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Debatte 30 Jahre deutsche EinheitDaueropfer Ostdeutschland

Lief wirklich so viel schief bei der Wiedervereinigung? Oder sind viele Ossis nur beleidigt? Eine Diskussion versucht Missverständnisse zu ergründen.

Was von der DDR übrig blieb: zum Beispiel diese beiden „Schwalben“ Foto: Ferdinand Ostrop/dpa

Man kann sie langsam nicht mehr hören, all diese Geschichten vom „armen Ostdeutschland“, das vom Westen geschluckt worden sei, von den Traumata der Ostdeutschen, die mit dem Mauerfall ihr Leben verloren hätten. Von den Westdeutschen, die den Ostdeutschen die DDR erklären wollten, die Ratschläge, die Wessis Ossis geben. Aber man wird sie wohl noch eine Weile ertragen müssen, diese Kurzabrisse über die jüngste deutsche Geschichte, insbesondere im 30. Jahr der Wiedervereinigung. In diesem Ostalgie- und „Fremdbestimmungs“-Narrativ, in dem Ostdeutschland zum Daueropfer gemacht wird, nahm sich die Ankündigung einer Debatte zu „Wir sind ein Volk? Ungleich­zei­tig­kei­ten und Miss­ver­ständ­nisse der deut­schen Einheit“, veranstaltelt vom Zentrum Liberale Moderne, dankbar frisch aus.

Dazu sollte man wissen, dass das LibMod, wie sich die Denkfabrik abkürzt, 2017 von Ralf Fück und seiner Frau Marie-Luise Beck gegründet wurde. Fücks, Grünen-Politiker, Ex-Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Moderator der Veranstaltung, ist ein Verfechter von Schwarz-Grün. Durch die Ergebnisse der Kommunalwahl am vergangenen Wochenende in Nordrhein-Westfalen, mit der eine Koalition aus CDU und Grünen auch auf Bundesebene eine reale Chance erfahren hat, dürfte sich Fücks derzeit mehr denn je der Zukunft zugewandt fühlen. Doch das ist eine andere Geschichte von Zukunftsszenarien.

Am Montagabend im Berliner Ensemble, das in Laufnähe zum Regierungsviertel liegt, ging es dann doch mehr um eine Rück- als eine Vorausschau. Das lag weniger an der Inszenierung der Verstanstaltung und den Fragen des Moderators. Auch nicht an Sätzen wie jenen, mit denen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble den Ossis ein Denkmal setzte: „Alle Menschen, die in der DDR gelebt haben, mussten nach dem Mauerfall eine grundlegende Verunsicherung erleiden. Während es für die Westdeutschen schon eine Zumutung war, dass der Bundestag von Bonn nach Berlin verlegt wurde.“

Nein, dass die Diskussion so rückbezogen war, lag vor allem an jemandem, der sich offensichtlich stärker in der Vergangenheit verankert fühlt, als den Schritt nach vorn zu wagen: Werner Schulz. Der Grüne und frühere DDR-Bürgerrechtler, der 1989 aus dem „Demagogischen Diktatur-Regime“ ein neues, zukunftsfähiges Land machen wollte, gab das ostdeutsche Enfant terrible – in ganz negativem Sinne.

„Gebrauchswerte“ wie Kitas und Polikliniken, die der Osten dem Westen gebracht hat, seien doch marginal, klagte Schulz. Vielmehr fehle den Ostdeutschen die Mitbestimmung. „Die Lebenserfahrung der Ostdeutschen ist zu wenig zum Tragen gekommen“, so Schulz. Um dann das ewige Klagelied anzustimmen: Bei der Wiedervereinigung sei „emotional einiges schiefgelaufen“, es wurden viele Chancen verpasst, der Vereinigungsprozess sei zu schnell gegangen.

Jobverlust bedeutet häufig Identitätsverlust

Anfangs mochte man Schulz noch zustimmen: Ostdeutsche sind in der Tat selten in der politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, wissenschaftlichen Führungselite zu finden. Sie verfügen weitgehend nicht über das Vermögen von Westdeutschen. Der massenhafte Verlust von Jobs war nicht nur eine existenzielle Frage, sondern vielmehr die einer verloren gegangenen Identität. Und ja, auch heute noch werden Ostdeutsche ausgegrenzt, weil sie „Ossis“ sind. Die Frage, die dahinter mitschwingt, lautet allerdings: Grenzen sich manche Ostdeutsche nicht selber aus? Indem sie heute noch, 30 Jahre nach dem Mauerfall, ihre Herkunft zum alles überfrachtenden Kriterium für Erfolg, Misserfolg und Glück erklären?

Wenn Angela Marquardt, 1971 in Mecklenburg-Vorpommern geboren und derzeit Refe­ren­tin beim Frak­ti­ons­vor­stand der SPD-Bun­des­tags­frak­tion, 2020 Sätze hören muss wie: „Waaas, du trinkst Lübzer? Man trinkt hier Rostocker, klar!“ Lübzer Pilz, ein No-Go im ostdeutschen Norden. Die mecklenburgische Brauerei produzierte nach dem Zweiten Weltkrieg für den Westen und wurde nach dem Mauerfall zu einem großen Teil von einem westdeutschen Unternehmen übernommen.

Marquardt, im Übrigen die einzige Frau auf dem Podium, die aus einer Familie kommt, die mit ihrer Stasi-Vergangenheit so ostig ist, wie eine Familie in der DDR nur sein konnte, schaut bei der Frage nach der Zukunft des Ostens eher nach Europa: „Was haben wir aus der Wiedervereinigung gelernt?“ Ihr gehe es verstärkt um aktuelle Fragen wie Abtreibung, Frauenrechte, Demokratie, Freiheit im weitesen Sinne.

Auch Richard Schröder, Theologe, Abgeordneter der ersten freigewählten DDR-Volkskammer und anschließend SPD-Bundestagsabgeordneter, rückte die Entwicklung im Osten in den vergangenen Jahrzehnten zurecht. Nach dem Mauerfall, sagte Schröder, sei die Lebenserwartung der Ostdeutschen um drei Jahre gestiegen und die Suizidrate um 70 Prozent gesunken. Der Lebensstandard im Osten sei erheblich gestiegen. Die Lebenszufriedenheit von Ost- und Westdeutschen, das zeigen Studien, seien mittlerweile gleich. Um es mit Schröder Worten zu sagen: „Es ist eine merkwürdige Diskrepanz zwischen der persönlichen guten Lage der Menschen in Ostdeutschland und der Zuschreibung des Ostens insgesamt als defizitär.“

Aber wenn der abendliche Griesgram Werner Schulz die Verfassung der Bundesrepublik als defizitär empfindet, weil darin nicht „Deutsch als Sprache“ festgeschrieben ist, ahnt man, dass der nächste Ex-Bürgerrechtler in eine Frustration abgleitet, in der sich viele der einstigen „Revolutionäre“ mittlerweile fest eingerichtet haben. Da ist dann wohl auch nichts mehr zu machen. In einem solchen Fall ist es wie in einer verkorksten Beziehung: Ist eine Seite dauerhaft beleidigt, müht sich die andere Seite umsonst ab. Jeder Vorschlag zur Güte, jede Idee zur Stimmungsaufhellung, jeder Anstoß für einen positivem Blick verhallen im Nichts.

Da kann man es nur mit dem Theologen Schröder halten, der am Ende des Abends konstatierte: „Das wird nichts mehr mit den Alten in Ostdeutschland.“ Bei der Gestaltung einer gesamtdeutschen Zukunft blicke man besser auf die Jüngeren.

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67 Kommentare

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  • Wir sind ein Volk in Deutschland - 30 Jahre nach Beendigung der Trennung in Ost und West. Das war der Höhepunkt des sog. Kalten Krieges; welcher die Welt nach dem zweiten Weltkrieg in Ost und West entzweite. Ich bin Jahrgang 1980, habe also den Mauerfall als Kind am Rande in Westdeutschland vor dem Fernseher verfolgt. Alles in allem kann ich sagen: Die deutsche Wiedervereinigung war ein Gewinn, ja, Ausdruck eines tief empfundenen Willens der Bevölkerung, gemeinsam die Herausforderungen/den Konsum der Zukunft zu meistern. Ich bin auch beruflich mit dem ehemaligen Osten verbunden. Wo ist die Verbindung heute? Für Nachgeborene spielt es keine Rolle mehr, ob West oder Ost! Wir sollten uns darüber klar sein, dass wir gemeinsam einen Weg zu gehen haben - gegen alles Trennende, für Demokratie, kontra jedwede Form von Extremismus und pro Völkerverständigung und Solidarität!

  • Jede andere Gruppe wird in der TAZ gehätschelt. Aber der Ossi soll mal nicht jammern. Strukturelle Benachteiligung, die sich gewaschen hat. Aber bitte nicht monieren. Quoten für Frauen, aber nicht für Ostdeutsche, denn bei denen sind ja die Frauen schon überproportional in Beruf, Leitung und Führung. Spitzen-Ostdeutsche sind überhäufst Frauen, aber das fällt komischerweise nicht auf, darf nicht sein. Denn der Osten ist ja so rückständig.

  • Von der BRD geschluckt waren die Ostdeutschen sicher schon vor dem Ende der DDR, da diese im Tausch gegen Kredite aus dem Westen einen heute kaum mehr nachvollziehbare Teil der VEBs als Niedriglohnstandorte für BRD-Unternehmen arbeiten ließ. Diese Produktionsanlagen der sogenannten "Gestattungsproduktion" waren zwangsläufig keinesfalls veraltet, sondern wurden geschlossen, weil nach der Währungsunion der Standortvorteil wegfiel. Als Ersatz begann die als Phänomen sonst ja gar nicht neue "Globalisierung" mit der klimaschädlichen Industrialisierung Chinas durch westliche Konzerne, in deren Fortschreiten dann auch der profitable Arbeitsplatzabbau in Westdeutschland Mitte der Neunziger, deshalb schließlich die Agenda 2010. Über diese Zusammenhänge wurden aber Ossis und Wessis gleichermaßen in Unkenntnis gelassen.

  • Laut Duden heißt das "Pilz" Pils und "das Griesgram" richtig "der Griesgram". Oder ist das wieder so ein Ossi-Ding?

  • Hat Richard Schröder recht, weil Werner Schulz ein Griesgram ist? Nein! Ihm zufolge sei die Lebenszufriedenheit von Ost- und Westdeutschen mittlerweile gleich. -> Gleich gut oder gleich schlecht?

    Ganz offensichtlich gibt es Bevölkerungsgruppen in beiden Teilen Deutschlands, deren Lebenszufriedenheit schlecht ist. Jeder kennt sie. Es gibt auch wieder eine Massenarmut, die es in DDR & BRD nicht gab (jedes 3. Kind in Berlin und jedes 5. in Deutschland). Jeder weiß das.

    Warum wollen Bürgerrechtler - jedenfalls die, die von Fücks & Beck eingeladen werden - davon nichts wissen?

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Wenn ich mich an die taz Artikel über uns Ossis in den 90'iger Jahren erinnere, kommt mir immer der hoch, der beschrieb, das Ossis sich in Massen mit Haushaltsreiniger vergiften, weil sie zu doof sind und die bunten Flaschen mit Getränken verwechseln.



    Hat mich an Artikel über Ureinwohner erinnert, so wie sie die Herrenrasse schrieb.



    Danke dafür noch einmal taz.



    Euer Jammer Ossi

  • "Marquardt, im Übrigen die einzige Frau auf dem Podium, die aus einer Familie kommt, die mit ihrer Stasi-Vergangenheit so ostig ist, wie eine Familie in der DDR nur sein konnte (…)"

    Die Stasi als das ultimativ ostige auszumachen zeigt wie voreingenommen dieser Artikel ist.

    • @Sandor Krasna:

      Sie haben Recht! Demnach habe ich in meinen 38 Jahren in der DDR überhaupt keine richtige ostige Familie kennengelernt .... eigenartig

  • Puh, ganz schön westdeutscher Artikel. Wenn Rostocker kein Lübzer trinken ist das Zeichen ihrer Verbohrtheit. Wenn Kölner kein Alt trinken ist das Lokalkolorit.



    Wenn Werner Schulz Wunderlichkeiten über die fehlende deutsche Sprache im Grundgesetz salbadert, ist das ein Symptom ostdeutscher Dauerbeleidigtheit.



    Mit solchen Artikeln und dieser Haltung verliert ihr die Jungen auch.

  • Bei Nachwende-Politikern wie Richard Schröder, Werner Schulz oder Angela Marquardt kann man schon verstehen, dass viele Ostdeutsche sich dann doch lieber die DDR zurückwünschen.

  • ".„Die Lebenserfahrung der Ostdeutschen ist zu wenig zum Tragen gekommen“, so Schulz"

    Na ja. Was soll der Saarländer, das Stiefkind der Nation, dazu sagen? 60% der Deutschen wissen noch nicht einmal wo das Saarland liegt.

    • @Rudolf Fissner:

      Was ist das Saarland?

      • @Jim Hawkins:

        Von den 30%, die sich schon verirren, wenn Sie das Haus verlassen wollte ich gar nicht erst anfangen :-)

        Die Ossis sollten stolz darauf sein, dass sie gegenüber den Saarländischen drei Nasen voraus sind. Dass sie es mit den Ostfriesen nicht aufnehmen können an Lebenserfahrung müssen die hinnehmen lernen.

    • @Rudolf Fissner:

      Wie meinen? Sie 'n Saarländer Schalmei

      🥚jòò “Herr - dunkel war der Rede Sinn.



      Sie wiesen auf den Ofen hin.



      “Der ist besorgt und aufgehoben.



      Der Graf wird seine Diener loben.“

      kurz - Kohl hatte schonn recht. Newahr.



      “Die Pälzer in die Palz. Die Saarländer in die Saar.“ - 😱 -

      • @Lowandorder:

        Dass der Kohl zu sowas fähig war, na ja



        Saumagen macht's möglich.

        • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

          Entre nous - gehört hab ich den Schnack - im Zug von saarländischen Bergleuten.



          ( 🥬 - diente nur zum - Anfetten!;))

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - greifts auf

    “Grüne Woche -

    Zwei Schwalben... taz.de/die-wahrheit/!5158037/



    (Kommentator tazitus)“ Stimmt einsame Spitze! - 😂 -

    kurz - Ein Tusch & Welches Glick!



    Geht auf meinen - Sidekick.



    Der immer & im richtigen Moment



    Uns einen aus sei e-Archiv - öh sprennt!

    • @Lowandorder:

      Yeah,



      ich muß sagen das Tazitus mit seinem Gedicht ein Traum ist.



      Ich habe nicht die Kraft eine Verbindung optischer Art zum s.o tragenden Thema herzustellen.



      Sehr schön ihr Glick!



      ..öh sprennt...éteint malheureusement quelque chose*

      * nur heute!

      • @Ringelnatz1:

        Na - die Rettung naht - Däh&Zisch - Mehltütenfrisch - der alte Fuchs 🦊 -

        "taz.de/Debatte-30-...bb_message_4012905



        Den Bezug hatte RINGELNATZ1 über die Erwähnung vom Abstieg der Vera Lengsfeld hergestellt. - War tazitus, war Traumatänzer, war Lichtgestalt... und "leide" an gutem Gedächtnis, so dass ich den Text aus dem Ungefähren via Suchmaschine wiederfand.



        Apropos "Panta rhei": Als ich nach Prostatabeschwerden mal wieder beim Urologen vorstellig wurde, fragte die nette Dame am Eingang, wie es mir gehe. Meine Antwort "Panta rhei" löste bei ihr einen Lachanfall schönster Art aus. Unvergessen.“

        kurz - hier hilft nur Robert Kauffmann -



        m.youtube.com/watch?v=ipTtYHI5xDw - klar - freihändig - 🤣 -

        • @Lowandorder:

          Das ist was für mich!



          Panta rhei bei meinem Stammurologen.



          Ein Traum!



          Übrigens, Chronische Prostatitis( man beachte titis) bringt eine angeregte Unterhaltung mit "Gleichgesinnten" bei einem schönen Glas Rotwein.

          • @Ringelnatz1:

            Wie sagt der versierte Rechtsverdreher¿

            “Das kommt drauf an!“



            Als es einen Kollegen Landrichter der taffen Sorte erwischte. Fanden die Kollegen - als er post OP - aus dem Notdienst genommen (da sitzte vor allem rum!;((



            Er solle sich mal nicht so anstellen.



            & Däh!



            Der Kollege Präsi auch!



            “Naja - als es ihn kurz Zeit später erwischte - War Heulen & Zähneklappern angesagt!“ - 😱 - Newahr



            Normal.

  • So toll war der Anschluss nicht. Anderseits kann ich auch die Clientel von "Ossis" (bin selber Ossi) nicht verstehen, die heute der DDR nachheulen. 1989 waren die noch auf der Strasse "Scheiß SED".. Und nun heißt es von den gleichen Typen "Ach, die schönen Ferienlager damals.. So schlecht war die DDR doch gar nicht."

    • @Bunte Kuh:

      Das ist die geringe Spezies Ostalgioten die ich immer mal wieder finde.



      Gut eingerichtet, Fernreisen alle abgearbeitet und inne Verwandschaft pausenlos dokumentiert aber die v. ihnen geschilderte Leier spielend.Wenn schonn Ostalgie denne:



      Renft - Gänselieschen



      www.youtube.com/watch?v=ZuFZjC9ZMj8

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Bunte Kuh:

      Die beiden Mengen, die sie nennen, müsssen nicht identisch sein.



      Es gibt nicht den einen Ostdeutschen. Genau wie es nicht den einen Afrikaner gibt.



      Die Betrachtung des Ostdeutschen durch Westdeutsche ist meist rassistisch.



      1989 sind ein Teil der Menschen, genau wie in Weißrussland heute, dafür auf die Straße gegangen, um gehört zu werden, damit ihre Stimme zählt.



      Dreißig Jahre nach diesem Traum ist der geplatzt. Jetzt kommt der 3. Oktober und der Ossi wird von innen iluminiert, kommt aber nicht zu Wort. Der fiese Westdeutsche vergleicht ihn mit einem Saarländer, der auch angeschlossen wurde und in der Zeit der Unfreiheit Schnecken essen musste...

      • @4813 (Profil gelöscht):

        "Die Betrachtung des Ostdeutschen durch Westdeutsche ist meist rassistisch.



        "



        Naja, von mir als Ossi der Tip: Halt mal den Ball flach! Das, was Du meinst, ist eher in der Art, wie manche Bayern das mit den "Saupreißn" mal mehr oder weniger ernst meinen und mehr oder weniger konsequent durchziehen (also keinen Preußen in der Firma, Familie...).



        Und gegenüber vielen anderen Ländern unter den Fittichen der SU war das hier Ponyhof; was ned heißt, daß die Aufarbeitung, die übrigens seit 20+ Jahren immermal wieder durch die Feuilletons geistert, ungenügend ist. Da ist aber erstmal jede*r Einzeln*e gefragt; also auch was den Kindern & Enkeln vermittelt wird, wie scheiße des damals halt dann doch war, wenn mensch ehrlich wäre...

        • 4G
          4813 (Profil gelöscht)
          @Hugo:

          In Bezug auf Rassismus lege ich die Maßstäbe der Linken an. Was sonst.



          Da ich bestens integriert bin, mit einer Westfrau, einem Westjob und im Osten an Wessis vermiete, darf ich mir die doofen Sprüche der linken Szene im Westen ungefiltert reinziehen.



          Ist weniger geworden, seit den Erfolgen der AfD wieder mehr. Meine Diagnose, die Linken im Westen sind sauer, dass die Ossis ihre Träume zerstört haben.



          Sollen sie doch zu Maduro ziehen.



          Ponyhof? Waren sie Mal in einem Ostgefängnis, oder haben sie in einem Chemiebetrieb gearbeitet, wahlweise in Kombination?

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Stelle mich mal in die Mitte und nehme die Einschläge hin!



            Ich alt. d.h. kurz über sechzig.(ganz kurz)



            Wahlweise in Kombination, Jugendwerkhof, Stasiknast, Bautzen, ich will jetzt nicht alles wiederholen. Auch selbst betroffen.



            Wir waren kurz nach der Wende in Potsdam und haben durch Zufall eine Besichtigung des KGB- Knast's gemacht. Da war noch nichts geglättet, verändert usw.



            Wirklich emotional berührend! Dabei war das noch nicht mal "am schlimmsten".



            Wir konnten atmen und" spüren" was diese Menschen erlitten haben.



            Über d. vielen Jahre habe ich diese Bilder immer noch auf Abruf.



            Fazit



            Wir leben, trotz aller individuellen Probleme, nicht in dem schlechtesten aller "Systeme".

            • 4G
              4813 (Profil gelöscht)
              @Ringelnatz1:

              Letzterem stimme ich vollumfänglich zu

          • @4813 (Profil gelöscht):

            Ich meinte die Zeit ab 1990 "...sind ein Teil der Menschen, genau wie in Weißrussland heute...").



            Ich bin 43, also für Chemiewerk in Bautzen war ich noch zu jung.

        • @Hugo:

          Anschließe mich!



          Schwerpunkt:



          1. das mit dem Ball



          2.ihr letzter Satz(im Beitrag.!...)

          SU hab ick lange nicht mehr gelesen.

          • @Ringelnatz1:

            Wobei das mit dem Sowjet in der Union ungefähr genauso Quatsch war wie das "Demokratisch" in den Namen verschiedener real existierender Sozialismusse.

            • @Hugo:

              Juti!



              Gleich mal wieder nachgeschaut, was Sowjet bedeutet.



              de.wikipedia.org/wiki/Sowjet



              ... Namen verschiedener real existierender Sozialismusse.....



              Schön.



              OFFTOPIC



              Es lebe(te) Jugendtourist.



              Kap Pizunda- noch mal schön!



              ;-)

              • @Ringelnatz1:

                Liggers. Das mit dem Jugendtourist paßt ganz prima zu SU. Newahr.

                Im kölner Raum fahren sojet Pflasterdosen rum & da steht - SU - dran.

                Währendste dir - BM - wahlweise mit -



                Bereifte Mörder (auch wg Schleier) oder



                Bravo Michael übersetzt. Newahr.



                Normal.



                Kennt SU - mW. - nur eine!



                “Suche Unfall“ & daß das COMECON wie die UdSSR je ein Unfall der Geschichte waren¿! - 👹 -



                (Gibt’s Gegenstimmen? Ich höre!)



                & klar etwas Musik - janz in weiß -



                m.youtube.com/watch?v=nS5_EQgbuLc

                • @Lowandorder:

                  Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - mahnt an!





                  Solch ein Siegburger Kennzeichen hat vor vielen Jahren mal den Fahrer eines Viehtransporters irgendwo im Osten das Leben gekostet. SU wurde in einem Nicht-SU-Land halt mit SU gleichgesetzt. Tragisch. Ich glaube er war für eine Firma aus Troisdorf unterwegs. www.hefter-spedition.de/deutsch/home/

                  kurz - um die Sotissen über diesen Landstrich nicht zu weit zu treiben -



                  Ahnt frauman aber doch - warum der Norbert Alich den Elvis-Song treffend rheinländisch in - “Wenn Mama kreischt in Troisdorf-Siglar …“ nunja gewandet hat. Normal. Newahr. 🥳

                  unterm—— servíce



                  de.wikipedia.org/wiki/Norbert_Alich

  • Insofern hat Corona etwas" gutes". Es überlagert die Ode an 30 Jahre deutsche Einheit.



    Ich persönlich neige zu den Ansichten von Richard Schröder im Artikel.



    Werner Schulz ist streitbar,einige Punkte wo ich nicht mitgehe aber unverbiegbar.



    Hier spielt die Erinnerung an1989 u.d.f sicher eine Rolle.



    Angela Marquardt ist nich so mein politischer Fall. Zuviel Parteihopping. Nicht stromlinienförmiger(Vergangenheit, Entwicklung) Vorzeige Ossi*in.



    Sehr schön, das abendliche Griesgram(Frauenschreibe..)



    aber



    Im Gegensatz dazu der unaufhaltsame Abstieg der Vera Lengsfeld oder Angelika Barbe.

    panta rhei

    • @Ringelnatz1:

      Jenau. Jenau. Aber.

      Nur dett ausser Tube - kerr! - 🤫 -

      • @Lowandorder:

        Da war et wieder.



        merci de ne pas faire ça



        Was verdammt hat ne Tube mit meiner Ausarbeitung! zu tun!



        alors j'ai compris



        rhei-tube



        ;-)

        • @Ringelnatz1:

          & … ich dacht schon. But - πάντα ῥεῖ -

          unterm——— wie schon gesagt —- 🤫 -



          Die Formel panta rhei (altgriechisch πάντα ῥεῖ ‚alles fließt') ist ein auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgeführter, von Platon (im Dialog „Kratylos“) nahegelegter, wörtlich jedoch erstmals bei dem spätantiken Neuplatoniker Simplikios erscheinender Aphorismus zur Kennzeichnung der heraklitischen Lehre.“ Remember:



          Schrieb alles vom neben mir Sitzenden -



          (Flüchtlingskind&Katholik 2-faches Handicap!;( ab & ich - öh fläch -



          & der Ol - darin ein As - nach ner 1/4 Std.



          “Jung - das hat keinen Zweck! Wechsel den Zug!“ & so kam es auch! - 🤣 -

          • @Lowandorder:

            Sie, der griechische Gelehrte mit höherer Schulbildung und gar Studium...



            Habe nun, ach! Juristerei studiert mit heißem Bemühn....

            Da steh ich nun Zerspanungsfacharbeiter mit Abitur und kann nur anbieten:

            Blues - panta rhei



            www.youtube.com/watch?v=N2TyCC6AagE

            • @Ringelnatz1:

              Blues - panta rhei

              Hmmmm - da war Musik noch gut. Hab ick noch uff LP, Dreilich, Swillms, Protzmann .... Vorläufer von Karat und erste Aufnahme mit de Vroni Fischer .....

            • @Ringelnatz1:

              Ach was! Mein großes Bruderherz hat gleich zwei Lehrbriefe - & keen Abitur.



              Nee - Nee - diese Scheinewirtschaft - hark bei ihm gelernt - soll uns sowas von am Arsch vorbeigehn. Versprochen•

              Song/Band - Supi 👏 & dazu mal meinen Freund & DDR-Gewährsmann Michael Schenk (🤫) konsultieren - wa. & Däh! -



              Gerade Uschi zu Manne a tv - berührend

            • @Ringelnatz1:

              Danke an Ringelnatz1. Bin immer mal wieder auf Panta Rhei gestoßen. Aber da ich überhaupt nicht KARAT-affin bin, habe ich von einer akkustischen Augenscheinseinnahme Abstand genommen. Was für ein Riesenfehler!



              Nochmal Dnke an Ringelnatz1!

              • @Crisanto:

                Gerne.



                Ich habe Panta Rhei als Vorgänger v. K. in Gera als junger Mann erlebt.



                Schöne Erinnerungen.

  • Jenau - Jenau! But.

    “ Was von der DDR übrig blieb: zum Beispiel diese beiden „Schwalben“ “



    Schonn. Vor allem im Westen. Newahr.



    Die Ossis konnten ihre Gurken doch nicht meht sehen - wa.

    kurz&knapp - Das Grundproblem bis hück!



    Mit ner neuen todschicken Frisur was reißen.



    War eben billjer & leichter für die Mädels.



    Als für die Jungs mit ner für teuer Geld auffem Alex.



    Geschossene Golf-Rostlaube - die nach ner halben Meile.



    Die Ventile durch die Ölwanne steckte. Gellewelle.



    Normal

    • @Lowandorder:

      Keine Ahnung, was wo der Hype um die Schwalbe herkommt. OK, das Ding war ganz nett. Das wars dann aber auch schon wieder.

      • @Bunte Kuh:

        Die Schwalbe ist doch auch nur wieder ein Symbol für die Wessis mit eingeschränktem Interesse. Habicht ist inzwischen viel begehrter - zumindest der Rahmen mit Nummer ansonsten neu aufgebaut, denn der hat Bestandschutz und darf dank Festlegung im Einigungsvertrag 60 km/h mit Versicherungskennzeichen gefahren werden.

      • @Bunte Kuh:

        Ick globe och Börlin? Ejal.



        Nen Begeisterten*in schnappen und mal in



        de.wikipedia.org/w...otorrad-Museum.jpg



        gehen.

        • @Ringelnatz1:

          Ach was!

          Mal durch Kölle radeln - grade arztwg - & da stehen noch reichlich rum.



          Leichte Klapperkisten mit blauem Schweif. Pött Pött Pött -

          • @Lowandorder:

            Gefälligst AWO1 lesen!

          • @Lowandorder:

            Inne Museum steht eine EINSITZIGE Sportawo in einer fantastischen Farbgebung. Die waren als Begleitschutz ala Ulbricht gedacht. In Börlin werden Goldmedaillen geklaut...



            Diese AWO würde ich eigenhändig in die Höhe d. Penthouses schleppen!!



            Berliner DDR Motorrad Museum



            www.youtube.com/watch?v=fykGOI3mkNE

            Jetzt bin ich wieder richtig aufgeregt!



            Wegen der Erinnerungen!

            • @Ringelnatz1:

              AWO1:



              Vor Oertel. Links v. Minol-Pirol(is nun ma so) auf'em Podest!



              Leider sieht man SIE(Die Schöne) nur bruchstückenhaft!



              14:38!!!



              ;-)

              • @Ringelnatz1:

                Sach mal so. Wenn ich sie auch klar - mit Lafranconi-Tüten fahre. Look&see.



                images.app.goo.gl/wuYQ7D5Nw5VVzBjq9



                “Oh - eine Moto Güüz - hauchte die Dame a Bordstein - daß meine Perle fast vor Lachen von der Bank rutschte - 🤣 -

                • @Lowandorder:

                  Corona-Trump-Wehwehchen!



                  Das Einzige was zählt außer:



                  Frau-Kinder-Enkel*in ( den Scheiß muß man heute beachten !)



                  ist



                  Moto Guzzi 750 S3, Bj. 1975, Lafranconi



                  www.youtube.com/watch?v=UZ7QrkwQ5Ko

                  Njomm, njomm, nhjohhhmmm!

                  • @Ringelnatz1:

                    Jung. Die Steuerkette klingt genauso rasselig wie bei meiner!;))



                    (Anne Tanke inne Voreifel son Reisbrenner-Pilot “Is die Maschine im Arsch?“ ;)((



                    Ok damit & 850 T & dem Millionär - der Mandelo übernahm - endete die SchrottoGuzzi-Zeit.



                    Diese als Grundbausteine für Lemans - Cali - Spada - V 1000 Convert - Starten (ADAC-Mann - springen immer an!!;)



                    & Kit -



                    Riss ohne Ende & Langstrecke vom Feinsten & Stiefelspitzenfräsen.



                    Aber Hallo.

              • @Ringelnatz1:

                Auch das noch 1:

                Falsch! Falsch!

                4:36!!

  • "Die Frage, die dahinter mitschwingt, lautet allerdings: Grenzen sich manche Ostdeutsche nicht selber aus?"

    Ja klar. Deshalb sind ja auch Menschen mit "ostdeutschem" Background in den Führungspositionen deutscher Unternehmen mit nicht einmal 2 Prozent vertreten. An keiner einzigen deutschen Universität gibt es einen ostdeutschen Rektor. Der Gehaltsunterschied beträgt 30 Jahre nach der Wende immer noch durchschnittlich 17% bei gleicher Qualifikation, Tätigkeit und Leistung.

    Hat alles nix mit Strukturen und Netzwerken zu tun. Kommt sicher in erster Linie daher, dass sich die Ostdeutschen selbst ausgrenzen. Herkunft hat doch in unserem Land nix mit Chancengleichheit zu tun.

    • @Deep South:

      Danke! So isses. Man kann sich auch mal umschauen, wie viele Ostdeutsche selbst Vermieter sind.

      An der Ostsee gehört fast alles Westdeutschen. Die Ossis putzen und servieren derweil. Natürlich nur in der Saison. Im Winter sind sie zu teuer.

    • @Deep South:

      Das stimmt neuerdings nun nicht mehr! Die BTU Cottbus-Senftenberg hat seit kurzem eine ostdeutsche Rektorin, die vorher an der THWK Leipzig war.

    • @Deep South:

      Jede andere Gruppe wird in der TAZ gehätschelt. Aber der Ossi soll mal nicht jammern. Strukturelle Benachteiligung, die sich gewaschen hat. Aber bitte nicht monieren. Quoten für Frauen, aber nicht für Ostdeutsche, denn bei denen sind ja die Frauen schon überproportional in Beruf, Leitung und Führung. Spitzen-Ostdeutsche sind überhäufst Frauen, aber das fällt komischerweise nicht auf, darf nicht sein. Denn der Osten ist ja so rückständig.