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Affäre um Marinechef SchönbachLeerstelle Außenpolitik

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

Der Rücktritt von Marine-Inspektor Schönbach war nötig. Schwadronierer wie er füllen eine Lücke, die die Bundespolitik in Sicherheitsfragen aufmacht.

Hier redete sich der Ex-Marinechef Schönbach um Kopf und Kragen Foto: Manohar Parrikar Institute for Defense Studies

W enn sich Generäle in einem demokratisch verfassten Staat in die Politik einmischen, haben beide Seiten ein Problem. Der Chef der deutschen Marine, Vizeadmiral Schönbach, hat bei einem Vortrag in Indien als „ganz radikaler Katholik“ Russland zum christlichen Bündnispartner gegen China erklärt, gegen das es Krieg geben werde, und mit huldigenden Äußerungen gegenüber Putin die Ukrai­ne brüskiert. Seine politische Vorgesetzte, Bundesverteidigungsministerin Lambrecht, hat seinen Rücktritt angenommen.

Dass der Admiral es für angebracht hielt, dergestalt über deutsche Außenpolitik zu philosophieren – in Uniform, vor der Kamera, umgeben von namhaften Sicherheitsexperten einer Großmacht –, das ist weder hinnehmbar noch erstaunlich. Außen- und Verteidigungspolitik ist in der deutschen Politik eine Leerstelle geworden, die diese Bundesregierung bislang noch weniger mit einem kohärenten Inhalt füllt als ihre Vorgängerin.

Ganz unabhängig davon, was man von Schönbachs Weltsicht halten mag: Wieso hält eigentlich ein deutscher General in Indien eine strategische Grundsatzrede über den Indopazifik? Hat Deutschland gerade keine Politiker übrig, die schon mal auf einen Globus geschaut haben?

In diese außenpolitische Leerstelle drängeln in Deutschland seit geraumer Zeit zahlreiche Nos­talgiker, die abwechselnd von den guten alten Zeiten der Sowjetunion und der Ostpolitik und von der Verteidigung des christlichen Abendlandes schwadronieren. Sie sehen in Putin den ersehnten Ersatzführer, der anstelle des schlaff gewordenen liberalen Westens die Tugenden ihrer jungen Jahre hochhält.

„Tradition – Strenge – Kampf“

„Tradition – Strenge – Kampf“ schrieb die Bundeswehr Schönbach als „Motto“ zu, als er 2018 das Kommando der Marineschule Mürwik in Flensburg übergab und nach Berlin wechselte, wo er danach bis ganz nach oben aufstieg.

Schönbach droht nun das Schicksal, von diesem rechten Rand in die lange Reihe seiner Märtyrer wie zuletzt Hans-Georg Maaßen gehoben zu werden – noch jemand, der angeblich zur Unperson wird, weil er unbequeme Wahrheiten ausspricht. Unabhängig davon, ob der Admiral a. D. diesen zweifelhaften Heldenstatus verdient oder nicht: Es ist richtig, dass sein Auftritt in Indien seine Karriere beendet. Und nun sollte die Bundesregierung schleunigst selber eine anständige China- und Russlandpolitik definieren und vertreten, die diesen Namen auch verdient.

Sonst verstärkt diese unselige Episode nur den ohnehin katastrophalen Eindruck, den Deutschland in diesen Wochen eines drohenden Krieges immer deutlicher im Ausland hinterlässt: ein unsicherer, unehrlicher, selbstbezogener Kantonist, auf den kein Verlass ist, der keine Solidarität übt und der nicht einmal die eigenen Interessen und Werte überzeugend darzustellen vermag.

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Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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45 Kommentare

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  • Ihr Vorschlag Nr.1 fusst auf ethnischen Säuberungen, ich nehme an, dass meinen Sie nicht ernst. Ihr Vorschlag Nr.2 hingegen führt zu exakt dem selben Ergebnis wie es der Ex-Militär prognostiziert hat: Die Krim wäre für die Ukraine verloren. Also scheint er im Wesentlichen nichts weiter als eine realistische Einschätzung der Lage gegeben zu haben und teilt im Grundgenommen Ihre Ansicht, was die Krim betrifft: Die Krim bleibt russisch.Was also soll an dieser Aussage falsch sein? Sie beinhaltet ja keine Wertung. Es ist einfach nur eine realistische Feststellung.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Natürlich war das Ironie. Die ganze Krim-Rückkehr Frage/Debatte stellt sich nicht. Derzeot geht es um die Frage stellt Putin eine Gwfahr für eie restliche Ulraine dar und das würde ich mir ja beantworten.

  • "Russland kauft die Krim zieht aus dem Osten der Ukraine ab, "

    Plötzlich geht es nicht mehr um das Selbstbestimmungsrecht der Menschen, die da leben.

  • Cool, jetzt gilt es "Solidarität" mit Kriegstreibern zu üben.

    Wie der einst gute Begriff der Solidarität in den letzten 2 Jahren vor die Hunde gekommen ist, ist einfach unbegreiflich.

    Vorschlag: Wegen dauerhaften Misbrauchs streichen.

  • @TAZ & D. Johnson, Re: Seriosität: Auch bei Kommentaren Fakten-basiert argumentieren!

    Unabhängig davon, wie man die Einlassungen des nun Ex-Admirals inhaltlich ebenso wie von seiner ‚Zuständigkeit‘ für außenpolitische Statements bewertet (ich finde, dass seine unmittelbare Demission zwingend war), kritisiere ich an Dominic Johnsons Kommentar folgende Aussagen, die eindeutig nicht von Fakten gedeckt sind:



    „Der Chef der deutschen Marine, Vizeadmiral Schönbach, hat bei einem Vortrag in Indien ... Russland zum christlichen Bündnispartner gegen China erklärt, gegen das es Krieg geben werde...“



    und



    „Wieso hält eigentlich ein deutscher General in Indien eine strategische Grundsatzrede über den Indopazifik?“



    Ausweislich des veröffentlichten Videos



    www.spiegel.de/pol...-9eee-422c0bea03c9



    1) ist von KRIEG gegen China definitiv nicht die Rede, das Wort WAR fällt nicht.



    2) kann von einer strategischen Grundsatzrede nicht die Rede sein; es handelt sich offenkundig um den stolpernden Versuch des nun Ex-Admirals, eine Frage seiner Gesprächspartner zu beantworten, (an die er sich ironischerweise am Ende seiner Einlassungen nicht mehr klar erinnern kann).



    Im besten Fall hat D. Johnson nicht – wie es sich für seriösen Journalismus gehört – die primären Quellen (einfach nur das Video ansehen!) genutzt. Angesichts früherer Stücke von ihm in der TAZ kann ich mich allerdings des Eindrucks nicht erwähren, dass er Fakten biegt oder behauptet, wenn sie der erwünschten Aufmerksamkeit seiner Stücke dient.

    @TAZ & D. Johnson: Für Erregung unter Zuhilfenahme von Fake news haben wir schon BILD etc.

    • @DieRoteZora:

      Danke! Mögen alle wieder auf das fachliche Niveau der Vor-Corona-Zeit zurückkehren. Das viele Homeoffice schadet offensichtlich der Qualität der Arbeit. Zu viel eigener Saft, in dem man schmort …

  • Ich stelle mal folgendes in den Raum: Wahrscheinlich hat der Mann absichtlich seinen Kopf hingehalten, weil er als einer der wenigen den Ernst der Lage begreift. Sein Interesse ist es, eine merkwürdigerweise von allen Seiten forcierte weitere Eskalation zu vermeiden. Inzwischen werden aber seine Aussagen so aus dem Zusammenhang gerissen, dass man gerne an einen Schwadronierer glaubt. In den anfänglichen Artikeln z.B. auf tagesschau.de kann man wörtliche Teile seiner Originalrede noch finden.



    Tatsächlich sollte es uns doch um Kriegsvermeidung gehen und um Sicherheitspolitik MIT aber nicht GEGEN Rußland. Rußland liegt in Europa, Amerika ist weit weg und hat seit jeher ganz eigene Interessen.

    • @Martin Stefan:

      Was er von sich gibt, ist halt das, was die USA vorgibt, was aber in Europa erst in ein paar Wochem Common Sens wird: Frieden im Osten um bereit zu sein für den Krieg mit China. Auf Krieg wird's hinauslaufen, so oder so.

  • Deutschland, "ein unsicherer, unehrlicher, selbstbezogener Kantonist, auf den kein Verlass ist, der keine Solidarität übt und der nicht einmal die eigenen Interessen und Werte überzeugend darzustellen vermag."

    sehr richtig, und das gilt nicht nur für die Aussenpolitik, Wenn man Deutschland als Person sehen würde, müsste man sagen dass diese unter stark mangelndem Selbstwertgefühl leidet, dies aber nicht merkt oder weiss, es mit Hyperaktionismus und vorgetäuschter Sicherheit in anderen Bereichen ausgleichen will, nach Anerkennung anderer strebt diese aber nicht bekommt weil eben nur Leute von anderen anerkannt werden die mit sich slbst zurechtkommen usw.



    Eun guter Kommentar, aber ich fürchte ein nutzloser weil die Leute die diese Aussenpolitik verantworten keinerlei Problemeinsicht haben was zur Lösung der Problem der erste Schritt sein müsste.

  • RS
    Ria Sauter

    Es gibt genügend Reportagen über die Krim.



    Die darin zu Wort kommenden Einwohner/innen fühlen sich zu Russland zugehörig.



    Wieder einmal denkt der Westen zusammen mit den "Freunden über dem Atlantik" es besser zu wissen.

  • Ich habe einen Aspekt bei den Kommentaren vermisst (bei Schönbach habe ich das Thema nicht erwartet) - die Rolle der NATO. Als nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine neue Friedensordnung möglich schien, hat sich die NATO nach Ostern ausgedehnt. Natürlich ist jedes Land souverän, aber die Erweiterung eines Militärbündnisses anstatt einer Erweiterung von neutralen Staaten ist nicht nur Aggression, es ist dumm. Die NATO ist Teil des Problems, ebenso wie Putins rein militärisch-machtpolitische Antwort.



    Schönbach als Teil dieses Denkens hat den weißen Elefant im Raum natürlich gesehen und die machtpolitisch bedingte Realität beim Namen genannt.

    • @Berti Wahl:

      Erklären Sie doch mal, warum das Selbstbestimmungsrecht der Völker für Polen etc. nicht existiert. Was ohne NATO passiert, kann man aktuell nicht nur in der Ukraine "bewundern", sondern in allen anderen ehemaligen "Ostblock"-Ländern, die nicht beigetreten sind. Russland "kann" nur Unterdrückung, so einfach ist das.

      • 9G
        96177 (Profil gelöscht)
        @Kaboom:

        .. von was schwadronieren Sie? Die hohlen Phrasen von "Selbstbestimmungsrecht, freedom und democary" sind immer dann gefragt, wenn es dem neuerdings sogar feministen Wertewesten in den Kram paßt. Fragt irgendjemand im Jemen? Fragte jemand im Irak, als Powell seine Show abzog? Fragte jemand in Guatemala, im Iran und wo überall die Amerikaner ihrer Putschtätigkeit nachgingen? Wer kann nur "Unterdrückung", wenn Sie schon auf einem Auge vollständig blind sind? Der Simpel ist ein ganz anderer!

        • @96177 (Profil gelöscht):

          Mein Rat: Besorgen Sie sich einfach Basiskenntnisse über die Rechtstaatlichkeit, Menschenrechtslage, Pressefreiheit etc. pp. in Russland im Vergleich mit der USA oder der EU.



          Achja: Den guten alten sowjetischen Whataboutism können Sie sich ebenfalls sparen.

  • Guter Kommentar von Dominic Johnson! "Außen- und Verteidigungspolitik ist in der deutschen Politik eine Leerstelle geworden, die diese Bundesregierung bislang noch weniger mit einem kohärenten Inhalt füllt als ihre Vorgängerin."



    Eine gute Verteidigungs-und Außenpolitik ,die deutsche Interessen vertritt,war schon unter Merkel nicht mehr vorhanden , die Bundeswehr demontiert und die Außenpolitik auf ein Zwergenniveau unter Heiko Maaß geschrumpft.



    Jetzt eine Verteidigungspolitikerin von der SPD , die auf diesem Fachgebiet ein unbeschriebenes Blatt war und Annalena Baerbock, die sich bisher nur als Parteipolitikerin und gescheiterte



    Kanzlerkandidatin hervorgetan hat und jetzt ihre Selbstverwirklichung mit eine "wertebasierten, feministischen Aussenpolitik" anstrebt, ist in der gegenwärtigen Lage auch eine Fehlbestzung. Der Bundeskanzler fand keine Zeit für einen Termin mit dem amerikanischen Präsidenten, obwohl



    der Schutzschirm der US-Amerikaner den Deutschen erst ihre Verweigerung einer Selbstverteidigung ermöglicht ! Er fand auch keinen Termin für eine Reise zu Putin oder wenigstens ein Gespräch.

  • Ein selten schlechter Kommentar.



    Zwar ist in Bezug auf Herrn Vizeadmiral a.D. Schönbach alles richtig, in Bezug auf "die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik" so gut wie nichts.



    Erstens ist diese Regierung kaum im Amt und muss sich erst einmal finden.



    Die deutsche Mentalität, immer gleich perfektes Handeln zu erwarten ist schon krass.



    Zweitens sind die Ansätze, welche sich zeigen etwas grundlegend anders machen zu wollen durchaus bemerkenswert. Alles bisherige zu verdrängen und neues Handeln auf das verklärte, gewohnte vergangene zu spiegeln ist ziemlich unreflektiert.



    Die lähmende, unreflektierte und wenig konstruktive Handlungsweise diverser Vorgängerregierungen ist schon erstaunlich schnell vergessen und einem huldvollen bashing des Neuen gewichen.



    Die Positionen von führenden Beamten und Sicherheitskräften wurden von Konservativen besetzt, diesen ist es also zu verdanken, dass derartige Personen mit eine solch kruden Weltbild sich in Szene setzen.



    Rechtsnationale wie offensichtlich Schönbach und Maaßen sind hier nur die ersten und es ist erstaunlich wie wenig die Äquivalenz zwischen Union und demokratiefeindlichen rechtsnationalen Gruppen kritisiert wird. Man beachte hier auch die, auf Veranlassung von Seehofer, geschönten Berichte des VV zur AFD.



    Diese Gesellschaft hat noch einen weiten Weg zu einem wirklichen Demokratieverständnis.

  • Der Vizeadmiral ist eben kein diplomatischer Sprachkünstler. Ein solcher hätte das so ausgedrückt:



    Selbstverständlich wird Russland die annektierte Krim an die Ukraine zurückgeben. Das Datum steht schon fest, es ist der Sankt Nimmerleinstag.

  • Ich kann keine "Leerstelle" in der Aussenpolitik erkennen. Vermutlich meint der Autor damit, dass der bellizistische Kurs der Transatlantiker unter Beteilugung von Baerbock und Habeck noch nicht eins zu eins zur aussenpolitischen Doktrin der Bundesregierung erhoben wurde. Die Kriegstreiberei im "grünen" Mäntelchen ist unerträglich.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @saihtam:

      Mir sind die lieber als die kriegführenden Grünen Mänchen aus Moskau.

  • Ich bin erstaunt. Ich bin immer davon ausgegangen, es sei Konsens, ganz gleich wie man zu Putin und Russland steht, dass die Krim sich nicht zurück erobern lässt. Glaubt die Bundesregierung ernsthaft dass sei möglich? Und selbst wenn es militärisch gelänge, wie sollen die mehrheitlich pro-russisch eingestellten Bewohner der Krim in die Ukraine integriert werden?!

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Sandor Krasna:

      Die haben ja russische Pässe und würden falls keine Aufenthaltsgenehmigung für die Ukraine vorliegt, abgeschoben. Verbleibend würden Krimtataren und andere die loyal zur Ukraine stehen. Aber niemand selbst in der Führung der Ukraine will eine militärische Lösung der Krim. Mit Selensky als Präsident hatte sich Russland die Chance geboten hier wirklich Frieden zu verhandeln. Russland kauft die Krim zieht aus dem Osten der Ukraine ab, Ukraine darf NATO und EU beitreten es wird aber schriftlich festgehalten das keine NATO Truppen oder Raketen dort stationiert werden. Dafür müsste Putin aber ein Interesse an Konfliktlösung haben und die Ukraine als gleichberechtigtes Land anerkennen beides ist nicht der Fall.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Mit der Einschätzung der ethnischen Säuberungen stimme ich mit ihnen überein. Dass Putin nicht an einer Konfliktlösung interessiert sei, ist eine unbestimmte und daher wenig aussagende Behauptung. Anstreben tut Russland/Putin schon ne Lösung, nur die stimmt nicht mit ner Lösung überein, die die Ukraine im Sinne hat. Was für ein Akt das Anerkennen eines gleichberechtigten Landes sein soll ist auch unklar. Es gibt ja keine universale Macht, die beiden Staaten auf die gleichen Rechte verpflichtet, beide Staaten stehen mit den ihnen zu Verfügung stehenden Machtmittel in ner Konkurrenz zueinander. Da hat der potentere immer mehr in der Hand dem anderen deutlich zu machen wo es langgeht, siehe Deutschland vs. Griechenland.

  • Deutscher Kommiskop redet nach 200 Jahren preußischen militaristisch mal was nichts Kriegstreiberisches, schon wird er geschasst.



    Hätter er nur ne Reichskriegsflagge in seinem Büro aufgehängt und Munition an Naziprepperterroristen geschmuggelt, wie andere "aufrechte Deutsche", wäre er mit Ermahnung und Einstufung auf Einzelfall bei der Wehrmachtnachfolgeorganisation noch gerne gesehen.

    • @Bouncereset:

      Na klar ist das kriegstreiberisch.

      Die russischen Soldaten an der ukrainische Grenzen veranstalten da ja kein Kasatschok-Festival, um anschließend mit Blumen in den Händen in einer riesigen Hora in die Ukraine zu tanzen.

  • 6G
    6120 (Profil gelöscht)

    In Bezug auf die katastrophale Russlandpolitik Deutschlands trifft Dominic Johnson den Nagel auf den Kopf.

    Vielen Dank!

  • "Wenn sich Generäle in einem demokratisch verfassten Staat in die Politik einmischen, haben beide Seiten ein Problem."

    Einmischen in die Politik sieht für mich anders aus. Und Meinungsfreiheit auch.

    Dass das ukrainische Außenministerium Deutschland schon mit dem Naziregime vergleicht, ist für mich der größere Skandal.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Wenn sich ein Ranghoher Militär konträr zur Regierung äußert und der Außenministerin faktisch das Misstrauen ausspricht dann ist das einmischen und Meinungsfreiheit in der Öffentlichkeit gibt es für so hohe Beamte nicht. Das galt für Maaßen das hat auch für Schönbach zu gelten, wer Offizier wird gibt einen Teil seiner Rechte aber das gehört dazu.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        Nennen Sie mir ein Gesetz, das die Meinungsfreiheit eines deutschen Staatsbürgers einschränkt, sofern diese Meinung nicht gegen geltendes Gesetz verstößt.

        Er hat lediglich eine andere Bewertung zum Thema Putin/Ukraine abgegeben.



        Unter Hitler hätte er sich keine eigene Lagebeurteilung erlauben können. Aber in einem vermeintlich demokratischen Land wie Deutschland? Staatsbürger in Uniform und so.



        Der ehemalige Genralinspekteur der Bundeswehr, Herbert Kujat, sieht das ähnlich.

        www.welt.de/politi...nicht-richtig.html

        • @Rolf B.:

          Wollte da bei @Machiavelli & dessen etwas flapsig verkürzte Schreibe - nicht näher einsteigen - aber da hier zu recht aufgespießt => das sog. besondere Gewaltverhältnis - is zwar passé - geistert aber immer noch unreflektiert durch die Köpfe.



          Ob nun - Sonderrechtsverhältnis - da in echt weiterhilft - laß ich mal offen. But.



          Die deutsche Verbieteraffinität - verleitet aber immer wieder - immer gern: “Wo kämen wir denn dahin!“ usw



          de.wikipedia.org/w...htsverh%C3%A4ltnis - servíce -



          “… Zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrschte im deutschen Verwaltungsrecht die Ansicht vor, dass der diesen Bereichen Unterworfene auf die Ausübung seiner Grundrechte freiwillig verzichte. Er sei nicht Teil der Gesellschaft, sondern Teil des Staates und damit nicht grundrechtsberechtigt, sondern grundrechtsverpflichtet. Dies war mit der Lehre vom besonderen Gewaltverhältnis gemeint.…



          Das änderte sich mit der als bahnbrechend beschriebenen Habilitationsschrift von Horst Schüler-Springorum aus dem Jahr 1967. Anhand des Strafvollzugs beschrieb er konsequent und schlüssig, dass auch Strafgefangene Träger von Grundrechten sind, in die nur aufgrund eines Gesetzes und in verhältnismäßiger Weise eingegriffen werden darf. Er postulierte die Resozialisierung als Vollzugsziel. Seit sich dem das Bundesverfassungsgericht 1972 im Strafgefangenen-Urteil[5] anschloss, stehen auch Personen in Sonderrechtsverhältnissen die Grundrechte prinzipiell zu. Die Grundrechte können eingeschränkt werden, allerdings nur so weit, wie der Zweck des betreffenden Sonderrechtsverhältnisses dieses erfordert. Besondere Gewaltverhältnisse im eigentlichen Sinn gibt es also nicht mehr.…“ usw usf => na lesens selbst

          kurz - Ja. Da gings hoch her in den Hörsälen & wir können sagen - wir waren mit dabei - 😎 -

          unterm—— servíce 2 —- Quel homme —



          de.wikipedia.org/w...3%BCler-Springorum

        • 8G
          83379 (Profil gelöscht)
          @Rolf B.:

          Das Mäßigungsgebot, der rangoberste Admiral kann nicht so lapidar Vorschlagen mit Russland gegen China in Krieg zu ziehen in einer christlichen Allianz.

    • @Rolf B.:

      Aber. Aber. “Warum sachlich - wenn‘s auch persönlich geht!“ - © Klaus Bittermann - the cat with the hat - 🥳 -



      Daß der Junge nicht alle Latten am Zaun hat - & nach rauer Seemannsart - am Vorruhestand mit B 9 bannig cool den Festmacher gelegt hat - is ja nur das eine. But.



      Der Scherbenhaufen der völlig abwegigen - aber ua der Deutschen Großmannssucht “Wir sind wieder wer“ (Gerd&Joseph!;( - geschuldeten Einkreisungspolitik - ist halt das mehr als unappetitliche - vor allem aber brandgefährliche - 🔥- andere.



      Einiges ist hier ja dankenswerterweise im around schon angesprochen. Danke.



      & das alles =>



      Das wird uns noch mehr als nachhaltig auf die Füße fallen & btw die SchlAMPEL - mehr als entlarven •



      Brief&Siegel

      Ende des Vorstehenden

  • Klipp und klar auf den Punkt gebracht. Danke, Herr Johnson.

  • Ex und Hopp: " Hier redete sich der Ex-Marinechef Schönbach um Kopf und Kragen." Nein, der Marine-Chef. Ex war er erst hinterher.

  • Mit seiner Kernfrage hat Herr Johnson ja leider recht.

    Guter Artikel.

  • 8G
    82286 (Profil gelöscht)

    Cool bleiben Leute.



    Und aufpassen, dass wir nicht mit dem Mühlstein Ukraine am Hals in den Brunnen fallen.

  • Deutschland hat eine parlamentarisch kontrollierte Armee...dass ein General nun so klerikal-reaktionör daherschwätz, zeigt die politischen Ambitionen von Teilen der BW...wenn das in Zusammenhang gesehen wird mit extrem-rechten Strukturen in der BW, müssten bei der Regierung die Alarmglocken läuten.

  • 4G
    49732 (Profil gelöscht)

    Dem ist nichts hinzuzufügen. Und wahrlich dürfte im Moment niemand Interesse daran haben mit der BRD eine Bundesrepublik Europa zu erschaffen.

    • @49732 (Profil gelöscht):

      Im Gegenteil: die Lage erfordert ein geeintes Europa, nur leider backt Deutschland mal wieder eigene Brötchen. Dass ein deutscher Vize- Admiral meint in Indien noch eigenere Brötchen auftischen zu müssen, ist allerdings nicht nur peinlich für ihn, sondern auch für die deutsche Unentschlossenheit.