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Kann sich der Unterstützung seiner Parteispitze sicher sein: CDU-Chef Armin Laschet Foto: Michael Kappeler/dpa

CDU für Laschet, CSU für SöderFast ein Kanzlerkandidat

Es hätte so harmonisch werden können. Da stellt sich die CDU einmütig hinter Armin Laschet. Doch Markus Söder mag nicht einfach klein beigeben.

A ls Armin Laschet am Montagmittag mit einer halben Stunde Verspätung in der CDU-Zentrale ans Redepult tritt, hält er sich mit der Kandidatenfrage nicht lange auf. Er habe sich sehr gefreut über die große Unterstützung in Präsidium und Bundesvorstand, sagt der CDU-Chef. Und geht dann schnell zur Zukunft über. „Ich will ein modernes Deutschland, das die Klimafrage mit der wirtschaftlichen Frage verbindet“, sagt Laschet.

Dann spricht er über Industriearbeitsplätze, über Nachhaltigkeit und über Vielfältigkeit, Stadt und Land, junge und alte Wähler und über Europa und macht damit klar: Hier sieht sich einer nicht mehr als Anwärter. Armin Laschet sieht sich als Kanzlerkandidat der Union.

Doch sein Kontrahent will so schnell nicht klein beigeben. Am Nachmittag meldet sich Markus Söder aus München zu Wort: Da hatte sich das CSU-Präsidium einmütig für ihn als Kanzlerkandidat ausgesprochen. Es sei jetzt noch nicht der Tag der Entscheidung, vielmehr werde man sich Ende der Woche zusammensetzen, sagt Söder. Und er werde auch darum bitten, dass sich nicht nur zwei Personen zusammensetzen, sondern dass weitere Vertreter beider Parteien mit dabei seien. Er sei gegen ein „Hauruckverfahren“.

Der bayerische Ministerpräsident betonte zudem, der Kanzlerkandidat der Union müsse von einer breiten Mehrheit der Mitglieder getragen werden. Er, Söder, sei bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Der erste Akt: Das CDU-Präsidium tagt

Um neun Uhr am Montagvormittag hatte in Berlin der Versuch begonnen, die Kanzlerkandidatenkür zu klären. Da war bereits das Präsidium der großen Schwesterpartei CDU zusammengekommen, zum ersten Mal seit Monaten zu einer Präsenzsitzung im Konrad-Adenauer-Haus. Laschet bat dort „um Vertrauen“, so hatte er es zumindest am Abend zuvor in einem Interview angekündigt. Das aber ist vorsichtig ausgedrückt. Laschet forderte ein Votum des CDU-Spitzengremiums für seine Kanzlerkandidatur.

Das Meinungsbild im Präsidium sowie im Vorstand ist eindeutig

Paul Ziemiak, CDU-Generalsekretär, nach der Sitzung in Berlin

Und das bekam er dann auch. Alles andere hätte allerdings auch bedeutet, den frisch erwählten CDU-Chef gleich wieder zu demontieren. „Das Meinungsbild im Präsidium sowie im Vorstand ist eindeutig“, sagt CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, der am Redepult neben Laschet steht und als Erster spricht. „Es gibt breite Unterstützung für Armin Laschet als Kanzlerkandidat von CDU und CSU.“ Das Präsidium habe deutlich gemacht, dass man Laschet für „außergewöhnlich geeignet halte“, ließ sich unter anderem der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier zitieren, einer der Granden der CDU.

Es soll eine breite Aussprache gegeben haben, Ziemiak sprach von über 40 Wortmeldungen. Im Präsidium hätten mehrere Mitglieder deutlich gemacht, berichten Teilnehmer:innen, dass die aktuellen Umfragen nicht die Entscheidung über die Kandidatenfrage bestimmen sollten. In denen liegt Laschets Konkurrent Söder weit vorne. Die Präsidiumsmitglieder aber attestierten Laschet, er könne „Meinungen zusammenführen, Haltung entwickeln und diese auch durchgehend vertreten“. Große Unterstützung soll Laschet im Vorstand von Wolfgang Schäuble erhalten haben.

Auf der Pressekonferenz am Montag: Armin Laschet gibt sich entschlossen und zeigt das auch Foto: Michael Kappeler/dpa

All das ist zwar noch kein offizieller Beschluss, wie auch Laschet am Mittag betont. Er spricht von „einem Meinungsbild der CDU“. Doch dass es keinen offiziellen Beschluss geben werde, war schon vorher klar. Denn darauf hatten sich Laschet und Söder zuvor geeinigt. Doch hinter die Voten ihrer höchsten Führungsgremien kann die CDU nun schwerlich zurück. Das heißt dann: Armin Laschet, 60, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, wird aller Voraussicht nach Kanzlerkandidat der Union werden und würde damit das Duell mit Söder, das erst seit Sonntag ein offenes ist, für sich entscheiden.

Das Vorspiel: der freundliche Söder

Am Sonntag nämlich hatten die Parteichefs von CDU und CSU, die auch Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen und Bayern sind, bei einer Klausur des geschäftsführenden Vorstands der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ihren Willen zur Kandidatur erklärt – Söder hier zum ersten Mal. Der Franke hatte lange beteuert, dass sein Platz in Bayern sei. Überraschend für Laschet aber kam Söders Auftritt nicht.

Die beiden Kontrahenten hatten am Samstag lange telefoniert, es aber nicht geschafft, sich auf einen Kandidaten zu einigen. „Wir haben festgestellt, dass wir beide geeignet und beide bereit sind“, sagte Söder am Sonntagnachmittag und das klang ein wenig danach, dass ein Showdown in diesem Machtkampf, den er seit vielen Wochen mit Kritik und Sticheleien in Richtung Nordrhein-Westfalen anheizt, noch ausstehe – was er am Montagnachmittag mit seinen Äußerungen befeuerte. Doch Söder sagte am Sonntag auch: „Wenn die CDU bereit wäre, mich zu unterstützen, wäre ich bereit.“ Wenn die CDU, die nun einmal die größere der beiden Schwesterparteien sei, sich aber anders entscheide, „bleibt ohne Groll eine gute Zusammenarbeit“.

Damit hat Söder eigentlich eine Hintertür aufgemacht, durch die er wieder entschwinden könnte. Darauf wies auch Laschet am Montag hin, wenn auch etwas verklausuliert: „Sie kennen die Erklärung von Markus Söder vom gestrigen Tag“, sagte Laschet den fragenden Jour­na­lis­t:in­nen – und dürfte damit die Bedeutung der CDU-Entscheidung gemeint haben.

Der zweite Akt: Die CSU tagt

Ob es aber bei Söders Erklärung vom Sonntag bleibt, das wurde am Montagnachmittag eben fraglich. Aus Stellungsnahmen der CSU zum Beschluss der Schwester CDU wurde deutlich, dass die bayerische Partei keineswegs unwidersprochen ihren Kandidaten Söder einfach zurückziehen will. Söder selbst strafte alle Beobachter Lügen, die vermutet hatten, vielleicht sei die Bewerbung vom Sonntag nur ein besonders geschicktes Rückzugsmanöver, um sich hinterher nicht vorwerfen zu lassen, er habe gekniffen.

Das Warming-up bei der Pressekonferenz nach der CSU-Präsidiumssitzung in München erledigte Generalsekretär Markus Blume und winkte gleich mal mit dem Zaunpfahl zur CDU-Spitze nach Berlin: Es sei nicht der Tag der Entscheidung, sondern der Beginn der Beratung. Es gebe je eine Empfehlung für Armin Laschet und eine für Markus Söder, aber auch „eine deutliche Mehrheitsmeinung in der deutschen Bevölkerung“.

Personen spielen eine zentrale Rolle. Personen ziehen die Parteien

Markus Söder, Kanzlerkandidatenkandidat

Sollen also den Ausschlag nun doch nicht mehr das Votum der CDU, sondern die guten Umfragewerte für den bayerischen Ministerpräsidenten geben? Nach dem eindeutigen Votum des CDU-Präsidiums vom Montagvormittag, das keine Anstalten machte, Söder zu rufen, sieht die Sache nun anders aus. Das entscheidende neue Wording lautet: „in der Breite“. Nur wenn sich die beiden Unionsparteien „in der Breite“ gegen ihn entscheiden, will Söder das nunmehr akzeptieren. Sprich: Auch die Landesverbände und möglichst die Bundestagsfraktion sollen gehört werden. „Personen spielen nun einmal eine zentrale Rolle“, argumentiert Söder. „Personen ziehen die Parteien.“

Es solle aber kein endloser Prozess werden, man könne noch in dieser Woche zu einem Ergebnis kommen. Eine Mitgliederbefragung, wie sie zuvor Thomas Kreuzer, der CSU-Fraktionsvorsitzende im bayerischen Landtag, ins Spiel gebracht hatte, lehnte er deshalb ab.

Gibt sich noch nicht geschlagen: CSU-Chef Markus Söder Foto: Tobias Schwarz/reuters

Wie gefährlich ein Streit über die Kanzlerkandidatenfrage für CDU und CSU gleichermaßen werden könnte, hatte Söder am Sonntagnachmittag selbst angesprochen, indem er auf den destruktiven Machtkampf der damaligen Chefs der beiden Parteien im Bundestagswahlkampf 1980 verwies. „Wir sind nicht Helmut Kohl und Franz Josef Strauß“, sagte Söder. „Optisch nicht und inhaltlich auch nicht.“ Damals konnten sich die beiden nicht über die Kanzlerkandidatur einigen, Kohl favorisierte den niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht, Strauß sich selbst. Schließlich entschied die Bundestagsfraktion – sie sprach sich für die Kandidatur von Strauß aus. Der trat an und verlor.

Dieses Mal könnte es anders kommen, zumindest was die Kandidatur angeht. Auch wenn der eine oder die andere in der CDU fordert, dass auch heute die Bundestagsfraktion der Union entscheiden solle, gewichtige Stimmen sind es nicht. Stattdessen spricht viel dafür, dass sich nun Laschet gegen viele Widerstände durchsetzen wird, ein versierter Machtpolitiker, der Steherqualitäten hat, aber oft unterschätzt wird. Ganz anders als der breitbeinige Söder, der mit jeder Pore Führungswillen und Stärke ausstrahlt, kommt Laschet eher freundlich und abwägend daher, böse kann man auch sagen: mitunter hilflos und verzagt.

In der Pandemie wirkte Laschet oft wankelmütig, während Söder der zu sein schien, der der nervösen Bevölkerung sagt, wo’s lang geht. Was den Erfolg ihrer Coronapolitik angeht, gibt es zwischen den Ländern allerdings keinen großen Unterschied, wie ein Blick auf die Infektionszahlen des Robert Koch-Instituts zeigt.

Die Umfragen sprechen für Söder

Laschets politische Karriere ist von vielen Niederlagen durchzogen, die er am Ende in Siege verwandelt hat. Will er tatsächlich Kanzler werden, hat er aber noch einen weiten Weg vor sich. Seine Umfragewerte sind schlecht, sehr schlecht sogar. Nur ein Drittel der Wähler:innen, die bei der letzten Bundestagswahl für die Union gestimmt haben, würden dies mit einem Kandidaten Laschet tun.

Auch die Werte der Union sind deutlich unter 30 Prozent gerutscht und nähern sich den Grünen an. Hinzu kommen die schlechte Performance der Regierung in der Pandemie, Korruptionsaffären und Sinnkrisen.

Entspannte Grüne

Nächster Kandidat Die Auswahl des Kanzlerkandidaten der Union wird nach den Worten von Grünen-Co-Chef Robert Habeck keinen Einfluss auf die Entscheidung seiner Partei haben. Die Grünen würden ihren Entschluss wie geplant am 19. April verkünden, sagte Habeck am Montag. Habeck und Co-Chefin Annalena Baerbock wollen untereinander klären, wer von beiden für das Kanzleramt antreten wird.

Für stabile Union „Wir nehmen es, wie es kommt“, sagte Habeck. Die Entscheidung der Union sei deren Baustelle. „Wir brauchen eine handlungsfähige konservative Partei in Deutschland.“ (rtr)

Auch ist die Kanzlerin bei der Bundestagswahl zwar noch im Amt und damit verantwortlich. Der Amtsbonus aber wird wegfallen, schließlich tritt sie nicht mehr an. Merkel übrigens soll sich am Sonntag in der Fraktionsklausur indirekt für Laschet ausgesprochen haben.

So kritisierte sie laut Teil­neh­me­r:in­nen Bayern für eine mangelnde Umsetzung der vereinbarten Notbremse in der Coronakrise. Bayern sei weiter abgewichen als Nordrhein-Westfalen, so die Kanzlerin. Auch forderte sie einen „Brücken-Lockdown“, den Begriff hat Laschet geprägt und er wurde dafür verspottet.

Bleibt die Frage, warum Söder trotz einer sich andeutenden Entscheidung zu Laschets Gunsten bei der Fraktionsklausur am Sonntag seinen Hut überhaupt in den Ring warf. Eine mögliche Erklärung: Weil er, der stets Stärke ausstrahlende CSU-Chef, nicht mehr anders konnte, nachdem er sich wochenlang vorgearbeitet hatte. Es hätte wie Kneifen gewirkt. Oder wie es der Söder-Biograf Roman Deininger in der Süddeutschen Zeitung so schön formulierte: „Wahrscheinlich verhält es sich mit Söder und der Macht wie mit dem Hund und der Wurst: Sobald die Wurst in Reichweite liegt, ist es keine freie Entscheidung mehr für den Hund.“

Hinzu kommt: Söder hat in diesem Machtkampf nicht viel zu verlieren. Er kann stets darauf verweisen, dass er eben nur die kleinere Schwesterpartei repräsentiert. Und sollte Laschet bei der Bundestagswahl im Herbst scheitern, kann Söder darauf verweisen, dass es mit ihm möglicherweise anders ausgegangen wäre. Und er kann auf eine neue Chance in vier Jahren spekulieren.

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39 Kommentare

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  • Ich verstehe gar nicht, warum es nicht möglich ist, sich trotz unterschiedlicher politischer Einstellungen, hier sachlich und sauber auseinanderzusetzen. gerne auch hart, aber bitte mit Niveau = faktenbasiert, ohne Beleidigungen.



    Es wäre einfach, hier gegen die Helden und Heldinnen der links-grünen Provenance zu wettern, auszuteilen, Personen zu diskreditieren, weil sie mir nicht gefallen.



    Aber :



    1. ist das nicht mein Stil



    2. ist das niveaulos



    3. ist das einem guten Austausch nicht förderlich



    und



    4. bringt es keinen Erkenntnisgewinn-



    denn die Chance wäre groß, sich gegenseitig zu befruchten, in einem politischen Diskurs ... Aspekte aufzunehmen, sich etwas aus bestimmten Parteilagern erklären zu lassen, um seine eigene Meinung mal zu überprüfen.



    Einige Foren-Beiträge hier machen dies aber leider so gut wie unmöglich.



    Bedauerlich.

  • Von denen, die Laschet gegen Merz+Röttgen gewählt haben, hatten nicht wenige gesagt, sie hätten ihre Stimme für den CDU-Vorsitz abgegeben, aber damit eben nicht automatisch für den kommenden Kanzlerkandidaten votiert.



    Daher gibt es jetzt ein diverses Bild.



    Mir kann keiner sagen, dass Laschet und das Präsidium die Umfragewerte ausblenden können. Schon gar nicht, wenn es auch um den direkten Kampf gegen Baerbock oder Habeck geht. Denn auch in diesem Vergleich ist Laschet weit hinter Söder, der weit vor allen anderen steht!



    Die Präsidiumsentscheidung ist purer Egoismus und Selbstschutz, da sonst zugegeben werden müsste, dass die/einige Präsidiumsmitglieder höchstselbst nicht von Laschet überzeugt sind.

    Wer die Umfragen (die seit mind. 8 Monaten stabil sind, sogar noch deutlicher Richtung Söder gehen, als je zuvor!) negiert, wäre töricht. Dass Laschet nicht versteht, warum die Granden hinter ihm stehen, nämlich, um nicht selbst in Kritik zu kommen, falls der neu gewählte CDU-Vorstand demontiert würde, ist eine fatale Fehleinschätzung des NRW-MPs.



    Nicht Söder sollte zurückziehen, sondern selbstverständlich Laschet!



    Eine so lange anhaltende Umfarge-Misere kann Laschet nie und nimmer zu seinen Gunsten umdrehen - das ist nicht realistisch, so groß, wie sein Rückstand derzeit(schon lange, und zunehmend) ist.



    Das ist das wahre Schauspiel.



    Und am Ende wird es keiner gewese sein wollen, dann wird Laschet von den eigenen "Unterstützern" gemeuchelt.



    Die Unterstützung von Merz für Laschet ist fadenscheinig - und dient nur dem Selbstzweck, entweder in einem Laschet-Team eine gewichtige Rolle zu spielen, oder - und das denke ich - darauf zu spekulieren, dass Laschet das Ding an die Wand fährt im Septeber, und die Zeit der Königsmörder*Innen schlägt ,wenn sich die CDU in der Opposition wieder konservativer aufstellen wird.

    Laschet tut gut daran, sich schnellstens mit Würde und Haltung zurückzuziehen, sich von Söder als "Dank" dafür prominent einbinden zu lassen.

    • @Tom_Muc:

      sehe ich genauso.

      Söder kann nichts dafür dass die CDU sich mit der Vorsitzendenwahl so lange Zeit gelassen hat, und die anhaltend schlechten Umfragewerte von Laschet hat sich ausschließlich Laschet selbst zuzuschreiben.

      Söder musste sich als Ersatzspieler bereithalten. Wenn Laschet die letzten zwei Monate beim Pandemiethema nur etwas seriöser agiert hätte stünde die CDU jetzt nicht vor dieser Entscheidung.

  • Vergleichweise harmloser Artikel, @ Maria bringt es auf den Punkt, andere auch, @Étienne verharmlost nur.

  • Laschet will ein "Deutschland, das die Klimafrage mit der wirtschaftlichen Frage verbindet“, also möglichst wenig Klimaschutz, Braunkohle weiternutzen, was auch wirtschaftlich nachteilig ist, auf mittlere Sicht.

  • An Eines sollte man sich ruhig mal erinnern: Wie Markus Söder einst Ministerpräsident und CSU Chef wurde. Auch da hat er, wie die Schlange das Kaninchen fixiert, lange seine Möglichkeiten ausgereizt, durch seine Handlanger immer wieder gegen Seehofer gestichelt bis dieser letztlich entnervt aufgegeben hat. Und genau dasselbe passiert derzeit: Söder stichelt und bereitet seine Kanzler-Kandidatur lange im Voraus vor. Im entscheidenden Augenblick stößt er dann zu. Und wartet dann ab, bis sich sein Kontrahent selbst ein Bein stellt. Und genau das kennen wir von anderen KanzlerInnen. Abteilung: wie werde ich Kontrahenten los.

  • Laschet CDU



    Söder CSU



    Scholz SPD

    Hat doch alles seine Richtigkeit, nur als nächsten Kanzler sehe ich noch keinen von denen. Ich denke, es werden diesmal tatsächlich die Grünen machen.

  • > „Wir nehmen es, wie es kommt“, sagte Habeck. Die Entscheidung der Union sei deren Baustelle. „Wir brauchen eine handlungsfähige konservative Partei in Deutschland.“

    That burns.

  • Söder als Chef einer bundesweit 6% Partei mit zudem höchst krimineller Energie als Kanzlerkandidat für die BRD? Die unfähigen Minister,(Scheuer, Dobrindt, Ramsauer) die uns bisher von der CSU beschert wurden, sprechen für sich.Die unmoralischen Machenschaften der CSU/CDU während der Pandemie werden im Bürgerinnen-Bewusstsein offensichtlich ausgeblendet, genauso wie die Tatsache, dass die bayrische Staatskanzlei eine einziger Korruptionssumpf-Sumpf ist und war. Es ist unglaublich, dass so eine Partei wie die CSU es überhaupt wag,t einen Kanzlerkandidaten zu stellen!

    • @maria2:

      Aber Söder ist beim Fasching auch mal im Fummel rumgelaufen, was ich mir bei Laschet nicht vorstellen kann und möchte...

      • @Jossi Blum:

        Na logo. In Aken - aka High Chaparral -



        Reicht ne Printe=Ausreichend verkleidet

    • 2G
      21659 (Profil gelöscht)
      @maria2:

      Auch wenn es manche nicht wissen wollen, es gehört auch zur Wahrheit, dass die CSU ach Mitgliederzahl die drittgrößte Partei Deutschlands ist, die Bundesrepublik entschridend mitgeprägt hat, seit Jahrzehnten Bayern erfolgreich führt, 37% bei Wahlen gelten da als schlecht, mit Horst Seehofer einen Minister stellt, der bezüglich der Flüchtlingskrise Recht hatte und auch kein fremdenfeindlicher Rechtsextremer ist, Gerd Müller halte ich auch für integer und Theo Waigel konnte man sicherlich nicht als schlechten Politiker bezeichnen. Die von Ihnen genannten Spezies sind sicherlich problematisch. Vor allem bei Scheuer stellt sich die Frage, was er ausser flottem Auftreten zu bieten hat, als Verkehrsminister ist er sicher eine Vollkatastrophe. Ja es gab und gibt den Filz. Und zwar gehäuft immer da, wo Parteien und Personen lange Macht ausüben können. Ähnliche Beispiele gibt es bei den französischen Sozialisten, der PASOK & den griechischen Konservativen usw. In solchen Positionen bekommt man auch mehr angeboten und offensichtlich können Menschen auch nicht immer Nein sagen. Es gibt sicher auch grüne Baudezernenten oder linke Parlamentarier, die die Hand aufhalten (würden). Insofern auch Nachteil unserer Demokratie. Der CSU aber grundsätzlich kriminelle Energie zu unterstellen ist unzutreffend. Noch ein Punkt, die Geschäftemacherei einiger Abgeordneter der Union sind absolut zu verurteilen, wenn möglich auch strafrechtlich. Die Union stellt etwa 250 Abgeordnete im Bundestag. Ich halte es für absolut unzulässig, auch wenn man die politische Meinung nicht teilt, der CDU/CSU allgemein unmoralisch Verhalten während der Pandemie vorzuwerfen.

      • @21659 (Profil gelöscht):

        Eh ich Waigels Augenbürsten hochzieh!

        Nein. Es sind nicht alle kriminell & es ist nicht alles schlecht. Gellewelle.



        Normal & Schön gesagt - 🥸 -

        • @Lowandorder:

          Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

          “ Söder im Fummel...







          Dass Franz Josef Strauß sein Vorbild sei, das behauptet der Söder nur, damit die echten Bayern vergessen, dass er ein Protestant aus Frankenland ist. Den Horst Seehofer hat er auch schon abgeräumt. taz.de/Archiv-Suche/!5464131/



          Und es gab schon mal einen Scheinbayern aus Nürnberg. Protestantisch.



          taz.de/Kuenast-und...espraech/!5760775/

          Jau&Fein - Die - Welt ist klein.

          • @Lowandorder:

            Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - legt nach:

            “ ÉTIENNE: "Es gibt sicher auch grüne Baudezernenten oder linke Parlamentarier, die die Hand aufhalten (würden)."



            Wie sagte doch ULI HOENEß: "Alle würden das machen. Alle!" Wie wird doch dieser rhetorische Kniff genannt? Fällt mir grad nicht ein. Entlastungsangriff? Und dann trotzdem ein Selbst-Tor.







            Schwarze Schafé gibt es überall. Besonders bei den Schwarzen.“

            kurz - Wer zählt die schwarzen Schafe?



            Nennt die Namen - die da so zusammen kamen?



            Ja - Es ist beschissen. But.



            Abwaigeln & … so genau will‘s keiner wissen.



            & ÉTIENNE -



            “Wieeer? Schaun‘s doch woanders hen!“



            Na denn - 🥶 -

            • 2G
              21659 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Sie sollten sich für ein gagadadanarrzisssemijaja anmelden, zwecks Potentialentfaltung und so. Von K1 lebt ja kaum noch enaaa...wa.

              • @21659 (Profil gelöscht):

                K 2 - kenn ich. Ansonsten ist mein Sidekick als ITler ja noch on the road.



                Werd‘s ihm weiterreichen - 🥳 -

                • 2G
                  21659 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  Geht doch!

  • "Da stellt sich die CDU einmütig hinter Armin Laschet."



    Ohne da für irgendwen argumentieren zu wollen - meine folgenden Fragen zielt darauf ab, wie jemensch Kandidat*in wird. Also: Hat die CDU sich einmütig hinter Laschet gestellt? Gab es eine Abstimmung? Wer stimmte ab?

  • Für mich lässt tief bicken, dass in Zeiten wegbrechender Steuereinnahmen, Massenkurzarbeit, aktuellem Corona-Status, Klimakrise, usw. lieber über den Kanzlerkandiat der Konservativen spekuliert wird.



    Als Nicht-CDU Wähler ist mir das reichlich schnuppe und den meisten anderen auch. Es ist die Tendenz, dass auch Qualitätsmedien eher das Gala-Magazin-Themen-Niveau anstreben, denn das scheint Leser zu mobilisieren. Persönliches statt Themen und Inhalt.



    Unter diesem Aspekt ist natürlich Söder der Interessantere. Was würde der als Kanzler für Dinger drehen!? Klein-Trump!.... aber die Einschaltquoten bzw. Klickquoten stimmen. Ich wage die Spekulation, dass das eine Rolle spielt in den Redaktionen.

  • Wenn sich die CDU nicht in Söders Interesse entscheidet wird Söder bis zur Wahl weiter mit seinen "Schmutzeleien" die CDU demontieren. Nur um zu beweisen dass nur er der richtige Mann gewesen wäre. Söder kann nicht nachgeben! Aber dieses Verhalten wird auch nach der Wahl Söders Auftritte prägen. Und so einen Staatsmann will niemand! Kann niemand gebrauchen!

    • @Gerdi Franke:

      Also ich fände ein solches Verhalten Söders super. Schließlich soll die Union ja in die Opposition :-)

  • Söders narzißtisches Ego verkraftet es einfach nicht, dass er den kürzeren gezogen hat.

    Schön langsam ist es peinlich.

    • @Argonaut:

      Peinlich ist, sich nicht um die Wähler*innen zu kümmern, gegen die Basis zu agieren, aus reiner Partei-"Hygiene", die vom Präsidium vorgegeben werden soll.

      Und peinlich ist es, sich eindimensional zu informieren, und über jemanden unsachlich zu urteilen pardon.

  • Dem Titel gemäß würde ich Fast wählen. Fast ist ein guter Kanzlerkandidat, Fast weiß daß alles an ihm liegt, Fast sagt nur er kann es richten, Fast will in Ruhe regieren und ist für jeden Kompromiß offen. Fast ist der Jahrhundertkanzler mit einem Jahrtausendstart, Fast wie Roosevelt.

  • Sorry, mein Irrtum:



    Die TAZ hatte am 29.01.und am 02.04 doch schon über "Soberana02" berichtet.

  • Das hat etwas von Not gegen Elend. Beides nicht die hellsten Kerzen auf der Torte aber einen anderen wollen sie bei der C*U auch nicht. Selbst Schuld! Keiner von beiden wird es schaffen, der AfD die gemäßigt konservativen Wähler abzuziehen. Und somit wird diese unsägliche Partei wieder in den BT kommen. Na herzlichen Dank auch!

    • @Pia Mansfeld:

      Zustimmung ... bis auf den Umstand, dass es nicht gemäßigt konservative Wähler sind, die es die Union nicht schafft, sie von der AfD abzuziehen, sondern eher die, die als nationalkonservativ bezeichnet werden können.



      Die sind aber nur eine Minderheit gegenüber den offen rechtsextremistischen AfD-Wählern ... wahrscheinlich würde das “Zurückholen” dieses Klientels nicht einmal den Niedergang der CDU stoppen. Mit Söder wie mit Laschet ist das jedenfalls nicht zu schaffen.

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    "Fast" ist wohl eines der wichtigsten wörter für unvollkommene situationen.



    solange merz nicht konkurrierend dabei ist gibt es kaum gründe für diese beiden aspiranten; ansonsten wäre auch egal, wer genau ihn verhindert hat.

  • Allein die Tatsache, dass der breitbeinige Söder sich für die russische Vakzine Sputnik V stark macht und völlig ausblendet, dass die CureVac Vakzine vermutlich im Mai/ Anfang Juni zugelassen und nicht nur lächerliche 2,5 Millionen Dosen auf den Markt bringen wird, disqualifiziert ihn als Bundeskanzler. Für einen Impfstoff, der vermutlich nie von der EMA zugelassen wird, will er das Geld deutscher Steuerzahler aus dem Fenster werfen, nur um Stärke und Führungswillen zu demonstrieren. Er sollte m.E. einfach mal für eine Weile die Klappe halten.

    Etwas off topic: Warum hört/ liest man in deutschen Medien - auch in der TAZ - nichts von den 5 Vakzinen, 2 davon in Phase III und kurz vor der Zulassung, die Kuba entwickelt, trotz jahrzehntelanger Sanktionen? Die Kubaner tun was, auch für andere arme Länder, und posaunen nicht nur heisse Luft in die Welt.



    Beitrag hierzu auf "Democracy Now!"



    democracynow.cache...t=686.0&end=2141.0

    • @me, myself and I:

      Dachte, Sie wären besser informiert, aber wahrscheinlich geht es nur darum, Markus Söder zu diskreditieren.



      dann helfe ich mal:



      Da ist nämlich eine andere dem Beispiel von Söder gefolgt:



      www.nordkurier.de/...mv-1343122204.html

      Und hier kommt die Lösung (auch etwas Neues für Sie evtl...?) : Einem MP/einer MPin ist ins Buch geschrieben, laut Verfassung, dass er/sie dem Schutz und Wohle des Volkes verpflichtet ist.



      Wenn der/die MP/in also vorab Sputnik V ordert, um nach Genehmigung sofort agieren zu können, ist das ein sehr richtiger und sinnvoller Schritt. Denn sonst würden Sie insbesondere Markus Söder doch sicherlich sofort vorwerfen, er hätte sich nicht rechtzeitig darum gekümmert , oder? (siehe Kritik an der EU und Bundesregierung!)



      das Spiel ist zu durchschaubar-und die Kritik jeweils, wie es gerade nach Ideologie und Antipathie passt. Das ist wohlfeil.



      Für mich ist das kein gutes Diskussionsniveau!

    • @me, myself and I:

      "...dass die CureVac Vakzine vermutlich im Mai/ Anfang Juni zugelassen und nicht nur lächerliche 2,5 Millionen Dosen auf den Markt bringen wird..."

      Der Termin für die CureVac Zulassung war auch schon mal März. Er wird ständig nach hinten verschoben. Wenn die Produktionszusagen auch so zuverlässig sind...

    • @me, myself and I:

      Die Medien in Deutschland - das gilt auch für die taz - berichten meist alle dasselbe, greifen auf dieselben Quellen zu. Mir ist in Sachen Corona-Forschung schon lange aufgefallen, dass man in ausländischen Medien viel früher darüber liest und die deutschen Medien in der Berichterstattung um Tage hinterherhinken oder gar nicht darüber berichten. Das ist betrüblich. Daher sollte man sich auch in internationalen Medien informieren.Zum Beispiel hier: www.nzz.ch/interna...uzieren-ld.1603220

    • @me, myself and I:

      Naja solange Sputnik V nicht zugelassen wird in der EU, kann er aber auch nicht verimpft werden.



      Das heißt womöglich das Bayern und wer da noch mitmacht. Nur die 2-3 € wahrscheinlich bezahlen wird (Vorleistung), falls dies so in den Verträgen drinsteht, wie es bei den Verträgen mit Biontech/Pfizer stehen soll.



      Und über Curevacs Impfstoff wird doch berichtet, gestern die Verlautbarung bis Mai/Juni die Zulassung zu haben. Davor ebenso die Kooperation mit Bayer um direkt viele Impfdosen liefern zu können.



      Das Problem was sie eventuell haben liegt am Prozedere der Studien. Curevac darf aufgrund der Aktiengesellschaft, nicht einfach mal hier und da über Studienergebnisse informieren. Da dies alles womögliche Informationen wären, die einer Aktiennotiz nötig wären.



      Und was für Kuba gilt, gilt ebenso für die Variante von China.



      Politik/Kapitalismus spielt leider auch, und auch insbesondere, beim Thema impfen eine tragende Rolle.

  • > Ganz anders als der breitbeinige Söder, der mit jeder Pore Führungswillen und Stärke ausstrahlt, kommt Laschet eher freundlich und abwägend daher, böse kann man auch sagen: mitunter hilflos und verzagt.

    "Moving the goalposts" hat die Zeit das glaube ich genannt

  • Ich sach's mal so: Beide sind bereit, aber mindestens einer ist offenbar nicht geeignet, für die „Union“ anzutreten.

  • Söder steht in Bayern das Wasser bis zum Hals. Ein Blick auf die Umfragen in BY genügt hier. Wenn er die Flucht nach Vorne, sprich nach Berlin, nicht schafft, ist er erledigt

    • @Gerald Müller:

      ganz schön unlauter, solche Lügen zu verbreiten.



      Für wen Sie politisch sind, ist mir egal. Mir geht es um Stil. Und diese Verleumdung kann nicht im Sinne der taz sein.



      FAKTEN:



      Der Wert von 48,3 & Zufriedenheit mit Söder ist ein Spitzenwert - gerade in Anbetracht der teilweise rigiden Corona-Politik, die ihm sehr viel an Kritik und Ablehnung eingebracht hat.



      Die CSU - das verschweigt Gerald Müller natürlich - steht bei sehr starken 46,1 % !



      Wissen Sie , Herr Gerald M., wenn Sie Söder nicht mögen-fair enough. Aber diese Stimmungsmache anhand von Lügen ist unmoralisch und daher deutlich zu verurteilen.