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RAF-GeschichteDie Nachlassverwalterin

Stefan Reinecke
Essay von Stefan Reinecke

Die RAF hat nichts hinterlassen außer Verzweiflung, Tod und kryptischen Texten. Dann ist sie vergessen worden. Bis zur Festnahme von Daniela Klette.

Die zerstörte Justizvollzugsanstalt in Weiterstadt nach einem Bombenanschlag am 27. März 1993 Foto: Jürgen Mahnke/dpa

A ls Daniela Klette vermutlich 1989 der RAF beitrat, wurde sie Teil einer Organisation in einer tiefen Krise. Die Terrorgruppe ermordete 1989 den Bankier Alfred Herrhausen und 1991 den Treuhandchef Detlev Rohwedder. Doch die großen, im Rückblick heroisch verzerrt wahrgenommenen Zeiten waren vorbei. Die RAF war in den 70ern eine winzig kleine, streng hierarchisch organisierte Kadertruppe mit einem ­überschaubaren Umfeld von Unterstützern. Aber sie galt als bedeutsamer Teil des bundesdeutschen Familienromans: als radikale Vertreter der Jüngeren, die mit den Repräsentanten der postfaschistischen Bundesrepublik nur eine Kommunikationsform kannten – schießen.

Drei Dutzend Militante hatten es in den 70er Jahren geschafft, als ernste Gefahr für die bundesdeutsche Demokratie wahrgenommen zu werden. Die RAF weckte Angst, Hass, Abwehr, Faszination – gleichgültig war niemand. Intellektuelle hatten Ulrike Meinhof, die sich 1976 selbst getötet hatte, zu einer Art Opfer deutscher Verhältnisse stilisiert – und wurden deshalb von Konservativen als Sympathisanten gebrandmarkt. Über die Gründerfiguren Andreas Baader und Gudrun Ensslin wurden Spielfilme gedreht und voluminöse Bücher geschrieben.

In den 80er Jahren war das Drama abgeklungen. Die RAF mordete noch immer, es gab noch immer Hungerstreiks gegen Isolationsfolter. Aber die Terrorgruppe hatte seit dem Deutschen Herbst 1977, den Selbsttötungen der Spitze der ersten Generation in Stammheim ihre glitzernde Bedeutungsschicht, die Zuschreibung, etwas Zentrales auszudrücken, verloren.

Die RAF wurde zu einem Gespenst – für Polizei und Justiz unfassbar, und für die Linke ein Relikt einer Zeit, die man hinter sich lassen wollte. Die undogmatische Linke hatte lange gebannt mit einer ambivalenten Mixtur von Bewunderung und Abscheu auf die Terrorgruppe gestarrt. Das wich in den 80er Jahren entnervter Gleichgültigkeit.

Mit der RAF verwoben

Das galt auch für die taz, deren Geschichte mit der RAF verwoben war. 1978 war die RAF und die finstere Atmosphäre des Deutschen Herbstes vielleicht der entscheidende Grund für die taz-Gründung. Man wollte ein eigenes, unzensiertes Medium. In den 80er Jahren war die taz ein Auffangbecken für Ex-Angehörige von RAF oder 2. Juni, die aus dem Knast kamen, wie Fritz Teufel, Wolfgang Grundmann und Brigitte Heinrich.

In den 80er Jahren belagerten RAF-Solikomitees öfters die taz, um den Abdruck von langwierigen Erklärungen durchzusetzen. Der taz-Redakteur Wolfgang Gast war damals einer der besten Kenner der RAF-Unterstützerszene.

Gast beschrieb den Zoff zwischen der Redaktion, die RAF-Texte ermüdend fand, und den Antiimperialisten: „Die Besetzungen verliefen meist ähnlich. Zuerst wurde stundenlang diskutiert. Dann schlug die Stunde der Pragmatiker. Die Schriftgröße wurde so weit verkleinert, bis der Text auf eine Seite passte und man die RAF Erklärungen nur mit der Lupe lesen konnte.“

Die 3. RAF-Generation versuchte ein neues, linkes Unterstützer­milieu zu gewinnen

In den 90er Jahren hörten die Hungerstreiks und die taz-Besetzungen auf. Und die Erklärungen der dritten Generation der RAF hatten einen neuen Ton: offener, dialogischer, fast selbstkritisch. 1992 schrieb die RAF, sie wolle „darüber nachdenken, was wir falsch gemacht haben“. Nach 1989 könne es „nicht mehr so weiter gehen wie bisher“. Weil Morde bei den Bürgern nicht so gut ankämen, werde man damit aufhören. Die RAF rüstete ab – von der irren Hybris, Avantgarde der Weltrevolution von eigenen Gnaden zu sein, zu Mieterinitiativen oder wildem Streik.

Die Praxis zu der neuen Theorie war der Anschlag auf das leere Gefängnis in Weiterstadt 1993, das die dritte Generation mit 200 Kilo Sprengstoff in die Luft jagte. Die Straße zum Gefängnis sperrte die Gruppe mit einem selbst gebastelte Schild: „Knastsprengung in Kürze. Sofort wegrennen!“ Weiterstadt war auch als Abschiebeknast geplant. Die RAF versuchte ein neues Unterstützermilieu zu gewinnen – antirassistische und autonome Gruppen. Doch der Versuch blieb vergeblich. RAF, das roch zu streng nach Todestrip, ML-Dogmatismus und Vergangenheit.

1996 schickte die RAF eine Erklärung an die taz. Die Knastsprengung, so das Selbstlob, wurde „von außergewöhnlich vielen Leuten gut gefunden, auch über die Linke hinaus.“ Aber insgesamt befinde sich das linksmilitante Milieu leider „in einem Zerfallsprozess“.

Das einzige Pfund, das die dritte Generation in der Hand zu haben meinte, war ihre klandestine Struktur. Die Staatsorgane „wissen nicht viel über uns. Sie haben noch nie wirklich durchgeblickt, wie unsere Strukturen aussehen oder wer in der RAF organisiert ist“, hieß es.

1998 löste sich die RAF endgültig auf. Die drei Verdächtigen der dritten Generation, die Nachlassverwalter der RAF, überfielen danach Banken. Nicht mehr für den antiimperialistischen Kampf, sondern für den nächsten Sommerurlaub oder Tanzkurs.

Daniela Klette in einem undatierten Fahndungsfoto der Polizei Foto: BKA/dpa

Was ist von der RAF geblieben? 34 Tote. Mehr als 500 Verurteilungen und viele ungeklärte Morde. Baader und Ensslin sind in der kollektiven Zeichensprache keine Pop-Embleme geworden, wie Che Guevara, dessen Konterfei auf Bikinis, T-Shirts oder Wodkawerbung auftaucht. Die RAF hat nichts hinterlassen außer Verzweiflung, Tod und kryptischen Texten, die Jüngere kaum noch entschlüsseln können. Dann ist sie einfach vergessen worden.

Bis zur Festnahme von Klette. Medien verkündeten „RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin festgenommen.“ Das Präsens ist erstaunlich. Gibt es gut 25 Jahre nach der Selbstauflösung noch eine „RAF-Terroristin“? Die 65-Jährige wurde mit einem gepanzerten Fahrzeug an einen geheimen Ort gebracht, um Befreiungsaktionen zu verhindern. Es fühlt sich an wie eine Zeitreise. War zu befürchten, dass palästinensische Militante den Regionalzug von Verden nach Etelsen entführen, wie 1977 die Lufthansa Maschine Landshut?

Wahrscheinlich folgt jetzt, was immer folgt. Ein langer Indizienprozess, beharrliches Schweigen der Angeklagten. Kein Deal mit dem Schweinesystem – das ist die RAF-Omertà.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Brauchen wir noch einen langwierigen Prozess, der trotz dürftiger Beweislage damit endet, die letzten Ex-RAF-RentnerInnen ein paar Jahre in den Knast zu schicken? Gibt es keinen Weg, das Schweigegelübde zu brechen? Könnte man es nicht mit einer Art Wahrheitskommission probieren? Aussagen gegen Straffreiheit. Das will auch Carolin Emcke, Publizistin und Patenkind von Alfred Herrhausen.

Dann könnten wir den Prozess der Abkehr von der mörderischen Gewalt in den 90er Jahren von innen verstehen. Vielleicht würden Angehörige von Opfern der RAF erfahren, wer die TäterInnen waren. Es wäre keine Versöhnung mit dem Grauen der RAF-Geschichte. Aber ein Ende.

Das wird kaum passieren. Nicht in Deutschland, nicht in einem Land mit so eisernen Prinzipien.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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28 Kommentare

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  • Das Buch, das Jim Hawkins meint, heißt:



    Holderberg, Angelika & Berberich, Monika, (2007): Nach dem bewaffneten Kampf: ehemalige Mitglieder der RAF und Bewegung 2. Juni sprechen mit Therapeuten über ihre Vergangenheit. Gießen: Psychosozial-Verlag, 216 S.



    Zu dem Buch heißt es:



    "Fast zeitgleich zum Interview-Band mit Opfern der RAF von A. Siemens erscheint nun der erste Versuch einer internen Aufarbeitung durch die RAF-Täter. Ehemalige, seit Jahren in Freiheit lebende Mitglieder der RAF und der Bewegung 2. Juni (u.a. K.H. Dellwo, K. Folkerts, M. Berberich, G. Rollnik) haben zwischen 1996 und 2003 in der Gruppe mit Thera-peuten über ihre Vergangenheit, ihre Beziehungen zueinander und ihre damalige wie heutige Haltung zu den „Handlungen“ (so die abstrakte Nomenklatur der Morde) gesprochen. Wenn man die Dokumentation über die 7 Jahre Arbeit im Bergwerk Erinnerung zusammenfassend betrachtet, wird man die momentane Diskussion um Schuld und Reue der RAF-Mitglieder relativieren müssen. Reue setzt eine Distanzierung vom eigenen Tun voraus. Was hier zutage tritt, sind Innenansichten aus der Mördergrube der RAF: „Nie zuvor habe ich in einer Gruppe so viel gegenseitige Entwertung erlebt“ - so eine Therapeutin. Wenn auch Worte wie "Reue" oder "Schuld" nicht auftauchen, so sind diese ungeschützten, verletzlichen und verletzten Texte doch auch ein Eingeständnis, gefehlt zu haben."

  • Das fände ich sehr schön, wenn



    der afg.-dt. Podcaster und Journalist Khesrau Behroz, der mit Undone-Firma Gesichtserkennungsprogramms Spuren eines Capoeira-Vereins fand, die zur Ergreifung von RAF Klette führten - die früher angekündigte Belohnung des BKA bekäme.

  • 4G
    47351 (Profil gelöscht)

    Es gibt keinen Nachlass der RAF. Keinerlei Konzept für die Gestaltung der Lebensbedingungen der Menschen, die sie vom "Schweinesystem" erlösen wollten.

    Den Mitgliedern der RAF ging es immer nur um sie selbst, den Verfolgungsdruck, in den sie sich gebracht hatten und ihre Haftbedingungen. Allenfalls der arrogant-narzisstische Diskurs, ob man den armen Pimental, den man wegen seines Ausweises umbrachte, zum Kreis der zu Befreienden oder zum Schweinesystem zu zählen hatte.

    Mit der selbst erklärten Auflösung Ende der 90er blieb nur die historische Erinnerung, ab und zu zum Aufflackern gebracht durch ordinäre Beschaffungskriminalität.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Ob Daniela Klette jemals jemanden getötet hat, wird im Verfahren zu klären sein. (Bank-)überfälle hat sie vermutlich (mit-)begangen.



    Sowas hatte Uli Hoeneß nicht nötig. Seine Art der gesetzwidrigen Geldbeschaffung war völlig gewaltlos. Und da er ja Knie hat, war und ist Sitzen für ihn besser als Laufen.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Klette, Hoeneß, Brecht:



      Haste nicht genug kriminelle Energie um eine Bank zu überfallen,



      machste halt ne Bank auf...



      Oder bedienst dich ihrer Dienste im Sinne von U.H. u.a.

  • Wer sich einen ungewohnten, tiefen, persönlichen Eindruck von der Dynamik der militanten Gruppen RAF und 2. Juni verschaffen will, dem möchte ich das Buch "Nach dem bewaffneten Kampf" empfehlen.

    Ehemalige Mitglieder dieser Gruppen und ein paar weitere aus der Unterstützerszene trafen sich über einen Zeitraum von 7 Jahren für mehrere Wochenenden mit Psychoanalytikern und Psychotherapeuten, um über sich, die Beziehungen innerhalb der Gruppen und ihr Bild von Gesellschaft und Politik zu sprechen.

    Einige kamen nur ein paarmal, andere blieben lange dabei und von denen gelang es wiederum einigen, die Panzerung, die über die Jahre im Kampf und in der Haft entstanden war, zu durchdringen.

    Man erfährt hier Dinge, die man bei Aust, bei Kraushaar oder bei Koenen nicht erfährt.

    Sehr lesenswert!

    • @Jim Hawkins:

      Es gehört zur "Banalität des Bösen" (Hanna Arendt) dazu, dass diese auch zum Arzt gehen.

      Was haben Sie erfahren in dem Buch über Mechanismen, die einen zum Terroristen werden lassen.

      Und was soll der abwertende Satz zum Schluss gegen "Aust, bei Kraushaar oder bei Koenen"?

      Die Rezensionen zum Buch fallen durchmischt aus. Joachim Güntner (NUZ) scheint " die Fixierung auf die eigene Person der Täter übel aufzustoßen und er wundert sich beispielsweise bei den Äußerungen von Karl-Heinz Dellwo, der immerhin den Tod zweier Botschaftsangehöriger mitzuverantworten hat, dass so wenig Mitgefühl mit den Opfern oder Abscheu gegenüber den eigenen Gewalttaten zu spüren ist." ( www.perlentaucher....vergangenheit.html )

      Soll das heißen, es gibt RAF-Rentner, die auch nach jahrelanger Psychoanalyse die Taten nicht bereuen?

      • @Rudolf Fissner:

        Zunächst einmal war das keine klassische, von der Krankenkasse finanzierte Therapie, sondern ein Prozess zu dem sich die Beteiligten entschieden haben.

        Den Eindruck des Rezensenten der NZZ kann ich mich nicht anschließen. Dellwo und beispielsweise auch Folkerts sind sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst.

        Folkerts beschreibt an einer Stelle die Schwierigkeit sich einzugestehen, dass praktisch alles, was man für richtig hielt, falsch war. Und dass man für dieses Falsche getötet hat.

        Mir ist klar, dass Sie kein Freund der oft schwierigen Zwischentöne sind, genauso klar ist mir, dass Sie dieses Buch nie lesen werden.

        Also belasse ich es dabei.

    • @Jim Hawkins:

      Danke für den Hinweis!



      (Mbg kneipen?)

      • @Lowandorder:

        Erledigt!

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Zum Foto: Die zerstörte JVA in Weiterstadt ähnelt der CDU-Parteizentrale in Berlin...

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Sie verwechseln das mit dem Willy Brandt Haus.

  • Der letzte Satz ist hier von einigen nicht ganz richtig verstanden worden, er bezieht sich auch auf die RAF.

    • @Friedel Castrop:

      Das lese ich nicht so. Erscheint im Kontext auch wenig sinnig, auf der anderen Seite steht ja schliesslich nicht "die" RAF. Strenggenommen noch nicht mal ein Teil davon, nicht mehr. Dazu kommt, dass der auch organisierte linke Terror jetzt bekanntlich kein allein deutsches Phänomen war. Und die Filialen anderswo in Europa m.W. in Prinzipien nicht weniger eisern. Durchaus schon eher deutsch ist eine gewisse Inflexibilität, Regel- und Papierverliebt, so versteh ich das. Das ist nicht überall so. Aber ich glaube, woran das unabhänig davon scheitert nimmt der Text an sich vorweg, mit dem Vergessen. Dafür bräuchte es wohl ein herausragendes, breites, öffentliches Interesse und dafür haben sie sich zu lang versteckt.

  • Herzlichen Dank für die gut zusammengefasste Retrospektive. Meinungsbildung in diesem Sinne ist auch... „Verstehen kann man das Leben oft nur rückwärts, doch leben muss man es vorwärts.“ (Sören Kierkegaard). Das gilt für Opfer und Täter gleichermaßen.

  • Wenn es jetzt zuletzt nur noch drei waren, die ja erst sehr spät dazu gestoßen sind, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die von den unaufgeklärten Taten der vorangegangenen "Generationen" überhaupt was wissen? Die Ehemaligen werden sich hüten was zu sagen, was für die Opfer und die Angehörigen schade sein dürfte, was ich aber schon wieder richtig finde, weil Springerpresse und rechter Mob in den sog. sozialen Medien den Diskurs verschieben würden und mit einer Diskussion über Jahrzehnte zurückliegende Taten prima von ihren Versuchen der Demontage der Demokratie und der mangelnden Aufklärung aktueller rechter Straftaten ablenken können.

  • Hast ja Recht, aber warum brauchen Rentner Granaten und andere Waffen?

  • "Das wird kaum passieren. Nicht in Deutschland, nicht in einem Land mit so eisernen Prinzipien."



    /



    Das sind Rechtsstaatsprinzipien, die auch eine Regierung nicht außer Kraft setzen kann.



    /



    Zu Silke Maier-Witt bei sz.de



    "Sie zeigen öffentlich Reue für Ihre Taten. Sie haben auch bei Schleyers Sohn persönlich um Entschuldigung gebeten. Warum machen das andere frühere RAF-Mitglieder nicht?



    Weil es wohl einfacher ist, sich den Glauben zu bewahren, dass es damals die richtige Entscheidung war. Einige können sich nicht verzeihen, dass sie jemanden umgebracht haben oder daran beteiligt waren, so wie es vermutlich bei Susanne Albrecht ist. Werner Lotze hat sich auch nie verziehen, dass er einen Polizisten erschossen hat."



    /



    Ein Name darf heute noch in Erinnerung gerufen werden, weil er bei vielen von uns bei "Brücken schlagen" Assoziationen auslöst.



    taz.de/Zum-Tod-von...troebele/!5878568/

    • @Martin Rees:

      Hallo - Ladehemmung?

      Ihr könnt einem alten Fahrensmann ruhig vertrauen! Der Skandal trifft genauso zu!



      Daß ihr von Jura keine Ahnung habt - seh ich euch nach!

      Im übrigen hier mehrfach kolportiert •

    • @Martin Rees:

      Stimmt. Denn

      Zu ersterem korrekt ja - sei aber zur Prinzipientreue denn doch mal spöttisch dess angemerkt: In einem Land - in dem sich nicht entblödet wird gegen zwei staatliche Kriminelle - fastKanzler MP Lasset & IM Reul zu Hambie🔥SchutzVO - bei eindeutigem Anfangsverdacht VG Köln (rechtskräftig!;)) - Ermittlungen NICHT AUFZUNEHMEN - müßte zur Öffnung für eine Art Wahrheitskommission doch entsprechendes Raum sein!

      kurz - But. Der Glaube - ist bekanntlich für die Kirche reserviert! Gellewelle&Wollnichtwoll

      So geht das Kurt Vonnegut



      Die Geschichte ist lediglich eine Überraschungsliste. Sie kann uns nur darauf vorbereiten, aufs Neue überrascht zu sein.“



      So - isset wohl! Woll

  • Alle müssen für ihre Straftaten bezahlen, warum diese Terroristin nicht? Ulli Hoeneß, der niemals jemanden getötet hatte, musste sogar sitzen.

    • @Gambitus:

      ... was ja durchaus einer Majestätsbeleidigung gleichkommt.

  • Würde die TAZ auch mit ehem. NSU-Terroristen so nachsichtig verfahren wollen? Mord verjährt nicht!

  • Bravo!

  • "Könnte man es nicht mit einer Art Wahrheitskommission probieren? Aussagen gegen Straffreiheit. Das will auch Carolin Emcke, Publizistin und Patenkind von Alfred Herrhausen. Dann könnten wir den Prozess der Abkehr von der mörderischen Gewalt in den 90er Jahren von innen verstehen. Vielleicht würden Angehörige von Opfern der RAF erfahren, wer die TäterInnen waren. Es wäre keine Versöhnung mit dem Grauen der RAF-Geschichte. Aber ein Ende."

    gute Idee. Danke.

  • Straffreiheit? Für Leute, die Anschläge durchgeführt und brutale Raubüberfälle begangen haben? Sicher nicht.

    • @gyakusou:

      Wer Reiche bestiehlt und das Geld den Armen dagegen schenkt sollte Straffreiheit bekommen.

      Schließlich sind Reiche deswegen reich, weil sie im großen Stil arme Leute abzocken. Mit zu niedrigen Löhnen, mit hohen Abzügen vom Brutto, mit Ausbeutung an der Natur, mit Kolonialismus, und so weiter.

  • Sehr guter Artikel, höchst informativ. Wäre da nicht der letzte Absatz.

    "Das wird kaum passieren. Nicht in Deutschland, nicht in einem Land mit so eisernen Prinzipien."

    Das hat nichts mit Prinzipien zu tun. In einem Rechtsstaat gilt gleiches Recht für alle (jedenfalls auf dem Papier). Und wer Straftaten begangen hat und erwischt wird, muss sich dafür verantworten. Eine Kooperation kann sich mildernd auf das Strafmaß auswirken, aber nicht zur Straffreiheit führen.