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Bundespräsident zur Lage der NationEin Hauch Blut, Schweiß und Tränen

Der Bundespräsident stimmt die Bevölkerung auf raue Zeiten ein. Er fordert mehr Wehrhaftigkeit, Verzicht und eine gerechte Verteilung der Krisenlast.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seiner Grundsatzrede im Schloss Bellevue Foto: dpa

Berlin taz | Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen auf eine lange Ära des Verzichts eingestimmt. „Es kommen härtere Jahre, raue Jahre auf uns zu“, sagte er am Freitag in Berlin. Der russische Angriffskrieg sei ein Epochenbruch. Das Land stehe vor einer Zeit „schwerer wirtschaftlicher Verwerfungen, Energiekrise und explodierender Preise“. In dieser fundamentalen Krise müssten die Deutschen wieder zwei Dinge lernen: Bescheidenheit und Wehrhaftigkeit. Es sind zwei Tugenden, die im postmateriellen Wertekanon nicht ganz oben stehen.

Steinmeiers Rede im Schloss Bellevue war vorab als bedeutend angekündigt worden. Und sie erfüllte die geweckten Erwartungen. Diese Rede war, anders als viele bundespräsidiale Ansprachen, nicht nur ein Echo des Common Sense. Sie war eine Intervention mit zwei Botschaften, die man nicht jeden Tag zu hören bekommt: Die Republik müsse wegen des Ukraine­krieges ein anderes Verhältnis zum Militär und zum Verzicht entwickeln. Überspitzt: mehr Bundeswehr, weniger Konsum, mehr Gemeinsinn.

Die Republik müsse „wehrhaft, aber nicht kriegerisch“ sein. Dafür müsse die Gesellschaft der Bundeswehr „den Rücken stärken“. Zudem solle Deutschland seine Rolle als eine der großen Nationen in Europa spielen. „Von uns wird Führung erwartet, Führung im Interesse Europas.“ Das lässt sich als Korrekturzeichen zu der in der SPD derzeit beliebten und mit Hybris aufgeladenen Formel von der „Führungsmacht Deutschland“ lesen. Und es ist ein Seitenhieb auf Olaf Scholz, der bei der Gaspolitik sehr wenig Verständnis für die Empfindlichkeit kleinerer EU-Staaten zeigte.

Der originelle Kern der Rede war die Botschaft, dass der Krieg die Deutschen zum Verzicht zwinge. „Diese Krise verlangt, dass wir wieder lernen, uns zu bescheiden.“ Anders als der Waschlappen-Appell des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, preiste Steinmeier aber das Soziale mit ein. Verzicht klinge „wie Hohn in den Ohren derer, die schon heute nicht über die Runden kommen“.

Interessant war seine Beschreibung der Rolle der Reichen in der Krise. Diese müssten „helfen, die immensen Kosten der notwendigen Entlastungen stemmen zu können“. Viel hänge davon ab, ob die Krisenlast gerecht verteilt werde.

Die logische Konsequenz dieses Aufrufs wäre eigentlich eine Vermögensabgabe zur Bewältigung der Krise. Doch dieses Wort fehlte. So blieb es beim unverbindlichen Appell. Konkret wurde Steinmeier nur beim sozialen Pflichtjahr, das er abermals als Instrument zur Förderungen von Gemeinsinn ins Spiel brachte. Am Ende der Rede stand der obligatorische Mutmachteil, in dem Ostdeutschland eine zen­trale Rolle spielte, eine Region, die offenbar besonderen präsidialen Zuspruchs bedarf. „Alles zu stärken, was uns verbindet. Das ist die Aufgabe“, so Steinmeiers Conclusio.

In politischen Reden ist die „Blut, Schweiß und Tränen“-Rhetorik die rare Ausnahme. Die politische Kultur der Bundesrepublik ist zivil, ihre Rhetorik betont arm an Pathos. In dieser Nüchternheit schwingt noch immer die Distanz zu dem furchtbaren Wir-Versprechen des NS-Regimes nach. Steinmeier gilt geradezu als idealtypische Verkörperung dieser rhetorischen Selbstbegrenzung. Im Zweifel lieber allgemein als konkret, lieber gefällig als anstrengend.

Diese Rede hatte aber eine andere Tönung, sie war farbintensiver und hatte weniger Halteseile als sonst. An zwei Stellen paraphrasierte der Bundespräsident bekannte Pathosformeln. Die Deutschen sollten nicht zuerst nach Entlastungen rufen, sondern tun, was hilft, um gemeinsam durch die Krise zu kommen. Das war eine Variante von John F. Kennedys „Frage nicht, was Dein Land für Dich tut, sondern was Du für Dein Land tun kannst“.

Und der Satz „Ohne den Kampf gegen den Klimawandel ist alles nichts“ war eine etwas bemühte Paraphrase von Willy Brandts Satz „Ohne Frieden ist alles nichts“. Die Passagen zum Klimawandel klangen dann, anders als die zu Ukraine und Krise, wieder sehr nach Common Sense und dem Bemühen, nichts falsch zu machen.

Diese Grundsatzrede kam erst Monate nach dem 24. Februar, dem Beginn des russischen Angriffskriegs. Offenbar brauchte Steinmeier erst die Reise in die Ukraine inklusive persönlicher Eindrücke aus dem Luftschutzkeller auf der Flucht vor russischen Angriffen und das Versöhnungsfoto mit dem ukrainischen Präsidenten Selenski. Seine politischen Fehleinschätzungen zu Russland erwähnte der frühere Außenminister nur in einem Halbsatz. Keine Selbstkritik, auch keine Rechtfertigung der deutschen Krisendiplomatie. Auch das war eine Botschaft dieses Auftritts. Steinmeier will nach vorne schauen.

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40 Kommentare

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  • Egal ob er nun recht hat oder nicht, dieser Präsident ist bei mir schon längst unten durch.

  • " „Diese Krise verlangt, dass wir wieder lernen, uns zu bescheiden.“

    Bei allem Respekt vor dem Bundespräsidenten....Verzicht und "uns zu bescheiden" fordern meist diejenigen,



    denen ein bissel Verzicht pekuniär nichts ausmacht.



    Immerhin schiebt er aber "Verzicht klinge „wie Hohn in den Ohren derer, die schon heute nicht über die Runden kommen“ nach.

  • Frank-Walter S.: war das nicht der, der als Mitglied diverser Regierungen jahrelang die Karriere des (vorsichtig formuliert) Hardcore-Rechtsradikalen Hans-Georg Maaßen förderte und diesen schließlich zum Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz machte?



    Hans-Georg M. ist als seinerzeitiger Chef dar Behörde übrigens eindeutig zumindest mitverantwortlich für die vom NSU verübten Morde, da der NSU vom Verfassungsschutz bekanntlich u.A. mit Geld und amtlichen Falschpapieren versorgt und überdies durch Falschinformationen gegenüber der Kriminalpolizei vor Verfolgung geschützt wurde ...

    Frank-Walter S.: war das nicht der, der seinerzeit die so inkompetente wie selbstverliebte Sawsan Chebli zur stellvertretenden Sprecherin des Auswärtigen Amtes machte, weshalb sie seither von der Gemeinschaft der Steuerzahler:innen mit einem fünfstelligen Verdienst versorgt wird, ohne jemals durch irgendeine Leistung aufgefallen zu sein?

    Frank-Walter S.: war das nicht der, der seinerzeit den US-Terroristen sagte: Nope!", als sie ihn fragten, ob sie Murat Kurnaz zurückschicken könnten, den sie zuvor gekidnappt, nach Guantanamo verschleppt und dort 2 Jahre lang gefoltert hatten, um zu der "Erkenntnis" zu gelangen, dass sein einziges "Verbrechen" darin bestanden hatte, in Bremen dieselbe Moschee zu besuchen wie ein von eben diesen Terroristen als "terrorverdächtig" eingestufter Mann?



    Wegen dieser Absage genoss Murat Kurnaz dann noch weitere 3 Jahre die "Gastfreundschaft" der US-Terroristen, bis Angela Merkel kurz nach ihrem Amtsantritt für die Rückkehr des Mannes sorgte.

    So traurig es ist: es ist genau der passende Präsident der Deutschen.



    Zuhören muss man ihm deswegen noch lange nicht.

    • @The Real Witzbold:

      👍

    • @The Real Witzbold:

      Sie haben recht, die Causa Murat Kurnaz bleibt ein dunkles Kapitel des FWS.

      Und um im "Heute" zu bleiben...wo ist seine Stimme für die unverzügliche Freilassung von Julian Assange?



      Schweigen auch bei der Außenministerin.

      • @Andy Krisst:

        Ich habe Steinmeier geschrieben, ob er nicht mal Kurnaz besuchen wolle, er lies lapidar antworten, er bedauere den Fall Kurnaz - so viel zum edlen Brückenbauer. Ein Insistieren meinerseits um die konkrete Beantwortung meiner Frage blieb unbeantwortet.

    • 6G
      650228 (Profil gelöscht)
      @The Real Witzbold:

      "So traurig es ist: es ist genau der passende Präsident der Deutschen."

      Nein, das ist er gerade nicht. Die Deutschen unterstützen solidarisch viele Millionen Menschen in Deutschland und aller Welt und nehmen dafür beträchtliche eigene Wohlstandsverluste in Kauf. Das hat mit dem Verhalten von Steinmeier nix gemein.

      • @650228 (Profil gelöscht):

        freiwillig? Sind sie sicher?

        Also mich hat niemand gefragt.

  • Es gibt auch eine soziale Komponente der Rede. Sie weist in schwierige Gewässer, in schwere Zeiten und in Zeiten, wo Solidarität neu definiert wird, werden muss und das wird nicht lange dauern und wir können auf ein weißes Blatt Papier zwei Seiten einrichten Gewinner und Verlierer.

    Wer auf der Verliererseite steht, der wird sich nicht besonders freuen, dass der Bundespräsident ihm moralisch geleitet und bewegt hat.



    Derjenige wird sich einfach fragen, warum sind die anderen auf der Gewinnerseite? Das Problem bei diesen schweren Zeiten ist zudem demokratietheoretischer Natur: Ich habe gegen alle Gewohnheiten hier einen Abgeordneten der SPD direkt gewählt, der hat inzwischen €100 Mrd. für die Rüstungsindustrie auf sponanten Wunsch /Einlassung von Olaf Scholz freigegeben.

    Was hätte ich den gemacht, wenn ich das vorher gewusst hätte?

    Wahrscheinlich eine Soli-Aktion für die Linke, um genau solche intransparenten Dinge zu verhindern.

    Und das ist nur ein Beispiel, aber es zeigt sehr deutlich, in welcher Situation wir hier sind.

    Es ist nicht so, dass alle den Gürtel enger schnallen und die jungen Männer per Wehrpflicht zur Bundeswehr gerufen werden, um die Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen. Es wird tatsächlich nur Rüstung angeschafft - ohne Abstimmung mit anderen europäischen NATO-Staaten. Scholz ruft Macron an, sagt, ich gebe gleich €100 Mrd. für Rüstung aus.



    Vorher wurde das nicht intensiv diskutiert.

    Und ist die BRD mit Abschluss der Anschaffungen sicherer?

    Schwierige Frage, aber viele Menschen werden die €100 Mrd. bezahlen müssen. Besonders sozial und solidarisch empfinde ich dieses Land nicht, im Gegenteil, hier können einige sich Steuern und Abgaben sehr gut entziehen.

    Es gibt eine stetig wachsende Diskrepanz zwischen Superreichen und der Mittelklasse, die am stärksten bezahlen muss. Und neue Steuern sind gar nicht ausgeschlossen, gerade die Mehrwertsteuer könnte noch steigen.

    Was sagen die Leute dann über Steinmeier? Nichts, sie haben das vergeßen.

  • 6G
    650228 (Profil gelöscht)

    Na klar, wieder ein älterer Herr, dem nichts anderes einfällt, als eine allgemeine Dienstpflicht, die - Wunder oh Wunder - nur andere betrifft.

    Echte Solidarität wäre es, wenn Steinmeier 80 % seiner Bezüge spendete und auf seinen "Ehrensold" verzichtet. Aber ganz so ernst ist es ihm dann wohl doch nicht...

  • "Zeitenwende" als Herausforderung.



    Die alten Weltmächte werden angegriffen, wirtschaftlich. Eine neue Weltmacht betritt die Bühne, China. Und seine potentiellen Verbündeten.



    Die dürfen natürlich nicht das, was für Amerika galt und gilt, nämlich: wir können machen was wir wollen. Proteste gegen amerikanische Politik, auch Kriege als deren Fortsetzung, waren der herrschenden Politik kein Dorn im Auge, da gabs keine präsidialen Reden, nur die Bevölkerung protestierte.



    Wir, der Westen, sind die Guten, sagt Steinmeier. Unsere Kriege sind gute Kriege.



    Das zu verteidigen, erfordert Opfer.



    Wer zahlt, lässt er im ungefähren.



    Man will ja niemand erschrecken.



    Auf jeden Fall bleibt Amerika unser Freund.



    Wie das enden kann, z.B. Afghanistan, ist schon vergessen.



    Zum Dank für unsere Teilnahme verkaufen uns unsere Freunde das Gas zum fünffachen Preis.



    Der Markt halt.

  • Rhetorische Selbstbegrenzung oder sprachliche Beliebigkeit.



    Nette und in meine Augen treffende Gegendarstellung von Hendrik Wieduwilt: "Vielleicht sind es Stanzen aus einer drittklassigen PR-Bude. Warum beschreibt Steinmeier das Leben nicht? Kennt er es nicht mehr?"



    www.n-tv.de/politi...ticle23681889.html

  • Lauwarm und abgestanden

    Wenn das eine grosse Rede gewesen sein soll, dann ich nur sagen, armes Deutschland

  • Die Rede bringt es fertig, in den Mittelpunkt ein abstraktes etwas zu stellen: die Bürgerinnen und Bürger, aber nie konkret zu werden, wenn es um persönliche Lebenserfahrungen, Belastungen, Ängste der Bürger geht, die Steinmeier aus Tausenden von Begegnungen kennen müsste.



    Steinmeier versagt, weil er noch nicht einmal den Mut aufbringt, eine Vermögensabgabe einzufordern, um die gigantische Ungleichverteilung von Vermögen in diesem Land mit einem Mindestmaß abzumildern.



    Er ist nicht bereit, eine im Kern jahrzehntelange neoliberale Politik zu hinterfragen, an der er als SPD-Politiker kräftig mitstrickte, und die er in Verkennung der Tatsachen als Erfolgsgeschichte preist und die komplett zusammenzubrechen droht, sollte China Taiwan überfallen, was nur eine Frage der Zeit ist.



    Die taz vergisst zu erwähnen, dass Steinmeier verklausuliert eine erwachsene, robuste Außenpolitik mit deutscher Führung in Bezug auf Europa fordert, bei der er mit einer Nebenbemerkung darauf hinweist, dass der Applaus des Publikums in dem Zusammenhang nicht so wichtig sei. Wer soll das sein: „das Publikum“? Interessant ist, dass er kurz zuvor in dem Zusammenhang die USA als Vorbild preist, die schon immer mit viel Kritik an ihrer robusten Außenpolitik umgehen mussten.



    Wo gehobelt wird, da fallen in dem Zusammenhang auch Späne, könnte man die von Steinmeier vorausgesagte Kritik von anderen Ländern an deutscher Außenpolitik auch übersetzen, bei der Steinmeier empfiehlt, sie innenpolitisch gar nicht erst im Streit zu thematisieren.

    Ist das nicht eine versteckte Forderung nach mehr Patriotismus, der zukünftige Kritik an deutscher “robuster“ Außenpolitik innenpolitisch gar nicht erst zulässt?



    Kein Wort von Steinmeier zum Dissens zwischen SPD-Parteichef Klingbeil und der SPD-Juso Vorsitzenden Rosenthal, die in einem taz-Interview beim Begriff Führungsmacht im Zusammenhang mit der Bundeswehr zusammenzuckt.

  • "Die Republik müsse „wehrhaft, aber nicht kriegerisch“ sein. Dafür müsse die Gesellschaft der Bundeswehr „den Rücken stärken“.



    Wir sollen also zuerst Heckler&Koch oder Rheinmetall stärken?



    Vielleicht sollten wir aufhören auf dem Globus "Krieg mitzuspielen". Landesverteidigung sollten eben nicht in NATO-Denke stattfinden.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Hans Dietrich:

      Auf den Punkt gebracht!

    • @Hans Dietrich:

      Vielleicht haben Sie es auch schon mitbekommen. Deutschland kann nicht selbst verteidigen. Also nach ihrer Definition die Rüstungsindustrie verstaatlichen (wie in Israel ) oder sämtliches Kriegsgerät beim Ami kaufen. Oder ganz konsequent die BW abschaffen.

  • Dies ist immer noch das Land mit dem größten Niedriglohnsektor in Europa, mit 40 % der Bevölkerung, die schon vor Corona und Inflation, keine Rücklagen bilden konnten.



    Es gibt genug Menschen hier, die vorher und natürlich jetzt, keinen Strom haben. Weil sie nicht mit Geld umgehen können, sic, und damit sie ein Interesse haben Arbeit aufzunehmen -auch krank - und als Sparanreiz.

    Es ist das Land, in dem das "soziale Pflichtjahr" es Einrichtungen im Pflegebereich und der Kinderbetreuung ermöglichen sollen, ihre schlechten Arbeitsbedingungen aufrechtzuerhalten.

    Es ist auch das Land, das "seine" Beteiligung am "Angriffskrieg "im Irak und in Afghanistan gerne vergisst, Libyen und Syrien dazu. Aber die Flüchtlinge aus diesen Ländern haben die falsche Hautfarbe, wie schade.



    Wir liefern, wenn auch nur "indirekt" -da Teil der feministischen Außenpolitik - Waffen und Ausrüstung für den Krieg im Jemen. Was ist mit den Verletzten, Verstümmelten und Toten dort? Nicht fotogen genug?

    Wie wäre es ganz einfach mit Schweigen und Schämen, für das was man tat und noch tut.

  • Weltmeister!



    Ja, in diesen Zeiten ist präsidial angebracht.



    Gut auch der Aspekt der Bescheidenheit.



    Eine Tugend, die nahezu vergessen wurde.



    Kaum durften die durch Corona leidgeplagten PermanenturlauberInnen wieder auf die Menschheit los, gab es Heulen und Zähneknirschen, weil : Schlange stehen!



    Einschränkungen, Verzicht, Gürtel enger schnallen, sind Begriffe, die den Meisten fremd sind.



    Mehr, neuer, schneller, haben wollen, zeichnet diese Gesellschaft aus .



    Uns geht es, in diesem Land, nach wie vor, sehr , sehr gut, aber im Jammern sind wir WeltmeisterInnen!

    • @Philippo1000:

      "Gut auch der Aspekt der Bescheidenheit.

      Eine Tugend, die nahezu vergessen wurde."

      Damit sind aber nicht Alle gemeint. Nur der Teil der Bevölkerung, der so und so nicht üppig lebt.

  • Ich bin überrascht, dass sich noch jemand dafür interessiert, welche Rede der Herr Bundespräsident sich hat aufschreiben lassen.

  • 9G
    95309 (Profil gelöscht)

    Karrierediplomat der 2014 als Außenminister eine unrühmliche Rolle im Verhältnis zu Russland gespielt hat. Und ausgerechnet der, der die ganze Suppe mit zu verantworten hat, stimmt jetzt die Bürger auf Entbehrungen ein.

    • @95309 (Profil gelöscht):

      Das passt doch zusammen.

  • Kein guter Job Cerstin Gammelin!



    BPr-Sprecherinn.

  • Ein eitler Präsident kann die Menschen kaum erreichen. Er sollte vozeitig gehen.

    • @Ulrich Haussmann:

      Da sind Sie wohl der Erste, der Steinmeier als eitel bezeichnet.

  • Dieses Land werde ich garantiert nicht verteidigen, so, wie der Staat inzwischen mit seinen Bürgern umgeht.

    Sollte Deutschland untergehen, dann mache ich eine Flasche Sekt auf und werde feiern.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Ob es sich lohnt, für die Bundesrepublik zu sterben? Eher nicht. Die Alternativen sind auch nicht gut.

      Also kein Grund für Sekt.

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Recht zahnlos der Herr Eisenbeißß .......

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Treu nach dem Motto : Was schlecht für Deutschland ist, ist gut für die AFD , gell?

    • @Herbert Eisenbeiß:

      Ihr Kommentar lässt darauf schließen, dass Sie den Untergang mit - selbstverständlich russischem! - Krimsekt feiern. Na zdorov'ye, staryy drug!

  • Ich finde es irritierend, dass Aussagen wie die, Deutschland müsste "wehrhaft" werden, so kritiklos hingenommen werden - und zwar nicht nur, weil man zurecht fragen kann, ob das ein erstrebenswertes Ziel ist, sondern auch, weil damit ausgeblendet wird, dass Deutschland seit längerem - seit dem Überfall auf Serbien - wieder rund um diesen Planeten militärisch umtriebig ist. Man mag es hier mit der üblichen Selbstverklärung ausblenden, aber es gibt auf dieser Welt nicht wenige Menschen, für die Steinmeiers Sprüche wie eine Drohung klingen. Aber natürlich: einem juste milieu, das die Vokabel "Angriffskrieg" erst wieder entdeckt hat, seit man sie Russland anheften kann, dürften solche Perspektiven entgehen. Ehrlich ist das nicht.

    • @O.F.:

      Möglicherweise haben Sie die von Russland ins Spiel gebrachte Option eines Atomschlags nicht mitbekommen.



      Dagegen würde ich mich schon gerne wehren können.



      Das modernste Abwehrgerät wurde nun in die Ukraine überstellt. Eine adäquate Ausrüstung der Bundeswehr fände ich zeitgemäß.

      • @Philippo1000:

        War es nicht so, dass dieses “modernste Abwehrgerät” - das dann quasi fabrikneu direkt der Ukraine übergeben wurde -, eigentlich für die Bundeswehr vorgesehen war, also somit der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands dienen sollte?



        Und ist nicht im Planung, die nächsten dieser durchaus effektiven Flugabwehr-Systeme auch direkt nach Fertigstellung der Ukraine zu überstellen, zumindest wenn es nach ukrainischem Willen geht?



        Aber klar, Deutschland unternimmt wohl nie genug, was Waffenlieferungen betrifft, liefert die Ukraine möglicherweise noch ans russische Messer, so die Polemik aus Kiew.



        Und leider geht dem gelieferten System auch schon die Munition aus, wie man hört … eigentlich kaum verwunderlich angesichts der Tatsache, dass die ukrainischen Streitkräfte verstärkt in den Offensiv-Modus übergehen, v.a. vor Cherson, wo auch das deutsche IRIS-System im Einsatz sein soll. Da wird zwangsläufig mehr Munition verballert, wie will man die Russen sonst aus ihren Stellungen vertreiben … woher also jetzt die Munition nehmen, die womöglich noch gar nicht fabriziert wurde?



        Da müssen sich die Deutschen halt mal wieder was einfallen lassen, um nicht als defätistisch denunziert zu werden. Dass in Kaliningrad russische Atomraketen direkt auf Berlin gerichtet sind, zählt da ja nicht … Komfortzone halt.

    • @O.F.:

      Finde ich nicht weiter irritierend: Natürlich sollte Deutschland wehrhaft sein, wir haben hier schließlich durchaus etwas verteidigungswürdiges: Nein, nicht unbedingt unseren Wohlstand, aber eine ganz gut funktionierende Demokratie mit Gewaltenteilung und elementaren Menschenrechten. Die Einsätze der Bundeswehr weltweit können ja kritisiert werden, sind aber meistens per UN-Mandat gedeckt und finden im Einvernehmen mit den dortigen Landesregierungen statt…welche Menschen sollen das übrigens sein welche sich laut Ihnen von Steinmeiers Worten bedroht fühlen?

    • @O.F.:

      Ja, ist wirklich unverschämt, dass man Russland die Vokabel Angriffskrieg anheftet, während es die Ukraine vom Faschismus und neuerdings zusätzlich auch gleich noch vom Satanismus befreit.

    • @O.F.:

      Traurigerweise war ja diese globale Eingriffsaktivität genau nicht wehrhaft.



      Es hat die Ressourcen für Wehrhaftigkeit verbraten und die Probleme übertüncht.



      Insofern scheint eine Besinnung auf Verteidigungskraft deutlich hilfreicher als die bisherigen Offensivkapazitäten.

  • Wenn alle weinen, ist es gerecht.

    Falls es noch nicht aufgefallen ist, wir stehen vor schwierigen Zeiten.

  • Die Rede war vollkommen blutleer. Kein Wunder, dass kein Mitglied des Kabinets anwesend war.

  • Langweiliges und unerträgliches Geschwafel, statt kurzer und prägnanter Botschaften.



    Keine Selbstkritik des Russland- und Nordstream2 Fans. Keine gute Rede, einfach nur ewig lang und langweilig.