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Masern nach ImpfskepsisErinnerung an die Scham

Impfen, ja oder nein? Diese Frage stellte sich in der DDR nicht. Nach der Wende schien es dann plötzlich rebellisch, das Impfen zu verweigern.

München im April 2020, es gibt noch keinen Impfstoff, trotzdem wird vor „Impfterrorismus“ gewarnt Foto: ZUMA Wire/imago

E s gab gute und schlechte Impftage in der DDR. Gute waren die, an denen unsere ganze Klasse im Gänsemarsch zur Schulschwester aufbrach, um sich – Löffel für Löffel – die schlabbrig-süße Schluckimpfung abzuholen. Schlechte, wenn wir einzeln antanzen mussten, um uns eine Spritze gegen dieses und jenes reinjagen zu lassen.

Dieses mamalose Rumgepikse fand ich schlimm. Mal vergaß ich deshalb planvoll meinen Impfausweis zu Hause, wurde dann aber trotzdem geimpft und bekam ein Attest in die Hand gedrückt. Dann wieder versuchte ich der Spritze zu entrinnen, indem ich leichte Halsschmerzen vortäuschte. Meine Mutter, die schon ganz andere Sachen in ihrem Leben gesehen hatte, bat mich dann stets, den Mund zu öffnen und die Zunge herauszustrecken. Sie guckte fachfraulich in meinen Schlund, lächelte und klappte mit ihrem schmalen Zeigefinger und einem aufmunternden „Kerngesund!“ meinen Kiefer wieder zu. Ich heulte fast vor Wut.

Insgesamt kann man sagen, dass geimpft zu werden im Osten unhinterfragt und unhinterfragbar gewesen ist. Es herrschte Impfpflicht. Die Frage, ob oder ob nicht, stellte sich also nicht. Mag sein, es gab da ein paar versprengte Impfrebellen zwischen Rostock und Suhl, die habe ich aber nie getroffen.

Als ich 1988 ein gesundes Mädchen geboren hatte, wurde es großflächig durchgeimpft. Dass bald darauf Seuchenschutz durch die deutsche Wiedervereinigung plötzlich zur Privatsache geworden war, interessierte mich null. Ich hatte die Verantwortung für dieses wunderschöne kleine Mädchen – wer war ich, ihr die Segnungen der modernen Medizin vorzuenthalten.

Qualvolle Tage

Beim zweiten Kind sah die Sache dann schon anders aus. Mitte der Neunziger hatte ich bereits einen ziemlich tiefen Schluck aus der Selbstbestimmungspulle genommen. Das Kind wurde natürlich im Geburtshaus geboren, bio ernährt – und Impfungen galten plötzlich als eine Art Spezialspleen von Leuten, die sich an gesellschaftliche Konventionen aus einer untergegangenen Diktatur hielten. Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf – das waren Begriffe versunkener Zeiten.

Leider war es dann aber so, dass dieses wunderschöne Mädchen mit anderthalb Jahren schwer an den Masern erkrankte, gegen die ich sie nicht hatte impfen lassen. Das waren qualvolle Tage für sie. Und ich flehte diesen Gott an, an den ich nicht glaubte, er möge alles bitte, bitte noch mal gutgehen lassen. Ich würde auch nie wieder einen Impftermin sausen lassen. Gott hat nicht geantwortet, aber das Mädchen hat die Sache knapp überlebt.

Daran muss ich dieser Tage manchmal denken, wenn es um den Covid-19-Impfstoff geht. An die Angst damals und die Scham und das Wissen um den eigenen Leichtsinn. Ich denke an die Verantwortung für andere. Die Sache hätte meine wunderschöne Tochter ihr aufregendes Leben kosten können. Keine Pointe.

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Anja Maier
Korrespondentin Parlamentsbüro
1965, ist taz-Parlamentsredakteurin. Sie berichtet vor allem über die Unionsparteien und die Bundeskanzlerin.
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87 Kommentare

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  • Die Polioimpfung oder Pockenimpfung lief im damaligen Westdeutschland genauso, wie in der DDR. Man wurde nicht gefragt. Als älteres Semester kenne ich aber aus meiner Kindheit etliche Fälle von Kinderlähmung, Die Betroffenen wurden sehr häufig sozial marginalisiert, waren wegen ihren Gehbehinderungen "etwas komisch" und hatten auf dem Arbeitsmarkt relativ wenige Chancen. Pocken und Polio kann/konnte man nur ausrotten, wenn alle geimpft werden, aber ich habe auch großes Verständnis, wenn das eigene Kind zu einer Risikogruppe gehört. Ein schwieriges Thema...

  • DAs ganze Leben ist ein Risiko. Man muss zwischen den für einen sympathischen und unsympathischen Risiken wählen. Für manche ist es ein sympathisches Risiko, nur mit Händen und Füßen sich an einer Steilwand zu bewegen. Für andere, sich mit Corona, Grippe, Masern oder Mumps zu infizieren. Für mich ist Impfen ein sympathisches Risiko. Alle anderen Meinungen, Fakten usw. können bis ins Endlose diskutiert werden, sympathischer wird´s nicht davon.

    • @Maria Burger:

      Ich gehe davon aus, dass Sie beim Klettern nicht andere Menschen gefährden bzw. diese dem gleichen Risiko zugestimmt haben. Bei ansteckenden Krankheiten und Impfungen ist das allerdings etwas anderes. In zweitem Zusammenhang können eigene Entscheidungen Andere negativ betreffen, die jene aber nicht eingehen wollten/könnten.

  • Ich würde mein Kind auch nicht impfen lassen, wenn es Schaden davon nimmt. Genau für solche Kinder/Menschen ist ja die Herdenimmunität gedacht. Ihnen alles gute für Ihr Kind.

    Bevor mir Impfpanik unterstellt wird: Meine Kinder und ich sind geimpft... Und wir hatten in der Kita auch schon ein Kind, dass aufgrund einer Erkrankung nicht geimpft werden konnte . Auch hier muss man auf die Herdenimmunität hoffen/setzen.

    • @Strolch:

      Danke sehr 😊

    • @Strolch:

      War an Sabrina K.

  • Mein Sohn leidet seit 4 Jahren unter Impfgranulomen. An jeder der 4 Einstichstellen seiner Impfungen.



    3,5 Jahre lang dachte ich, ich spinne, ich würde da etwas übermäßig interpretieren. Bis die Ärztin es zufällig entdeckte und mich fragte, ob er das immer hat.



    Regelmäßig alle paar Wochen kommen sie wieder. Das Kind kratzt sich blutig, an allen vier Extremitäten und leidet.

    • @Sabrina K.:

      Haben Sie und Ihre Ärztin schon untersuchen lassen, ob Ihr Kind nicht vielleicht allergisch ist gegen die Eiweissstoffe, auf denen die meisten Impfstoffe basieren? Vielleicht könnte man, davon ausgehend für künftig nötige Impfungen Ausweichstoffe finden, um Ihr Kind dennoch nicht ungeschützt zu lassen. Alles Gute!

      • @noevil:

        Es ist eine (vermutlich temporäre) Allergie gegen Aluminium. Vermutlich temporär deswegen, weil Studien zeigen, dass diese Allergie oft einige Jahre vorliegt, auch nie von dder ersten Impfung ausgelöst wird, sondern erst von mehreren, aber irgendwann nicht mehr nachweisbar ist.

        Ich denke bei der Impfung gegen das Coronavirus ist durchaus eine individuelle Risikoeinschätzung vernünftig und auch angebracht.

        Da für Kinder die Gefahr des Virus absolut zu vernachlässigen ist, kann ich hier auch guten Gewissens sagen, dass er nicht geimpft wird.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Sabrina K.:

          Wenn wir alle nicht impfen, die nur ein geringes Risiko haben, gefährlich zu erkranken, haben wir Corona viele Jahre als Problem. Dann altern die Nichtgeimpften in die Risikogruppe hinein.

          Aluminium ist in dem mRNA Impfstoff wohl nicht drin.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Wenn sich aber alle impfen, für die keine negative Reaktion zu erwarten ist und wir Kinder, die bereits nachweislich Schäden haben schon ausnehmen, treibt das die Pandemie defintiv nicht weiter voran.

            Wir impfen ja auch gegen andere Krankheiten nicht alle Menschen grundsätzlich. Das Problem der Pandemie ist ja, dass so viele Menschen gleichzeitig erkranken. Durch eine Impfung der vielen Millionen (war die Schätzung nicht 40 Mio!?) Risikopatienten ist die Gefahr der Infektion des Einzelnen zwar nicht grundsätzlich gebannt, die einer Pandemie aber durchaus.

        • @Sabrina K.:

          „Da für Kinder die Gefahr des Virus absolut zu vernachlässigen ist, kann ich hier auch guten Gewissens sagen, dass er nicht geimpft wird.“

          Das Kind ist aber nicht nur Empfänger der Viren, sondern auch Vektor. Impfen ist nicht nur individueller Schutz, sondern vor allem gesellschaftliche Verantwortung. Erstaunlich wie oft dieser Aspekt des Impfens nicht wahrgenommen wird.

          • @hup:

            Ich bin mir durchaus bewusst, was diesen Aspekt der Impfung angeht, jedoch ist das nur einer von mehreren Aspekten und nicht der einzige, der zählt. Kein Mensch, auch nicht ein Kind, ist dazu verpflichtet, wissentlich die eigene Gesundheit einzuschränken um eventuell andere zu schützen.



            Risikopatienten können die Impfung auch selber wahrnehmen. Mehr noch, steht sie eh erst einmal ihnen zur Verfügung. Ich denke kein Arzt und auch sonst kein solidarischer Mensch wird ein kleines Kind, das nachweislich jahrenlang an Impfungen gelitten hat dazu verpflichten, andere auf Kosten der eigenen Gesundheit zu schützen.

            Wie sie der Tatsache entnehmen können, dass er geimpft ist, bin ich kein Impfgegner

          • @hup:

            Der Egoismus ist eben unserer Gesellschaft immanent. Hauptsache es nutzt mir! Alles andere ist egal.

            • @TazTiz:

              Und es stellt keinen Egoismus dar, einem kleinen Kind wissentlich zu schaden, um sich selbst zu schützen? 🤔

              • 4G
                4813 (Profil gelöscht)
                @Sabrina K.:

                okay, jetzt verstehe ich das langsam. Bei Kindern denke ich an meine, die sitzen und sprechen aber schon länger und sind Vektoren und sollten sich impfen lassen.



                Kinder die noch nicht fremdbetreut werden, mus man nicht impfen.

          • @hup:

            "Erstaunlich wie oft dieser Aspekt des Impfens nicht wahrgenommen wird."

            Eher nicht wahrgenommen werden will.

  • Auch bei uns alles geimpft ohne Komplikationen. Und schon öfters froh gewesen, zum Beispiel bei Unfällen, dass Wundstarrkrampf geimpft war und man zumindest deswegen keine großen Gedanken machen musste. Dass es nicht so läuft wie bei Alfred bei Michel aus Lönneberga. Jede Krankheit gegen die geimpft wird ist mindestens sehr lästig, wenn nicht gar gefährlich. Also ich ziehe dem den Pieks vor. Masern: da fehlt mir jedes Verständnis warum man das nicht impft. Laien fallen auf profilierungssüchtige Typen rein, Typen, deren Lebensinhalt irgendwie zu sein scheint, gegen alles etablierte zu sein, mit dem Ziel, aufzufallen und endlich wahrgenommen zu werden. So sehe ich das.

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Und vergessen sollten wir nicht, bei aller Virennostalgie - hatten wir früher auch, haben wir gestärkt überlebt - dass wir uns 95% der ganzen Krankheiten in den letzten paar tausend Jahren reingezogen haben, weil wir uns zu intensiv mit Tieren beschäftigt haben.

    In der Steinzeit gab es so was noch nicht! Tollwut mal ausgenommen.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      In der Steinzeit gab's noch ganz andere nette Sachen.



      Nur dass naturgemäss nur die, die sie überstanden haben und Immunität entwickelt haben, sich dann auch fortgepflanzt haben.

      Im Übrigen muss man nicht so weit zurückschauen -- einfach mal einen Blick in ältere Kirchenbücher wieviele da an uns heute lächerlich anmutenden Erkrankungen nach kurzen Leben in die Grube gefahren sind.

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @flip flop:

        Wieder so ein Irrglaube:

        "Die Sesshaftigkeit der Ackerbauern verhinderte rasche Ortswechsel und begünstigte Hungersnöte.



        ...Skelettfunde aus dem Neolithikum belegen, dass die Körpergröße der Menschen in dieser Phase deutlich abnahm, was Rückschlüsse auf ihren Ernährungsstatus zulässt. Die Lebenserwartung sank signifikant im Vergleich zum Paläolithikum. Nachweislich erkrankten wesentlich mehr Menschen als vorher, vor allem an Infektionen."

        Spencer Wells: Die Wege der Menschheit. Eine Reise auf den Spuren der genetischen Evolution, Frankfurt/Main 2003, S. 234–237

        Nicht der Stärkste überlebt, sondern die Gene setzten sich durch, denen die höchste Vermehrungsrate gelingt.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Gestärkt hervorgehen kann verschiedene Auswirkungen haben - auch massenhaftes, qualvolles Dahinsiechen, wie bei Spanischer Grippe, Tuberkolose, Pest usw.. Da müssen Sie nicht mal an die Steinzeit zurückdenken.



      Das andere wäre der Umgang des Menschen mit der (verbliebenen) Natur und mit den anderen Tieren. Es würde allen besser gehen, wenn der Mensch Tierausbeutung abschaffen würde und sich für den Erhalt der Ökosysteme einsetzte, anstatt immer mehr zu zerstören.

      • @Uranus:

        *wobei "gestärkt hervorgehen" hier zynisch und sozialdarwinistisch wäre ...

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Uranus:

          Ironie verstehen ist nicht ihre Stärke

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Gestärkt hervorgehen war bittere Ironie - das ist nicht so ihre Stärke?

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Bei der kontroversen Debatte finde ich es schon nicht so einfach, solche ironische Formulierung rauszulesen. Dann ist mein Kommentar obsolet.

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Natürlich gab es in der Steinzeit Virenerkrankungen!

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        und die Pest wird durch ein Bakterium ausgelöst.

        Das übrigens ubiquitär vorkommt, also genauer gesagt, es gibt Risikogebiete in denen das Pestbakterium (Yersinia Pestis) grossflächig im Boden vorhanden ist. Dazu zählt z.B. der Westen der USA und einige abgegrenzte Gebiete in Russland. Da gibt es Karten die jede*r einsehen kann.



        Die Pestist keineswegs ausgetorben, aber mit Antibiotika zu behandeln und deshalb heute für unserins, die Zugang zu solcher Medizin haben, beherrschbar.

        Ich frage mich immer warum die Impfgegner dieses künstlich hergestellte Zeugs an(ein-)zunehmen bereit sind?

      • 4G
        4813 (Profil gelöscht)
        @warum_denkt_keiner_nach?:

        Erst als der Mensch sesshaft würde, hat er sich viele Krankheiten zugezogen. Pocken, Masern, Coronaviren usw. gibt es noch nicht so lange bei uns. Vorher hat man nicht mit dem Essen gespielt.



        Windpocken hatten wir schon länger, aber sicher nicht alle.

        • @4813 (Profil gelöscht):

          Haben Sie dafür Belege?

          Viren gibt es schon länger als Menschen. Und auch Wildtiere können sich infizieren. Wieso sollten die Viren also einen Bogen um den Menschen gemacht haben, bevor er sesshaft wurde?

          • 4G
            4813 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            Man, ich hab nicht gesagt, dass es keine Viren gab, sondern dass die Menschheit im Laufe der letzten tausenden Jahre einen Haufen Krankheiten im Tierreich eingesammelt hat, die er vorher nicht hatte.



            Googeln sie mal Masern, Pocken, Ebola etc.



            Okay, ich machs für sie: Masern vor 2500 Jahren auf den Menschen übergesprungen

            www.wissenschaft.de



            /gesundheit-medizin/masern-entstanden-schon-vor-2500-jahren/

            • @4813 (Profil gelöscht):

              Ich zitiere mal aus dem Artikel:

              "Schon vor dem Artsprung des Masernvirus kursierten Vorgänger des heutigen Masernvirus im Vieh der frühen Antike. „Das Virus könnte schon damals Varianten erzeugt haben, die die Artbarriere überwanden..."

              Das ist wichtig. Vierenerkrankungen gab es schon immer. Es waren nur nicht exakt die Viren, mit den wir uns heute rumschlagen. Viren verändern sich nun mal. Deshalb haben wir heute auch mal andere Probleme, als die Menschen vor 50 000 Jahren.

  • wenn man beobachtet, wie die Kleinsten schutzlos in den überfüllten Kaufhäusern herumgezogen werden, muss man den Verdacht unterdrücken, daß das ganze Schutzkonzept einer bedenklichen Willkür unterworfen ist. Wenn man den tonnenweisen Einsatz von Reserveantibiotioka in der Tierfütterung im Hinblick auf die große Zahl der Folge-Toten in den Krankenhäusern betrachtet, darf man zu dem Schluß kommen, daß es auch noch andere Prioritäten gibt.



    Wie kann der Laie jetzt schon eine Schaden-Nutzen-Bilanz eines Impfstoffs beurteilen, der noch gar nicht im Einsatz war? Sind die Entbehrungen wirklich so entsetzlich und unannehmbar?

    Die Menschlichkeit- die mag sich vielleicht aus der Fürsorge für Schwache und Gebrechliche entwickelt haben. Warum gilt unser Sorge jetzt nicht mehr den wirklich Schutzbedürftigen sondern der ganzen Menscheit?

    • @noncarnnever:

      Entbehrungen - Ja haben Sie es nicht mitbekommen? Ich muss für meinen zehnminütigen Einkauf mit Maske in den Laden!!11elf ;-)



      Tja, warum vertreten das einige nicht mehr? Die kapitalistische Gesellschaft, individualisiert, subjektiviert, entfremdet, eröffnet Freiheitsillusionen, prägt Egoismus, schafft Konkurrenzverhältnisse ... und verlagert Verantwortung dann fatalerweise an die so geprägten Individuen.

  • Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, einen Impfstoff von den bisher nur die Presseerklärungen der Unternehmen veröffentlicht wurden, mit den Impfungen gegen Masern zu vergleichen.



    Es ist ja völlig richtig, dass man Impfstoffe, die an Zehntausenden getestet wurden, und die gegen eine akut grassierende, potentiell tödliche Krankheit schützen soll, schnell zulässt. Sicher werden die Behörden vor der Zulassung mehr Daten bekommen als und derzeit zur Verfügung stehen.



    Aber:



    1. Bevor diese Daten nicht zugänglich sind, finde ich es verfrüht, den Impfstoff zu verteidigen und auf eine Stufe mit jahrzehntelang verwendeten zu stellen.



    2. Langzeitfolgen und sehr seltene Folgen lassen sich wohl erst einige Zeit nach der Zulassung ausschließen. Bei anderen Impfungen haben wir da deutlich mehr Informationen.



    Sollte es also bei diesem Impfstoff wie bei der Schweinegrippe zu heftigen Nebenwirkungen kommen, und man stellte beide Impfungen vorher in Bezug auf die Sicherheit auf eine Stufe, ist das Wasser auf den Mühlen der Impfgegner und ruft Misstrauen bei weitem Teilen der Bevölkerung hervor.



    Menschen, die hier besorgt sind, ob eine Schublade zu stecken mit Impfgegnern und das so moralisch zu werten, finde ich nicht besonders sinnvoll.

    • @Iguana:

      Den Impfstoff wird es am Anfang sowieso nur für bestimmte Gruppen wie Alte , Kranke und medizinisches Personal geben. In meiner Familie gibt es auch schon so etwa wie eine Impfstrategie: Zuerst ich, weil alt und krebskrank, ein halbes Jahr später meine Frau und zum Schluß meine Tochter, die noch zur Schule geht.



      Die Begründung für die Strategie ist einfach: Je älter und kränker der Impfling um so höher der Nutzen und um so geringer das Risiko durch unwahrscheinlche Spätfolgen, da die verbleibende Lebensspanne ja sowieso kürzer und die möglichen Coronnaverläufe schwerer sind.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Iguana:

      Das ist absolut sinnvoll. Denn Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, verlängern die Pandemie. Und das ist keine Behauptung.

    • @Iguana:

      "Langzeitfolgen"

      Die Pandemie ist jetzt, nicht in 10 Jahren.

      "...sehr seltene Folgen..."

      Sind seltener, als die Folgen von Corona.

      Einen absolut sicheren Impfstoff kann es garnicht geben. Es reicht völlig, wenn er "sicherer" als Corona ist.

    • RS
      Ria Sauter
      @Iguana:

      Ich kann Ihnen nur zustimmen!



      Auch ich hatte als Kind Masern. In den 60iger Jahren war Impfung gegen Masern noch nicht zu bekommen.



      Bekam sie zusammen mit Windpocken und habe es überlebt, wie die ganze Klasse ebenfalls.



      Damals wurden Masern auch von ärztlicher Seite als völlig normale Krankheit dargestellt. Was hat sich verändert?

      • @Ria Sauter:

        Wurden „... als völlig normale Krankheit dargestellt. ... “ So war das damals, das Wissen schreitet voran. Die Impfgegner, die ihre Kinder nicht schützen, hoffen insgeheim auf den „Herdenschutz“ der anderen.

      • @Ria Sauter:

        Ich habe in meinem Berufs- und Privatleben mehrmals Kontakt mit anfangs 220 V uns später 230 V Stromnetzen gehabt. Zweimal wurden deswegen EKGs angefertigt (zur Kontrolle auf Herzkammerflimmern). Beide Male ist nix passiert. Ein Teil meiner Kollegen in den späten 70er und frühen 80er Jahren betrachtete Stromschläge als etwas völlig Normales im Berufsalltag.



        Dennoch halte ich beim Arbeiten an elektrischen Anlagen zu allen Anlagenteilen die stromführend sind oder stromführend sein könnten. Und ich bestehe auf FI Schutzschaltern nicht nur dort wo sie vorgeschrieben sind, sondern überall wo sie einsetzbar sind.

        Ich hoffe, sie verstehen den Vergleich

      • @Ria Sauter:

        Auch ich hatte in den 60er Jahren als Kind die Masern und in Folge davon eine schwere Hirnhautentzündung, an der ich fast gestorben wäre. Um so etwas vorzubeugen, haben wir später unsere Kinder entsprechend den Empfehlungen durchimpfen lassen, völlig ohne Komplikationen.

      • @Ria Sauter:

        Komplikationen



        Während zwei Drittel der Erkrankungen unkompliziert verläuft, treten bei etwa 20–30 % der Fälle zusätzliche Begleiterscheinungen und Komplikationen auf, wobei Durchfall (in 8 % der Krankheitsfälle), Mittelohrentzündungen (7 %) und Lungenentzündungen (6 %) die häufigsten sind.[88] Daneben gibt es eine Vielzahl weiterer Komplikationen.



        Über die Sterblichkeitsrate gibt es verschiedene Angaben. Das Robert Koch-Institut nennt eine Letalität von 1:1000.[83] Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC geht von einer Sterblichkeit von 1:500 bis 1:1000 aus.[89] Das Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten der EU berechnet eine Sterblichkeit von 3:1000.[90] In Entwicklungsländern liegt die Todesrate wesentlich höher, teilweise bei bis zu 25 %.[8] Lungenentzündungen sind die am häufigsten zum Tode führenden Komplikationen.



        Meningoenzephalitis



        Die Entzündung des Gehirns und seiner Häute (Meningoenzephalitis) ist selten (bei 0,1 % der Erkrankungen), verläuft jedoch in 10–20 % der Fälle tödlich. In weiteren 20–30 % bleiben dauerhafte Schädigungen des Gehirns zurück.[83]



        Subakute sklerosierende Panenzephalitis



        Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ist eine Spätkomplikation nach Maserninfektion, die eine generalisierte Entzündung des Gehirns mit Nerven-Entmarkung (Demyelinisierung) und schwersten Schäden nach sich zieht und in mehr als 95 % der Fälle tödlich endet. Die Erkrankung tritt Monate bis zehn Jahre nach einer Maserninfektion auf im Durchschnitt nach sieben Jahren. Der Verlauf ist langsam progredient über ein bis drei Jahre – die SSPE zählt zu den sog. Slow Virus Infections. In jeweils 10 % der Fälle tritt ein akuter, schnellerer (3 bis 6 Monate) oder ein langsamerer Verlauf (länger als drei Jahre) auf.



        Es lassen sich vier Stadien der SSPE abgrenzen.[96] Das erste Stadium ist durch Reizbarkeit, Demenz, Lethargie, Sprachstörungen und Rückgang sozialer Interaktionen gekennzeichnet, das zweite durch Störungen der Motorik wie Dyskinesi

        • @Opossum:

          So ist es.

      • @Ria Sauter:

        Auch ich hatte in den 60er Jahren Masern und habe es überlebt. Ich würde sonst auch kaum hier schreiben können. Aber die drei Wochen mit Masern waren richtig Scheiße und ich bin froh, dass dank der Impfung ich meinem Sohn diese Erkrankung ersparen konnte. Frau Flieder, das ist der Unterschied: In den 60er Jahren waren Masern praktisch unvermeidbar. Heutzutage können Eltern ihre Kinder schützen.

        Zurück zu den 60er Jahren. Der Nachbarjunge hatte die Masern nicht überlebt, er war das einzige Kind seiner Eltern. Da er hier nicht schreiben kann, möchte ich auch in seinem Namen der Masernrelativierung entgegentreten.

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @Ria Sauter:

        Menschen, die die Masern als "ganz normale Krankheit" bezeichnen, wünsche ich gute Besserung!

      • @Ria Sauter:

        "Damals wurden Masern auch von ärztlicher Seite als völlig normale Krankheit dargestellt. Was hat sich verändert?"

        Na ja. TBC oder die Pest waren auch mal ganz normale Krankheiten :-)

        PS: Masern Impfstoffe waren in der BRD ab 1966 verfügbar.

        • RS
          Ria Sauter
          @warum_denkt_keiner_nach?:

          Ja, das weiss ich. Wir alle waren vorher erkrankt.

          • @Ria Sauter:

            Bei Masern, ähnlich wie bei Polio, ist theoretisch immernoch der Deal der WHO/UNO d.h. der dort vertretenen Staaten, die auszurotten. Bei Polio hätte es in einer besseren Welt schon geklappt, bei Masern sabotieren fahrlässigerweise Leute wie Anja Meier (ist jetzt ned böse gemeint, sie wurde aber auch erst durch persönliches Erleben (des Kindes) eines Besseren belehrt...) in den Wohlstandsstaaten diese durchaus gewinnbare "Schlacht".



            Pocken (ned die Windpocken, die hatte ich auch noch (Bj. 1976)) gelten übrigens seit ca. 40 Jahren als ausgerottet.



            (Ohne verlinkte Belege; wer*welche es genau wissen will und/oder meine Aussagen für Quatsch hält, kann bei wikipedia anfangen und sich dann weiter durcharbeiten.)

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - ergänzt -

    Da es zum Thema gehört und wichtig ist, bitte ich um Veröffentlichung: Soeben erreichte mich die Nachricht vom ersten Corona-Toten im erweiterten Bekanntenkreis. Ende 40. Sieben Tage Intensivstation.“



    &



    kurz - das tu ich hiermit - die Einschläge kommen näher •

    • @Lowandorder:

      Gerade habe ich Ihren Eintrag gelesen. Da rückt alle Theorie plötzlich hautnah heran. Und es tut weh. Hinterlässt eine bleibende Lücke. Mein Beileid!

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Mein Beileid.

    • @Lowandorder:

      Es wäre wünschenswert, man würde in den Medien mehr Berichte von Betroffenen sehen und lesen können.

      Sonst bleibt die Bedrohung abstrakt und hat kein Gesicht. Ich verstehe es natürlich, wenn nicht jeder Betroffene seines in die Kamera halten will.

      Aber das wenige, was ich darüber bisher sehen und lesen konnte, hat mich sehr erschüttert.

      Es ist ja oft nicht damit getan, die zwei Wochen durchzustehen, vielmehr fängt bei vielen das Elend erst danach an und hört so schnell auch nicht mehr auf.

      Was das alles bedeutet, wird man wohl erst in der Zukunft ermessen können.

      • @Jim Hawkins:

        Das kann bei einigen durchaus helfen, würde ich meinen. Auch wenn anzunehmen ist, dass solche Berichte eher von Menschen rezipiert werden, die bereits für das Thema sensibilisiert sind. Dennoch würde ich vermehrte Berichterstattung befürworten.



        Ich habe beruflich mit zur Risikogruppe zählenden Menschen zu tun. Ein Mensch, allerdings auch schon etwas älter, verstarb leider an/mit Covid19. Ein lieber Kerl. Dieser Mensch hätte ohne Covid19 sicher noch länger gelebt, auch wenn Grippe da wohl eine Bedrohung gewesen wäre ... Möge die Erde ihm leicht sein.

    • @Lowandorder:

      Verdammt.

      Mein Beileid :(

      • @Ajuga:

        Da schließe ich mich an.

        • @Jim Hawkins:

          Schließe mich an.

  • Vielen Dank für diesen Artikel! Hoffentlich wird er von vielen Impfgegnern gelesen!

    • @Mainzerin:

      Es würde mich mal interessieren, werte MAINZERIN, was ganz genau Sie sich versprechen davon, dass sich ihr Wunsch erfüllt. Können Sie das vielleicht ausdrücken?

      Ich selber bin zwar Impfbefürworterin, frage mich aber trotzdem, ob sich nicht jeder Mensch auf seine ganz eigene Art an Scham erinnert - und sich auf seine je ganz eigene Art davor fürchtet, es irgendwann tun zu müssen. Was hilft es etwa ängstlichen Impfgegner:innen, wenn Anja Maier sich öffentlich rückblickend schämt dafür, ihrer Tochter aus vermeintlich egoistischen Motiven heraus eine Masern-Impfung vorenthalten zu haben?

      Womöglich leben Impfgegner:innen ja in der Angst, sich irgendwann einmal an jene Scham erinnern zu müssen, die sie empfunden haben, als sie ihr Kind im Vertrauen auf die Kompetenz von Impfbefürwortern haben impfen lassen, obwohl sie hätten wissen können, dass diese Kompetenz keine absolute Sicherheit bieten kann.

      Eltern, die ihre Kinder impfen lassen, müssen davon ausgehen, dass der Nutzen einer Impfung die Risiken überwiegt. Hören oder lesen sie irgendwo, dass es einen kausalen Zusammenhang geben könnte zwischen Impfungen und z.B. Allergien oder Autismus, müssen sie diese Information entweder falsifizieren können oder aber ignorieren. Das Falsifizieren ist für Eltern ohne entsprechendes Fachwissen und einschlägige Erfahrung kaum sicher möglich. Die Frage aber, ob eine nicht falsifizierbare Information ignoriert werden darf oder nicht, ist eine reine Glaubensfrage.

      Es mag ärgerlich sein für Menschen, die sich für kompetent halten, wenn man ihnen nicht glaubt. Aber ein Diplom gibt niemandem ein Recht, Vertrauen einzuklagen. Wer nicht überzeugen kann, hat schlicht umsonst studiert. Er kann höchstens sich selbst helfen.

      Und Eltern, deren geimpftes Kind eine Allergie oder gar Autismus entwickelt? Die sind, anders als Anja Maier, ziemlich beschissen dran. Sie werden womöglich bis ganz zuletzt nicht erfahren, ob sie sich für ihren Glauben zu schämen haben oder nicht.

      • @mowgli:

        Das mit dem Autismus als Impfschaden war ein Lüge. Längst wiederlegt. Dem Arzt der dieses Märchen in die Welt gesetzt hatte wurde die Zulassung entzogen. Aber leider glauben viele an das was sie glauben möchten und nicht an das was der Realität entspricht.

      • @mowgli:

        Der Zusammenhang Masernimpfung und Autismus war ne zweifelhafte Studie, die hinreichend widerlegt wurde.



        "Wer nicht überzeugen kann, hat schlicht umsonst studiert."



        Und bei Leuten, die wider Stand der Wissenschaft fakes oder Halbwahrheiten trotz kompetenter Widersprache stur für richtig halten, ist Hopfen und Malz verloren.



        Ich als Blutspender werde still und leise weiterhin Blut spenden und meine Zeit ned damit verschwenden, in einem Königreichssaal (Zeugen Jehovas) um Blutspender zu werben...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Mainzerin:

      Das wird die nicht überzeugen. Es gibt ja auch schwere Nebenwirkungen nach Impfungen, nur dass die zahlenmäßig den Nutzen nicht überwiegen - in den meisten Fällen.



      Denn, wenn man nicht davon ausgeht, dass man Teil einer Herde ist und mit dem Impfen dem Allgemeinwohl dient, sondern als Individium durch Impfen geschädigt werden kann, dann wird man Impfgegner - oder Maskenmuffel.

      Ich würde mir, für Impfschäden, eine großzügige Entschädigungsregelung in Deutschland wünschen, die man einklagen kann, dann ist das Argument vom Tisch, dass Impfschäden verheimlicht werden.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Das ist doch längst geregelt; gucken Sie mal in §§ 60 ff. Infektionsschutzgesetz: www.gesetze-im-int....de/ifsg/__60.html

        Und den Anspruch kann man selbstverständlich auch bei den Sozialgerichten einklagen. Das Verfahren ist dort gerichtskostenfrei.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Die Regelung gibt es: § 60 Infektionsschutzgesetz

      • RS
        Ria Sauter
        @4813 (Profil gelöscht):

        Das gibt es in diesem Fall der Impfung.



        Der Staat haftet 'nicht die Firmen.



        Ist aber keine wirkliche Beruhigung, wenn msn schwere Schäden hat.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Ria Sauter:

          Tja, aber wer zahlt für die Schäden, die durch Nichtimpfen auftreten? Wieder die Allgemeinheit.

          Dann möchte ich auch einen Paragraphen dafür.

          • RS
            Ria Sauter
            @4813 (Profil gelöscht):

            Wenn sie so ängstlich sind, dann kann ich Ihre Kommentare nachvollziehen.



            Bleiben Sie gesund!

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Ria Sauter:

              Ne, ich bin nicht ängstlich, aber ich möchte nicht unbedingt für die Betreuung der geistig behinderten Kinder, die nicht gegen Masern geimpft würden, aufkommen. Sondern lieber ihre Eltern verklagt sehen, wenn sie denn das wissentlich in Kauf genommen und Impfung möglich war.

  • Impfen ist eben keine Frage von Rebellion, sondern des Verstandes.

  • Ach was! Sach mal so:

    “ Dieses mamalose Rumgepikse fand ich schlimm.“ Näher dazu -



    Als dieser Teil schonn schwer Dunkeldeutschland - aber gerade noch unter amerikanischer oder doch schon sowjetischer(?) Besatzung war.



    Ok. Die Mama war dabei. Und Tante Mai die Ärztin - aber es bedurfte noch deren weiterer vier - um mir diese Wohltat der Menschheit mittels Festhaltens angedeihen zu lassen. Die Fenster - 😱- hielten - aber kalt wie Harry wars 1945.

    unterm——-



    Uns Ohl - “Widerborst von Natur!“ -



    Hat sich gehalten. Kein Wunder bei dem Entree in diese arschkalte Welt - ohne Strom & Ausgangssperre et al. - 🥳 -

  • Danke!

  • Das war im Westen nicht wesentlich anders.

    "Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam", so lautete die Parole. Man stellte sich in der Turnhalle auf, marschierte an den Tischen vorne vorbei, bekam seinen Zuckerwürfel auf die Zunge gelegt wie die Hostie im Gottesdienst und gut war.

    Niemand hat es hinterfragt, keiner hat gefehlt oder gemurrt. Ich meine: "Kinderlähmung ist grausam".

    Schlimmer war der Schulzahnarzt. Überhaupt war das medizinische Personal ruppig, als wäre es vom Militär abgestellt.

    Allerdings waren damals alle ruppig, auch die Lehrer, die einem schon mal einen Schlüsselbund an den Kopf waren. Das oberste Schwein, der Rektor, hatte zwei Bambusstöcke. Einen kurzen, dicken, der Mäxchen hieß und für die Schläge auf die flache Hand zuständig war, die Tatzen.

    Und Max, der lange biegsame, peitschenartige, der für den Hosenboden zuständig war.

    Wohlgemerkt, ich spreche von den 60-er Jahren, nicht von den 30-er.

    • @Jim Hawkins:

      Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt an -

      “Schluckimpfung -

      zu JIM HAWKINS: "Schluckimpfung ist süß, Kinderlähmung ist grausam!" Stimmt Zuckerwürfel 1962, 1963, 1964 Typ I bis Typ III. Die Damen und Herren vom Gesundheitsamt kamen in die Dorfschule, und es gab das erste "Impfbuch". Habe das Leinenbüchlein kürzlich meinen staunenden Enkeln gezeigt. Die orale Verabreichung war problemlos und benötigte kein Spritzenpersonal. Und apropos grausam: Viele Lehrer waren es damals noch. Die Rohrstockmethode war weitverbreitet. Der Erfinder des Polio-Impfstoff war nicht grausam. de.wikipedia.org/w...Kinderl%C3%A4hmung " Kurz nach der Freigabe überraschte Salk die Öffentlichkeit am 12. April 1955 in einem Interview auf die Frage wem das Patent gehöre, "Well, the people, I would say. There is no patent. Could you patent the sun?" “

      unterm—— Schluckimpfung —-



      Den unlängst el classico erwähnten Schweinepriester dazu - nettikettieren wir gern mal - Schluckwärts! Newahr.



      Besser is das. Normal - 😂 -

      • @Lowandorder:

        Das waren noch Zeiten, als noch keiner die Sonne patentieren wollte.

    • @Jim Hawkins:

      Schonn. “Rektor“ hört sich so nach Volksschule an?! But.

      Katzenmuseum - laß mal die brutalsten dieser Nazi-Kriegskrüppel weg.



      Bubi - der mich in Latein von zwei auf vier (“zu frei oder zu wörtlich Fehler null“) brachte & meinem Ollen hanebüchene Briefe schrieb!



      Den - nach 2x Backenbleiben hatte ich schon angefangen zu Rudern - beschied ich sodann:“Ich weiß - daß Sie schlagen! Aber wenn Sie mich einmal anfassen!



      Müssen Sie damit rechnen. Daß Sie eine wiederkriegen!“ Das sprach sich rum.



      Hatte ich - neu in der Klasse - doch mitgekriegt - wie er feige - Günter B. - Mutter alleinerziehend im sozialen Galoppbau mit Dachaufstellfenster - mit links angetäuscht - mit rechts in den Bauch geboxt hatte!

      unterm———



      Einmal lamentierte er:“Wußte nie zu wählen - ob ich Lateinlehrer oder doch lieber Cellist …“ - “Die Wahl war falsch. Das kann ich Ihnen bestätigen!“



      &



      Wieder gab‘s nen feinen Brief - 🪖 🪖🪖

      So ging das - milde ausgedrückt. Newahr



      Normal •

      • @Lowandorder:

        Ja, Volksschule. Da sollte ich auch bleiben. Der Direx sagte zu meiner Mutter:

        "Lieber ein guter Volksschüler, als ein schlechter Oberschüler."

        Weil Oberschule war nur für die Beamtenkinder, Kinder von Akademikern und Geschäftsleuten.



        Die wurden von ihm auch nicht vermöbelt, wenn die Eltern einen entsprechenden Wink gaben. Die meisten allerdings haben ihre Kinder selbst geschlagen.

        Mögen sie alle in der Hölle schmoren.

        Das Ergebnis war ein durchschnittlicher Oberschüler. Mit möglichst geringem Aufwand den höchstmöglichen Erfolg erzielen. Mein Lebensmotto.

        In der Volksschule hatten wir einen Sportlehrer mit einem Arm. Der andere war im Felde geblieben.

        Zum Herumkommandieren hat der eine gereicht. Und, um den Keim des Hasses auf Sport in mein Herz zu legen.

        • @Jim Hawkins:

          Sie waren ganz bestimmt in meiner Schulklasse. Genau das Gleiche habe ich auch erlebt (bis auf den Sportlehrer). Meine Finger jaulen heute noch, wenn ich an die Fingertatzen denke. Aber die Äusserungen der Lehrer/Innen waren das Schlimmste...

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      In den 80'igern war das aber schon anders, gelle?

      Ich hab den Konflikt auch zu Hause. Westfrau gegen Impfungen, weil sie die Sache vom Individium betrachtet.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Das will ich doch schwer hoffen.

        Man kann das Impfen doch von welcher Warte auch immer betrachten, es ist sinnvoll.

        Mir kommt das manchmal vor, wie ein Disput über die Behandlung einer blutenden Wunde.

        Verband, ja oder nein? Der kann verkleben, Keime in die Wunde bringen, que sais je?

        Vielen Leuten fällt zu allem möglichen irrationales ein. Leider.

        • @Jim Hawkins:

          Und trotz allem Blabla hier über die schlimme alte Zeit muss es in einem freien Land die freie Entscheidung eines freien Bürgers bleiben, ob er in seinen Körper eingreifen lässt oder nicht.

          Schade dass das eine Mehrheit der freien Abgeordneten des Deutschen Bundestags im letzten Jahr nicht so gesehen hat. Aber fast noch besser finde ich die Haltung der (grünen) Abgeordneten, die sich bei dieser Abstimmung (Impfzwang bei Masern oder nicht) ihrer Stimme enthalten haben.

          PS: Hier spricht kein Impfgegner, im Gegenteil. Aber das soll jeder für sich und die Eltern für ihre Kinder entscheiden.



          PPS: Nur weil sich Kinder nicht die Eltern aussuchen können, ist nicht schon der Staat der bessere Entscheider.

          • @Andreas Strobl:

            Bei neuem Corona-Impfstoff stimme ich zu (gibt ja auch keine Pflicht). Bei Masern, Polio ... sehe ich das anders. Der Herdenschutz im Kindergarten ist wichtig. Masernimpfung ist keine Taufe.

          • 4G
            4813 (Profil gelöscht)
            @Andreas Strobl:

            Leute, die ihre Kinder nicht impfen lassen, nehmen diesen auch sie freie Entscheidung. Kinder sind nicht Eigentum der Eltern. Wenn Eltern nicht vernünftig sind, muss die Gesellschaft die Kinder schützen. Das gilt auch bei Zeugen Jehovas, deren Kinder keine Bluttransfusionen bekommen sollen.

          • @Andreas Strobl:

            Solange sich genug Leute impfen lassen, ist mir das egal.

            Mein Mitgefühl gilt nur den Kindern, die die das dann gegebenenfalls ausbaden müssen.

            Verstehen tu ich sie allerdings nicht, diese vorwissenschaftliche Haltung, die ja durch nichts belegt werden kann.

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          Na wenigstens hatten wir keine Altnazis als Lehrer. Sportlehrer die das Schlüsselbund werfen sind normal.



          Brutalität gab es nur in Schulen für Behinderte, Heimen und Jugendwerkhöfen.

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Die haben sich ja nicht mal als Nazis geoutet, wobei das wohl kein großes Problem gewesen wäre.

            Vielleicht waren es einfach nur deutsche Lehrer.

            Und: Das mit dem Schlüsselbund passierte sogar manchmal im Gymnasium.

            Ansonsten war es dort großartig, als wäre man gerade aus Nordkorea geflohen.

            Und bald fing man an, die Freiheit zu missbrauchen. Das war das schönste.

            • @Jim Hawkins:

              Outen brauchten die doch gar nicht.



              Dresscode reichten vollkommen.



              Brauchtest nur hinschauen & zuhören.

              Ansonsten - Nach 2 Ehrenrunden - 😂 -



              Hab ich’s so empfunden: - 🤫 -



              Penne durfte nicht stören •

              unterm—— mein Jüngster grad noch —



              “Das rechne ich dir immer hoch an.



              Daßde immer wieder gesagt hast:



              Mach dein Abi. Scheiß auf die Zensuren.



              Mach dein Abi & abdafür!“ - Korrekt.