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Dietmar Woidke vor der Landtagswahl„Deutschland muss härter agieren“

Der SPD-Ministerpräsident Brandenburgs will schärfer gegen illegale Migration vorgehen, um die AfD zu schlagen.

Auch beim Strohballenfest in Lindow ist Dietmar Woidke (Mitte) mit Wählern im Dialog Foto: Jens Jeske
Stefan Reinecke
Interview von Stefan Reinecke

taz: Herr Woidke, mögen Sie Glücksspiele?

Dietmar Woidke: Nicht sehr. Wenn ich in den Lostopf greife, ziehe ich meistens eine Niete. Aber Sie wollen auf etwas anderes hinaus.

taz: Sie kündigen an: Wenn die SPD bei der Wahl am 22.9. hinter der AfD liegt, sind Sie weg. So wie jemand, der beim Roulette alles auf Rot setzt. Ist das nicht zu viel Risiko?

Woidke: Nein. Das ist die logische Zuspitzung unserer Kampagne. Es geht darum, wer Brandenburg künftig führt.

taz: Weil die Brandenburger eher Personen als Parteien wählen?

Woidke: Parteien spielen eine große Rolle. Aber in den letzten Jahren hat man bei Reiner Haseloff, Stefan Weil oder ganz aktuell bei Michael Kretschmer gesehen, wie wichtig Personen bei Landtagswahlen sind. Wenn Dinge komplexer und schwieriger zu durchschauen sind, fragen viele: Wem kann ich vertrauen? Ich habe dazu eine ganz gute Basis: In Brandenburg kennen mich mehr als 90 Prozent, gut 50 Prozent sind sehr zufrieden oder zufrieden mit meiner Arbeit. Und über 50 Prozent würden mich nach einer aktuellen Umfrage direkt zum Ministerpräsidenten wählen.

taz: War das Plakat „Wenn Glatze, dann Woidke“ Ihre Idee?

Woidke: Nein. Das hat mir jemand vorgeschlagen. Die Selbstironie fand ich aber gut.

taz: Die Linkspartei wirft Ihnen vor, mit „Ich oder die AfD“ die Wähler zu erpressen.

Im Interview: Dietmar Woidke

Geboren 1961 in Naundorf, ist seit 2013 für die SPD Ministerpräsident Brandenburgs. Der promovierte Landwirt hat einen Jagdschein und ist evangelisch.

Woidke: Das ist keine Erpressung, das ist Demokratie. Und nicht ungewöhnlich. Wer ist denn Ministerpräsident geblieben, nachdem er eine Wahl verloren hatte? Wenn man verliert, ist es logisch, nicht weiterzumachen. Ich trage seit elf Jahren Verantwortung für Brandenburg. Wir liegen mittlerweile beim Wirtschaftswachstum vor den meisten anderen Bundesländern. Es gibt einen Zweikampf zwischen der SPD und der AfD. Die Zeit hat treffend geschrieben: „Wut oder Woidke“. Ich will mit aller Kraft verhindern, dass die AfD stärkste Fraktion wird und unsere stolze Brandenburger Flagge hässliche braune Flecken bekommt. Wir werden diese Wahl gewinnen.

taz: Und was, wenn die AfD ein halbes Prozent vor der SPD liegt?

Woidke: Ich habe eine klare Ansage gemacht. Die gilt.

taz: Sie haben neulich mit den Brandenburger Landräten einen Elf-Punkte-Plan zur Migration beschlossen. Hauptpunkte: Untergetauchte abgelehnte Asylbewerber werden immer zur Fahndung ausgeschrieben. Es wird ein Abschiebezentrum geben. Asylsuchende sollen an der Grenze von der Bundespolizei zurückweisen werden können. Wo ist der Unterschied zu dem, was Merz fordert?

Woidke: Für mich gilt: Bestehende Regeln müssen durchgesetzt werden. Nach Solingen stellte sich die Frage: Warum akzeptiert eine Behörde, dass ein Ausreisepflichtiger, der in diesem Fall nach Bulgarien ausgewiesen werden konnte, nicht angetroffen wurde? Warum wurde er nicht zur Fahndung ausgeschrieben? Um solche Fälle zu verhindern, brauchen wir einen einheitlichen Vollzug in Brandenburg. Zweitens: Es ist uns gelungen, irreguläre Migration mit Grenzkontrollen nach Polen deutlich zu senken. Aber die Belastung ist auf kommunaler Ebene sehr hoch. Die Lage in Europa hat sich verändert. Auch Länder wie Schweden oder Dänemark, die früher für Liberalität bekannt waren, handeln anders. Deutschland ist gut beraten, auch entsprechend härter zu agieren.

taz: Wollen Sie das Gleiche wie Merz?

Woidke: Wir müssen diese komplexen Fragestellungen gemeinsam lösen. Die CDU/ CSU ist mitverantwortlich für einen großen Teil dieser Regeln. Sie kann sich nicht berechnend-schmollend in die Ecke stellen.

taz: Merz will wegen der Überlastung der Kommunen eine Notlage erklären, damit EU-Recht aushebeln, um an den Grenzen zurückweisen zu können. Gehen Sie da mit?

Woidke: Diese Notlage zu erklären, wäre nur eine kurzfristige Hilfe. Das System muss auf europäischer Ebene funktionieren und das dauerhaft. Die Außengrenzen müssen gesichert werden. Ob jemand für Asylverfahren in Europa infrage kommt, muss dort geklärt werden. Danach brauchen wir eine solidarische Verteilung auf die Mitgliedsländer der EU. Die Erklärung einer Notlage für Deutschland hilft auf Dauer nicht.

taz: Schüren Sie mit den Elf-Punkten nicht die Illusion, dass sich illegale Migration verhindern lässt – und damit eine Erwartung, die enttäuscht werden muss?

Woidke: Der erste Reflex bei dieser Debatte ist immer: Man kann illegale Migration nicht eindämmen. Doch, kann man, wie die Grenzkontrollen seit eineinhalb Jahren zeigen. Der zweite Reflex ist: Das ist ein Rechtsruck. Nein, ist es nicht. Wir verbinden Humanität und Ordnung.

taz: Die Grünen, mit denen Sie in Brandenburg regieren, sagen: „Die SPD ist kein Bollwerk mehr gegen die AfD.“ Was antworten Sie?

Woidke: Dass es nichts nutzt, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich hätte mir gewünscht, dass die Grünen in Brandenburg ihre Verantwortung wahrgenommen hätten, mit Landräten und Oberbürgermeistern in der Potsdamer Staatskanzlei zu sprechen. Leider ist die grüne Integrationsministerin nicht gekommen. Die Realität nicht zur Kenntnis zu nehmen, war noch nie gut.

taz: Über Migration wird nur noch negativ als Bedrohung geredet. Von der AfD sowieso, und jetzt auch von der Union und SPD. Sehen Sie diese Gefahr nicht?

Woidke: Nein, wir brauchen geordnete Migration, für unsere Wirtschaft und unser Gesundheitssystem. Ich war in einem Brandenburger Krankenhaus. Da kommt die Hälfte der Ärzte aus Ländern wie Syrien, Iran, auch EU-Staaten. Viele in Brandenburg mit Migrationshintergrund sagen mir: In Deutschland müssen Regeln gelten. Sie spüren, dass sich das Klima verändert. Deshalb müssen wir Regeln durchsetzen. Und schnell dafür sorgen, dass Geflüchtete Arbeit bekommen und integriert werden.

wochentaz

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taz: Müssen nicht gerade Politiker der Mitte-Parteien jetzt lauter sagen: Migration ist eine Erfolgsgeschichte?

Woidke: Das machen wir ja. Erst kürzlich war ich einem Logistikzentrum. Der Chef hat mir gesagt: Ohne die engagierten Menschen aus vielen verschiedenen Staaten, darunter viele Geflüchtete, könnte ich zumachen. Oder Tesla und Rolls-Royce: Dort kommen die Beschäftigten aus über 50 Nationen. Aber momentan läuft die Diskussion in eine andere Richtung. Wir müssen die Kraft zur Korrektur haben, wenn sich die Lage in Europa und die Erwartungshaltung der Bevölkerung verändern. Die Integrationsmöglichkeit auf der kommunalen Ebene hat Grenzen. Auch Ehrenamtliche, die in der Flüchtlingshilfe arbeiten, sagen mir: Wir müssen aufpassen, dass keine Welle über unserem Kopf zusammenschlägt.

taz: Migration ist für die Wähler in Brandenburg derzeit laut Umfrage das wichtigste Thema. Zahlt das bei der AfD ein?

Woidke: Nein. Nur wenn demokratische Parteien in den Augen vieler Bürgerinnen und Bürger Probleme nicht lösen oder aus politischer Korrektheit verschweigen, hilft das den Populisten. Das tun wir nicht. Man muss sagen, was ist, und machen, was notwendig ist.

taz: In Sachsen und Thüringen hat die Mehrheit AfD und BSW gewählt. Im Westen fragen manche: Was ist mit dem Osten los? Und vermuten, das sei ein Effekt von Demokratiefeindschaft und der Diktaturerfahrung.

Woidke: Naja. Erstens bezweifele ich, dass es den Osten als kollektiven Akteur gibt, den man unter Generalverdacht stellen kann. Zweitens: In Bayern haben bei der letzten Landtagswahl gut 30 Prozent rechts von der CSU gewählt. In Hessen hatte die AfD knapp 19 Prozent. Wir müssen uns also überall überlegen, wie wir den Menschen zeigen, dass Demokratie gut funktioniert. Das geht aber nicht im Wolkenkuckucksheim, sondern nur mit den Menschen.

taz: CDU-Leute wie Ruprecht Polenz und Roderich Kiesewetter raten der CDU in Thüringen, lieber eine AfD-Regierung zuzulassen, als selbst mit dem BSW zu koalieren. Wie finden Sie das?

Woidke: Zwischen AfD und BSW würde ich schon mal einen deutlichen Unterschied machen. Die deutsche Geschichte hat gezeigt, dass Rechtsextreme keinesfalls an die Macht kommen dürfen.

taz: Neben Migration treibt viele der Ukraine-Krieg um. Wie nehmen Sie das wahr?

Woidke: Ich höre teilweise hanebüchene Sachen. Die Ukraine sei selber schuld, der Westen sei schuld oder die bösen Amerikaner.

taz: Kommt das vom BSW oder der AfD?

Woidke: Ich höre das von vielen.

taz: Was antworten Sie?

Woidke: Dass Putin öffentlich erklärt hat, dass Russland die Ukraine als selbstständigen Staat vernichten will. Putin hat die Ukraine überfallen. Deshalb haben wir die moralische Verpflichtung, die Ukraine zu unterstützen. Und wir müssen dafür sorgen, dass es möglichst schnell wieder Frieden in Europa geben kann. Dafür brauchen wir diplomatische Wege.

taz: Hat die Ampel zu viel über Waffen und zu wenig über Diplomatie geredet?

Woidke: Ja. Ich hätte mir gewünscht, dass gerade Deutschland mit seiner schwierigen Geschichte öfter deutlich macht, dass wir diplomatische Lösungen unterstützen. Schweigen ist keine Lösung. Ich würde mich freuen, wenn da klarere außenpolitische Signale kämen.

taz: Kanzler Scholz hat nun gesagt, man könne in der Ukraine „zügiger zum Frieden kommen“. War das Unterstützung für Sie?

Woidke: Der Schlüssel zum Frieden liegt in Moskau und nirgendwo sonst. Das hat Olaf Scholz deutlich gemacht. Wir brauchen diplomatische Klugheit und militärische Stärke, um Russland zu Verhandlungen zu bewegen. Die Ukraine muss an diesen Gesprächen beteiligt sein.

taz: Welche Rolle spielt die geplante Stationierung der US-Mittelstreckenraketen im Wahlkampf?

Woidke: Die passt in das falsche Narrativ, dass der Westen schuld sei und Russland umzingelt werde. Deswegen ist es wichtig, die Menschen bei solchen Entscheidungen einzubeziehen.

taz: Das hat von Seiten der SPD nicht so gut geklappt.

Woidke: Stimmt. Da ist Luft nach oben.

taz: Bei der Nachrüstung 1979 hat die Nato Moskau einen doppelten Verzicht auf Raketen mit angeboten. Jetzt nicht. Ist das ein Fehler?

Woidke: Ich glaube, so ein Angebot wäre gut. Man sollte militärische Stärke immer mit kluger Diplomatie verbinden. Es ist wichtig, klar zu machen, dass sich in Russland niemand vor uns fürchten muss. Deshalb sollten wir uns an Gorbatschow erinnern. Er hat gesagt: „Wir wollen gemeinsam in einem friedlichen Haus Europa leben.“

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30 Kommentare

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  • Das moralische Kasperltheater angesichts der Wahlerfolge der AfD, eingeübt im eitlen Entsetzen über eine fragwürdig reportierte Veranstaltung in Potsdam oder ein paar verstrahlte Yuppies auf Sylt, greift zunehmend ins Leere.

  • Es wird mir zu unreflektiert mit Bildern gearbeitet, Woidke sagt, ihm würden Menschen aus der Flüchtlingshilfe sagen, man müsse aufpassen, dass einem keine Welle über dem Kopf zusammenschlägt.



    Das ist aus zwei Gründen bedenklich. Zum einen mal wieder die Flüchtlinge als Sache, als Katastrophe, man ertrinkt an ihnen. Zum anderen wird das kaum real unterfüttert, welche überbordenden, nicht bewältigbare Zahlen gibt es denn? Wenn ja wo? Da spinnt offenbar jemand von einer vorgeblcih sozialdemokratischen Partei den Faden weiter, den ihm die Rechtspopulisten anbieten.

    Und natürlich rein auf der formellen Eben zu argumentieren ist ebenfalls reichlich dünn…Regeln sollen eingehalten werden, was aber wenn diese extrem unfair und kaum gegenüber anderen Ländern durchsetzbar sind?

  • "...wie wichtig Personen bei Landtagswahlen sind. Wenn Dinge komplexer und schwieriger zu durchschauen sind, fragen viele: Wem kann ich vertrauen?"



    Könnte ohne weiteres auch Wagenknecht-Sprech sein. Die Idee der Demokratie ist eben nicht die "Einpersonenwahl", sondern eine stabile Säulen-Struktur mit Stellvertretung u. Konsensfindung. Jetzt reden alle der Führung u. dem Vertrauen in Einzelpersonen das Wort. Das ist m.E. eigentlich der Ansatz für die schleichende Transformation u. beginnende Deformation einer Demokratie, wenn die Führungs-Personen über der Idee u. über den durch die Wahl legitimierten VolksvertreterInnen als dem Souverän verortet werden. Auch der/die Beste dürfen nicht unersetzbar sein. Teams agieren anders als AlleinentscheiderInnen (griech. allein ...).



    Ein Dilemma.



    Bei deutschlandfunkkultur.de unter dem Titel



    "Piraten und Personenkult"



    steht ❗2012



    "Sie wird gern kritisiert – die repräsentative Demokratie, die gewählten Abgeordneten das Mandat übergibt, für den Bürger zu entscheiden, und die Parteien zu Foren politischer Debatten macht. Sie wird kritisiert, weil sich Spitzenpolitiker von der Basis entfernen und das Volk sich seinerseits von den Parteien abwendet."

  • War das jetzt eine Bewerbungsrede für Mitgliedschaft in der Pistoriusregierung? Pistorius und Woidke eint der politische Tonfall: Entschiedenheit. Die finden wir bei Scholz manchmal eher verklausuliert, und manchmal wirken Scholzes politische Wendungen etwas opportunistisch, was der AfD nützt.

    Mutige Frauen braucht es in dieser Situation auch: Esken! Sie muss Pistorius in die Parteiräson bringen, um eine klaren Kurs in der Politik durchzusetzen. Es ist mit Scholz so wie mit Biden und den Demokraten: Die Partei muss entdecken, dass sie auch Alternativen hat. Egal wer dann regiert, Scholz oder Pistorius, die Politik muss entschiedener daher kommen. Klar begründet wie Woidke seine Politik begründet.

    Eine Schwäche hat auch Woidke: Für das BSW. Das BSW in einer Woidke-Regierung hätte am Ende womöglich soviel lähmende Macht wie die FDP in der Ampel. Insofern wäre er als MP besser, weil er nicht für Außenpolitik zuständig wäre. Mit Lawrow über Frieden verhandeln verhandeln? Oder mit Putin? Ein Münchner Abkommen 2.0? Ich habe da meine zweifel.

    • @Uwe Kulick:

      Machen Sie sich keine Sorgen, Woidke wird in Brandenburg bleiben, als MP oder auch nicht, wenn die AfD nach der Wahl vor der SPD liegt … das hat er klar kommuniziert und die Entscheidung liegt nun bei den Wählern. Brandenburg hat die Wahl!



      Kretschmer und Voigt hätten das durchaus auch so halten können. Stattdessen Unvereinbarkeits-Gemauere nach allen Seiten. Woidke jedenfalls kann auch Agraringeneur, falls er verliert.

  • Die SPD sorgt selbst für braune Flecken indem sie die rassistische Hysterie mit anfacht. Ne Sau durchs Dorf zu treiben ist viel einfacher als die wirklichen Probleme anzugehen.

    • @Andreas J:

      Die Sache ist doch die, dass die SPD sich einmal mehr wie eine Sau durchs Dorf treiben LÄSST. Deja vu Asylkompromiss 1993! Der Schweinepriester, der hier die Ampel-Säue durchs Dorf jagt, heißt diesmal Friedrich Merz.

  • "Der SPD-Ministerpräsident Brandenburgs will schärfer gegen illegale Migration vorgehen, um die AfD zu schlagen."



    Himmlische Einfalt!



    Es gibt jede Menge Vernunftgründe, um die illegale Migration zu stoppen. Nähme man die zur Kenntnis und handelte, bräuchte es die Ausrichtung auf die AfD nicht. Die gäb´s dann nur noch als Marginalie.

  • "Über Migration wird nur noch negativ als Bedrohung geredet, von der *afd" sowieso, jetzt auch von der Union und der SPD (...)"



    Das ist eine unzutreffende Verallgemeinerung.



    Zum Einen halte ich es für gefährlich, eine



    rechtsextreme Partei mit demokratischen Parteien in einem Topf zu werfen.



    Populismus ist keine Lösung und schadet der Demokratie.



    Der Kanzler hat zuletzt noch einmal deutlich gesagt, dass wir Zuwanderung brauchen. Das habe ich von der "afd" noch nie gehört. Es sollten also schon Unterschiede in der Debatte gemacht werden.



    Außerdem hat die Regierung deutlich gemacht, dass sie auf Grundlage des Grundgesetzes und der europäischen Rechtslage handelt, das ist eine andere Position als die von Merz, der ohne Not einen "Notstand" ausrufen will.



    Dass die rechte Regierung in den Niederlanden gerade genau das macht, wirft ein schlechtes Licht auf die CDU, allerdings nicht auf die Regierung und die im Artikel angesprochene SPD.



    Es ist angebracht, bei diesem Thema deutlich zu differenzieren.



    Die Bundesinnenministerin hat gestern ein Abkommen über legale Zuwanderung mit Kenia geschlossen.



    Das ist ein sinnvoller, gemeinsamer Weg, ohne eine



    lebensgefährliche Reise zu sein.

  • "Über Migration wird nur noch negativ als Bedrohung geredet."

    Ist das nicht irgendwo auch "normal". "Wir" haben es geschafft die Migration über die deutsche Grenze 9 Jahre weitgehend offen zu halten. Klar - nicht direkt aus zB dem Jemen oder Sudan, von dort hat es fast keiner hergeschafft, obwohl es den Menschen in der Zeit sehr schlecht ging. Aber es war doch eine Migration, die alles übertroffen hat, was man sich davor hat vorstellen können. Die Argumente, um das offenzuhalten, waren auch nicht immer so alternativlos, wie vielleicht manchmal dargestellt, aber sie haben eine politische Mehrheit in D überzeugt, die das getragen hat. Es war aber doch klar, dass das nicht ewig gehen kann und dass bei all dem Drive für die Öffnung irgendwann der Gegendrive für das Schließen auch etwas überschießen wird.

    Auch das wird nicht auf ewig sein, wir haben Millionen neue Mitbürger, die Politik wird sich alleine dadurch anpassen und nicht einfach zurückschnappen. Ich würde das etwas ruhiger als einen normalen "politischen Verlauf" sehen. Allen Menschen oder auch nur den Bedürftigsten habe wir ohnehin nie geholfen. Der Drive war immer mehr Richtung freie Öffnung.

  • Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Ampel - das Allheilmittel lautet: wir reden einfach wie die AfD vor 12 oder 24 Monaten - dann wählen die Leute nicht mehr die AfD sondern uns...



    ...und damit das auch so bleibt, tapsen wir jeden Monat ein zwei Schritte weiter rechts 🤗



    So hält man natürlich die AfD von der Regierungsmacht fern - zum Preis das man zeitverzögert exakt ihre Forderungen trotzdem umsetzt...



    Das wär jetzt eine spannende Frage für Physiker, Stichwort Zeitreisen, aber quasi de facto regiert die AfD mit ihren Forderungen aus dem Heute das Gestern oder aus dem Morgen das Heute... 🤔

  • Na Servus - die Glatze Woidke - der Modellbauer!

    “Auch Länder wie Schweden oder Dänemark, die früher für Liberalität bekannt waren, handeln anders. Deutschland ist gut beraten, auch entsprechend härter zu agieren.“



    Worum geht’s genau - Woidken mer mal! Woll



    “Asylpolitik in Dänemark



    Harte Gangart mit Signalwirkung



    In Dänemark gibt es seit Jahren beim strengen Umgang mit Asylsuchenden parteiübergreifend Einigkeit. Immer wieder verhallte internationale Kritik - nun wird das Land mehr und mehr zum Modell.



    www.tagesschau.de/...ylpolitik-100.html



    & Schweden? Reiner Woidkescher Populismus



    Gründeln im braunen Tümpel!



    “Asylbewerber in Schweden bis Juni 2024



    In Schweden wurden im Juni 2024 insgesamt rund 755 Asylbewerber:innen registriert wovon 485 Personen erstmalig einen Asylantrag stellten und 235 einen Folgeantrag. Diese Statistik zeigt die Anzahl der Asylbewerber:innen, erstmaligen Asylbewerber:innen und Folgeanträge in Schweden für den Zeitraum Juni 2023 bis Juni 2024. …



    de.statista.com/st...erber-in-schweden/

    kurz - Staatstragender Ossi alter Prägung •



    de.wikipedia.org/wiki/Dietmar_Woidke

  • Die AfD im elften Jahr in Folge rechts zu überholen, um ihnen Wähler abzujagen, ist eine super Idee. Irgendwann muss es ja mal funktionieren!

    • @Frodo:

      Inklusive der Bundestagswahl 2021 hat die AfD bei 6 Wahlen hintereinander verloren, groß, so richtig groß, wurde sie nur durch die Politik der Ampelregierung.

  • Integration funktioniert wohl ähnlich wie Verdauung: Ist der Bauch voll, muss erst einmal alles verarbeitet werden, ansonsten droht schmerzhafte Verstopfung. Millionen integrieren ist ein sozialer Kraftakt. Ja, aus hehren Zielen mögen manche keine Grenzen setzen wollen, aber wenn für Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt Zuwanderung nur behutsam funktioniert kann, dann hat Politik auch die Aufgabe, das zu berücksichtigen.

    • @DieLottoFee:

      Weniger essen, mehr bewegen - und nicht immer gleich zum Abführmittelgreifen.

    • @DieLottoFee:

      Wir haben zuwenig:" Lehrer,Helfer,Wohnungen......."das sind schlechte Voraussetzungen um Menschen richtig zu Intrigen.

      Das wir Massive Probleme haben ist nunmal Fakt und es muss was getan werden.

    • @DieLottoFee:

      Schön und gut erklärt. :-)

    • @DieLottoFee:

      Tja Lotto - 6 Tage Spannung & ein verdorbener Sonntag - naja besser als -



      Bauch - wa!



      “Von Biologismus spricht man, wenn versucht wird, menschliche Phänomene und Sachverhalte (etwa individuelle oder kollektive Verhaltensweisen, gesellschaftliche Zustände oder politische Zusammenhänge) vorrangig oder allein durch biologische Tatsachen, Theorien und Modelle zu erklären.“

      Na Mahlzeit & gute Besserung zur schmerzhaften Verstopfung - 🥴🤢🤮 -

    • @DieLottoFee:

      Sehr gut formuliert.

      Der Wille ist (noch) da - da darf man die vorhandenen Kapazitäten nicht sorglos verheizen.



      Und "grausam" (die Grünen) ist an einer Politik der gesteuerten Migration und Integration gar nichts.



      Das Gegenteil ist der Fall, ein Laisser-faire ohne Kompass, Stringenz und Werte ist in der Tat grausam, unbedacht und ein amoralisches Handeln wieder dem Geist der Aufklärung.

  • "will schärfer gegen illegale Migration vorgehen, um die AfD zu schlagen."



    Ist das nicht ein Armutszeugnis, wenn man nur deshalb schärfer gegen gegen illegale Migration vorgeht, um der AfDummheit Wähler abzuluchsen und nicht aus innerer Überzeugung.

  • Wenn Woidke sein Versprechen wahr macht bzw. wahr machen muss: In der SPD dürfte demnächst eine Stelle als Kanzlerkandidat frei werden.

    Ich kann mir schwer vorstellen, dass die SPD Lust hat mit Olaf in den Untergang zu segeln.

    Und ich bleibe dabei: Ich halte Woidke für gut. Um es deutlich zu sagen ist er der beste Ministerpräsident Brandenburgs seit der Wende. Das ist bei der Riege an Kompetenz-befreiten Vorgängern allerdings leider keine besonders hohe Latte.

  • Um die AfD zu schlagen, prügelt jetzt also alles von links bis rechts auf Migranten ein? Offenbar zählt keine Sachpolitik mehr, sondern nur noch Stimmenfang und Meinungsmanipulation. Fälschlicherweise glauben CDU, SPD und Co. tatsächlich immer noch, sie würden der AfD so die Wähler abspenstig machen. (BTW: Wer will eigentlich diese Antidemokraten und Menschenhasser wirklich als Wähler haben?). Ein verheerender Irrtum, den nicht nur Migranten in Zukunft büßen müssen, auch wir, denn der Abbau von Grundrechten fängt gerade erst an. Aber so lange es nur gegen "die anderen" geht, macht der deutsche Michel eben begeistert mit.

    • @Minelle:

      Naja, wie soll sich der Mann sich denn gegen sonst gegen die populistischen Parolen und leeren Versprechungen von AFD und BSW wehren.

      Die Wähler wollen scheinbar nicht das, was die SPD auf Bundesebene vorgibt.

      Und solange Menschen wie Sie andere als dumm "deutsche Michel eben" hinstellen, weil diese nicht Ihre, ach so tolle Meinung vertreten, wird die AFD leider stärker und stärker.

      Drüber sollten Sie als "Gutmensch" einmal nachdenken.

  • Obwohl Brandenburg stark betroffen ist wurden keine Fragen zum Klimawandel gestellt. Das ist aber das zentrale Thema - auch wenn alle nur noch über Ausländer hetzen, auch wenn die Grünen aus dem Landtag fliegen.

  • Was in Dänemark und Schweden recht ist, muss auch bei uns gelten. Es ist überfällig.

  • Tolle, alle wollen plötzlich die AfD noch rechts überholen, statt sich sinnvolle Alternativen zu überlegen. Übrigens, ohne Immigranten geht es in Deutschland den Bach runter. Wäre doch mal sinnvoll zu schauen, welche Berufe die Flüchtlinge haben, anstatt sie in "Haft" und Großlagern wegzusperren.



    Und übrigens, gefühlt ist der Anteil der rechten Gewalttaten größer als die durch Flüchtlinge. Und was macht man mit den Rechten, man hofiert sie und lässt sie laufen (wie viele nicht vollzogene Urteile gibt es im rechten Bereich?)

    • @Frank Burghart:

      Ok dann mal raus mit der sinnvollen Alternative!!!



      Darauf warten alle schon so lange Zeit!

      Und was ist mit den Migranten die keinen für uns passenden Beruf haben?

      Und übrigens, gefühlt ist es nicht wahr. Und nun? Wer hat Recht Sie oder ich bei gefühlten Wahrheiten?

      • @weather2018:

        Und was ist mit den Migranten die keinen für uns passenden Beruf haben?

        Denen wird ein Ausbildungsplatz angeboten, es gibt genug freie davon.