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Schulschließung aus Sicht einer MutterIm Kopierkrieg

Caroline Rosales
Kommentar von Caroline Rosales

Homeschooling statt hingehen – klingt gut. Doch leider befindet sich die normale (Grund-)Schule noch im Zeitalter von Kreide, Tafel und Papier.

Nicht mehr zeitgemäß: Home-Old-Schooling mit Arbeitsblättern statt iPads Foto: Swen Pförtner/imago

A m ersten Tag nach den Weihnachtsferien scheitert das Homeschooling an der Witterung. Die Kisten mit den DIN-A3-Umschlägen auf dem Schulhof sind klamm. Um sie herum, dicht an dicht, Schüler.innen und Eltern, die das passende Kuvert aus Hunderten heraussuchen. Während wir (eine Mutter, drei Kinder) wenig später zu Hause die feuchten Arbeitsblätter föhnen, hören wir in den Nachrichten, dass sich nun auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine weitere Schließung von Schulen ausspricht.

Und genau hier wird es für Millionen Eltern, aber auch für kinderlose Arbeitnehmer.innen irre. Denn eins der wichtigsten Argumente für Schulschließungen war doch schließlich, dass die Personenzahl im öffentlichen Nahverkehr dezimiert und mögliche Menschenansammlungen wie an Schulen vermieden werden sollten?

Wie schon in den vergangenen Monaten prescht die Politik hier vor und lässt dabei völlig außer Acht, dass sich die normale deutsche (Grund-)Schule noch im Zeitalter von Kreide, Tafel und Papier befindet. Von der großen Digitalisierungsoffensive des Bildungssystem habe ich, und übrigens auch der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Heinz Hilgers, bislang nur aus den Medien gehört.

Die Realität sieht so aus: Morgens, halb zehn in Deutschland. Statt die Kinder morgens per Smartphone oder Laptop in den digitalen Unterricht etwa per Zoom einzuladen, stehen Hunderttausende Oberstudienrät.innen vormittags eher am Kopiergerät statt virtuell vor ihren Schüler.innen.

Es hagelt Floskeln

Digitalunterricht hätte so auch in den Achtzigern, als ich zur Schule ging, stattgefunden – per Telefon im Auge des Kopierkriegs. Dabei, so mahnen auch die Lehrerverbände, ist Präsenzunterricht (am Laptop) sowohl zur Erfüllung des Bildungsauftrages als auch unter psychosozialen Gesichtspunkten das Beste für Kinder und Jugendliche. Offenbar geschenkt.

Die bearbeiteten Aufgabenblätter sollen übrigens an unserer Grundschule im regelmäßigen Turnus ausgefüllt zurückgebracht werden. Das bedeutet wieder eine nachmittägliche Fahrt mit dem ÖPNV. Wieder volle Busse zu einer Zeit, in der Arbeitnehmer.innen systemrelevanter Berufe auf dem Heimweg sind. Dass durch die fehlenden digitalen Fortschritte an Schulen ein lebenswichtiger Effekt des Lockdowns verpufft – offenbar ebenfalls geschenkt.

Am Ende scheitert damit jede politisch geplante Lockdown-Reißbrettstrategie am Abgleich mit der Lebensrealität von Millionen deutschen Familien. Die täglichen Auswirkungen sind dabei filmreif bis tragisch: Eltern, die während ihres Zoom-Meetings die Kamera ausstellen müssen, weil sie eine Matheaufgabe erklären, einen Streit schlichten, ein Kleinkind füttern oder die Küchenrolle aus der Toilette fischen.

Eltern, die Kinder ganztags aus Verzweiflung vor den Fernseher setzen, weil der Arbeitgeber kein Verständnis für Homeschooling hat. Und Kinder, die tagsüber nicht homeschoolen, sondern auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen müssen, damit die Eltern arbeiten gehen können. Dazu hagelt es Floskeln. „Es ist für alle leichter, jetzt eine Woche länger die Schulen zuzuhaben, als sie aufzumachen und dann wieder vor Debatten zu stehen“, sagt Jens Spahn.

Mit Verlaub, Herr Minister: Sie mich auch.

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Caroline Rosales
Chefin vom Dienst
Autorin und Chefin vom Dienst bei taz.de
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85 Kommentare

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  • Kreide, Tafel und Papier sind wirklich schlimm. Wie kann man kleinen Kindern bloß etwas anderes zumuten als elektronische Geräte?

  • Wenn Arbeitgeber, so wie es die Autorin selbst erwähnt, kein Verständnis für Homeschooling haben, dann muss schnell geklärt werden, wie die Rechte für Arbeitnehmer endlich so formuliert werden, dass auch in Ausnahmesituationen Familien mit Kindern besser über die Runden kommen können.

    Im übrigen möchte ich einmal die Familien in Schutz nehmen, die zum sogen. Prekariat gezählt werden, weil diese Familien oft als Alibi für die Wohlstandsverwahrlosten benutzt werden, den Schulunterricht unter allen Umständen aufrecht zu erhalten.



    Bis Corona hat sich kaum jemand mit der Situation der Kinder beschäftigt, die per se von unserem Bildungssystem benachteiligt werden.

  • Klasse Frau Rosales, auf den Punkt gebracht

  • "Die Frage ist, um wieviele Menschenkeben es geht."

    Es sind aktuell 38.000 Coronatote in DE.



    Und ich halte es für perfide, daraus einen Gegensatz von H4 vs. Coronatote zu machen.

    Wenn 38.000 Tote für Sie noch nicht zu viele sind und sie da eine Zahl haben wollen, ab wie vielen Toten Sie dazu bereit wären die Ansteckungen unter und Verbreitung von Corona durch Kindern zu verhindern, dann müssen Sie den Mut haben, diese Zahl auch selber zu nennen.

  • Ich finde es interessant, dass auch in der taz alle der Meinung zu sein scheinen, dass zwar die Schulen geschlossen werden müssen, aber niemand die Frage stellt, warum Maschinenbau und Autoindustrie ungehindert weiter produzieren, warum auf den Baustellen - dicht an dicht - weiter gewerkelt werden kann.



    Ist das Virus schulaktiv und macht Produktion und Handwerk einen Bogen?

  • Der Artikel spiegelt nicht die reale Wirklichkeit der Mehtrheit wieder. Ich meiner Familie haben wir eine Menge Kinder im alter von 2-16 Jahren , die entweder am tifsten Niederrhein, Düsseldorf, Köln oder Bergisch Gladbach zur Schule und auch zu Grundschule gehen.

    Meine Erkenntnis hier ist, dass gerade die Grundschulen gut ausgestatet sind. Durch die nicht notwendige Differenzierung und somit einheitlichen Stoff, fällt es eher leichter. Die digitale Affinität war auch schon vor Corona vorhanden, wurde nur stark forciert.

    Rumgejammer wie dieser weinerliche Artikel nützt noiemandem.

    Aber. Kinder aus funktionierenden Kontexten engagierte Lehrer vorausgesetzt kommen damit klar, alle ohne perfekte Rahmenbedingungen werden zusehends abhgehängt. Das ist in der Tat Besorgniserregend.

  • @Nina Janovich: Die Studienlage ist sehr unterschiedlich.



    Grundsätzlich ist klar, dass Kinder & junge Erwachsene bis 21 einen sehr milden Verlauf mit sehr wenig Symtpomen haben:



    www.nytimes.com/20...ildren-immune.html



    Auch die Studienlage bzgl. der asymptomatischen Weitergabe ist unklar:



    www.nature.com/art...67-020-19802-w.pdf



    Dass die Studie oben Recht haben könnte zeigt auch das aktuelle RKI Bulletin in dem Schulen/Kigas kaum eine Rolle im Infektionsumfeld spielen:



    www.rki.de/DE/Cont...ob=publicationFile



    Seite 10 Abbildung 6.



    Summa summarum: dass Kiga & Schulen mehr als andere Begegnungsstätten zum Infektionsgeschehen beitragen ist nicht bewiesen.



    Dass das Aussetzen von Präsenzunterricht vor allem in den unteren Klassen den Kindern schadet schon. Dass Kleinkind Betreuung & Berufstätigkeit nicht zusammengehen auch.



    Also: Schulen & Kindergärten wieder auf und schützt endlich die Altenheime in einer professionellen Art & Weise.

    • @Sarah Maier:

      Jeder findet Studien und Artikel, die seine Meinung zumindest teilweise wiedergeben. Man kann man seriösen Quellen das Gegenteil zeigen.

    • @Sarah Maier:

      "Summa summarum: dass Kiga & Schulen mehr als andere Begegnungsstätten zum Infektionsgeschehen beitragen ist nicht bewiesen."

      Zum Öffnen müsste man aber beweisen, dass sie nicht zum Infektionsgeschehen beitragen. Dazu fehlen schlicht die Daten. Unter der Abbildung 6 steht nämlich recht deutlich:

      "In Abbildung 6 sind alle COVID-19 Fälle dargestellt, die Ausbruchsgeschehen zugeordnet wurden. Nur



      etwa ein Fünftel der insgesamt gemeldeten COVID-19 Fälle kann einem Ausbruch zugeordnet werden



      und damit fehlen für eine Vielzahl der Fälle Informationen zur Infektionsquelle."

      Man kann also durchaus zu Recht kritisieren, dass Unternehmen ect. von den Schließungen ausgenommen werden. Ein Argument dafür, die Schulen und Kitas zu öffnen - also noch weniger zu tun - ist es aber nicht.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Leider kann ich Ihrer Argumentation nicht folgen: Warum muss man bei so elementaren Dingen wie Schul/Kindergartenschliessungen "beweisen", dass diese NICHT zum Infektionsgeschehen beitragen?



        Solche tiefen Eingriffe kann man nur durchführen wenn man Schulen/Kigaschließungen klar als TREIBER der Pandemie identifiziert hat. Das ist nicht der Fall. Denn ansonsten ist die Medizin (Lockdown) schlimmer als die Krankheit.

        • @Sarah Maier:

          "Warum muss man bei so elementaren Dingen wie Schul/Kindergartenschliessungen "beweisen", dass diese NICHT zum Infektionsgeschehen beitragen?"

          Weil es logisch ist, dass dort, wo sich viele Menschen treffen, gute Bedingungen für Virenübertagungen herrschen. Wer etwas anderes behauptet, möge bitte belastbare Beweise vorlegen.

          "TREIBER der Pandemie"

          ...sind erst mal alle Orte, an denen Übertragungen erfolgen können. Das ist reine Naturwissenschaft. Viren ist es nämlich egal, was am Gebäude dran steht. Sie können nicht lesen.

  • Was sollen denn Digitalisierung in Coronazeiten bringen? Die vernünftig normal ausgestatteten Familien und Lehrer haben es doch eh schon, abgesehen davon dass man damit ein wenig Eltern-Lehrer-Kommunikation machen und ein paar Spielchen mit den Kleinen machen kann.

    Unterricht, Betreuung, soziale Kompetenzen = Null!

    Richtige Probleme haben die abgehängten Kinder, deren Eltern kaum mit dem Zeug umgehen können.

    Für die ist LOCKDOWN FURCHTBAR, was noch lange nicht heißt, dass sie es (jetzt) merken.

    Deren Entwicklung wird nachhaltig gestört durch den Wegfall der normalen sozialen Beziehungen, der positiven sozialen Kontrolle (z.B. vor häuslicher Gewalt aber auch in vielen Verhaltensfragen), der körperlichen Betätigung usw.

    • @Robert Dietrich:

      Es stimmt. Corona fördert viele Defizite in unserer Gesellschaft zu Tage. Das ändert aber nichts daran, dass wir Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Virus ergreifen müssen.

      Denn noch furchtbarer als der (sehr milde) Lockdown sind Tod, dauerhafte Schäden und Trauer um verstorbene Angehörige.

  • Voll ins Schwarze getroffen.

  • Vielleicht sollte man die ganze Schule gerade in der Grundschule nicht zu verbissen sehen. Ich würde jedenfalls in keinen Bus steigen, um Aufgaben zu holen oder zu bringen. Es gibt die Lehrbücher und letztlich geht es ums Lesen, Schreiben, Rechnen. Lasst die Kinder halt lesen, mit einem Computerspiel rechnen und ab und an einen Brief schreiben. Wer dann das Schuljahr wiederholen muss, macht das halt. Ich wette, Kinder von Taz-Lesern können hinterher eher springen. Vielleicht könnte man den Lehrern sogar anbieten ein weiteres Kind zu betreuen oder die Lehrer kümmern sich um die telefonisch, die keine Hilfe zuhause haben. Große, die auf Kleine aufpassen erwerben Sozialkompetenz und wenn sie dann noch vorlesen ... . Und wenn es gar nicht mehr geht, mal einige Bilder von Moria ansehen, dann ist hier alles nicht mehr so schlimm. Ggf. hilft ja auch ein Gespräch mit dem Lehrer, meine Freundinnen fahren jedenfalls ihre Aufgaben aus und drehen ständig kleine Erklärvideos.

  • Man kann es einfach nicht allen recht machen.



    Überwiegend gibt es Beschwerden, dass die armen Kinder so viel am PC sitzen müssen, dass die Server überlastet sind und die Lehrer nichts tun.



    Und diese Mutter beschwert sich, dass die Kinder nicht digital arbeiten können und die Lehrer so viel mit Kopieren beschäftigt sind.



    Und wenn es mal irgendwo halb/halb geregelt wird, kommen sicher Beschwerden, warum man sich nicht mal für digital oder analog entscheiden kann.

    Also: Bitte mal akzeptieren, dass jede Variante ihre Vor- und Nachteile hat.

    Ach ja, zum Zoom-Wunsch: Das wurde - zumindest in HH - von "ganz oben" aus Datenschutzgründen verboten, auch wenn wohl die meisten Lehrer Zoom deutlich lieber nutzen würden als die unbrauchbaren zulässigen Alternativen.

  • Ich habe zwei Kinder im Grundschulalter. Was ich während der Schulschließungen an Unfähigkeit, Unflexibilität der Lehrkräfte erfahren durfte ist schon erschreckend. Ganz zu Anfang der ersten Schließung brachte uns ein wenig motivierter Lehrer kopierte Arbeitsblätter, als ich ihn darauf ansprach wie denn die Strategie bzw. das Konzept der Schule für die Zukunft ausehe, wurde nur mit den Schultern gezuckt, die Schule sei nicht für digitalen Unterricht ausgerüstet usw. und er habe ja gar keine Ahnung von der Technik. Zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass die Schulen länger geschlossen bleiben. Nach einigen Tagen fragte ich nochmal nach wie es weitergeht, da ja keinerlei neue Inhalte vermittelt wurden sondern nur Übungen, ständige Wiederholungen per Arbeitsblatt, aber auch da kam nichts. Irgendwann dann ein zaghafter Versuch sich per Video Call mit den Kindern zu treffen. Ich sage Euch, ein heilloses Chaos. Nach drei Terminen haben wir es dann gelassen. Die Lehrkräfte völlig überfordert und unorganisiert. Ich frage mich wie die Ihren "normalen" Unterricht organisieren, wenn das auch so läuft, na dann gute Nacht... Selbst wenn die digitalen Möglichkeiten nicht direkt im Unterricht eingesetzt würden, könnte man sich doch wenigstens mit den digitalen Möglichkeiten für Organisation und Vorbereitung auseinandersetzen. Das spart, richtig angewendet, viel Zeit und Arbeit. Ich bin davon ausgegangen, das die Lehrkräfte von heute schon so weit sind. Aber nein, da wird kopiert wie in den 70, 80ern. Ich will hier weiß Gott nicht alle Lehrer über einen Kamm scheren, es soll Lehrer und Schulen geben die das besser machen. Aber das sind meine bisherigen Erlebnisse. Und nun geht der ganze Quark wieder los. Es war abzusehen was da kommt, Ämter, Schulleiter und Lehrer haben wieder mal die Ferien genossen und immernoch kein Konzept. Die Verantwortung schön auf Eltern und Kinder abwälzen. Schuld sind natürlich immer die Politiker. Ich freue mich schon auf die Zettelflut...

    • @Rintilagu:

      Seltsam.



      Ich bin Grundschullehrerin der fast schon älteren Generation und habe verstädlicherweise nicht den besten know how in Sachen digitale Arbeit.

      Der erste Lockdown kam relativ plötzlich, die Situation war für alle neu, auch für unsere Schulleitung, und diese vertraute uns einfach, ließ uns ohne besondere Anweisungen ziehen.



      Ich weiß nicht, ob unsere Schule zu den top ausgerüsteten zählt oder eher nicht, aber diese Schule brauchte ich in der distanziellen Zeit gar nicht.

      Ich selbst besitze "nur" ein einfaches 350€-Notebook und ein 8 Jahre altes smartphone.

      Ich saß zwei Monate zu Hause am Computer und suchte, versuchte, probierte, erstellte, verschickte, machte Tonaufnahmen, Kurzvideos, scannte, lernte, PDFs zu korrigieren, Lernsequenzen mit Bildern, Interaktive Fragebögen, alles Sachen, die ich noch nie gemacht hatte, weil ich im Grunde Computer und Technik vom Typ her gar nicht mag.



      Ich habe oft google gefragt.

      Ich habe in den zwei oder fast drei Monaten keine einzige Kopie gemacht, ich glaube sogar keinen einzige Ausdruck.



      (Ich hätte es aber natürlich gemacht, wenn Familien keinen Drucker gehabt hätten ; da hatte ich Glück).

      Aber es funktionierte, die Kinder haben aktiv mitgemacht, arbeiteten sogar viel.



      Ich konnte sogar ziemlich bald nach der Wiederöffnung einige Schultests machen, die gar nicht schlecht ausfielen.

      Ich verstehe nicht, wie "Ich kenne mich damit nicht aus" gelten kann.

      Ich war oder bin eine Informatik-Idiotin, die die Digilatechnologie nicht mag, und ich konnte "irgendwie" alles machen.



      Ich bin mittelintelligent, also so schwer kann es nicht sein.



      Sehr viel können muss man da nicht.



      Einfach probieren !

      Zugegeben, eine schöne Erinnerung ist diese Zeit für mich wahrlich nicht ! Und ich hatte am Schluss Augenringe bis zum Boden.

      Schön wäre es, wenn jede Familie einen Drucker hätte, und einen Computer oder Smartphone.



      Ab 40 € gibt es funktionnelle Drucker.

      Es ist schade, dass es manchmal daran scheitert.

      Schönen gruß

    • @Rintilagu:

      Die Lehrer (zumindest in S-H und ich gehe davon aus, dass es in anderen Bundesländern nicht viel anders aussieht) werden noch heute für die Arbeit mit dem Kopierer ausgebildet und nicht den digitalen Unterricht. Das weiß ich sehr genau, da ein Person in meinem Haushalt mitten in dieser Ausbildung steckt.

      Leider ist es tatsächlich so, dass viele Lehrkräfte nicht dazu in der Lage sind ihren Unterricht digital durchzuführen, da es ihnen nie jemand gezeigt und oftmals auch einfach die Werkzeuge fehlen. An unserer Schule gibt es nur zwei Internetanschlüsse. Einen für die Direktorin und einen für die Sekretärin. In den Klassenräumen gibt es selbstverständlich keine Computer und auch von WLan kann man nur träumen. Eine Software, die auch offiziell benutzt werden darf, gibt es nicht und wäre auch schwer einzusetzen, da es keine Dienstgeräte (Handy, Laptop) für die Lehrkräfte gibt, auf denen diese installiert werden könnten. Auf privaten Geräten befinden sich häufig dutzende oder hunderte Programme, die datenschutzrechtlich zumindest fragwürdig sind und die Nutzung damit eigentlich unmöglich machen. Es gibt ja nicht einmal offizielle E-Mailkonten für die Lehrer, über die man auch ganz offiziell mit Eltern kommunizieren darf.

      Die meisten Lehrkräfte tun, was sie können und befinden sich dabei schon mal mindestens in einer (datenschutz) rechtlichen Grauzone. An unserer Schule gab es jetzt nach den ersten paar Tagen schon Beschwerden einiger Eltern, dass sie nicht gut finden, dass die Kinder so viel am Computer sitzen. Wie schon jemand weiter oben geschrieben hat, kann man es leider nicht allen recht machen. Was ich wirklich erschreckend finde und was mich hauch sehr ärgert ist, dass man das Gefühl hat, dass nach fast einem Jahr Pandemie sich so gut wie nichts geändert hat.



      Das Einzige, was im Sommer verbessert wurde, sind die Fenster, die jetzt wieder geöffnet werden können. (Die waren vorher fixiert, damit man sie nicht öffnen kann. Im Erdgeschoss wohlgemerkt.)

  • Bei uns beschweren sich die Eltern, dass zuhause gar nicht die digitalen Möglichkeiten vorhanden sind. Viele haben weder Drucker noch Scanner. Und Aufgaben werden nicht eingeschickt, weil zuhause niemand weiß, wie man ein Foto per Handy an eine Email anhängt. Oft ist gar kein Computer vorhanden. Wie es die Schulen auch machen, es hagelt Brandbriefe von erbosten Eltern.

    • @telejoshi:

      Einen korrekten Drucker kostet 40 €.



      Dieses mal habe ich mir gesagt, dass wenn nicht mehr, als 3 Familien keinen drucker haben, ich ihnen einen schenken werde. Denn ich hasse kopieren. (Computerarbeit auch, aber der eigentliche Lehrerjob, im Kontakt mit den Kindern, den gibt es zur Zeit nicht, also muss man e anders machen).

      Natürlich löst es nicht das Problem, wenn dieser ist, dass zu Hause niemand diese Geräte bedienen kann.



      (Was ich übrigens sehr gut verstehe, da ich mich zwischen effizient und technisch-idiootisch bewege. )

      In 10 Jahren würde es dieses Problem nicht geben, da die neue Generation in der digitalen welt aufwächst.

      Ein ziemlich

      • @Parismunich:

        "In 10 Jahren würde es dieses Problem nicht geben, da die neue Generation in der digitalen welt aufwächst."

        In D offensichtlich nicht :-)

  • Was möchte den Frau Rosales?

    Wie wäre es mal mit einem konstruktiven Gegenvorschlag, der kurzfristig umsetzbar ist und nicht darin endet Schulen wieder aufzumachen, weil das ja ach so wichtig ist?

    • @Jan Michael:

      Sehe ich auch so. Überhaupt: Das ganze Gejammere habe ich satt. Es fehlt an der Fähigkeit, sich einfach mal zusammenzureißen: Blood, sweat and tears sind gefragt. Homeoffice ach so schwer? Ich habe, als meine Tochter klein war, Arztbriefe diktiert, während Sie mir immer und immer wieder die Schuhe an- und auszog. Eines ihrer ersten Wörter war: "Absatz". Homeschooling ach so kompliziert: Es war doch den ganzen Sommer Zeit, sich vorzubereiten! Zur Not muss es eben heißen: Heute werden die Seiten 17 - 19 des Lehrbuchs durchgearbeitet. Kommunikation, wenn es nicht anders geht, eben per Post! Da die Grundschulen i. d. Regel fußläufig erreichbar sind, was ist so kompliziert daran, da eben mal nach der Arbeit hinzufahren? Lehrer ach so überfordert mit IT? Ich hatte genau eine Nacht Zeit, Mitarbeiter auf Homeoffice umzustellen, Patientenströme coronagerecht zu kanalisieren, und nein, ich bin kein Informatiker. Da müssten doch die Sommermonate zur Vorbereitung gereicht haben? Wir werden zur Jammerrepublik. Wer jetzt mal konstruktive Problemlösungen in Szene setzen soll, sind immer "die anderen". Wie wäre es damit, einmal den eigenen Verstand einzuschalten und sich selbst einmal Lösungen für die individuelle Problematik zu überlegen? Machen statt Jammern ist das Gebot der Stunde!

    • @Jan Michael:

      Was Frau Rosales möchte kann ich nicht sagen - aber als alleinerziehender Vater - mit einer 42,5h Woche - eines 11 jährigen Gymnasiasten kann ich sagen was ich möchte:



      - Unterricht der nicht nur aus kopierten und von mir ausgedruckten Aufgaben besteht, sondern eine wirkliche Betreuung und Unterstützung der Schüler und damit auch der Eltern!



      Das es anders geht sehe ich an der Tochter einer Freundin - gleicher Jahrgang wie mein Sohn, allerdings auf einer privaten Schule.



      Schon Anfang April beim ersten Lockdown wurde umgestellt auf wirklich digitalen Unterricht. Präsenzpflicht am Computer, Gruppenarbeit in eigen Chat-Räumen, Referate im Klassenverbund, direkte Erreichbarkeit der Lehrer während des Online-Unterrichts und wöchentliches Feedback an die Schüler und die Eltern.



      Es geht also! Schelm ist wer sich böses dabei denkt dass es eine private Schule ist.



      Wenn nun der Vorsitzende des Lehrerverbandes den "Schwarzen Peter" an die Politiker sendet geht das aus meiner Sicht an den Pflichten vorbei.



      Fangt endlich an in Lösungen zu denken nicht in Schuld und Versäumnissen! Schaut was in diesem Land funktioniert und kopiert es.



      Und noch zum Abschluss: 50% einer Lösung sind noch immer 50% mehr als NICHTS!

  • Es ist zwar interessant eine rein emotionale undifferenzierte Darstellung der Wirklichkeit an manchen Schulen zu "hören", doch wirklich positiv hilfreich ist es nicht. Der Gesundheitsminister ist für die Gesundheit der Bürger verantwortlich, das ist sein Auftrag. Versagt haben, wenn man das so überspitzt ausdrücken möchte, die Bildungsministerinnen, die es nicht verstanden haben, den Sommer für digitale Upgrades und Planung des digitalen Unterrichts zu nutzen. Überraschend kam die Herbstwelle der Infektionen, vor allem nach dem sommerlichen Reisebetrieb, für keinen Menschen, der lesen und denken kann. Wenn Bildungsministerinnen sich jetzt mit vorgeschobenen Argumenten exkulpieren wollen, dann ist das erbärmlich und geht zu Lasten der Kinder, der Eltern und gefährdet die Großeltern in unverantwortlicher Weise.

  • Ja, Homeschooling ist anstrengend. Was ich jedoch schlimmer finde ist, was die Fr Eisenmann in BaWü macht.



    Ich bin beides, Lehrer und Vater zweier Kinder (Grundschule und Weiterführende) Ein klarer Lockdown mit ordentliches Blättern, digitaler Rückmeldung und Lehrfilmen und gelegentlichem Videounterricht bzw. Telefonaten mit der Lehrerin sind absolut machbar.



    Selbstverständlich braucht es ein Konzept für die Kinder, deren Eltern arbeiten MÜSSEN und genauso die Kinder deren Eltern sich nicht für die Schulleistungen ihrer Kids interessieren oder ihnen nicht helfen können.



    Aber nun zu meinem Problem mit der Kultusministerin; Ihr Verhalten gegenüber Lehrer*innen, Eltern und Schulleitungen ist widerlich.



    Es ist doch für jeden, der in Mathe eine bessere Note als 4 hatte absehbar, dass die Infektionszahlen in astronomischer Höhe sind, auch wenn heute "nur" bei 26.000 sind. Die Schulen werden in BaWü nur eine Woche geschlossen um garantiert weitere zwei Wochen geschlossen zu bleiben. Es ist für die Organisation der Schule viel einfacher von vorneherein zu wissen, dass man sich auf drei Wochen einstellen muss. Unser Schulleiter musste in diesem Jahr unendlich oft alle mühevoll ausgearbeiteten Pläne über den Haufen werfen, Lehrer*innen und Kinder müssen sich dem überhöhten Risiko aussetzen... so bekommen wir die Situation nie in den Griff. Unter allen Briefen, die Fr. Doktor E. schickt stehen nette Grüße an die Lehrkräfte, diese empfinde ich inzwischen als Beleidigung für alle Lehrkräfte und Eltern.

  • Wie wäre es, wenn die Schüler ihre Lernpakete mit der Post bekommen würden? Ich wäre selbst sehr froh darüber. Drucke für jedes Kind ca. 20 PDF aus. Das alles kostet sehr viel Nerven und Zeit. Viele Eltern trauen sich nicht das anzusprechen bzw. nur hinter vorgehaltener Hand. Und was ist mit der CoronaWarn App. Diese wird einfach nicht weiterentwickelt. Ständige Lockdowns sind auch keine Lösung.

    • @Chris278:

      ...und mal an Großfamilien gedacht, mit wenig Geld?!

  • .. und das alles auf einem von anfang an sehr zweifelhaft geplantem Testverfahren das von Haus aus schon mal zu 50 % ausscheidet. Der Rest von 50% ist dann immer noch äusserst fragwürdig. Gehts hier um Gesundheit?

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Online Unterricht ist aber leider auch keine durchgängig praktikabel Lösung. Zwei Kinder im Zoom live stream und mindestens ein Elternteil im Home Office, und das alles mit einer 2Mbit/s Leitung? Viel Erfolg. Dann haben diese Kinder garnix mehr. Dann lieber Arbeitsblätter per Mail.

  • Die Schulen müssen zubleiben, alles andere wäre epidemiologisch völlig unterverantwortlich. Dass deutsche Schulen seit Jahrzehnten generell Dritte-Welt- Zonen sind, nicht ur was die überhypte Digitalisirung betrifft, sondern grundlegende Ausstattung, Personalschlüssel etc. pp., rächt sich jetzt leider vehement. Und man schaut halt leider zu wenig über den Tellerrand. Im australischen Outback gibt es seit Jahrzehnten die School of Air - erst per CB-Funk / radio, inzwischen mit Beitbandinternet. Warum nicht auch Radio und TV nutzen, etwas für Schreibübungen? Es ist vieles im Argen, aber nur jammern bringt auch nix. Seid kreativ und - ja - fordert von der Politik adäquate Hilfen, gerade für die ganz ohne Ressourcen.

  • Was für ein dummer Artikel. Schriftsprachenerwerb erfolgt nicht über die Computertastatur, sondern über das Schreiben mit Füller auf Papier. Informieren sie sich mal ... Grundschulen haben ihr Einzugsgebiet im Wohnbezirk. Warum müssen sie den ÖPNV benutzen? Haben Sie kein Fahrrad? Bewegung an der frischen Luft????? schon mal gehört? Das Problem sind wohl die Arbeitgeber die, wie sie behaupten nicht mitziehen - da besteht wohl Reglungsbedarf bei diesen Arbeitgebern ...Es gibt übrigens auch Lohnersatzleistungen, die für diese Zeit in Anspruch genommen werden können. Informieren Sie sich (zum Zweiten).! Kinder sind genauso infektiös wie Erwachsene - in Egland ist die Zahl der infizierten Kinder HÖHER als bei den Erwachsenen (informieren Sie sich)! Die Kinder tragen die Infektionen in ihre Familien, die Angehörigen können sich nicht schützen - schon mal darüber nachgedacht? Ich fasse es nicht.

    • @marusja meyer:

      Grundschulen haben mitnichten ihr Einzugsgebiet im Wohnbezirk, das war früher mal so.



      Lohnersatzleistungen sind 67 % des Nettos - bei vielen Menschen reicht das leider nicht. Zudem ist die Beantragung relativ aufwändig und das Geld kommt verzögert.



      Es gibt durchaus viele Arbeitsplätze an denen es nicht ohne weiteres möglich ist zuhause zu bleiben - vielleicht haben ja auch mehr als nur ein Mensch ein Kind zu betreuen.



      Die Geschichte aus England ist von einem Arzt verbreitet worden, einige andere haben es explizit dementiert.

      Der geneigte Leser Ihrer Replik fragt sich, auf wessen Seite das Informationsdefizit liegt.



      Und ich frage mich, ob Sie selber Kinder haben - ich glaube nicht.

    • @marusja meyer:

      "Grundschulen haben ihr Einzugsgebiet im Wohnbezirk." Ah ja. Sagen Sie das mal all den Menschen, die nicht in einer Stadt, sondern in einem Dorf leben. Meine Grundschule war drei Dörfer weiter, da musste man mit dem ÖPNV fahren. Außerdem kann es auch sein, dass eine Grundschule schon voll ist und man deswegen in eine andere muss.

    • @marusja meyer:

      Sie scheinen nicht darüber nachgedacht zu haben, dass die Schule für Kinder das Äquivalent zur Arbeit des Erwachsenen ist. Wir haben auch nicht alle Arbeitsstellen geschlossen, also warum alle Schulen? Weil Bildung nicht so wichtig ist?

      Ich verstehe durchaus, dass das Infektionsgeschehen ein Problem ist, aber im aktuellen Fall verschlechtern wir die Zukunftsaussichten der zukünftigen Generation, während wir die aktuellen "Leistungsträger" (Eltern, Lehrer, Kollegen) zusätzlich unter Druck setzen und das alles, obwohl in Schulen durchaus AHA-Konzepte bestehen. Es wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen und den Salat haben wir erst in den nächsten Jahren, wenn Corona längst Geschichte ist.

  • Früher gab es mal den Schulfunk. Nachmittags, nach Schulschluss. Den habe ich immer gerne gehört und auch einiges dabei gelernt. Wäre doch auch eine von vielen (ergänzenden) Möglichkeiten, Lernen zu ermöglichen.

  • Empfehlung: Dieses Video vom RC3, "Rückblick auf ein turbulentes Jahr digitale Schule", von einem Lehrer (und Nerd) -- media.ccc.de/v/rc3...hr_digitale_schule



    Geht nicht um Grundschulen, aber viele beachtenswerte Punkte.

    PS: Wieso muss für den Grundschulbesuch eigentlich der ÖPNV bemüht werden? Dachte, die seien weitgehend immer in Laufnähe...

    • @sponor:

      Liebe*r Sponor:



      "PS: Wieso muss für den Grundschulbesuch eigentlich der ÖPNV bemüht werden? Dachte, die seien weitgehend immer in Laufnähe..."

      Hey, der Witz ist super!!!!



      Bei uns im Dorf müssen die Kinder bis zu 45 Minuten im Bus sitzen, bis sie an der Grundschule oder Zuhause sind.

  • Au Backe. "Doch leider befindet sich die normale (Grund-)Schule noch im Zeitalter von Kreide, Tafel und Papier" Aber auch alles Schöne aus der Schulzeit soll auch noch weg.

  • Merkwürdig, wie die Autorin hier Dinge vermischt.

    Die eklatanten Versäumnisse unserer Bundes- und Landesregierungen bei der Modernisierung des Schulwesens sind einem Virus aber völlig schnuppe. Es nutzt jede Gelegenheit. Und natürlich werden die Gelegenheiten für das Virus durch die Schulschließungen geringer. Auch wenn es teilweise groteske Methoden der Aufgabenverteilung gibt. Man kann nämlich erwarten, dass sich Eltern, die ab und zu auf den Schulhof müssen, vernünftiger verhalten, als Grundschüler.

  • "Mit Verlaub, Herr Minister: Sie mich auch."

    Mit Verlaub. In Bremen sind die Senatorinnen Frau Bogedan (SPD) für die Bildungspolitik und Frau Bernhard (Linkspartei) für die Gesundheitspolitik hoheitlich verantwortlich. Beides ist keine Bundespolitik. Das kann man auch wissen ohne eine Schule besucht zu haben.

  • Inzidenzzahlen um die 500, volle Intensivstationen, jeden Tag hunderte Coronatote und immer noch Eltern, die nicht realisieren, dass ihre Kleinen als Infizierende massive dabei mitmischen.

    • @Rudolf Fissner:

      Massiv? In unserer Schule gab es bisher 3 bestätigte Fälle. In allen 3 Fällen kam das Virus über eine erwachsene Person in die Schule. In allen 3 Fällen durften alle Kinder in Quarantäne und sich testen lassen. In genau einem Fall wurde ein Kind angesteckt. Das nenne ich nicht massiv.

      • @Croacker:

        Mal ein Beispiel zur Corona-Situation an Grundschulen:



        wir wohnen in einem kleinen Dorf in Oberbayern. Die Grundschulklasse meines mittleren Sohnes umfasst ca. 17 Kinder. Davon hatten kürzlich 3 Kinder Corona und haben sich offensichtlich auch gegenseitig angesteckt. Das sind fast 18%. Das Kind, dass die Infektion in die Klasse getragen hat, hat sich übrigens bei seinem kleinen Geschwisterkind angesteckt, dass sich wiederum im Kindergarten angesteckt hat....

        Ich selbst bin eigentlich Kinderarzt, arbeite aber jetzt in einem anderen Fachbereich und habe viel mit erwachsenen Corona Patienten zu tun. Hab kürzlich mit einer Kollegin aus einer Kinderarztpraxis bzgl Corona telefoniert: Sie testen dort die Kinder mit grippalen Symptomen zunächst gar nicht auf Corona, das machen sie erst wenn ein erwachsenes Familienmitglied an Corona erkrankt ist.



        Kein Wunder also, dass so wenige Infektionen bei Kindern nachgewiesen werden, wenn sogar symptomatische Kinder nicht getestet werden und die meisten Verläufe bei Kinder asymptomatisch sind....

    • @Rudolf Fissner:

      Was schlagen sie vor, wer die Kinder von berufstätigen Eltern betreuen soll?

      • @Ruediger:

        Es gibt Lohnersatzleistungen lieber Herr Fissner. Das wird wohl bis Ende Januar möglich sein. Je strenger desto besser. Die jetzige Situation ist ein Ergebnis des zu späten Lockdowns. Die Zahlen müssen so weit runter, wie die Wissenschaft dies seit einem halben Jahr empfiehlt. Dann Wechselunterricht!

        • @marusja meyer:

          Lohnersatzleistung von 67%...das ist ein WITZ! Könnte ich auf 33% meines Gehaltes verzichten, würde ich um 33% weniger arbeiten.



          Ganz einfach.

      • @Ruediger:

        Ist mir ehrlich gesagt wumpe. Ich halte das Überleben von Menschen für vorrangig.

        • @Rudolf Fissner:

          Warum sind Sie dann nicht dafür, den öffentlichen Nahverkehr dicht zu machen? In Schulen können Sie Infektionsketten in Minuten nachvollziehen. Im öffentlichen Nahverkehr auch in Tagen nicht.

        • @Rudolf Fissner:

          Das Überleben von Menschen ist wichtig, aber es ist nicht "vorrangig um jeden Preis". Denn nicht jeder teilt die Einschätzung, dass ein möglichst langes Leben das beste ist. Einige hätten evtl. lieber ein kürzeres Leben, welches einen lebenswerteren Inhalt hat.

          • @Croacker:

            Ähm echt jezt? Eine Versetzung in die 6. Klasse ist wichtiger Menschenleben

            • @Rudolf Fissner:

              Die Frage ist, um wieviele Menschenkeben es geht. Das mag zynisch sein, aber Sie handeln genauso. Wieviel Geld spenden Sie? Alles bis zum Hartz-4 Satz? Haben Sie schon mal eine Sache gekauft, die Sie nicht gebraucht haben? Ja? Wieviele Menschenleben hätten Sie mir dieser nutzlosen Ausgabe retten können? Absolute Positionen sind selten richtig und treffen nie die Realität.

  • Also es gibt auch Grundschulkinder, bei denen das tatsächlich digital klappt, es kommt eben doch immer sehr auf das Personal an. Liebe Grüße aus dem Coronahotspot Sachsen

    • @wirklich?:

      Kann mir mal jemand erklären, warum uns all die Zeit erklärt wurde, dass Kinder nicht am PC sitzen sollen und nun plötzlich digitales Lernen an eben diesen kein Problem mehr ist?

    • @wirklich?:

      Stimmt. Mit Lernsax gab es zwar auch immer mal Probleme, aber die Plattform war schon lange vor Corona verfügbar.



      Wir haben ein Kind in der vierten Klassen und diese Woche gibt es jeden Tag ein oder zwei Onlinestunden (Deutsch, Englisch, Mathe). Die funktionieren auch problemlos. Zusätzlich gibt es natürlich auch Aufgaben, die die Schüler selbstständig durcharbeiten müssen. Die haben die Eltern dann einzuscannen oder zu fotografieren und per Lernsax an den Lehrer zu schicken. Präsenzunterricht wäre uns auch lieber, aber besser so, als nichts lernen.

  • 0G
    02881 (Profil gelöscht)

    Bei den sehr unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten der verschiedenen Familien kann ein einheitlicher digitaler Unterricht nur scheitern. Oder was wäre denn der kleinste gemeinsame Nenner wenn manche Familien nicht mal über eine okaye WiFi-Verbindung verfügen? Und wollen Sie etwa Zweitklässeler am Smartphone unterrichten?

    Ich fand toll das in manchen afrikanischen Ländern jetzt während Corona der Unterricht übers Radio stattfindet. Daran (und für was gibt es öffentlich rechtliche, auch regionale, Sender?) hat hier noch überhaupt niemand gedacht.

    Noch eines: Ich kann das Dissen von Tafel und Kreide nicht mehr hören! Oder wie zaubern Sie eine farbige vier Meter lange Sachgrafik (in Bild und Text) mitten ins Klassenzimmer? Auf dem Whiteboard oder Screen?

  • Fortsetzung:



    Das eigentliche Problem sehe ich bei bei den digitalen Aufgaben wie bei bei den Arbeitsblättern im Rücklauf zur Schule. Damit das Lernen funktioniert, muss die Lehrkraft wissen wo die Schüler stehen, damit sie entsprechend unterstützen kann. Dies erfordert dann eigentlich wieder die Videokonferenz oder alternativ ein Telefongespräch.

    Der analoge Rücklauf der Arbeitsblätter oder auch Hefte der Schüler in die Schule ist mit den im Artikel beschriebenen Problemen verbunden und der digitale Rücklauf erfordert die von StadtLandMensch in seinem Kommentar beschriebene Ausstattung und man muss den ganzen Prozess dann auch noch richtig beherrschen, was sicherlich nicht immer vorausgesetzt werden kann.

    Technisch gibt es zwei Möglichkeiten, um den digitalen Rücklauf zu vereinfachen: man kann bearbeitbare Arbeitsblätter (ausfüllbare PDFs, Libre Office oder MS Office Dokumente) statt normaler PDF Dokumente verwenden oder die Aufgaben werden im Lernraum so angelegt, dass sie dort auch bearbeitet werden können.



    Im ersten Fall muss das Dokument nur noch heruntergeladen und wieder hochgeladen werden, aber es braucht keinen Drucker, Scanner oder eine Kamera. Im zweiten Fall erfolgt das Bearbeiten direkt im Browser und ohne ein Herunterladen. Beide Varianten können in Lernräumen genutzt werden, auch im Lernraum Berlin, aber ihre Erstellung erfordert eine gewisse Einarbeitungszeit und natürlich haben auch diese Formate ihre Grenzen.



    Aber die eine Lösung, die für alles passt gibt es hier so wenig wie sonst irgendwo im Leben.

    Wovor ich allerdings wirklich warne ist den Nutzern schulischer Leihgeräte Administratorrechte zu geben. Auf diesen Geräten sollten alle für das digitale Lernen erforderliche Anwendungen installiert sein und weiter Anwendungen wie Computerspiele und ähnliches haben auf einem solchen Gerät nichts zu suchen. Außerdem haben unerfahrene Nutzer mit Administratorrechten das Gerät sehr schnell zerschossen und dann hat sich das digitale Lernen erledigt.

  • Habe selbst Grundschulkinder und kann den Stress nach vollziehen. Aber nach aktuellen Studien sind Kinder wie Erwachsene am Infektionsgeschehen beteiligt. Statt schneller Öffnung und damit wieder mehr Fälle und mehr Tote zu fordern müssen gezielt Kinder die zu Hause nicht lernen können oder besonders benachteiligt sind in der Schulischen Notbetreuung nicht nur notdürftig betreut sondern auch im Lernen unterstützt werden. Für alle anderen Eltern der Tipp: tut euch zusammen und bildet Coronapartnerschaften mit gegenseitiger Betreuung UND fordert statt schneller Schulöffnungen lieber von Arbeitgeber:innen und Politik faire Entlastung von Eltern in Form von solidarisch staatlich / unternehmerischen bezahlten Vollzeitjob bei nur Teilzeit Home-Office oder vor Ort arbeiten. Denn tatsächlich ist nicht einzusehen, dass Eltern die in der Pandemie nötigen und beschlossenen Schulschließungen etwa durch ständige Nachtschichten sowie ständig zusätzlichem Druck von/vom Chef:in bezahlen und den Druck auch indirekt an die Kinder weitergeben die ja durch das Fehlen der gewohnten Lernumgebung und der Schulfreunde auch schon ohne gestresste Eltern im Stress sind. Und noch ein Wort zu zoom. Datensicherheitstechnisch die schlechteste Variante und eigentlich nach DSGVO gar nicht zulässig in Schulen. Bitte nicht auch noch in der taz bewerben. Das setzt sich schleichend schon als Synonym für Videokonferenztool durch als obs z.B. kein BigBlueButton oder Jitsi geben würde das Datenschutzkonform eingerichtet und genutzt werden kann.

  • schreiben lernt man nicht am Tablet und auch später hilft selbst schreiben beim programmieren der Engramme ins Gehirn. Habe ich selbst im Studium gemacht - außerdem ist man viel schneller als am PC!

    Natürlich kann man nicht alles digitalisieren - eigentlich wenn man es realistisch betrachtet fast nichts. vielleicht dicke Bücher auf E-Readern. Aber wer analog lernt kann einen Computer erfinden und bauen. Das jemand der digital lernt das auch kann muss erst noch bewiesen werden.

    • @danny schneider:

      Ein sehr schöner Satz, Ihr letzter.

      Ähnlich hat damals auch unser Dozent für Info an der Uni argumentiert. Wir haben übrigens während des gesammten Fachs keinen Computer aus der Nähe gesehen. Nur Tafel, Kreide, Papier und Kuli. Und dennoch könnte ich heute sofort eine Volladdierschaltung aufmalen.

      • 1G
        164 (Profil gelöscht)
        @Fabian Wetzel:

        Wunderbar - gerne erinnere ich mich an das vom Franzosen Pierre Volladier erfundene Schaltgetriebe im 2CV! Könnte ich auch sofort aus Kreide schnitzen!

  • Wen man den Inhalt des Artikels und der meisten Kommentare zusammenfasst dann ergibt sich ein halbwegs differenziertes und realistisches Bild.

    Das digitale Lernen kann in der Pandemie helfen aber es kann Präsenzunterricht nicht ersetzen, umso weniger je jünger die Kinder sind. Lesen und schreiben genauso wie die Elementarmathematik lernen Kinder der 1. und 2. Klasse nicht digital, egal wie sie und die Schule ausgestattet sind. Aber analog verteilte Arbeitsblätter helfen da auch nicht weiter, da braucht es schlicht und einfach Präsenzunterricht!

    Mit zunehmenden Alter und nach vorherigem Einüben im Präsenzunterricht kann digitales Lernen bis zu einem bestimmten Grad sinnvoll eingesetzt werden. Das Verankern und Einüben von Stoff geht digital in jedem Fall, das Vermitteln von ganz neuen Inhalten ist auch bei älteren Schülern, zumindest der Grundschule, noch eine ganz andere Sache. Da geht es ohne Videokonferenzen nicht und in manchem Fach und bei manchem Thema wird es auch dann noch schwierig sein die Kinder in ein ganz neues Thema einzuführen.



    Daher ist die Länge des reinen Lernens zu Hause ein kritischer Punkt für die Bewertung des digitalen Lernens zu Hause. Bei einem Wechselunterricht sieht das anders aus, denn da kann die Einführung in ein Thema in der Präsenzzeit erfolgen und das Verankern und Einüben mittels digitalem Lernen.

    Fächer in denen Experimente einen wesentlichen Teil des Unterrichts ausmachen (Naturwissenschaften), stehen beim digitalen Lernen, sofern es zu lange dauert noch vor anderen Problemen, denn nicht jedes Experiment kann einfach durch eine Simulation ersetzt werden. Aber das ist zugegeben ein Problem 2. Ordnung.

    Die Aussage, dass es viele Schulbücher gibt aber die Kinder mit denen nicht selbständig arbeiten können wundert mich. Es gibt zu dem meisten Büchern auch Arbeitshefte in denen die Schüler direkt arbeiten können oder in den Schulbüchern finden sich Aufgaben, die die Schüler in ihrem Hefter oder Heft bearbeiten können.

  • Schulen 1-4 und Kindergärten aufmachen



    Aber schleunigst

    • @Ferro:

      Augenscheinlich arbeiten Sie da nicht?

    • 0G
      01068 (Profil gelöscht)
      @Ferro:

      Ganz genau! Mehr Worte braucht es nicht.



      Über die verschiedensten Situationen der Kinder/Eltern/Schulen ist schon nach den Erfahrungen des 1. Lockdowns alles gesagt worden.

  • Also. Ich denke das stimmt schon. Allerdings kann man auch mit kopierten Zetteln lernen. Vielelicht sogar besser als auf dem Pad? Man kann sich auch selber kümmern - geht an unserer Grundschule ja auch. Und die hat mindestens noch ein Laptop weniger ... :-) Aber natürlich haben die Politiker seit einem Jahr voll versagt. Dummerweise war das zu erwarten. Und das schönste. Wir haben alles getan was getan werden konnte.... nunu....

  • Seltsam finde ich ja auch noch, dass unsere Kinder kiloweise Bücher in der Schultasche haben, aber für das Homeschooling dann trotzdem Arbeitsblätter bekommen. Vielleicht sollten die Verlage dafür sorgen, dass die Schulbücher so konzipiert werden, dass die Kinder damit selbständig arbeiten sollen. Das wäre auch für den Präsenzunterricht weitaus sinnvoller als Digitalisierung.

    Sag ich mal so, als Digitalisierungs-Lehrkraft. Ein Tablet nutzt nämlich nichts wenn der halbe Kurs nicht sinnerfassend lesen kann.

    • @Cededa Trpimirović:

      "... wenn der halbe Kurs nicht sinnerfassend lesen kann."

      Das war dann wohl bereits vor Corona so.

  • Es scheint schon reichlich abenteuerlich zu glauben, dass die hier beschriebenen Personenkreise, die ja offenbar schon damit technisch überfordert sind die fraglichen Arbeitsbögen als pdf per Mail zu verschicken und als Scan/Photo zurückzusenden mit einem komplett 'digitalisierten' Workflow, der erstmal zusätzliche Komplexität mit sich bringen würde, besser zurecht kämen. Die Idee man müsse die Schüler*innen einfach nur mit Notebooks ausstatten und dann würde alles besser ist naiv und wird bitter enttäuscht werden, aber das wird man wieder auf Behörden und Bürokratie schieben, nicht aber auf das grundfalsche Konzept. Glaubt man wirklich, dass etwa noch nicht komplett alphabetisierte Zweitklässler dann morgens den Laptop aufklappen, sich ins Video-Meeting einklinken und nebenher auch selbstständig noch die Dual-Stack-Konfiguration im Router fixen damit das Schul-VPN stabil läuft "damit die Eltern arbeiten gehen können"?



    Und selbst wenn irgendwann wieder Präsenzunterricht möglich ist, dürfte fraglich sein ob die so dringend gewünschte 'Digitalisierung' tatsächlich ein effizienteres Lernen möglich macht oder nicht eher selbst zum permanenten Hindernis wird. Ein Arbeitsbogen oder Buch funktioniert relativ voraussetzungsfrei, aber bei einer Klasse mit 25 Notebooks, kann man recht sicher davon ausgehen, dass da jeweils gerade ein, zwei Geräte kaputtgespielt sind und "Hunderttausende Oberstudienrät.innen" dann erstmal Support und Troubleshooting leisten müssen bevor sie zum Unterricht übergehen weil zwar in Geräte, nicht aber in Admins investiert wurde.

    • @Ingo Bernable:

      "dass da jeweils gerade ein, zwei Geräte kaputtgespielt sind und "Hunderttausende Oberstudienrät.innen" dann erstmal Support und Troubleshooting leisten müssen bevor sie zum Unterricht übergehen"

      Schüler kurz rausschicken, um das Gerät austauschen zu lassen und schon geht es nach 10 min weiter. Wo ist da das Problem?

      • @Rudolf Fissner:

        Das funktioniert aber nur unter der Voraussetzung, dass da vor der Tür jemand ist, der das defekte Gerät tauscht und wieder funktionsfähig macht. Man müsste also die ca. 47.000 Schulen nicht nur mit Hardware sondern auch mit Admins versorgen, die die ca. 11 Mio. Geräte betreuen würden und die in dieser Anzahl gar nicht am Arbeitsmarkt verfügbar sind.

        • @Ingo Bernable:

          10 Minuten hin zum Sekretariat und zurück sollte ausreichen. 5 Minuten mehr würden auch niemanden stören.

          Für den Zugriff auf die zentrale Lernplattform reicht natürlich jeder Rechner aus, auch auch private:

          "Pauker Muten" ist übrigens bei der Bremer Plattform nicht drin: "YouTube ist zur Enttäuschung einiger Schüler nicht dabei" ( www.zeit.de/2020/5...ng/komplettansicht )

    • @Ingo Bernable:

      Wer bitte braucht ein Schul-VPN fürs Homeschooling? Normales Internet reicht dazu völlig aus!

      Dazu die Bereitschaft der Lehrenden, den privaten Laptop, das private Internet, das private Telefon usw. auch mal dienstlich einzusetzen. Und ggf. individuelle Unterstützung zu leisten, wenn es bei einzelnen Kindern noch nicht klappt.

      • @stadtlandmensch:

        "Wer bitte braucht ein Schul-VPN fürs Homeschooling? "



        Nun, für jede Tätigkeit die sich auf die Benotung auswirkt, also auch die Teilnahme am Unterricht, schien mir ein geschlossenes Netzwerk sinnvoll, da ja auch Inhalte gelernt werden sollen und nicht nur die Bedienung von Google Translate, DeepL, Wolfram Alpha und Wikipedia. Von der Verlockung den Pauker zu muten und nebenher Youtube laufen zu lassen, mal ganz abgesehen.

        • @Ingo Bernable:

          Genau. Wir Lausbuben haben damals im Informatikunterricht Unreal Tournament im LAN gespielt, statt dem Lehrer zuzuhören. Das war technisch nicht einfach zu bewerkstelligen, aber für sowas haben Kinder unglaubliche kreative Energien übrig. Und heute sind die Kinder angeblich noch raffinierter mit der Technik.



          Man könnte nun argumentieren, wir haben so vielleicht mehr Informatik gelernt, als wenn wir zugehört hätten, und das stimmt vielleicht auch, aber das lässt sich nicht auf andere Fächer übertragen.

          Grundschüler brauchen im Klassenzimmer keine Computer zum Lernen von Deutsch, Mathe, Heimatkunde und was es da noch so gibt. Ständig wird von Umwelt und Energieverbrauch geschwafelt, aber Millionen Schüler sollen jeden Tag ihren persönlichen Rechner anwerfen. Ganz zu schweigen von der Gewöhnung, sich selbstverständlich als reale Person im Internet zu präsentieren. Für viele wird das später noch seine bösen Konsequenzen zeitigen.

          Heimunterricht kann wunderbar über Email erfolgen, einen Rechner der Emails empfangen und senden kann, gibts für 100€ und muss nicht dem Grundschüler gehören.

  • Normal wären Versand und Bearbeiten der Aufgaben per Email bzw. besser per Lernplattform, Einsenden von Arbeitsblättern per Scan bzw Smartphonefoto, sowie Zoomkonferenzen mit den Kindern und bei Bedarf mit den Eltern. Klappt an unserer Sekundarschule recht gut.

    Setzt allerdings für jedes Kind PC mit Office-Software und Lernplattform, Webcam, Internet, Drucker, Scanner oder Smartphone mit hochwertiger Kamera voraus. Das hat auch die Berliner Senatsschulverwaltung noch nicht kapiert. Die lässt - keineswegs flächendeckend - nur wenige Tabletts leihweise ausgeben, Adminrechte hat nur die Schule, ihre eigenen Programme dürfen die Kinder nicht installieren.

    Nötig wäre die Finanzierung der nötigen Hard- und Software über das Bildungs- und Teilhabepaket bzw entsprechende Landesprogramme.

    • @stadtlandmensch:

      Normal und niederschwellig wäre es, einfach die Arbeitsblätter als mail-Anhang hin und her zu schicken. Scheitert höchstens bei solch bildungsfernen Eltern, bei denen selbst das sinnerfassende Lesen von mehr wie dem Inhalt einer Smartphone-Seite scheitert. So etwas wie Eigeninitiative und gegenseitiges Helfen scheint sowieso komplett aus der Mode gekommen zu sein. Oder weshalb ist es der Autorin nicht möglich, vorausgesetzt im Text wird eine reale Erfahrung beschrieben, sich mit mehreren Eltern beim Abholen für mehrere Kinder abzuwechseln?

  • Am meissten kotzt es mich an, dass diese dämlichen Phrasen von Politikern wie Spahn und Merkel kommen, die keine Kinder haben; vielleicht mal ein Kind auf der Straße gesehen haben. Null Ahnung von nix, aber uns Eltern schlaue Tipps geben. Da schwillt mir echt langsam der Kamm.....

    • @MEYER_Kurt:

      Die Bedürfnisse von ( Schul-)Kindern werden ignoriert oder zumindest hinten an gestellt, eine andere Erklärung gibt es für mich nicht mehr nach all den Monaten. Bildung ist nachrangig. Seniorenpolitik geht vor.

    • @MEYER_Kurt:

      Mit Kindern Corona zu bekämpfen stell ich mir ehrlich gesagt auch unmöglich vor.

      • @Rudolf Fissner:

        Nunja, wie es aussieht bekämpfen Kinder Corona am effizientesten. Von daher ist es eher unsere alte Gesellschaft, die Corona zum Problem werden lässt.