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Berliner Café will keine AfD-GästeShitstorm fegt durch Kreuzberg

Die Wirtin des Café Rizz in Kreuzberg macht deutlich, dass sie keine AfDler als Gäste will. Seitdem wird sie beschimpft – und unterstützt.

Viele Gäste kommen wegen der Sportübertragung ins Café Rizz Foto: dpa

Beim Champions-League-Finale Ende Mai reicht es Birgit. Die schmale, aber resolute Wirtin des Café Rizz in der Kreuzberger Grimmstraße steht wie immer bei solchen Spielen hinter der Bar und zapft Getränke. Die Kneipe ist rappelvoll. Am Eingang kommt es zum Gedrängel. „Ey, du schwule Sau, hau endlich ab“, motzt jemand. Birgit stutzt. Und bahnt sich gemeinsam mit dem Barmann den Weg zur Tür. „Das läuft hier nicht“, sagt sie und schmeißt die Streitenden raus.

So schildert die Wirtin es im Nachhinein. Schon vor Kurzem hatte sich jemand über eine Frau mit Down-Syndrom beschwert, weil sie lauter war als andere Gäste, erzählt sie. „Das hätten sich die Leute in Kreuzberg früher nicht getraut“, sagt Birgit. Seit 35 Jahren geht sie ins Café Rizz, vor 15 Jahren hat sie die Restaurantleitung übernommen.

Sie will nicht, dass solche Sprüche in ihrem Laden normal werden, auch nicht zur Fußball-WM, für die schon die Reservierungen reinkommen. Als Birgit in der Nacht zu Sonntag den Vogelschiss-Satz von AfD-Chef Alexander Gauland im Internet liest, schreibt sie spontan auf Twitter: „Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass Nazis generell inkl. zur Fußball-WM bei uns nicht willkommen sind. Und damit meinen wir ausdrücklich Anhänger der AfD.“

Baseballschläger und Kacke

Der Shitstorm lässt nicht lange auf sich warten – zumal André Poggenburg, Rechts-außen-AfDler aus Sachsen-Anhalt, darauf antwortet: Das Café Rizz oute sich „als intoleranter, undemokratischer und faschistoider Hort in Anlehnung an: ‚Juden unerwünscht‘. Bravo für die Reise ins dunkle Vorgestern!“ Poggenburg hat 17.000 Follower. Es habe massive Drohungen gegen sie gegeben, berichtet die Wirtin, mit Baseballschlägern und Kacke vor der Tür. Das ist auch der Grund, warum sie ihren Nachnamen nicht öffentlich machen will. Sie sagt: „Am ersten Tag hatte ich ein mulmiges Gefühl. Aber jetzt überwiegt: Das habe ich richtig gemacht.“

Nicht nur der Shitstorm tobt, auch eine Welle der Solidarität schwappt seit Sonntag über das Café. Eine Frau schreibt: „Ach wissen Sie, Herr Poggenburg, Juden wie ich z.B. fühlen sich im Café Rizz sehr wohl. Das liegt wohl auch daran, dass ich mich darauf verlassen kann, dass ich dort sicher vor rechter Hetze und Gewalt bin.“ Über 3.200 Twitter-Nutzer haben das Statement der Wirtin inzwischen geliked.

Seit Sonntag habe das Café auf Portalen im Internet plötzlich auch viele schlechte Bewertungen bekommen, sagt die Wirtin. „Die Rechten versuchen uns wirtschaftlich zu schaden.“ Andere hätten im Gegenzug sehr gute Bewertungen abgegeben, um das Café zu unterstützen. Auf Facebook hat das Rizz bis Mittwoch 140 Mal fünf Sterne bekommen, 44 Mal nur einen Stern.

Die Solidarität sei viel wert, sagt Birgit. Sie würde sich wünschen, dass auch andere, größere Unternehmen öffentlich gegen die AfD Position bezögen. Die Hetzer auf Twitter hat sie blockiert, deren Tweets muss sie nun nicht mehr lesen. Jetzt hofft die Wirtin erst mal auf eine normale, friedliche Fußball-WM.

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156 Kommentare

 / 
  • Sorry Leute:

    Der Shitstorm ist nicht IN Kreuzberg (da ist man sich weitgehend einig, dass man mit AfD-Nasen kein Bier trinkt), sondern er wird aus der Provinz Poggenburgs NACH Kreuzberg geblasen.

    Dass man hier überhaupt darüber diskutieren muss, dass eine offen rassistisch und geschichtsrevisionistisch auftretende Partei aus Kreuzberger Kneipen ausgegegrenzt gehört, ist bereits Teil des Problems.

    Alles, was für Kreuzberger Kultur steht, ist bei AfD-Nasen verhasst. Sie sollen ihre rechtsversiffte Ideologie und Kultur schon freiwillig aus diesem Stadtteil raushalten. Ein bisschen Nachdruck schadet da offenbar nicht.

  • Ich gebe zu bedenken:

    Gesetz den Fall, die AfD hätte nicht 13% (was ich schon erschreckend viel finde!), sondern läge bei – sagen wir – 33% (dann event. entsprechende Koalition möglich, etc.), könnte es sich dann überhaupt noch jemand (ein Unternehmen, ein Verein, etc.) leisten, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen?

    Dann wäre es unternehmerischer und politischer "Selbstmord", sich mit einer in so großer Zahl repräsentierten "Kraft" anzulegen.

    Dann wäre dieser m. E. Faschismus bereits (wieder) so etabliert, dass die von mir befürchtete Hemmschwelle überschritten wäre, und wir in einem Affenzahn auf ewig gestrige Verhältnisse zurasen würden.

    Meine Befürchtung.

     

    Die gesamteuropäische Politik driftet ungehindert und stark nach rechts ab. Das kann schnell ein Flächenbrand werden… mir graut's…

     

    Die großen, gefährlichen Veränderungen passieren schleichend.

    Da wird nicht mit einem Paukenschlag und Trommelwirbel verkündet, dass es "ab sofort" (wieder) Unfreiheit, Rassismus, Ausgrenzung, Existenzvernichtung, etc., etc. gibt.

     

    Da reiben wir uns eines Morgens die Augen, und "wundern uns, wie das passieren konnte."

    Will ja dann wieder keiner mitgekriegt haben, was da im Schwange war… meine Befürchtung. Wehret den Anfängen. Das ist keine blöde Floskel…

     

    So mancher meint ein gutes Herz zu haben und hat nur schwache Nerven.

    (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)

     

    Meine "Toleranz" hat bei Themen wie (Alt- und Neo-Nazis, Rechten, AfD eine ganz klare Grenze.

     

    Und vielleicht muss auch berücksichtigt werden, von wem und für wen in Europa überhaupt Politik betrieben wird:

    Darf ich raten? Das sind nicht die Kleinen und die Wähler, das sind die Reichen und Mächtigen, hier im Forum der taz auch schon m. E. treffend als Bourgeoisie bezeichnet.

     

    Und meines Wissens sind denen alle Mittel recht, um die Bevölkerung arm, unmündig, steuerbar (bevorzugt durch Angst – kostet am wenigsten und ist extrem effektiv, weil Urinstinkt) und manipulierbar zu halten.

     

    Gruselig das alles.

  • Wenn man 13% der Bevölkerung zu Nazis stempelt nimmt man dem Begriff seine Bedeutung und seinen Schrecken.

    Ok - es gab Publicity, div. Interviews, die Bude ist kurzzeitig voll mit Korrekten - aber war es das wirklich wert?

    Und die "Ich kann aussperren wen ich will" Fraktion möchte ich hören wenn es sich um andere Gruppen handelt.

    • @RRunkel:

      "Und die "Ich kann aussperren wen ich will" Fraktion möchte ich hören wenn es sich um andere Gruppen handelt."

       

      Haben doch alle bislang akzeptiert, als es um die Gruppe der Raucher ging.

      • @Age Krüger:

        Raucher werden nicht ausgesperrt, sie müssen nur zum Rauchen vor die Tür gehen.

        • @RRunkel:

          Das macht für einen Kettenraucher keinen Unterschied.

           

          Dann werden eben Kettenraucher ausgesperrt. Und niemand, auch Sie offenbar, stört das.

    • @RRunkel:

      Werden Nazis (egal ob aus eigenem Selbstverständnis oder "gestempelt" mit oft gutem Grund) automatisch weniger schrecklich, wenn sie mehr werden, zweistellige Wahlergebnise produzieren? Nach der Logik wäre 1933 ja alles bestens gewesen.....

      • @Da Hias:

        Wenn Sie alle die mit der AFD sypatihsieren für echte Nazis halten, verkennen Sie die Realität. Das sind z.T. normale und vernünftige Leute. Wenn das Nazis sind, könnte der Eindruck entstehen, dass selbige gar nicht so schlimm sind.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @RRunkel:

          Stimmt. Korrekt heißt es natürlich Neo-Nazis!

           

          Ich denke aber nicht, dass alle AFD-Wähler*innen oder auch die Mitglieder Neo-Nazis sind. Aber, wer ein rassistisches Programm wählt, der verhält sich rassistisch. Und ich habe Verständnis dafür, dass Menschen kein Bier mit Rassisten trinken wollen bzw. nicht mit Menschen, die sich rassistisch verhalten, verkehren wollen.

      • @Da Hias:

        Yap!

  • Fazit:

    Wenn man sich hier die Kommentare ansieht und merkt, wie kleinkariert, intolerant und spießig der Diskurs selbst in einem 'linken' Forum geworden ist, dann kann sich einem schon der Magen umdrehen.

    • @Flipper:

      Wie sähe denn ein Diskurs aus, der nicht kleinkariert, spießig und intolerant (evtl. fallen Ihnen noch mehr leere phrasenhafte Begriffe ein?) wäre?

  • 8G
    82289 (Profil gelöscht)

    Jedes Lokal, Hotel e.t.c. sollte entscheiden können, welchen Parteianhänger der Zutritt verweigert wird. Nur darf der Grund nicht Angst vor Randale sein, egal von wem die Drohungen ausgehen.

    Auch diesen Parteianhängern sollte der Zutritt verwehrt werden können, mit folgender Begründung:

    "„Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Wer war mit dabei? Die grüne Partei!“

    Die Anhänger dieser Parteien sind hier nicht wilkommen."

    • @82289 (Profil gelöscht):

      Wer ist denn dann bei Ihnen noch willkommen?

  • Augsburger Hotel hat Reservierung von AfD-Hotelzimmern storniert.

    https://www.br.de/fernsehen/brtext/index.html?vtxpage=137_1#inhalt

    • 8G
      82289 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Nicht ganz den Tatsachen entsprechen,

      wieder mal der fehlende Part.

       

      Das eine Hotel:

      "Sollten sich die AfD-Besucher jedoch an die Etikette des Hotels halten, dürften sie natürlich übernachten. Derzeit wartet das Hotel auf eine Antwort."

      Das andere.......

      "Eine Sprecherin des Hotels nannte wegen möglicher Krawalle in Augsburg während des Parteitags Sicherheitsbedenken als Grund für die Absage. "Um die Sicherheit und das Wohlergehen all unserer Gäste zu gewährleisten, haben wir uns zu diesem Schritt entschieden"

       

      Also Angst vor Krawall, klasse Argumente.

      • @82289 (Profil gelöscht):

        Nun, diesmal bin ich nur der Bote…

        Das war der Text aus dem Bayerntext Seite 137…

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Vorsicht, Vorsicht! Sie wissen doch, was mit den Überbringern von Botschaften in der Antike bisweilen geschehen ist ...

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ich hatte sogar das "Vergnügen" den Originaltext in der Schule zu übersetzen…

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Frau Kirschgrün:

              Ach!

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Der Überbringer der schlechten Botschaft wird bestraft. Pausanias, griechischer Schriftsteller aus Kleinasien, schrieb zwischen 160 und 180 n.Chr. einen Reisebericht über Griechenland »Periegesis tes Hellados«. //http://www.gavagai.de/zitat/HHC192.htm

                 

                In der Form allerdings lt. Wiki nicht uasreichend belegt…

                 

                Vielleicht hab' ich mich getäuscht…

                Der Marathonläufer ist ja angeblich – aber auch nicht wirklich belegt – nach Überbringung der Nachricht tot zu sammengebrochen…

    • @Frau Kirschgrün:

      UPS! Es waren zwei Hotels…

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Tüchtig, tüchtig, wie Geschäftsleute nun mal sind. Eine sicherlich wirkungsvolle PR-Aktion, dem Zeitgeist von Inszenierungen und Symbolik folgend.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Hat nicht mal ein Hotel in Brandenburg den NPD-Chef nicht beherbergen wollen und der ist dann von Gericht gezogen und hat verloren.....

      • @Frau Kirschgrün:

        Harr harr! Und damit werden wir sie endgültig schlagen!

         

        Meine Vermutung: Das Hotel hat abgewogen und sich entschieden, dass die Rechten weniger Zoff machen als die Linken. Wer will schon Demos in der Lobby, anonyme Drohschreiben und "musikalische Hausbesuche"? Ich als Unternehmer würde ebenso entscheiden.

        • @DerFrank:

          "Harr harr!"

          Auch schön…

        • @DerFrank:

          Und Herr Leiberg hat natürlich auch recht: gute PR ist es allemal.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    An all die AFD-.Versteher: Es gibt so etwas wie Hausrecht. Habt ihr bestimmt schonmal von gehört?- Wenn nicht, ich habe jahrelang in der Gastro gearbeitet und kläre euch gerne auf. Es gibt kein Recht für einen grünhaarigen Punk mit zerissenen Hosen, in die Disco mit Dresscode und Anzugspflicht zu kommen.

     

    Es gibt auch kein Recht für einen AFDler in einer Kneipe zu trinken wenn er stört, den Hausfrieden gefährdet, die Hausregeln nicht beachtet etc. Das gibt es nicht!

     

    alles andere ist blabla...

    "Ich bin ein AFD-Wähler" haben die wenigsten als Aufnäher auf der Jacke stehen und wer sich rassisitsch verhält und damit andere Gäste(möglicherweise Migranten etc.) beleidigt hat sowas von nichts zu melden!

     

    Über was für einen Rotz man momentan in der TAZ diskutieren muss, unglaublich...

    • @6474 (Profil gelöscht):

      der Islam ist keine Rasse. Wird er auch nicht mehr.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Offene Gesellschaft und Toleranz. Folge 08/15: von einem Zwang zum Diskutieren habe ich bislang weder hier noch anderswo etwas mitbekommen.

       

      Wer keine Argumente hat, hat Beleidigungen. Weniger wäre manchmal mehr.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Es gibt so etwas wie Hausrecht - das ist bei allgemein zugänglichen Geschäftsräumen wie beispielsweise Cafés aber eingeschränkt. Ein willkürliches Hausverbot für mißliebige Personen ist unwirksam. Siehe hier: https://www.frag-einen-anwalt.de/willkuerliches-Hausverbot--f139571.html

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Spitzbube:

        Ich zitiere nochmal den Post von unten:

         

        "Die Erteilung eines Hausverbots kann damit grundsätzlich völlig willkürlich erfolgen – eine Überprüfbarkeit ist nicht möglich. Zu entscheiden wem Zugang gewährt wird und wem nicht, obliegt allein dem Eigentümer als Hausrechtsinhaber.

         

        Von diesem Grundsatz bestehen aber Ausnahmen:

         

        Begrenzt ist die Ausübung des Hausrechts zunächst durch die Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Hier sieht der Gesetzgeber explizit Fälle vor, in denen eine willkürliche Ungleichbehandlung unzulässig sein soll. Eine Ungleichbehandlung aufgrund der politischen Ansichten ist aber nicht vom Anwendungsbereich des AGG erfasst. Dieses sieht nur ein Diskriminierungsverbot wegen der Weltanschauung vor – die aber parallel zur Religion auszulegen ist. Allgemeine politische Ansichten fallen nicht darunter. Dies bestätigt auch der BGH:

         

        „Aus den Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), die im Zivilrecht den Schutz vor Diskriminierungen regeln, ergeben sich unter diesem Gesichtspunkt keine Beschränkungen bei der Ausübung des Hausrechts. Der Gesetzgeber hat nämlich bewusst davon abgesehen, das Diskriminierungsverbot auf Benachteiligungen wegen politischer Überzeugungen zu erstrecken.“"

        http://www.juraexamen.info/bgh-zulassige-ausubung-des-hausrecht-ausschluss-von-udo-voigt/

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Hotelzimmer sind anders als Cafés nicht allgemein zugänglich!

  • Also zuerst einmal wünsche ich der Wirtin viel Erfolg bei der Durchsetzung ihrer Strategie.

     

    Meines Erachtens ist das politisch vollkommen in Ordnung, dass derjenige, der das Hausrecht besitzt, es auch allein in seinem Sinne ausüben kann. Ich finde es schon skandalös, dass man Betreibern einer Kneipe verbieten kann, dass Rauchen zuzulassen.

     

    Aber ist hier das AGG wirklich bindend? Ich mache mir eher Sorgen, dass jeder Nazi, der mit dem Europäischen Antidiskriminierungsgesetz argumentiert auch deutsches Recht letztendlich aushebelt. Da kann das BGH beschließen, was es will. Letztendlich könnte es heißen, dass aufgrund europäischen Rechtes das deutsche Recht angepasst werden muss.

     

    Noch einmal: Ich bin der Auffassung, dass im Sinne der Selbstbestimmung jeder so weit wie es möglich ist, selber bestimmen soll, mit wem er Geschäfte abschließt und mit wem nicht.

    Sollte es tatsächlich so kommen, dass selbst so etwas wegen dieser bekloppten EU nicht mehr möglich ist, würde ich mir zukünftig statt einer Kneipenkultur in Deutschland eine Clubkultur wünschen wie sie früher in GB verbreitet war.

  • Das ist ihr gutes Recht. Schließlich gibt es Vertragsfreiheit und Hausrecht nicht umsonst.

     

    Findet sich hier irgendjemand der die Frau verstehen kann aber nicht verstehen kann das ein Bäcker keine Torte an Homosexuelle verkaufen will? Das nennt sich Heuchelei btw. ;-)

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Januß:

      "Findet sich hier irgendjemand der die Frau verstehen kann aber nicht verstehen kann das ein Bäcker keine Torte an Homosexuelle verkaufen will? Das nennt sich Heuchelei btw. ;-)"

       

      Nein, das nennt sich Gesetz. Da hätte ich mehr von Ihnen erwartet.

       

      Während Diskriminierung aufgrund von politischen Meinungen nicht vom Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz abgedeckt werden, sind es folgende Punkte sehr wohl:

       

      "Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verbietet Benachteiligungen nur, soweit sie an eines der folgenden personenbezogenen Merkmale anknüpfen:

       

      Rasse oder ethnische Herkunft,

      Geschlecht

      Religion und Weltanschauung,

      Behinderung

      Alter (jedes Lebensalter)

      sexuelle Identität"

      https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Die Weltanschauung beinhaltet klar auch politische Positionen. Ein Arbeitgeber darf ja auch keinen Bewerber ablehnen, nur weil er Kommunist ist. Das wird Ihnen jeder Anwalt bestätigen.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Also, wenn eine politische Meinung keine Weltanschauung ist, dann weiß ich ja nicht.

         

        Aber was soll die ganze Aufregung. Es heißt ja lediglich "sind nicht willkommen". Daraus interpretiere ich noch kein Lokalverbot.

         

        Hochzeitstorten für Schwule in den USA kann auch nicht das Thema sein, denn wir haben kein globales Rechtssystem. Jeder kann scharien wie er will.

         

        Wie soll es enden? Mit Kneipenschlägereien? Da gewinnen die Nazis.

        Vielleicht sollte man AfD-Wähler einfach mal ne Runde liebhaben und deren Sorgen wahrnehmen - dann scheißen die auf Gauland, Weidel und Storch.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          da hat wohl jemand die EU-Politik nicht verstanden.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @4813 (Profil gelöscht):

          Ich bin fest davon überzeugt, dass Ihr letzter Satz in die richtige Richtung zeigt: die Frage von Liebe, Selbstliebe, Hass und Selbsthass.

           

          Immer wieder gerne zum Thema empfohlen: Die Ärzte, Schrei nach Liebe. Besser als jede Abhandlung.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @4813 (Profil gelöscht):

          "Also, wenn eine politische Meinung keine Weltanschauung ist, dann weiß ich ja nicht."'

           

          Ist es im juristischen Sinne wohl nicht. Mit Weltanschauung sind, denke ich, spirituelle Überzeugungen gemeint, die vielleicht nicht offiziell als Religion anerkannt sind.

          • 4G
            4813 (Profil gelöscht)
            @74450 (Profil gelöscht):

            Also, ich glaube nicht, dass ich z.B. Studenten ihrer politischen Meinung nach verurteilen oder beurteilen darf. Das würde mir zwar vieles vereinfachen - wäre aber gegen meine Weltanschauung, die ziemlich unspirituell ist.

    • @Januß:

      Der Unterschied ist, dass die sexuelle Orientierung - Stand heute - nicht wählbar ist. Der Homosexuelle kann also nichts dafür, dass er die - aus Sicht des Bäckers - anstößige Eigenschaft hat. Genetisch veranlagte Parteizugehörigkeiten hingegen gibt es meines Wissens nicht - oder, rein empirisch betrachtet, allenfalls möglicherweise in bestimmten ländlichen Regionen Bayerns und Westfalens... ;-)

    • @Januß:

      Das ist ein interessanter Vergleich. Ich denke, dass auch Rechte in dieser Kneipe willkommen sein sollten, solange sie andere Menschen nicht diskriminieren oder sonstwas in dieser Richtung tun. Inkognito also. Ansonsten sind die Fälle nicht identisch: Rechtsradikalismus ist eine Geisteshaltung, noch dazu eine menschenfeindliche, Homosexualität aber unabänderlich.

      • @Karl Kraus:

        Deswegen hat der Bäcker ja auch die "Auftragsbücher voll" und keine Kapazitäten.

         

        Kommt auf das selbe drauf raus - nur das der Bäcker im Gegensatz zu der Bar damit keine kostenlose Werbung bekommt.

    • @Januß:

      Äpfel und Birnen!

       

      Sie können ja schlecht ne Torte für ne schwule Hochzeit bestellen, ohne dass der Bäcker*x das mitkriegt (es sei denn, Sie dekorieren selbst!).

       

      Aber - und jetzt wird's lustig - Sie können auch als AfD-Wähler*x in das Café gehen und dort ganz entspannt etwas trinken - es wird Ihnen niemand Ihre Gesinnung am Gesicht ablesen. Ich glaub' ich mach das mal. Irgendwie hat das was.

  • Und Lafontaine, der seinerzeit in der Regierung das Asylgesetz erdosselt hat (http://taz.de/Asyldebatte-der-Linkspartei/!5505298/) sowie seine Anti-Fremdarbeiter-Fans, bekommen die noch ein Bier?

    • @Rudolf Fissner:

      Skandal!!!

      • @pitpit pat:

        Mit Fremdarbeiter-Sprüchen gibts also doch noch Bier. War ja klar.

        • @Rudolf Fissner:

          Herr Fissner,

           

          Klar war, dass Sie auf ihre Frage hier keine vernünftige Antwort bekommen werden, allein schon, weil Sie die Frage falsch adressieren.

           

          Und ich war mir natürlich nicht zu blöd, den Beweis dafür anzutreten.

          q.e.d.

          • @pitpit pat:

            Da gibt es nichts zu beweisen. Entweder man ist links und international oder national und damit rechts. Klar, die Apologeten Lafontaines und Wagenknechts, die einen dritten nationalen Weg ins Himmelreich sehen, sie gibt es, aber sie putzen lediglich den Rechten damit die Schuhe.

            • @Rudolf Fissner:

              "Entweder man ist links und international oder national und damit rechts." (Zitat: Fissner)

              Und schon haben wir die Welt schön übersichtlich geordnet in Gut/Böse, Schwarz/Weiß, Freund/Feind und brauchen uns nicht mehr mit lästigen Differenzierung rumplagen.

              Es lebe das Schubladendenken! Von allem Andern kriegt man eh nur Kopfweh, gell.

          • @pitpit pat:

            Nachtrag: Für Lafontaine gilt natürlich auch mein Kommentar weiter unten.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Wo ist denn LOWANDORDER, wenn man ihn braucht?

     

    Der kennt sich aus mit dem Scheiss. Ich denke ja auch, wenn ich keine Nazis in meinem Lokal haben will, dann muss ich sie auch nicht dulden.

     

    Umgekehrt wird es ja auch witzig. Kein Linker hätte wohl darauf bestanden, Einlass in den "Henker" in Oberschöneweide zu bekommen. Das war ein Weile das berüchtigste Nazilokal in Ostberlin.

     

    Wäre man rein gekommen, hätten sie einen gewittert, die Körperverletzung wäre einem sicher gewesen.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Muss man nicht gut finden, ist aber nicht rechtswidrig, ab S. 4:

       

      //juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&nr=59967&pos=0&anz=1

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Dhimitry hat es unten schon recht präzise dargestellt: Das Hausrecht ener Gaststätte darf nicht zur Diskriminierung wegen Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, wegen des Geschlechts, der Religion, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität gebraucht werden (vgl. § 19 AGG).

       

      Von politischer Gesinnung ist nicht die Rede ("Weltanschauung" fehlt sogar extra). Also darf der Hausherr da nach Belieben entscheiden.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @88181 (Profil gelöscht):

      Och, ich habe mal mit ein paar Gestalten gequatscht, die vor dem Lokal rumhingen. Und ich sehe nicht gerade "arisch" aus. Für den Odinstrunk oder so habe ich mich aber nicht interessiert. :-)

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        Da haben andere weniger Glück gehabt. Die Gegend um den "Henker" und die Brückenstraße galt als Schwerpunkt rechter Straftaten.

         

        Vor allem Köperverletzungen wurden den Gästen des Lokals zugeordnet.

         

        Und jetzt fällt mir ein, dass der Bums in Niederschöneweide und nicht Oberschöneweide war.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @88181 (Profil gelöscht):

          Stimmt, aber die Nazis sind schon noch da. Gegenüber vom Bahnhof gibts ein paar Lokale (u.a. den Eisenbahner oder wie der heißt) und in dem Lokal eingangs der Straße, die parallel zur Brückenstraße verläuft, hängen sie wohl auch noch rum. Ferner soll der Club Cojote auf der Seite von Oberschöneweide auch in rechter Hand sein (allerdings ist die Info schon ein bisschen älter und ob sie stimmt, weiß der Henker :-)). Jedenfalls nehme ich heute weniger nach Nazis aussehende Personen in Gesamtschöneweide wahr und der "Henker" ist jetzt eine Pizzeria. Aber die sind ja wohl nicht verschwunden, sondern nur woanders.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @849 (Profil gelöscht):

            Und die Pizzeria heißt jetzt "El Boia".

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @88181 (Profil gelöscht):

              Ne, Anima é Cuore (Seele und Herz), wenn sie nicht in den letzten Wochen schon wieder umbenannt wurde. Besitzer sollen laut TAZ Libanesen sein (http://www.taz.de/!5291945/). Na, da hat sich das Warten doch gelohnt. :-)

  • Artikel 3 (3) GG: "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden"

     

    Haben wir in Deutschland nun bald amerikanische Verhältnisse? Sind hier diesmal die Linken die Vorreiter?

     

    Wenn das Schule macht, dann werden auch bei uns Bäcker Schwulen die Hochzeitstorte verweigern. //http://www.taz.de/!5510418/

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Beim Artikel 3 des GG handelt es sich um ein Grundrecht. Chrakteristisch für die Grundrechte ist, dass dabei die Staatsgewalt der Adressat ist. Der Staat darf also nicht aus politischen Gründen diskriminieren. Privatpersonen aber schon!

       

      Auszug aus Wikipedia:

       

      "Gemeinsam ist den Grundrechten, dass sie primär den Staat verpflichten, und zwar unabhängig davon, ob es sich um Exekutive, Legislative oder Judikative, Bund oder Land handelt. Keine Rolle spielt auch, ob der Staat unmittelbar oder mittelbar (etwa durch Selbstverwaltungskörperschaften), ob er privatrechtlich oder öffentlich-rechtlich oder gar durch juristische Personen des Privatrechts tätig wird: stets ist die öffentliche Gewalt grundrechtsverpflichtet (Art. 1 Abs. 3 GG)."

      https://de.wikipedia.org/wiki/Grundrechte_(Deutschland)

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      ...okay, ich stimme Ihnen zu [...]

       

      Kommentar gekürzt. Bitte verzichten Sie auf pauschale Diffamierungen. Danke, die Moderation

      • @81331 (Profil gelöscht):

        Sie könnten sich ja dort als Türsteher melden und für jeden Gast erst mal einen Eignungstest dürchführen.

         

        Abgesehen davon geht es hier nicht um geistig Behinderte, ich find ehrlich gesagt auch ein wenig ekelig wie Sie hier geistige Behinderung für abwertende Späßschen verwursten. Gegen Rechstextreme gibt es bessere Vorgehensweisen.

        • @Rudolf Fissner:

          Dito. Auf die behindertenfeindliche Äußerung wollte ich auch gerade hinweisen.

    • @Rudolf Fissner:

      GG Artikel 5a Abs. 1:

       

      "Wer die Menschenwürde und den ganzen Kladderadatsch doch antastet, der ist doof und darf gehänselt werden."

       

      In meiner Ausgabe steht das schon drin.

      • @pitpit pat:

        Gehänselt werden ist immer drin. Ist ja meist amüsante menschliche Komunikation.

        Muss man aber auch einen Ort für haben. Und das sind auch Kneipen. Da beist sich ihr No. 1 § aber in den kleinen Zeh.

        Es fehllt bei Ihnen der § 00, der die Berechtigung, den Zugang zum Kladderradatschen/gedatsch-werden festlegt.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Jaja, schon. Aber: wo ich Hausrecht habe, kann ich mir meine Gäste aussuchen. Und wenn ich keine Nazis bedienen möchte, dann bediene ich eben keine Nazis.

      • @970 (Profil gelöscht):

        Es mag ja so sein dass Unternehmer sich über alls das hinwegsetzen können. Muss man deshalb als liberaler Linker die Rechte der Unternehmer verteildigen?

        • @Rudolf Fissner:

          Ihr Hausrecht ausüben dürfen auch Arbeiter, Bauern und Studienräte, keine Sorge...

           

          Der Gleichheitsgrundsatz verpflichtet nicht JEDEN, alle Menschen gleich zu behandeln, sondern prinzipiell mal nur die Staatsgewalt (Art. 1 Abs. 3 GG). Die kann Gesetze erlassen, um gewisse Grundsätze auch in die Privatgesellschaft zu tragen, aber nicht beliebig. Im Fall des AGG klammert der Gesetzgeber bis auf Religion alle Gesinnungsmerkmale vom zivilrechtlichen Diskriminierungsschutz aus - bewusst. Als "liberaler Linker" werden Sie sicher auch Verständnis dafür haben, dass selbst Unternehmer schon noch irgendwie entscheiden dürfen, mit wem Sie Geschäfte machen wollen und mit wem nicht.

        • @Rudolf Fissner:

          Muß eine Wirtin sich von Rechten belästigen lassen?

          • @Hampelstielz:

            Wie kommen Sie auf diese abwegige Frage? Wollen Sie eine Differenzierung bei Belästigungen von Wirtinen und wenn ja welcher Art?

            • @Rudolf Fissner:

              Den Artikel gelesen oder einfach nur getriggert worden?

              • @Hampelstielz:

                Sie schreiben allgemein „eine Wirtin“, beziehen sich aldo nicht auf den Artikel. Und was ist missverständlich daran, dass ich die Frage ob Menschen belästigt werden dürfen für panne halte?

  • Also das Hausrecht gestattet das nicht. Es ist ein Fall von Diskriminierung und widerspricht der Gaststätten-Konzession. Ähnliche Fälle sind ja schon öfters in Discos passiert.

     

    Wenn ein AfDler klagt, dann kann der Laden sogar dichtgemacht werden. Ganz egal wie man zur AfD steht.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Dann sind aber zur Zeit der U.S.-amerikanischen Besatzung, ähm der sich hier eingenistet habenden Freundschaftsarmee, so einige Diskriminierungen passiert, denn an einigen Kneipen war zu lesen, dass GIs unerwünscht seien.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @el presidente:

      Diskriminierung aus politischen Gründen fällt aber nicht unter das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, oder?

       

      Auf welcher Gesetzesgrundlage sollte der Laden dicht gemacht werden können?

      https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeines_Gleichbehandlungsgesetz#Rechtfertigung_von_Ungleichbehandlungen

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Grundgesetz. Artikel 3, Absatz 3: https://www.bundestag.de/parlament/aufgaben/rechtsgrundlagen/grundgesetz/gg_01/245122

        • @Rudolf Fissner:

          @Rudolf Fissner Grundgesetz, Artikel 1, Absatz 3: "Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht."

           

          Das Gundgesetz bindet den Staat, nicht die Bürger. Die Bürger werden auf Grund einfacher Gesetze gebunden, in diesem Fall das AGG. Und das schließt die Handlungen der Wirtin nicht aus.

        • @Rudolf Fissner:

          Lesen Sie mal in Art. 1 Abs. 3 GG nach, wen die Grundrechte unmittelbar binden ("Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung"). Kreuzberger Wirte sind nicht erwähnt.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Ich bin kein Anwalt, aber ich habe sowas mal mitbekommen vor Ewigkeiten. Die Disco/Gaststätte ist ein öffentlicher Ort - damit verdient sie ja Geld- und sie darf niemanden diskriminieren, auch "Weltanschauung " nicht. (Sonst könnte sie auch die Kinder von AfDler ausschliessen).

         

        Jedenfalls in dem Fall, den ich mitbekam, stellte die Disco dann "Clubausweise" an der Tür aus. Später wurde sie dann dichtgemacht- bzw verlor ihre Schankkonzession, weil kein öffentlicher Ort mehr.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Nochmal nachgechlagen, Hausverbote aus politischen Gründen sind zulässig:

         

        "Die Erteilung eines Hausverbots kann damit grundsätzlich völlig willkürlich erfolgen – eine Überprüfbarkeit ist nicht möglich. Zu entscheiden wem Zugang gewährt wird und wem nicht, obliegt allein dem Eigentümer als Hausrechtsinhaber.

         

        Von diesem Grundsatz bestehen aber Ausnahmen:

         

        Begrenzt ist die Ausübung des Hausrechts zunächst durch die Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Hier sieht der Gesetzgeber explizit Fälle vor, in denen eine willkürliche Ungleichbehandlung unzulässig sein soll. Eine Ungleichbehandlung aufgrund der politischen Ansichten ist aber nicht vom Anwendungsbereich des AGG erfasst. Dieses sieht nur ein Diskriminierungsverbot wegen der Weltanschauung vor – die aber parallel zur Religion auszulegen ist. Allgemeine politische Ansichten fallen nicht darunter. Dies bestätigt auch der BGH:

         

        „Aus den Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG), die im Zivilrecht den Schutz vor Diskriminierungen regeln, ergeben sich unter diesem Gesichtspunkt keine Beschränkungen bei der Ausübung des Hausrechts. Der Gesetzgeber hat nämlich bewusst davon abgesehen, das Diskriminierungsverbot auf Benachteiligungen wegen politischer Überzeugungen zu erstrecken.“"

        http://www.juraexamen.info/bgh-zulassige-ausubung-des-hausrecht-ausschluss-von-udo-voigt/

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Ja, so isses. Solange man das Hausrecht hat und man das AGG beachtet, hat man juristisch wenig zu befürchten. Wen man in seine Räume hineinlässt, ist die eigene Sache. Gilt z.B. auch wenn Vereine, Bürger-Inis etc. Räume gebucht haben und entsprechend dies dann vorher so ankündigen. Rein praktisch gesehen ist das Hausverbot zunächst auch einmal eine politische Aussage, Fragebögen am Eingang werden wohl nicht ausliegen. Wenn es im Lokal dann jedoch Ärger gibt, kan der Hausherr auch auf unterer Eskalationsstufe rasch handeln.

          Und liebe MitkomentatorInnen, die AfD ist kein friedliches Kaffeekränzchen im demokratische Diskussionhorizont, sondern eine rechtsextreme Partei, die einen Gesellschaftwechsel erzwingen will und mehrfach deutlich gemacht hat, wie sie dann mit ihren Gegners umgehen wird. Ich bin sehr dafür, sie auszugrenzen, soweit es juristisch zulässig ist. Irgendwo muss jeder da mal ein Schnitt ziehen können.

          • @Hans aus Jena:

            Noch eine Ergänzung: Ein Bedispiel sind ja auch die verschiedenen Clubs. Auch da kann der Betreiber den reinlassen, den er will (unter Beachtung AGG). Da genügt manchmal ja schon die falsche Kleidung, um nicht reinzukommen. Und keiner würde vor Gericht recht bekommen, wenn er dagegen klagen würde. Und das Cafe legt eben seine politische Kleiderordnung fest. Wieso ich das gut finde, habe ich erwähnt.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @74450 (Profil gelöscht):

          Soweit zur rechtlichen Einschätzung.

           

          Die entscheidende Frage für mich ist nach wie vor nicht geklärt, wieso AFD-Mitglieder Hausverbote in Kneipen kriegen sollen. Weil sie die "falsche" Gesinnung haben? Wer legt das fest? Die Gesinnungspolizei?

           

          Unter einer offenen Gesellschaft verstehe ich etwas anderes.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Entscheiden müssen das jeweils die Betreiber*innen der Lokale. Ich persönlich würde Arschlöchern nicht pauschal Hausverbot geben, da ich gerne diskutiere und Arschlöcher meist keine Argumente haben. Aber das muss wirklich jemensch für sich selbst entscheiden.

             

            Dass Mitglieder von Parteien in bestimmten Lokalen unerwünscht sind, ist aber nicht ungewöhnlich. Viele Lokale oder Geschäft schreiben auch ganz einfach "if-you-are-racist-sexist-homophobic-dont-come-in" ans Fenster.

            https://indulgy.com/post/hkVBPV5tU2/ifyouareracistsexisthomophobicdontcomein

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @74450 (Profil gelöscht):

              Danke für den Link, der mir mal wieder zeigt, dass das Leben in der Großstadt anderen Gepflogenheiten folgt als auf dem flachen Land oder kleineren Städten.

               

              Allerdings bleiben Zweifel, ob sich solchermaßen gelabelte Menschen auch selbst so sehen. Selbstbild und Fremdbild sind oft zwei unterschiedliche Seiten der Medaille.

          • 9G
            970 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Weil's Nazis sind, und wenn man das jemandem noch erklären muss nach Gaulands Geschwafel, macht's die Sache nur noch schlimmer.

             

            Ich möchte jedenfalls nicht neben 'nem AfD-Wähler sitzen. Es gibt einfach menschenverachtende Weltanschauungen, die ich nicht tolerieren kann, will und muss.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @970 (Profil gelöscht):

              Gut. Diese Freiheit haben Sie. Und ich habe die Freiheit zu sagen: hinter solch einer Fahne werde ich niemals hermarschieren.

               

              Nicht jedes AfD-Mitglied ist wie Herr Gauland. Und Sippenhaftung war noch nie ein Ersatz für fehlende Argumente. Eher ein Vorwand für die Bedienung eigener Ressentiments.

               

              Ich kenne nur Personen. Und die machen den Unterschied aus.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Der Kneipenpächter. Inwieweit die Sache sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.

             

            Ich stehe gerne mal bei öffentlichen Veranstaltungen an der Tür. 'Rechte' haben dort auch nix verloren, was sie aber auch wissen. Rein kommt trotzdem jeder, solange er sich nicht durch Äußerlichkeiten eindeutig als solcher zu erkennen gibt. Einen Gesinnungstest an der Tür fände ich bedenklich.

            Auf der anderen Seite fliegt jeder raus, der sich nicht zu benehmen weiß...

            Und das bestimmt, in der Tat, die 'Gesinnungspolizei vom Dienst'. Wer auch sonst in dem Moment.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Sebas.tian:

              Was das (fehlende) Benehmen angeht: logo. Aber dies ist nicht zwingend an eine bestimmte Parteizugehörigkeit gebunden.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @76530 (Profil gelöscht):

            Wo auch sonst sollten AfDler mit anderen Menschen reden und diese mit jenen, wenn nicht in der Kneipe?

             

            Ich bremse zudem auch für Nazis, denn schließlich sind das auch Menschen, wenngleich fehlgeleitete.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ginge ein*e AFDler*in in die Kneipe - die Mitgliedschaft kann von der Wirtin gar nicht nachgeprüft werden. Offensichtlich würde eine (AFD-analoge) Haltung, wenn diese sich in Verhalten und Gesprächen zeigt. Daraufhin ließen sich Kneipenbesucher*innen erst hinauswerfen. Und ja, ich halte das auch für legitim. Leute wollen sich so eine Scheiße eben nicht immer, überall geben. Mensch bedenke auch, dass AFD-analoge Haltungen Kneipenbesucher_innen direkt treffen.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @Uranus:

                Wenn die Wirte nach Ihrer "Definition" handelten, wären die Kneipen wohl viel leerer. Die "besseren Leute" können ja in die Weinstuben gehen. Da findet sich ein eher weltoffenes Publikum. :-)

                 

                Aber natürlich bin ich nicht dagegen, dass man jemanden, der rumpöbelt oder durch laute rechte oder rassistische Äußerungen auffällt, rauswirft. Aber solange die Leute - wenn auch emotional - miteinander diskutieren, wäre mir als Wirt jeder willkommen.

                 

                Was anderes wäre es, wenn die AfD in meiner Kneipe ihren Stammtisch würde abhalten wollen.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @849 (Profil gelöscht):

              So isses - und nicht anders. ^^

  • Damm hat sie wohl alles richtig gemacht. Hausrecht ist Hausrecht.

  • "„Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass Nazis generell inkl. zur Fußball-WM bei uns nicht willkommen sind. Und damit meinen wir ausdrücklich Anhänger der AfD.“"

     

    Aus gegebenem Anlass weise ich darauf hin, dass Nazis generell inkl. zur Fußball-WM bei mir nicht willkommen sind. Und damit meine ich ausdrücklich Anhänger der AfD.

     

    Da geht es nicht um "Gesinnung" (allein das Wort – was für eine Entgleisung), bei der AfD geht es um bewusste Hetze und Rassismus. Dies wir von mir ausdrücklich abgelehnt.

     

    Danke Frau Birgit, dass Sie mutig Haltung gezeigt haben.

    Das hat für mich nichts mit Intoleranz zu tun, sondern mit Hausrecht, Demokratie und friedvoller Gesellschaft – denn in einer solchen will ich aus ^^unerfindlichen^^ Gründen leben.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Persönliche Vorlieben sind das Eine, sprachliche Regelungen das Andere. Der Sprachterminus "Gesinnung" gehört - jenseits subjektiver Vorlieben - nun mal zum allgemeinen deutschen Sprachschatz.

       

      Ausgrenzung war für mich noch nie ein probates Mittel. Auch und gerade gegenüber Mitgliedern einer Partei, die ich für gefährlich halte. Ich kann in einer Haltung von Ausgrenzung und Ausschluss nichts mutiges sehen. Mutig wäre als Zeichen kämpferischer Vernunft eine knallharte inhaltliche Auseinandersetzung überall dort, wo dies möglich ist.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        und @ ATALAYA

         

        Das Wort "Gesinnung" hat für mich leider ein Nazi-Gschmäckle…

         

        Nur weil es zum allgemeine deutschen Wortschatz gehört, muss es nicht verwendet werden.

        Ich persönlich würde Ansicht oder Anschauung bevorzugen.

         

        Und ab eines gewissen Grades an Menschenverachtung, die bei der AfD unstreitig vorhanden ist, kann ich persönlich nicht mehr von Toleranz sprechen, denn für Menschenverachtung darf es m. E. keine Toleranz geben.

        • @Frau Kirschgrün:

          Versteh ich, mit dem "Gschmäckle".

          Geht mir beim Wort 'Führerschein' auch so...

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Ich kann schon verstehen, dass für manche das Wort Gesinnung negativ besetzt ist, insofern es zum einen ohnehin dabei ist, in der Versenkung zu verschwinden (also nicht mehr viel gebraucht wird, altmodisch wirkt und damit vergangene Zeiten evoziert), zum anderen weil es mit Gesinnungsschnüffelei assoziiert wird, deren Perfidie wir von den Nazis und der DDR kennen.

           

          Aber im Grunde bezeichnet "Gesinnung" laut Duden die geistige und sittliche Grundeinstellung eines Menschen, wobei die Vorsilbe "ge" (wie auch bei Geselle, Gewissen) so was wie "(geteilt) mit" bedeutet.

           

          Mit Menschenverachtung ist es indes so eine Sache. Wir sehen sie täglich, sie ist in vielen Ländern Staatsräson, auch durchaus in der Politik unseres Staats, gerade die Wirtschaft und Außenwirtschaft betreffend.

           

          Ich will nun die AfDler bestimmt nicht freisprechen von der Schuld an ihrer Verbohrtheit, aber von nichts kommt auch nichts.

           

          Dass ein großer Teil der Bevölkerung hermetisch denkt, halte ich zudem für ausgemachte Sache. Das wird umso Offensichtlicher, je größer der reale oder gefühlte Druck ist. Und je mehr Leute sich das Maul aufzutun trauen, umso mehr Gesellen bekommen sie. Der Spießer ist ja nur im Verein mutig.

           

          Man muss insofern den Einzelfall sehen, um wirklich von Menschenverachtung sprechen zu können, auch wenn die Partei natürlich bisher den Eindruck macht, als sei diese ihr Hauptmarkenzeichen.

           

          Gauland ist da wahrscheinlich bloß ein geschickter Demagoge, der seine Fühler immer wieder absichtlich nach ganz rechts ausstreckt, während Weidel die "diverse" mimen darf.

           

          Meine Erfahrung aus dem vergangenen Wahlkampf, bei dem ich mit einer Reihe AfDler gesprochen habe, ist jedoch nicht, dass sie durch und durch intolerant wären. Insofern weiche ich der DIskussion mit ihnen auch nicht aus und sage ihnen höflich, aber bestimmt, was ich von ihren Ideen halte. Ob's wirkt, weiß ich nicht, aber unversucht mag ich das auch nicht lassen.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Es ist jetzt nicht so, dass ich nicht wüsste, was "Gesinnung" heißt/bedeutet. Schon klar, oder?!

            -

            -

            "Dass ein großer Teil der Bevölkerung hermetisch denkt, halte ich zudem für ausgemachte Sache."

            Das ist ja das Gefährliche m. E., dass das auf so unreflektierten Boden fällt.

             

            Und gerade solche Leute stimmen sehr schnell allem zu, was auch nur irgendwie "plausibel" klingt. Klingt! Da wird nicht überprüft, nachgedacht, hinterfragt.

            Da wird jubelnd mitgelaufen. Egal wobei oder für was – wenn mal eine gewisse Hemmschwelle überwunden ist.

            Gruselig. Finde ich.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Frau Kirschgrün:

              Das mit der Hemmschwelle macht mir auch Angst. Die kommen alle auf einmal aus ihren Löchern und verpessten die Luft mit ihren fauligen Reden. Kriegt man ja vielleicht bei der TAZ noch nicht so mit, aber sonst im Internet und draußen ebenso...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Frau Kirschgrün:

          Da wären wir wieder bei der Frage subjektiver Vorlieben. Was den Begriff "Gesinnung" angeht, steht es natürlich jedem/r frei, den durch einen anderen Begriff seiner/ihrer Wahl zu ersetzen.

           

          Ich unterscheide gerne zwischen Argument und Argumentierendem. Nicht bei jedem AfD-Mitglied ist eine braune Weltanschauung mit entsprechenden Implikationen gegeben. Wollen Sie eine Sippenhaftung? Radikalenerlass reloaded?

           

          Wie ich bereits an anderer Stelle schrieb, halte ich Ausgrenzung und Ausschluss für den falschen Weg. Ich streite mich lieber mit einem AfD-Mitglied (kenne keines persönlich) als ihn zum Opfer zu stilisieren, das er nicht ist.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Worüber soll denn mit einem Rassisten gestritten/diskutiert werden?

            Das ist einfach indiskutabel. Der lässt sich doch nicht überzeugen, dass das, was er denkt, menschenverachtend ist.

             

            Sippenhaft? Darum geht es doch gar nicht.

            In der AfD wird so getan, als ginge es "um Deutschland" (sowieso sehr schwammig m. E.), und deswegen "hängen" sich da so viele dran, und die wahren Ziele werden kaschiert, aber es geht um anderes.

            Es geht um Hetze und um Rassismus.

             

            Ich bleibe dabei, das sind für mich Verbrechen. Worüber wollen Sie mit einem Dieb diskutieren (mit einem Dieb diskutiert man nicht, außer, sie wollen etwas hergeben), oder mit einem Mörder? Dass Sie anderer Meinung sind als er, aber wenn das seine Meinung ist, "darf" er Sie umbringen? Darf er Gesetze missachten, weil er eine andere Meinung hat?

             

            Mir graut's vor Zuständen wie ab 1933. Und das ging damals zu Beginn auch eher schleichend…

             

            Wenn ein Wähler nichts mit Hetze und Rassismus, zu tun hat (zu tun haben will), dann muss er meiner Meinung nach eine andere Partei als die AfD wählen. Das ist und bleibt in meinen Augen eine gefährliche Partei. Und da ist mir zu viel Dummheit versammelt. Und Dummheit ist brandgefährlich.

            • @Frau Kirschgrün:

              "Der lässt sich doch nicht überzeugen, dass das, was er denkt, menschenverachtend ist."

               

              Tja ja, Feindbilder entstehen durch Zuschreibung. Bei der AfD wie bei allen anderen Menschen auch.

              • @Capitano:

                Dann sagen Sie mir doch, was genau Sie an den AfDlern so lieben, wenn Sie so ein Problem mit "Feindbildern" haben (die ja m. E. keine Feindbilder sind, sondern deutliche Hinweise auf mögliche große Gefahren)?

                 

                Das ist i. m. Augen Relativierungs-Sprech, um die AfD als Opfer darzustellen. Und eines ist die AfD gewiss nicht: Opfer.

                 

                Vielleicht von der dort versammelten Dummheit, aber keinesfalls der meisten ihrer Kritiker.

                 

                Wie reagiert denn die AfD auf Kritik?

                Darf ich raten?

                Gar nicht, denn Argumente haben die keine für ihren Rassismus.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Zumal der Ausschluss ("Ausgrenzung") dieser Leute für mich auch immer in dem Ruch steht, als Sündenbock für latente eigene Ressentiments herhalten zu müssen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @849 (Profil gelöscht):

          Wichtiger Hinweis!

  • „Der Staat ist verpflichtet zu verhindern, dass Familienväter und Frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter ihnen zu Billiglöhnen die Arbeitsplätze wegnehmen.“

    Nein, das hat kein AfD-ler von sich gegeben, sondern der spätere Gründungsvorsitzende der Linkspartei Oskar Lafontaine am 14.06.2005.

    "Frollein, bitte eine Runde Hausverbot für die LINKE!" ;)

    • @Saccharomyces cerevisiae:

      Whatabouttism?

       

      Eine Gaststätte ist weder eine Demokratie noch ein Rechtsstaat mit Gleichheitsgrundsatz. Wenn dem Wirt eine Partei insgesamt nicht passt, er aber einer anderen durchgehen lassen will, dass ihre Mitglieder sich dann und wann mal einen Klops leisten, dann ist es sein gutes Recht, seine Gäste entsprechend auszuwählen. Wem das nicht passt, kann ja woanders hingehen.

       

      Viele AfD-ANhänger machen es ja auch nicht anders: Betonen, dass es ihnen nur um eine Ablösung der ihrer Meinung nach rechtswidrigen Teile der Asylpolitik und des sonstigen Gekungels der etablierten Parteien geht und sehen großzügig darüber hinweg, dass ihre bevorzugte Partei unter gleichem Banner ihr Führungspersonal völkische Hetze predigen lässt.

      • @Normalo:

        Yap!

      • @Normalo:

        Der Betreiber einer öffentlichen Gastronomie muss sich ebenfalls an die Vorgaben des AGG (Allemeines Gleichbehandlungsgesetz) halten.

        Vielleicht sollten Sie sich erst einmal etwas tiefer in die Materie einlesen: https://www.uni-marburg.de/genderzukunft/veranstaltungen/mobtagarchiv/agg

        • @Saccharomyces cerevisiae:

          Hab ich schon gemacht:

          Das AGG ist auf eine etwaige Diskriminierung von (potenziellen) Gästen durch einen Gaststättenwirt aufgrund politischer Einstellung oder Parteiaffinität nicht anwendbar.

           

          Verboten ist nur Diskriminierung wegen der Religion und anderer, vom Individuum nicht beeinflussbarer Faktoren (Rasse, ethnische Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter, sexuelle Identität). Die PPP, die Sie da verlinkt haben, ist an dem Punkt etwas ungenau. Lesen Sie einfach § 19 AGG. Das geht schneller.

  • Das ist das Hausrecht der guten Damen.

    Und sind wir ehrlich - in Berlin gibt's ja wohl keine billigere und bessere Werbung. Nichtmal Flyer muss man mehr bestellen.

     

    Wie dem auch sei, es ist ihre Bar, damit hat sie Hausrecht und darf sich ihre Gäste raussuchen. Und niemand kann gezwungen werden einen Dienstleistung oder einem Service zu erbringen.

    Wir leben in einer freien Marktwirtschaft und nicht in der Slaverei.

     

    Dabei sollte - bei all dem Jubel über die Dame - aber eins klar sein: Der Grundsatz gilt auch für die "Anderen" - auch für den Bäcker, der eben keine Torte für eine schwules Päärchen backen will.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Der Bäcker hat grade vor dem Supreme Court gewonnen.

  • So is es richtig.

    AfD raus aus den Rundfunkräten und Parteistiftungen und Bundestagsausschüssen.

    Gemeinsam schaffen wir es!

    Die Integration der Geflüchteten und die soziale Verbesserung der Lebenslagen aller.

    • @nzuli sana:

      Darf ich annehmen, dass ihr "wir" und "aller" den gemeinen Afd-Wähler nicht mit einschließt? Und wie genau verbessert sich meine persönliche Lebenslage, wenn anstatt einer Afd-Figur ein Linker im Rundfunkrat seine Aufwandsentschädigung abgreift?

  • Guter Laden! Menschenfeinde ausgrenzen!

  • Meinetwegen. Soll sie machen. Ist ihr Geschäft. Kann sie reinlassen, wen sie will. Und nicht reinlassen, wen sie will.

     

    Ich hoffe allerdings, sie kommuniziert das auch klar im Hause, nicht nur über twitter. Man möchte ja wissen, woran man ist.

  • Ich finde es gut und richtig, wenn gegen Homophobe vorgegangen wird. Homophobe Adfler, homophobe Hooligans, homophobe Islamanhänger etc. Und bitte nicht zwischen diesen Gruppen relativieren.

  • Oh je, das spontane twittern...

    Es sollte sich doch langsam rumgesprochen haben, dass die explizite Ausgrenzung von Anhängern dieser selbstbenannten Alternativpartei Shitstorms zur Folge hat...

    Da wäre es doch wesentlich zielführender, darauf hinzuweisen, dass Diskriminierung jedweder Art in der Lokalität von der Betreiberin unerwünscht ist und zu Hausverbot führt...

    • @HopeDrone:

      "…dass Diskriminierung jedweder Art in der Lokalität von der Betreiberin unerwünscht ist und zu Hausverbot führt..."

       

      Was wenn der Punkt überschritten ist, an dem sein Hausrecht zu nutzen nicht mehr möglich ist, weil die AfD und artverwandte Gruppen so groß geworden sind, wie das 1933 schon einmal war?

       

      Faschismus (Rassismus auch) ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Das muss ich nicht "tolerieren" – da gibt es nichts zu tolerieren. Da gibt es eindeutig eine Grenze, die – ich wiederhole mich – nicht eingerissen werden darf.

      • @Frau Kirschgrün:

        Ja, wenn, Frau Kirschgrün, wenn... Aber dem entgegenzuwirken wird ja in diesem Fall glücklicherweise bereits vom Hausrecht Gebrauch gemacht.

        Zählen Sie etwa Rassismus und Faschismus nicht unter "jedwede Art der Dsikriminierung"?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        2018 ist nicht 1933. Oder - mathematisch formuliert: es handelt sich um eine Ungleichung.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          ^^Danke für den Hinweis. Wäre mir fast entgangen.^^

           

          Herr Leiberg, ich schrieb doch "…wie das 1933 schon einmal war".

          Nichts von genauso ist es heute. Das ist m. E. keine "Ungleichung", sondern ein "Ver"gleich.

           

          Und m. E. sind Jahreszahlen keine mathematischen Zahlen, also auch keine Ungleichungen.

          Sag' ich jetzt mal so…

        • @76530 (Profil gelöscht):

          In der Übertragung ist 2018 eher 1928 meiner Meinung nach. 1933 kommt noch.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Sehr mutige Frau!

    Herzlichen Dank nach Kreuzberg!

  • Homophobe sind Idioten. Typen wie du die alles verdrehen um rechtes Gedankengut zu relativieren, sind auch rechts.

    • @Andreas J:

      Das hört sich ja nach einer ausnehmend differenzierten Weltsicht an.

    • @Andreas J:

      Ups, war für " SACCHAROMYCES CEREVISIAE"

      • @Andreas J:

        Danke für die oberlehrerhafte Belehrung, ich bin also "rechts" weil ich Ihrer Meinung nach "rechtes Gedankengut" relativiere.

        Homophobie ist aber kein rechtes Gedankengut, musste jedoch seitens der Betreiberin neben einem vagen Hinweis auf Handicapism für das generelle Hausverbot von "Nazis" herhalten.

        Statt sich mit den wirklichen Rechtsextremen auseinanderzusetzen wird doch nur beifallheischendes Marketing aufgezogen.

        Sind denn linke "Antizionisten" oder judenfeindliche (Nicht)-Migranten im Café Rizz weiterhin willkommen?

        Werden Sexisten gleich welcher Herkunft, Hautfarbe, Ethnie oder Religionszugehörigkeit dort gerne bedient?

        Sich dagegen zu äussern wäre doch mal ein mutiges Statement und nicht dieses ausgelutschte AfD-bashing.

        • @Saccharomyces cerevisiae:

          Einfach niemanden mehr reinlassen. Dann gibt's auch keine missverständnisse mehr...

  • Homophobie=Nazi?

     

    Alle (Neo)_Nazis sind Homophob?

    Das hätte der Michael von den Jungen Wikingern wissen sollen, dann würde er noch leben.

     

    Alle Homophoben sind (Neo)-Nazis?

    Der Duisburger SPD-Peter ist also ein Nazi, weil er den "Schwulen" nicht als "Außenminister" wollte?

    Hat der jetzt auch Hausverbot im Café Rizz?

    • @Saccharomyces cerevisiae:

      Menschen die zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit neigen finden Sie überall. Im kommunistischen China genauso wie in religiös geprägten Gesellschaften. Im Vatikan soll ja auch immer noch eine gewisse Homophobie vorherrschen und die Evangelikalen und Mormonen sind auch nicht so wirklich frei von Homophobie. Die Liste ließe sich noch endlos fortsetzen!

      https://www.queeramnesty.de/

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Frederik Andersen:

        Im Vatikan wird sich eher gern der Dienste von Strichjungen bedient. U.a. deshalb ist der Ratz ja wohl zurückgetreten. Homophonie wird da nur fürs Volk gepredigt und von den eigenen "Sünden" abzulenken.

  • Gut so. Von Poggenburg und Co. haben viele hier in Sachsen-Anhalt schon längst die Nase gestrichen voll. Die Berliner sollten sich von diesen Hetzern nicht beirren lassen und konsequent bei ihrer Linie bleiben.

  • Bestimmte Gäste(gruppen) aus einem öffentlichen Lokal ausschließen ist immer ein Problem.

    Keine rechten Gäste haben wollen ist ok?

    Was ist dann mit "keine linken Gäste"/ keine "Grünen"?

    Und was wäre mit anderen "Subgruppen"? ( keine Schwarzen, keine Asylanten...)

    • 9G
      98999 (Profil gelöscht)
      @franz grell:

      Es gibt einen Unterschied zwischen Nazis, Linken, Grünen, Schwarzen und Asylanten. Wer ihn leugnet, ist selber einer. Kleine Hilfestellung: Die Nazis sind die Bösen!

    • @franz grell:

      Toleranz-Paradoxon:

      Das Toleranz-Paradoxon wird wirksam, wenn eine tolerante Macht aufgrund ihrer Toleranz intoleranten Kräften erlaubt, die eigene Toleranz einzuschränken oder gar abzuschaffen.

       

      Toleranz mit Toleranten!

    • @franz grell:

      Bescheuerte rechte Argumentation. Nur weil man intolerante rechte Personen nicht in seinem Umfeld haben möchte und dieses klar zu Ausdruck bringt, wird man von den Rechten als intolerant bezichtigt. Der Gipfel ist das für die Argumentation genau die Gruppen herangezogen werden ( Homosexuelle,Linke, Asylanten u.s.w.)die sie am liebsten in den Knast stecken oder abschieben würden. Deshalb ist dieser Vergleich für den Arsch. Toleranz einfordern aber selbst nicht in der Lage dazu. Scheinheilige rechte Kacke!

    • @franz grell:

      Seltsame Logik. Solange Rechte sich benehmen und sich unauffällig anziehen, sieht man ihnen ja ihre Gesinnung nicht an.

       

      Das klappt aber offenbar nicht. Und Gäste, die sich danebenbenehmen, kann jede Wirtin zweifellos entfernen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Professor Wagstaff:

        Merkwürdige Logik. Sich daneben benehmen hat etwas mit Verhalten zu tun, nicht mit einer - wie auch immer gearteten - Gesinnung.

         

        Die Intoleranz der AfD ist eine Seite der Medaille. Die Intoleranz der Wirtin des Café Rizz die andere.

         

        Btw: eine sicherlich erfolgreiche Marketingmaßnahme.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hier gelandet. Sorry. War als allgemeiner Kommentar gemeint.

    • @franz grell:

      Finden Sie es auch merkwürdig, dass in eine Frauensauna keine Männer dürfen?

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @jens richter:

        Aber sie dürfen doch desöfteren ins Frauenzimmer...

    • @franz grell:

      Relativieren der rechten Hetze sollten Sie sich sparen!

    • @franz grell:

      Lol - die anderen wissen sich halt zu benehmen. Solche Sprüche wirst du kaum von linken hören - sonst wären es nämlich keine. Herr Grell scheint mir nicht sehr ....!

    • @franz grell:

      solange nur von “rechten” “gäste “ eine Gefahr für alle anderen Gäste ausgeht(die hier ja eindrüvklich geschildert wird), hinkt der Vergleich.

      Davon ab gilt das Hausrecht.

      Pech gehabt.

    • @franz grell:

      Ihr Gebrauch des Wortes "Asylanten" lässt auf jede Fall erahnen mit wem Sie sich hier solidarisieren. Und ich glaube nicht das die "Grünen" dann mit BaseballSchlägern aufwarten würden. Dieses Opfernarrativ steht einer privilegierten Gruppe nun wirklich nicht zu.