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Nahost-Konflikt in BerlinFreies Palästina verboten

Polizei und Politik gehen hart gegen jede Form von Palästina-Solidarität vor. Demos, Pali-Fahnen und -tücher werden verboten – auch auf Schulhöfen.

Auch am Freitagabend verhinderte die Polizei propalästinensische Proteste in Berlin-Neukölln Foto: Christian-Ditsch.de

Berlin taz | Auch auf den Straßen Berlins war der Krieg in Israel und Gaza am Wochenende wieder spürbar. Dabei wird immer offenkundiger, dass Palästina-Solidarität in jeglicher Form durch Polizei und Politik unterbunden werden soll und als vermeintliche Verherrlichung des Hamas-Terrors verstanden wird.

So kursieren auf X, ehemals Twitter, mindestens zwei Videos, die zeigen, wie die Polizei am Samstag gegen Männer vorgeht, die in Neukölln eine Palästina-Flagge zeigen. Dort hatten sich an der Kreuzung Sonnenallee/Reuterstraße am Nachmittag laut Polizei rund 150 Menschen versammelt. Nach Angaben eines dpa-Reporters riefen sie Slogans wie „Free Palestine“ und brannten Pyrotechnik ab. „Aus den einzelnen Gruppen wurden dann vereinzelt Palästinafahnen gezeigt und pro-palästinensische Ausrufe skandiert“, vermeldete die Polizei, eine Flasche sei geworfen worden. Man habe Freiheitsbeschränkungen durchgeführt und Platzverbote erteilt.

Zuvor war eine für Samstag angemeldete propalästinensische Demonstration des Vereins „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost“ verboten worden. Wie der Verein auf Facebook erklärte, habe sich daraufhin Vorstandsmitglied Iris Hefets mit einem Plakat auf den Hermannplatz gestellt, auf dem stand: „Als Jüdin und Israelin: stoppt den Genozid in Gaza“. Die Polizei habe ihr das mit Verweis auf ein Versammlungsverbot untersagen wollen, heißt es weiter in dem Post, Hefets habe aber darauf bestanden, „dass sie als Einzelperson das Grundrecht der freien Meinungsäußerung hat“. Darauf hätten sie die Po­li­zis­t*in­nen zunächst in Gewahrsam genommen, später jedoch zurück an den Hermannplatz begleitet, wo sie dann ungestört ihr Schild hochhalten konnte.

Eine weitere Palästina-Soli-Demonstration am Brandenburger Tor am Samstagnachmittag mit rund 50 Personen wurde laut RBB ebenfalls von der Polizei aufgelöst. Laut dem Sender erklärte die Polizei, die Menschen seien zu einer Demonstration erschienen, die vom Veranstalter um eine Woche verschoben worden sei.

Unterdessen kritisierte der Neuköllner Bezirksverordnete der Linkspartei Ahmed Abed in einem Post auf X das Verbot des Palästinensertuchs auf Berliner Schulhöfen. Er veröffentlichte am Freitag einen Brief – offenkundig von einer Schulleitung an Eltern – über eine entsprechende Anweisung der Senatsverwaltung für Bildung. Danach sei in Schulen nicht nur die verbale Unterstützung der Hamas verboten sowie das Zeigen von Aufklebern mit „Free Palestine“, sondern auch das „sichtbare Tragen von einschlägigen Kleidungsstücken (z.B. die als Palästinener-Tuch bekannte Kufya)“. Abed kommentierte dies so: „Verbot von palästinensischer Kuffiye (Palituch) und Fahne in Berlin ist ein neuer Höhepunkt des staatlichen Rassismus in Deutschland.“

Ungestört von polizeilicher Intervention blieb eine Aktion am Samstagabend im Mauerpark. Dort kamen gegen 22 Uhr neun Personen zusammen, sie hatten sich über eine Chatgruppe verabredet. Bei der Aktion, die auch in anderen Städten stattfand, wurden Zettel auf Poller, Stromkästen und Mülleimer geklebt mit der Aufschrift „Kidnapped from Israel“, darunter jeweils ein Foto, Name und Alter von einem der vielen Jüd*innen, die von der Hamas als Geiseln genommen wurden. „Wir wollen damit auf die Situation der Geiseln aufmerksam machen, und auch Druck auf die Politik hier in Deutschland aufbauen“, erklärte eine junge Frau.

Während der Klebe-Aktion blieben drei junge Männer stehen und fragen, worum es gehe. Ihre Familie komme aus dem Libanon, sagten sie, ob denn das Unrecht an den Palästinensern nicht genauso groß sei. Die Verständigung war aufgrund von Sprachbarrieren schwierig. Als die drei jungen Männer begriffen, dass ihnen mehrheitlich Israelis gegenüberstanden, winkten sie ab, „dann hat es ja eh keinen Sinn“, sagte einer.

Viele Schriftzüge, Plakate und Transparente mit Palästina-Bezug im ganzen Stadtgebiet wurden am Wochenende von der Polizei entfernt, wie sie in einer Übersicht zu den Geschehnissen vom Wochenende berichtete. Unter anderem gab es „Farbschmierereien in Form eines Davidsterns“ in Prenzlauer Berg und Friedrichshain, „israelfeindliche Plakate“ an der East-Side-Gallery, eine „antisemitische Schmiererei“ in Wilmersdorf.

Laut einem Post auf X von Anna Staroselski, Sprecherin der jüdisch-deutschen Werteinitiative, wurden am Freitag mehrere Wohnhäuser von Jüdinnen und Juden in Berlin mit einem Davidstern „markiert“.

Der Neuköllner Bezirksverband der Linkspartei veröffentlichte am Samstag auf X eine Resolution, die versucht, beiden Seiten des israelisch-palästinensischen Konflikts gerecht zu werden. Man gedenke der Opfer in Israel und Palästina, heißt es dort. „Auch in Neukölln leben viele Menschen mit israelischen und palästinensischen Hintergründen; unsere Gedanken sind bei unseren Mitbürger:innen“. Die Terror-Akte der Hamas werden ebenso als „Kriegsverbrechen“ verurteilt wie das Bombardement und die Abriegelung von Gaza. Zudem kritisiert die Neuköllner Linke die „pauschalen Demonstrationsverbote im Zusammenhang mit der Palästina-Solidarität hierzulande und die daraus resultierende massive Grundrechtseinschränkung“. Politik und Medien wird vorgeworfen, „Menschen mit Migrationsgeschichte in Neukölln zu stigmatisieren und sie einer rassistischen Kampagne auszusetzen“.

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32 Kommentare

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  • "Free Palestine from Hamas!" oder "From the river to the sea, all people must be free!" wären propalästinensische Parolen, die nicht offen oder indirekt die Hamas-Barbarei bejubeln. Die passen aber nicht in das Denkschema der realen "Palästina-Solidarität".

  • In einer Demokratie möchte ich sagen dürfen, dass ich eben auch Solidarität und Mitgefühl mit den aus ihrer Heimat vertriebenen Palästinensern habe.



    Es ist an der Zeit, wieder über eine 2- Staaten- Lösung nachzudenken und dahingehend zu verhandeln. Der Angriff der Hamas ist Terror und zu verachten! Deshalb sind Übergriffe auf Palästinenser und Grausamkeiten und Vertreibung nicht in Ordnung, auch nicht, wenn sie durch Israel erfolgen. Eine Kritik an gewissen Vorgehensweisen des israelischen Staates ist nicht gleichzusetzen mit Antisemitismus und Judenhass und muss in einer Demokratie erlaubt sein und auch in Deutschland ausgehalten werden! Wer Palästinensertücher verbietet, wer alle Palästinenser qua Geburt als Aggressor und alle Israelis qua Geburt



    als unfehlbar einstuft, wer Kritik an Israel automatisch und ohne zu hinterfragen als Antisemitismus einstuft, der hat nicht verstanden wie Konflikte gelöst werden könnten bzw. sich verstärken. Von solch engstirnig denkenden Menschen bin ich enttäuscht.



    Mein Mitgefühl gilt ALLEN im Kriegsgebiet leidenden Zivilisten, egal welchen Glaubens und welcher Staatszugehörigkeit. Die Politik muss endlich Willen zu einer friedlichen Lösung zeigen, sonst brennt bald die ganze Welt!

  • Das präventive Demonstrationsverbot, also schon bevor es tatsächlich zu Straftaten im Rahmen der Demonstration kommt oder es zumindest öffentlich nachvollziehbare Hinweise darauf gibt, dass es zu Straftaten kommen würde auf einer solchen Demonstration, schadet dem Volksfrieden.

    Es bietet den Betroffenen einen Anlass, künftig auch an verbotenen Demonstrationen teilzunehmen, und dann macht niemand mehr einen Unterschied zwischen verbotenen und Erlaubten Demos.

    Wenn man das in kontrollierte Bahnen lenken möchte, sollte man friedliche Demonstrationen ausdrücklich erlauben.

    Das weis auch jeder.

    Warum macht man es trotzdem nicht?

    Genau - wegen dem Aufschrei. Weil die Person, die eine Demonstration aus guten und Rationalen Gründen nicht verbietet, befürchten muss, gecancelt zu werden.

    Und deswegen bitte ich euch: werdet endlich wieder normal, und hört auf zu canceln. Am Anfang ist es nur ein kleiner Aufschrei, dann ein Beamter der aus dem Dienst gemobbt wird und am Ende ist es ein ausgewachsener Bürgerkrieg, hier, bei uns, mitten in Deutschland: Einzig und allein, weil Menschen Angst davor hatten, das einzig Richtige zu tun - aus Sorge davor, gecancellet zu werden.

    • @TAE EZR:

      Ein Verbot wirkt immer präventiv.

      Das liegt in der Natur der Sache.

      Nachträglich ein Verbot zu erlassen, das rückwirkend verbietet, wäre gegen jede rechtsstaatlichen Grundsätze.

      Für ein Demonstrationsverbot müssen konkrete Anhaltspunkte einer Gefährdung vorliegen.

      Im vorliegenden Fall sind diese auch öffentlich nachvollziehbar, weil über die Vorgänge seit dem Wochenende ja ausführlich berichtet worden ist.

      Weder Beamte in der Versammlungsbehörde noch Richter, die deren Entscheidungen überprüfen, werden entlassen oder „gemobbt“.

      Warum behaupten Sie Dinge, die nicht stimmen?

  • In den hier beschriebenen Reaktionen von Politik und Polizei ist viel Schwarz-Weiß-Malerei. So als gäbe es nur entweder für die eine oder für die andere Seite. ... und da ist ein grundlegendes Fehlverständnis von Meinungs- und Demonstrationsfreiheit.

    Es gibt einen jahrzehntelangen Kampf für Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten incl. der Rechte palästinensischer Menschen (und incl. der Rechte israelischer Menschen; manche Menschen sind beides). Soll das alles jetzt nicht mehr gesagt werden dürfen, nur weil im Nahen Osten die Gewalt (wieder mal) offen ausgebrochen ist?

  • Die "Mahnwache" am Potsdamerplatz zeigt wohin diese "Demonstrationen" führen. Kein Forum für Sympathisanten der Hamas und der Hisbollah !Kein Judenhass in unserer Mitte!

    • @Barthelmes Peter:

      Wie es weiter unten schon steht: Für Palästina zu sein, ist nicht verwerflich.

  • Das ist politisch nicht klug. Für Palästina zu sein, ist nichts verwerfliches. Die Auslöschung Israels zu fordern schon ebenso wie die Feiern anlässlich des Massenmordes!

  • Bei allem Verständnis dafür, ich weiß auch nicht was ich machen würde, aber das ist ein Umgang damit der eines demokratischen Rechtsstaat unwürdig ist. Hier muss es eine besser Lösung geben als alles präventiv zu verbieten.



    Es ist möglich bei Pro Palästina Demos die Störer "herauszulösen" wie bei anderen Demos auch.

  • Mit Verboten, z.B. von Tüchern!?!, macht man sich extrem lächerlich und schadet unsere Demokratie. Wer so etwas verbietet, sollte seine Gesinnung schleunigst überprüfen.

  • Verbot der Verherrlichung des Hamas Terrors in der Öffentlichkeit oder Untersagen jeglicher Unterstützung für Hamas kann ich in der aktuellen Situation nachvollziehen.

    Der Versuch, friedliche Solidaritätsbekundungen für das Palästinensche Volk pauschal zu verbieten oder zu behindern, schafft genau das, was eigentlich verhindert werden soll - Unfrieden und wachsende Aggression auf den Straßen und in Schulen.

    Mal ganz davon abgesehen, welchen Schaden man unserer Demokratie durch derart kurzsichtige Entscheidungen längerfristig zufügt.

    Die Unfähigkeit zu differenzieren, bzw. die Neigung die Welt pauschal in Gut und Böse aufzuteilen scheint bei politischen Entscheidungsträger*innen in letzter Zeit besonders stark verbreitet zu sein.

  • Was wurde eigentlich █ischenzeitlich aus dem Verbot des Buchstaben „█“? (Aus Gründen der Rücksichtnahme hier auch schon mal █ensiert.)



    Ernsthaft, bei Allem Verständnis und aller Unterstützung dafür allgemein entschieden und aktuell noch nachdrücklicher gegen Antisemitismus vorzugehen, scheint man jede Relation zu verlieren. Wenn bereits das Bestehen darauf, dass neben Israel eben auch Palästinenser*innen ein Existenzrecht und ein Recht darauf haben für sich einen Staat als Zukunftsperspektive überhaupt nur fordern zu dürfen scheinen mir hier Diskurs und Grundrechte auf eine schiefe Ebene zu geraten.

    • @Ingo Bernable:

      Nach Ihrem Problem mit einem angeblichen Verbot des Buchstabens "Z" habe ich mir den Rest erspart.

      • @da Customer:

        Wer nur die Hälfte liest braucht sich eben auch nicht zu wundern wenn er nix versteht.

    • @Ingo Bernable:

      Z ist verboten wenn klar ist das er verwendet wird um den russischen Angriffskrieg zu verherrlichen.

      • @Machiavelli:

        Korrekt.

    • @Ingo Bernable:

      Ich verstehe deine Bedenken und teile deine Ansicht, dass es wichtig ist, gegen Antisemitismus vorzugehen. Gleichzeitig sollten wir jedoch auch Raum für Diskussionen und Meinungsfreiheit bewahren, um eine ausgewogene Perspektive zu wahren. Es ist in der Tat eine komplexe Angelegenheit, aber der offene Dialog ist ein Schritt in die richtige Richtung!

  • Fass mal zusammen: Das Verhalten - die Maßnahmen der Ordnungskräfte wie hier geschildert - sind durch die Bank - rechtswidrig!



    Weil sie einer rechtlichen Grundlage entbehren •







    Definition: Versammlung. Eine Versammlung ist eine örtliche Zusammenkunft mehrerer!!! Personen zur gemeinschaftlichen, auf die Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung gerichteten Erörterung oder Kundgebung.“



    Darauf hätten sie die Po­li­zis­t*in­nen zunächst in Gewahrsam genommen,…“



    Du raffst es nicht! Ordnungshüter spielen ⚽️ mit Recht&Gesetz!



    & obiges das gilt mE auch für sojet =>



    “…Gefährdung des Schulfriedens dar und ist untersagt“, teilte die Bildungssenatorin in einem Brief an die Schulleitungen mit.“



    “Auch gesetzlich erlaubte Zeichen führten derzeit zu Konflikten. Die SPD-Fraktion widerspricht ihr.“ Zu recht. Kleidung ist Sache der Eltern •



    & Meinungsfreiheit ein Grundrecht!



    Einschränkungen nur aufgrund eines Gesetzes •



    www.tagesspiegel.d...ulen-10620655.html

    kurz - Administratives Drehen am Rad - wa!

    • @Lowandorder:

      Sie haben dabei leider etwas vergessen. Eine Versammlung muß friedlich sein.

      Bei einer unmittelbaren Gefährdung der öffentlichen Sicherheit kann nach § 15 VersammlG eine Versammlung vor ihrem Beginn verboten oder nach Veranstaltungsbeginn aufgelöst werden.

      • @Martin Sauer:

        Ach was! ©️ Loriot

        Wie konnte ich nur etwas vergessen!



        Was da gar nicht steht! Gelle.



        Zum sauer werden - wenn Bruder Martin eine One-Fru-Show für ne Versammlung hält. Note ungenügend!;)(

        kurz - Ne Sachverhaltsquetsche macht noch keinen kl. Öffentlichen! Newahr.



        Wechseln‘s besser das Studienfach!



        Besser is das! Gellewelle&Wollnichtwoll



        & ich die Seite zum wieder ein💤 💤 😴 - 🙀🥳 - eh - ich nehm den EC & Züri rollt!;)) & Martin Sauer nochmals trollt!

        unterm——servíce * btw



        Die öffentliche Sicherheit umfasst nach allgemein anerkannter Definition die Unversehrtheit der objektiven Rechtsordnung. Diese umfasst auch die darin verbrieften subjektiven Rechte, die individuellen Rechtsgüter und den Staat selbst in Bestand, und Funktionsfähigkeit seiner Institutionen. Wikipedia Get it? Nö - wa! Dacht’s mir!



        * wenn mir dazu auch eher die Perlen…



        💤💤🥱 💤💤💤

      • @Martin Sauer:

        Eine Versammlung ist friedlich bis die Stimmung kippt und bis dahin ist auch von einem friedlichen Verlauf auszugehen (wenn es nicht gerade Demo x von Veranstalter x ist die alljährlich zu Ausschreitungen, schon mind. 3*, geführt hat ) , dh ne Demo darf nicht vorsorglich verboten werden weil Konflikte Potential besteht, da muss der einzelne Störer von Polizei und gerne auch von mir demonstrierenden festgenommen werden... Und die Demo sollte weiterlaufen egal ob linke rechte fremde ob über was im oder Ausland...

    • @Lowandorder:

      Denke ich doch auch. Ein Blick auf das moralische: Mensch möge es geschmacklos und problematisch halten, sogleich in Folgetagen des Massakers an den Techno-Festivalbesucher*innen von "Befreiungskampf" zu reden und Palästina-Symbolik zu zeigen, letztere aber zu verbieten je weiter die "jüngsten Auseinandersetzungen" voranschreiten - insbesondere Umzüge der steigenden Opferzahlen, ist dann doch zweifelhaft. Etwas anderes wäre es (auch rechtlich), wenn Hamas und dessen Symbolik verboten wäre und hiernach gegen das öffentliche Zeigen vorgegangen werden würde.

      • @Uranus:

        *im Zuge



        sollte das natürlich heißen, nicht "Umzüge"

      • @Uranus:

        Ja. Dieses - auch aktuell wieder zu beobachtende Wiedergängertum - ja Renaissance der antidemokratischen vorauseilenden rechtsfreien Blockwartmentalität - erschreckt immer wieder aufs Neue! Wollnich -



        “Meinungs&Versammlungsfreiheit als unverzichtbares Unterpfand der Demokratie in dieser Republik nach dem Grundgesetz!“ Gellewelle



        (vgl Brokdorf-Beschluss von Karlsruhe!)



        Ist weder in der Administration/Exekutive in den Hirnen - von Herzen mal ganz ab - der Polizei noch der Politikaster quer durch die Parteien - über Bekundungen negligable hinaus - echt verankert! Newahr.



        Na aber Si’cher dat. Dat wüßt ich ever. Da mähtste nix.



        Nö. Normal nich • - 🙀🥳👹 -

        Na Mahlzeit

        • @Lowandorder:

          Sie verrennen sich: eine Woche nach diesem Angriff für 'Free Palestine' zu demonstrieren ist eine Solidaritätsadresse für die Hamas und ihr Morden.

          In einer Lage, in der sich Juden in Deutschland massiv bedroht fühlen, z.B. Häuser markiert werden (s.o.), die als Nazifunktionäre zu beschimpfen - vergegenwärtigen Sie sich bitte, was Blockwarte bei den Nazis waren de.m.wikipedia.org/wiki/Blockleiter -, die es richtig finden, dass der Staat eine Pogromstimmung hierzulande im Keim ersticken will, ist eine entsetzliche historische Verdrehung.

    • @Lowandorder:

      Welche palästinensischen Organisationen haben sich aktuell eigentlich klar von dem Vorgehen der Hamas, ihrem Terror, dem Morden distanziert?

      Wie kann wan z.B. 'free Palestine' in der jetzigen Situation anders als als Billigung, als Unterstützung und Zustimmung zu diesem Pogrom verstehen?

      Und noch eins: diese Demos finden vor dem Hintergrund z.B. dieser Meldung statt:

      》„Judenstern“: Antisemitistische Markierungen an Häusern jüdischer Bewohner

      Auf der Kurznachrichtenplattform X (früher Twitter) teilte die Vizepräsidentin der deutsch-israelischen Gesellschaft am Samstag (14. Oktober) Bilder von privaten Wohnhäusern von Jüdinnen und Juden, die mit dem Davidstern markiert wurden. Die Fotos stammen demnach aus der jüdischen Gesellschaft in Berlin. Die Berliner Polizei bestätigte gegenüberIPPEN.MEDIAvermehrte Fälle des antisemitischen Vandalismus《

      www.fr.de/politik/...s-zr-92578690.html

      Vielleicht überprüfen Sie Ihre rechtliche Einschätzung (ziemlicher Schrotschuss, übrigens) nochmal, z.B. auch im Lichte des §140 StGB (hier gibt's übrigens schon mal vorsorglich "Tipps bei Vorladung oder Anhörung wegen des Vorwurfes der Billigung von Straftaten" und eine Erläuterung des Tatbestands vom Anwalt!

      www.anwalt.de/rech...t-wird-217398.html )

      • @ke1ner:

        Sach mal so - Tönernde Tauben schießste am besten mit Schrot!;))

        Ansonsten blasens willkürlich rausgefieselte Begriffe mit ehna! adäquaten nunja Inhalten auf!



        Um sich dann völlig haltlos zu empören!



        Aber sowas von - peinlich! Gellewelle Sehr anstrengend und ins Leer bleiernd sowas! Woll •



        ( mal zB „Ich, plötzlich Blockwart“ www.zeit.de/kultur...enzung-coronavirus



        In einem ehra unterstellten Chose aber mehr als unverdächtig! Gell.)

        kurz - im übrigen s.o. & einfach mal den



        “EmpörEmpörSchaum“ abwischen!



        Besser is das! Newahr.



        Normal Schonn

      • @ke1ner:

        "Wie kann wan z.B. 'free Palestine' in der jetzigen Situation anders als als Billigung, als Unterstützung und Zustimmung zu diesem Pogrom verstehen?"



        Ganz einfach: Indem man klar benennt, dass man den Terror und die Gräueltaten von Hamas und vergleichbaren Gruppen klar verurteilt und ablehnt und dennoch der Meinung ist, dass auch die Palästinenser*innen eine Perspektive auf eine friedliche Zukunft, möglicherweise sogar im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung, legitim anstreben dürfen. Wenn man aber nun jede Meinungsäußerung in dieser Richtung, und sei sie in noch so friedvoller Absicht formulier, pauschal für antisemitisch befindet und rigoros unterbindet wird das letztlich doch nur wieder dem Hass und den Radikalen in die Hände spielen.

        • @Ingo Bernable:

          Differenzierung erzeugt zu wenig Emotionen für einzufangende Klicks. Die Arbeit der Medien finanziell zu denken ist ein Riesenproblem. Auch hier! Die fortschreitende Polarisierung ist politisch gewollt, die Folgen erleben wir jetzt, wir leben nur noch von Katastrophe zu Katastrophe. Das kann nicht gut gehen!

        • @Ingo Bernable:

          Nachtrag: 》Abbas: Hamas repräsentiert nicht das palästinensische Volk

          Die Taten und die Politik der Hamas repräsentieren nach den Worten von PalästinenserpräsidentMahmud Abbas nicht das palästinensische Volk. Er lehne die Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten ab, betonte Abbas, der die Autonomiebehörde im Westjordanland leitet, am Sonntag in einem Telefonat mit Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Abbas forderte alle Beteiligten auf, Gefangene freizulassen《

          Und: 》Angesichts eines Nahen Ostens „am Rande des Abgrunds“ hat UN-GeneralsekretärAntónio Guterreseindringlich die sofortige Freilassung der von der islamistischen Hamas verschleppten Geiseln und raschen humanitären Zugang zum Gazastreifen gefordert. „Jedes dieser beiden Ziele ist berechtigt“, ließ Guterres am Sonntag in New York mitteilen. „Sie sollten nicht zu Verhandlungsmasse werden und sie müssen umgesetzt werden, weil es das Richtige ist.“

          Unter anderem in Ägypten, Jordanien, Israel und dem Westjordanland hätten dieVereinten NationenNahrung, Wasser, Medikamente, Treibstoff und andere Dinge gelagert, die innerhalb von Stunden an bedürftige Menschen in Gaza geliefert werden könnten – wenn sicherer Zugang denn gewährt würde《

          Vielleicht können wir uns fürs Erste auf diese Ziele einigen?

  • Die kompromisslose Ablehnung und das pauschale Anti-Palästinenser-Gefühl, ohne jegliche Differenzierung, stehen im klaren Widerspruch zu den grundlegenden Prinzipien der Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir in Konfliktsituationen eine differenzierte Sichtweise bewahren, um Verständnis zu fördern und Brücken für eine gerechtere und humanere Lösung zu bauen.