piwik no script img

Johnny Depp gegen Amber HeardWiderlicher Hass auf Frauen

Ein Jahr nach dem Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard entschuldigen sich viele dafür, die Schauspielerin verhöhnt zu haben. Leider zu spät.

Plötzlich trendet der Hashtag #IStandWithAmberHeard Foto: José Ramón Hernando/dpa

E s gibt ein Thema, über das ich schon länger schreiben wollte, und die Nachricht, dass Amber Heard nach Madrid gezogen sein soll, nehme ich zum Anlass, das endlich zu tun. Erst mal: Good for her, wenn das stimmt, Madrid ist eine tolle Stadt und Abstand zu Hollywood, Los Angeles und zur ganzen Filmbranche zu bekommen, ist für sie im Moment bestimmt das Beste, was sie tun kann. Mir geht es hier aber weniger um Amber Heard denn um die öffentliche Wahrnehmung von ihr.

Der schreckliche Heard/Depp-Prozess ist genau ein Jahr her. Ich habe damals (so gut es ging als Person, die daueronline ist) versucht zu vermeiden, mir die Videos anzuschauen, zum einen, weil die Details, die über Johnny Depp zutage kamen, so dermaßen widerlich waren, vor allem aber, weil die Reaktionen auf Heard so dermaßen widerlich waren.

Es wurde inzwischen viel darüber geschrieben, wie daneben es war, dass sich so viele Johnny-Stans und Heard-Anti-Fans, andere Promis und Unternehmen über ein Opfer von Missbrauch und häuslicher Gewalt lustig gemacht haben, auch ich habe das nach Ende des Prozesses getan, also muss ich das nicht wiederholen. Wir alle erinnern uns gut genug, es war ja kaum möglich, dem Thema zu entgehen.

Mir war ehrlich gesagt bereits damals klar, dass viele derjenigen, die Heard verhöhnten, früher oder später eine 180-Grad-Wendung machen würden. Ich wusste das nicht, weil ich so ein toller und schlauer Mensch bin, sondern weil das immer so ist, Geschichte wiederholt sich einfach.

Digitale Wiedergutmachung

Ich hätte allerdings erwartet, dass es länger dauert, fünf Jahre vielleicht, und nicht, dass das ein Jahr später schon der Fall ist. Plötzlich trendet der Hashtag #IStandWithAmberHeard, plötzlich wird die Schauspielerin als „Mother“ (in bestimmten Szenen das höchste Lob) bezeichnet, plötzlich feiern die Leute Amber und sagen viele, es täte ihnen leid, nicht vorher erkannt zu haben, dass Amber das Opfer war und nicht Johnny.

„Ich schulde euch allen eine Entschuldigung“, schrieb beispielsweise eine Userin auf Twitter. „Jetzt sehe ich anhand weiterer Beweise, dass Amber Heard tatsächlich das Opfer war. Und ich bereue alles, was ich letztes Jahr über den Fall gesagt habe.“

Ich stehe dieser ganzen digitalen Wiedergutmachung zwiegespalten gegenüber. Einerseits bin ich froh, dass es überhaupt geschieht (und wie gehabt früher als von mir erwartet), andererseits ist es frustrierend, dass es wieder so weit kommen musste. Britney Spears, Paris Hilton, Monica Lewinsky: So oft wurden Frauen in der Öffentlichkeit aufs Schlimmste verunglimpft, bis der Gesellschaft irgendwann ihr Verhalten bewusst wurde und das große Bereuen einsetzte samt dem impliziten Versprechen, so was würde nie wieder passieren.

Aber der Heard/Depp-Prozess hat gezeigt: Wir haben nichts gelernt. Und deswegen bleibe ich frustriert. Weil ich nicht glaube, dass wir dieses Mal dazulernen. Weil es eine nächste Amber Heard geben wird, und eine nächste.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Isabella Caldart
... arbeitet als freie Journalistin mit Schwerpunkt auf Kultur und Gesellschaft für diverse Medien und macht auch sonst allerhand Jux und Tollerei mit dem geschriebenen Wort. Frankfurt/Barcelona
Mehr zum Thema

40 Kommentare

 / 
  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Es war ein Verfahren vor einem Gericht in Fairfax, Virginia, USA. Entschieden hat eine Jury.

    Hier geht es noch weniger als in deutschen Verfahren um die Wahrheit.



    Es geht in der Regel um einen emotionalen Appell an die Jury.



    Das Faktische tritt zurück vor der expliziten negativen Schilderung des Charakters.

    Wir finden "character witness", die den eigenen "guten" Charakter bestätigen und solche, die den "malicious intent" der Gegenseite bestätigen, gern genutzt werden auch Stereotypen und Vorurteile.

    Dies auch "he says, she says" genannte Verfahren findet sehr häufig bei Scheidungen und natürlich sexuellen Übergriffen.



    Es ist keine Frage der Beweise, es ist die Frage nach der Glaubwürdigkeit, oder nach der Zerstörung der Glaubwürdigkeit.

    Was wir hier im Besonderen sehen, ist die Wirkung von Geld. Wer mehr hat, hat den besseren Anwalt, die bessere Medienpräsenz und kann damit die Jury überzeugen.

  • "War ja auch früher möglich, zum Friseur zu gehen, ohne Gala zu lesen."



    :D



    Ein geiler Satz! Den merke ich mir!

  • Eins ist doch klargeworden: J.D. ist Alkoholiker und übt körperliche und mentale Gewalt aus. Mit dieser Kombination bekommt dann jede Frau an seiner Seite Probleme, denn Alkoholoker sind Manipulatoren erster Güte! Das Lügen geht ihnen in Fleisch und Blut über, ist tägliche Routine. Damit werden die Frauen in die Rolle gedrängt, immer nur reagieren zu können, solange noch Liebe und Hoffnung da ist. Nie gibt es Sicherheit, Stabilität, Ruhe, Wahrheit, einfach nur leben. Was entsteht, ist ein einziges Chaos. Tägliches Abwägen was wahr ist. Dazu die Menschen im Umfeld des Alkoholikers, die das Verhalten wegen Berühmtheit und Charme unterstützen.

    Und genau dies haben nach meinem Lesen, Hören und Sehen des Prozesses die Aussagen der A.H. gespiegelt: Das Chaos, welches J.D. angerichtet hat. Ihr immer wieder versuchen, aber der Realität hinterherhinken, hoffen, enttäuscht werden, für die Beziehung kämpfen, Verzweiflung, neue Lügen... Dass da aus der Erinnerung heraus etwas durcheinander gerät, wenn man in einem einzigen Chaos lebt - wer kann das nicht nachvollziehen?!

  • Wenn Stars Streit haben, bekommt der berühmtere mehr Unstützung, der andere mehr Hass von den Fans. Das muss man aber schon von der öffentlichen Berichterstattung und der juristischen Entscheidung trennen.

    Diesen Fall auf ein Mann/Frau-Problem zu reduzieren, neudeutsch "Gender-Gap", aus offenbar ideologischen Gründen, macht keinerlei Sinn. Man muss schon den Rechtsstaat und seine Entscheidungen akzeptieren, oder halt den Prozess neu aufrollen.

  • HK



    Generell wird auf solche und ähnlich Themen viel zu hysterisch reagiert. Als dieses Thema zum ersten Mal aufpoppte, war mir klar, dass darauf à la Pawlowsche Hunde ohne nachzudenken herumgepläärt wird. Immerhin: Es sichert Aufmerksamkeit, Auflage und Aufregung. Wie, ist egal. Wir sollten uns bemühen, die Dinge mit einer gewissen Gelassenheit und Abstand bewerten. Grundsätzlich sind beide Opfer. Alkohol, Drogen, Showbusiness und öffentlicher Druck haben noch nie bessere Menschen hervorgebracht. Also: Nicht immer so hoch hängen und nie vergessen: Es sind Gaukler. Die lieben das Drama.

  • Die Aussagen in dem Artikel sind leider fabriziert und man kann es nicht Journalismus nennen wenn einfach nur Behauptungen aufgestellt werden um die eigene Meinung als Tatsache zu untermauern.

  • Abgesehen von der Hässlichkeit und Tragik des Falles Depp/Heard ist das eigentliche Problem doch, dass eine sensationsgeile und ständig empörungsbereite Masse bereit ist, auf jeden Hashtag mit meist undifferenzierter Sichtweise, aber maximalen Emotionen zu reagieren, Für die betroffenen Personen ist das in jedem Fall schwer zu ertragen.

  • Sehr tendenziöser Artikel, wie die meisten Artikel dieser Autorin (Pro Frau, Anti Mann). Ich denke beide, sowohl Jonny Depp als auch Amber Heard haben widerliche Charakterzüge an den Tag gelegt, beide sind schuldig ....Jonny Depp jetzt als den allein schuldigen darzustellen ist genau das selbe was die Autorin den Gegnern von Amber Heard vorwirft

  • Wie kann man nur so eine Blödsinn schreiben? Klar waren die Beleidigungen, die im Netz gegen Frau Heard vom Stapel gelassen wurden unter aller Kanone. Aber Frau Heard als armes Opfer und Depp als bösen Täter darzustellen geht hier nun doch etwas arg an der Realität vorbei. Das ist Bild Zeitungs- Niveau.

  • Das ist nach meiner Wahrnehmung der schlechteste Artikel, den ich in der TAZ je gelesen habe.



    Einfach mal eben aus der Motivation "Frauen-Solidarität" ein Gerichtsurteil ignorieren und zu einem diametral entgegengesetzten - persönlichen - Urteil kommen.



    Dabei den zeitlichen Abstand zu den Ereignissen nutzend, weil den Meisten die Details nicht mehr so gegenwärtíg sind, um das Behauptete bewerten zu können.



    Überdies werden für die nun erhobenen Schuldzuweisungen keine belastbaren Belege erbracht.



    Dies nenne ich schlechten Journalismus.

  • Ich stimme der Autorin zu, dass Amber Heard in den Medien viel Hass und Misogynie abbekommen hat, aber ich musste auch erkennen, dass Vieles nicht so eindeutig ist, wie es scheint. Ich habe mir, im Gegensatz zur Autorin, aus beruflichem Interesse einen großen Teil der Gerichtssitzungen, die ungeschnitten & live im Internet übertragen wurden, angesehen, dazu einige Analysen der großartigen us-amerikanischen Rechtsanwältin Emily D. Baker. Auch ich war erschüttert über Johnny Depp - aber auch über Amber Heard. Ich denke, die beiden hatten eine extrem toxische Beziehung. Johnny Depp wirkte extrem unsympathisch auf mich, um es mal freundlich auszudrücken, der ein erhebliches Problem mit Alkohol und allerlei Drogen hatte und oder hat. Allerdings waren einige von Amber Heards Anschuldigungen nicht plausibel, sie widersprach sich in ihren Aussagen, ihre eigenen Zeug*innen konnten ihre Aussagen nicht bestätigen und einige ihrer vorgelegten Beweise stellten sich als falsch heraus. Ich bin davon überzeugt, dass Johnny Depp Gewalt gegen Ambre Heard ausgeübt hat, allerdings auch sie gegen ihn, vor allem auch psychisch. In dieser Beziehung gab es eine katastrophale Dynamik aus psychischer und physischer Gewalt, Beleidigungen, Manipulationen, verletzten Eitelkeiten, psychischen Problemen, viel zu viel Geld für einen absurden Hollywood-Lifestyle und Massen an Drogen aller Art.... Alles in allem, sehe ich die Täter Opfer-Rollen nicht so eindeutig, wie die Autorin es hier darstellt. Die Wahrheit und das Leben sind oft komplizierter.

    • @Loni Mira:

      hahaha, das ist ja fast wie in meiner eigenen Beziehung (minus dem Geld) XD

      aber im Enst, soweit ichs peripher mitbekommen habe, war ja die allgemeine Erwartungshaltung am Anfang eher, dass Johnny der Böse ist, und wandelte sich dann im Prozessverlauf eher hin zu Johnny als Opfer... ?

    • @Loni Mira:

      Für was soll sich Johnny Depp und andere entschuldigen?!



      > Es ist klar ersichtlich geworden, dass seine Ex ihn fertig machen wollte.

      Das haben ALLE verstanden.

      Und weil ihr Plan gescheitert ist,



      hat sie nunmal die Antwort darauf bekommen.

      Wo ist das Problem?!

    • @Loni Mira:

      Diesen Eindruck teile ich und gewiss muss man die komplexe Realität trennen von der hyper-misogynen Rezeption des Verfahrens, wo sich die gesamte rechte/Incel/Anti-PC Community tagtäglich ausgetobt hat. Leider hat aber auch das im Artikel beschriebene Zurückrudern nichts mit der komplexen Realität oder auch Sympathie für Amber Heard zu tun, sondern ist lediglich die nächste Iteration narzisstischer SocMedia Trolle, die sich in ihrer inszenierten Reue und Scham selber in den Mittelpunkt zu stellen versuchen. Smartphone wegnehmen und in Therapie schicken, das ganze Rudel.

  • Ich bitte Quellen zu den neuen Beweisen, da ich selbst gerade nichts zu dem Thema finden konnte.

    • @Terraformer:

      Es gibt keine neuen Beweise, deswegen finden Sie dazu auch nichts.

      • @V. Ohneland:

        Würde mich auch interessieren.

        „Jetzt sehe ich anhand weiterer Beweise, dass Amber Heard tatsächlich das Opfer war. ..." wird im Artikel eine anonyme Twitter-Userin zitiert.

        Ähm, wenn ich nochmal drüber nachdenke - Eigentlich interessierts mich doch nicht XD

  • Der Schlussabsatz ist ein wenig ambivalent: "Wir" haben wohl wirklich nichts gelernt:

    - nicht anhand von prominenten Extrembeispielen Politik machen zu wollen

    - nicht vorzuverurteilen, über wen wir keine Anhnung haben

    - nicht Jedem, der etwas gegen eine Person hat, sofort eine sexistischen Hass auf alle Vertreter ihres Geschlechts zu unterstellen

    - nicht auf das Spin-Doctoring der beteiligeten Promis reinzufallen

    etc.

    Leider gilt das offenbar für viele besonders meinungsstarke Unterstützer BEIDER Seiten.

  • Wenn man sich das Urteil ansieht waren wohl beide kein Kind von Traurigkeit. Amber Heard jetzt als alleiniges Opfer zu stilisieren greift da doch etwas kurz....ich kenne sonst niemanden der ein Häufchen ins Ehebett macht

    • @Stefan Amerein:

      Vielleicht nochmal den Kommentar lesen? Es geht nicht um ein "alleiniges Opfer", es geht hier einzig um den Umgang der Öffentlichkeit mit Heard.

    • @Stefan Amerein:

      Liggers. Aber das weiß halt von alters her Volkers 👄 op gau plattdütsch!



      “Wat wiss maaken shitts ins Bett! 🙀🥳



      Shitts ins Laaken“ •

  • Kann's nicht sein, dass einfach beide schreckliche Menschen sind?

    Es gab übrigens einen Gerichtsprozess. Den können auch noch so viele "Userinnen" mit "trendenden Hashtags" nicht ersetzen.

    Über Schuld und Unschuld entscheiden Gerichte und nicht der anonyme Mob.

    • @Suryo:

      Aber nur die rechtliche Schuld.



      Und die Wahrheit ist dann auch wieder ein anderes Thema.

  • Es ist schon möglich, die ganzen asozialen Medien zu meiden, und bei Vorverurteilungen auf Durchzug zu stellen.



    War ja auch früher möglich, zum Friseur zu gehen, ohne Gala zu lesen.



    Manche müssen halt durch das tiefe, schlammige Tal, Andere nehmen den Höhenweg.

  • Der Artikel ist ärgerlich. Warum? Die Autorin ist nach eigener Aussage "daueronline"; diejenigen, die diesen Artikel lesen, sind es in der Regel nicht. Wir würden also gerne wissen: Was sind denn die angeblich neuen Beweise? Oder schreibt die Autorin nur für Kolleg:innen? Und dann sollte es sich aus den Journalistenschulen auch mal herumgesprochen haben, dass die Wendung „... schrieb beispielsweise eine Userin auf Twitter“ lachhaft ist. Auf Twitter darf jede(r) alles Mögliche kommentieren, wen interessiert eine willkürlich herausgegriffene(r) User(in)? Kurzum: Der Artikel ist nichtssagend.

    • @Galiani:

      ☻..just my thoughts

    • @Galiani:

      Einige Menschen haben noch nicht verstanden was eine Kolumne ist...

  • Was für eine Meinungsseuche! Jeder meint, erst das eine, dann das andere. Und immer ohne jede Distanz. Und immer widerlich.

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Das ganze Problem der Identitätspolitik in einem Satz zusammengefasst: "Amber ist das Opfer, nicht Johnny". Man hätte aus dem Depp-Heard-Prozess z.B. lernen können, dass die realen Fälle sehr kompliziert sein können. Diese Chance hat die Autorin leider nicht genutzt.

  • Hm, das ist vielleicht richtig, aber es wäre jetzt schon interessant gewesen, dies irgendwie auf einer weiteren Ebene außer „ich hab’s gewusst und ich weiß es wird wieder so“ zu - Verzeihung - beklugscheissern. Erklärungsansätze, Strategien whatever. So ist’s den Artikel und eigentlich auch meinen Kommentar nicht so richtig wert.

  • Wieso, was ist passiert? Sie wurde doch schuldig gesprochen.

  • In einem anderen TAZ-Kommentar zum Thema las ich:

    Wer die Berichterstattung und die sozialen Medien zum Prozess verfolgt, bekommt den Eindruck, die Sache sei klar: „Heard ist das Monster, er das Opfer“,

    Auch nach einem Blick in den genannten Hashtag Istandwithamberheard möchte ich erwiedern: Wer die Berichterstattung und (vor allem!!!) die sozialenMedien zum Prozess verfolgt und dabei den Eindruck erhält die Sache sei klar, dem mangelt es augescheinlich an Medienkompetenz!

  • Ach was! ©️ Vagel Bülow

    “Aber der Heard/Depp-Prozess hat gezeigt: Wir haben nichts gelernt. Und deswegen bleibe ich frustriert. Weil ich nicht glaube, dass wir dieses Mal dazulernen. Weil es eine nächste Amber Heard geben wird, und eine nächste.“ Shure. But.

    Wiederhol auch mal - weil auch diese Achterbahn es so mehr als deutlich vor Augen führt:



    “#metoo - Ist für mich moderner Pranger!“ sagte Ruppert “Plotte“ von Plottnitz -



    exRAF-Anwalt & ex hess.JuMinister unlängst in Ffm auf dem KritJurKongress!



    Und RAin Claudia Burgsmüller - feministisches RA-Urgestein - nickte & ergänzte:



    “Ich kann es meinen Geschlechtsgenossinen nicht ersparen!



    Aber heute besteht ein Großteil meiner Arbeit darin - ihnen den Gang zur Polizei - die Anzeige auszureden! Weil die Geschichten bei näherer Betrachtung schlicht nicht stimmen!“



    Ergänze mal eine in HH als Strafrichterin - Jugend wie Erwachsene unlängst auf einem Richterratschlag ~ weit über 50 % der Anschuldigungen halten einer Überprüfung nicht stand - jegliches Motiv wird bedient!



    Und das nach Filter Polizei RA StA!



    Und eine Bildapologetin aus dem Bayenturm am Rhing hat die Stirn!



    Den! Grundsatz modernen Strafrechts in dubio pro - im Zweifel für den Angeklagten!



    Nach Kachelmann mittels Beweislastumkehr aus den Angeln heben zu wollen!

    kurz - Auch wenn es dafür längst zu spät ist! Woll.



    Principiis obsta - Wehret den Anfängen •

    unterm——



    de.wikipedia.org/w...pert_von_Plottnitz



    &



    taz.de/5-Jahre-metoo/!5885447/



    &



    taz.de/Umgang-mit-...r-Gewalt/!5864962/



    &



    magazin.spiegel.de...iegel/pdf/89470529



    &



    www.spiegel.de/leb...-132-a-735258.html

    • @Lowandorder:

      Sie sind also der Überzeugung, dass die meisten Klägerinnen lügen, um den Mann eins Auszuwischen? Es git also kaum Gewalt gegen Frauen, geschweige denn Femizide? Sie legen sich alles so zurecht, wie Sie es brauchen, oder? Sind Sie Single?

  • 0G
    06364 (Profil gelöscht)

    Wann haben "wir" denn einmal etwas gelernt? Lernen wird man nur, wenn man scheitert und beim Verstecken in der Masse scheitert man nicht. Im Zeitalter der millionen Follower millionenschwerer empathieamputierter konsumverwesender Wesen zählt nur eine Reputation: scheitern aber lebenslang lernen.

  • Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wie viel Raum Twitter-Meldungen in seriösen Zeitungen eingeräumt wird. Der Informationsgehalt eines Tweets:

    „Jetzt sehe ich anhand weiterer Beweise, dass Amber Heard tatsächlich das Opfer war. Und ich bereue alles, was ich letztes Jahr über den Fall gesagt habe.“

    tendiert ja gegen Null - zumal ich nicht weiß, wer das was gesagt hat, was sie bereut und welche Beweise sie nun hat um anderer Meinung zu sein.

    • @mlevi:

      ganz genau!



      Ich finde, den Taz-Kommentaren fehlt eine Bewertungsfunktion.

  • Mit Verlaub, aber welche neuen Beweise sind denn mittlerweile aufgetaucht. Mein lezter Stand ist/war, dass Johnny Depp das Opfer einer Verleumdungskampagne seiner Ex-Ehefrau ist. In diese Richtung urteilte auch das Gericht, weshalb es ihm Schadensersatz in deutlich überschießender Tendenz zusprach.

    Amber Heard schrieb einen gelogenen Artikel mit maximaler Schädigungsabsicht auf ihren Ex-Ehemann. Die Gründe dafür lassen sich bisher nur spekulieren, da sie diese Gründe bislang nicht offenbart hat.

    Die Verhöhnungen damals und heute sind natürlich absolut unangebracht. Allerdings sollte man aufgrund des virtuellen Hassmobs nicht dazu übergehen, aus einer Täterin ein Opfer zu machen.