piwik no script img

Lobbyregister und Geld bei der UnionDie Spur der Korruption

Die Union hat ein vernünftiges Lobbyregister verhindert. Das erstaunt gar nicht. Denn undurchsichtige Geldflüsse prägen die Geschichte von CDU/CSU.

Philipp Amthor: ging Lobbyverbindungen mit der US-Firma Augustus Intelligence ein Foto: Anja Weber

E s wäre erstaunlich, wenn die Union nicht noch mehr Leichen im Keller hätte. Bereits drei ihrer Politiker sind jüngst durch unschöne Lobbyverbindungen aufgefallen. Da war zunächst Jungstar Philipp Amthor, der Gelder, Aktienoptionen und teure Reisen von einer US-Firma namens Augustus Intelligence erhielt, obwohl dieses Unternehmen keinerlei Umsätze macht, wie der Spiegel ermittelte. In diese seltsame US-Firma ist auch Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg verwickelt, der sich zudem seine Kontakte ins Kanzleramt vergolden lässt.

Wie man nun weiß, zahlte allein der Betrugskonzern Wirecard monatlich 10.000 bis 20.000 Euro für Guttenbergs Antichambrieren. Und dann gibt es noch CSU-Politiker Georg Nüßlein, der im Verdacht steht, Atemschutzmasken ans Bundesgesundheitsministerium vermittelt zu haben. Von dem dankbaren Unternehmen gab es eine Provision von 660.000 Euro, die wiederum an eine Beratungsfirma flossen, an der Nüßlein beteiligt ist. Jetzt wird gegen den CSU-Politiker ermittelt, weil dieser Betrag nicht versteuert wurde. Der Anfangsverdacht lautet: Bestechlichkeit.

Die Union zeigt sich nur mäßig erschüttert über diese Fehltritte; sie werden zu Einzelfällen erklärt und damit verharmlost. Das ist kein Zufall: Korruption gehört zur DNA dieser Partei. Schon ein kurzer Abstecher in die Vergangenheit illustriert, warum CDU und CSU intransparenten Lobbyismus so normal finden. Aus Sicht der Union hat man sich nämlich deutlich gebessert. Heute wirkt die Partei wie ein Verein der Saubermänner – jedenfalls im Vergleich zu früher.

Früher war es zum Beispiel normal, dass die deutsche Industrie einfach wichtige Posten im Wirtschaftsministerium selbst bemannte, um ihre Interessen durchzusetzen. Es gab gar keine scharfe Trennung von CDU, Regierung und Industrie. Wie dies praktisch lief, ist bei der I. G. Farben gut erforscht. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte diese gigantische Chemiefirma entflochten werden.

September 1950, eine besonders lustige Episode

So wollten es die Alliierten, aber auch den Managern des Konzerns kam es durchaus gelegen, sich in die Firmen BASF, Bayer und Hoechst aufzuspalten. Denn die drei neuen Betriebe waren viel beweglicher und gleichzeitig immer noch groß genug, um ihr jeweiliges Segment zu beherrschen.

Damit die Politik nicht störte, hatte die Chemieindustrie vorgesorgt und das zuständige Ressort im Wirtschaftsministerium gekapert. Beide Abteilungsleiter stammten aus der Chemieindustrie – und kehrten dorthin zurück, nachdem die I. G. Farben erfolgreich abgewickelt worden war.

Im September 1950 kam es zu einer besonders lustigen Episode, die wie im Brennglas zeigt, dass Wirtschaftsminister Ludwig Erhard nur eine Art Grüßaugust der Industrie war. Das Kabinett Adenauer befasste sich mit dem Thema I. G. Farben, und ein Branchenlobbyist schrieb anschließend an seine Kollegen in der Chemieindustrie: „Als der Kanzler zur Stellungnahme aufforderte, ergab sich, dass der Minister (Erhard) keinen eigenen Plan hatte und auch keine Vorarbeiten für eine solche Meinungsbildung vorlagen.“ Süffisant fährt der Bericht fort: Ein Vertreter der Chemieindustrie habe daher „in seiner Gutmütigkeit … den gewünschten Bericht diktiert“.

Auch auf den Bundestag hatte die Wirtschaft direkten Zugriff, denn für die Union war es lange selbstverständlich, Sitze im Parlament quasi an die Industrie zu verkaufen. Stets fanden sich einige BDI-Mitglieder auf den Unionslisten, und damit der Wahlkampf wie geölt funktionierte, wurden die bürgerlichen Parteien mit üppigen Geschenken bedacht. Diese Spenden liefen über die Staatsbürgerliche Vereinigung, die 1954 gegründet worden war und erst 1984 bei einer Steuerfahndung aufflog. Leider konnten die Finanzbeamten nur die Unterlagen ab 1969 sicherstellen – aber allein von 1969 bis 1980 flossen Spenden von unglaublichen 225,9 Millionen D-Mark.

Spendenaffären nie restlos aufgeklärt

Viele Spendenaffären wurden nie restlos aufgeklärt. Noch im Jahr 2000, man erinnert sich, stürzte Ex-Kanzler Kohl über Millionensummen, die teils als „jüdische Vermächtnisse“ deklariert wurden, um die dunklen Kanäle zu vertuschen. Auch der damalige CDU-Chef Wolfgang Schäuble musste zurücktreten.

Heute geht es in der Union nicht mehr ganz so dreist zu, nach allem, was man weiß, aber CDU und CSU sind noch immer korrupte Parteien. Einträglicher Lobbyismus gilt weiterhin als normal, wie nicht nur die jüngsten Skandale belegen – genauso bezeichnend ist, dass die Union hinhaltenden Widerstand gegen ein vernünftiges Lobbyregister leistet.

Am Dienstag hat sich die Große Koalition auf eine Schrumpfvariante geeinigt: Interessenvertreter müssen sich künftig in einer Liste registrieren lassen, wenn sie Kontakte zu Abgeordneten oder Ministerien pflegen wollen. Das ist zwar ein winziger Fortschritt, macht aber nicht wirklich schlauer. Denn es bleibt bei einem einzigen Eintrag in dieser Liste. Einzelkontakte hingegen werden nicht verzeichnet. Es ist also weiterhin geheim, welche politischen Verbindungen welche Lobbyisten hatten.

Wie man es richtig macht, lässt sich in den USA studieren. Dort ist im Internet bequem zu verfolgen, wen die Lobbyisten kontaktiert haben. So erfährt man etwa, dass Siemens-Emissäre im Jahr 2019 zehn Mal Kontakt zum US-Finanzministerium hatten. Diese Transparenz würde man sich auch in Deutschland wünschen.

Allerdings reicht es nicht, nur die Lobbykontakte penibel aufzulisten. Zur Transparenz gehört auch, die Ströme des Geldes zu verfolgen. Abgeordnete werden fast so üppig wie oberste Bundesrichter entlohnt. Sie sollen es nicht nötig haben, dubiose Nebeneinkünfte zu kassieren. Dieser großzügige Ansatz ist richtig – bedeutet aber auch, dass die Wähler ein Recht darauf haben, über eventuelle Nebeneinkünfte ihrer Abgeordneten detailliert informiert zu werden. Doch die Union blockiert erneut. Da liegt der Verdacht nahe, dass CDU und CSU viel zu verbergen haben.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
  • Übrigens, der Vorgänger im Wahlkreis von Herrn Doktor Nüsslein (der mit den Maskendeal) ist Ex-Finanzminister Doktor Theo Waigel.

    Dessen Sohn Doktor Christian Waigel ist doch tatsächlich Honorarkonsul von.......

    Liechtenstein!

  • Steueraufkommens



    Danke



    Erhard war als Wirtschaftsminister 50ziger Jahre so skrupellos, sich gutachterliche Tätigkeit zu Gunsten Ariseure aus unrechtmäßig erworbener Substanz der Rosenthal AG mit damals 12.000.- DM/anno zulasten eigentlichen Eigentümers Philipp Rosenthal vergüten zu lassen.

    60ziger Jahre dient Erhard, neben damaligen FDP Vorsitzenden Erich Mende in Westdeutschland, Bonn als Türöffner für IOS-Fonds Bernard Cornfeld gegen Honorar, Kleinanleger durch IOS Pleite um Erspartes zu bringen, nachdem Erhard 1962 VW Volksaktie vom Stapel ließ, damit Tausende betrogene VW Anleihe Inhaber mit versprochen aber nie erfolgter VW Käfer Auslieferung von vor 1939 zum 2. Mal entschädigungslos enteignet wurden.



    .

    Korruption umweht in Deutschland wie in Italien die Mafia marktkonformer Nimbus des Guten im Namen „Wohlstands für alle“, wenn Autor Martin Walser (*1927), anlässlich Empfang eines Literaturpreise München, dem in U-Haft einsitzenden Siemens Vorstandschef 2008 von seinem Rednerpult aus „Ein Grüß Gott“ Dankeschön und Wohlergehen zuruft, es lebe die Korruption, denn die sei der Motor die erst schaffe Wohlstand, für alle, meinte Walser. War Korruption doch bis 1997 in Deutschland für Unternehmen als Betriebskosten steuerlich absetzbar. Was umso mehr im Ausland für deutsche Exportwirtschaftsunternehmen weitergilt, weil es hierzulande kein Unternehmenstrafrecht gibt, nachdem das 1953 auf Anraten deutschen Juristentages von der CDU Adenauer Regierung als sog alliierte Siegerjustiz abgeschafft wurde. Zynisch dabei deutsche Unternehmen im Ausland nähren dort Korruption, ohne dass das Deutschland beim Global Korruptionsregister im Ranking angelastet wird, sondern Ländern im Ausland, u. a. Griechenland, wo Siemens korrumpierend unterwegs war, sich staatlicher Telekom zu bemächtigen weshalb Siemens Vorstandschef 2008 aber noch nicht einmal in U-Haft München einsaß. Soweit ich erinnere wurde Siemens Vorstandschef Verfahren durch Gerichtsdeals gegen Bußgeld eingestellt

    • @Joachim Petrick:

      AIRBUS nicht vergessen! Hat doch im Januar 2020 sage und schreibe 4 Milliarden $ an USA, UK, Frankreich und Spanien bezahlt, damit wegen massiver Korruptionschema, die über Jahrzehnte weltweit betrieben wurden, nicht mehr weiter ermittelt wird. Die deutschen Ermittlungen hatten natürlich zu nichts geführt. 4 MILLIARDEN =4.000 Millionen... von denen hat der Deutsche Staat nix bekommen,...

    • @Joachim Petrick:

      ”Jung. Abs & Pferdmenges haben Adenauer Aktien-Spekulationsschulden von über 200Tsd erlassen. Damals ein Arschvoll Geld. Kann der Mann unabhängig sein?!“ uns Ohl & Koofmich

      unterm——



      Werner Rügemer “…in Wahrheit warens noch viel mehr.



      Die Gorgonenhäupter Deutsche 🏦 Bank



      de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Josef_Abs



      &



      de.wikipedia.org/w...Robert_Pferdmenges



      Conny - zum Art 15 später Grundgesetz (Enteignung Großindustrie usw usf! 😱



      “Du Robert - machst den Vorsitz. Das müssemer mache. Das machemer aber nich!“)

      So geht das

  • Politiker sind nicht Korrupt , sie sorgen nur dafür das die die das Geld bräuchten es nicht bekommen.

  • Mal ganz abgesehen von der offensichtlichen Korruption...woher nehmen die Abgeordneten und Minister die Zeit für all die lukrativen Nebentätigkeiten? Bei den üppigen sechsstelligen Gehältern, die sie sich gönnen - und ich bezahlen muß - erwarte ich 60 Stunden Wochen und vollen Einsatz! Wenn ich Samstags einem 450 € Job nachgehen will, muß ich die Erlaubnis meines Chefs einholen! Kack Bananenrepublik.

  • Oh Mann!



    Was für ein schlechtes Timing !

    Hätte die Abstimmung nicht heute oder morgen stattfinden können ?

    Und der Satz "Korruption gehört zur DNA dieser Partei" offenbart ja noch viel mehr: Denn er bedeutet, dass das auch vererbt wird.

    Z.B. an die um 2012 gegründete Parteialternative bei der lt Wikipedia ".. spätere Funktionäre vor allem aus der „zweiten Reihe“ von CDU und FDP kamen ..."

  • Dass es die CDU/CSU mit der Redlichkeit nicht ernst nimmt, das ist ein roter Faden durch die Geschichte. Ob es Leute wie Strauss oder seine Familie im Nachgang, oder diverse Abgeordnete die schnell und völlig fragwürdig zu hohem Geldvermögen kamen, das ist doch hinlänglich bekannt. Immer wieder kam es zu sehr dubiosen Verträgen und Fragen zu diesen. Ob es nun der Deal der BRD mit der DDR war, egal, stets war die CDU/CSU mit von der Partie.

  • "Da liegt der Verdacht nahe, dass CDU und CSU viel zu verbergen haben."



    Volle zustimmung!

  • Ist das die Wirtschaftskompetenz, von der die Union und die ihr wohlgesonnenen Medien immer reden?

    • @vøid:

      Hi, hi!



      Ja, das Fragt man sich.

  • Das lässt den Begriff "Transferleistung" gleich in einem ganz neuen Licht erstrahlen ⛅

  • 0G
    01022 (Profil gelöscht)

    Leichen im Keller? Das waren alles bedauerliche Unfälle! Darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort! Verkehrsunfälle geschehen jeden Tag. Der Ltd. Oberstaatsanwalt Hillinger ist bei so einem Verkehrsunfall gestorben. Staatsregierungsamtlich festgestellt. Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit der CDU-Spendenaffäre zu tun.

    Biermösl Blosn: Am Grab (2007)

    www.youtube.com/watch?v=aaUmxpWe6Ws

  • Der Umgang der CDU und CSU mit den MdBs und MdLs, die wg. Koruption aufgeflogen sind, spricht Bände.



    Amthor lebt den Stil der Partei noch etwas ungeschickt. Aber er ist lernfähig und wird sicher in der Partei aufsteigen. Und jeder Lobbyist weiß jetzt, dass Amthor für Koruption empfänglich ist.



    Der Bundestag muss auch dringend geschrumpft werden, damit ein paar Industrievertreter rausfliegen. Denn die haben besonders bei der CSU Druck ggn. die Schrumpfung gemacht.

    • @Christian Lange:

      Tja - mit Lupara & Pumpgun kennens sich halt besser aus. Die kann ja auch jeder Depp Verbindungs&RCDSStudi usw usf bedienen. Newahr.



      Normal Schonn - 🤑 -

  • 7G
    75787 (Profil gelöscht)

    Wie anders ist es zu erklären, dass bspw. die kurzsichtigen Profitinteressen der Energie- und Automobilkonzerne sowie der Agrarlobby über den Klimaschutz gestellt werden?

    • @75787 (Profil gelöscht):

      Apropo Klimaschutz, schaut man auf electricitymap.org sieht man wo der Hammer hängt. Linke Seite runterscrollen und den morgendlichen CO2 Ausstoß mit Frankreich vergleichen!



      Wir verfrachten das 10 fache .. auweia ☻ Aber Dank "german Angst" will ja Niemand über moderne Atomkraft reden ;-(

    • @75787 (Profil gelöscht):

      Auch weil dem Großteil der Wahlberechtigten in diesem Land (könnte man wohl fast beliebig ausdehnen) ein gutes, kostengünstiges Auto, möglichst günstige Energie- und Lebensmittelpreise sowie ihre damit im Zusammenhang stehenden Arbeitsplätze wichtiger sind als der Klimaschutz.

    • @75787 (Profil gelöscht):

      Wie ist es zu erklären, dass in der Corona-Krise die industrielle Produktion nahezu ungehindert weiterlief, während andere Branchen dichtmachen mussten?

  • leider zeigen die USA auch, dass Transparenz alleine nichts nützt. dort wird weiterhin, ganz legal und in Dimensionen die hierzulande kaum vorstellbar wären, bestochen.

    siehe Wiki lobbyism in the US

    "Analyst James A. Thurber estimated that the actual number of working lobbyists was close to 100,000 and that the industry brings in $9 billion annually.[6] Wall Street spent a record $2 billion trying to influence the 2016 United States presidential election.[7][8]"

  • Sehr schön zusammengetragen :-)

  • Klare Worte. Ich frage mich nur, ob die anderen Parteien nicht ähnliche Verstrickungen haben. Ob nicht das ganze Parteiensystem korrupt ist oder zumindest korumpiert.

    • @Gondrino:

      Einer der großen politischen Philosophen wird darüber ein ganzes Kapitel in seinem unveröffentlichten Hauptwerk, Opportunismus und Repression haben: "Wie man durch den Marsch durch die Institutionen zum A**ch durch die Institutionen wird"

      Wer sich in einer Partei hochgedient hat, der hat das in aller Regel nicht durch übertriebene Gesetzestreue oder Ehrlichkeit geschafft. Ist ja klar, wer unterstützt schon den Besserwisser die bei jedem halbwegs einträglichen Geschäft mit Sprüchen wie "Ist das, was wir hier machen nicht strenggenommen Korruption" oder "..der Abgeordnete ist nur seinem Gewissen verpflichtet und an keine Überweisungeisung gebunden" nervt?

      Eben.

      Der Unterschied ist nur, in welchem Ausmaß. Und da sind CDU/CSU eben eifrig und hochprofessionell, die SPD seit Schröder ebenso. Die Bananenpartei (gestern grün, heute gelb, morgen schwarz) bewegt sich mit großen Schritten in diese Richtung, und die Linkspartei dürfte noch gut ein Jahrzehnt wählbar sein bevor die ebenfalls den Weg der Grünen gehen.

      Zu den Rechtsaussen-Parteien nur zwei Worte: Ibiza-Affäre.



      Die verkaufen ihr ganzes "Vaterland" an russische Oligarchen wenn der Preis stimmt.

    • @Gondrino:

      Dazu gibt es eine eindeutige Antwort: Nein.

      Niemand kann der kriminellen Organisation CDU in der Hinsicht das Wasser reichen. Alle außer groko wollen das register, die SPD knickt mal wieder vor den Verbrechern ein.

      Und diese Verallgemeinerung, grenzt an Whataboutism, will da jemand das Rampenlicht verschieben?

      • @Beskar:

        LOL, ja richtig, Herr Riester bekommt mehr als 100.000€ pro Vortrag bei Versicherungskonzernen und Banken, weil er der Oberblicker ist.

      • @Beskar:

        Da gibt es eine eindeutige Antwort: Jein.

        Man schaue auf die Kabinette Schröder. Da saß die Finanzindustrie mit am Kabinettstisch (Riester), und das Großkapital arbeitete eine Reform der Sozialsysteme aus (Hartz).

        Da mag kein Geld geflossen sein. Dafür ziehen dann halt andere Mechanismen. Man öffnet dem kleinen Schröder Gerd die Türen in die Eliten, und schon singt er das Lied derjenigen, deren Häppchen er isst ...

        Wie gut das funktioniert, sieht man an den Karrieren von Herrn Schröder und Herrn Fischer nach ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik.

  • Von welchem Land ist gleich der Sohn von Ex Finanzminister Theo Waigel "Honorar" - Konsul? Richtig: Liechtenstein

  • "Im September 1950 kam es zu einer besonders lustigen Episode, die wie im Brennglas zeigt, dass Wirtschaftsminister Ludwig Erhard nur eine Art Grüßaugust der Industrie war"

    Das ist wenig verwunderlich, denn es war derselbe Ludwig Erhard, dem die SS, als so ziemlich jeder Parteigenosse unterhalb von Himmler merkte, dass der Keks gegessen und das Deutsche Reich ein Futsches Reich war, den Auftrag erteilte, eine Nachkriegs-Wirtschaftsordnung zu designen, die gegen sozialistisches Teufelswerk gefeit ist.

    Und so geschah es.

  • Und solche Ganoven w(s)ollen uns durch Klima- und Impfkrise führen?

    • @Gerhard Krause:

      Wollen sie eben nicht. Bis die Krise voll zuschlägt sind die tot. Warum sollten sie sich um zukünftige Generationen kümmern? Haben die sie je bezahlt?

  • Wohl noch während Frau Herrmann diese Kolumne verfasste, wurden die Räume eines weiteren Bundestagsabgeordneter der CDU, Axel Fischer, vom Bundeskriminalamt durchsucht - wegen des Verdachts der Bestechlichkeit. Fischer soll Bestechungsgeld aus Aserbaidschan erhalten haben, um die deutsche und europäische Politik im Sinne des dortigen Regimes zu beeinflussen. „An der Quelle saß der Knabe“ (Schiller)

    www.sueddeutsche.d...rruption-1.5224688

    • @Rainer B.:

      Danke für den Hinweis!



      Karin Strenz (CDU) und Eduard Lintner (CSU) sind ebenfalls in diesen Korruptionsfall verwickelt.

      Und die Beispiele Albert Deß (CSU) und Johannes Röring (CDU) zeigen wie man Klientelpolitik der Extraklasse betreibt.

  • ja