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Deltavariante des CoronavirusWettlauf gegen die 4. Welle

Wieso steigen die Infektionszahlen? Wirken die Impfungen wirklich schlechter gegen die Deltavariante? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

In London wird gefeiert, auch wenn die Inzidenzen hoch sind. Und hierzulande? Foto: Henry Nicholls/reuters

Die Inzidenz in Großbritannien und einigen anderen Regionen Europas ist wieder stark gestiegen, und das trotz teilweise hoher Impfquoten. Wie gefährlich ist die nun dominierende Variante Delta?

Delta ist nach aktuellem Kenntnisstand vermutlich deutlich ansteckender als ihre Geschwister. Zusätzlich profitiert die Variante wohl auch von dem Missverständnis, dass Geimpfte sich selbst und andere nicht mehr anstecken können. Doch sind, wie bei den meisten Impfstoffen gegen Atemwegs­erreger, Infektionen trotz Impfung nicht komplett auszuschließen. Und je ansteckender und verbreiteter eine Variante, desto häufiger werden ohne schützende Maßnahmen selbst vollständig Geimpfte infiziert – und die können das Virus auch an Ungeimpfte weitergeben.

In Großbritannien kann man derzeit gut verfolgen, was das bedeutet: Obwohl das Land nach Malta und Island die europaweit höchste Impfquote hat, breitet sich das Virus dort seit Wochen wieder exponentiell aus – innerhalb eines Monats hat sich die Inzidenz mehr als verfünffacht und liegt jetzt bei über 280.

Machen Impfungen dann überhaupt noch Sinn?

Auf jeden Fall. Auch das zeigt Großbritannien deutlich: Die Zahl der Todesfälle und Krankenhauseinweisungen nimmt im Vergleich zu den Infektionen nur gering zu. Dieser Effekt ist klar auf die Impfungen zurückzuführen, denn schwere Verläufe werden durch sie größtenteils verhindert. Dazu kommt: Ohne die Impfungen wäre auch der Anstieg der Fallzahlen noch sehr viel höher, denn auch wenn die Impfung nicht vollständig vor Infektionen schützt, tut sie es insgesamt doch recht gut.

Wie ist die Lage in Deutschland?

Auch in Deutschland hat sich der Trend gedreht: Nachdem die Inzidenzen seit Ende April stetig gesunken waren – von im Schnitt 21.000 auf unter 600 gemeldete Neuinfektionen pro Tag –, steigen sie seit einer Woche wieder an. Dieses Wachstum beginnt auf einem sehr niedrigen Niveau und die Daten sind noch nicht ausreichend, um sicher zu sagen, wie stark seine Geschwindigkeit ist. Derzeit deuten sie auf einen wöchentlichen Anstieg von weniger als 20 Prozent hin.

Die Zahl der Coronatoten und -Intensivpatient*innen sinkt derzeit hingegen noch deutlich. Das ist auch allein aufgrund der zeitlichen Verzögerung zur Infektion nicht anders zu erwarten. Allerdings ist auch damit zu rechnen, dass der Anstieg bei Toten und Intensivpatienten in einer möglichen 4. Welle im Verhältnis zu den Neuinfektionen sehr viel geringer ausfällt als bei den bisherigen Wellen – eben dank der Schutzwirkung der Impfung vor schweren Verläufen.

Israel hat berichtet, dass die Impfstoffe gegen Delta deutlich schlechter schützen. Biontech beantragt wegen Delta eine Zulassung für Dreifachimpfungen. Wie gut wirken die bislang zugelassenen Vakzine noch?

Um es kurz zu machen: Alle zugelassenen Impfungen sind weiterhin wirksam, sie schützen vor schweren Erkrankungen und Todesfällen – auch bei Ansteckungen mit der Deltavariante. Die irritierende Meldung aus Israel ist auf bevölkerungsbasierte Beobachtungsdaten zurückzuführen, die seit Beginn der Impfungen im Januar gesammelt und für verschiedene Zeiträume analysiert wurden. Im vollen Lockdown mit strengen Maßnahmen waren bei Geimpften bis April kaum noch Ansteckungen registriert worden. Man ging deshalb davon aus, dass die Impfung auch die Weitergabe des Virus verhindert.

Zur jüngsten Meldung des Gesundheitsministeriums liegen noch keine veröffentlichten Daten vor, doch seit Juni hat sich das Bild offensichtlich geändert: Die Maßnahmen in Israel sind weitestgehend aufgehoben, kurzzeitig wurde sogar die Maskenpflicht für Innenräume abgeschafft. Auch Geimpfte stecken sich nun häufiger an, sie sind durch die Vakzine jedoch weiterhin gut geschützt.

Eine dritte Dosis, wie Biontech sie jetzt als Booster einführen möchte, könnte zwar den Schutz vor Infektionen und leichten Erkrankungen erhöhen, die wichtigste Wirkung der Impfungen – der Schutz vor schweren Verläufen – ist aber nach bisherigem Kenntnisstand auch nach zwei Dosen gewährleistet.

Wie entwickeln sich die Impfzahlen in Deutschland?

Das Impftempo in Deutschland hat in den letzten Wochen deutlich nachgelassen: Wurden Mitte Juni noch über 6 Millionen Dosen pro Woche verimpft, waren es zuletzt nur noch 4,5 Millionen – und das, obwohl mehr Impfstoff zur Verfügung steht. Damit sind jetzt 58 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einfach geimpft; 41,5 Prozent haben bereits den vollständigen Schutz.

Weil erst die vollständige Impfung ziemlich sicher gegen die Deltavariante schützt, bedeutet das aber, dass die Mehrheit noch nicht sicher ist. Bei den über 60-Jährigen betrifft das etwa ein Drittel der Deutschen, bei den 18- bis 59-Jährigen etwa 60 Prozent; Menschen unter 18 sind bisher fast noch gar nicht doppelt geimpft, und für alle unter 12 gibt es noch nicht einmal einen zugelassenen Impfstoff.

Wird es mit den Impfungen gelingen, eine vierte Welle zu verhindern?

Wohl nicht. Das Beispiel Großbritannien zeigt ja eindrücklich, dass die Zahlen auch bei einer hohen Impfquote steigen. Für Deutschland hat das Robert Koch-Institut in einer neuen Prognose berechnet, dass mindestens 90 Prozent der über 60-Jährigen und 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen geimpft sein müssten, um insgesamt ohne größere Probleme durch den Winter zu kommen. In diesem Fall bliebe die Inzidenz unter 100 und es gäbe nicht mehr als 1.000 Corona-Intensivpatient*innen zur gleichen Zeit. Betrüge die Impfquote bei den Menschen unter 60 nur 75 Prozent, wären gut 2.000 In­ten­siv­pa­ti­en­t*in­nen zu erwarten, bei einer Quote von 65 Prozent wären es mit 6.000 etwa genau so viele wie im letzten Winter.

Für den weiteren Verlauf kommt es also darauf an, ob ausreichend Menschen schnell genug geimpft werden, um den exponentiellen Anstieg zu stoppen. Ob die dafür nötige Impfquote erreicht werden kann, ist offen und hat immer weniger mit der Verfügbarkeit von Impfstoff zu tun. In Umfragen liegt die theoretische Impfbereitschaft zwar in der Größenordnung von 85 Prozent. Dass diese bis zum Herbst erreicht wird, ist angesichts der schon jetzt nachlassenden Nachfrage aber zweifelhaft. Zudem gibt es in der Prognose viele Unsicherheiten. Denn neben der Impfquote hängt der Verlauf unter anderem auch davon ab, wie sich die Zahl der Kontakte entwickelt und in welchem Ausmaß weiterhin Masken getragen werden.

Apropos Masken: Werden die Maßnahmen für vollständig Geimpfte bald aufgehoben?

Schauen wir wieder nach Großbritannien: Dort ist das längst umfassend der Fall. Allerdings gilt wieder: Auch vollständig Geimpfte können sich weiterhin mit Sars-CoV-2 anstecken – seltener zwar, aber sie tragen dennoch zur Verbreitung des Virus bei. Geimpfte sind durch das Vakzin zwar selbst kaum noch gefährdet, sie können aber Ungeimpfte in Gefahr bringen, wenn sie ungeschützt und uneingeschränkt zum Beispiel reisen dürfen und aus Ländern mit höherer Indzidenz neue Viren, womöglich sogar neue Varianten mitbringen.

Die meisten Ex­per­t*in­nen raten darum, zumindest bestimmte Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstand in Innenräumen aufrechtzuerhalten. Das ist bisher auch der Fall: Auch in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, wo viele Coronamaßnahmen in dieser Woche aufgehoben werden, bleibt die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Einzelhandel bestehen.

Wird es weitere, noch gefährlichere Mutanten geben?

Weitere Varianten von Sars-CoV-2 sind naturgemäß Programm – wie alle Viren verändert sich auch der Covid-Erreger ständig, wenn auch vergleichsweise langsam. Einige dieser Varianten werden ansteckender sein, manche vielleicht auch schwerere Erkrankungen hervorrufen. Dass jedoch eine Mutante entsteht, die die Impfungen komplett unterwandert und sich trotz Schutzmaßnahmen ausbreitet, ist eher unwahrscheinlich.

Christian Drosten, der zu den weltweit führenden Experten für Coronaviren zählt, sieht für solche Befürchtungen wenig Anlass. Der Virologe von der Berliner Charité sagte bereits vor Wochen in seinem Podcast, aus fachlicher Sicht gebe es gute Gründe zu der Annahme, dass „Sars-Cov-2 gar nicht mehr so viel auf Lager hat als das, was es uns bisher zeigen konnte“. Und was Sars-CoV-2 bisher gezeigt hat, hebt weder die Wirkung von Schutzmaßnahmen wie Masken, Abstand und Kontaktbeschränkungen aus den Angeln, noch mindert es den Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod durch die Impfungen.

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72 Kommentare

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  • Ein wichtiger Punkt ist:

    Die Delta-Variante kann wesentlich leichter weiter gegeben werden, ohne Maske reichen hier selbst flüchtige Kontakte im Vorbeigehen. Das haben Contact-Tracing Untersuchunngen in Sydney ergeben:

    twitter.com/DrEric...406779894785351688

    www.theguardian.co...elta-covid-variant

    Was da untersucht wurde, war folgendes:

    - bei einem Mitarbeiter / Fahrer einen Flughafencrew wurde eine Ansteckung nachträglich festgestellt

    - Dann wurde geschaut wo sich dieser Mann aufgehalten hat

    - Dann wurden die Leute die da waren, aufgerufen sich testen zu lassen, und positive Fälle wurden gefunden

    - Dann hat man die Gensequenzen untersucht und mit diesen den Nachweis geführt, dass die Ansteckung von dem Fahrer kam

    - Dann haben die Contact-Tracer minutiös Aufenthaltsorte des infizierten Fahrers und der angesteckten Personen rekonstruiert.

    - Die genauen Ansteckungssituationen haben sie dann mit Videos aus Überwachungskameras verglichen.

    Resultate:

    - in mehreren Fällen gab es Ansteckungen bei flüchtigen Kontakten in einer Mall in Bondi, einem Vorort von Sydney (ohne Maske)

    - in einem Fall gab es eine Ansteckung von einer Frau die anscheinend *draußen* in einem Café saß, welches der Fahrer besuchte, der an ihr vorbei ging.

    Eine so genaue Rekonstruktion geht natürlich nur bei kleinen Fallzahlen. Aus der Tatsache, dass man sonst eben nicht so genau guckt, darf man aber nicht schließen, dass Ansteckungen unter solchen Bedingungen die Ausnahme sind. Schließlich ist das Delta-Virus in Sydney dasselbe, das jetzt in Deutschland kursiert.

    Zu den Massenereignissen beim UEFA Pokal kann man da nur noch den Kopf schütteln....

    • @jox:

      Danke für den Hinweis und die Links! Ich hörte davon, verfolgte aber noch nicht die Quelle bzw. konkrete Nachricht.

  • "Christian Drosten, der zu den weltweit führenden Experten für Coronaviren zählt, sieht für solche Befürchtungen wenig Anlass. Der Virologe von der Berliner Charité sagte bereits vor Wochen in seinem Podcast, aus fachlicher Sicht gebe es gute Gründe zu der Annahme, dass „Sars-Cov-2 gar nicht mehr so viel auf Lager hat als das, was es uns bisher zeigen konnte“. Und was Sars-CoV-2 bisher gezeigt hat, hebt weder die Wirkung von Schutzmaßnahmen wie Masken, Abstand und Kontaktbeschränkungen aus den Angeln, noch mindert es den Schutz vor schweren Erkrankungen und Tod durch die Impfungen."

    taz.de/Deltavarian...5782315&s=drosten/

    Wenn wir also Drosten vertrauen, ist alles halb so wild.

  • "Auch das zeigt Großbritannien deutlich: Die Zahl der Todesfälle und Krankenhauseinweisungen nimmt im Vergleich zu den Infektionen nur gering zu."



    Die aktuellen Infektionen mit der aktuellen Anzahl der an Corona Verstorbenen zu vergleichen ist falsch. Stirbt ein Mensch an der Corona-Infektion hat er sich Wochen, manchmal bereits Monate zuvor infiziert. Die Auswirkungen der EM-Massenversammlungen sind noch nicht einmal in den Krankenhäusern angekommen. Welche Folgen die Massenveranstaltungen haben werden, können wir erst in 2-4 Wochen erkennen.

  • Und messen muss sich das am ganz universellen Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Was auch die Grundlage ist für die Einschränkungen, die es gibt.

    • @jox:

      "Universelles" Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit? Schauen Sie doch mal, wer die Menschenrechtskonventionen alles NICHT unterschrieben hat...

      www.menschenrechts...chtsabkommen-1281/

    • @jox:

      Das universelle Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit bezieht sich aber nicht darauf, jedes einzelne Leben unbedingt zu schützen. Es muss immer noch angemessen und verhältnismäßig sein.

      • @J_CGN:

        Das bezog sich auf die "Sonderrechte für Geimpfte" bzw. auf die Basis der Einschränkungen im Alltag zum Schutz anderer Personen.

        Und ja, ich denke dass Einschränkungen wie das Tragen von Masken in ÖPNV und Geschäften durchaus angemessen sind, um z.B. die 5% von Personen mit sehr hohem Risiko im Alltag zu schützen. Ich sehe nicht, dass es von den Grundrechten gedeckt wäre, die zwecks einfacherem Einkaufen oder damit bei Großveranstaltungen der Rubel rollt, halt sterben zu lassen.

  • taz: "Dass jedoch eine Mutante entsteht, die die Impfungen komplett unterwandert und sich trotz Schutzmaßnahmen ausbreitet, ist eher unwahrscheinlich."

    Die Titanic galt auch als unsinkbar, weil sie durch 15 wasserdichte Schotten in 16 Abteilungen unterteilt wurde. Seit 1912 liegt sie in 3.700 Meter Tiefe.

  • Leider werden wir noch auf einigen Wellen surfen. Wenn ich an das bekloppte EM Finale denke..., Uefa scheffelt Geld in diesen Zeiten. Ist das nicht kriminell??

  • Erinnert sich noch jemand an die „Sonderrechte für Geimpfte“? Die wären jetzt eigentlich genau richtig. Wer nicht geimpft ist, muss halt nach dem Urlaub in Quarantäne oder braucht einen teuren PCR-Test. Das würde die Impfbereitschaft deutlich steigern. Im Herbst, wenn erstmal wieder kaum jemand verreisen will, ist es für so etwas zu spät.

    • @Suryo:

      Das muss man differenziert sehen. Die "Sonderrechte" waren ja nicht nur keine, sondern beruhten auf der Vorstellung, dass von Geimpften keinerlei Gefahr für nicht Geimpfte mehr ausgeht. Das stimmt inzwischen nicht mehr.

      Ich bin nicht dafür, Leute die keine Impfung wollen, irgendwie zu sanktionieren. Vor allem deswegen weil den größten Nachteil sie selber tragen werden. Wenn allerdings aufgrund des Fehlens einer Impfung Einschränkungen nötig sind, dann sind das halt Konsequenzen.

    • @Suryo:

      Wozu genau möchten Sie den als geschützter Geimpfter die Ungeimpfte dazu zwingen sich impfen zu lassen ? Wie wollen Sie das bei der kommenden 3. Impfung durchsetzen ?

      • @Thomas Werner:

        Ich kann, ob geimpft oder nicht, ein Interesse daran haben, dass Leute durch ihr Verhalten nicht das Risiko für andere erhöhen. Insbesondere dann wenn Umstände wie hohe Inzidenzen absehbar zu Nachteilen auch für mich führen.

      • @Thomas Werner:

        Wieso zwingen? Abgesehen davon, dass das doch lediglich ein Anreiz ist, macht es doch auch epidemiologisch Sinn, sofern Ungeimpfte infektiöser sind als Geimpfte. Und letzten Endes geht es darum, die höchstmögliche Impfquote in der Bevölkerung zu erreichen. Nur so lässt sich die ganze Quälerei beenden.

        • @Suryo:

          Einen Anreiz setzen, in dem man eingesperrt wird. Wenn das mal nicht zurück kommt. . .

          • @5ender:

            Wieso eingesperrt? Sie können ja gern noch mit dem Auto oder Rad in den Urlaub. Nur Flugzeuge dürfen eben nur noch geimpfte transportieren. Was soll daran falsch sein?

            • @Suryo:

              Worauf läuft es denn hinaus? "Urlaub nur noch geimpften gestatten" ; nächster Lockdown nur für ungeimpfte etc.



              Ich habe wirklich Angst vor einem übergriffigen Staat, der mich angeblich schützen will und mich dafür überwacht, bevormundet und gegebenenfalls einsperrt wenn nicht einverstanden, mit den Maßnahmen (wie z.B. Impfen) .



              Sieht denn keiner in was für Welt führen kann?

  • „ Die irritierende Meldung aus Israel ist auf bevölkerungsbasierte Beobachtungsdaten zurückzuführen,“

    Was genau ist da „irritierend“ ?

    Das ist bei jedem stark mutierenden Grippevirus so, sonst müsste man sich auch nicht jährlich gegen die Influenza impfen.

    • @Thomas Werner:

      Muss man nicht...

  • Viele felsenfeste Meinungen in der Politik zu Covid-19 (Covid-19 U5, U10, U20, Ü20, Ü30, Ü50, Ü70) entsprechen der felsenfesten Überzeugung, kurz persönlichen Liebhaberei von nicht Betroffenen. In dem Fall sollten wir überein kommen, politische Liebhaberei aufgrund ihrer geringen Professionalität nicht länger mit einem öffentlichen Auftrag belohnen zu wollen.

  • Eine "4. Welle" bei einer Inzidenz von 5,5? - Ist das nicht eine Blase?

    Wäre nicht der 2. Sommer - die 2. Pause des Virus - die richtige Zeit, mal einen Plan aufzustellen?! Den Sommer als Chance zum Umdenken und Umsteuern nutzen?!

    Da der bisherige Aktionismus den Rentiers, Aktien- und Landhausbesitzern nutzt, aber anderen stark schadet: den Kindern, der Jugend, ihren Eltern, den Prekären und den Alten (mein Onkel starb an Einsamkeit infolge der Besuchssperre) - aber auch die als "Homeoffice" schöngeredete Höhlenexistenz ...

    Wollt Ihr das alles wirklich als Dauerzustand?

    • @Rosmarin:

      "Wollt Ihr das alles wirklich als Dauerzustand?"

      Niemand will das, aber es ist Realität. Damit muss man halt klarkommen!



      Wir sollten froh sein das es noch ein so harmloser Virus ist, und uns besser vorbereiten auf wirklich schlimme

    • @Rosmarin:

      Kennen sie die Geschichte von dem König der seinen Diener entlohnen soll indem er Reiskörner in aufeinanderfolgenden Schachbrettfeldern jeweils verdoppelt? Das ist eine quadratische Entwicklung. Bei der Entwicklung des Virus kann der Exponent aber ggf. auch größer als 2 werden. Immer noch der Meinung, dass es nur Aktionismus und Sommerloch geschuldet ist sich Sorgen zu machen?

      • @Ingo Bernable:

        Ich habe gesagt, dass die virenarme Zeit zu nutzen ist, um endlich einen PLAN aufzustellen.

        Wann, wenn nicht jetzt?

        Mathe-Spielereien bringen nichts. Wir verfügen bis heute noch nicht einmal über eine Erhebung repräsentativer Daten. - Auch das: planlos!

      • @Ingo Bernable:

        bisher war der Exponent nie annähernd bei 2, der höchste R-Wert lag um ca. 1,3 bei sehr niedriger Basis, mit wachsenden Infektionszahlen ging der R-Wert immer zurück, die Kurve flachte also ab, was auch normal ist (Basis-Effekt). So hat sich zuletzt ja auch der Abstieg verlangsamt.

        Jetzt sind viele geimpft, so dass das Virus noch weniger Chancen hat, auf viele Menschen überzuspringen.

        • @Dr. McSchreck:

          1. Wenn ich von Königen und Dienern schreibe darf man schon davon ausgehen, dass die nachfolgende Mathematik stark vereinfacht ist. Und natürlich ist Ausbreitungsgeschehen schon deshalb nicht mit einer simplen Exponentialfunktion zu erklären weil eine solche grundsätzlich gegen ∞ strebt, was bei einer endlichen Bevölkerung unmöglich ist. Ein korrektere Berechnung etwa dem SEIR-Modell mittels Differentialgleichungen würde den Rahmen an dieser Stelle dann aber doch etwas sprengen.



          2. Der R-Wert gibt die Reproduktionsrate wieder, also die Anzahl an Menschen die eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Das ist etwas anderes als der Exponent. Wenn also zum Beispiel 5 Infizierten bei einem angenommenen R-Wert von 3 das Virus weitergeben sind in der nächsten Generation 15 Menschen infiziert, setzt man 3 aber als Exponent ein wären es 125, was offensichtlich falsch ist.

          • @Ingo Bernable:

            Diese Rechnungen sind mir durchaus klar, dennoch ist bisher jede Kurve einigermaßen schnell abgeflacht und das wird bei den nächsten Wellen umso früher der Fall sein, je mehr Menschen geimpft sind und damit als "Weitergeber" des Virus ausfallen.

            Dazu kommt, dass damit zugleich auch die Zahl derjenigen sinkt, die vom Virus in Lebensgefahr gebracht werden - weil die zuerst geimpft wurden.

        • @Dr. McSchreck:

          1. Sie verwechseln Basis und Exponenten. Der R-Wert ist die Basis, der Exponent die Zeit.

          2. Bei der Delta-Variante liegt die Basisreproduktionszahl, auch R0 genannt, bei etwa 5, nach einigen Untersuchungen auch höher (Zwischen 1.5 und 4 mal größer als bei der Alpha-Variante). Natürlich wird sie sowohl durch Hygienemaßnahmen wie auch Impfungen zu einem niedrigerem effektivem R-Wert (Rt) gemindert, aber das ist auch nötig.

          Anderenfalls sieht man schnell so rabiate Steigerungen wie neulich in Schottland.

          Der Fakt ist einfach, dass die Impfungen beitragen, den R-Wert deutlich zu mindern, aber sie können den allein, ohne weitere flankierende Maßnahmen, wohl nicht mehr unter 1.0 drücken.

        • @Dr. McSchreck:

          Der Aktuelle R-Wert liegt bei 1.17.

          Wer meint das eine Inzidenz von 5,5 schön ist, darf sich nicht wundern wenn sie in 6 Wochen wieder über 50 ist.



          Die Reproduktionsrate war ohne großen Anteil von Delta bei 0.7 mit den damaligen Maßnahmen. Delta ist gut doppelt so ansteckend. Es wurden Maßnahmen zurückgenommen.



          Noch ist Delta nicht voll da, ich tippe die reale Reproduktionsrate von Delta auf 1.5 aktuell, da Alpha noch am abklingen ist.



          Und damit liegen wir jetzt schon auf dem Niveau vom August 2020.



          Falls sie sich nicht erinnern, letztes Jahr wurde die Reproduktionsrate ignoriert, das führt zu gut 50.000 vermeidbaren Toten im Winter 2020/2021 und zu schweren Wirtschaftsschäden.

          Der 4 Tage R Wert lag zeitweise übrigens bei 2,88.

          • @Elkarlo77:

            Voriges Jahr war aber niemand geimpft. Zum Glück geht man ja jetzt dazu über, sich nicht mehr an der reinen Inzidenz zu orientieren. Eine Inzidenz von 200 mit fast leeren Krankenhäusern tut fast niemandem weh.

    • @Rosmarin:

      Das ist den meisten leider lieber als umzudenken. Den meisten fällt das Denken im Allgemeinen ja schon sehr schwer. Die Leute sind froh wenn es Regeln gibt an die sie sich halten können (oder nicht), sie davon unabhängig was zum meckern haben und dann einfach darauf hoffen, dass sie ihr Leben genauso weiterführen können wie bisher, wenn alles vorbei ist. Ich fände eine Neuorientierung in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Wirtschaft viel besser.

    • @Rosmarin:

      "Eine "4. Welle" bei einer Inzidenz von 5,5? - Ist das nicht eine Blase?"

      Vor der 2ten waren wir auf 3 runter - schon vergessen?

  • Es geht auch kürzer: 1. Die Fachleute versagen, wie von Anfang an (Masken untauglich, Lüften gar nicht erwähnt) mal wieder großenteils. 2. Wer nur einen Hauch von Darwin verstanden hat, der weiß, dass die gefährlicheren Mutanten geradezu gezüchtet werden, durch Impfen und Laschheit. 3. Die Leute werden unvorsichtiger (Wembley mit 60 000 - Wahnsinn hoch drei -), sehr zur Freude des Virus. 4. Nach wie vor werden die Infektionsherde weder korrekt angegeben noch intensiv bekämpft.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Sarg Kuss Möder:

      2. Ist Quark, da die Mutanten in Ländern mit geringen Impfquoten entstanden sind. Es geht allein darum, dass bei einer hohen Zahl an RNA Kopiervorgängen eine vorteilhaftere Mutation entsteht und das dieser eine Virus dann jemanden infizieren kann. Also weniger Infizierte, weniger schnell, besser angepasste Mutanten.



      Wenn sie nicht impfen hat dieses Drecksmolekül das Potenzial Intelligenz zu entwickeln.

      Das war ein Scherz.

  • Kommt die 4te Welle? einfach mal Werbung schaunen! Check24 "Frau Merkel hat grad angerufen und gesagt wir dürfen wieder in Urlaub fahren..."

    noch Fragen? Sie wird kommen! Wir sind wie Rocky. Wir lernen es nicht, gehen immer wieder in den Ring und lassen uns windelweich schlagen.

  • Ich meine, daß man nach wie vor an belebten Orten Maskenpflicht + Abstand braucht. Leider meinen viele zur Zeit, sie müßten das gar nicht mehr ernst nehmen, und das wird sich wohl erst bei steigenden Infektionszahlen wieder ändern.

    Grillt meinetwegen und trefft euch im Park, solange die Inzidenz noch niedrig ist, aber im Zug setzt bitte die Maske auf... eure Mitmenschen danken es euch. Ich möchte auch in der Innenstadt nicht spießrutenlaufen müssen. Tut mir den Gefallen und setzt wenigstens eine OP-Maske auf...

    Die ganz harten Impfverweigerer erreicht man nicht mehr, aber von uns Normalos müssen sich so viele wie möglich impfen lassen. Zusammen kriegen wir das hin.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @kditd:

      👍

  • Wenn man sich die richtigen Zahlen ansieht, kann man schon seit einer Woche einen erheblichen Umschwung der Zahlen feststellen:



    www.facebook.com/b...s/3667146723511520



    Da ist gar nichts mit "die Datenlage ist noch zu schwach".

    • @Jalella:

      Das ist aber nunmal egal, wenn nur noch ein Bruchteil der früher bei gleicher Inzidenz beobachteten schweren Fälle entstehen.

      Die Inzidenz wird bald wieder so hoch liegen wie zuletzt, es ist dann nur mittlerweile wirklich nicht mehr schlimmer als eine Grippewelle.

      • @Co-Bold:

        Wir haben bisher über 90000 Tote, auch das ist nur ein Bruchteil der vorher Infizierten.

        Mit einer Impfquote von 70% wären das bei einer neuen Welle mit so vielen Infektionen dann immer noch 27000 Tote unter den nicht Geimpften, und 630 Tote wenn die Impfung mit 99% Effizienz wirkt. Mit der reduzierten Effizienz gegen Delta sind es aber nicht 630 sondern 4400 Menschen, die sicher nicht vorhatten daran zu sterben.

        Das wären noch mal 31000 Tote in Deutschland.

        Ich finde das nicht wenig.

        Bei einer Politik wie in England oder wie Laschet sie vorschwebt, könnte die neue Welle aber auch zu viel mehr Infektionen führen, also noch mehr Tote trotz Impfung.

        Und entsprechend sehr, sehr viele Leute zusätzlich (zurückgerechnet aus den 90000 Todesfällen und einer IFR von 0.7% vielleicht so 1.2 Millionen!) die Long Covid bekommen.

        • @jox:

          Die Rechnung stimmt nicht, weil diejenigen, die ein hohes Sterberisiko haben, inzwischen alle geimpft sein dürften. Einige davon werden eine dritte Impfung brauchen, aber das wird machbar sein.



          Diejenigen, die nicht geimpft sind, werden ganz überwiegend keine schweren Folgen zu erwarten haben, falls sie sich infizieren - oder sie verweigern die Impfung bewusst und können dann auch nicht erwarten, dass andere sie schützen durch Verzicht.

          • @Dr. McSchreck:

            > Die Rechnung stimmt nicht, weil diejenigen, die ein hohes Sterberisiko haben, inzwischen alle geimpft sein dürften.

            Dazu muss man in die nach Alter aufgeschlüsselten Daten gucken, die es z.B. auf Zeit.de gibt.

            Der Anteil der Geimpften ist bei den Älteren im Vergleich höher, aber er ist eben noch lange nicht bei 100%. Die vollständigen Impfungen sind etwa bei 60% (Stand 9. Juli).

            Bei den über-sechzigjährigen ist der Anteil je nach Bundesland derzeit zwischen 72% und 92%, die mindestens einmal geimpft sind:

            www.zeit.de/wissen...uelle-zahlen-karte

            Bei den Menschen im Alter von 18-50 Jahren sind es 45% - 70%. Aber in beiden Fällen ist das nur der Anteil, die mindestens eine Impfung haben; bei der Delta-Variante schützen erst zwei bzw. eine vollständige Impfung.

            Dieser Anteil schützt jedenfalls sicherlich noch nicht vor exponentiellen Wachstum und einer epidemischen Verbreitung.

            Eine Impfquote von 60% macht aus einer Welle mit 90000 Toten eine mit 36000 Toten unter den nicht Geimpften. Ich hänge mich mal aus dem Fenster und sage, dass nur ziemliche Faschisten eine so hohe Zahl ernsthaft als "vernachlässigbar" bezeichnen würden.

            • @jox:

              Man kann überall lesen, dass inzwischen geradezu gebettelt wird, dass die Leute sich doch bitte impfen lassen wollen, in Bremen musste man AstraZenca wegwerfen.



              Die Quote von doppelt geimpften in den Hauptrisikogruppen (über 70 bzw. chronisch krank) dürfte trotz der absoluten Zahl von 70 Prozent bei 100 Prozent derjenigen liegen, die sich impfen lassen wollen (und nur darauf kann es ankommen, wer freiwillig nicht geimpft wird, kann kaum verlangen, dass andere für ihn Verzicht üben).

      • @Co-Bold:

        "Das ist aber nunmal egal, wenn nur noch ein Bruchteil der früher bei gleicher Inzidenz beobachteten schweren Fälle entstehen."

        Man hört nur was man hören will, oder?

    • @Jalella:

      Jau stimmt:

      www.dkriesel.com/_...naplot-germany.png

      die wichtigste Kurfe: der schwarze Trend ganz oben zeigt ganz deutlich: wir sind wieder kurz vor sich beschleunigendem Wachstum. Sobald die Kurve über die Grenze ins positive wandert ist der Drops gelutscht und die nächste Welle ist da.

      Die Politik hat nach 1,5 Jahren noch immer nicht gelernt mit 2-3 Wochen Totzeit und exponentiellen Verläufen um zu gehen. Da muss man handeln wenn die Indikatoren nur zucken. Regelungstechnik-Vorlesung so die ersten 1-2 Wochen.

      In so fern: Leute, genießt noch die nächsten 4 Wochen. Danach machen wir dann wieder Lockdown bis nächstes Frühjahr.

      Kann man nur hoffen das wenigstens die CxU für die Scheiße die se bauen (Laschi will in NRW ja mehr öffnen und so) abgestraft wird.

      • @danny schneider:

        Endlich mal jemand, der den Sinn der Regelungstechnik verstanden hat. Leider wird Regelungstechnik nur in wenigen Lehrberufen und dann auf niedrigem Nivieau gelehrt. Im Studium liegt es meist erst im 3. Semester oder später, nachdem man mit Mathe umgehen gelernt hat. Unsere Politiker können hier in den seltensten Fällen folgen, da sie, wenn sie denn studiert haben, Mathe möglichst von sich fern gehalten haben. (Pflicht-Grundkurs im Abi). Da ist es teilweise schon eine besondere Leistung, die Historie der Jugendorganistion der eigenen Partei niederzuschreiben. Und vielleicht sollte man nochmals darauf hinweisen, dass die "Totzeit" in der Medizin "Inkubationszeit" genannt wird, wobei Totzeit bei einer Pandemie deutlich aussagekräftiger ist.

  • Ein entscheidendes Thema muss verhandelt werden: Wieviel Risiko will die Gesellschaft tragen? Wovor sollen die Menschen geschützt werden? Wovor soll das Gesundheitssystem geschützt werden?



    Fest stehr: Corona, auch in der Delta-Variante, ist für Menschen unter 20 Jahren völlig ungefährlich, ungefährlicher als Influenza. ALLE epidemiologischen Daten zeigen dies. Und hört mir auf mit Long-Covid! Long-Covid-Lockdown ist für diese Gruppe viel, viel gefährlicher.



    Jeder der über 20-Jährigen kann sich in Deutschland bis zum Herbst wirksam impfen lassen. Wer es nicht tut, nimmt sein persönliches Risiko auf sich. Dafür sind weder Staat noch Gesellschaft verantwortlich. Diese Uneinsichtigendurch Einschränkung von Kindheit und Jugend zu "schützen" ist grundfalsch.

    • @Ignaz Wrobel:

      > Fest stehr: Corona, auch in der Delta-Variante, ist für Menschen unter 20 Jahren völlig ungefährlich, ungefährlicher als Influenza.

      Möglicherweise haben Sie da im Eifer Influenza und Masern verwechselt. Masern sind für Kinder in der Tat weit gefährlicher. Influenza (echte Grippe) ist nach heutigem Wissensstand nach Auswertung zahlreicher Studien für Kinder eindeutig weniger gefährlich als Covid-19 (siehe meinen anderen Kommentar). Trotzdem impfen wir Kinder gegen Grippe (wenn auch nicht massenweise):

      www.tk.de/technike...ung-grippe-2010108

      Außerdem ist auch Ihre Logik fehlerhaft. Aus der Aussage "X ist weniger gefährlich als Y" (z.B. mit X = Covid-19, Y = Masern bei Kindern) dürfen sie nicht schließen "X ist ungefährlich". Denn sonst könnte ich ja auch sagen "Ein Rolls Royce ist viel teurer als ein Porsche, ein Rolls-Royce ist unbezahlbar für mich, folglich kann ich mir einen Porsche leisten".

      Die obige Aussage wäre nur schlüssig, wenn Masern (die tatsächlich für Kinder gefährlich und gefährlicher als Covid-19 sind) ungefährlich für Kinder wären - dann könnten sie schließen, dass Covid-19 für Kinder auch ungefährlich ist. Fakt ist aber, sowohl Grippe und Masern sind für Kinder gefährlich, und Covid-19 liegt über der Gefährlichkeit von Grippe, und unterhalb der von Masern.

    • @Ignaz Wrobel:

      > Fest stehr: Corona, auch in der Delta-Variante, ist für Menschen unter 20 Jahren völlig ungefährlich, ungefährlicher als Influenza. ALLE epidemiologischen Daten zeigen dies.

      Das stimmt wohl nicht. Hier ist ein direkter Vergleich der Risiken von Corona und Grippe, nach Alter aufgetragen:

      twitter.com/chrisc...409865936719552516

      Das ist ein Vergleich zahlreicher unterschiedlicher Studien. In praktisch jedem Fall ist das Risiko von Covid-19 größer als das von Grippe.

      Professor Christina Pagel, UK (Independent SAGE):

      "We vaccinate school age children against flu every year and Covid is more fatal than flu even for young children. "

    • @Ignaz Wrobel:

      "Corona, auch in der Delta-Variante, ist für Menschen unter 20 Jahren völlig ungefährlich, ungefährlicher als Influenza"

      Totaler Schwachsinn! Hören Sie mal Interviews mit Ärzten und Pflegern die Long Covid behandeln! Auch bei jungen Menschen.

      Ganz ehrlich Leute wie Sie, die so eine Scheiße verbreiten sind gefährlich!

      • @danny schneider:

        Und der Anteil junger Menschen auf Intensivstationen wird von Welle zu Welle höher.

        Was viele nicht so richtig mitbekommen haben: Die Leute, die auf die Intensivstationen kamen, waren sowieso zumeist nicht die ganz alten. Den Bewohnern von Pflegeheimen hat man oft die Intensivpflege erspart, oder sie sind ganz schnell gestorben.

      • @danny schneider:

        Er hat völlig Recht, nicht er redet Blödsinn. Natürlich gibt es einzelne Pechvögel, die auch in jungen Jahren einen schweren Verlauf haben, aber dieses Risiko ist extrem gering, das zeigen alle Daten.



        Laut RKI hatten wir zuletzt einen Altersmedian von 30 bei den Erkrankten, eine Hospitalisierung von unter 1 Prozent und der Median der Hospitalisierten lag bei über 50 Jahren. Das bestätigt klar die Aussage von I.W..



        Natürlich gibt es auch unter jungen Menschen Risikopatienten - aber bei denen wird ja auch geimpft.

    • @Ignaz Wrobel:

      Leider falsch, bitte hören Sie auf Falschinformationen zu streuen, die Situation ist dafür wirklich nicht angebracht.

      • @christoph ganter:

        Das Covid für unter 20 jährige keine relevante Gefahr darstellt ist glücklicherweise schon richtig. Nach fast 18 Monaten wurden lediglich 25 Kinder und Jugendliche ausgewiesen, die mit (und nicht an) der Krankheit gestorben sind. Selbst wenn bei allen diesen Kindern tatsächlich Covid die ausschlaggebende Todesursache gewesen sein sollte, ist das in Relation zu anderen Krankheiten extrem wenig. In dieser Altersgruppe gibt es in Deutschland über 15 Millionen Personen. Es gibt hier weitaus größere Risiken als Covid. Junge Leute sind lediglich im Hinblick auf die Verbreitung relevant. Die Gesellschaft dauerhaft in eine Schutzzone für Mysophobe umzubauen ist weder möglich noch akzeptabel.

      • @christoph ganter:

        Sie können hier sogar sehen, dass sich die „Sterberate“ durch Covid im Gegensatz zu den anderen Jahren „nur“ verschoben hat: www.destatis.de/DE...rbefallzahlen.html

        • @Thomas Werner:

          Mit viel Prävention und daher ausreichenden medizinischen Kapazitäten haben wir die Sterberate gering gehalten, richtig. Wäre es Ihnen lieber, wir hätten Lockdown, Masken-und Abstandspflicht weggelassen, damit wir eine deutlich höhere Sterberate sehen könnten, um dann die Maßnahmen zu begründen?

    • @Ignaz Wrobel:

      > Wer es nicht tut, nimmt sein persönliches Risiko auf sich. Dafür sind weder Staat noch Gesellschaft verantwortlich.

      Klar, im Neoliberalismus ist *alles* persönliches Risiko. Das werd die Politik schon auch beim Klimawandel so hin biegen. Ich meine, wenn Sie noch keinen Privatjet haben, um zu ihrem mit Trockeneis gekühltem Bunker in Neuseeland zu entkommen, haben sie offensichtlich was falsch gemacht.

      Aber mal abgesehen davon:

      > Jeder der über 20-Jährigen kann sich in Deutschland bis zum Herbst wirksam impfen lassen.

      Ich halte auch was von Selbstverantwortung, aber ganz so einfach ist es nicht. Es gibt Leute, bei denen die Impfung nicht wirkt, deren Immunsystem nicht gut funktioniert (z.B. Krebspatienten), oder bei denen medizinische Gründe dagegen sprechen (z.B. Menschen mit schwere Allergien). Die Impfung funktioniert auch nicht bei jedem gesundem Menschen.

      - Welche Daten zeigen sicher, das das Risiko von Grippe bei diesen Altersstufen höher als von Covid-19 ist?

      - Warum kann man ihrer Meinung nach das Risiko von Long Covid vernachlässigen? Long Covid bekommen immerhin ca. 5 - 7% der Kinder und 10% der erwachsenen Infizierten - auch das zeigen die Daten aus UK. Laut ONS gibt es da 400000 Leute, die ein Jahr oder länger Long Covid haben. Ein Teil der Leute wird arbeitsunfähig. Was es bei Kindern auf die Dauer neurologisch macht, wissen wir gar nicht.

      - Risiko eines Lockdowns: Da wurde z.B. gesagt dass Lockdowns zu Suiziden führen. Lässt sich aus den Daten aber nicht bestätigen. Außerdem gibt es ja auch noch andere Mittel als Lockdowns.

      • @jox:

        > Ich halte auch was von Selbstverantwortung, aber ganz so einfach ist es nicht. Es gibt Leute, bei denen die Impfung nicht wirkt, deren Immunsystem nicht gut funktioniert (z.B. Krebspatienten), oder bei denen medizinische Gründe dagegen sprechen (z.B. Menschen mit schwere Allergien). Die Impfung funktioniert auch nicht bei jedem gesundem Menschen.<

        Ich kenne zwei Krebspatienten, beide sind mittlerweile mit BionTech bzw. Moderna geimpft, nur von AZ wurde hier abgeraten.

        Ein Bekannter ist bzgl. Imunsystem ganz arm dran (Morbus Behcet) und wurde auch mit mRNA geimpft.

        Es gibt wirklich nur extrem wenige Fälle, in denen eine Impfung nicht indiziert ist. Meist ist einfach nur eine intensivere Beobachtung danach notwendig (ein ganzer Tag statt nur 15 Minuten).

        Nach allem was man weiß, berhindert eine Impfung auch Long-Covid sehr zuverlässig.

        Von daher ist spätestens dann ,wenn alle geimpft sind die wollen, der Zeitpunkt gekommen, um die verbleibenden Beschränkungen aufzuheben.

        Sonst ist der Zeitpunkt gekommen, an dem auch ich, als bisher Erklärer und Befürworter der Maßnahmen auf die Straße gehe.

  • > Christian Drosten, der zu den weltweit führenden Experten für Coronaviren zählt, sieht für solche Befürchtungen wenig Anlass. Der Virologe von der Berliner Charité sagte bereits vor Wochen in seinem Podcast, aus fachlicher Sicht gebe es gute Gründe zu der Annahme, dass „Sars-Cov-2 gar nicht mehr so viel auf Lager hat als das, was es uns bisher zeigen konnte“.

    Ich wäre sehr neugierig, mehr darüber zu wissen, warum Christian Drosten das meint, falls es möglich ist das halbwegs allgemeinverständlich zu beschreiben.

    Eine gängige Einschätzung teile ich indes nicht. Dies ist der Gedankengang, dass Covid-19 vielleicht aufgrund evolutionärer Prozesse ähnlicher wird zu normalen Erkältungs- oder Grippeviren, die weit zirkulieren und im Allgemeinen nicht gefährlich sind.

    Was diese Einschätzung übersieht ist, dass solche Viren tatsächlich sehr, sehr gefährlich sind für Populationen, die nicht über einen angeborenen, schon beim Stillen von der Mutter auf das Kind vererbten Immunschutz verfügen. Beispielsweise führte der Kontakt von nativen Gemeinschaften der Inuit in Alaska mit solchen unter Europäern "gängigen" Erkältungsviren historisch häufig zu einer sehr hohen Zahl von Sterbefällen, da diesen Menschen eben jener angeborene Immunschutz fehlte. Dieses Muster hat sich auch immer wieder z.B. bei der "Eroberung" der Amerikas gezeigt, es ist also keine Ausnahme.

    Was Covid-19 angeht, haben wir alle einen solchen Schutz aber eben auch noch nicht, erst die nächste Generation mit Kindern immunisierter Mütter könnte ihn haben. Der Erkältungsvergleich ist daher bei genauerer Betrachtung nicht beruhigend.

    • @jox:

      > Ich wäre sehr neugierig, mehr darüber zu wissen, warum Christian Drosten das meint, falls es möglich ist das halbwegs allgemeinverständlich zu beschreiben.

      In den Varianten werden immer wieder die gleichen Mutationen an der selben Stelle im Genom beobachtet. Nicht jede Variante hat alle, sondern jeweils eine unterschiedliche Auswahl davon. Aber komplett neue Anpassungen an anderer Stelle sind nicht beobachtet worden.

    • @jox:

      "Eine gängige Einschätzung teile ich indes nicht. Dies ist der Gedankengang, dass Covid-19 vielleicht aufgrund evolutionärer Prozesse ähnlicher wird zu normalen Erkältungs- oder Grippeviren, die weit zirkulieren und im Allgemeinen nicht gefährlich sind."

      Vollkommen richtig, 100% Zustimmung. Ein Virus wird durch Training der Immunsysteme der Bevölkerung ungefährlicher, komplett ohne dass sich die Eigenschaften des Virus selbst in diese Richtung verändern.

      Es ist aber dafür unerheblich, ob der Immunschutz bereits mit der Muttermilch übergeben wird oder ob er durch Immunisierung durch natürlichen Kontakt zum Virus oder durch Impfung entsteht.

      Wenn das Immunsystem ein Virus einmal gesehen hat, nimmt die Gefahr danach mit jedem erneuten Besuch nur noch ab.



      Wie ein endemisches Sars-CoV2 im Vergleich zu Influenza abschneidet, werden wir erst in 1-2 Jahren wissen, wenn nahezu alle in der Bevölkerung geimpft wurden oder alternativ infiziert waren.

      • @Co-Bold:

        > Es ist aber dafür unerheblich, ob der Immunschutz bereits mit der Muttermilch übergeben wird oder ob er durch Immunisierung durch natürlichen Kontakt zum Virus oder durch Impfung entsteht.

        Doch, da gibt es einen erheblichen Unterschied, die "Immunisierung" durch den Kontakt mit dem Virus führt zu Toten und vielen Langzeitkranken.

        Genau deswegen machen wir ja auch überhaupt Impfungen bei Kindern.

    • @jox:

      Der Podcast mit Drosten ist hörenswert, jedoch wirkt die geschriebene Aussage hier harmloser als sie dort im Kontext wirklich ist.



      Danke für die sehr gute Zusammenfassung der Situation.

    • @jox:

      Naja, Coronaviren sind für uns alles andere als neu. Eine gewisse Kreuzimmunität wird ja immer noch diskutiert. Das bedeutet ja nicht, dass man immun ist, aber ein milderer Verlauf mag möglich sein. Es gibt doch einige Menschen Ü80 mit einer Latte von Vorerkrankungen die einen symptomlosen oder ganz milden Verlauf haben/hatten. Das passt erst mal nicht ins Schema F.

  • Aber mit den Zahlen aus Großbritannien ist doch schon relativ klar, dass nur eine Kombination aus Impfungen und ausgewählten Hygiene- und Schutzmaßnahmen die Inzidenzzahlen in Grenzen halten kann.

    Wenn man ungebremstes exponentielles Wachstum erlaubt, gehen die Zahlen einfach durch die Decke, Kliniken wären wieder überlastet, medizinische Versorgung würde beeinträchtigt, und vor allem würde dies eine hohe Zahl von Menschen mit Long Covid verursachen (geschätzt 10% der Infizierten und 5-7% der Kinder). Da rund 30% noch keine Impfung haben, könnte die Zahl der Todesfälle bei ungebremsten Wachstum auch bei rund 30% von 90000 liegen, auch das wäre nicht akzeptabel.

    Jedoch erlauben die Impfungen es vermutlich, auf die aufwendigsten und am wenigsten effektivsten Kontrollmaßnahmen zu verzichten. Das Tragen von Masken in ÖPNV und Geschäften und das Begrenzen von Massenveranstaltungen und Innengastronomie gehören wahrscheinlich nicht zu den Maßnahmen, auf die verzichtet werden kann. Jedenfalls nicht bevor man nicht überall wirksame Aerosolfilter hat.

    • @jox:

      Die Zahlen aus Großbritannien zeigen ganz im Gegenteil sehr klar, dass die Inzidenz mittlerweile von der Anzahl an schweren Fällen und Todesfällen entkoppelt ist.

      Der Anstieg im letzten Herbst verlief ähnlich bzgl. Inzidenz, resultierte aber zum vergleichbaren Zeitpunkt in der 5fachen Anzahl an Coronatoten.

      Ein Durchlaufen birgt längst nicht mehr die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems, ganz im Gegenteil, Infektionen im Sommerhalbjahr verlaufen aufgrund des besser aufgestellten Imunsystems bei Atemwegserkrankungen generell milder, von daher ist dies für Menschen, die sich ohnehin nicht impfen lassen wollen momentan im Vergleich zur Erkrankung im Winter sogar zu bevorzugen.

      • @Co-Bold:

        > Die Zahlen aus Großbritannien zeigen ganz im Gegenteil sehr klar, dass die Inzidenz mittlerweile von der Anzahl an schweren Fällen und Todesfällen entkoppelt ist.

        Das mit "entkoppelt" ("breaking the link") ist Propaganda von Johnson. Die Impfungen reduzieren ganz zweifellos den Anteil der Menschen, die am Virus sterben, aber sie senken ihn nicht auf Null. Bei der Delta-Variante soll die Wirksamkeit gegen schwere Erkrankung so um 93% sein, vorher war sie 99%, sie ist also gesunken.

        Dazu kommt, dass auch in Großbritannien ein nicht kleiner Teil von Menschen, nämlich rund 30%. noch nicht geimpft ist. Bei einer vollen epidemischen Welle dürfte es unter diesen ziemlich sicher wieder viele Todesopfer geben.

        Nur, die Zahl der Todesopfer wird wie zuvor auch mit Verzögerung steigen, weil die schweren Verläufe erst einige Zeit nach der Infektion zum Tod führen.

        Und schließlich ist auch eine Belastung des Gesundheitswesens mit 30% der schweren Coronafälle im Vergleich zum Winter 2020/2021 eine schwere Belastung. Zusätzlich zu Corona und em Rückstau vieler dringender Behandlungen wird da ja absehbar noch eine Grippewelle dazu kommen, wegen der aufgehobenen Social Distancing Maßnahmen.