt werden. Wenn man den Aussagen bei Wikipedia, welche hier auch mehrfach verlinkt sind, Glauben schenken kann, dann sollte es einer halbwegs intelligenten Person wohl relativ verständlich sein, weshalb die Jugendlichen ihre Anfrage wieder zurückgezogen haben. Dass der Kontakt zu einem kriminellen, gewalttätigen Musiker natürlich nicht vereinbar mit den Grundsätzen einer friedlichen Revolution ist, scheint dem Rapper nicht klar zu sein. Er hätte nun die Gelegenheit gehabt, Szenefremde davon zu überzeugen, dass Hiphop statt Gewalt, Prostitution und Drogenkonsum, wie viele seiner Repräsentanten ja häufig und gern selbst betonen, zur Abwechslung auch mal sinnvolle, nützliche Resultate produzieren kann. Aber für Vertreter dieses Genres ist Egozentrismus scheinbar wichtiger als die Erhaltung ihres eigenen Planeten. Arme Erde...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @LeVilainGarçon:

      "es sind sich in ihrer Entwicklung befindende Heranwachsende!!! "

      Ist ja richtig. Aber wenn man angetreten das Klima, oder gleich die ganze Welt zu retten, sollte man sich schon auf etwas Gegenwind einstellen.

      Wer in die Küche geht, darf keine Angst vor der Hitze haben.

      Oder kocht Mutti?

  • Äh...wie jetzt, was? Worum geht es denn nun konkret? Ziemlich wirr der "Text"...







    Also was ist das Problem an dieser Kollabo mit diesem Xatar 2015?

    Und wie sah denn nun die Ausladung inhaltlich aus?

    Und warum hat Xatar ein Problem mit Chefket weil der was mit Clueso macht?

    Häh?!

    "Gut also, dass Chefket mit seinem Video auf Instagram für eine breite Debatte über Rassismus gesorgt hat, auch in einer linken Bewegung." Ja nee is klar.

    Die reflexhafte Rassismus-Keule geht immer. Oh, und im Zweifel einfach noch garnieren mit "toxischer Männlichkeit";)

  • Dieser Beitrag wurde gelöscht. Bitte halten Sie sich an die Netiquette. Die Moderation.

  • Das bedeutet nun also, dass man sich nicht für den Klimaschutz einsetzen kann, der ist ja weiß oder wie ist das zu verstehen? Das macht keinen Sinn.

    Und wieso sollte man "weißen Kindern" (tut echt weh so was zu schreiben) vorwerfen, dass sich nicht gleich viele "Kinder mit Migrationshintergrund" (aua) für den Klimaschutz einsetzen? Macht auch keinen Sinn. ( falls das überhaupt stimmt)

    Aber Hauptsache es wird über Blödsinn geredet und nicht über Veränderungen, die nötig sind.

    Ist wie der Artikel in der faz, der so tut, als würde er sich mit rezo auseinander setzen und doch auf Politiker Manier immer haarscharf am Thema vorbei argumentiert.

    • @siri nihil:

      Danke!

  • Der letzte Satz des Artikels reicht eigentlich...

  • Der Typ ist weiß und wird (so nehme ich an) von Weißen ausgeladen. Und das ist Rassismus?



    Hey Leute, klärt doch jetzt endlich mal das mit Eurer Rassen-und Rassismusdefinition. Hier macht doch mittlerweile schon jeder Depp seinen eigenen Laden auf, erklärt seine Eitelkeit zur Rasse und wenn man ihm sagt dass man heute nicht kuscheln will, dann ist man Rassist. An diesem Schwachsinn seid ihr schon auch mit schuld.

    • @LittleRedRooster:

      Er ist mitnichten weißer sondern von Rassismus (negativ) betroffen. Belesen Sie sich bitte zum Thema Rassismus und über Şevket Dirican. Hier zum Beispiel:



      "TAZ: Die Welt ist also woanders untergegangen?



      Şevket Dirican: Definitiv. Solingen und so weiter, das habe ich nicht sofort mitbekommen. Erst später wurde mir das bewusst. Das ist mal kurz wie ein Pop-up aufgeblinkt. Zack! Und dann war es wieder weg. Ende der 80er waren die Türken so akzeptiert, dass diskutiert wurde, ob sie trotz eines türkischen Passes wählen dürfen. Man hat sich immer mehr als Teil der Gesellschaft gesehen. Und ab dem Mauerfall war das plötzlich weg. Da ist ein großer Rückschritt passiert. Die Türken, die hier bereits seit zwei Generationen waren, wurden vergessen. Man hat gesagt: erst die Deutschen und dann die Türken."



      www.taz.de/Rapper-...nterview/!5556165/

  • Klinisch weiße Freitagskindchen, die brav genug sind, um von Politikern getätschelt zu werden, müssen zu den böhsen Gängsta-Räppers natürlich zwanghaft Abstand halten. Zur Begründung reicht da bloße Kontaktschuld zu Jemandem, der mal das Hugh-Hefner-Anwesen a bisserl aufgemischt hat - Skandaaaaal!



    Streber-Milchbärte fuchteln also folgsam mit Opas Moralfinger herum und blöken "DuDuDu!".

    • @Linksman:

      ... das eine Frau von dem Schlägertypen zusammengeschlagen wurde war Ihnen wohl kein passendes Beispiel. de.wikipedia.org/w...Xatar#Kontroversen

      • @Rudolf Fissner:

        In den Wikikonzern haben sich längst einflussreiche Akteure aus Wirtschaft und Politik eingekauft.



        www.heise.de/tp/fe...leben-3377269.html

        • @Linksman:

          Sie machen ein anderes Fass auf, streiten aber nicht ab das Frauen von dem Schlägertypen zusammengeschlagen werden? Was soll das?

          • @Rudolf Fissner:

            Naja...also von „zusammengeschlagen“ steht in Ihrer Wiki-Quelle aber auch nichts direkt: Er hat eine Frau versehentlich mit seinem Drink bekleckert woraufhin diese ihm gleich ins Gesicht schlug...und da gab es halt ein Echo (=Affekt?)

            • @Saile:

              dazu gibt es ein Lied von den Ärzten, kommt oft "manchmal" drin vor....

              Unglaublich Ihr Beitrag.

  • Die Masse des deutschen HipHops ist inzwischen selbst so dermaßen mit misogynen Posern durchzogen, dass von der Botschaft der Erfinder, sich höchstens noch mit seinen skills zu battlen nur noch das Battlen übriggeblieben ist.

    Die Videos dazu ersaufen in plattesten Mackerklischees von Titten, Arsch und fetten Karren, garniert mit Reichtums- und Gewaltfantasien.

    Wer darin immer noch irgendeine positive Form von Selbstermächtigung erkennen will, was schon beim Aufkommen des Gangsta-Styles fragwürdig war, kann unter demselben Gesichtspunkt genausogut den ganzen Tag RTL2 glotzen und das abfeiern.

    Es genügt einfach nicht, die Realität nur zu beschreiben, um lebenslang lines ziehen zu können, indem man diese Realität glorifiziert und zwischendurch zum Abmildern der Baller-Botschaft den jammernden Mamasohn oder sonstwie empfindsamen Kerl zu verbalplakatieren. Adolf hat auch Hunde gestreichelt, so what?

    Ihre Hautfarbe interessiert dabei eine Menge Leute nicht die Bohne, ihr Auftreten schon eher. Das kann man dann halt trotzdem Rassismus nennen, wenn einem nichts besseres dazu einfällt.

    Zu friedlichem Protest, den man nicht mal mit überschüssigem Testosteron von Einsatzkräften provozieren kann, um ihn zu desavouieren, weil mit auf-Kinder-eindreschen nun wahrlich keine Punkte zu machen wären, passt dieserart HipHop wirklich nicht.

    Btw: die Klasse meiner Tochter ist kunterbunt, wer will (und darf), kommt mit zur Demo. Wer nicht mitkommen darf sind in der Regel Kinder konservativer Eltern jeglicher Herkunft, vermutlich mal aus Angst, mal aus politischer Überzeugung.

    • @Volker Maerz:

      Du sprichst mir aus dem Herzen ❤️

    • @Volker Maerz:

      Ein sehr geiler Text, danke!

  • Ich finde es respektabel von fridays for future erstens ernsthaft auf Kritik einzugehen und zweitens Chauvinismus zu sanktionieren.



    Darüber hinaus ist der Rassismus-Vorwurf total fehl am Platz. Eher geht es um Klassismus.



    Xatar ist in seinen Texten gewaltverherrlichend bis aufrührerisch. Das macht eine gesamtgesellschaftliche Bewegung weniger anschlussfähig für das verfassungstreue Bürgertum.



    Bei aller Sympathie für die ungestüme Emanzipation der Bagatellisierten.

  • Xatar: de.wikipedia.org/w...Xatar#Kontroversen



    Features mit dem Typen können schon ein Grund sein ...

  • Der Schnack „White Days for Future“ zeigt das der Mann null ahnung hat von der Zusammensetzung der Schülerschaften und der Unterstützung der Bewegung, die sich nicht an der hautfarbe orientiert.

    Der Schnack „White Days for Future“ zeigt wem dieser Mann Engagement in Sachen Klimaschutz zubilligt und wem nicht.

  • Typisch Rapper: Sich über angeblichen Rassismus beklagen und dann selbst Formulierungen wie "sehr behindert" als Negativstatement zu benutzen. von "behindert" zu reden, wenn "völlig falsch" gemeint ist, zeigt, daß einem selbst jede Sensibilität gegenüber Ausgrenzung und Diskriminierung fehlt

    • @yohak yohak:

      "Behindert" hat Xatar gesagt, aber ich bin auch drüber gestolpert, weil es tief blicken lässt (außer man betrachtet es als Kunst, gell). Ich empfehle Volker Maerz, 24.5., 3:19 Uhr.

  • im grunde trifft der begriff white days for future genau den punkt. außerhalb von ein paar priviliegierten regionen in europa interressiert sich niemand in der welt dafür.

    • @Sinulog:

      Um mal einigermaßen sachlich einen meiner Meinung nach sehr dummen Post zu beantworten: Die Sache, um die es hier geht, betrifft alle, und ganz besonders die Nicht-Privilegierten dieses Planeten. Entweder du trollst, oder du weigerst dich, auch nur drei Sekunden nachzudenken. Ärgerlich.

    • @Sinulog:

      Das ist eine Lüge.



      Map - FridaysForFuture



      www.fridaysforfuture.org/events/map

      • @siri nihil:

        Die Mehrheit auf der Karte hat sich 1x eventmäßig getroffen...das wars dann aber auch schon. Bisschen wenig für eine "Bewegung", oder?



        Und in Mauretanien trifft man sich wöchentlich mitten in der Wüste...sagt zumindest die Karte.

    • @Sinulog:

      Dann gibt es ihn also doch nicht, den Klimawandel?

    • @Sinulog:

      und dennoch betrifft es alle

      • @pitpit pat:

        Ja. Allerdings betrifft es manche Regionen, weil sie Verursacher sind, andere als Leidtragende. Da ist es schon richtig, wenn v. A. Team weiß aktiv ist, Team gelb sollte schnell folgen. Hat aber nun eigentlich nichts damit zu tun, dass hier ein Rassismus Vorwurf im Raum steht, der sehr flach begründet ist.

  • „White Days for Future“ würde erklären, warum die Bewegung einen so großen Erfolg hat beim Establishment, denn die haben eh nichts zu befürchten, wenn es um Einschränkungen, Steuern etc. gehen würde, um dem Klimawandel zu begegnen. Dummerweise setzen die Leute ja auf die Verursacher der sich anbahnenden Klimakatastrophe, die nun plötzlich die Welt retten sollen nach dem Motto: "Nun macht mal!"



    Vielleicht ist „White Days for Future“ aber die falsche Bezeichnung. Genau wie die Kriegstreiber und Ausbeuter, die sich als Wertegemeinschaft bezeichnen, scheint „White Days for Future“ ja auch ähnlich nebulöse "ethische Wertvorstellungen" zu haben. Allerdings sind das vermutlich normale bürgerliche Ressentiments, die ich nicht als Rassismus bezeichnen würde. Vielleicht ist das einfach nur kleinkariert.

  • Bevor ich mir zu den Vorfällen ein Urteil bilden kann, möchte ich doch mal genauer wissen, wie sich diese "Friday for Future" - Bewegung zusammensetzt.

    Dass all zu viele dabei sind, die aus Migrationskreisen kommen oder aus Förderschulen kommt mir nicht sehr wahrscheinlich vor.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Was zur Hölle soll den mit dem Video sein? Joy Denalane und Max Herre sind drin. Allein deswegen können sich keine Abgründe auftun.

    Hier der Text: genius.com/Chefket-rap-and-soul-lyrics

    Da würden mich mal die "ethischen Wertvorstellungen" der Mittelstandskids interessieren.

    Das hier: „Als junge und unerfahrene Menschen“ ist je eher peinlich. Einerseits will man die Welt retten und dann ist auf einmal klein und ahnungslos.

    Xatars „sehr behindert“ ist natürlich scheisse und ob aus der großmäuligen Ankündigung der Charity-Veranstaltung etwas wird bleibt abzuwarten.

    Bis dahin: "Ich bin Rap, ich bin Soul, ich bin Jazz, Rock 'n' Roll



    Ich bin cool, easy, fresh, du bist high denn ich bin dope."

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Ich kann mir vorstellen, dass sich den Leuten von "Fridays for Future" ganz einfach das Rap-typische großkotzige und menschenverachtende Gehabe sauer aufstößt.



      Das passt weder zur (sehr wohltuend) bescheidenen, friedfertigen und sachbezogenen Ausdrucksweise der Klimaproteste, noch dürften deren Organisatoren darin eine zukunftsfähige Form der Kommunikation erkennen.



      Rap kann vielleicht mit sehr viel Wohlwollen als bitterböse Satire auf unsere Egomanen-Gesellschaft zu betrachtet werden. Weniger durch die rosarote Brille gesehen, erscheint er als hässliche Karikatur oder auch Instrumentalisierung von Musik, geboren aus den gleichen Denkweisen wie Neoliberalismus, Rechtspopulismus - und die Politik von Donald Trump!



      Und Xatars unerträgliche Worte dürfen hier als unfreiwillige Bestätigung dienen...

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @boidsen:

        "Ich kann mir vorstellen, dass sich den Leuten von "Fridays for Future" ganz einfach das Rap-typische großkotzige und menschenverachtende Gehabe sauer aufstößt."

        Dann sind sie aber ganz schön lahmarschig. Ich dachte solche Widersprüche gehören bei den meisten dazu.

        Aber stimmt schon, es passt. Sie fordern ja auch, für junge Leute eher ungewöhnlich, nicht weniger, sondern noch mehr Regeln.

        Und sie habe keinerlei Berührungsängste, weder zu Politikern noch zu Pfaffen.

        Aus den Leadern von FFF werden vielleicht irgendwann Politikerinnen oder Chefs von Stiftungen und das inhaltliche wird absorbiert, verwässert und damit erledigt.

        Brennende Autos wird man wohl kaum sehen.

        Wobei mir diese Bewegung aus Great Britain mit ihren Blockaden etwas radikaler zu sein scheint.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Von den Rapper*innen und den seit Anfang der 1990er-Jahre immer gleichen Themen, Texten und Styles ist die Welt bislang auch nicht besser geworden.

          Einzige neue Qualität scheint die Rassismus-Karte zu sein, die neuerdings außer aus der Rap-Szene ja auch gerne aus der YouTube- und Influencer-Ecke gegen Kritik gezückt wird.

          Fehlen nur noch Vorwürfe, die FFF-Bewegung wäre heteronormativ und queerphob und die Welt ist wieder im Lot.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Khaled Chaabouté:

            Also die Welt zu verbessern, das war wohl so ziemlich das letzte Ziel, dass Gros der Rapper verfolgte.

            Da mussten schon die Deutschen kommen, die ja wissen wie so etwas geht.

            Dass sich im HioHop seit Anfang der 90er-Jahre nichts bewegt oder entwickelt hat, ist eine recht steile These.

            Rap ist das weltweit dominierende Genre und hat so gut wie alle anden Musikrichtungen beeinflusst. Selbst bei Helene Fischer werden Sie Einflüsse finden.

            Rap ist ein stetig wachsender Kosmos, an den Sie etwas näher herantreten müssen, wenn Sie ihn verstehen wollen.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          „Revolution in Deutschland? Das wird nie etwas, wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich noch eine Bahnsteigkarte !“



          Andere Länder - andere Sitten...

  • Ja und was sind jetzt die ethischen Wertvorstellungen der Organisatoren? Vielleicht gab es ja gute Gründe auf den Auftritt Chefkets zu verzichten.