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Boom bei GasheizungenLangfristig wird's teurer

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Unsicherheit treibt viele Privatmenschen zum Kauf einer Gasheizung. Das ist nicht nur für die Umwelt fatal, sondern wird sie langfristig sogar mehr kosten.

Rohrleitungen einer Gasheizung in einem Neubau Foto: MiS/imago

D ie haushaltspolitische Hängepartie der Ampelkoalition ist Gift für die Konjunktur. Ma­na­ge­r:in­nen verschieben Investitionen, wenn nicht klar ist, wie das wirtschaftliche Umfeld im kommenden Jahr aussieht und welche Projekte der Staat fördert – oder sie gehen gleich in Länder wie die USA, in denen großzügige Subventionen winken. Privatleute, die in ihr Haus investieren wollen, haben diese Möglichkeit nicht. Aber auch sie treffen Entscheidungen, die Folgen für die gesamte Gesellschaft haben.

Dass viele Ei­gen­tü­me­r:in­nen schnell noch eine Gasheizung kaufen anstelle einer Wärmepumpe, gefährdet den vorgesehenen großflächigen Umstieg von fossilen zu klimafreundlichen Heizungen. Die Entscheidung für eine Gasheizung ist alles andere als klug. Denn die Kosten für den Betrieb werden bald enorm in die Höhe gehen. Doch viele sehen dazu keine Alternative, weil sie der Wärmepumpe misstrauen.

Die Hetzkampagne gegen das Heizungs­gesetz der Bundesregierung, die von der FDP noch forciert wurde, hat nicht nur das Ansehen der Ampelkoalition, sondern auch der Wärmepumpe stark beschädigt. Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bauministerin Klara Geywitz setzen der Verunsicherung zu wenig entgegen. Sie müssen Klarheit bei der künftigen Förderung schaffen und eher heute als morgen eine breite Informationskampagne vorantreiben.

Damit würden sie auch den unzähligen Heizungsmonteuren die Luft aus den Segeln nehmen, die in diesen Wochen Eigentümer zu einem Einbau von Gasheizungen drängen. Denn nicht nur die Regierung ist für den unerfreulichen Boom verantwortlich, sondern auch und gerade die Heizungsbranche. Deren fossil geprägte Leute fürchten, künftig abgehängt zu werden, und wollen noch so viel Umsatz machen wie möglich.

Auch sie brauchen eine Brücke in die klimafreundliche Heizungswelt. Doch die Förderung für die Weiterbildung von Handwerkern für den Umgang mit Wärmepumpen ist wegen des Haushaltschaos der Bundesregierung gerade eingestellt worden. Das ist ziemlich dumm.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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47 Kommentare

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  • Moderation , Moderator

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  • Atomkraftwerke abstellen, Kohlekraftwerke abstellen wollen, Verkehr elektrifizieren und im Winter mit Strom heizen wollen... Popcorn steht bereit. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen!

    Kleine Anmerkung: Im Winter kommt praktisch kein Strom aus den PV-Anlagen. Wenn der Wind nicht weht, ist man auf Gaskraftwerke angewiesen (die ja nun massenhaft aus den Boden gestampft werden sollen).

    Meine Frage an Frau Krüger: Was ist eigtl. der Unterschied zwischen a. der Strom wurde durch Gaskraftwerke erzeugt und b. ich habe eine Gasheizung im Keller?

  • Langfristig wirds teurer? Ich würde sagen, tödlich! Und so lange wird das auch nicht mehr dauern. Ich würde ehe sagen mittelfristig und nicht das Heizen wird das Problem sein, im Gegenteil. Das Problem heißt "Treibhauseffet"!

  • "Wirtschaftsminister Robert Habeck und Bauministerin Klara Geywitz setzen der Verunsicherung zu wenig entgegen."

    Tun sie doch. Die Bundesnetzagentur hat doch gerade eben erst klargestellt, daß Netzbetreiber den Strom für Wärmepumpen zwar drosseln, aber nicht ganz abschalten dürfen. Also, bis auf in wirklich schlimmen Ausnahmen. Und selbst dann darf die Heizung höchsten für ein paar Stunden ausfallen - versprochen!

  • Vor wenigen Monaten gab es nicht genügend Heizungsmonteure, um die gewaltige Nachfrage nach Wärmepumpen zu bedienen. Jetzt sind plötzlich "unzählige Heizungsmonteure" vom Himmel gefallen, und jeder hat 100 Gasheizungen dabei?



    So ein klein bisschen Realitätsbezug wäre auch in einem Kommentar nicht völlig fehl am Platz.

  • Bei mir stand letztes Jahr wegen eines defekten Gasboilers die Grundsatzfrage im Raum : Wärmepumpe oder einen neuen Gasboiler.

    Also einen Kostenvoranschlag geben lassen. 20 000 €, Lieferung in 6-12 Monaten - je nach Verfügbarkeit.



    Wir haben uns dann für einen sofort lieferbaren und nur 6000 € teuren neuen Boiler entschieden. Man muss nicht jeden Hype mitmachen. Vor allem dann nicht wenn Berlin so wankelmütig ist das eine PLanänderung jederzeit erfolgen kann und die Energiekosten eine Pumpe unrentabel machen.

  • "Damit würden sie auch den unzähligen Heizungsmonteuren die Luft aus den Segeln nehmen, die in diesen Wochen Eigentümer zu einem Einbau von Gasheizungen drängen."

    Ich habe eine 20 Jahre alte Gasheizung, die vor kurzem mal wieder ein Defekt hatte. Den Monteur habe ich gefragt, ob ich diese tauschen soll, solange es noch möglich ist behalten und darauf hoffen, in 5 Jahren eine Wärmepumpe zu bekommen. Er meinte meine Gasheizung läuft sicher noch 5 Jahre, ich solle sie nicht tauschen, vor allem jetzt nicht und in 5 Jahren kann ich mich umschauen.

    Also welche Monteure drängen hier? Diese kleinen pauschalen Unterstellungen machen den Kommentar völlig wertlos.

    Es sind eher die verunsicherten Menschen selbst, die drängen. Bei Beginn der Gaskrise haben auch viele Menschen voll funktionierende Gasheizungen schnell und zu Mondpreisen gegen Wärmepumen getauscht, da sie in Sorge waren, dass das Gas ausgeht. Irrational, da dann auch der Strom problematisch wird, aber sei es drum.

    Das Problem ist: Man traut der Bundesregierung nicht zu, die Weichen richtig zu stellen. Der einzige, bei dem ich den Eindruck habe, dass er hart arbeitet, ist Habeck - aber harte Arbeit heißt nicht unbedingt erfolgreich. Scholz ist ein Totalausfall. Lindner ein 50% Ausfall. Baerbock hat bei den Themen nichts zu melden als Außenministerin macht sie ihren Job ganz gut. Auf der anderen Seite: Außenminister ist auch einfach, spöttisch gesagt, in der Welt rumfliegen und Geld verteilen. Die harte Arbeit, zB mit Gasstaaten verhandeln, machen dann wieder andere.

    • @Strolch:

      "Bei Beginn der Gaskrise haben auch viele Menschen voll funktionierende Gasheizungen schnell und zu Mondpreisen gegen Wärmepumen getauscht, da sie in Sorge waren, dass das Gas ausgeht."



      Waren die alle beratungsresistent oder haben die Klempner ned beraten? Selbst in dem durchgestochenen Entwurf des GEGes



      wurden nur Höchstlaufzeiten festgelegt und die sind an den Turnus eines Austausches angelehnt (gewesen).

  • Alle die zur Miete wohnen haben null Mitspracherecht, nicht jeder hat das Privileg frei zuentscheiden.

    Die Grünen sind was für Reiche ,ist auch allgemein bekannt,

  • Nach heutigem Stand ist eine mit dem deutschen Strommix im Altbau betriebene Wärmepumpe nicht klimafreundlicher als eine Gasheizung. Vermutlich eher umgekehrt.

    Mit zunehmendem Strombedarf durch Wärmepumpen und Elektromobilität ist auch mittelfristig eine deutliche Verbesserung des Strommixes in Richtung erneuerbare Energien nicht plausibel.

    Kommt dazu, dass das Stromnetz einem flächendeckenden Umstieg auf Wärmepumpen und Elektromobilität überhaupt nicht gewachsen ist. Maßnahmen zur Ertüchtigung des Stromnetzes sind derzeit nicht in großem Stil erkennbar.

    Im übrigen gibt es für Gasetagenheizungen, in Altbauten millionenfach im Betrieb, aktuell noch keine Lösung mit Wärmepumpe.

    Es ist daher schon fraglich, ob im Bestand durch Maßnahmen wie Dämmung und Fenstersanierung nicht schneller mehr erreicht werden könnte, für Umwelt und Geldbeutel.

  • So so, die "fossil geprägten" Heizungsmonteure also...

    Möglicherweise haben die jedoch, im Gegensatz zu Frau Krüger, Ahnung von Heizungen und wissen deshalb, dass ein Großteil des Gebäudebestands von vor 1990 für den funktionierenden Einbau einer Wärmepumpe derart aufwendig saniert werden muss, dass selbst bei einer Verzehnfachung des Gaspreises die Gasheizung immernoch günstiger ist.

  • Da ist aber viel Glaskugel drin. Eine Computerzeitschrift aus dem Heise-Verlag hat am 17.11. dazu einen weitaus objektiveren Artikel geliefert.

    Davon abgesehen sollten hier alle mal das 1x1 der Verbrauchspreise durchlesen: den Merit-Order-Effekt.

    Solange es nämlich Gaskraftwerke in Deutschland gibt (und dank Kohle- und Kernkraftausstieg werden wir darauf nicht verzichten) steigt der Strompreis zusammen mit dem Gaspreis. Das heisst: Die Verbrauchspreise für eine Strom und eine Gasheizung werden immer im gleichen Verhältnis bleiben.

    Es sei denn, es wird wieder was für Heizungen subventioniert, aber das ist hoffentlich in 2 Jahren endlich vorbei.

  • Ich hab immer ein Problem wenn für ein neues Produkt erst das bisherige verboten werden muss damit es sich durchsetzt. Hat man Kutschen verbieten müssen damit sich Autos durchsetzen ? hat man das Schnurrtelefon für Handys verboten ? Auch wenn es viele nicht glauben, auch Hausbesitzer können ( und müssen ) rechnen. Und solange der Staat seine Hausaufgaben ( Stromnetz / Stromerzeugung ) nicht macht und somit die Parameter für einen Umstieg schafft darf der schwarze Peter nicht einfach an die Hausbesitzer weitergeschoben werden.

  • 6G
    699549 (Profil gelöscht)

    Die Ampel erzählt in Talkshows zwar immer gerne, dass Gas schon bald unbezahlbar wird, wie aber eine kleine Anfrage der Union in September ergab, glaubt sie da selbst dran nicht. Erst ab 2035, so die Regierungserklärung ,würde der Gaspreis anziehen, aber das auch nicht exorbitant, sondern ziemlich moderat. Der Preisanstieg bei Strom wird wohl stärker ausfallen.

    www.zfk.de/politik...habeck-ministerium

    Und das alles wohlgemerkt unter der Voraussetzung, dass sich der politische Wind nicht dreht und der CO2-Preis nicht einfach wieder gekippt oder zusammengestutzt wird. Das kann nämlich auch passieren.

  • Die Zukunft wird es zeigen.

    Und gleich mehrere Faktoren unterschätzt man bei aller Euphorie. Die meisten werden nicht lange genug leben um eine energetische Top Sanierung eines Altbaus rentabel darstellen zu können. Eine Regierung wird nur für 4 Jahre gewählt, und ich befürchte die nächste wird den energiepolitischen Rollback machen.

  • Die Ausführungen im Beitrag sind zurückhaltend ausgedrückt unterkomplex. Ich habe in meinen beiden Immobilien beides: Wärmepumpe und Gasheizung. Und die Autorin übersieht die enormen Stromkosten, die eine Wärmepumpe in wenig oder mäßig gedämmten Gebäuden (und das sind fast alle, die älter sind als zehn Jahre) verursacht.

  • Selbst das Wirtschaftsministerium gibt zu, dass mit einer Wärmepumpe viele Altbauten nicht zu versorgen sind. Hier wird vorgeschlagen, es mit einer Hybridlösung zu versuchen. Also theoretisch mit 65% Wärmepumpe und 35% Gas. Ob's praktisch so umgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt. Verbraucher die also jetzt noch eine neue Gasheizung einbauen, in einem Altbau wohnen, handeln durchaus richtig. Denn die neu eingebaute Gasheizung ist auf jeden Fall hybridfähig und effektiver. Leider heißt die Hybridlösung, dass zwei funktionierende Systeme eingebaut werden und somit doppelte Investitionen bedeuten, aber leider nur zeitlich begrenzte Betriebszeiten erlauben. Betriebswirtschaft vollkommener Schwachsinn, deswegen scheuen wir auch noch die Hybridlösung. Aber immerhin haben wir eine neue Gasheizung, haben jetzt Sicherheit, dass diese noch jahrelang genutzt werden kann und eben eine Hybridlösung nicht ausschließt. Fazit: Eine Investition im Altbau für eine neue Gasheizung ist absolut richtig und zukunftsfähig.

  • Wenn der Staat unter Marktmechanismen was reißen will muss er Wärmepumpenstrom massiv verbilligen. Ansonsten fossile Heizungen einfach verbiete. Hat man z.B. im Kanton Glarus so gemacht, vom Volk bestätigt.

  • 6 familienhaus aus 1929. Nicht vollständig unterkellert, kellerhöhe zu niedrig für ZH. Statik der obersten Geschossdecke keine Tragfähigkeit für Pufferspeicher. Gasetagenheizungen. Und was mach ich damit, ihr Schlauberger? Abreißen?

  • 6G
    699128 (Profil gelöscht)

    Ein eloquenter Artikel, den ich gerne gelesen habe. Allerdings habe ich bislang niemanden kennen gelernt, der die zukünftigen Preise von Rohstoffen kennt. Wer diese Fähigkeit besitzt, kann an der Börse superreich werden.

    Zu urteilen, ob die Menschen klug oder dumm sind, die eine Gasheizung jetzt kaufen steht mir als Mitmensch persönlich nicht zu. Ich bin nicht klüger, da ich nicht in die Zukunft schauen kann.

    Ob es sich rechnet oder nicht, wird der Markt zeigen - der hat am Ende immer recht. Alles andere ist Spekulation....



    Danke

    • @699128 (Profil gelöscht):

      "niemanden kennen gelernt, der die zukünftigen Preise von Rohstoffen kennt."

      Jeder kann sich die geplante Entwicklung der CO2-Bepreisung ansehen. Und da ist zumindest eines sonnenklar: Die Preise werden durch die Decke gehen.

    • @699128 (Profil gelöscht):

      Habe mich auch gefragt, woher die Autorin weiß, wie dicke wir in 10 Jahren mit den Russen sind und wie billig wir Gas kaufen können...

    • @699128 (Profil gelöscht):

      Mit jeder Wärmepumpe, die eine Gasheizung ersetzt, sinkt die Zahl der Gaskunden. In dessen Folge werden Kosten für Betrieb und Wartung das Gasnetzes auf immer weniger Schultern verteilt werden müssen.

      Und irgendwann wird dann nach dem Staat geschriehen, weil das Gas so unverschämt teuer geworten ist.

    • @699128 (Profil gelöscht):

      Sicher ist, daß Strom in Zukunft wesentlich teurer wird. Im Winter entsteht durch die Photovoltaiklücke ein riesiger Strommangel. Diese Lücke muss durch mit Wasserstoff betriebene Gaskraftwerke gedeckt werden. Der Wasserstoff wird sehr teuer sein. Die nicht ausgelasteten Gaskraftwerke und der Netzausbau werden Strompreis zusätzlich in die Höhe treiben.

    • @699128 (Profil gelöscht):

      Progressive CO2 Bepreisung, schon mal gehört?

      • @Oliver Grimm:

        Ist bald beendet.

      • @Oliver Grimm:

        Es wäre natürlich gut gewesen, wenn der kommentar schon ein paar konkrete Zahlen genannt hätte. Dann kann man sehen, was sich wann rechnet.

        Das auf mangelnde Fortbildung der Heizungsbauer zu schieben, ist doch etwas vage. Geht alles nur mit Förderprogrammen?

      • @Oliver Grimm:

        progressive CO2 Bepreisung kann nach der nächsten BTW schnell Geschichte sein.

      • @Oliver Grimm:

        Progressive Wähler könnten der progressiven CO2 Bepreisung ein Ende setzen.

      • @Oliver Grimm:

        Mal klar gegenrechnen.

        Selbst bei hohen CO2-Preisen werden sich Wärmepumpen im Bestand nicht rechnen.

        Die Pumpe selbst ist Kleinkram, der notwendige Aufwand für das Gebäude selbst geht bei allem vor Baujahr 1990 locker in die 6-stellige Summe.

        Das amortisiert sich nie.

  • Unsere Hausgemeinschaft hat eine neue Gasheizung einbauen lassen.



    Wir als Mieter können das nicht mutentscheiden und müssen in den sauren, teuren Apfel beissen.

    • @M. Dilsburg:

      Sie können aber, gerade als Mieter, die Heizkostenabrechnung lesen. Wie ist den Ihr Preis für die kWh Nutzwärme? (Achtung, die 30 %, die nach Fläche umgelegt werden, gehören dazu.) Und jetzt nehmen Sie Ihren Strompreis, rechnen mit einer Arbeitszahl von bestenfalls 3 (real weniger, das meiste wird genau dann verbraucht, wenn der Wirkungsgrad gerade besonders schlecht ist) und rechnen die typischen 30 % Stillstands- und Verteilungsverluste obendrauf. Na? Seien Sie Ihrem Vermieter dankbar. Und Sie zahlen gerade mal den Strom und ein Wenig Routinewartung. Den sehr viel höheren Kaufpreis trägt der Vermieter allein.

    • @M. Dilsburg:

      Wieso teuer? Kennen Sie Preise der Zukunft? Glauben Sie wirklich, dass der horrenden Strompreise fallen werden? Öl + Gas sind politische Preise, die reinen Förderkosten liegen weit darunter. Das heißt, dass auch günstiger geliefert werden kann. Ich bin da zuversichtlich. Und als Photovoltaikanlagenbetreiber weiß ich, dass die kWh Solarstrom mehr kostet, als ein kWh Gas. Gas wird gefördert und wird auch weiterhin gefördert werden und wird unter dem Strompreis bleiben. Zumindest bei uns.

    • @M. Dilsburg:

      Das kann Baujahr- und Dämmungs-bedingt die für sie bezüglich der Miete die beste Entscheidung der Eigentümer gewesen sein, den Wärmepumpen für viele Wohnungen sind sehr teuer.

    • @M. Dilsburg:

      Wie gross ist das Haus, wie viele Wohnungen und welches Baujahr.

      Wenn die Antwort ist: mehr als 3 Parteien und vor 1990, dann ist dieser Apfel deutlich billiger.

      Ansonsten wirds durch die Modernisierungsumlage richtig teuer.

      Und wenn die Wärmepumpe nicht bestens geplant ist (grosser Wasserspeicher als Puffer etc) dann gibts nicht nur unerfreuliche Überraschungen, wenn mehrere Parteien gleichzeitig an kalten Tagen duschen wollen, sondern das Ding ist auch nach 5 Jahren kaputt.

  • Frau Mayr, so viele Probleme der Wärmepumpe bei Bestandsbauten sind einfach ungelöst, das hat mit Hetzkampagne rein gar nichts zu tun.



    Wie will man das schaffen, wenn man Fakten ignoriert.



    1. Vorlauftemperaturen und erforderliche Dämmung ggf. Heizflächenvergrösserung bei allem was vor 1990 gebaut wurde



    2. mangelnde Leistungsfähigkeit der Stromnetze

    Das hat mit Misstrauen rein gar nichts zu tun.



    Die Wärmepumpe funktioniert hervorragend - bei Neubauten in entsprechend geplanten Siedlungen. Damit hätte man mal starten können, statt "par ordre du Mufti" ein komplexes Problem mit einer einzigen Lösung erschlagen zu wollen.

    • @u62:

      Nicht zu vergessen: Die bestehenden Gesetze!



      Beispiel: Wir wohnen im Kurgebiet. Lärmgrenzwerte tagsüber: 45 dbA, nachts 35 dbA. Welche Wärmepumpe erfüllt diese Werte? Kennen Sie eine? Ich nicht, unser Heizungsbauer auch nicht und der Energieberater ist sprachlos.



      Das alles passt zu dieser chaotischen Regierung.

      • @Frankenjunge:

        Sogar Baurechtlich gibt es Probleme für Reihenhäuser, da eine Wärmepumpe mindestens 3 Meter vom Nachbargrundstück entfernt gebaut werden muss. Die meisten Reihenhäuser sind keine 6 Meter breit. Somit ist der Einbau illegal. Bei meinen Eltern konnte daher keine Wärmepumpe eingebaut werden.

  • "Langfristig wird's teurer"



    Ja. Der Strom aber auch...

  • Dieser Bericht widerspricht sich mit diesem Bericht der taz ( taz.de/Waermewende...gsgesetz/!5978628/ ) in dem steht: " Ohne staatliche Förderung kann die Wärmepumpe zumindest derzeit nicht mit der Gastherme konkurrieren – dafür ist der Strom zu teuer,.."



    Wer hat denn nun recht?

    • @Rudi Hamm:

      Man beachte die Adverbien "bald" (oben) und "derzeit" (in ihrem Zitat), die auf unterschiedliche Zeitpunkte hinweisen.

    • @Rudi Hamm:

      Wenn ein Autor schreibt was ist - und ein anderer Autor schreibt was sie denkt was in Zukunft passieren wird dann vertraue ich dem Autor der schreibt was ist.

      Vorhersagen sind nämlich schwierg, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Und ganz besonders wenn die Autorin des Beitrages hier bereits weiß dass Gasheizungen "enorm" teurer werden während sie über den zukünftigen Preis von Strom überhaupt keine Prognose anbietet.

      • @Dortmunder Franke:

        Genau so ist es.

  • Was für eine Pauschalisierung. Wer heute 69+ ist und im Altbau lebt kann es sich in der Regel einfach gar nicht leisten eine Wärmepumpe samt aller nötigen Dammmaßnahmen durchzuführen bzw. würde gar keinen Kredit mehr von der Bank bekommen. Diesen Menschen pauschal zu unterstellen die Entscheidung würde sie teuer zu stehen kommen ist falsch und fast schon beleidigend.

    • @Andrea Seifert:

      Es würde mich auch mal interessieren, wie die Autorin zu der Aussage kommt, dass Heizungsmonteure ihre Kunden zu einer Gasheizung drängen....und wie üblich ist natürlich die "fossile Industrie" mit daran Schuld,

      Beratungs/Planungsgespräche etc finden in der Regel doch gar nicht statt bei einem Austausch. In der Regel kommt Kunde mit einem konkreten Wunsch auf den Heizungsbauer zu.

    • @Andrea Seifert:

      Und wir leben ja bereits in alter Altenrepublik, in der der Altersmedian der Wählende bei ca 55 Jahren liegt. Deshalb wird es es demokratisch nicht lösbar sein: Leute die sich einschränken oder mit Wohlstandseinsatz umstellen müssen, wollen das nicht und sind in der Mehrheit. Wenn die "Boomer" uns verlassen haben, ist es für alles zu spät.

    • @Andrea Seifert:

      Warum kein Kredit von der Bank? Das ist ist als Sicherheit vorhanden. Kein Problem also.