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Hindenburgstraße in HamburgKeine Ehre mehr, wem keine gebührt

Linke, Grüne und SPD wollen den Namen von Hitlers Steigbügelhalter aus einem Straßennamen streichen. An­woh­ne­r*in­nen sollen mithelfen.

Wer will denn nach ihm heute noch eine Straße benennen? Hamburg will die letzte Hindenburgstraße abschaffen Foto: dpa

Hamburg taz | 1917 wurde Paul von Hindenburg Ehrenbürger Hamburgs, 1926 wurde eine Straße nach ihm benannt. Jetzt soll sie nach knapp 100 Jahren umbenannt werden – das fordern die Fraktionen von Grünen, SPD und Linken in ihrem Antrag, der am heutigen Donnerstagabend in der Bezirksversammlung Nord diskutiert wird. Die Straße verläuft durch die Stadtteile Alsterdorf und Winterhude. Auf ihrer Strecke befindet sich auch die Hindenburgbrücke, die ebenfalls umbenannt werden soll.

Die Linke hatte Ende vergangenen Jahres einen ersten Antrag in der Bezirksversammlung gestellt, die Hindenburgstraße nach dem Hamburger Schriftsteller Wolfgang Borchert zu benennen. Dieser konkrete Vorschlag ist im jetzigen, gemeinsamen Antrag von Grünen, SPD und Linken nicht mehr enthalten. „Wir finden, dass es Zeit für eine Frau wäre“, sagt Timo Kranz von der Grünen-Fraktion Nord.

Nur 474 Straßen in Hamburg sind nach Frauen benannt, das entspricht 14 Prozent aller nach Personen benannten Straßen. In 66 Fällen davon sind Frauen allerdings nur nachträglich mitgenannt worden, sie teilen sich den Straßennamen also mit Männern.

Das erste Mal waren die Grünen 1988 mit einem Antrag auf Umbenennung der Hindenburgstraße gescheitert. 2013 hatten die Grünen den Vorschlag erneut eingebracht, unterstützt von SPD und FDP im Bezirk. Die Umsetzung scheiterte jedoch am Veto des Hamburger Senats. Der damalige SPD-Fraktionschef und heutige Finanzsenator Andreas Dressel sagte dazu dem Hamburger Abendblatt: „Das Eliminieren von Geschichte ist ahistorisch.“

CDU will gegen den Antrag stimmen

Umbenennungen sind selten

In Hannover wurde die Hindenburgstraße im vergangenen Jahr in Loebensteinstraße umbenannt. Die Namensgeberin ist Lotte-Lore Loebenstein, ein jüdisches Mädchen, sie wurde im KZ Sobibor ermordet.

Die Umbenennung dauerte mehrere Jahre, da Anwohner*innen gegen den Beschluss des Stadtbezirksrats zur Umbenennung geklagt hatten. Das Lüneburger Oberverwaltungsgericht entschied jedoch, dass eine Umbenennung rechtmäßig sei.

In Clausthal-Zellerfeld, einer Gemeinde in Niedersachsen, ging das deutlich schneller: Bereits im Jahr 2004 wurde dort der Hindenburgplatz in „An der Marktkirche“ umbenannt.

In vielen anderen norddeutschen Städten gibt es die Hindenburgstraße bis heute immer noch. Etwa in Bad Oldesloe, Bremen, Delmenhorst, Lüneburg und auf der ostfriesischen Nordseeinsel Borkum.

Der Kompromiss: Der 1,3 Kilometer lange Teil der Hindenburgstraße zwischen Borgweg und Jahnring wurde nach dem sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Otto Wels benannt. Wels hatte 1933 trotz Anwesenheit von SA-Männern im Saal gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt, welches das Ende der parlamentarischen Demokratie besiegelte. Ab dem Jahnring blieb der Name Hindenburgstraße, deren Namensgeber als Steigbügelhalter Hitlers gilt. Als Reichspräsident hatte Paul von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler ernannt.

Den Gegensatz zwischen beiden Namen findet die CDU-Fraktion im Bezirk Nord erhaltenswert. „Wir glauben, dass die Teil-Umbenennung von 2013 das richtige Signal für eine historische Einordnung setzt“, sagt Fraktionschef Andreas Schott. Wenn auch der verbliebene Rest der Hindenburgstraße umbenannt würde, würde das den Kontext für die Otto-Wels-Straße wieder entfernen, sagt Schott. Die CDU will deshalb gegen den Antrag stimmen.

Die grundsätzliche Frage ist, ob Personen, nach denen Straßen benannt sind, regelmäßig auf die heutige Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz überprüft werden müssen. Schott findet das nicht. „Straßennamen müssen im Kontext ihrer Zeit verstanden werden“, so der Fraktionsvorsitzende. Sie zu ändern, gleiche einer „historischen Säuberung der Stadt“.

Chancen auf Erfolg stehen besser

Kranz rechnet trotzdem mit einer Mehrheit für den Antrag. Bei der Namensfindung soll die Nachbarschaft einbezogen werden. „Wenn der Antrag angenommen wird, können An­woh­ne­r*in­nen dem Bezirksamt per E-Mail Vorschläge für künftige Namen zukommen lassen“, sagt Kranz. Anschließend würden diese in den Regionalausschüssen Winterhude und Alsterdorf diskutiert, da die Straße in beiden Stadtteilen liegt. Im Frühjahr soll dann der endgültige Namensvorschlag in der Bezirksversammlung Nord abgestimmt und dem Senat vorgelegt werden.

Timo Kranz schätzt die Chancen auf einen Erfolg deutlich besser ein als 2013. „Wir sind noch mal zehn Jahre weiter“, sagt Kranz. Auch wenn von den An­woh­ne­r*in­nen Gegenwind zu erwarten sei. „Klar ist es nervig, seine Adresse zu ändern, das betrifft bei einer so langen Straße auch viele“, sagt er. Diesen Aufwand mit den inhaltlichen Argumenten abzuwägen, sei allerdings wie „Äpfel mit Birnen vergleichen“. Eine Straßenbenennung sei eine Ehrung, so Kranz, und diese könne man im Falle Hindenburgs nicht stehen lassen.

Einige Male wurde der Name Hindenburg bereits aus dem Hamburger Straßenregister entfernt – wenn auch nicht aus politischen Gründen, sondern um Verwechslungen zu vermeiden. Acht Straßen mit seinem Namen gab es einst, wie ein Adress­buch von 1949 belegt. Nun ist nur noch eine übrig. Womöglich nicht mehr lange.

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49 Kommentare

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  • Für mich persönlich sind Straßennamen nach Personen oder Ereignissen keine Ehrungen sondern Denkmäler im Sinne von "Denke daran, denke darüber nach!" Ich bin daher der Meinung dass wir nicht weniger sondern mehr unbequeme Straßennamen brauchen. Eine moralisch-politisch sterilisierte Umwelt steht der Notwendigkeit entgegen nicht Geschichtsvergessen zu werden.

    Ich kann allerdings auch verstehen, dass viele Menschen nicht so denken und glauben ein Straßenname nach Person X würde als Ehrung dieser Person zu verstehen sein und als Werbung für deren politisch-moralische Vorstellungen und Taten. Insofern ist die Benennung leider mitunter auch ein Propagandainstrument, was daran ersichtlich wird dass insbesondere autoritäre Staaten immer gern Straßen und sogar ganze Städte mit politisch bedeutsamen Namen versehen.

    Mein Fazit lautet daher: Im Grundgesetz sollte verankert werden dass alle Arten von öffentlich relevanten Namen (Straßen, Schulen, Kasernen, Flughäfen usw. usf.) niemals auf eine Person oder ein menschlich verursachtes Ereignis bezogen werden dürfen. Es wird früher oder später doch nur missbraucht werden.

  • Stimmte man den Forderungen nach Umbenennung zu, wäre die Liste der zu tilgenden Namen von Straßen und Plätzen in Deutschland sehr lang. Die vielen Karl-Marx-, Rosa-Luxemburg-, Luther- und noch sehr virle mehr...Straßen und Plätze müssten dieser Säuberung zum Opfer fallen. Übrigens auch sehr viele, die die jetzt fordernde Seite sicherlich nicht umbenannt sehen möchte.

    • @Klaus Kuckuck:

      Klar! Insbesondere Karl Marx und Rosa-Luxemburg waren richtig übel!1elf Zweitere hat sogar diesen gewaltvollen Satz geäußert "Die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden" ...

  • Der Historiker Christopher Clark, allgemein anerkannter Preußen-Experte und der Apologetik des Hohenzollern-Staats nicht unabgeneigt, beschreibt Hindenburg wie folgt:

    "Der Feldmarschall hatte eine hohe Meinung von sich selbst, und zweifelsohne glaubte er aufrichtig daran, dass er eine preußische 'Tradition' des selbstlosen Dienens personifizierte. Aber in Wahrheit war er kein Mann der Tradition [...] Als militärischer Befehlshaber und später als deutsches Staatsoberhaupt brach Hindenburg so gut wie jedes Bündnis, das er einging. Er war nicht der Mann des beharrlichen treuen Dienens, sondern der Mann der Selbstdarstellung, der Manipulation und des Betrugs."

    Seine letzte politische Tat im Leben war offenbar, den zögernden Hitler zur Massakrierung der SA-Führung zu drängen - aus Klassismus und Hass auf Homosexuelle, und in vollem Bewusstsein, dass Ernst Röhm die einzige noch lebende Person war, die Hitler als so etwas wie einen lieben und persönlichen Freund und Vertrauten ansah.



    Auch hier - Hindenburgs angebliche "Senilität" ab Ende der 1920er war nur gespielt, das ist mittlerweile erwiesen - nichts als zynisch kalkulierende Heimtücke, Hinterlist, Betrug und Selbstbetrug.



    Einen Monat später beendete der "alte Dogsborough" endlich sein Hundeleben - für Deutschlands Glück und Wohlergehen 15 Jahre zu spät; das kann man, nach allem was seitdem über den Mann bekannt wurde, mit Fug und Recht sagen!

    Angesichts einer solchen Charaktermaskerade, hinter der sich nichts als reine Ehrlosigkeit verbarg, ist der Titel "Keine Ehre mehr, wem keine gebührt" mehr als treffend gewählt. Chapeau!

  • "Straßennamen müssen im Kontext ihrer Zeit verstanden werden"

    Eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein.

    • @Alexander Schulz:

      Das funktioniert so lange, wie der "Kontext ihrer Zeit" auch von der Allgemeinheit auf Anhieb verstanden wird.

      Das ist der Grund, warum man in englischen Städten nicht mehr diese früher vielerorts vorhandenen Straßen namens "Gropecunt Lane" findet.

      Oder warum dieser lauschige Weg bei Bristol mit dem angrenzenden Gebüsch irgendwann nicht mehr mit F geschrieben wurde, und fürderhin "Pucking Grove" hieß.

      Und warum dieser Platz in Köln heute "Ebertplatz" heißt.



      Denn dass jede größere Stadt im Deutschen Reich einen "Hitlerplatz" zu haben hatte, war eben ein "Kontext der Zeit".



      Davor war es der "Platz der Republik", und 1945 hat man schnell die Schilder durch "Deutscher Platz" ausgetauscht, aber damit konnte man niemanden verarschen. Also wurde zum "Ebertplatz", was 50 Jahre vorher als "Deutscher Ring" begonnen htte.

      So viel zur Mutabilität des angeblich konsistenten Konzepts vom "Kontext ihrer Zeit".



      Im Durchschnitt änderte sich dieser "Kontext" in dem Kölner Beispiel einmal pro Jahrzehnt, und das 50 Jahre lang - und zwar so grundlegend, dass es dem Volk lieber gewesen wäre, wenn es den jeweils vorigen "Kontext" einfach gar nicht gegeben hätte!

      Man kann natürlich diese Erklärungsschildchen anbringen.



      Bei Hindenburg könnte man dann draufschreiben: "Kriegsverbrecher, Antidemokrat, Hitler-Förderer, und im Kontext seiner Zeit der Retter Deutschlands vor der französischen und russischen Gefahr".

      Muss man aber nicht.

      Man kann auch einfach irgendeinen anständigen Menschen ehren.



      Es gibt davon mehr als genug, die noch keine Straße nach sich benannt bekommen haben.

      • @Ajuga:

        Wose sagen "Ebertplatz": Diese Geschichte zeigt doch vor allem, wie völlig überflüssig es ist, aus Straßen- und Platznamen ein Schlachtfeld um die aktuelle ideologische Hegemonie zu machen. Dieses Spielchen haben die Nazis gespielt, dann mit ähnlicher Akribie nach ihnen im Osten die Stalinisten. Warum muss man da hinterherspringen?

        Es geht ja nicht einmal darum, dass man primär gerne die X oder den Y mal zu verdienter Ehre kommen lassen wollte und keinen freien Platz dafür findet. Nein, es muss der Hindenburg da weg und IRGENDWER in die freiwerdende Lücke - nur wer politisch Korrektes soll es bitteschön sein. Das ist doch einfach nur alter Krampf unter neuen Fahnen.

  • Die CDU ist sich für gar kein Scheinargument zu blöd:

    „Wir glauben, dass die Teil-Umbenennung von 2013 das richtige Signal für eine historische Einordnung setzt“, sagt Fraktionschef Andreas Schott. Wenn auch der verbliebene Rest der Hindenburgstraße umbenannt würde, würde das den Kontext für die Otto-Wels-Straße wieder entfernen, sagt Schott."

    "Die grundsätzliche Frage ist, ob Personen, nach denen Straßen benannt sind, regelmäßig auf die heutige Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz überprüft werden müssen. Schott findet das nicht. „Straßennamen müssen im Kontext ihrer Zeit verstanden werden“, so der Fraktionsvorsitzende. Sie zu ändern, gleiche einer „historischen Säuberung der Stadt“

    mit dem Argument kann man aber auch die Adolf- Hitler-Straßen wieder einführen.

    Die CDU, ganz "konservativ", immer darauf bedacht von der Vergangenheit zu erhalten was gut war, woll?

    wem wollen die damit gefallen? Die Antwort liegt auf der Hand.

    • @ingrid werner:

      In die Richtung denke ich auch. Ob für den CDUler für eine Kontextualisierung auch eine an Sophie-Schollstraße anknüpfende Adolf Hitler-Straße eine "super" Idee wäre? /Sarkasmus/ Ich schätze auch, dass es in Teilen der Bürgerlichen das "Kaiserreich" im Vergleich zur Nazi-Zeit in Gänze nicht so kritisch gesehen wird, um dann eben auch von der normalen Einordnung der Straßenbenennung als Ehrung abzusehen und sich Pseudoargumente zusammenzusammeln. Da gibt es wohl noch gewisse Verklärung, Nostalgie o.ä.. Ein bisschen erinnert mich das an die "schlingernde" demokratische Entwicklung in Deutschland, deren Zwischenstation, die reaktionäre Entwicklung 1849, die darin gipfelte, als eine demokratische Versammlung einem Monarchen das Amt des Staatsoberhaupt*in antragen wollte. Auch wenn der Schuss nach hinten losging, der preußische König gemeinerweise so gar nichts von dieser "Pöbel"-Krone hielt :-D , womöglich gibt es da doch noch so Glanz-vorstellungen von der Monarchie ...

    • @ingrid werner:

      Es ist ein Unterschied, was ob man einmal entfernte Namen wiederbelebt oder die Tatsache respektiert und reflektiert, dass andere Namen NICHT entfernt wurden.

      Vir allem aber: Hitler wurde noch im Kontext seiner Zeit überall wieder verbannt. Als das geschah, war die Erinnerung an ihn noch lebendig. Aber der heutige Wahn, sein Umfeld generell von den Spuren dunkler Flecken in der Geschichte reinigen zu wollen, hat einen ganz anderen, ahistorischen Charakter. Es wirkt wie der Versuch, die Vergangenheit zu belehren - rückwirkend festzulegen, was damals schon richtig und was falsch, wer würdig und wer nicht war. Man will sich damit offenbar selbst überhöhen, indem man den heutigen Zeitgeist verabsolutiert und ihm solche moralisierenden Machtdemonstrationen widmet. Es hat etwas Pharisäisches - und ich zumindest brauche kein "C" in der Selbstbeschreibung, damit mir das die Haare zu Berge stehen lässt.

      • @Normalo:

        Straßennamen sollen doch die Person ehren. Was genau hat Hindenburg getan, eine Ehrung aus heutiger Sicht zu rechtfertigen?

        Andere Generationen können sich doch für andere Ehrungen entscheiden. Wo ist da ein Problem?

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Was Sie schreiben gilt, falls jemand HEUTE Straßen zu Ehren von Hindenburg benennen wollte. Das ist aber nicht der Fall. Es geht aktuell darum, krampfhaft früher mal vergebene Ehren rückwirkend für ungerechtfertigt zu erklären und diese selbsterklärte Bewurteilungshoheit in Umbenamsungen auszudrücken.

          Davon abgesehen:



          Straßennamen sollen VOR ALLEM die Orientierung ermöglichen und Postsendungen oder Menschen, die nicht jeden Tag vor Ort sind, in die Lage versetzen zu finden, wer dort wohnt oder arbeitet. Und da ist das ständige symbolpolitische Geschraube schlicht schädlich.

          • @Normalo:

            Natürlich kann man eine Ehrung beenden, wenn sie nicht mehr als angemessen betrachtet wird. Was glauben Sie, wie viele Straßen und Plätze nach der Wende umbenannt wurden?

            "Straßennamen sollen VOR ALLEM die Orientierung ermöglichen..."

            Gut. Dann eben wie in New York. Nummern. Dann hätte die liebe Seele Ruh.

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Mal davon abgesehen, dass man wohl wirklich, wie @Rero bemerkt, zwischen politisch unliebsamen Schädlingen und Massenmördern unterscheiden muss ("Stalinallee" z. B.): Die meisten Umbennungen nach der Wende waren wohl eher RÜCKbenennungen, weil auch die SED ihrerseits nach dem Krieg dem unseligen Trieb verfallen war, ihre ideologische Dominanz überall symbolisch hinzupflastern. Wenn das bei der Hamburger Hindenburgstraße auch so war, kann man meinetwegen drüber reden, aber sonst ist das was anderes.

              Dass die komplette Umstellung der Straßennamen auf Nummern nicht wirklich nützlich oder praktikabel wäre, sind wir hoffentlich einig. Vielleicht könnte sich die Seele lieberweise einfach SELBST mal beruhigen??

              Nur so ein Vorschlag...

              • @Normalo:

                "Dass die komplette Umstellung der Straßennamen auf Nummern nicht wirklich nützlich oder praktikabel wäre, sind wir hoffentlich einig."

                Warum? In NY funktioniert es gut.

                Und natürlich kann man auch Rückbenennen. Meist war da früher mal ein Feldweg 😉

                "...weil auch die SED ihrerseits nach dem Krieg dem unseligen Trieb verfallen war..."

                Ja. In meiner Heimatstadt wurde der Hitlerplatz nach einem Mann benannt, der im KZ gesessen hatte. Nach 89 ging das natürlich auch nicht (weil KPD). Also wurde dann der Platz (wieder) in Lutherplatz (dem mit den Antisemitischen Neigungen) umbenannt.

                Es ist also nicht ganz einfach. Und warum soll nicht jede Zeit Ihre Namen nehmen? Wo ist das Problem? Anschauungen und Sichtweisen ändern sich nun mal.

                Ich habe jedenfalls wenig Verständnis, dass ein ausgewiesener Demokratiefeind und Militarist in einer modernen demokratischen Gesellschaft mit einer Straße geehrt wird. Man muss das Thema aber trotzdem nicht zu hoch hängen.

                PS: Die Stalinallee hieß 89 schon lange nicht mehr Stalinallee.

                • @warum_denkt_keiner_nach?:

                  Die Welt ist nunmal kein weißes Blatt, auf dem man ständig frei herumkrakelt. Daher:

                  "Warum? In NY funktioniert es gut."

                  In New York hat man damit angefangen, als es noch ein Dorf war. Wir haben laut Wikipedia in Deutschland etwa 1,2 Millionen benannte Straßen. Die alle in irgendwas mit Nummern umzubenennen, würde sämtliche Karten obsolet machen und die Bevölkerung wahrscheinlich aus purer Unlust auf Umgewöhnung egal wen in die Regierung wählen lassen, der nur ja das nicht umsetzt. Es mit den bestehenden Namen einfach nicht so schwer zu nehmen, ist aus meiner Sicht die DEUTLICH effizientere Vorgehensweise.

                  "Und warum soll nicht jede Zeit Ihre Namen nehmen?"

                  Kann sie ja, WENN es Namen zu vergeben gibt. Das ist in meinen Augen auch die "Ehrung", die in so einer Namensgebung zu verorten ist, nicht das Nicht-Verändern eines längst vergebenen Namens. Der ist halt, was er ist. Da ist keine Ehre mehr drin.

                  Denn im Nicht-Ändern eine eigene aktive Ehrung zu sehen, hieße logisch, dass die periodische Änderung jedeweden Straßennamens der Normalfall wäre, von dem man ausnahmsweise absieht. Das ist aber gerade Blödsinn - sowohl empirisch alsauch vom erwähnten Sinn und Zweck von Straßennamen her, gerade NICHT veränderlich zu sein, damit man sie wiederfinden kann.

                  • @Normalo:

                    Nur noch eine kurze Frage.

                    Ist das Thema wirklich so wichtig?

                    • @warum_denkt_keiner_nach?:

                      Eben nicht. Verstehe also den Aktionismus nicht und wundere mich sehr über die Leute, die ihn an den Tag legen...

    • @ingrid werner:

      Der Konsenz, den wirklich alle Parteien bei Straßenbenennungen mittragen, ist, dass die Namen von Massenmörder getilgt werden.

      Deshalb ist eine Adolf-Hitler-Straße nicht möglich.

      Hindenburg war kein Massenmörder.

      Fast niemand käme auch heute auf die Idee, eine Straße neu nach Hindenburg zu benennen.

      Bestehende Straßennamen umzubenennen, hat aber schnell was von Geschichtsklitterung.

      Deshalb ist das Argument der CDU nicht ganz von der Hand zu weisen.

      In den östlichen Bundesländern gibt es noch reihenweise Ernst-Thälmann-Straßen.

      Ernst Thälmann war ein antidemokratischer Stalinist.

      Niemand käme heute auf die Idee, eine Straße nach ihm zu benennen.

      Ich finde es jedoch gut, dass er als Straßenname erhalten bleibt und man sich eben mit ihm, seiner Geschichte und der der DDR auseinandersetzen muss.

      In Berlin sind viele Straßen und Ortsteile nach preußischen Königinnen und Königen oder brandeburgischen Kurfürsten benannt.

      Demokratischer als Hindenburg waren die in keinem Fall.

      Die Geschichte ist, wie sie ist.

      Wer kein Massenmörder ist, sollte als Name bleiben.

      • @rero:

        "Ernst Thälmann war ein antidemokratischer Stalinist. Niemand käme heute auf die Idee, eine Straße nach ihm zu benennen."

        Das sieht aber nach 1 min. Internetrecherche völlig anders aus. Nach diesem Totengräber der weimarer Republik sind so diverse Straßen in DE benannt.

        • @Rudolf Fissner:

          Na, das schreibe ich doch. :-)

          Die haben ihre Namen aber alle schon zu Ostzeiten erhalten.

          Im Prizip hatte früher jedes Kaff eine Ernst-Thälmann-Straße und eine Rosa-Luxemburg-Straße.

          Viele haben überlebt.

          Hingegen käme heute niemand auf die Idee, eine Straße neu nach ihm zu benennen.

          Nicht mal, wo die Linke regiert.

  • Es gibt auch nirgend eine Hitler-Straße. Das CDU-Argument ist vorgeschoben, vielleicht wegen des Preußentums und der Pickelhaube, wer weiß.

    Straßennamen sind nicht absolut. In Timisioara in Rumänien, wo die Revolution begann, heißt die Straße jetzt Bulevardul Revolutiei 20 Dezembrie 1989. Vorher war sie nach einem Kommunisten benannt.

    Es ist ein Unterschied, ob Straßennamen kulturhistorisches Verständnis ausdrücken - wie Mohrenstraße - oder politisch intendiert sind.

    "Mohr" z.B. war volkskundlich anders intendiert als es heute die postkoloniale Bewegung in ihrem Drang Vereinfachung wahrhaben will. "Hindenburg" dagegen ist mit ganz festgelegten politischen Ereignissen verbunden, zuvorderst aber mit einer antidemokratischen Haltung. Das man das heute irgendwie rechtfertigt, entzieht sich jedweden Begründungszusammenhangs und ist im besten Sinne revanchistisch.

    • @rakader:

      Wenn es danach geht wären viele Straßennamen heutzutage obsolet, denn "Demokratiefeindlichkeit" war keine Eigenschaft die nur Hindenburg zu eigen war. Das prominenteste Beispiel dürfte wohl Bismarck sein, gefolgt von bedeutenden Generälen (Gneisenau, Manstein, Wrangel) bis zum noch heute in den neuen Bundesländern sehr präsenten "Ernst Thälmann".

      Darüber hinaus geht es auch nicht darum diese historischen Personen heutzutage zu rechtfertigen oder ihr Wirken aus der aktuellen politischen Landschaft heraus zu bewerten: entscheidend ist, dass sie zur damaligen Zeit geehrt wurden und dass Straßennamen auch immer in diesem Kontext zu verstehen sind. Absurde Umbenennungen aus einer politische Laune heraus haben immer den Beigeschmack von Zensur und Geschichtsklitterung.

      • @Tom Tailor:

        Bismarck war ein wenig früher. Man muss Demokratiefeindlichkeit auch in ihrer Zeit historisch sehen - und das ist bei Hindenburg eindeutig gegeben,

        Ich bin im Tenor bei Ihnen, doch mit der Kontextualisierung habe ich meine Probleme, wenn es um Hitler geht. Ich hoffe, da gehen Sie mit mir.

        Kontextualisierung ist ein Modewort, ein Totschlagwort, dass mir seit Judith Butlers antisemitischen Verrenkungen und seit der Documenta 15 zunehmend aufstößt.

        • @rakader:

          Über Hitler brauchen wir uns nicht zu unterhalten, genau so wenig wie es in der ehemaligen SU heute Straßen gibt die Stalin im Namen tragen.

          Wir sprechen hier auch nicht von Massenmördern, sondern von Politikern die zu Ihrer Zeit Bedeutendes erreicht haben und entsprechend Widerhall in der Bevölkerung hatten. In dieser Beziehung wird es wohl in allen Ländern der Welt ähnlich gehandhabt.

          Das aus heutiger Sicht bestimmte Personen nicht mehr politisch korrekt sind steht außer Frage, nur denke ich das man diesen Kontext durch entsprechende Ergänzungen auf Schildern herstellen kann. Geschichtlich gesehen hatte Deutschland - wie alle anderen Länder auch - eben nicht nur Glanzlichter der Demokratie an den Spitzen, das ändert aber nichts daran dass sie ein Teil der Geschichte sind, die für das Land bedeutend war.

          Blanke Umbenennungen kommen eher dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn" gleich, und von Bilderstürmerei sollten wir Abstand nehmen. Wir brauchen uns die Welt nicht machen wie sie uns gefällt, sondern können uns ihr stellen; Zensur braucht es dafür nicht.

          • @Tom Tailor:

            Da liegen Sie falsch. Es gibt in Russland und ehemaligen SU-Mitgliedern noch etliche Straßen, Gebäude und Statuen mit Stalin im Namen. Man findet auch noch Lenin-Statuen. Ich habe eine ganze Fotoserie davon. Selbst in Selenskis Heimatstadt stand Krywi Rih stand bis vor wenigen Jahren ein Lenin. Gerade in dieser Stadt verstand man sich immer als russischsprachige Ukrainer und war mehr in Opposition zu Kiew als zu Moskau. Als die Nationalisten in Moskau aus den Ukrainern Russen machen wollten, änderte sich das sukzessive. Daraus entstand dann das Nationalgefühl, das de Maidan nicht umsetzen konnte. Die Schilder und Statuen erinnerten also an eine permanente Beleidigung der Ukrainer. In diesem Sinn ist ein Kontext unumgänglich. Was Sie mit "blanken Umbenennungen" meinen, wächst auf dem westlichen Diskurs der Identitätspolitik, die vereinfachend ist und ein westliches Wohlstandsphänomen. Da bin ich bei Ihnen

          • @Tom Tailor:

            Da bin ich bei Ihnen. Wenn es denn so funktioniert, helfen Ergänzungen sicher. Es sollte aber weniger apodiktisich, denn als Handlungsempfehlungen verstanden sein. Letztlich kommt es auf den Einzelfall an und den gesellschaftlichen Reflex in der Gegenwart.

            Aber noch einmal: Ich bin wie Sie auch gegen diese Bilderstürmerei. Sie ist unterkomplex und ahistorisch dumm.



            Ab

    • @rakader:

      Die in den 20ern nach ihm benannten Straßen drücken Dankbarkeit und Verehrung aus des bürgerlich-konservativen Spektrums aus. Bis weit in die politische Mitte hinein war Hindenburg eine Identifikationsfigur. Er galt als "Sieger von Tannenberg" und Retter Ostpreußens. Er war in Deutschland extrem beliebt und wurde als Vaterfigur verehrt.

  • Bitte auch gleich die ganzen Kaiser Wilhelm Kacke sprengen und den Hohenzollern heute die Staatsbürgerschaft entziehen. Und bitte auch im EU Parlament bei den Albrechts weitermachen. Im Ernst: Die Nazis, Antisemiten und Rassisten beherrschen Deutschland und das NS-Europa seit 1910. Wie kann man kan so dumm sein, zu glauben sie waren nur von 33-45 am Ruder??? Ich glaub, wir müssen mal reden!

    • @Mohammed Wasiri:

      So sehr mich die Albrechts (ob Kurhannover oder Mülheim) nerven; Waren sie mal in Quebec? Gefühlt ist da wirklich jeder Autobahnabschnitt, Stausee oder was auch immer mit Steuergeld gebaut wurde, nach einem teilweise noch nicht mal toten Politiker benannt. Und die Quebecer Politik läßt im Vergleich Bayern geradezu gemäßigt erscheinen.

  • Hindenburg wäre auch abseits seiner Unterstützung für Hitler kein geeigneter Kandidat, als Gegner der Demokratie, als Förderer des Dolchstoßmythos.

    • @Ciro:

      Das war Bismarck auch.

  • Schauen wir, wie das Holocaust Museum in den USA das Schaffen von Hindenburg bewertet: demnach sei der Anti-Demokrat aufgrund seiner poltischen Geschäfte mit Hitler hoch relevant für die Geschichte des Holocaust.



    Hindenburg machte Hitler zum Reichskanzler, er war der wichtigste Propagandist der Dolchstoßlegende, die er auch in einem Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung als ursächlich für die deutsche Niederlage im 1. Weltkrieg benannte. Die deutsche Armee "sei von hinten erdolcht worden".



    Jan Korte, Linke, fragte deshalb die antifaschistische SPD: "Warum hält die SPD unbeirrt an einem maßgeblichen Totengräber der Weimarer Repuplik fest, und überlässt die Geschichtsklitterung nicht den Rechten und Ewiggestrigen?"

    Warum, so fragt Korte, trägt die größte Heereskaserne der Bundeswehr immer noch den Namen Hindenburg?

    Man möchte ergänzen: Warum, wenn Hindenburg ein wichtiger Teil der Geschichte des Holocaust ist, wie das Holocaust Museum in den USA schreibt, was auch das Anne Frank Haus leicht verständlich an Hand des Mythos der Dochstoßlegende beschreibt, die eine Klammer für Rechtsextremisten, Freikorps, Antisemiten und Hitlers Truppen war: die Schuld der deutschen Niederlage im 1. Weltkrieg sei angeblich eine jüdische Konspiration gewesen.

    Nie wieder, dass heißt: nie wieder der Name Hindenburg für deutsche Straßen, Denkmäler und Kasernen!

    www.annefrank.org/...n-the-back-legend/

    www.linksfraktion....zum-demokraten-um/

    • @Lindenberg:

      "Nie wieder, dass heißt: nie wieder der Name Hindenburg für deutsche Straßen, Denkmäler und Kasernen!"

      DAS ist genau der Schluss, den ich gern mal hergeleitet hätte. "Nie wieder" heißt für mich primär, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und sich zu ihr Geschichte zu bekennen, zu würdigen was schief gelaufen ist und DAS nicht zu vergessen. Dazu gehört z. B. auch die Hindenburg-Verehrung, die in der Weimarer Republik große Teile der Bevölkerung fest im Griff hatte und die den Rechtsnationalen Royalisten als "ehrlichen Soldaten" verbrämte und vermeintlich entpolitisierte. Die Zeugnisse dieser Irrungen und Wirrungen jetzt mit großer moralischer Geste wegzusäubern, erscheint mir mehr als ein verschämtes "ICH doch nicht!" als ein aufrechtes "Nie wieder!".

  • Hätte Hindenburg den André Möglichkeiten gehabt? Ich habe leider nur folgendes gefunden:"Der Regierungsantritt Hitlers war dem Recht der Weimarer Republik nach legal, ebenso weitere machtpolitische Elemente wie die Reichstagswahl am 5. März 1933. " Hatten andere Konstellationen Regierungsmöglichkeit?

    • @Stoffel:

      Es bestand für ihn kein Zwang, Hitler zu beauftragen.

      Gern wird auch unterschlagen, dass der Demokratieabbau auch schon unter Hitlers Vorgängern begonnen hat. Im Auftrag und mit dem Segen Hindenburgs.

    • @Stoffel:

      Hindenburg hat als Chef der Armee mit dem Umgang der eroberten Ostgebiete in WK 1 schon vorgemacht, was das Dritte Reich später mit den Generalgouvernements etc. in noch abscheulicherer Form durchführte. Allein das sollte für seine Ablehnung ausreichen, unabhängig von seiner Tätigkeit nach dem Ende des ersten Weltkrieges.

  • Man kann nicht alles aus der Geschichte tilgen, am Ende kann man nie mehr davon lernen.

    Übrigens, Alle demokratischen Parteien, einschließlich der Sozialdemokraten und des Zentrums, stellten sich hinter den überzeugten Monarchisten Hindenburg, um Hitler als Reichspräsidenten zu verhindern. Erst im zweiten Wahlgang erhielt Hindenburg am 10. April 1932 die nötige Mehrheit und wurde für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt.

  • In Bad Homburg gibt es auch einen Hindenburgring. Kann weg.

  • Es besteht überhaupt kein Ehrungsbedarf für Politiker. Es ist eine Unsitte die Straßen nach Parteiproporz zu verteilen.



    Geehrt werden sollten Künstler und Wissenschaftler.



    Und man sollte mindestens bis 40 Jahre nach dem Tod warten

    • @Wes:

      Danke! Hier im schönen Weltkulturerbe Mittelrhein gibt es eine "Heuss-Adenauer Mittelrhein-Realschule plus Oberwesel", weil sich die Stadtratsfraktionen im Städtchen nicht einigen mochten. Danke auch, sagt dann jede:r, der:die dieses Monstrum im Lebenslauf zu schreiben hat.

      Dann doch lieber wie die frühere WWU Münster, die es nach ca. 50 Jahren mehr oder minder akademischen Streits zuletzt geschafft hat, sich des säbelrasselnden "Wilhelms" zu entledigen, des "Westfälischen" gleich mit und nun als schlichte, aber nicht minder ehrwürdige Universität Münster firmiert.

      Umbenennungen sind und waren übrigens in kleinen Gemeinden gängig, wenn aus der verzweigten Dorfstraße die Hauptstraße wurde und kleine Nebenstraßen eigene Bezeichnungen bekamen - i.d.R. ohne Personenbezug, kann man ja auch mal in der Großstadt versuchen.

    • @Wes:

      Das nenne ich doch mal einen guten Vorschlag ...

  • Gutes Timing für diese Aktion.

    Ein besseres Timing kommt so schnell nicht wieder, will ich fast meinen.

  • Generalfeldmarchall Paul von Hindenburg (1947-1934) war auf deutscher Seite im 1. Weltkrieg 1914-1918 auf verschiedenen Kriegsschauplätzen Ost und West der eigentliche Hauptkriegsverbrecher neben seinem Generalquartiermeister Erich Ludendorff (1867-1937) mit ausgesuchter Meisterschaft der Selbstinszenierung, wenn es darum ging, sich seine Hände in der Schuld anderer zu waschen.So gelang es ihm, seinen Oberbefehlshaber Kaiser Wilhelm II(1859-1941) im OHL Hauptquartier Spa im deutschbesetzten Belgien November 1918 unter Tränen mit der richtigen Feststellung, der Krieg sei verloren, er werde von den Entente Mächten als Hauptkriegsverbrecher neben weiteren Hunderten Personen auf einer Liste geführt und verfolgt, aber falschen Behauptung, das deutsche Volk sei von ihm abgefallen durch Verrat an der Heimatfront abgefallen, Waffenstillstandsverhandlungen eien notwendig, noch stehe der Feind außerhalb deutscher Grenzen, zu überrumpeln, zu seiner eigenen Sicherheit und der seiner Familie durch Desertion ins neutrale Königreich Niederlande ins Exil zu flüchten. Hindenburg/Ludendorff waren sich sicher, dass die Desertion Wilhelm II international, national einen Tumult auslösen, iel Staub aufwirbeln würde, in dem sie selber als Hauptkriegsverbrechen ungenannt entschwinden werden, was gelang. Hindenburg ist die Zentralfigur n Weimarer Republik die die internationale, nationale Aufarbeitung, Ursachenforschung 1. Weltkrieges mit Signalwirkung blockierte, indem er weder Versailler Friedensvertrag 1919 noch 1920 gegründeten Völkerbund, Internationalen Gerichtshof Den Haag anerkannte. 1926 gerade im Reichspräsidentenamt ändert er das Quorum Volksentscheids für entschädigungslose Fürstenenteignung verfassungswidrig am Reichstag vorbei von Mehrheit aller abgegebenen in Mehrheit aller berechtigten Stimmen, weil das Fürstenvermögen systemerhaltend sei, ungeachtet, dass die Fürsten 1918 abgedankt hatten. Worauf Volksentscheid scheitert trotz 15 Million Mehrheit aller abgegebenen Stimmen

    • @Joachim Petrick:

      Ludendorff war im November 1918 doch schon abgelöst, Groener war die rechte Hand Hindenburgs bei der Abdankungsgeschichte in Spa und hat gleich darauf den Ebert-Groener-Pakt geschlossen, der bis zum Kapp-Putsch Bestand hatte.

  • Hach ist das lustig !

    Hätte im Leben nicht gedacht, dass sich ein mal Christdemokrat für einen Sozialdemokraten einsetzt. Und das posthum !

    Hut ab !

    Oder sollte das gar vorgeschoben sein ?

  • Ich finde die Idee gut, Hindeburg so einzuordnen, wie er wirklich war, ein Monarchist, der Hitler zur Macht verhalt und die Demokratie damit aufgab. Nur frage ich mich auch, ob das jetzt Priorität haben soll? Der Bezirk Nord ist voller Baustellen, der Verlehr läuft oft schlecht, es gibt für Kinder gefährliche Schulwege, Blitzer sind dauerhaft dort verbaut, wo es für Kinder eher nicht gefährlich ist, dafür klingelt die Stadtkasse. Dann sind einige Stadtteilschulen im Bezirk nicht wirklich optimal. Es mangelt manchmal auch einfach am Geschichtsunterricht in den Schulen, besonders in den Stadtteilschulen, viele Kinder und Jugendliche besuchen nicht mehr das ehemalige KZ Neuengamme, sie machen die Weimarer Republik und das III-Reich nur kurz oder gar nicht. Wäre das nicht wichtiger, hier mehr zu machen? Und macht es wirklich Sinn, jetzt die Anzahl der Straßen, die nach Männern benannt sind, umzu benennen, um eine höhere Quote an Straßennahmen zu erhalten, die nach Frauen benannt sind? Und was wäre dann z.B. mit einer Rosa-Luxemburg-Straße oder einer Petra-Kelly-Allee? Wenn das dann so Straßen sind die 10 Meter lang sind und Rosa-Luxemburg-Kehre oder Petra-Kell-Stieg heißen würden, wäre es auch Mist. Ich wünsche mir Fokus auf Geschichte. Warum gibt es diesen Unterricht nicht von Klasse 7 bis 10 durchgängig? Warum geht nicht jede Schulklasse nach Neuengamme?

    • @Andreas_2020:

      "But why not both?"

      Das Ganze könnte ein kurzes und schmerzloses Ding sein. Das historische Urteil über Hindenburg ist eindeutig; er ist in keiner Weise ehrwürdig, und in einer Demokratie schon gar nicht, und fertig.

      Aber die CDU macht wieder eine Welle als wenn deswegen das Abendland untergeht, blockiert rum, wiegelt Leute auf, und schindet Zeit und Kosten, und warum? Um den zweitgefährlichsten Antidemokraten seiner Zeit zu verteidigen, ohne den der gefährlichste Antidemokrat und sein ganzer Anhang womöglich nie die Gefährlichsten hätten werden können.



      Man könnte glatt meinen, die halten es für eine völlig gechillte Aktion, als stockreaktionärer Christlich-Konservativer einen knallharten Faschisten, der die "deutsche Volksgemeinschaft" mal so richtig gründlich von "blutsfremden Elementen", zugewanderten Morgenländlern und Linksversifften säubern wollte, zur Macht zu sekundieren.

      Aber solche Gedankengänge sind der CDU ganz ganz gewiss völlig wesensfremd. "Nech?"

      • @Ajuga:

        Die CDU hat 11,2 Prozent Stimmen 2020 erhalten, die sind gar nicht ind er Lage zu bestimmen. Ich kann das leider nicht beurteilen, wie sich die guten Abgeordneten in der Bezirksversammlung und in der Bürgerschaft verhalten. Für micht spricht einiges dafür, dass es nicht gut genug zusammen läuft.