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Ungleiche Verteilung von KrisenkostenFrieren für die Freiheit

Im gegenwärtigen Konflikt ist oft von einem „Wir“ die Rede. Doch die sozialen Folgen des Ukraine-Krieges werden nicht alle gleich treffen.

„Auch einmal frieren für die Freiheit“, sagte Ex-Bundespräsident Joachim Gauck bei „Maischberger“ Foto: Thomas Kierok/dpa

S kepsis ist immer dann geboten, wenn mächtige Menschen so tun, als hätten sie keine Macht. Wenn sich zum Beispiel Ministerpräsidenten wie der saarländische Tobias Hans (CDU) für Twittervideos vor Tankstellen stellen und die Spritpreise beklagen, die Anfang der Woche die Zwei-Euro-Marke übertroffen haben.

Und Dinge sagen wie: „Ich finde, da ist jetzt wirklich ein Punkt erreicht, wo man sagen muss, da muss man handeln“ oder „Das Problem ist doch einfach, dass sich im Moment der Staat bereichert“.

Wie wenig Ahnung der Staatsmann Hans von Menschen hat, die unter Preiserhöhungen leiden, bewies er dabei, indem er sauber zwischen „Geringverdienern“ und „vielen fleißigen Leuten“ unterschied – weil die Preis­erhöhungen „wirklich“ auch letztere träfen. Als ob erstere wegen Faulheit Ge­ring­ver­die­ne­r:in­nen geworden wären.

Aber gut. Wenn Wahlen anstehen, wie im Saarland in zwei Wochen, dann werden Po­li­ti­ke­r:in­nen sehr peinlich. Was nichts daran ändert, dass die Preiserhöhungen echt sind. Und dass sie vor allem solchen Menschen weh tun, die sowieso schon wenig Geld haben.

Wer bezahlt welchen Preis?

Dass die Sanktionen gegen Russland richtig sind, ändert nichts daran, dass diesen Menschen schwere Zeiten bevorstehen. Die Kritik der albernen Twitterselfies vor Tankstellenanzeigen kann die Kritik der ungleichen sozialen Folgen von steigenden Preisen nicht ersetzen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat schon vor Beginn der russischen Invasion gesagt, Deutschland sei im Falle von Sanktionen gegen Russland „bereit, dafür einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen“.

Und der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck findet in der aktuellen Diskussion über einen möglichen Stopp von russischen Energieimporten: „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit. Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“ Aber wer ist „wir“? Wer bezahlt am Ende welchen Preis?

Nur wer ehrlich auf diese Fragen antwortet, kann sich auch aufrichtig mit einer dritten auseinandersetzen: Wie können die Kosten der gegenwärtigen Situation solidarisch verteilt werden?

Kriege sind teuer

Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine macht es leicht, auf der richtigen Seite zu stehen. Die Lage ist eindeutig. Trotzdem ist es verlogen, so zu tun, als gäbe es ein „Wir“ in Deutschland. Was es gibt, sind Menschen mit ausreichend oder noch viel mehr finanziellen Mitteln. Und Menschen mit wenig finanziellen Mitteln.

Entgegen aller „Wir“-Schreierei, die mit Kriegen einhergeht, sind Kriege nicht dafür bekannt, dass sie Ungleichheiten aufheben. Im Gegenteil. Viele freuen sich gerade über die große Einheit, mit der „der Westen“ Putins Aggression begegnet.

Aber Kriege sind teure Angelegenheiten. Und dieser „Westen“ ist nicht gerade dafür bekannt, dass er die Kosten von Krisen fair verteilt.

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Volkan Agar
Redakteur taz2
Kolumnist (Postprolet) und Redakteur im Ressort taz2: Gesellschaft & Medien. Bei der taz seit 2016. Schreibt über Soziales, Randständiges und Abgründiges.
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33 Kommentare

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  • "Entgegen aller „Wir“-Schreierei"

    Wie herr Agar auf die Beobachtun "Schreierei" kommt ist mir schleierhaft. Vor allem in den von ihm aufgeführten Beispielen ist keine Schreierei zu beobachten.

    Es bleibt nur der Schluss dass der Einduck des Schreiens ein Hörproblem des Zuhörenden ist, der weder die Lautstärke noch den Inhalt korrekt einschätzen kann.

  • Gestern sah ich im WDR, wie Leute gefragt wurden, ob sie unzufrieden seien damit, dass Brot und Brötchen teurer werden. Alle, die man sah, hielten es anscheinend für ihre staatsbürgerliche Pflicht, tiefer in die Tasche zu greifen. Ihnen wurde aber auch nicht gesagt, wie im Kommentar aus dem Off zu hören, dass die Brotpreise um 30% steigen könnten. Wie viele haben die Kameraleute vom WDR wohl befragt, bis sie so viel Zustimmung erhielten? Ich weiß es wirklich nicht. Aber für Arme, denen gerade drei Euro mehr pro Monat zugestanden wurden, ist das zu viel. Wo bleibt der Aufschrei?

  • Natürlich „bezahlen“ diejenigen am Ende der Einkommensspirale, in prekären Verhältnissen, in allen Krisen am bittersten. Das galt für die Pandemie genauso wie für Krieg und alle anderen.

    Und niemand will es ändern (mit der FDP Belastung erst recht nicht).

    Jegliche Abfederungmaßnahmen im Verbraucherbereich diskutieren nur Maßnahmen, die per Gießkanne die Wohlhabenden wieder mehr subventionieren als die echt Betroffenen. Ab einer gewissen Einkommensstufe sind monetäre Aufwendungen absolut händelbar, unterhalb kaum machbar.



    Und dabei ist von den „ausgesprochenen Krisengewinnlern“ noch nicht mal die Rede.

  • „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit." (Gauck)



    Der Schutz vor Frost und dessen Folgen auf die Gesundheit ist ein ganz normales menschliches Grundbedürfnis. Was ist das für eine Freiheit für die das ernsthaft in Frage gestellt werden darf? Wessen Freiheit ist das?



    Bei Leuten wie Herrn Gauck und Sarazzin fröstelt es mich bereits bevor die den Mund auftun.

  • Die Politik sorgt doch seit 1998 dafür, dass es "die da" gibt. "Denen da" wird seitdem permanent gestrichen: Pauschalen wegen Behinderung, Erwerbsminderung, Alter. 2003 Gesundheitsreform: Krankheitkosten privatisieren. 2004 H4 Regelsatz nur für Gesunde. Die beiden verfassungsrichterlichen Massgaben von 2009 und 14 Kranke mehr zu beachten, werden so schlecht umgesetzt, dass keine Behörde und kein Untergericht sie beachtet. De facto verweigert die Politik Art 3. Abs3 und Art 1 GG. Aber da dass niemanden aufregt, ist alles in Ordnung. Wo keine Öffentlichkeit, da auch kein Recht.

    www.gegenmacht.net...rderung-krankheit/



    www.gegenmacht.net...n-existenzminimum/

  • Wir werden momentan viel mit Propaganda beworfen. Dies ist unser innerdeutsches Kunststück dazu.

    Zwei Jahre Corona haben viele Betriebe gebeutelt. Seit Herbst stecken wir in einer Energiekrise. In vielen Bereichen explodieren schon länger die Preise. Und jetzt geht es mit einer weiteren Verschärfung der Energiekrise in eine veritable Inflation.



    Dabei werden sich die niedrigen Löhne zu allerletzt irgendwann in ein paar Jahren anpassen.

    Das Wir kommt aus einer komfortablen Position. Ich verlasse mich gerade darauf, dass Vattenfall für ihre Fernwärme gute Verträge hat. Ich weiß aber auch, dass bei jetzigem Kurs es nächsten Winter reichlich Haushalte geben wird, die finanziell völlig mit dem Rücken an der Wand stehen werden.



    Es wäre fatal eine Perspektive wie diese Mal dem rechtem Populismus zu überlassen.

  • Joachim Gauck: „Wir können auch einmal frieren für die Freiheit. Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“

    Meldet sich mal wieder der Gauck zu Wort? Die Höhe des Ehrensoldes des Altpräsidenten Gauck beläuft sich derzeit auf 214.000 Euro pro Jahr. Gauck muss sicherlich nicht frieren, und für seine "Lebensfreude" wird vom Steuerzahler auch noch gut gesorgt.

    "Wir stellen uns nicht gern die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen. (...) Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. (...) Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder." [Joachim Gauck - Interview 'WELT online' - 2010]

    Millionen Hartz IV Empfänger und Niedriglohnempfänger sollten diese Worte von Gauck niemals vergessen. Dass der Mann immer noch "warmherzige" Sätze raushaut (siehe "Maischberger"), zeigt, dass Gauck in seiner eigenen Welt lebt, in der es keine Armut und Not gibt.

    "Antikapitalismusdebatte ist unsäglich albern". [Joachim Gauck - 'Zeit Matinee', 2011]

    Mehr muss man zu Gauck auch nicht mehr sagen; außer dass man mit 214.000 Euro Steuergeldern sicherlich etwas sinnvolleres anfangen könnte, anstatt Altpräsidenten damit ein gutes Leben zu finanzieren.

    • @Ricky-13:

      Vorbemerkung: Möchte Ihnen diesen Antwortkommentar nicht etwa aufnötigen. Ich will ihn in dem von Ihnen so treffend aufgeworfenen Diskussionszusammenhang stellen

      1/3 Zeitenwende - Zurück in die Zukunft?

      Danke für Ihren Kommentar mit den angeführten Zitaten. Ich kannte sie bisher nicht, Joachim Gaucks Auftritt bei Maischbergers Sendung habe ich aber verfolgt. Vorweg: Es geht gar nicht darum, z. B. Gaucks Leistung als Oppositioneller in der DDR in Frage zu stellen. Es muss aber in der Situation der Sanktionen gegen Russland und auch in Bezug auf die Verzichtsleistungen, die aus sozialpolitischen Maßnahmen gegen den Klimawandel folgen könnten, darum gehen, autoritär-paternalistische Haltungen in der Politik und ihren Akteuren aufzudecken. Weil es um die Frage geht, was das für die Armen in unserer Gesellschaft bedeuten könnte. Wir haben das mit der Agenda 2010 und Hartz IV schon einmal und seither zur Genüge erlebt. Wie buchstäblich mit ´BILD BamS und Glotze´ die ganze Bevölkerungsgruppe der Arbeitslosen (die Zahl allein der Hartz IV Bezieher dürfte heute noch bei 5 bis 5,5 Millionen liegen. Ein ganzes „Bundesland“) ideologisch niedergehalten wurde. Um mit ihnen sozialpolitisch mehr als „Objekte“ und weniger als Subjekte „umzugehen“. Ich will nicht, dass es dazu noch einmal kommt. Wir haben gesehen, dass es diese Haltungen Partei übergreifend gibt und sich „informelle große Koalitionen“ bilden konnten, sogar auch zwischen Oppositions- und Regierungsparteien. Was deshalb überhaupt erst das ideologische Fundament bilden konnte, eine Politik wie die der der Agenda 2010 umfassend durchzusetzen. Diese Ideologie ist auch nach der eben verkündeten „Zeitenwende“ virulent. Mehr noch, sie könnte (wieder) zu einem ihrer Fundamente werden. Es könnte heißen: Vorwärts durch ein Zurück in die Zukunft.

      • @Moon:

        "Es geht gar nicht darum, z. B. Gaucks Leistung als Oppositioneller in der DDR in Frage zu stellen." - Das "in Frage zu stellen" hat schon der Pfarrer und Bürgerrechtler Tschiche vor vielen Jahren getan.

        "Hans-Jochen Tschiche (1929 - 2015) war ein Mitglied der Bürgerrechtsbewegung in der DDR und Politiker der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Im Februar 2012 äußerte sich Tschiche in der Wochenzeitung 'Der Freitag' ablehnend zur anstehenden Wahl von Joachim Gauck in das Amt des Bundespräsidenten. Gauck habe sich bei einer Preisverleihung mit den Geschwistern Scholl vergleichen lassen „und wurde noch nicht einmal schamrot“. Er habe niemals zur DDR-Opposition gehört, deren Akteure man im heutigen Sprachgebrauch Bürgerrechtler nenne. Er verließ laut Tschiche erst Ende 1989 die schützenden Mauern der Kirche und reise „ohne Skrupel“ auf dem Ticket Bürgerrechtler durch die politische Landschaft." [Quelle: 'Hans-Jochen Tschiche' - Wikipedia]

        "... (die Zahl allein der Hartz IV Bezieher dürfte heute noch bei 5 bis 5,5 Millionen liegen. Ein ganzes „Bundesland“) ..." - Auf diese Zahl (ca. 5 Millionen Hartz IV Empfänger) kommt auch seit Jahren der Statistiker Prof. Dr. Gerd Bosbach vom Rhein-Ahr-Campus in Remagen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA/Jobcenter) versucht natürlich diese Zahl mit statistischen "Tricksereien" etwas zu schönen, aber von ca. 5 Millionen Hartz IV Empfängern kann man laut Professor Bosbach ausgehen. Übrigens, 5 Millionen Hartz IV Bezieher wären sämtliche Einwohner von Berlin und Hamburg - also die beiden größten Städte von Deutschland.

        • @Ricky-13:

          Dritter Absatz: ...Damit steht Gerd Bosbach nicht allein da. Ich bin hier noch von einer "zurückhaltenden" Einschätzung ausgegangen. Über Jahre hinweg schwankte die Zahl konstant um die etwas mehr als sechs Millionen. Es steht leider zu erwarten, dass diese Zahl bald wieder erreicht werden könnte oder der krisenhaften Entwicklungen wegen sogar wieder steigt. Und: Damit kann begründet angenommen werden, dass die Zahl der dauerhaft arbeitslos bleiben Menschen, also der "Übriggeblieben" wachsen wird.

    • @Ricky-13:

      2/3 Zeitenwende - Zurück in die Zukunft?

      Es zeigt sich eine gesellschaftspolitische Relevanz in Bezug auf die eben benannte Haltung, welche z. B. die Autorin Anna Mayr in ihrem Buch „Die Elenden“ unter einem wie ich meine sozialpsychologischen Aspekt analysiert, der als durchaus verfestigte Haltung in der Gesellschaft existiert. Den verdeutlicht der Untertitel des Buches: „Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht“. Und man kann ähnliches über „die Prekären u. Armen“ sagen. Ich folge dem Klappentext des Buches: Heute weiß man, „dass unsere Gesellschaft Menschen wie sie braucht: als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten“. Es ist diese Haltung, die der Politik die Steilvorlage bietet, die anstehenden, bzw. erst einmal „angesagten“ Verzichtsleistungen vermehrt und zu deren Ungunsten ungleich auf die Armen abzuwälzen, weil „die Anderen“ meinen, die Armen hätten das aus persönlichem Versagen heraus und gerade in Bezug auf die „Krisenkosten“ (Volkan Agar) erst Recht verdient. Um sich selbst sowohl materiell als auch weltanschaulich zu entlasten.



      Volkan Agar hinterfragt die „Konstitutionsbedingungen“ eines solidarischen *Wir* in der Gesellschaft, welches es uns ermöglicht mit den anstehenden materiellen und immateriellen Folgekosten der gegenwärtigen Krisen (Krieg, Klima, Corona) umzugehen, sie zu bewältigen. Diese *Wir* kann nur ein demokratisches sein. Wenn es tragfähig sein soll über die unterschiedlichen Lebens- u. Arbeitsverhältnisse der Gesellschaft hinweg, dann muss dieses *Wir* eines sein, das der oben genannten Haltung wiedersteht. Es muss anerkennen, dass die „Lastenverteilung“ in der Gesellschaft ungleich verteilt ist. Und deshalb die „Verteilung“ neuer Lasten so erfolgen muss, dass sie (weitere) Teile der Gesellschaft deshalb nicht endgültig unter die existenziellen Grenzen drückt.

      • @Moon:

        "Heute weiß man, „dass unsere Gesellschaft Menschen wie sie braucht: als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten“.

        Darum ging es doch von Anfang an. "Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt" sagte Gerhard Schröder (SPD) 2005 in Davos. Schröder hat dann diese "Behörde" (BA/Jobcenter), trotz Art. 1 GG und Art. 20 GG, ins Leben gerufen. Also eine "Behörde", die arbeitslose Bürger zu Hilfsarbeitern machen darf (§ 10 SGB II), damit die Unternehmer genügend Menschenmaterial für ein Ei und ein Butterbrot als "Arbeitskräfte" geliefert bekommen. Dass der Steuerzahler dann den Differenzbetrag bei den Löhnen zahlen darf, damit der "Lohnknecht" nicht verhungert, wurde den naiven Bürgern natürlich nicht erzählt. Und den Bürgern wurde bis dato auch nie erzählt, dass wir eigentlich einige Millionen Arbeitslose mehr hätten, wenn der Staat nicht die Niedriglöhne mit Steuergeldern aufstocken würde. Wir haben seit Jahren ca. 10 Millionen Bürger in Deutschland, die für weniger als 12 Euro die Stunde arbeiten gehen. Viele Milliarden Euro werden deshalb jährlich aus Steuermitteln aufgewendet, um nicht existenzsichernde Arbeit aufzustocken. Die Gesellschaft subventioniert also schon seit vielen Jahren Arbeitgeber die ihren Mitarbeitern nur Niedriglöhne zahlen. Wer auch mal schauen will, wie man den vorgesehenen Mindestlohn von 12 Euro/Stunde weiterhin umgehen kann, der muss bei Google nur "Mindestlohn umgehen" eingeben. Der Mindestlohn wird also weiterhin mit allen Tricks umgangen werden, damit die deutsche Wirtschaft innerhalb Europas ihre Stellung als Exportweltmeister halten kann; was die anderen europäischen Länder natürlich wirtschaftlich extrem unter Druck setzt. Die "Aufgabe" die der "Bürgergeldempfänger" - wie der Hartz IV Empfänger demnächst ja heißen soll - in diesem Monopolyspiel hat, ist also klar, egal ob man dem Ganzen jetzt einen schöneren Namen geben möchte.

        • @Ricky-13:

          Ihre Erläuterung darf im Zusammenhang nicht fehlen. Ökonomen wie Hans Werner Sinn vertraten/vertreten ja "publikumswirksam", die Lohnsubvention in Unternehmen, auch mit dem Argument, dass die sich "entwickelnden" Geschäftsmodelle solcher Unternehmen "in the long run" ihre Produktivität würden steigern können, um zum "Wohle" der Unternehmer und der Beschäftigten keine Subventionen mehr zu benötigen. Ich habe nicht den Eindruck, dass es so gekommen ist. Vielmehr "entwickeln" sich diese Geschäftsmodelle gerade wegen der Subventionen gerade nicht zu mehr Produktivität hin. Und man stillschweigend unter den Tisch fallen lässt, was Sie beschreiben.

    • @Ricky-13:

      3/3 Zeitenwende - Zurück in die Zukunft?

      Das bedeutet eine Abkehr von der oben genannten Haltung und ihrer Gedanken. Was wegen ihrer Verfestigung in der Gesellschaft nicht leicht fallen wird und in Politik und Gesellschaft heftigste Debatten auslösen wird. Aber ansonsten droht ein Rückfall in Sonntagsreden, in Symbolpolitik und Politiksimulation, hinter deren Rücken die alten Ungleichheiten verschärft werden können. Es darf nicht wieder zu einer neuen alten „Sarrazin-Empfehlung“ kommen, sich jetzt noch einen zweiten Pullover mal eben in der noch kälteren Wohnung anzuziehen. Es muss stattdessen darum gehen, der Erosion von Demokratie, wie sie sich in diesem Zusammenhang z. B. im politisch-administrativen System von „Hartz IV“ leider zeigt, Einhalt zu Gebieten. Denn Armut braucht keine Abschaffung demokratischer Verhältnisse, sondern ihren Erhalt. Arme wollen eben nicht die Demokratie abschaffen, wie manche, verweisend auf die Wahlergebnisse der AfD, behaupten. Arme wollen die Demokratie da wiederhaben, wo es in der Gesellschaft an ihr mangelt.

      • @Moon:

        Joachim Gauck: "Ich finde es positiv, wenn die Menschen demonstrieren. Aber ich finde es töricht und geschichtsvergessen, wenn der Protest gegen Sozialreformen unter dem Titel Montagsdemonstration stattfindet."



        [Gauck in der »Berliner Zeitung«, 9.8.2004, zu den Protesten gegen Hartz IV]

        "Joachim Gauck, Liebling der Konservativen" titelte 2012 'Neues Deutschland'. Besser hätte man Gauck gar nicht beschreiben können. Und damit schließt sich der Kreis zu dem, was Gauck schon im konservativen Springerblatt WELT (siehe meinen Kommentar oben) von sich gegeben hat: "Wir stellen uns nicht gern die Frage, ob Solidarität und Fürsorglichkeit nicht auch dazu beitragen, uns erschlaffen zu lassen. (...) Als Bundeskanzler Schröder einst die Frage aufwarf, wie viel Fürsorge sich das Land noch leisten kann, da ist er ein Risiko eingegangen. (...) Solche Versuche mit Mut brauchen wir heute wieder."

        • @Ricky-13:

          Zu Gauck: Das sind schon erschreckend "deutliche" Worte. Sie zeigen für mich auch die "zwei Ebenen", auf denen es verstanden wird, mit "Hartz IV" zu argumentieren. An wen richten sich die Worte Gaucks? Zuerst an die Öffentlichkeit? Ja auch. Die nickt und sagt: Da spricht mal einer Tacheles in unserem Sinne. Dabei richtet sich die Rede für mich zuerst aber verdeckt an die Politik, wenn wenn es darum geht, nicht "zu erschlaffen" und "mutig" das Reformwerk" fortzusetzen". Nach meiner Beobachtung durchziehen solche Doppeldeutigkeiten in der Addressierung die ganze Hartz IV-Debatte.

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Moon:

        „Es darf nicht wieder zu einer neuen alten ‚Sarrazin-Empfehlung‘ kommen, sich jetzt noch einen zweiten Pullover mal eben in der noch kälteren Wohnung anzuziehen.“



        Ich habe damit gerechnet, dass es mir wieder an die Wolle geht; aber ich weiß auch, dass viele Menschen sich gar keinen zweiten Pullover leisten können. Herrn Gauck empfehle ich „Working statt Wording.“ Er soll im Bahnhof warme Suppe ausschenken. Und Socken verschenken. Die sind genau so wichtig wie Pullover.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          "Er soll im Bahnhof warme Suppe ausschenken."

          Gauck könnte sich natürlich auch einen "Sarrazin-Pullover" anziehen und in einer der zahllosen Tafeln in Deutschland aushelfen. Aber das wird Gauck wohl nicht machen, denn schon im Paulusbrief an die Thessalonicher steht ja: „Wer nicht zum Wohle der Manager arbeitet, der soll auch nicht essen“.

          In Deutschland müssen 1,6 Millionen Menschen (1.600.000) jeden Monat an eine der 956 Tafeln anstehen um nicht zu hungern. Die "Tafeln" sind von ursprünglich nur einer Tafel (1993) bis heute (2022) auf 956 Tafeln angewachsen. Das Konzept der Tafeln und der damit verbundenen Privatisierung des Armutsrisikos stammt übrigens von der Firma McKinsey. Diese Firma war unter anderem auch an der Konzeption von Hartz IV beteiligt.

          Am Ende ist das "Wir" ohnehin nur wieder das "Wir" der kleinen Leute, die dann froh sind wenn sie eine warme Suppe und einen Pullover haben. Solche Leute wie Schröder, Sarrazin und Gauck hat es in der Weltgeschichte aber schon immer gegeben. Und solche Leute wird es wohl auch in Zukunft noch geben, wenn der kleine Bürger sich nicht endlich einmal zur Wehr setzt. Bei uns müssen arme Menschen an einer Tafel anstehen, während es gleichzeitig in diesem Land Manager gibt, die Jahresgehälter beziehen wofür eine Krankenschwester zwischen 50 und 300 Jahre arbeiten müsste - und Gauck schwadroniert von "frieren für die Freiheit". Im Augenblick "füttern" wie drei ehemalige Bundespräsidenten (Köhler, Wulff, Gauck) mit dem "Ehrensold" durch, während man den Hartz IV Empfängern das klägliche Existenzminimum immer noch sanktionieren darf und Krankenschwestern auch jetzt in der Coronazeit noch nicht anständig bezahlt werden.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Es ist ausdrücklich nicht meine Absicht, klassenkämpferisch zum selbigen aufzurufen, auch wenn wir Klassen in der Gesellschaft haben. Doch wie "antagonistisch" müssen die zueinanderstehen? Das alles ist ein sehr weites Feld, das ich mit meinem Beitrag nicht nicht anreißen will. Es kann auch nicht darum gehen, z. B. dem Mittelstand mit "Wolfsgeheul steuerlich "an die Wolle zu gehen. (Das soll nicht etwa auf Ihre persl. Situation anspielen, die ich ja gar nicht kenne).



          Nur die Lage ist halt wirklich ernst. Zu ernst, um blind anderen "an die Wolle" zu gehen. Kenne z. B. eine Situation in meinem Umfeld: Alleinerziehende Mutter, erfolgreich berufstätig, bringt mtl. Euro 200,- für die Priate Schule einer ihrer Töchter auf. Lassen wir mal die die Problematik "Privaschule" weg - weil der intelligenten aber unsicheren Tochter die geschütztere Situation dort gut tut. Die Mutter, verdient "gut" aber so "dicke" hat sie es nicht, dass sie in Folge bspw. Steuererhöhungen nicht doch bezgl. der Euro 200,- in wirkliche Bedrängnis geraten könnte. Wer bin ich denn, da zu fordern, solche "Schafe" (Sie verstehen das nicht falsch) müssten geschoren werden?



          Mich treibt das alles nur sehr um - und will ich gedankliche Arbeit leisten: Wie kann es weiter gehen?

          Mir macht wirklich große Sorge, dass wir in einen neuen Autoritarismus verfallen könnten. Egal von wem der kommt. Dass er z. B. auch von den an die AfD verlorenen Arbeitslosenschafe ausgehen könnte. Das kann alle erfassen.

          Und dann ist da noch: Es ist so, dass die Zweitpullover für die Ukraineflüchtlinge gebraucht werden könnten. Man sieht die Dilemmata. So formuliert: Hoffentlich reicht die Heizkraft dann so, dass alle in Wohnungen nur einen Pullover brauchen.

          Und so ein Schaf, dass kann man nur einmal scheren. Wenn das dann keine Ressourcen hat, weil steuerlich überlastet, dann kann es keine neue Wolle produzieren. Und was dann?

          Es ist schwierig. Ich will es ernst nehmen.

          p.s. "Stachelschweine", schaue ich noch an!

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Moon:

            Stachelschweine - hier ist der Text:



            lyrik.antikoerperc...3%A4utert%20werden.



            "Dem, der sich nicht in dieser Entfernung hält, ruft man in England zu: keep your distance! - Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwärmung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfunden."

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @Moon:

            Die Woll-Metapher konnte ich natürlich nicht auslassen. Bei „Mamma Prepper“ von Heiko Werning wurde ich nostalgisch berührt, da ich (*194x) in einer Großfamilie in einem Haus mit Kochmaschine, Wasser aus der Pumpe und Plumpsklo aufgewachsen bin. Nutzgarten zur Eigenversorgung und etwas Vieh gehörten dazu, eben so wie Arbeit „beim Bauern“.Heute nenne ich mich gelegentlich ironisch „elitäres Arbeiterkind“ und ich bin Radikalpazifist. Die von Ihnen beschriebenen Lebenswelten kenne ich aus eigener Familie und nahem Umfeld fast alle, und ich sehe, wieviel „Carearbeit“ unsere Kinder für ihre schulpflichtigen Kinder leisten. Seit über zwei Jahren wegen Corona besonders .



            Klassenkampf liegt mir fern, und dass von meinem Humor nur noch Sarkasmus geblieben ist, bedauere ich sehr. Jetzt ist zwar die Sonne wieder da, aber den Duft von Heu gibt es schon lange nicht mehr. Aktuell stinkt es rundherum nach Gülle.



            P.S.: Zur Zeit „läuft“ Corona durch die Familien, so die Schulkinder haben.



            „Und so ein Schaf, das kann man nur einmal scheren.“ Das wäre schlecht. Nein, die werden jährlich geschoren. Ich helfe gelegentlich.

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Einmalige Schafschur: Du meine Güte. Die armen Schafe. Damit die dann nicht ihr Leben lang frieren müsssen, müssten ihnen ja aus ihrer Wolle Strickpullover angefertigt werden...Wäre irgendwie nicht sehr praktisch...

  • Guter Kommentar.



    Es ist nicht opportun in diesen Tagen, mit Verstand die Dinge zu analysieren, Folgen zu bedenken, um dann eine ehrliche Lösung dafür finden zu können.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Eine Remote-Quasi-Doppelehe kann sich auch nicht jeder leisten. Die könnten ja zusammenziehen. Spart sicher Heizkosten.



    de.wikipedia.org/w...schweine_(Parabel) Heut brauche ich kein Stachelschwein,



    heut wärm ich mich am Sonnenschein.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Eine Remote-Quasi-Doppelehe kann sich auch nicht jeder leisten. Die könnten ja zusammenziehen. Spart sicher Heizkosten.



    de.wikipedia.org/w...schweine_(Parabel) Heut brauche ich kein Stachelschwein,



    heut wärm ich mich am Sonnenschein.

  • Die Sache wird so oder so teuer. Wenn man sich klar macht, dass in Syrien auch ein Viertel der Bevölkerung vertrieben wurde, müssen wir mit 10 Mio. Menschen rechnen, die das Land verlassen werden - jedenfalls, wenn Russland sich durchsetzt.



    Diese Menschen müssen irgendwo bleiben. Zurückschicken in den Einflussbereich der russischen Kriegsverbrecher kommt schliessöich auch nicht in Frage.



    Wir sollten uns auf 1.5 bis 2 Mio. mehr Menschen in Deutschland einstellen. Sie brauchen Wohnraum, etwas zu essen, Energie, Bildung usw.



    Ich kann mir schon vorstellen, dass diese Aufgabe nicht gerecht verteilt wird. Im Gegenteil - wer z.B. Wohnraum anzubieten hat, kann davon sogar profitieren.



    Vielleicht wäre es in diesem Sinn auch in unserem Interesse, die Ukraine in diesem Krieg etwas mehr zu unterstützen.

  • so wie zuletzt schon vor dem Ukrainekrieg beim Heizkostenzuschuß für Hartz4-empfängern geknausert wurde, lässt das nichts Gutes erwarten. Das der Zuschuß bloß nicht zu hoch ausfällt, das könnte ja dazu führen das sich jemand zurücklehnt und die neue Situation genießt....



    Das "Wir" bei z.B. Gauck ist definitiv ein anderes als im Niedriglohnsektor.



    Sonntagsreden kosten halt nichts...

  • Die zwei Fragen stelle ich mir häufig, wenn ich Politiker so schwadronieren höre:



    Wer ist wir? Wer ist man?

  • "Wir können auch einmal frieren für die Freiheit."



    Dem Gauck seine Freiheit ist ned meine und bei den meisten "wir" fühle ich mich auch ned mitgemeint.



    Ich hab mir die Sendung von Maischberger partiell grade angehört, BP a.D. scheint "uns" Jüngeren ja gradezu eine Zukunft der Fährnisse zu wünschen, auf daß wir daraus lernen und gestärkt und geeint und wasweißich hervorgehen. Da krieg ich wirklich Angst; ned wegen der Gefahren, die warten, weil "wir" ned auf das Leben reagieren, sondern weil er ned alleine ist mit so ner Meinung.



    "Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben."



    Und wenn der olle Pastor ehrlich wäre, würde er zugeben, daß er des total toll findet, also die, hm, "Enthaltsamkeit" derer, die es in seiner eigenen kleinen heilen Welt eh übertreiben...

  • Ungeachtet der Tatsache, dass es Menschen mit mehr und Menschen mit weniger finanziellen Mitteln gibt, bedeutet dies nicht, dass nicht alle unter den Folgen des Krieges leiden werden. Es ist vollkommen redundant, diese Tatsatsache kleinreden zu wollen.

    Der Versuch einer erneuten Umverteilungsdebatte ist da vollkommen unangebracht. Nach zwei Jahren Corona mit zwei sehr kleinen Kindern erscheint eine solche Debatte zum jetzigen Zeitpunkt als vollkommen überflüssig.

    • @DiMa:

      Eine erneute Umverteilungsdebatte ist gerade jetzt angebracht. Ja es betrifft alle, aber nicht alle im gleichen Maße. Die was sie machen, ist Relativierung.

    • @DiMa:

      Zugegeben, ich antworte bildhaft u. plakativ. Ich tue es aber, weil ich glaube, da ist was wichtiges drinn: Die Frage nach dem "Wir" und wie wir es erreichen können, was zu begrüßen wäre, über alle Unterschiede hinweg, wird sich über die Antworten auf die Fragen finden müssen, wer bereits welche Lasten trägt. Und wer dementsprechend mehr oder weniger materielle Teile der "anstehenden" Gesamtlast zusätzlich wird tragen können.



      Die Schere zwischen den Einkommenssegmenten ist weit. Menschen mit geringem oder geringstem Einkommen, tragen bereits seit längerem den unrühmlich bekannt gewordenen "Sarrazin-Pullover". (1) Denn sie müssen überdurchsschnittlich oft die Raumtemperatur überdurchschnittlich absenken, um die Heizkosten aufbringen zu können. Bei einem weiteren Absenken, falls jetzt erfrorderlich um weitere ein bis zwei Grad, brauchen sie einen weiteren Sarrazin-Pullover plus zwei bis drei für die anderen in den amilien oder mehr. Sie werden noch öfter die Raumtemperatur absenken müssen und "Pullover" kaufen müssen. Was bei geringem Einkommen sehr schwer ist.



      Und die Frage bleibt noch offen, ob das dann überhaupt wirklich längere Zeit lebbar ist?

      Andere werden sich zum ersten Mal im Leben vielleicht einen Sarrazin-Pullober kaufen müssen. Und sich fragen, wie lange sie so leben müssen.

      Wieder andere werden vielleicht weder Heizung noch Pullover haben?

      "Wir" alle durchaus, hoffen das nicht. Aber ausgeschlossen ist das nicht, wenn erst einmal Menschen, in welcher Zahl auch immer aber eben doch ihre Arbeit verlieren. Weil das Unternehmen, für das sie arbeiteten, seine Exporterlöse aus den Russlandgeschäften nicht mehr erzielen kann.

      Wie gesagt, bildhaft/plakativ. Debatten mögen redundant sein. Die Spreizung der Einkommenssegmente zueineander ist nicht "redundant, sondern eine dauerhaft vorhandene Realität.

      (1) Thilo Sarrazin empfahl seiner Zeit arbeitslosen Menschen, die ihre Heizkosten nicht aufbringen konnten, sich warme Pullover anzuziehen.

    • @DiMa:

      Menschen mit Jahreseinkommen > 200.000 EUR, wie z.B. Bärbock oder Gauck reden sich leicht. Sie werden sicher nicht frieren und sie werden sich auch einen Benzinpreis von 5,- EUR/L leisten können, bzw 1 EUR pro kWh für den Tesla.



      Es war in der Geschichte schon immer so, daß die Mächtigen bestellt und die kleinen Leute den Preis dafür zahlen mußten.