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Ursula von der Leyen in GriechenlandDie brutale Sprache der Macht

Dominic Johnson
Kommentar von Dominic Johnson

Die EU-Chefin kann jetzt gegenüber Putin, Trump und Xi selbstbewusst auftreten. Sie hat sich auf die Seite der Gewalt gestellt, gegen die Humanität.

Ursula von der Leyen verteidigt die Festung Europa, das Schicksal der Flüchtlinge ist ihr egal Foto: Valentina Petrova/ap

F estung Europa im Jahr 2020: Stacheldraht riegelt die EU-Außengrenze ab, Fliehende werden mit Tränengas und Blendgranaten abgewehrt, vereinzelt wird scharf geschossen. Wer den Grenzposten in die Hände fällt, wird seiner Habseligkeiten beraubt und zurückgeschickt oder kommt in Haft an einem unbekannten Ort. Was 2015 in Deutschland lediglich eine Forderung der AfD war, ist 2020 an der griechischen Grenze zur Türkei Realität. Mehr noch: es ist politisch gewollt und wird von höchster deutscher Stelle ausdrücklich begrüßt. Wer braucht eine Beatrix von Storch in der AfD, wenn man eine Ursula von der Leyen an der Spitze der EU-Kommission hat.

Der Auftritt der deutschen EU-Kommissionschefin in Griechenland am Dienstag war unwürdig. Sie dankte nicht nur, was normal wäre, den griechischen Behörden und versprach ihnen Hilfe. Sie vermied auch jedes öffentliche Wort der Kritik am griechischen Vorgehen, sei es an den Übergriffen gegen Geflüchtete oder an der Aussetzung des Asylrechts. „Die Aufrechterhaltung der Ordnung an unserer Außengrenze hat für uns Vorrang“, sagte sie stattdessen.

Darüber hinaus hielt sie es für angebracht, ausdrücklich der griechischen Zivilbevölkerung zu danken. Wofür denn? Der sichtbare Beitrag aus der griechischen Zivilbevölkerung zur Grenzsicherung besteht darin, dass Rechtsextremisten Schlägerbanden bilden, die Ausländer jagen. Auch dazu von der deutschen EU-Chefin kein wahrnehmbares Wort.

Ist das die „Sprache der Macht“, die Ursula von der Leyen von der EU fordert? Es wäre eine brutale, unrühmliche Sprache. Die Zeit, wo abgeschottete Grenzen, Stacheldraht und Schusswaffengebrauch zur „Aufrechterhaltung der Ordnung an unserer Außengrenze“ von Deutschen für legitim erklärt wurden, war eigentlich 1989 vorbei. Aber immerhin kann die EU-Chefin jetzt gegenüber Putin, Trump und Xi selbstbewusst auftreten. Denn sie hat sich mit diesen Machthabern auf die Seite der Gewalt gestellt, gegen die Menschen und gegen die Humanität.

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Dominic Johnson
Ressortleiter Ausland
Seit 2011 Co-Leiter des taz-Auslandsressorts und seit 1990 Afrikaredakteur der taz.
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49 Kommentare

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  • Verhindern!!! Flüchtlinge haben auch Anrecht auf Würde und sind nicht dafür gedacht zum Spielball von machtpolitischen Planspielen zu verkommen!!!🤧😷👺👽🤮

  • Erdogan benutzt verzweifelte Menschen als Spielball und möchte damit mehrere Sachen gleichzeitig erreichen:



    a) Die EU zu erpressen und immer mehr Geld zu fordern und der EU zu zeigen, dass ohne ihm nichts geht



    b) Griechenland, den Erzfeind der Türkei, gezielt zu destabilisieren. Die Gründe dafür sind geopolitisch:



    Er will an den Erdgas Vorkommen am Mittelmeer teilhaben, obwohl er laut internationalem Recht keine Berechtigung dafür hat.



    Deswegen hat er ein Abkommen mit Lybien unterzeichnet, obwohl die beiden Staaten nicht einmal miteinander angrenzen.



    Seit langer Zeit gibt es gezielte Provokationen gegenüber Griechenland, und ein Verhalten, dass alles andere als eine gute Nachbarschaft zu Griechenland zeigt.



    In diesem Artikel wird sehr einseitig berichtet und über vieles hinweggeschaut. An der bulgarisch türkischen Grenzen spielen sich nicht diese Szenen ab, weil alle Busse gezielt zur griechischen Seite fahren.



    Aber das alles spricht der Reporter hier gar nicht an.

  • Wir tragen mit die Verantwortung, wenn Flüchtlinge im Stich gelassen werden und unsere von uns demokratisch gewählte Regierung nicht hilft. An uns ist es, unseren Politikern klar zu machen, dass wir von Ihnen ein helfende Eingreifen wünschen. Das würde vielleicht der AfD ein paar Stimmen verängstigter bringen, es würde aber auch Grünen, SPD, Linke, FDP und vielleicht sogar der Union Glaubwürdigkeit und andere Wähler geben. Ich hab jedenfalls erst seit ihrem "wir schaffen das" Respekt vor Merkel.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Frau vdL ist auch die Präsidentin der Griechen, der Italiener, der Spanier, der Bulgaren,der Ungarn und der Franzosen, von den Holländern , Dänen und Polen von Tschechen und Ungarn. Man müsste deren Meinung mal hören, die der Griechen, Polen , Tschechen und Ungarn kennen wir ja. Frau vdL hat leider mit Deutschland relativ wenig zu tun, Sie repräsentiert Die EU( 28 Staaten). Gefragt ist in Deutschland die Koalition, hier fehlt eine klare Ansage. Insofern ist der Artikel für‘n .......-

  • Jemand, der die innerdeutsche oder außendeutsche Grenze von 1989 mit der griechisch-türkischen Grenze von 2020 vergleicht, ist entweder nicht informiert oder ein Utopist. Oder einfach nur dumm!

    • @Panos Drossinakis:

      Ja, von Humanität ist immer schnell und leicht gefaselt. Die Frage, wie sie im Sinne aller umzusetzen wäre, kann auch damit beginnen, sich von einem Erdogan nicht erpressen zu lassen.

  • Eine demokratische Exekutive dient allein dazu, dem Recht Geltung zu verschaffen.



    Recht zu definieren obliegt der Legislative. Letztere kann humanitäre Aspekte berücksichtigen.

  • Auch ein Ressortleiter schreibt mal am Thema vorbei; schlimmer noch, er liefert der AfD noch Steilvorlagen, wenn er UvL und die EU in den gleichen Topf mit der AfD 2015 wirft; die Blauen sagen jetzt einfach nur noch "Wir haben es euch schon 2015 gesagt, ihr habt 5 Jahre gebraucht um zur selben Erkenntnis zu kommen."

  • Die nonverbale Kommunikation der Bilder, Europas Körpersprache:

    Überforderte Politker_innen fliegen in einer dröhnenden Helikopterformation über verzweifelte Flüchtlinge hinweg.

  • 0G
    06313 (Profil gelöscht)

    Soweit ich informiert bin, lebten die syrischen Flüchtlinge, die Erdogan an die griechische Grenze gefahren hat, bislang in der Türkei. Es gab ein entsprechendes Abkommen, an das sich Erdogan - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr halten möchte, so dass er die Syrer und Menschen anderer Nationalitäten gen Europa gehen lässt. Griechenland versucht jetzt, die illegalen Grenzübertretungen nach Europa zu vermeiden. Dass Dominic Johnson, der sich in diversen taz-Artikeln als engagierter Brexit-Befürworter und EU-Gegner einen Namen gemacht hat, jetzt gegen die EU wettert, weil die EU ihre Grenzen zu schützen sucht und einen unkontrollierte Zuwanderung vermeiden möchte, und von mangelnder Humanität spricht, wundert mich bei dem Redakteur nicht mehr.

  • 100 Millionen für Frontex zugesagt, für Kurzsichtigkeit, Problemverschiebung, Appeasement nach Rechts.



    Auf Dauer wird das nicht funktionieren.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    Die Alternative zur EU ist ein Europa der Nationen . Wohin dies führte konnte man in zwei Weltkriegen beobachten. Es gibt keine Alternative zur EU und Europa sind wir. Was wir können ist die EU menschlicher zu machen , aber dazu müssten wir die nationalen Parlamente entmachten und nicht noch neue erfinden( Basken, Katalanen, Norditaliener, Flamen, Wallonen), und natürlich muß die EU eine Wertegemeinschaft mit einem Grundgesetz sein.

  • Und was teilen wir mit den Flüchtlingen, was geben wir den Flüchtlingen von unserem EIGENEN Komfort von unserem EIGENEN Wohlstand ab? Gemeint sind hier nicht die mickrigen 2000€, die man zu Weihnachten an Flüchtlinge spendet oder die lächerlichen 1000€ zu Ostern.



    Da gehen wir lieber zur Demo, schreiben prima Beiträge und "engagierte" Kommentare in der taz. Hoffentlich sieht man uns in der Zeitung mit unseren Transparenten, gar im Fernsehen (der Liebe Gott wirds ja auf jeden Fall sehen und lesen, haben uns schon mal einen guten Platz im Himmel verdient!!). Am Bus haben wir die Geflüchteten empfangen; der alte Teddy vom Dachboden, der ist doch noch gut, wird gleich mit "-gespendet-", mit dem alten Fahrrad aus dem Schuppen. Die machen sich das noch gut zurecht. Voller Stolz über unser couragiertes Engagement begleiten wir die Geflüchteten noch zu den Behörden. Ach ja, die Altkleidersammlung.... Voller Freude über die eigene Gutherzigkeit werden wir heute gut schlafen und dann....aus den Augen aus dem Sinn.



    Annalena Baerbock - Grünen-Vorsitzende fordert Aufnahme von Geflüchteten, lese ich auf Zeit- Online. Wie, wo, was Martin Patzelt, ach was kümmert mich der und sein offener Brief, ob wir auch mitmachen wollen. www.martin-patzelt...ffener-Brief-.html



    Viele haben sich wohl nicht gemeldet. WIR haben Platz genug rufen wir großspurig mit möglicht viel Getöse...w-i-r; ja wir haben Platz in den Blechkontainern weit weg von unserer schönen Wongegend. Ist doch im Wohnpark der Neuen Heimat genug Platz. Hier die ganze Heuchelei in einem Buch beschrieben: www.youtube.com/watch?v=e4lPkpzB6cg

  • In welcher leben sie Herr Johnson und in was füt einer Welt wollen Sie.denn leben?

  • "„Dominic Johnson“? *grübel*

    Der Name erinnert mich an die Person, die zuletzt in diesem Medium einen Angriffskrieg der NATO gegen die legitime Regierung in Syrien forderte, ohne UN-Mandat und unter Beteiligung der Bundeswehr.

    Es muss sich wohl um eine zufällige Namensähnlichkeit handeln."

    Ein Beitrag von @EOS, stand ganz unten, darf ruhig etwas nach oben geholt werden - finde ich.

    • @Waage69:

      Legitime syrische Regierung. Was für ein Witz. Eine Diktatur ist per sé nicht legitim. Jemand der sein Volk bombardiert und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht erst recht nicht.

      • @Lumumba:

        Dann wirken Sie doch darauf hin, dass die UNO die jetzige syrische Regierung ausschließt, alle diplomatischen Kontakte abgebrochen werden und ein generelles Embargo über Syrien ausgesprochen wird.

    • 8G
      83379 (Profil gelöscht)
      @Waage69:

      Es gibt in Syrien keine legitime Regierung wer das eigen Volk aus hungert und mit Giftgas bombardiert hat kein Recht zu regieren.

      • @83379 (Profil gelöscht):

        @Lumumba, @Machiavelli

        Entschuldigung, so gesehen haben Sie Recht, und ich hätte den Beitrag nicht hochholen dürfen. Ansonsten passt aber dessen Grundaussage in Bezug auf die Fragwürdigkeit vieler steiler Thesen Dominic Johnsons.

        Defakto bekommt man einen nachhaltigen Regime Change in Syrien wohl nur hin, wenn Russland mit ins Boot geholt, bzw. wenn eine Intervention des "Westens" in Vorgehensweise und Zielsetzung eng mit Russland abgestimmt wird, auch wen sich gegen eine Zusammenarbeit mit Putin alle Haare sträuben.



        Ein Kernproblem bleibt so oder so: was passiert mit den in abgeschnittenen IS Kämpfern und wie können die Kurdengebiete geschützt werden?

  • Ich musste bei Frau v.d.L. Besuch an der griechisch/türkischen Grenze an Frau von Storch denken, die sich für einen bewaffneten Grenzschutz gegen Flüchtende aussprach. Frau v.d.L. lobte ausdrücklich die Arbeit griechischer Grenzschützer. Auch hier Einsatz bewaffneter Grenzschützer.



    Wo ist der Unterschied?

    • @Rolf B.:

      Quod licet Iovi non licet bovi.

      • @El-ahrairah:

        Eine weise Erklärung. Danke.

  • Es ist ein großes Missverständnis, in der EU könnten die Bürger zwischen Neoliberalismus und Autoritarismus wählen. Beide Richtungen liegen nah beieinander. V.d.L ist sowohl von Neoliberalen als auch Autokraten gewählt worden. Ihre Politik steht für das Verschmelzen dieser beiden Strömungen. 2014 war eine Außnahme weil wegen der steigenden Konjunktur ein Bedarf an billigen Arbeitskräften bestand, die Situation 2020 ist nun aber ein andere. Was v.d.L. nun sagt und tut ist europäische Normalität.

    • @Sandor Krasna:

      Sehr richtig, ein Zusatz: Merkels "wir schaffen das" 2014 war ein Versuch Deutschlands seinen Führungsanspruch, seine Verantwortung in der Welt zu demonstrieren. Deutschland wollte das Asylrecht europäisieren um so die europäische Einheit zu stärken, die deutsche Dominanz auszubauen. Man kann bilanzieren, Deutschland konnte sich nicht durchsetzen. Mittlerweile ist Deutschlands Führungsrolle in ganz anderem Maßstab herausgefordert, so dass man sich auf diesem Feld nicht mehr auf dieser Weise betätigen möchte.

  • Immer wenn Neoliberale von "Humanität" reden, dann handelt es sich entweder um Servicepolitik für sunnitische Fanatiker oder um regime changes oder um beides.

    • @El-ahrairah:

      ohne die völkerrechtswidrige imperialistische politik des westens gäbe es weniger kriege und also auch weniger flüchtlinge



      Sie haben recht wenn Sie sagen dass neoliberale das wort "humanität" nur in den mund nehmen um es zu missbrauchen.alle oder die meisten neoliberalen sind inhuman,und solange der neoliberalismus weiter herrscht wird die gesellschaft immer inhumaner werden.an den aussengrenzen der neoliberalen eu wird die soziale kälte die in ihr herrscht mit zunehmender häufigkeit sogar mörderisch



      der tod von flüchtlingen wird als möglichkeit in kauf genommen um den flüchtligen ihr menschenrecht zu verweigern .damit hat sich die eu schon von der humanität verabschiedet..und bewiesen dass sie in ihrer heutigen form und mit ihren heutigen eliten keine zukunft verdient hat.

  • Danke für diesen Kommentar.



    Wie war das nochmal? Wertegemeinschaft EU?? Es ist zum Heulen. Was ist mit der "Koalition der Willigen"? Ich wünsche mir eine riesige Demonstration all derer, die unserer Regierung sagen, dass das, was hier an unseren Außengrenzen passiert, mit Menschenrechten NICHTS mehr zu tun hat und dass diese Geflüchteten sofort aufgenommen werden müssen.

    • @Distelfink:

      Ich schließe mich dem ausdrücklich an!



      Am kommenden Sonnabend alle aufstehen und zeigen, dass wir das nicht wollen!

  • "Denn sie hat sich mit diesen Machthabern auf die Seite der Gewalt gestellt, gegen die Menschen und gegen die Humanität."

    Bringt es das wirklich, immer so maximal draufzuhauen. Wer noch einen superlativeren Superlativ findet, wie mies die Anderen sind, ist der humanitärste?

    Ist das nicht ziemlich armselig und macht nichts besser?

    • @Markus Michaelis:

      Wie würden Sie das denn nennen, wenn man die Griechischen Grenzbeamten in höchsten Tönen dafür lobt, dass sie die Grenze mit Gewalt - gegen Menschen natürlich - verteidigen?



      Menschlich? Human? Gewaltfrei?

      Die gesamte Flüchtlingspolitik der EU baut am Ende immer auf Gewalt. Wer Dinge frühzeitig zu Ende denkt, weiß das auch schon lange. Warum soll man das denn nicht mal deutlich sagen?

      Oder möchten Sie gern weiter eingelullt werden?

  • „Sie hat sich auf die Seite der Gewalt gestellt“, wo die Parlamentsbourgeoisie der CDU schon immer stand.

    »Rund 65 hohe Funktionsträger der CDU, 20 der CSU und 35 Politiker der FDP, waren Mitglieder der NSDAP, ehe sie ihre Ämter in der bundesrepublikanischen Demokratie antraten, als Bürgermeister, Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordnete, Fraktionsvorsitzende, Ministerpräsidenten, stellvertretende Ministerpräsidenten und hochrangige Diplomaten.

    Ein ernüchternder Befund, der die wissenschaftliche Forschung zu Kontinuitäten in fast allen Bereichen der deutschen Gesellschaft, in Konzernen, Behörden, im Bildungswesen, der Medizin, dem Militär und im Kulturbetrieb, stützt. Und dieser Befund ist gut belegt. Die eigene Geschichte nicht mitzudenken, führt gerade in der aktuellen Situation in selbstgebastelte Sackgassen.«

    Vgl.www.tagesspiegel.d...heit/25532786.html

  • Wie immer wenn man sich so äußert:



    Bitte Frau v.d.L, definieren Sie zuerst mal den Begriff "Ordnung".

  • es ist nur eins noch erschreckender als das politische tun - der passende, kriegstreibende, oberflächliche journalismus. kritik schön und gut - aber nicht um jeden preis. hier wird in einer einseitigkeit eine unüberschaubare komplexe situation auf die billigsten nenner und schlagworte herunter gesetzt - dass es einem schon umwohl sein darf. ihr schlachtruf in ehren - aber bitte am passenden stammtisch und nicht öffentlich.

  • Offensichtlich will eine Mehrheit der europäischen Bürger eine restriktivere Haltung/Abschottung.

    Da ist nur angemessen, wenn auch die Regierenden so handeln.

  • Unser Denkmal der Schande für Brüssel... mit Fönfrisur!

  • Von der Layen gehört zur CDU, richtig?



    Seehofer gehört zur CSU, richtig?



    In beiden Fällen steht das C für christlich, richtig?



    Sind die C-Parteien nicht schon beide von deutschen Bischöfen aufgefordert worden das christlich aus dem Namen zu nehmen, da das Wählerbetrug darstellt?



    Hier ist ein schlagendes Beispiel, warum.

  • Die "Fliehenden", die jetzt an der Grenze zu Griechenland stehen, stehen in der Türkeit auf zivilisiertem und friedlichem Boden und werden keineswegs aktiv vertrieben. Insofern ist schon der allererste Satz in diesem Artikel völlig irreführend. Man bekommt den Eindruck, dass sie um ihr Leben rennen und vor der türkischen Staatsmacht fliehen oder vor irgendeiner konkreten Bedrohung, der sie in der Türkei ausgesetzt wären. Welch ein Unsinn! Das ist nicht taz-Niveau sondern Populismus mal andersherum.

    Stacheldraht ist übrigens nur da notwendig, wo Menschen sich nicht von sich aus an Regeln halten. Beim Grenzübertritt bedeutet das konkret: Man steht am offiziellen Grenzübergang in der Schlange und wartet bis man drankommt. Die Souveränität eines Landes besteht u.a. darin, die Einreise verweigern zu können. Das ist keine AfD-Forderung, sondern internationaler Grundkonsens. Und ich schreibe das auch nicht als AfD-Sympathisant sondern als traditioneller SPD-Wähler.

    Richtig ist: Viele dieser Menschen sind von Syrien in die Türkei geflohen. Das war lebensnotwendig, weil sie dort ja handfesten Bedrohungen ausgesetzt waren. Ob und wohin es von der Türkei aus weitergeht ist eine völlig andere Frage. Wie diese fair zu regeln wäre, darauf gibt der Autor leider keine Antwort. Einfach nur die Grenze verschwinden zu lassen ist sicher nicht die Antwort, denn das wäre Anarchie.

  • Auf den Punkt gebracht. Hier wird die gesamte Scheinheiligkeit vieler politischer Repräsenten in aller Deutlichkeit beschrieben.



    Wie hat man sich doch über Frau v. Storch aufgeregt, und nun stellt sich unsere Kommisionspräsidentin auf eine Stufe mit ihr, mit dem Unterschied, dass tatsächlich geschossen wird.



    Ich will die Zwangslage, in der sich die EU befindet, nicht leugnen. Auch Frau v. Leyen weiß, das ein illegaler Grenzübertritt eine strafbare Handlung darstellt, sie weiß, dass ihre Partei eine Grenzöffnung politisch kaum überleben würde, dennoch ist es verwunderlich, wie klar sie sich zur Gefahrenabwehr unter Billigung des Einsatzes von Schusswaffen indirekt bekennt. Pure Angst vor ein zweites 2015.



    Eine Anmerkung noch: Sind es wirklich nur Rechtextremisten, die gegen die Migranten, NGO und Journalisten aufbegehren? Ist Herr Johnson vor Ort, also embedded?

  • Ich denke, es ist nun wirklich lange über die Zeit, der EU wenigstens offiziell ihren Friedensnobelpreis abzuerkennen.

    Das ist das Problem bei unserer Verfassung: sie ist kein Strafgesetzbuch. Man kann gegen sie verstoßen, wie man lustig ist.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar? Da steckt der Konjunktiv schon im zweiten Wort.

    • @Jalella:

      und den vom Drohnenmörder, Guantanamo-Betreiber, NSA-Aufrüster und Whistleblower-Inhaftierer Obama gleich mit!



      U.a. der US-Außenpolitik seiner Amtszeit haben wir das humanitäre Fiasko zu verdanken!

    • @Jalella:

      ein echter Konjunktiv käme ganz ohne Würde aus

  • Vielleicht ist Sie ja falsch beraten worden?

  • DANKE für diesen Artikel! Es ist auch eine Sprache absoluter Gleichgültigkeit.

    Menschenrechte? ... nicht für Menschen außerhalb der EU...

  • Die Zeiten der geschlossenen Grenzen beginnen gerade erst wieder. England macht es mit dem Brexit und BoJo vor, dass es vor allem darum geht sich abzuschotten und entgegen aller Menschlichkeit zu handeln. Der Tyrann Erdogan wütet in Syrien und schickt die bereits aus der Heimat vertriebenen Flüchtlinge absichtlich ins Verderben zur türkischen Grenze, obwohl er horrende finanzielle Mittel von der EU im Rahmen des Flüchtlingspaktes erhält. UvdL mit Putin, Trump, etc gleichzusetzen zeugt nicht gerade von fundiertem Wissen. UvdL befehligt im Gegensatz zu den anderen genannten keine Armee. Und warum fehlt gerade Erdogan in der Aufzählung? Ein komischer Kommentar mit komischen Schlussfolgerungen.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Also Sie haben ja gar keine Ahnung und geben Ihren Senf dazu. Weder die Türkei und schon gar nicht Erdogan hat bisher auch nur einen Cent aus dem Flüchtlingspakt erhalten. Das war auch nie vereinbart. Das Geld sollte nur an NGO bezahlt werden. Die Voraussetzungen für die NGO ist allerding so hoch, dass kaum einer die Mittel erhält. Daher sind bisher von den zugesagten 6 Milliarden nur 10% an NGO geflossen, also nichts horrendes. Bitte erst informieren und nicht der AFD nach plappern. So viel kann man doch von einem mündigem Bürger erwarten oder?

    • @Gnutellabrot Merz:

      Nein, erhält er zur Zeit eben nicht. Das ist wohl das Problem. Die 6 MRD € sind für vier Jahre zugesagt und sicherlich auch ausgezahlt worden. Aber ab 2020 - nix mehr -. Keine Anschlusszahlungen, keine Vereinbarungen. Wen wundert es da, wenn Erdogan so reagiert! So ungern ich diesem Potentaten das Wort rede - da liegt die Hauptverantwortung wohl auf Seiten Deutschlands bzw. der EU. Sorry!

      • @noevil:

        Und da kann man nicht vernünftig verhandeln, sondern muss seit längerer Zeit in der Türkei lebende Geflüchtete auf diese Weise als Druckmittel missbrauchen?

        Sicher nicht.

  • „Dominic Johnson“? *grübel*

    Der Name erinnert mich an die Person, die zuletzt in diesem Medium einen Angriffskrieg der NATO gegen die legitime Regierung in Syrien forderte, ohne UN-Mandat und unter Beteiligung der Bundeswehr.

    Es muss sich wohl um eine zufällige Namensähnlichkeit handeln.