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Armutsforscher zur SPD-Spitze„Hysterische Reaktionen“

Christoph Butterwegge im Interview über die neue SPD, Ulf Poschardts Kritik der hässlichen Bonner Republik und sein Buch „Die zerrissene Republik“.

Als Deutschland für Poschardt Scheiße aussah, weil die SPD Egalität verordnete: Parteitag 1975 Foto: Gesche-M. Cordes
Interview von Martin Reeh

taz: Herr Butterwegge, Sie wollten am Montag in Frankfurt mit Norbert Walter-Borjans Ihr neues Buch „Die zerrissene Republik“ vorstellen. Am Ende mussten sie es aber ohne ihn machen, weil er jetzt SPD-Vorsitzender wird und keine Zeit mehr hatte. Wie nehmen Sie die Debatte um die neue SPD-Führung war?

Christoph Butterwegge: Sowohl innerhalb der SPD als auch von den Mainstream-Medien gibt es massiven Druck auf die neue Spitze – verbunden mit dem absurden Vorwurf, Linksradikale übernähmen die Partei. Vielleicht tragen aber gerade die hysterischen Reaktionen auf eine demokratische Wahl dazu bei, dass in der SPD eine Aufbruchstimmung entsteht, vom „Agenda“-Kurs abzurücken. Schließlich ist mit Olaf Scholz derjenige Minister gescheitert, der als letzter Spitzenrepräsentant für diesen Kurs steht.

Mein Kollege Jörg Wimalasena von Zeit-Online hat getwittert: „Mir hat die Zeitungslektüre der vergangenen Tage noch einmal vor Augen geführt, in welcher intellektuellen und medialen Atmosphäre die Agenda 2010 gedeihen konnte.“

Das gesamte Establishment ist durch die Entscheidung der SPD-Mitglieder merklich aufgeschreckt und verunsichert. Dabei macht eine Schwalbe ja noch keinen Sommer, auch wenn sie als Pärchen auftritt. Schließlich ist die SPD keine andere Partei, als sie es vor vier Wochen war, nur weil Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken an der Spitze stehen. Die Befürworter der Schwarzen Null, der neoliberalen Reformen und des Sozialabbaus werden aber ungehalten, wenn ihr Kurs in Frage gestellt wird. Als Kritiker bekommt man sofort den Unmut jener zu spüren, die von der wachsenden Ungleichheit in Deutschland profitieren.

Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt hat vor wenigen Tagen ein „Lob der Ungleichheit“ geschrieben. Da kommen Sie auch drin vor …

… auf kuriose Weise.

Bild: Anja Krüger
Im Interview: Christoph Butterwegge

geboren 1951, erforscht seit Jahrzehnten wirtschaftliche, soziale und politische Ungleichheit in Deutschland. Bis 2016 lehrte der Politikwissenschaftler als Professor an der Universität Köln. Von 1970 bis 1975 und von 1987 bis 2005 Mitglied der SPD, kandidierte er 2017 als Parteiloser auf Vorschlag der Linkspartei für das Amt des Bundespräsidenten. Gerade ist sein neuestes Buch „Ungleichheit in der Klassengesellschaft“ im PapyRossa Verlag erschienen.

In Medien“ – also auch jetzt von uns – „werden Leute als Experten hofiert, die schon als Bundespräsidenten-Kandidaten der Linkspartei gescheitert sind“, schreibt Poschardt und meint damit Sie. 2017 sind Sie gegen Frank-Walter Steinmeier angetreten.

Es war kein Scheitern, weil ich zu den 94 Stimmen der Linken in der Bundesversammlung weitere 34 Stimmen auf mich vereint habe. Ich bin in diese Wahl ja nicht mit dem Ziel gegangen, mehr Stimmen als der gemeinsame Kandidat von SPD, CDU, CSU, FDP und Grünen zu bekommen, sondern wollte ein dreistelliges Ergebnis schaffen. Sämtliche Kommentatoren haben mein Abschneiden als persönlichen Achtungserfolg gewertet. Poschardts gehässiger Satz zeigt nur, wie verschnupft Konservative und Neoliberale reagieren, wenn sich jemand um das höchste Staatsamt bewirbt, der einen Finger in die Wunde der Armut und Ungleichheit legt.

Eine globale Oberschicht blickte schon damals entsetzt auf die bundesdeutsche Eleganzarmut, in der die Jacobs-Kaffee-Reklame und die Drombuschs die Speerspitzen bürgerlicher Arriviertheit repräsentierten“, schreibt Poschardt über das Nachkriegsdeutschland. Wenn ich das richtig verstehe, heißt das: Die Reichen hatten Geschmack, durften das aber wegen des Gleichheitsanspruchs in Deutschland nicht zeigen – und deshalb sah Deutschland einfach schrecklich aus.

In den fünfziger Jahren hat sich das westdeutsche Bildungs- und Besitzbürgertum darüber aufgeregt, dass nun auch Proleten im Urlaub nach Italien oder Spanien fuhren. Beim Konsum gab es scheinbar eine soziale Nivellierung, was Helmut Schelsky mit seiner einflussreichen Formel der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ zum Ausdruck gebracht hat. Dabei handelte es sich nur um eine Pseudoegalität. Denn auf Angleichungen in der Konsumsphäre zu schauen, lenkte davon ab, dass sich bei Familien, denen große Unternehmen gehörten, ein enormer Reichtum anhäufte. Flick fuhr nicht nach Rimini, dem Sehnsuchtsort vieler Bundesbürger.

Einen Punkt macht Poschardt, indem er auf den Gini-Koeffizienten bei Einkommen eingeht, der sich von 2005 an bis heute kaum verändert hat – es ist nicht alles ungleicher geworden. Hat er da denn nicht recht?

Es ist ein statistischer Taschenspielertrick, auf die Einkommen zu schauen. Entscheidend für die Reichtumskonzentration ist nämlich das Vermögen. Beim Einkommen beträgt der Gini-Koeffizient 0,29, beim Vermögen ist er auf 0,79 gestiegen und belegt die größte Reichtumskonzentration in der Euro-Zone. Man kann von einer US-Amerikanisierung der Sozialstruktur in Deutschland sprechen. Denn weit sind wir von den Vereinigten Staaten mit 0,82 nicht mehr entfernt – allen ideologischen Verbrämungen der Bundesrepublik als „Soziale Marktwirtschaft“ zum Trotz. Bei einem Gini-Koeffizienten von 1,0 würde einem Hyperreichen alles gehören.

Wie passt die deutsche Sonderkonjunktur inmitten der Eurokrise zu Ihrer These?

Schon zuvor, etwa ab 2005, sank durch das Anziehen der Weltkonjunktur die hohe Arbeitslosigkeit. Dies bewirkte aber keinen Rückgang der Armut, weil infolge der „Agenda“-Reformen und der Hartz-Gesetze mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Auch die Lohnquote stieg nicht. Laut DIW-Angaben sanken die Reallöhne von 40 Prozent der Beschäftigten im Vergleich zu den 90er Jahren sogar. Es gab mehr Armut trotz Arbeit, aber auch mehr Reichtum, denn niedrige Löhne bedeuten hohe Gewinne.

Die SPD steuert seit 2013 in der GroKo dagegen. Mit dem Mindestlohn, jetzt mit der Grundrente. Reicht Ihnen das nicht?

Die Große Koalition macht keine Politik gegen Armut und Ungleichheit. Der deutsche Mindestlohn ist zwar ein Fortschritt, aber immer noch der niedrigste in ganz Westeuropa. Auch die Grundrente ist kein „riesiger Sieg“ der SPD, wie Olaf Scholz behauptet, sondern nur ein sozialpolitisches Trostpflaster. 1,5 Millionen alte Menschen sollen mit höchstens 1,5 Milliarden Euro jährlich bessergestellt werden. Das sind durchschnittlich 80 Euro im Monat für jeden Grundrentner – kaum mehr als ein staatliches Almosen. Die Armutsrisikoschwelle der EU liegt bei 999 Euro für einen Alleinstehenden. Mit der Grundrente erreicht man im Bundesdurchschnitt gerade mal 890 Euro. Die Grundrentner sollten einen Lohn für ihre Lebensleistung erhalten, bleiben aber im Armutsbereich.

Sie übernehmen das SPD-Wording einer „Lebensleistung“, für die die Grundrente ausgezahlt werden soll. Den Begriff verstehe ich so, dass diejenigen, die die 35 Jahre Beitragszeit als Voraussetzung für die Grundrente nicht erfüllen, also viele Hartz IV-Empfänger, keine Lebensleistung vollbracht haben. Sie sehen in der Grundrente nicht das Bedürfnis der SPD, erneut zwischen hart arbeitender Bevölkerung und angeblich faulen Arbeitslosen zu unterscheiden?

Wenn man Menschen nach 35 Jahren Arbeit, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen besserstellt, weil sie von ihrer Minirente nicht leben können, wertet man damit niemanden ab. Auch wer die Anspruchsvoraussetzungen für die Grundrente nicht erfüllt, hat eine Lebensleistung erbracht, die angemessen honoriert werden muss. In einem reichen Land wie dem unsrigen müssen alle Menschen in Würde leben können. Deshalb bin ich ja auch für die Überwindung von Hartz IV und für höhere Regelbedarfe der Grundsicherung.

Zum Schluss noch einmal Poschardt: „Eine freie Gesellschaft produziert Ungleichheit. Eine erfolgreiche Gesellschaft toleriert soziale Unterschiede und besteht auf Chancengleichheit, die besonders vielen fleißigen Menschen den Aufstieg zu Wohlstand und Reichtum ermöglicht.“ Wie sehen Sie das?

Eine kapitalistische Gesellschaft erzeugt Ungleichheit, die – wie ich in meinem Buch belege – unter dem Einfluss des Neoliberalismus in unerträglicher Weise gewachsen ist. Es geht auch gar nicht um Gleichmacherei, sondern um die Verpflichtung des Staates, die Ungleichheit zu verringern und für einen sozialen Ausgleich zu sorgen.

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82 Kommentare

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  • Aktienbörsen sind eine Art von "Hütchenspielen", die eindeutige Verlierer (die große Masse) und eindeutige Gewinner mit leistungslos erworbenem Kapital (wenige, reiche Menschen – Menschen, die sowieso schon zu viel haben).



    Wenn das die Vorstellung von Gerechtigkeit und gutem Leben für alle Menschen ist, dann sitzen wir den leeren Versprechungen der Besitzenden auf, dass es JEDER Mensch "schaffen" könne.



    Eine dreiste Lüge, sonst nichts.



    Und wie immer, Ausnahmen bestätigen die Regel.



    Künstler, Erfinder, Kreative leisten zwar Dinge, die sie von anderen unterscheiden, im Kapitalismus wird deren "Gewinn" – eigentlich nur eine Kumpanei mit "totem Geld" – auch noch über die Maßen pervertiert.



    Es geht um:



    -Angemessenheit, um frei nach Kants "soll es Gesetz sein können für ALLE"



    -Verteilungsgerechtigkeit (alle, die WIRKLICH etwas leisten, können das nur MIT anderen Menschen schaffen)



    -Gerechtigkeit



    -Intelligenz; denn alle, die andere ausnutzen und ausbeuten, sind m. E. dumm wie Brot, weil sie vergessen, dass sie sich mittelfristig selbst das Wasser abgraben durch Ungerechtigkeit und durch Menschenverachtung, womit sie das gesellschafftliche Gesamtklima vergiften und selbst jede empathische Menschlichkeit verlieren.



    Sie funktionieren nur noch wie Vielfraße, weil sie jedes Maß – auch für die Umweltzerstörung und die Eigenverantwortung, die sich auch stark auf andere Menschen auswirkt, ignorieren.



    Und das Schlimmste: sie wissen ganz genau, was sie tun, denn sie wollen reich, reich, reich sein, sich über andere, sich über die Natur(gesetze) stellen, haben Allmachtsphantasien auf Kosten von allem, was um sie herum existiert – Rücksichtslose Macht eben. Und unreflektierten Kapitalismus als Denke.



    Alle, die etwas BEGEISTERT tun, dass es Nutzen und Entwicklung für viele, wenn nicht sogar für alle Menschen hat, sind anders motiviert.



    Sie verhalten sich entsprechend – altruistisch, verantwortlich, menschlich, bescheiden, denken VORHER nach.



    www.eindollarbrille.de/



    Aufmuth

  • Wer kann heute noch sagen, dass er mit dem Grundgesetz unter dem Arm herumläuft? Linke Sozialdemokraten sagten das früher, als die Mauer noch stand.

    Ehrlicherweise sollte die alt/neudeutsche "Elite" auch das Grundgesetz abschaffen und zur feudalistischen Verfassung des Kaiserreichs wieder zurückkehren.

    Mit großen Plakate über den Rechtsstaat feiert sich die Bundesregierung derzeit selber.

    Von dem demokratischen und sozialen Rechtsstaat, der das Selbstverständnis der Bundesrepublik ausmachte, ist keine Rede mehr.

  • Poschart war Schüler in einem Elite Internat, in Salem. Elite, nicht in Bezug auf Intelligenz oder Analysefähigkeit sondern eine reine Kader- und Ellenbogen-Schmiede reicher Blagen. Wieso erwartet man von so jemandem, der den entsprechenden Weg weiterverfolgt hat, etwas anderes als die Eliten mit Allen Mitteln zu Verteidigen und zu den Besitzstand dieser Klasse zu bewahren ? Das Interview mit Butterwege ist interessant und gelungen, nur wird sich mit Worten auch in Zukunft nichts ändern an den "herrschenden" und Ihren Verhältnissen.

    • @püppi von Wegen:

      Ach was! Geschätzte - thnx for assist 😎

      Der getroffene Hund - kann‘s -



      Bellen mit dem Schwanz.



      “LESERBRIEF DER WOCHE



      „Nennt man das Freiheit?“ - “



      taz.de/!251279/?goMobile2=1573344000000



      & Däh - Worum ging‘s genau??? 👺



      “Kolumne by Philipp Maußhardt



      Lob der Freiheit



      Im Elite-Internat Schloss Salem am Bodensee gelten Regeln, die sich eine Elite niemals gefallen lassen würde.



      taz.de/Kolumne/!5197184/

      kurz - Selber - Lesen - Posch - hart.



      vel



      Philipp Mauß hardt - 🗽 🗽 🗽



      & btw but not only - uns Leserbriefonkel



      “ Bernhard Bueb ist Autor der autoritären Erziehungsfibel



      „Lob der Disziplin“



      (Die eine eine Frage - Salembibel?;) 😈

      Fin -



      & Sach mal so -



      “Ha no.…lieber am …ein Foronkel als …“



      Eben.

  • Die SPD hält m.M. an der Verarmungsstrategie durch die Agenda 2010 fest.

    Sie repartiert ein wenig hier und da, aber die Grundstruktur bleibt gleich. Vor allem bleibt die Kombination aus SGB II und Riester-Reform, also Phasen der Nicht-Erwerbstätigkeit mit der Rentenreform eine Turbo-Verarmungsstrategie, die aber bei Menschen über 60 einschlägt, diese also dann trifft, wenn sie über Erwerbsarbeit am wenigsten dagegen tun können.

    Diesen Mechanismus wollte Schröder, Müntefering, Clement, Scholz und Riester gerne haben. Die SPD-Elite hat sich diese Kombination ausgedacht und heute machen sich viele Durchschnittsarbeitnehmer schon in die Hose, weil die Rente nicht mehr sicher, weil Armut im Alter ihnen passieren könnte.

    Und wenn schon arm, dann bitte würdevoll, nicht so bei der SPD-Elite: Diese armen Rentner werden durch und durch vom Staat kontrolliert, jeder Euro wird ausgegraben und abgezogen, es gibt zig Auflagen und das Bankkonto kann ohne Zustimmung der Betroffenen ausgespäht werden.

    Ich finde den 'Armutsforscher' fast noch zu mild in seiner Wortwahl.



    Die neoliberalen Ideen der SPD leiten die Partei bis heute.

    Selbst wenn die SPD alle wieder kassieren wollte, könnte sie das gar nicht mehr, sondern bräuchte mindestens die CDU und CSU.

    Mit denen hat die Partei auch schon koaliiert, war sich aber einig, weiter mit der Verarmungsstrategie zu operieren.

    Nun wer so borniert ist, der muss wohl bitter leide oder einfach verschwinden. Nach letzterem sieht es doch langfristig aus: Die SPD wird erst auf 15 Prozent, dann auf zehn Prozent und dann auf fünf Prozent absinken.

    Mag sein, dass auch die Union langsam abstirbt, aber die SPD ist m.M. dem Untergang schon sehr nahe gekommen.

    • @Andreas_2020:

      "Die SPD wird erst auf 15 Prozent, dann auf zehn Prozent und dann auf fünf Prozent absinken."

      das ist auch meine hoffnung und der trend scheint ja in diese richtung zu zeigen .aber wie lange wird es dauern?und wieviel schaden wird die spd vor ihrem verschwinden noch anrichten?

  • Butterwegge: "Poschardts gehässiger Satz zeigt nur, wie verschnupft Konservative und Neoliberale reagieren, wenn sich jemand um das höchste Staatsamt bewirbt, der einen Finger in die Wunde der Armut und Ungleichheit legt."

    Auch die Poschardts dieser Welt werden irgendwann begreifen, dass es in ihrer neoliberalen Welt nicht mehr schön ist, wenn man überall über obdachlose Menschen stolpert.

    Apropos Armut und Ungleichheit. Wieso müssen eigentlich in Deutschland schon 1,6 Millionen Menschen jede Woche an eine der 941 Tafeln anstehen um nicht zu hungern? Warum müssen arme Rentner Pfandflaschen aus den Mülleimern sammeln und weshalb gibt es in diesem reichen Land eigentlich 2,5 Millionen arme Kinder, wie der grüne Sozialexperte Sven Lehmann im Jahr 2018 anmerkte? Und weshalb gibt es in Deutschland seit Jahren 52.000 Obdachlose, obwohl wir im Grundgesetz den Art. 20 Abs 1 GG und den Art. 1 GG stehen haben? Fragen über Fragen; aber für solche sozialen Fragen interessiert sich der Chefredakteur von Welt und Welt am Sonntag, Ulf Poschardt, natürlich nicht.

    • @Ricky-13:

      Man stolpert nicht überall über Obdachlose. Im Übrigen kommen viele Obdachlose aus Ländern wie Rumänien und Polen, wo man mit Obdachlosen weniger barmherzig ist.

      • @Happyduck70:

        Der weltweite Austausch von Gütern und Kapital wird natürlich von unseren Politikern gerne gesehen, aber die Armut, die durch diesen Austausch noch vermehrt wird, die will man hier natürlich nicht haben. So funktioniert ein vereintes Europa aber nicht.

        Ich hatte übrigens nicht geschrieben, dass man jetzt schon überall über Obdachlose "stolpert", sondern das als Prognose dargestellt, wenn die Poschardts dieser Welt weiterhin dem Kapital huldigen und ihr Hirn auf Leerlauf belassen. Die Springerpresse wird hoffentlich auch irgendwann einmal einsehen, dass eine Welt voller Armut und Ungerechtigkeit auch für die Reichen nicht sehr lebenswert ist.

      • @Happyduck70:

        Sach mal so. Mal ab von herz&hirnlos.



        Bin des nachts häufig querbeet hier unterwegs per 🚲.

        Kommese doch - aber bitte nur kurzzeitig - besser is das - zB nach Kölle.



        &



        Laufens vom Bahnhof am späteren Abend - beispielsweise nur bis zu den Ringen. Newahr. Normal.



        & Däh!



        Selbst in der Breiten Straße - ab Nord-Süd-Fahrt - werdens kaum einen zurückgesetzten Geschäftszugang ohne Obdachlose finden - einschl. sonstiger etwas geschützter Bereiche querab.



        &



        In den Nebenstraßen & Plätzen sieht es nicht anders aus.

        kurz - Platte machen ist - wie die “Flaschenfischer“ ohnehin verschärft - weitgehend ubiquitär - Tendenz eindeutig zunehmend.

        unterm—— servíce — btw & not only -



        Art 1 Grundgesetz - GG - & Art 2 GG - Leben/Gesundheit - sind gewußt?(Ersichtlich nich - kerr - Menschenrechte



        Aber Logik - wa & s.o. ist wohl nicht so ehras. Schade. Is in 🦆hausen ja auch recht unterschiedlich verteilt. Gelle.



        Na ok. Bitter. Aber. Ooch wieder wahr •

        • @Lowandorder:

          Man kann auch in Hamburg vom Hamburger Rathaus über die Mönckebergstraße zum Hamburger Hauptbahnhof gehen (ca. 1 Km). Ab 22 Uhr liegen da Dutzende von Obdachlosen, die von den Prachtbauten (Elbphilharmonie), die in Hamburg gebaut wurden und immer noch gebaut werden sollen ("Elbtower" – ein 200 Meter hohes Hochhaus, das bis zu eine Milliarde Euro kosten soll), aber nichts haben.

          In Deutschlands Großstädten fehlen fast zwei Millionen bezahlbare Wohnungen. Allein in Berlin fehlen 310.000 bezahlbare Wohnungen und in Hamburg 150.000 Sozialwohnungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Stadtsoziologen der Humboldt-Universität Berlin und der Goethe-Universität Frankfurt im Auftrag der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

          Die Reichen feiern ihren Reichtum in Prachtbauten und die Armen werden obdachlos. Es gibt schon immer mehr obdachlose Menschen, die den steigenden Mietpreisen und der Willkür der Sozialbehörde zum Opfer gefallen sind.

        • @Lowandorder:

          Geht das auch in Hochdeutsch? Wir sind hier bei taz und nicht in irgendeinem Autoforum.

          • @Omar Dürüm:

            Autoforum? Fahr nur noch 🚲.



            &



            Da brauch ich ehna sicher nicht draufhelfen. Gelle.

    • @Ricky-13:

      Insgesamt haben Sie recht, daher nur zum Punkt Obdachlosigkeit:



      Das ist ein vielschichtiges Thema. Von der Bettelmafia und (klein)kriminellen Menschen aus dem (EU-)Ausland, die lieber ohne Obdach in Deutschland leben als ihre Haftstraße in der Heimat anzutreten über "gescheiterte" Existenzen, die Hilfe wollen oder deren Stolz die Inanspruchnahme staatlicher Hilfe verbietet bis hin zu Menschen mit (teilweise schwerwiegend) psychologischen Problemen, Traumata oder Suchterkrankungen, denen nur schwer und langsam geholfen werden kann, sich (wieder) in die Gesellschaft zu integrieren.

      Hier ganz einfach eine Problemlösung vom Staat zu fordern, ist naiv bis heuchlerisch. Obdachlosigkeit ist ein gesamtgesellschaftliche Problem, das die Zivilgesellschaft - mit finanzieller Unterstützung des Staats - lösen muss. Das fängt auf familiärer Ebene (z.B. Kinder vernünftig und liebevoll erziehen) an und geht bis ganz oben (z.B. Unterkünfte bereitstellen).

      • @Devil's Advocate:

        Ich gehe mal auf Ihren letzten Satz ein, ganz konkret: Unterkünfte bereit stellen. In Berlin gibt es immer weniger Wärmestuben, Notunterkünfte, Arbeitsräume für soziale Einrichtungen. Die Träger solcher Einrichtungen haben der neoliberalen Verwertung von Wohn- und Geschäftsräumen einfach nichts entgegenzusetzen. Da MUSS der Staat eingreifen. Das hat nichts mit Kindererziehung zu tun, die Kinder die da falsch erzogen wurden sind schon viel zu alt, als dass man ihnen mit Argumenten ihre egoistische, kaltschnäuzige und parasitäre Verwertungslogik noch austreiben könnte.

        • @Konrad Ohneland:

          Die Erziehung ist natürlich zukunftsgerichtet. Man muss ja auch langfristige Prävention betreiben.

          Aus einer schriftlichen Anfrage (ich meine, das war letztes Jahr) ging hervor, dass die Obdachlosenunterkünfte in Berlin tatsächlich weniger ausgelastet waren als die letzten Jahre. Sprich, es waren mehrere Plätze (vierstellig insgesamt) frei. Viele Obdachlose wollen sich nicht den Regeln der Unterkünfte beugen (z.B. kein Drogenkonsum). Dass finanzielle Förderung und Ehrenamt abnehmen, ist natürlich auch ein Problem. Wie hoch die jeweiligen Träger "Neoliberalismus" auf der Liste der Probleme einordnen, müsste man erfragen.

        • @Konrad Ohneland:

          "Die Träger solcher Einrichtungen haben der neoliberalen Verwertung von Wohn- und Geschäftsräumen einfach nichts entgegenzusetzen. Da MUSS der Staat eingreifen."

          Das sehe ich auch so.

          Unser zwölfter Bundespräsident ist doch in der SPD. Jetzt wo die SPD wieder sozial werden will, kann Frank-Walter Steinmeier doch endlich mal das theoretische Thema seiner Doktorarbeit - "Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit" - in die Praxis umzusetzen, damit demnächst nicht auch noch Kinder obdachlos auf der Straße sitzen müssen.

          [Frank-Walter Steinmeier: Bürger ohne Obdach, zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum, Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit; Giessen, Univ., Dissertation, 1991, Bielefeld]

  • Es gibt sehr viele "fleißige Menschen", die ihr Leben lang für einen Hungerlohn arbeiten, Herr Poschardt. Fleiß ist nicht das alleinige Kriterium für Wohlstand und Chancengleichheit besteht nur auf dem Papier.

  • Das ist sogar komplett unlogisch, was dieser Poschardt von sich gibt. Wenn die soziale Stufenleiter weiter auseinandergezogen wird, entstehen nicht mehr Stufen in "Wohlstand und Reichtum". Die Abstände werden nur größer und die Leiter reicht sowohl weiter nach oben als auch weiter nach unten. Ob da nun "Chancengleichheit" verwirklicht ist oder nicht, der Wohlstand steigt insgesamt nicht. Dafür aber Ausbeutung und Ungerechtigkeit.

  • Butterwegge: "Es ist ein statistischer Taschenspielertrick, auf die Einkommen zu schauen. Entscheidend für die Reichtumskonzentration ist nämlich das Vermögen."

    Es ist aber auch für die Veränderung der Vermögen die Verteilung der Einkommen relevant, und die Korrelation zwischen Einkommen und Vermögen.

    Vermögen ist trickreich zu bewerten. Da lässt man einfach mal die Rentenansprüche unter den Tisch fallen (die den Großteil des Vermögens der Arbeiterklasse ausmachen) und plötzlich sind die Griechen reicher als die Deutschen. Großes Drama. Wer's glaubt wird selig ...

    • @Descartes:

      Nein, der Gini-Koeffizient behauptet nicht, dass die Griechen reicher sind als die Deutschen. Hier geht es nicht um das durchschnittliche Vermögen pro Kopf, sondern darum, auf wie viele Hände sich das vorhandene Vermögen konzentriert - also die Schere zwischen Arm und Reich. Im folgenden Link ist beides aufgeführt. de.wikipedia.org/w...3%B6gensverteilung

    • 7G
      75064 (Profil gelöscht)
      @Descartes:

      ...und wieder ein feiner Taschenspielertrick: Rentenansprüche dem Vermögen zuzurechnen.



      Rentenansprüche wären dann Veröden, wenn sie so garantiert wären wie eine Millionen Euro auf der Bank, wenn man sie anlegen, vererben und anderen verkaufen könnte. Das aber kann man gerade eben nicht. Außerdem sind sie sehr leicht (durch einfache Gesetze) veränderbar und in ihrem Realwert - wie die letzten zwei Jahrzehnte gezeigt haben - sehr leicht massiv abzusenken.



      ...und was jetzt hier die Griechen sollen, habe ich nicht verstanden.

      • @75064 (Profil gelöscht):

        "...und was jetzt hier die Griechen sollen, habe ich nicht verstanden."

        Im Global Wealth Report des Credit Suisse RI steht Deutschland regelmäßig ganz unten was den Median der Vermögen der Bevölkerung angeht. Da sind auch die Griechen und Italiener immer reicher als die Deutschen.

        Die Ursache ist einfach dass die Ansprüche aus gesetzlicher Rente nicht berücksichtigt werden, aus privater Rente aber schon. Der Deutsche Arbeiter zahlt viel in die Rentenkasse und spart weniger privat, das verzerrt den Vergleich.

        Es ist daher ganz einfach, den deutschen Arbeiter reich zu machen: Umlageverfahren abschaffen, nur noch Privatvorsorge, und plötzlich sieht die Statistik viel besser aus und der deutsche Arbeiter ist reich, der Gini-Koeffizient wird viel niedriger.

        OK, real ist das für ihn natürlich nachteilig, aber wen interessiert das schon wenn man sowas wichtiges wie den Gini-Koeffizienten runterbekommt und den Median hoch?

      • 7G
        75064 (Profil gelöscht)
        @75064 (Profil gelöscht):

        Veröden - auch schön, diese Autokorrektur :-)

  • Die Ulf Poschardts, die Schorschs unserer Republik Welten fahren forsch Porsch "Freie Fahrt für Pferdestärken Herrenreiter*nnen ohne Tempolimit. Gib Gas, gib Gas, ich will Spaß". Mit ihrem Gehabe, Getöse, Getue lassen sie den Normalbürger wie in einem sozialtherapeutischen Setting spüren, was sie nicht fühlen, Anmutungen von Risikoanalyse, angesichts dessen, was sie unter Abbau betrieblicher Mitbestimmung, Demokratieverachtung in staatlichen, privaten Unternehmen, Einrichtungen, angesichts der durch die Agenda2010 Politik betriebenen 2- , 3- Klassengesellschaft in unserer Arbeitswelt über Ausweitung prekärer Arbeitsverhältnisse, Praktika unter dem Existenzminimum im Schilde führen, ohne das Ende, das Platzen dieser schuldengetriebenen Blasenwirtschaft zu bedenken, das ihr eigenes Vermögen verpuffen lässt, unter Null zu drücken vermag.



    Denn jeder zu gering ausgezahlte Lohn, Sozialabgabe, Pflegeleistung der, die den Mann, die Frau, Kinder, Asylanten, Migranten, Kriegs Geflüchteten nicht ernährt, im Alltag, Kindheit, Jugend, Alter, Pflege existenziell nicht absichert, ist gesellschaftspolitisch gewollt in Bälde rückwirkend als Schuldentitel einklagbar aktivierbar.



    Was der deutschen Gesellschaft, Wirtschaft nach 1945 bei 12 Millionen Zwangsarbeitern*nnen gelang, ihnen Entschädigung für vorenthaltenen Lohn, Sozialversichrungsbgaben bis zum Entschädigungsfonds 1997/2002 zu verweigern, muss nach Ende des Agenda2010 Zumutungdsregimes nicht gelingen, nicht, wenn SPD Justizministerin Chritine Lambrecht bei ihrer Gesetzesinitiative für ein Unternehmensstrafrecht Juli 2019 nicht nur de Lippen gespitzt hat, sondern diese zur Abstimmung im Bundestag für den Wechsel vom Opportunitäts- zum Legalititätsprinzip in der Wirtschaft zur Abstimmung einbringt.



    Wer dabei helfen will, nix wie ran, unterzeichnet meine Petiton



    weact.campact.de/p...just_launched=true

    • @Joachim Petrick:

      Es gibt genügend Jobs, bei denen man mit harter Arbeit reich werden kann, nur will die kaum noch einer machen. Den Menschen heute sind eben andere Sachen wichtig als sozialer Aufstieg. Laut der Vermächtnisstudie, die in der Zeit zu lesen war, sind es 80%, die mit ihren Lebensumständen zufrieden sind und sofern ich mich nicht irre ist die Tendenz steigend. Die Grünen waren schlau genug dies zu erkennen.

      • @FancyBeard:

        "Es gibt genügend Jobs, bei denen man mit harter Arbeit reich werden kann."

        Interessant, erzählen Sie doch mal, was das für Jobs sind, wo man mit "harter Arbeit" reich werden kann.

        Dass sich etwas ändern muss, bevor das "Fass der sozialen Ungerechtigkeit" uns allen um die Ohren fliegt, ist langsam auch einem der größten Kapitalisten dieser Welt klar geworden. Warren Buffett verschenkt nach und nach 85% seines Vermögens an fünf Stiftungen für wohltätige Zwecke. Nach der Forbes-Liste 2019 beträgt Buffets Vermögen rund 83 Milliarden US-Dollar. Der Finanzspekulant Buffett hat 83 Milliarden US-Dollar bestimmt nicht durch harte Arbeit bekommen. Für das viele Geld mussten Millionen arme Menschen schuften, die wahrscheinlich nicht mal täglich eine warme Mahlzeit hatten. Wissen Sie wieviel 83 Milliarden Dollar sind? Wenn ein Mensch 90 Jahre alt wird, dann könnte er von seiner Geburt bis zu seinem Tod, jeden Tag seines Lebens 2,5 Millionen Dollar ausgeben. Die Reichen werden immer reicher und die Armen müssen sich Nahrung schon aus dem Mülleimer fischen. Das ist die bittere Realität in dieser Welt - und auch schon im reichen Deutschland.

        There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning." („Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“). [Quelle: Warren Buffett, 2006 in der New York Times]

        • @Ricky-13:

          Buffet hat es aber nicht vom Ausgeben. Er ist einfach klug und geschickt und wahrscheinlich hat er hart gearbeitet.

          • @Happyduck70:

            "... und wahrscheinlich hat er hart gearbeitet."

            Sie hatten noch vergessen zu erwähnen, dass Warren Buffett auch immer nett zu seiner Mutter war und immer brav seine Suppe aufgegessen hat - darum hat die Göttin Fortuna ihn auch mit 83.000.000.000 US-Dollar belohnt.

        • @Ricky-13:

          Mit Reichtum meine ich die Möglichkeit größtenteils selbstbestimmt zu Leben. Buffett ist ein Talent im Finden von Wachstumschancen auch dank entsprechendem familiären Hintergrund.



          Industrieunternehmen laden mittlerweile für Jobs mit Ausbildung defacto jeden ein. Auch mit dem richtigen Studium kein Problem. Auch als Fachfremder gibt es Einstiegschancen. Mobilität gehört da natürlich dazu.

          • @FancyBeard:

            "Industrieunternehmen laden mittlerweile für Jobs mit Ausbildung defacto jeden ein."

            Haben Sie dafür eine Quelle oder ist das dahergeredet?



            Ich kenne ausreichend Sonderschüler und Menschen, die mit über 50 vom Berufsleben abgeschrieben sind, die diese Ausbildungsplätze mal gerne sehen würden.

          • @FancyBeard:

            In naher Zukunft wird es immer weniger gut bezahlte Jobs geben. Es ist ja jetzt schon zu einer "Polarisierung der Stellen" gekommen. Das heißt, die Zahl der gut bezahlten Jobs an einem Ende und die schlecht bezahlten am anderen Ende nimmt zu. Die Arbeitsplätze in der Mitte hingegen nehmen ab.

            Das 21. Jahrhundert mit all seiner Technik – Regelungstechnik, Halbleitertechnologie, Robotik, KI, etc. – ist schon lange im Gang, nur unsere Politiker leben immer noch in der alten Arbeitswelt des 20. Jahrhunderts und wollen sich keinen Schritt in die Zukunft bewegen und vielleicht auch endlich einmal über das BGE ernsthaft nachdenken - denn Jobs für den Homo sapiens wird es in naher Zukunft immer weniger geben, auch wenn Leute wie Sie immer noch das Märchen von den gut bezahlen Jobs erzählen, die an jeder Straßenecke auf einen warten.

            • @Ricky-13:

              Naja, da ist auch viel Panikmache dabei, schließlich wollen die Unternehmen Subventionen von der Politik kassieren.

            • @Ricky-13:

              'Korrektur' - Es muss natürlich heißen: "... die Zahl der *sehr* gut bezahlten Jobs an einem Ende und …"

              Diese Idiotie gibt es ja schon seit Jahren in Deutschland, dass Manager Jahresgehälter beziehen, wofür eine Krankenschwester zwischen 100 und 300 Jahre arbeiten müsste. Wer aber einmal in einem Krankenhaus war, der weiß, dass die Krankenschwester für unsere Gesellschaft wichtiger ist als der überbezahlte und oftmals nutzlose Manager.

              Man kann eigentlich nur noch frei nach Shakespeare sagen: "Es ist etwas faul im Staate Deutschland."

          • @FancyBeard:

            Klar - Sie Schlauberger -

            “… wenn paar dinge oder leute auf der strecke bleiben



            das ist sowieso meist schrott



            brauchbar sind die MOBILEN



            die beweglichen



            zu beispiel



            wenns mal keine arbeit gibt



            bei KRUPP in ESSEN



            nun



            wird eben umgeschult



            oder besser noch



            dann zieht man dahin wo's ARBEIT gibt



            nach MÜNCHEN oder HAMBURG



            und vielleicht sogar



            nach RIO oder KAPSTADT



            femder Länder



            abenteuer



            weg von mutterns ofen



            ja der ARBEITER 2000



            der wird wieder ein nomade sein



            mit sack und pack und campingwagen



            zieht er durch die welt



            ein freier mann



            für eine gute ARBEIT zieht er meilenweit



            UMDENKEN mister UMDENKEN mister



            und zwar schnell



            und zwar radikal …“

            Danke Dege - soll hier mal reichen - wa.

            & Däh - ok der noch - Start



            “… ARBEISTLOSIGKEIT



            na und



            wissen Sie aus diesem thema



            müssen endlich mal die emotionen raus



            schon der begriff



            das klingt so muffig



            ARBEITSLOS



            das riecht nach klo und kappes



            zeitweilig unbeschäftigt



            sollte man das nennen



            sehen sie das ganze doch mal



            ohne vorurteile an



            das soziale netz ist gut geknüpft



            mit einem bruchteil von der unterstützung



            die so einer kriegt



            fühlt sich ein kuli in KALKUTTA



            doch als krösus



            und



            die leute haben endlich auch mal ihre ruhe



            dieses hasten ist vorbei



            der leistungsdruck



            am fließband diese kurzen arbeitstakte



            hält doch auf die dauer niemand aus



            und ads verdummt ja schließlich auch



            gerade ihr



            die linken



            habt doch immer darüber geklagt



            und die leute haben wieder zeit



            zu lesen



            gutes buch konzert theater



            bildung



            ist doch was für euch



            UMDENKEN mister UMDENKEN mister



            und zwar schnell



            und zwar radikal …“



            &



            Laß mal Hören - Väterchen Franz -



            m.youtube.com/watch?v=H276xBv6cAU



            Erzähl mal die Geschichte - erzähle sie -



            Ganz! 👺

            Danke. 🗽 🗽 🗽



            &



            Ende des Vorstehenden

            (ps “Kaninchen ist schlau.“



            “Mhhmm - deswegen versteht es auch nichts.“



            Ferkel & Winnie-the-Phoo aka Wu Wei.*



            Gleich ff

            • @Lowandorder:

              Es ging ja nur darum, ob man noch durch Arbeit reich werden kann. Ist zwar nicht leicht, ich würde aber immer noch sagen, dass es möglich ist. Das zum Leben, vor allem zum “gutem Leben“ noch andere Dinge wichtig sind, ist ja selbstverständlich, war aber nicht die Ausgangsfrage.

              • @FancyBeard:

                Sach ich doch - Schlau sanns - Schonn.



                Gellewelle - Normal.

            • @Lowandorder:

              * “ Der Begriff Wu wei, auch Wuwei (chinesisch 無為 / 无为, Pinyin wúwéi) oft auch als 為無為 / 为无为, wéi wúwéi, bezeichnet, stammt aus dem Daoismus, erstmals wird er im Daodejing erwähnt. Er wird definiert als Nichthandeln im Sinne von „Enthaltung eines gegen die Natur gerichteten Handelns“.



              de.wikipedia.org/wiki/Wu_wei



              &



              en.wikipedia.org/wiki/Benjamin_Hoff



              &



              en.wikipedia.org/wiki/The_Tao_of_Pooh -



              Empfehle die Ausgabe aus dem Synthesis-Verlag

              Ende der Werbeeinblendungen 🥳

      • @FancyBeard:

        > Es gibt genügend Jobs, bei denen man mit harter Arbeit reich werden kann, nur will die kaum noch einer machen.

        Welche ?

        Selbst der (kleine) Handwerker wird erst reich, wenn er andere für sich arbeiten läßt.

        • @horsefeathers:

          Witzigerweise kenne ich sogar einen selbstständigen Handwerker, der mehrfach pro Jahr in den Urlaub fährt. Selbst für Ungelernte gibt es in der Industrie Jobs mit 12€ aufwärts die Stunde. Wer sich dort beweist kann auch weiter aufsteigen. Ich kenne Leute aus wenig vermögenden Familien, die sind nach der 6' Klasse defacto aus der Schule, sind doch noch zu so etwas wie einem Abschluss gestolpert, wurden durch ihre Ausbildung geschleift und verdienen mittlerweile über 2000€ Netto und haben weitere Aufstiegschancen. Alles möglich mit einem gewissen Maß an Mobilität und Arbeitsbereitschaft.



          Und auf der oberen Ausbildungsskala müssen sich die Firmen mit den sehr gut bezahlten, aber 60h Arbeitsstunden Jobs, mittlerweile auch anstrengen Leute zu überzeugen, vor allem den Job länger zu machen.



          Mit Unternehmensgründungen ist es ähnlich. Investoren scheißen diese momentan mit Geld zu, trotzdem gibt es keine Gründungswelle, weil die wenigsten Lust auf den Stress haben mal der nächste Bill Gates zu werden.

          • @FancyBeard:

            Also sind die 20% der Erwerbstätigen, die im Niedriglohnsektor arbeiten und nur die Grundsicherung erhalten werden, wenn Sie diese denn beantragen, selber an ihrer Situation schuld. Die Alleinerziehenden, die keine Arbeit finden ebenso. Die zunehmenden Wohnungslosen auch. Die Schüler an den schlecht ausgestatten Brennpunktschulen ebenso. Und Kredite bekommt natürlich auch jeder, auch ohne Sicherheit, hinterhergeworfen. Haben Sie mal versucht, als Arbeitsloser ohne Sicherheiten einen Kredit zu erhalten? Ganz offensichtlich nicht! Ihre Porsche-Poschardt Ignoranz ist in der Tat asozial!

            • @Anna Minerva:

              "Also sind die 20% der Erwerbstätigen, die im Niedriglohnsektor arbeiten ..."

              Wir haben ca. 9 Millionen Niedriglohnempfänger in Deutschland. Viele Milliarden Euro werden jährlich aus Steuermitteln aufgewendet, um nicht existenzsichernde Arbeit aufzustocken. Die Gesellschaft subventioniert also seit vielen Jahren Arbeitgeber, die ihren Angestellten nur Niedriglöhne zahlen. Warum sollten die Arbeitgeber da also nicht noch eine weitere Million Niedriglohnsklaven für ein paar Euro einstellen? Die Bundesagentur für Arbeit (BA) und auch das BMAS freuen sich bestimmt, denn so kann man die monatliche Arbeitslosenstatistik "schön" aussehen lassen und der naive Steuerzahler bezahlt das auch noch.

              Die SPD hat vor einigen Tagen ja endlich mal zugegeben, dass der Mindestlohn viel zu gering ist und sie „Schritte zu einem Mindestlohn, der existenzsichernd ist“ anstreben möchte. Schon lustig, dass die SPD, deren damaliger Kanzler Schröder 2005 vor dem World Economic Forum in Davos folgendes gesagt hatte "Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt." jetzt auf einmal zurückrudern will und über existenzsichernde Löhne redet.

            • @Anna Minerva:

              Ich irgnoriere diese Dinge nicht und bin auch wie Sie der Ansicht, dass der Staat dort Abhilfe schaffen muss, z.B. wie Thüringen, wo die letzten 2 Kitajahre kostenfrei sind oder Bonusprogramme für Arbeitgeber. Das ändert aber nichts daran, dass es (und da habe ich das Arbeitsfeindliche Steuer und Abgabenrecht in Deutschland noch gar nicht angesprochen) für viele Menschen viele Chancen gibt gutes Geld zu verdienen. Wenn z.B. die Mittelschicht mehr Geld verdient und sich auch mal was gönnt profitieren auch die Angestellten in Servicebereich.

              • @FancyBeard:

                Die Mittelschicht profitiert auch vom Niedriglohnsektor, da dadurch u.a. der Wirtschaftsaufschwung ermöglicht wurde und wird! Nur die Menschen, die dort arbeiten, partizipieren nicht angemessen, die dürfen im Alter Grundsicherung beantragen, wenn sie ihre Scham überwinden. Tolles System!

                • @Anna Minerva:

                  Der Niedriglohnsektor trägt fast nichts zum Wirtschaftsaufschwung bei. Der eigentliche Sinn dahinter war es Menschen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Leider hat man das Steuer/Abgaben und Arbeitsrechtssystem verpatzt, sodass sich für Arbeitgeber- wie arbeitnehmerseite die Anreize dafür in Grenzen halten.

                  • @FancyBeard:

                    Falsch, der Niedriglohnsektor mit dem niedrigen Mindestlohn und zusammen mit den stagnierenden Löhnen garantiert geringere Lohnstückkosten als unsere Nachbarn vorzuweisen haben, das trägt sehr wohl zum Wirtschaftsaufschwung bei! Allerings sollten dann die Leute auch entsprechend abgesichert sein und adäquat partizipieren.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @FancyBeard:

        Bei Ihrem Post habe ich mich gefragt, in welchem Land Sie leben.

        Die erwähnte Studie, die meines Erachtens 78% zufriedene Befragte in Deutschland antraf: was soll die genau aussagen?

        Auch im Dritten Reich gab es viele "Zufriedene". War es deshalb auch eine Zeit, in der es nachvollziehbare; plausible Gründe dafür gab?

        Merke: quantitative Aussagen sind stets mit Vorsicht zu genießen. Anderenfalls müssten wir schleunigst unseren Speiseplan umstellen - und dem von Fliegen angleichen.

        Wohl bekomm's.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ja, die Fliegen können nicht irren.

      • @FancyBeard:

        "Es gibt genügend Jobs, bei denen man mit harter Arbeit reich werden kann"

        Wo gibt es die, wenn ja, in mafiosen Schattenwirtschaftsstrukturen, unter krasser Gefährdung eigener und der Gesundheit anderer in Großtechnologischen Anlagen, in der Atomindustrie, AKW Atommüll Zwischenlagern, deren Verklappung durch angeheuerte Schiffs Crewa in Ozeanen, auf Gas- , Oel-Bohrtum Inseln auf hoher See monetatlang einquartiert, in privaten Söldnerarmeen, Arbeiten als prekär beschäftigte Liquidatoren in harvarierten AKW Meilern wie in Fukushima 2011 und danach ?

  • Zitat: „Eine erfolgreiche Gesellschaft toleriert soziale Unterschiede und besteht auf Chancengleichheit, die besonders vielen fleißigen Menschen den Aufstieg zu Wohlstand und Reichtum ermöglicht.“

    Wenn das so ist, ist Deutschland ein Vollversager. Vom Fleißigsein ist hier nämlich schon lange keiner mehr reich oder auch nur wohlhabend geworden. Reich bzw. wohlhabend wird man hier nur, wenn man ganz viele fleißige Menschen für sich arbeiten lässt und sie dabei so intensiv wie irgend möglich ausbeutet. Aber selbst das brauchen richtig wohlhabende Leute nicht mehr selber zu machen. Sogar dafür können Sie andere bezahlen. So lange Deutschland das noch toleriert, wird es vom „Eingemachten“ leben, auf Kosten früherer Generationen also.

    • @mowgli:

      Sehe ich nach meinen Erfahrungen nicht so:



      Wenn ich auf den Kreis ehemaliger Schulkameraden schaue, sehe eine ich sogar mehr positive Erfolgsgeschichten für Kinder aus einfachen Elternhäusern im Vergleich zu den „besseren“. Was Durchlässigkeit der Schichten angeht, funktioniert die Gesellschaft- allerdings braucht es Talent und viel Engagement.

      Aber um einer wachsenden Ungleichheit entgegenzuwirken, braucht es zusätzliche Maßnahmen

      • @alterego:

        > "Es gab mehr Armut trotz Arbeit, aber auch mehr Reichtum, denn niedrige Löhne bedeuten hohe Gewinne."

        Hier irrt einer der besten politikwissenschaftler der republik.

        Nee tut er nicht.

        Umsatz ./. Kosten = Gewinn

        Wenn also die Kosten "gesenkt" werden, steigt tendenziell der Gewinn.

        Ansonsten schließe ich mich an.

        • @horsefeathers:

          falsch gelandet.

          geht @ ++++logos

      • @alterego:

        > zusätzliche Maßnahmen

        Da wird es interessant !

        Welche Maßnahmen schweben Ihnen vor ?

  • "Es gab mehr Armut trotz Arbeit, aber auch mehr Reichtum, denn niedrige Löhne bedeuten hohe Gewinne."

    Hier irrt einer der besten politikwissenschaftler der republik.



    zusammen mit den meisten anderen die behaupten sich kritisch mit den ursachen der sozialen ungleichheit zu befassen

    die "Armut" nahm nicht "trotz" sondern wegen der "Arbeit" zu!

    wie ist diese antithese zu verstehen?

    1.der je nach den ideologischen präferenzen als lohnabhängigkeit,lohnknechtschaft oder lohnarbeit definierbare zustand der unfreiheit schliesst zwangsläufig vom eigentum an den produktionsmitteln aus.je mehr in einer kapitalistischen gesellschaft gearbeitet wird desto reicher wird ceteris paribus die kapitalistenklasse



    die ungleichheit der vermögensverteilung nimmt immer weiter zu

    2.durch die strukturelle gewalt des was seine exzesse angeht vor kurzen für verfassungswidrig erklärten hartzistischen sanktionismus wurde das arbeitsangebot ausgeweitet und das lohnniveau gedrückt.es entstand der grösste niedriglohnsektor in westeuropa

    3.die schlechte behandlung der armen dient auch dem zweck die noch nicht in armut geratenen arbeitnehmer*innen gefügiger und gehorsamer zu machen .arbeitszeitverkürzungen und lohnerhöhungen konnten so erfolgreich verhindert werden.

  • Deutschland ist keine Insel auf der Erde, es sollte vernünftigerweise nur politisch und wirtschaftlich in Relation zu seinen Nachbarn und "Peers" betrachtet werden.



    In Bezug auf das Thema "Armut" sollte man also den Ginikoeffizienten anderer EU Staaten und G7 Industriestaaten betrachten um zu beurteilen wie es mit dem Thema "Armut" in Deutschland steht.



    Da steht Deutschland aber recht gut da. Es liegt inzwischen auf dem Level von Dänemark und deutlich besser als der Rest der G7 Gruppe, insbesondere besser als Frankreich, Großbritannien, die USA oder Italien.



    Wer behauptet grade in Deutschland gäbe es besonders viel Armut kann dies vermutlich empirisch nicht belegen.

    • @Paul Rabe:

      Noch als Anmerkung der Ginikoeffizient bezogen auf das Vermögen liegt in Deutschland auf Grund der Vermögensgleichen Anwartschaften aus der gesetzlichen Rente natürlich anders als in anderen EU Staaten.



      Die Betrachtung von Vermögen führt aber sowieso in die Irre, denn am Ende muss jede Art der Umverteilung eine Umverteilung von Konsum und nicht von Vermögen sein.



      Viele Vermögen sind, grade in einer Phase der Vermögenspreisinflation (siehe z.B. Aktienmärkte) gar nicht "konsumierbar", denn wollte man wirklich diese Werte am Markt in Konsumgüter eintauchen, z.B. nach eine massiven Umverteilung, so würden diese Werte an den Märkten implodieren und der erhoffte Konsumzuwachs könnte nach solch einer Umverteilung gar nicht realisiert werden.

      • @Paul Rabe:

        > Völlig richtig. Entscheidend ist das Einkommen, nicht das Vermögen.

        Völliger Unsinn.

        Vermögen wird immer im Hinblick auf die Liquidationsperiode (wie lange es dauert Cash daraus zu machen) bewertet.



        Natürlich möchten die Vermögenden das so sehen - aber eine Vermögensteuer hat auch eine Verteilunswirkung.

      • @Paul Rabe:

        > Die Betrachtung von Vermögen führt aber sowieso in die Irre, denn am Ende muss jede Art der Umverteilung eine Umverteilung von Konsum und nicht von Vermögen sein.

        Das trifft nur zu, wenn man eine mögliche Vermögensteuer (=Substanzsteuer) außer Acht läßt.

        Die VSt wird seit Kirchoff und einem ESt-Spitzensteuersatz unter Kohl von 54% nicht mehr erhoben.



        Die Daten (und auch die Vermögen) haben sich seitdem grundlegend geändert, so dass auch andere Schlüsse gezogen werden sollten/müssten.

      • @Paul Rabe:

        Diese »numerischen Vermögen« sind zwar nur begrenzt konsumierbar, die Macht, die mit ihnen ausgeübt wird unterscheidet sich aber in keiner Weise von Bargeld.

        • @Gregor Tobias:

          @GREGOR TOBIAS



          Gegen das von Ihnen angesprochene Problem der Machtballung gibt es aber wirksamere Instrumente als Umverteilung, z.B. die Mitbestimmung.



          Denn wie sieht es in der Praxis aus? Selbst wenn man Vermögen höher besteuern würde, dann würde der dafür notwendige Verkauf, z.B. von Aktien kaum dazu führen, daß die Empfänger von staatlichen Transferleistungen dann bei unternehmerischen Entscheidungen mitreden würden. Bestenfalls hätten diese dann ein Aktiendepot, aber die Stimmrechte solcher Depots werden erfahrungsgemäß praktisch nie genutzt.

          • @Paul Rabe:

            Die Gelder müssen in genossenschaftlichen Verbänden / Stiftungen landen.

            • @Gregor Tobias:

              > Die Gelder müssen in genossenschaftlichen Verbänden / Stiftungen landen.

              Im Prinzip ja - allerdings fördern Genos nur ihre Mitglieder. Es wäre also bei entsprechender Verbreitung ein gemeinwirtschaftlich relativierter



              bzw. "gebändigter" Kapitalismus.

            • @Gregor Tobias:

              Da bin ich sofort dabei.

      • 0G
        06137 (Profil gelöscht)
        @Paul Rabe:

        Völlig richtig. Entscheidend ist das Einkommen, nicht das Vermögen. Es ist total irrwitzig, das Vermögen von Großaktionären kurzerhand mit Anzahl Aktien mal Tageskurs zu "bewerten". Der daraus resultierende Betrag wäre am Markt niemals zu realisieren.

        • @06137 (Profil gelöscht):

          Welchen Sinn hat denn dann Ihrer Ansicht nach ein Tageskurs einer Aktie, wenn er nicht auch einen Wert darstellen soll?

          • 0G
            06137 (Profil gelöscht)
            @Age Krüger:

            Der aktuelle Kurs gibt nur den Preis wieder, der bei der letzten Order erzielt wurde. Würde ein Großaktionär sein Paket auf den Markt werfen, würde der Kurs aufgrund des Überangebotes erheblich sinken, wenn nicht zusammenbrechen.

            • @06137 (Profil gelöscht):

              Das ist mir auch schon klar, aber ich wollte darauf hinaus, dass man natürlich auch eine Bewertungsgrundlage braucht, um Vermögen an sich zu bemessen.



              Tatsächlich kann man sagen, dass Renten und überhöhte Kurswerte alle irrelevant sind, weil man viele Sachen eben nicht ansparen kann.



              Dennoch ist es zumindest im Kapitalismus unvermeidbar, dass man auch Bewertungsgrundlagen haben muss. Sonst könnten wir uns die Börse sparen und alles immer nur zum Nennwert bewerten.

        • @06137 (Profil gelöscht):

          Sollte es Aktionäre in der heutigen Form überhaupt nicht geben dürfen, von "Großaktionären" ganz zu schweigen?



          Ist das nicht ein absolut ausbeuterisches System?



          Also, mal rhetorisch gefragt…

          • @Frau Kirschgrün:

            Natürlich ist das tendenziell ausbeuterisch, weil nämlich Kapital nicht ohne Arbeit erworben und verwertet werden kann - und damit stellt sich die Frage des "gerechten" Lohns.



            Butterwege hat dazu seine Sicht dargestellt. (GINI - Einkommen, GINI-Vermögen)

          • 0G
            06137 (Profil gelöscht)
            @Frau Kirschgrün:

            Schade, dass Sie nur rhetorisch fragen. Ich hätte sonst gern geantwortet.

          • @Frau Kirschgrün:

            Sie sehen ein Startup oder sonstiges Unternehmen, an das Sie glauben und deren Zweck sie gutheißen (Veganer Fleischersatz, technische Lösungen zur CO-2 Reduzierung, Reinigung des Meeres etc.). Sie wollen, dass dieses Unternehmen erfolgreich ist und geben ihm hierfür Kapital. Dafür erhalten Sie Wertpapiere, die Ihnen ggf. sogar zur Mitbestimmung im Unternehmen verhelfen (Ihnen gefällt der geringe Lohn der Mitarbeitenden nicht? Sprechen Sie es an!). Sie profitieren vom Erfolg des Unternehmens. Keiner nimmt Schaden. Selbst Geringverdiener können sich beteiligen. Wer wird hier ausgebeutet?



            Diese rein rhetorische Vorstellug ist selbstverständlich etwas idealistisch und vereinfacht.

            • @Devil's Advocate:

              "Diese rein rhetorische Vorstellug ist selbstverständlich etwas idealistisch und vereinfacht."



              Aber gaaanz höflich ausgedrückt.



              Wie Kapitalismus funktioniert habe längst verstanden, deswgen bin ich ja dagegen.



              Danke für den Kleinkinder-Unterricht.



              Alle, die den Kapitalismus idealisieren und verharmlosen, haben m. E. den Schuß nicht gehört.



              Als könnten gute Ideen, die wirklich einen Fortschritt oder eine Entwicklung (der Gesellschaft und der Menschen) voranbringen, nicht anders umgesetzt werden, als mit Abhängigkeit durch Geld, das größtenteils leistungslos erworben wurde.



              Wie wollen wir leben, falls wir die Klimaveränderung überhaupt überleben sollten?



              Meine Vorstellung von einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft sieht deutlich anders als kapitalistisch aus.

            • @Devil's Advocate:

              Das Runterbrechen von der Systemebene = Kapitalismus auf die (fiktive) individuelle Ebene ("würden wir doch wahrscheinlich auch so machen") ist ein beliebter ideologisch-rhetorischer Kniff; nichtsdesto weniger absurd (weil nicht realisierbar - kann eben nicht jeder machen, z.B. Marktzugangsbeschränkungen etc)) und damit BS.

          • @Frau Kirschgrün:

            Eigentlich stehen die Leute im Falle eines Scheiterns der Firma mit nichts mehr da. Es ist ja nicht denen ihre Schuld, dass der Staat ihnen dann oft genug den Hintern retten will.

            • @FancyBeard:

              > Eigentlich stehen die Leute im Falle eines Scheiterns der Firma mit nichts mehr da.

              Sie haben immer noch das, was jeder Normalbürger auch hat: Arbeitskraft.

  • zuviel Aufmerksamkeit für einen Poschardt. Schon ignorieren ist zu viel der Ehre.

    • @ingrid werner:

      So isses.

  • Ich habe schon früh meine "Bullshit-Bingo-Matrix" um das Wort "neoliberal" ergänzt. Zu Recht...