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Kommentar Fahrverbot für DieselautosAutobann statt Autowahn

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Ein bisschen Straßen sperren reicht nicht: Wir brauchen endlich die autofreie Stadt. Das geht – und es gibt fast nur Gewinner.

Wie wollen wir in unseren Städten leben? Foto: dpa

D as Berliner Verwaltungsgericht hat in der vergangenen Woche Fahrverbote für Dieselautos auf Abschnitten von acht Straßen in der Hauptstadt verkündet, auch Gerichte in Frankfurt am Main und Hamburg haben einen punktuellen Dieselbann verhängt. Das gab eine enorme öffentliche Aufregung – dabei sind die angedrohten Maßnahmen nicht mehr als eine hilflose Geste. Weder die Umwelt- noch die Verkehrskrise in deutschen Innenstädten lässt sich so lösen. Dazu braucht es eine dramatische Wende: die autofreie Innenstadt.

Auf den Straßen herrscht Krieg. Seit Stadtplaner in den 1960er/70er Jahren der autogerechten Stadt den Vorzug gaben, haben Fahrzeuge den öffentlichen Raum erobert, Schnellstraßen reißen Schneisen in Städte, parkende Wagen besetzen Gelände, das der Allgemeinheit fehlt. Wie Panzer wälzen sich Schwerlaster durch die Straßen, Kleinwagen preschen überraschend hervor, FußgängerInnen und RadfahrerInnen müssen stets auf der Hut sein.

Nahezu jede und jeder weiß von einem Menschen, der bei einem Verkehrsunfall schwer verunglückt oder ums Leben gekommen ist. Allein im Jahr 2017 sind 3.177 Menschen bei einem Verkehrsunfall getötet worden. Zehntausende sterben in Deutschland nach Angaben der EU aufgrund der zu hohen Feinstaubbelastung vorzeitig.

In jeder Woche sterben zwei RadfahrerInnen bei einem Unfall auf deutschen Straßen, fast 80.000 wurden verletzt.

In jeder Woche sterben zwei RadfahrerInnen bei einem Unfall auf deutschen Straßen, fast 80.000 wurden verletzt. Die Zahl der Verkehrstoten geht leicht zurück – bei den Autofahrern und FußgängerInnen. Aber immer noch sind mehr als ein Drittel der Verkehrstoten in Städten zu Fuß unterwegs gewesen. In den Innenstädten kann diese Gefahr gebannt werden: indem Autos und Laster hier nicht mehr fahren dürfen.

Zahlreiche Vorbilder gibt es bereits

Das ist nicht so utopisch, wie es die Autolobby glauben machen will. Auch Lieferketten können ökologisch organisiert werden. Es ist kein Naturgesetz, dass der riesige Laster aus dem weit entfernten Lagerzentrum kommen muss und mit laufendem Motor vorm Supermarkt steht. Auch Lebensmittel können auf der Schiene bis in Städte transportiert werden und dann in kleinen Einheiten verteilt werden. Dazu müsste die Bahn allerdings aufhören, ihre Güterbahnhöfe in den Großstädten abzubauen.

Wer privat etwas in Innenstädte transportieren muss, kann das mit Miet-E-­Lastenrädern oder – etwa bei Umzügen mit Ausnahmegenehmigung – mit E-Lkws. Alle anderen fahren mit dem Rad, dem E-Bike oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Und ja, das geht. Oslo will ab dem kommenden Jahr autofrei sein. Hunderte Parkplätze sind bereits verschwunden. Die Stadt baut ihre Radwege um 60 Kilometer aus, fördert E-Bikes und erweitert den öffentlichen Nahverkehr.

Helsinki will bis 2025 eine Infrastruktur schaffen, die private Autos überflüssig macht. Dort wird eine App entwickelt, mit der BürgerInnen Verkehrsmittel anfordern können. Schon jetzt gibt es mehr als ein Dutzend Linien in der Innenstadt, auf denen BürgerInnen den Bus rufen können. Wie praktisch: Der öffentliche Bus holt einen da ab, wo man gerade steht. Das ist etwas teurer als ein herkömmlicher Bus, aber billiger als ein Taxi. Für Menschen mit Handicap ist das ideal.

In Deutschland wird noch viel kleiner gedacht

Viele Städte wie Paris oder Bologna experimentieren mit autofreien Tagen, andere beschränken Fahrten von bestimmten Autos zu bestimmten Zeiten oder verlangen eine Gebühr für Fahrzeuge, die ins Zentrum wollen. Eine Citymaut hat allerdings einen unschönen Effekt: Die Wohlhabenden können bequem in die Innenstadt, ärmere AutofahrerInnen bleiben draußen.

In Deutschland wird noch viel kleiner gedacht. Dabei gibt es auch hierzulande eine Menge Leute, die sich ehrenamtlich in der Kommunalpolitik oder professionell in der Wissenschaft mit solchen Fragen beschäftigen. Es gibt Inselprojekte wie die autofreie Siedlung in Köln-Nippes, den Vorschlag, den Stadtteil Wuppertal-Elberfeld bis 2030 autofrei umzubauen, wunderschöne Radstraßen in Konstanz und vieles mehr.

Auf Kongressen diskutieren AktivistInnen, PolitikerInnen und ForscherInnen engagiert über Konzepte für ein Leben ohne Autos. An guten Ideen mangelt es nicht. Aber: Bei der Finanzierung von Verkehrsprojekten wird das Auto immer noch bevorzugt. Die EntscheiderInnen in Verwaltungen und Ministerien lassen allenfalls Alibiprojekte wie schönere Radwege zu. Aber echte Alternativen zum Privatmotor? Fehlanzeige.

Kostenfreier, statt privatisierter Nahverkehr

Bund und Länder kümmern sich akribisch um jedes Detailproblem der Autobranche. Wie man ohne eigenen Wagen von A nach B kommt, ist aber egal. Statt den Nahverkehr auf Zack zu bringen, wird er großflächig privatisiert. Das macht ihn nicht besser. Weder Bund noch Landesregierungen unterstützen den Aufbruch in eine autofreie Zukunft – und die muss in den Städten beginnen.

Die Dieselkrise hat immerhin neue Impulse in die Verkehrspolitik gebracht. Das zeigte etwa die Initiative der Bundesregierung im Februar, in ausgewählten Städten kostenlosen Nahverkehr auszuprobieren. Das war zwar nur ein halb garer Versuch, und die Bundesregierung ist schnell wieder zurückgerudert – aber plötzlich wurde sichtbar, was für eine erstaunliche Dynamik sich entwickeln kann. Wenn der politische Wille da ist, kann die autofreie Stadt schnell kommen.

In vielen deutschen Kommunen gibt es Initiativen für fahrscheinlose Busse und Bahnen als kostenloses oder von den BürgerInnen mit einer Abgabe finanziertes Modell. Im estnischen Tallinn oder im französischen Aubagne gibt es bereits kostenlosen öffentlichen Nahverkehr. Das ist der richtige Weg.

Mehr Mobilität, auch auf dem Land

Das E-Auto löst im Übrigen nur einen Teil der Probleme, es ist leiser und nicht so umweltschädlich. Aber es braucht genauso viel Platz und verdrängt damit andere Verkehrsteilnehmer. Es bringt auch neue Unfallgefahren für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, weil es nicht zu hören ist. Diesel- und Benzinautos durch sie zu ersetzen ist keine Lösung. Für Fahrten zwischen Orten mögen sie gut sein – aber auch da muss der Verkehr drastisch reduziert werden.

Wenn in den Staus auf den Autobahnen im Ruhrgebiet elek­trische statt herkömmlicher Fahrzeuge stehen, ist das fürs Klima besser, aber nicht für die Mobilität. Erst wenn es flexible Angebote auch auf dem Land und in Kleinstädten gibt, gerade für Ältere, Familien mit Kindern und Menschen mit Handicap, werden auch dort mehr Menschen auf ein Auto verzichten können.

Anders als in Großstädten ist das heute in den meisten Regionen für viele einfach nicht möglich, weil sie ihre Bewegungsfreiheit verlieren würden. Was für ein Armutszeugnis für eines der reichsten Länder der Welt im 21. Jahrhundert.

Verödung der Innenstädte

In vielen Innenstädten sind Parkplätze knapp. Die Stadtverwaltungen betreiben deshalb Parkraumbewirtschaftung mit irren Preisen. Die BürgerInnen fühlen sich zu Recht abgezockt. Denn auf ihrem Rücken werden die falschen Entscheidungen der StadtplanerInnen von vor einem halben Jahrhundert ausgetragen.

Oft wehren sich gerade EinzelhändlerInnen gegen die Einschränkung des Autoverkehrs. Ziemlich kurzsichtig. Denn es ist doch der Autoverkehr, der die Innenstädte unattraktiv macht. Wer ewig im Stau steht, dann stundenlang einen Parkplatz sucht, um schließlich im teuren Parkhaus das Auto abzustellen, der oder die geht beim nächsten Mal lieber zum Einkaufszentrum auf der grünen Wiese.

Oder kauft im Internet. Die Innenstädte veröden vielerorts, weil es keinen Spaß macht, dort zu flanieren. Fußgängerzonen alleine machen die autogeprägte Atmosphäre des Umfelds nicht wett, sind aber ein Anfang.

Abgasfreies Spazieren

Die am meisten frequentierten Einkaufstraßen wie die Frankfurter Zeil oder die Kölner Schildergasse sind Fußgängerzonen. In Zeiten des boomenden Internethandels sollten HändlerInnen einen Autobann nicht als Angriff empfinden. Es ist ein Chance, die Innenstädte wieder zu beleben.

Mehr getan werden muss auch für die FußgängerInnen. Zu Recht hat das Umweltbundesamt gerade eine bundesweite Strategie zur Stärkung der FußgängerInnen gefordert. Denn auch das ist Teil einer autofreien Stadt. Zu laufen macht auch bei schönem Wetter vielerorts einfach keinen Spaß, weil es zu laut, zu eng und die Luft zu dreckig ist.

Dabei können viele Strecken gut zu Fuß bewältigt werden. Innerhalb von Städten sind nach Angaben des Umweltbundesamts ein Fünftel aller Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, kürzer als zwei Kilometer.

Die Autoindustrie ist die einzige, die verliert

Autofreie Städte kennen freilich nicht nur GewinnerInnen. Ein Autoverbot für Innenstädte schwächt die Autoindustrie. Einen Wagen zu kaufen würde sehr viel unattraktiver werden. Die Absatzzahlen der Hersteller würden sinken, und ja, das würde Arbeitsplätze kosten.

Das ist für die Beschäftigten schlimm, ihre Angst vor Arbeitsplatzverlust muss man ernst nehmen. Aber die Angst vor Arbeitsplatzverlust in der Autoindustrie ernst zu nehmen bedeutet eben nicht, es wie die Bundesregierung zu machen und für die Konzerne jedes Hindernis aus dem Weg zu räumen – nur damit deren Geschäftsmodell fortgesetzt werden kann.

Wer so vorgeht, verspielt die Zukunft der Menschen in dieser Branche, die sich aus eigener Kraft ja offensichtlich nicht erneuern und modernisieren kann. Für die Autowirtschaft gilt das Gleiche wie für die Rüstungsindustrie: Die Konversion muss eingeleitet werden, also die Umstellung auf eine zivile und menschenfreundlichere Produktion.

Nicht nur notorischen AutoliebhaberInnen erscheint der Verzicht auf ein Auto ein hoher Preis. Aber es gibt viel zu gewinnen, auch für sie. Nach einer britischen Studie verbringen AutofahrerInnen in Städten 106 Tage ihres Lebens mit der Parkplatzsuche. Auch wenn es in Deutschland ein bisschen weniger sein sollte – jede suchend verbrachte Stunde ist eine verlorene.

Die autofreie Innenstadt ist nicht der Wunsch einer kleinen verschrobenen Minderheit.

Die autofreie Innenstadt ist nicht der Wunsch einer kleinen verschrobenen Minderheit. Bei einer Umfrage der Aktion „Deutschland spricht“ waren 63,4 Prozent der Befragten dafür, mit 70 Prozent etwas mehr Frauen als Männer.

Autofreie Stadt, das bedeutet: entspanntes Bewegen zu Fuß oder per Rad und somit weniger genervte und aggressive ZeitgenossInnen. Eltern müssen nicht ständig Angst um ihr Kind haben, der Lärm nimmt ab, und viele Menschen können besser schlafen und atmen.

In autofreien Innenstädten kann auch eine neue Form von Gemeinsamkeit entstehen. Vielerorts gibt es kein regelmäßiges Miteinander, kein gemeinsames Ballspielen der Kinder oder Fußballschauen der Erwachsenen vor der Haustür – geht nicht, da fahren ja Autos, oder sie stehen dort. Parkflächen fressen enorm viel Platz, den man für Besseres nutzen sollte, fürs Spielen, Sporteln, Spaßhaben.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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83 Kommentare

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  • Komisch, die Erwartungen der Autorin sind doch nicht etwa realitätsüberprüft?



    Die mit bekannte Radfahrerstädte Erlangen & Münster sind für (ungeübte) Besucher als Fußgänger ein Graus. Ständig geht man "falsch", es drohen Unfälle mit schnellen Radfahrern usw. selbst in der Fußgängerzone. Städte, die ich mit dem Auto besuchen kann, weil z.B. ein Parkhaus im Zentrum nutzbar ist, sind in der Regel im Zentrum eher Fußgängerfreundlich und tatsächlich verkehrsbefreit.



    Schaut man in die Großstädte der Welt, wird der Individualverkehr mit dem Auto selten von Bus und Bahn sondern eher von Moped und Fahrrad (bald E-Bike) oder Taxi abgelöst ...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Die in 10 Tagen stattfindende Wahl in Hessen kann zum eindrucksvollen Votum gegen die Auto-Parteien werden. Die Umfragewerte der Grünen schießen durch die Decke und die vor zehn Jahren nicht zustandegekommene Option Rot-rot-grün erscheint plötzlich machbar.

    Hessen vorn!!!

  • Das "kranke" in dieser Gesellschaft ist ja, dass Menschen sich in Warnwesten hüllen und Fahrradhelme aufsetzen, krasse Blinklichter ans Fahrrad anbringen, Elternteile ihre Kinder ebenfalls mit Helm und Warnweste kleiden und Hundebesitzer*innen ihre Hunde mit Blinklicht und Warnkleidung versehen ...



    Das alles nur, weil sehr viele Menschen meinen, Auto fahrenzu "müssen" und dadurch für ihre Mitmenschen das Risiko erhöhen, bei einem Unfall verletzt oder gar getötet zu werden, weil sie Radfahren, zu Fuß gehen ...



    In asiatischen Ländern tragen Leute auf der Straße bspw. Atemschutzmasken. Soll das hier ebenfalls eine Handlungsoption werden?

  • Es erschließt sich mir nicht, was Auto fahren in der Stadt mit Komfort, Freiheit, Zeitersparnis und Bequemlichkeit zu tun haben soll. Die Stadt in der ich lebe, hat es da sogar im Vergleich zu Delhi oder Mexico City noch leicht. Trotzdem ist es kein Gewinn an Lebensqualität.

  • Utopisches Geschwätz.

    • @Nicky Arnstein:

      Genau!! Utopien sind Schwachsinn. Braucht keiner und ist sinnlose Zeitverschwendung darüber nachzudenken.

      Ein Glück gibt es noch Realisten wie Sie!

      Danke, dass Sie mir das aufgezeigt haben.

      • @Rooni:

        Deutschland hält sich für den Nabel der Welt und Retter des Klimas. Arroganz kommt also noch dazu. Als ob autofreie Städte in Deutschland das Heil der Welt wäre.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Und Ihr sachlicher Beitrag zum Thema?

        • @Nicky Arnstein:

          Sie sind notwendig.

          Fakt ist das unsere Städte nicht Zukunftfähig sind. Wenn alle aufstrebenden Länder auch noch so viele Karren anschaffen geht die Welt absolut garantiert vor die Hunde.

          50% der straßenfläche reichen um Deutschland mit Solarstrom zu versorgen.

          Sie glauben also das verkehrsfreie Innenstädte eine Utopie sind?



          Ich vermute das liegt daran das sie in der Technologie des verbrennungsmotors denken und sich somit selbst Schranken legen wie die Menschen beim Dampfantrieb oder davor die schiffbetrieb.

          Der individualverkehr ist ineffizient, für 20 Kilo Einkauf mehrere Tonnen zu bewegen ist irrsinn. Und man ist wahnsinnig sperrig.

          Die autofreie Innenstadt würde zu vielen zehntausend Toten weniger führen.

          Deutschland ist ja jetzt kein Kriegsgebiet aber durch die Folgen des Individualverkehr sterben in unserem Land weitaus mehr Menschen als bei Gefächten zbsp in der Ukraine.

  • Die Verkehrswende wird von der GroKo leider blockiert. Trotz schöner Worte, wird der Autoetat weiter massiv ausgebaut und der Bahnetat massiv reduziert. Der Fahrradetat war eh schon mikroskopisch, wird aber auch noch mal gekürzt.



    Fast scheint es so, dass der betrügerischen Autoindustrie nochmal eine extra Subvention serviert wird, damit sie auch ja nicht an den Folgen ihres kriminellen Handelns leiden muss.



    Statt dieser Mittelverschwendung kritisiert allerdings der Bundesrechnungshof, dass die Bahn Fahrgäste mit günstigen Fahrkarten gewinnt.



    Inzwischen wird zwar über Radschnellwege gesprochen. Allerdings sind selbst die geplanten Projekte keine Radschnellwege. Das ist so, als ob man eine Nebenstraße "Autobahn" nennen würde - Etilettenschwindel.



    Bei der Verkehrssicherheit sind abbiegende LKW die größte Gefahr. Das Problem ist hausgemacht. Zum einen wurden LKW-Führerhäuser immer höher und damit die Sicht im Nahbereich immer schlechter. Die zur Kompensation vorgeschriebenen Spiegel sind meistens falsch eingestellt. "Tote Winkel" bräuchte es da eigentlich nicht geben - aber die richtige Spiegeleinstellung kostet ein paar Minuten und die Polizei kontrolliert da nicht. Sie macht lieber "Schulungen" in Schulen, bei denen sie einen Teil der Spiegel abklebt um einen toten Winkel an einer falschen Stelle zu erzeugen. Das ist hoch gefährlich. Schließlich werden ein Gro der so getöteten Radfahrer*innen von schräg hinten überfahren. Die LKW-Lobby antwortet mit eine Kampagne, die Radfahrer*innen sollten nicht auf ihre Vorfahrt pochen, da die LKW-Fahrer*innen nichts sehen würden. Wer von hinten überfahren wurde, hat wohl eher nicht auf seine Vorfahrt gepocht und wer blind jemanden tot fährt sollte hinter Gitter kommen. Doch in der Regel sind so grob fahrlässig getötete Radfahrer*innen den Gerichten nur Geld- und allenfalls Bewährungsstrafen wert. Zudem sollten LKW-Fahrer*innen, die schreiben, dass sie nicht sehen, wohin sie fahren, unverzüglich aus dem Verkehr gezogen werden.

  • Naja, viele gesundheitliche Probleme kommen heute vom Bewegungsmangel, würden die Menschen wieder mehr zu Fuß gehen gäbe es sicherlich weniger Menschen mit Rückenschmerzen.

    Überhaupt verstehe ich nicht, warum Menschen mit dem Auto ins Fitnessstudio fahren, um dort eine halbe Stunde auf dem Laufband zu trainieren. Das ist m.E. ein Beispiel für unnötigen Energieverbrauch.

  • beim thema verkehr meinen alle, sie wuessten bescheid. dabei bin ich der einzige.



    na gut, die autorin auch.

  • Die Gefährdung durch motorisierten Verkehr ist in Deutschland verhältnismäßig gering. Hier spielt man hier mit einer naiven “Jeder Tote ist einer zu viel… jedes Leben ist unbezahlbar … ” Logik die sehr romantisch ist aber mit der Realität politischer Entscheidungen nichts zu tun hat.



    Niemals würde ich auf die Idee kommen zu sagen “Ja auf den konnten wir verzichten!”, dennoch ist es dummdreist so zu tun als würdem wir eine Welt anstreben, in der man all das aufgibt, was potentiell das Leben von Menschen gefährdet.



    Wenn etwas gesellschaftlich gewollt ist wird auch Gefahr für Menschenleben akzeptiert. Oftmals selbst wenn etwas völlig nutzlos oder gar schädlich ist. Rauchen ist, soweit ich weiß, ja auch immer noch erlaubt.

    Auch wäre es sinnvoll mit dem Jubelgeschrei über Oslo und ähnliche Experimente zu warten, bis Resultate vorliegen und nicht schon bei der bloßen Ankündigung solcher Versuche. Das verrät viel über die Motivation der Autorin, der Sachargumente augenscheinlich nur als Vorwand dienen ein Projekt durchzudrücken, von dem sie ganz persönlich begeistert ist.

    Die Umfrage ist nun aber die Krönung des Ganzen. Die wurde unter politisch Engagierten durchgeführt, die größtenteils in westdeutschen Großstädten leben, männlich und jünger als der Bevölkerungsschnitt sind. Von einer repräsentativen Umfrage kann hier nicht gesprochen werden.



    Es ist zudem seit langem bekannt das viele Menschen in Umfragen angeben sich um alles mögliche zu kümmern, von Öko-Strom über fairen Handel bis zum Tierschutz, diese Ideale aber dennoch in keinster Weise in ihr Handeln mit einfließen lassen. Es ist also davon auszugehen das man gerne für die Autofreie Stadt ist, solange man weiß das sie nicht kommt.

  • Schön geschrieben! Da steht sehr viel im Kommentar drin, dem ich zustimme. Hier wird Ökologie, Öknomie und Soziales zusammengedacht! Super!

  • Ein autofreies Konzept der Innenstädte wäre extrem wünschenswert. Die Ideen der Autorin gleich als völlig unrealistisch abzustempeln, ist etwas kurz gesprungen. Vielleicht muss es ja nicht autofrei, sondern autoarm sein. Ich bin Pendler und fahre jedes Jahr viel zu viel Auto. Die SBahn ist keine echte Alternative, da ich morgens (trotz Stau) 30 Minuten und abends (ohne Stau) 45 Minuten länger brauche. Zudem hätte ich (morgens) nicht einmal einen Sitzplatz. Das ist nicht attraktiv. Würde aber der Nahverkehr entsprechend attraktiver ausgebaut, würde ich gerne wieder wechseln. Im Zug kann ich lesen, schlafen, was auch immer. Neue Konzepte zu denken, ist daher sinnvoll und notwendig.

    Kritik habe ich allenfalls an der Kombination von mehr und besseren Nahverkehr + kostenlos. Das kann nicht funktionieren und ist auch nicht notwendig. Wenn ich statt zwei (ein) nur noch ein (kein) Auto brauche, da der Nahverkehr attraktiv ist, habe ich ja Geld "übrig" für den Nahverkehr. Der Nahverkehr wird m.E. von den meisten Menschen nicht aufgrund zu teurer Preise gemieden, sondern aufgrund der fehlenden Attraktivität.



    Kostenlos/günstigere Ticktes muss es m.E. nur geben für Leute, die ihn sich anders nicht leisten können.

  • & @INSLOT: Ihr zwei habt ja von der Realität noch weniger verstanden als die taz-Autorin...

  • Warum nicht die Städte an sich abschaffen und dezentralisieren?



    Würde alle Probleme mit Belastung der Innenstädte lösen.



    In der heutigen Zeit gibt es auch nicht wirklich eine reelles Argument für solche monsterstädte.

    • @Demokrat:

      Keine Städte ? :D die Erde hat eine Landmasse von



      149,4 Millionen km² inklusive Gebirge wie Himalaya, die großen Seen, Sahara und Gobi,und Antarctica, wir haben mehr als 8 Mrd Menschen ...nehmen wir nur die 8 Milliarden , und geben jedem ein Quadrat von 5x5m =25m²...macht 200 Milliarden m² =200 Millionen km² ...und dass ohne Energiegewinnung, Infrastruktur wie Ernährung, Bildung, Erholung, Arbeit ,Versorgung oder Radweg...findet das problem?!Warum leben Termiten in Vertikalen Strukturen und ist der Regenwald eine vertikale Ökosphäre wie das Meer ?

    • @Demokrat:

      Wenn dabei gleichzeitig das Problem der Flächenversiegelung bzw. Naturzersiedelung mitgedacht wird, warum nicht?

      • @Uranus:

        Mit den ganzen "Wenn's und aber" wäre die energiewende auch nicht so toll geklappt.



        Mut zum machen !

        • @Demokrat:

          Klar! Ich will das gar nicht zerreden. Es kann andererseits wohl nicht jede in einem Einfamilienhaus wohnen, zugespitzt formuliert. Wiederum könnte Flächennutzung umgewidmet werden - es gibt/gäbe ja genügend unnütze Straßen, Parkplätze ...

    • @Demokrat:

      Prima Idee. Dann machen wir uns mal dran. Donald Trump wüsste sicher wie, er hat schließlich den Größten (roten Knopf, versteht sich). Aber ich habe meine Zweifel, dass das als zivilisatorisch optimierte Problemlösung durchginge...

      • @Normalo:

        Schonend und nachhaltig geht das auch. Mangel an Fantasy ist das Problem.

        • @Demokrat:

          Ich habe natürlich auch einen zivileren Maßnahmenkatalog:

          - utopisch hohe Mieten und schlechte Luft in den Innenstädten

          - massiver Ausbau von E-Commerce

          - Durchsetzung von Home-Office als Business-Trend

          - Keine nennenswerten Verbesserungen an den Kapazitätsengpässen in innerstädtischen Kitas und Schulen

          - Schaffung von pittoresken "sozialen Brennpunkten", in die sich nichtmal die Polizei mehr reintraut.

          BUAHAHAHA.

          Klappt bislang aber eher so mittel...

          #schwanzwackeltmithund

          • @Normalo:

            Nun ja. Schon ein wenig schräg, aber in der tat beweisen sie einen gewissen erfindergeist.



            Wäre aber nicht mein Ansatz.



            Soll schon harmonisch und im Einklang mit Natur und Mensch sein.



            Ihre Vorschläge gleichen mehr dem, was die Politik bisher zustande gebracht hat (z.B. berlin)

            • @Demokrat:

              "Ihre Vorschläge gleichen mehr dem, was die Politik bisher zustande gebracht hat (z.B. berlin)"

              Darauf wollte ich hinaus: Eigentlich sind die Bedingungen für eine allgemeine Stadtflucht schon ideal. Aber weder Berlin noch die anderen Metropolen schaffen es bislang (sei es absichtlich oder durch Unfähigkeit), die Einwohnermassen auszudünnen. Im Gegenteil ziehen die Leute - wenn überhaupt - eher widerwillig aufs Land.

              Fazit: Die Marktkräfte aus den Angeln zu heben, ist leider keine Handstreichaktion.

              • @Normalo:

                Dann ist ja alles genau so wie das die meisten möchten.



                Dann braucht man auch keine Aktion.



                Alles gut.



                Friede den palästen.

                • @Demokrat:

                  So ist das.

  • 90% der Kommentare beschreiben, wie es nicht geht, haben aber ansonsten nichts zu sagen.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Wuff:

      Statt hier ungezielt herumwabern: Sie können auch in direkten Kontakt mit Schreibern Ihrer Wahl treten. Sogar mit Argumenten und Fakten.

      Miau.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Danke für den Tip, und ich muss zustimmen, mein Kommentar war umkonstruktiv herumgewabert.

        Und eine Lösung habe ich auch nicht. Als notorischer Radfahrer bin ich vor zehn Jahren aus der Grossstadt auf's Land gezogen, und zwar weit ausserhalb von Europa.

        Aus der Entfernung bekommen die deutschen Probleme eine andere Bedeutung, das Schwadronieren darüber ebenfalls.



        Sie gehören jedenfalls zu den 10%, deren Kommentare ich schätze.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Wuff:

          Herbert Wehner sagte einmal: "Ihr Lob trifft mich in keinster Weise."

          Bei mir ist dies grundlegend anders. Ich schreibe gegen die Verzweiflung und das Vergessen(Werden). Und für Resonanz. Ihre ist für mich Ansporn zum Weitermachen.

          Herzliche Grüße in die Ferne. Ein gewisses Mass an Distanz zum Objekt und Subjekt der Betrachtung kann sehr hilfreich sein.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            ¡ Muchas gracias!

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Wuff:

              Immer wieder gerne.

              Sofern Sie mir jetzt keine falsche Fährte gelegt haben: herzliche Grüße nach Südamerika.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Sie liegen genau richtig, ich lebe im drittkleinsten Land Südamerikas. Viele Grüsse und alles Gute!

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Wuff:

                  Mir wäre es zu einfach gewesen, in einem Atlas oder bei wirkipedia nachzuschauen.

                  Meine analoge Festplatte flüstert etwas vom Nordosten Südamerikas. Ich höre Enya "Orinoco flow" singen und tippe mal auf eines der Guayanas. Nie dort gewesen, aber fasziniert von Reisedokus - und beflügelt von der eigenen Fantasie. ^^

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @76530 (Profil gelöscht):

                    Denkfehler! In Guyana ist die Amtssprache nicht Spanisch. Korrigiere mich nunmehr auf Uruguay. :-)

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Für mich steht der Untergang des Abendlands nicht bevor.

    Jedenfalls nicht durch ein Fahrverbot für Drecksschleudern, die im Namen des so genannten Freien Marktes und des F (W)ortschritts aus gesunden Anwohnern Kranke und Tote machen. Die gesundheitlichen Folgen des Verkehrsaufkommens sind lange bekannt. Im Messen von Werten ist Deutschland Weltmeister. Im adäquaten Handeln Wald- und Wiesenmeister. Das grosse Vakuum.

    Es liegen seit vielen Jahren zahlreiche Konzepte vor, die sich darum bemühen, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen zu finden. Was ist geschehen? Im Praktischen: nichts. Die Luft ist nach wie vor dreckig. Sonst: Reflexartige Demagogie. Die beliebte Drohung mit dem Abbau der Arbeitsplätze vorneweg.

    Die Atomindustrie polemisierte einst damit, dass die Lichter ausgingen, wenn die AKWs abgeschaltet würden. Dafür ist es erstaunlich hell.

    Lernprozesse brauchen häufig Anschubhilfe. Helfen wir also der Autoindustrie dabei. Durch kluge und reife Entscheidungen. Im Interesse unserer Gesundheit und Lebensqualität.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Eben! Dabei könnten viele Facharbeiter*innen (spätestens nach einer Umschulung) ja Fahrzeuge und Wagen für den ÖPNV zusammenbauen und warten.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Jetzt komme ich mal mit meiem Individualschicksal: Ich gehöre zu den armen Schweinen, die jede Nacht in einer der größten Städte Deutschlands die feinbestäubte Luft der befahrbaren Innenstadt atmen. Und wissen Sie was: Ich bezahl auch noch Geld dafür.

      Wofür ich aber NICHT zahlen würde, wäre, wenn ich mein Auto zukünftig nicht mehr in der Garage im (natürlich baumfreien) Hinterhof abstellen dürfte, sondern auf irgendeinem Sammelplatz ein paar Kilometer weiter inklusive Heimtragen von Gepäck, Einkäufen etc. von da aus. Dann wäre ich weg, und ca. 70% der Bewohner meiner unmittelbaren Umgebung auch. Und ob die Leute, die tagein tagaus in meiner Straße ihre Autos abstellen, um die nahe Einkaufsmeile zu bebummeln, noch in der Zahl kämen, wenn sie ihre Eroberungen nachher schleppen müssten, habe ich auch so meine Zweifel.

      Ergo: Tote Innenstädte? Kein Problem. Verbietet den Leuten einfach, ihre Einkäufe mit dem Auto zu machen - egal ob Anwohner oder Shopping-Touristen...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        Ich habe keine Zweifel: wir könnten uns noch tagelang die Pingpong-Bälle zuspielen. Und hätten uns damit gegenseitig neutralisiert. Ist das der Zweck von Kommunikation? Meiner nicht.

        Dass Sie armes Menschenkind, nicht: Schwein, Nacht für Nacht unter den Abgasen faktisch leiden (vermutlich nicht erkennbar gesundheitlich) bedaure ich. Ich schaffe dies - zwar nicht Nachts - tagsüber in meinem ländlichen Wohnort an einer stark befahrenen Durchgangsstraße. Ich habe in Jahrzehnten selbst in Städten mein Bad nicht so oft putzen müssen wie hier. Wegen der Staubschicht.

        Okay, das Schicksal schenkt uns beiden nichts. Außer Feinstaub. Was folgt daraus? Alles so lassen? Auf eine biologische Lösung warten? Trumps roten Knopf?

        Ich für meinen unbescheidenen Teil möchte noch ein wenig leben. Mit Qualität. Wenn es sein muss, auch mit wenig Geld. Aber l e b e n.

  • Hey Leute,



    da wird mal positiv und offen überlegt, da werden wirklich mal zukunftsfähige Konzepte durchgespielt und was passiert? Die gesamt Leserkommentar-Macht jammert, spottet und negiert. Alles so rückwärtsgewandt, offensichtlich ist das so schön mit all den Fahrzeugen in den Städten, die Belastung der Gesundheit? geschenkt,könnte ja evtl auch ganz ander Ursachen haben - die Lungen-, Kreislauf- oder weiss ich wo erkrankten. und das liebe Wirtschaftswachstum, wir müssen doch mit all den Fahrzeugen weiter und weiter am Bruttosozialprodukt arbeiten- Wohlbefinden ohne Auto? die ganze Diskusion hier zum Kommentar ist armselig. Erinnert mich an´s agieren und handeln der derzeitigen Koaliton. Nur nix ändern, hat noch immer gut gegangen,



    na dann uns allen viel Vergnügen auf der Reise in die schöne bunte heile Welt

    • @Heinz Kurtenbach:

      In der Tat. Die hiesige Erzkonservativität bei diesem Thema bereitet einem physische Schmerzen.

  • Die einzige Maßnahme die in den Städten effektiv das Verkehrsaufkommen reduzieren wird ist das Autonome Fahren Stufe 5. Weil das das Potential hat die tägliche Auslastung von PKW-Fahrzeugen um mindestens den Faktor 10 zu erhöhen.

    Es werden dann weniger Verkehrs- und Parkfläche benötigt und individuelle Mobilität wird zu einem Service. Außerdem spielen dann die Herstellungskosten (teure Batterien) eines PKW keine große Rolle mehr.

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @insLot:

      Natürlich! Und der Ausweg aus der Klimakrise ist die Besiedelung des Mars!

      • @84935 (Profil gelöscht):

        Wenn Sie kein Konzept anbieten, welches der Markt akzeptiert, erreichen Sie überhaupt nichts! Die Kommunisten haben das mehrfach eindrucksvoll bewiesen!

    • @insLot:

      Die Frage ist, wieviele Autos man dadurch weniger bräuchte. Alle Kapazitäten, die in der Rush Hour gebraucht werden (wo das Verkehrsaufkommen auch zu großen Teilen durch Auswärtige bedingt ist) existieren auch den restlichen Tag über, werden aber im Zweifel nicht gebraucht. Auf dem Land wird sich so ein autonomes Carsharing vorerst wohl nicht lohnen, da es dort nicht die erforderliche räumliche Dichte an Sharing-Kunden hätte. Also müssten viele Pendler wechseln oder weiter selbstfahren.

      • @Normalo:

        Das ist korrekt. Das wäre tatsächlich eine Aufgabe von Umweltpolitik diesen Korridor so zu gestalten, dass er etwa 3h Morgens und Abends umfasst.

  • "In autofreien Innenstädten kann auch eine neue Form von Gemeinsamkeit entstehen. Vielerorts gibt es kein regelmäßiges Miteinander, kein gemeinsames Ballspielen der Kinder oder Fußballschauen der Erwachsenen vor der Haustür – geht nicht, da fahren ja Autos, oder sie stehen dort. Parkflächen fressen enorm viel Platz, den man für Besseres nutzen sollte, fürs Spielen, Sporteln, Spaßhaben."

    In welcher Welt lebt die Autorin? Es gibt ja jetzt schon in jeder Stadt Fußgängerzonen, aber die Menschelein spielen da nicht miteinander und fassen sich auch nicht an den Händen und klatschen und singen zusammen. In meinem Großstadtviertel gibt es auch so ein Konzept; da werden Plätze geschaffen, an denen die Leute verweilen und Nachbarschaftsfeste feiern können sollen. Tun sie aber nicht. Es ist schon völlig unüblich geworden, sich überhaupt bei den Nachbarn vorzustellen, wenn man neu in ein Mehrfamilienhaus einzieht. In aller Regel kennt man schon seine Nachbarn nur noch vom Sehen, wenn man sich im Treppenhaus über den Weg läuft und kurz "Hallo" sagt. Die Annahme, dass wildfremde Leute in Innenstädten ein "regelmäßiges Miteinander" pflegen würden, weil sie mit dem Bus statt mit dem Auto in die Nähe der Fußgängerzone gefahren sind, ist erst recht völlig lebensfremd. Außerdem frage ich mich, wieso eine solche "Piep-piep-piep-wir-haben-uns-alle-lieb"-Gesellschaft aus Sicht der Autorin überhaupt erstrebenswert sein sollte. Eine "neue" Form von "Gemeinsamkeit" wäre das jedenfalls nicht, sondern eine Wiederbelebung überkommener dörflicher Strukturen von Anno Toback, volle soziale Kontrolle inbegriffen.

    • @Budzylein:

      Komisch...



      in der Stadt, in der ich lebe, gibt es sowas. Natürlich nicht in der Einkaufsstraße. Dort kaufen Leute ja ein.



      und die Autorin schreibt ja, wie von dir zitiert '... der Erwachsenen vor der Haustür – geht nicht, da fahren ja Autos, oder sie stehen dort.'



      oder wohnst du in einer Einkaufsstraße?

      • @Sebas.tian:

        Ich wohne in einer reinen Wohnstraße ohne Läden. Und zwischen den Haustüren und der Straße ist, wie überall, ein Bürgersteig. Aber den nutzen die Leute nicht für gemeinsame Aktivitäten; die gehen da einfach lang, wie überall. Und wenn auf der Straße kein einziges Auto stünde, wäre das nicht anders.

        Und die Fußgängerzonen meiner Stadt und anderer Städte sind nicht nur zum Einkaufen geeignet, sondern man kann da auch einfach flanieren, sich hinsetzen und all das tun, wovon die Autorin spricht. Aber das tun Leute miteinander, die sich ohnehin kennen und zusammen da sind; es entsteht kein "Miteinander", das nicht vorher schon da war. Und vor allem: Ob da ein "Miteinander" entsteht oder nicht, hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, mit welchem Verkehrsmittel die Leute in die Fußgängerzone gekommen sind. Wenn alle Menschen mit Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß in die zum Aufenthalt vorgesehenen Bereiche der Innenstadt kommen, ist das "Miteinander" dort nicht anders, als wenn auch einige, viele oder alle mit dem Auto kommen. Das "Miteinander" findet nun einmal nicht während der Fahrt statt. Auf Radwegen, Busspuren und Straßenbahnschienen kann man übrigens auch nicht gemeinsam spielen oder Fußball gucken.



        Und deshalb hat die autofreie Innenstadt nichts mit einem "Miteinander" oder einer "Gemeinsamkeit" zu tun.

  • Ich sehe die Diskussion leider schon wieder vom Streben der Gutmenschen zur Selbstdarstellung verseucht. Ich fahre schon elektrisch, das Böse sind SUV-Mütter, PS4-Kids und ihre Eltern, alle scheiße außer ich!



    Könnt ihr nicht mal fragen, was es für ein nachhaltiges Mobilitätskonzept brauchen würde, bspw. einen Geschäftsreisenden, der die Stadt nicht kennt und nur zu einem Termin einmal dorthin muss, in eine Firma in der Innenstadt zu verfrachten? Also ohne drei Tage unterwegs zu sein, bei denen man außer an diesem einen, nichts verdient! Wie man all die Pendler, zu denen auch Hans Handwerker gehört, der Herrn vegan und CO2 neutral lebenden Gutmenschen das verstopfte Scheißhaus repariert, während dieser an einem glutenfreien Pro-Natur Marathonlauf teilnimmt? Der kommt nämlich meist mit dem qualmenden Ducato Transporter aus der Euro 3 Ära.



    Ist ja Prima, dass Ihr und viele Anderen schon so toll seid und diesem Pöbel da sowas von überlegen, aber wenn ihr die nicht bei den eigentlichen Problemen abholt, diese ernsthaft und respektvoll hinterfragt, dann wird das nix! Oder egalisiert sich das alles, nur weil der Transporter von Handwerker Hans jetzt so teuer ist, dass er nicht mehr fahren und parken kann?

    • @Weidle Stefan:

      Wenn Peter über Paul redet, sagt das mehr über Peter als über Paul.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Weidle Stefan:

      ???

  • Sicherlichl kann der Mobile Pflegedienst anstatt mit dem Kleinwagen mit dem Fahrad oder eBike zu seinen Patienten fahren. Dann schaft die es bestimmt auch wenn das Renteneintrittsalter von 67 auf 75 angehoben wird.

    Um es kurz zu machen das mag in der Arbeitswelt der Autorin möglich sein aber alle die wirklich arbeiten, im Schichtdienst und Körperlich werden sich für diesen Quatsch bedanken. All jene Menschen die die preveligierten wie die Autorin bedinnen zum Mindestlohn. Aber diese Menschen finden in dem Wunsch nach der Abschaffung des Autos um die Luft für sie zum Flanieren keinen Platz.

    • 9G
      90618 (Profil gelöscht)
      @Thorsten Kuhn:

      Thorsten Kuhn: Eine Verwandte von mir ist auf den Pflegedienst angewiesen, morgens und abends, sieben mal die Woche. Fast alle Pfleger kommen mit dem Fahrrad. Geht einfach am schnellsten in der Innenstadt.

  • Selten so einen Blödsinn gelesen ... Als Rohlstuhlfahrer benötige ich für die Strecke in die Stadt mit dem Auto 15min mit den ÖPNV über 1std in Hannover für die selbe Strecke. Da könnte ich jedesmal 45min Parkplatz suchen.

    Wer bis nach 0Uhr zum Beispiel in der Gastronomie in der Innenstadt andere bedient kann erst wieder gegen 4Uhr aus der Stadt mit den ÖPNV herausfahren da der Betriebsrat des ÖPNV das Arbeiten zwischen 0 Uhr und 4 Uhr verweigert.

    Nicht mal die Hälfte des ÖPNV in der Expo2000 oder Fussball WM Stadt Hannover ist Barrierefrei.

    Wer sich die enormen Mieten in Hannover nicht leisten kann und in die angrenzende Region ziehen muß und täglich 15 bis 20 km pendelt ist mit dem Auto 15 bis 30 min unterwegs mit dem ÖPNV je nach Arbeitszeit und Ort 1 bis 6 Std wohlgemerkt pro Strecke.

    Sicher ist ein Fahrrad schneller als der ÖPNV solange man jung und gesund ist, aber auch nicht für jeden Job zu gebrauchen. Der Autor des Artikels darf vielleicht verschwitzt am Arbeitsplatz sitzen und seinen Quatsch schreiben. Aber auch dieser möchte nicht von einer nach Schweiß Stinkenden Service Kraft bedient werden.

    Die Umwelt Bilanz eines eBikes ist ehrlich gesagt auch nicht wirklich gut. Im Artikel wird von Sauberer Luft in den Städten gesprochen die schaffe man mit dem e- Bike dafür hat man auf dem Land die Kohle Kraftwerke die den Strom für die eBikes produzieren und die Sondermüll Deponien für den 1-2 Jährigen Tausch der Batterien.

    Das nach mehreren Untersuchungen werden ca.2/3 der Unfälle mit eBikes von eBikes verursacht in Europa. Genauso müssen 2/3 der Unfälle mit Radfahrern seit Jahrzehnten vor Gericht eingestellt werden da diese zumindest einen erheblichen Teil durch Fehlverhalten zu den Unfällen beitragen.

    Wie der Autor die zum Beispiel den TV aus dem Technik Markt in der instadt mit mehr als 30kg Gewicht nach Hause bekommen möchte schreibt er auch nicht die Lieferung des Angebots kostet jedenfalls extra. Also gleich im Internet bestellen, adios stadt

    • @Thorsten Kuhn:

      Als Antwort auf Ihren letzten Absatz Zitat aus dem TAZ-Kommentar:



      "Wer privat etwas in Innenstädte transportieren muss, kann das mit Miet-E-­Lastenrädern oder – etwa bei Umzügen mit Ausnahmegenehmigung – mit E-Lkws."

    • @Thorsten Kuhn:

      Hä? DIE AutorIN (!) beschreibt nicht nur den Istzustand und kritisiert ihn, sondern erwähnt, dass es in anderen Ländern bereits Ansätze für die autofreie Stadt gibt und beschreibt Lösungsansätze. Haben ich und Sie den gleichen Artikel gelesen?



      PS. Was ist denn Ihre Antwort auf Stau (Zeit- und Ressourcenverschwendung), Platzverschwendung (Autostellfläche), Ressourcenverschwendung (Produktion, Strom-/Treibstoffverbrauch) ... ?



      PPS. Im Kommentar wird das Auto im Allgemeinen kritisiert - einschließlich der E-Autos. Und das mit den E-Bikes meinen Sie ernst? Sie kritisieren im besonderen E-Bikes mit einen Gewicht von max. 25 kg mit mindestens 1,5 Tonnen pro Auto, also mit dem 60.000(?)-fachen?



      Zum Transport: Die Autorin erwähnt Cargobikes. Siehe:



      de.wikipedia.org/wiki/Transportrad

    • @Thorsten Kuhn:

      Das mit dem Geruch war der entscheidende Punkt für meinen Arbeitgeber Duschen zu bauen, das Problem kann man schon lösen, wenn der Arbeitgeber da mitzieht.

  • Oslo wird autofrei? Ganz Oslo? Nein, nur ein kleiner Kernstadtbereich wird frei vonvielen (nicht allen) Parkplätzen sein, nicht frei von Autos - denn die Straßen werden immer noch für alle und jeden befahrbar sein. Das kann man prima beobachten, war erst letzten Monat dort.



    Aber hey, man kann sowas ja erst einmal zur Untermauerung des kruden Theoriesammelsuriums zur Verbesserung der Lebensqualität in Innenstädten schreiben. Da werden Ideen vorgestellt, die andere Probleme hervorrufen, die aber geflissentlich ignoriert werden oder mit weiteren abenteuerlichen Vorschlägen zu lösen versucht werden, die nur halbherzig durchdacht oder jenseits von Gut und Böse sind.



    Und die letzten zwei Absätze, quasi als Konklusion und Sinnerfüllung anheimend, entspringen eher der rosaroten heilen Wunschwelt und mißachtet oder ignoriert völlig die unterschiedlichen Interessen und Charaktere von Individuen.

  • Lustig finde ich auch die Idee, man könne die innerstädtische Logistik wieder auf die Schiene verlagern und den Warenumschlag dafür wieder innerhalb der Stadt erledigen. Die dafür benötigten Flächen sind schon in den Siebzigern zu klein geworden, heute sind diese Grundstücke längst in der Hand von Leuten, die lieber das lukrative Geschäft mit Büros und Luxuswohnungen betreiben, als auch nur einen Gedanken an Logistik zu verschwenden. Oder zu Parks und Grünanlagen umgewandelt, da wird es aber Aufschreie geben, wenn da wieder ein Bahngleis hin soll.



    Da habe ich aber doch noch was zustimmungswürdiges gefunden: Ein funktionierender und vor allem kostenloser ÖPNV ist für mich eine selbstverständliche Grundlage einer städtischen Verkehrspolitik. Nur wie man die Autoindustrie dazu kriegt, sich maßgeblich an den Kosten dafür zu beteiligen, ist mir auch noch nicht eingefallen.

    • @Achim Dräger:

      Ich frage mich vor allem wie die Ware dann vom zentralen Güterbahnhof in die Läden kommen soll. Per Lastrad? Na dann viel Spaß falls es bspw. noch Elektrogeschäfte dort geben sollte die so Dinge wie Kühlschränke verkaufen... Und selbst der Supermarkt wird sich schwer tun palettenweise Waren per eBike zu transportieren

    • @Achim Dräger:

      ' die lieber das lukrative Geschäft mit Büros und Luxuswohnungen betreiben, als auch nur einen Gedanken an Logistik zu verschwenden'

      Eben genau das ist ja Teil des Problems...

  • Au weia, länger nicht mehr so einen gequirlten Unsinn (die Netiquette erlaubt mir das Wort nicht, das mir in den Sinn kam) gelesen.



    Was ist denn mit all den armen Schweinen (nett "Pendler" genannt), die Eure schöne neue Welt am Laufen halten? Die haben nämlich morgens um Sechse oder zu noch unchristlicheren Zeiten irgendwo in Großbeeren oder sonstwo draussen auf der Matte zu stehen, um dafür zu sorgen, daß der bei Amazon oder Outfittery bestellte Quatsch auch pünktlich für die E-Bikes oder Elektrolaster kommissioniert ist. Auch Rewe, Karstadt, Bio-hier und Bio-da erwarten jeden Tag punktliche, billige Arbeitskräfte. Die schmeißen wir aus der Innenstadt heraus, weil die kommen ohne Auto sicherlich nicht zur Arbeit. Nach der 12 Stunden-Schicht haben die auch keinen Bock mehr zum Radfahren, dumm gelaufen. Ach ja, ich vergaß: Die können sich in der Innenstadt ja sowieso bald keine Wohnung mehr leisten, dann passts doch wieder.

    • @Achim Dräger:

      Hä? Die Autorin thematisiert als Lösung u.a. kostenlosen ÖPNV. Sie kritisiert die Bahn. Sie schreibt davon, dass in den Städten begonnen werden müsse ...



      Haben Sie zudem bspw. schon mal von Park and Ride gehört?



      de.wikipedia.org/wiki/Parken_und_Reisen

  • Frankfurt hat etwa 330.000 Pendler jeden Tag, davon kommen 70% mit dem Auto, das sind etwa 231.000 Menschen.

    www.fnp.de/lokales...urt;art675,2944805

    Jeder der schon mal mit dem RMV gefahren ist weiß, dass die neuen Nutzer des ÖPNV nur durch den weiteren Ausbau möglich wären. Dazu soll der ÖPNV auch kostenfrei werden, dem RMV fehlen also auch 898 Millionen Euro Ticketeinnahmen die woanders herkommen müssen.

    Natürlich kann man solche Konzepte umsetzen, aber ich habe in dem ganzen Text zum Punkt Kosten nichts gefunden. Frankreich erhebt in den größeren Städten z.B. die Versement Transport, eine Nahverkehrsabgabe zur Finanzierung des ÖPNV, so wird auch der kostenlose Nahverkehr in Aubagne finanziert.

    Die Kosten für den eigenen PKW müssen die Leute selbst tragen, fallen die Weg und die öffentliche Hand zahlt alles, gibt es eine Mischfinanzierung oder was ist denn überhaupt der Vorschlag?

  • Ich schaff es in meinem Alter nicht, meine Einkäufe bis zum Bahnhof zu schleppen, wo mich die Regionalbahn dann zu unsrem Bahnhof am Dorfrand bringt, von wo ich dann den Berg hinauf zu meinem Haus laufen muss.



    Immerhin, wir fahren oft gemeinsam in einem Auto zum Einkauf.



    Wenn ich keine Tüten schleppe, spazier ich gern durch die Stadt - wenn da nicht der Terror durch die rasenden Hi-Tech-Radler wäre. Die stressen mich mehr als die Autos, denn die sind nur auf den Straßen, die supereiligen Radler dagegen überall.

  • Wenn ich in Frankfurt im Büro bin, fahre ich in der Regel mit dem Fahrrad.



    Wer bringt denn vor jeder Schule den Verkehr zum kollabieren? Die Eltern die die Kinder mit dem Auto zur Schule bringen wollen. Da werden die Kinder am "Zu Fuß zur Schule-Tag" einmal laufen gelassen und ansonsten gefahren.

    Und es gibt kein gemeinsames Ballspielen, weil viele Kinder nicht draußen spielen oder nur kurz. In unserem Haus gibt es 8 Kinder unter 16 Jahren. Um in den Niddapark zu kommen, muss man nur über den Fahrradweg, es ist keine Straße zu überqueren. Von denen gehen 3 in einen Sportverein, die spielen auch draußen und 1 Junge geht noch mal raus. Bei den anderen 4 gibt es dafür mindestens eine Konsole und ein Smartphone, seitdem ich einmal die Xbox Live Gold Probleme gelöst habe, bin ich bei den Nachbarn der Haustechniker. Wenn ihre Kinder mal wieder abdrehen, weil die Technik Probleme macht, ich wusste doch wofür ich den Master gemacht habe, das Highlight war bisher, der Vater der seine Kreditkarte bei Steam hinterlegt hat und der Junge einfach kauft was er will.

    Für Gesellschaftliche Fehlentwicklungen kann man immer Ausreden finden, aber das liegt am Ende an den Eltern und nicht an Autos, der Schule oder sonst was.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      In den Autos sitzen also nur Eltern?



      Und die sind bequem, wenn nicht schon asozial?



      Danke.

      • @4813 (Profil gelöscht):

        Da sitzen auch Großeltern oder andere Leute drin, das ist doch überhaupt nicht der Punkt. Das bis zum Schultor fahren passiert oft aus Übervorsicht, teilweise auch weil es angeblich bequem ist.

        Ich habe 6 Kollegen die alle unter einem Kilometer von der Schule entfernt wohnen und kein Kind läuft oder fährt mit dem Rad. Da werden 13 jährige gefahren, weil die Stadt angeblich so gefährlich ist, Deutschland ist nicht Südafrika.

        • @Sven Günther:

          Dito! Das ist doch ein gutes Argumente für eine autofreie Stadt: gäbe es keine Autos hätten die Eltern keine Angst um ihre Kinder, dass diese von Autos überfahren werden.

          • @Uranus:

            Das wäre erst ein weiterer Schritt meiner Meinung nach, aber natürlich anzustreben.

            Aber es sind so viele Dinge die man relativ schnell umsetzen kann und ich meine nicht gesetzlich, das läuft meiner persönlichen Ansicht gegen den freien Willen der Menschen, aber die Leute müssen ein Bewusstsein dafür aufbringen.

            Es können so viele innerstädtische Fahrten gespart werden, natürlich könnte ich immer zum Rewe oder so fahren, aber nichts spricht dagegen den Drahtesel zu nehmen. Einmal die Woche, normalerweise am Montag fahre ich zum Supermarkt und nehme 2 Nachbarn mit. Es muss ja erstmal nicht komplett auf Autos verzichtet werden, aber kooperativ kann so viel "gespart" und es gibt nicht ein Verbot.

            • @Sven Günther:

              Zwar richtig, aber das Problem bleibt das Gleiche.



              Die Autoindustrie wird alles tun, um solches einfaches nachbarschaftliches Engagement wie Mitfahren bei anderen zu verhindern.



              Und es gibt auch genug Berufstätige, die den Kindern vormachen, dass man auch für einen Weg, den man mit Leichtigkeit zu Fuß oder aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen kann, das Auto benutzen kann.



              Zu einem Verzicht wird man den gewohnten Autofahrer nur bringen können, wenn man eben den Autoverkehr auch unattraktiver macht. Fußgänger sollten z.B. durch Ampeln mit Sofortschaltung immer den Vorrang haben. ÖPNV auch.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Mit Ihren Hinweisen haben Sie so Recht. Ich wundere mich noch heute, dass ich meinen Schulweg (2 km Hinweg, 2 km Rückweg) als Fussgänger (!!!) überlebt habe.

          Gegen tatsächliche Gefahren hilft übrigens Aufmerksamkeit und Selbstfürsorge. Das kann jedes Kind lernen.

  • Langer Artikel, mit vielen richtigen Aspekten, aber dann doch wieder etwas zu kurz gesprungen. Gross war die Erwartung zu lesen, was die vielen Vorbilder schon machen. Aber dann zu lesen, dass Helsinki eine App entwickelt, andere Städte mal einen autofreien Tag haben, war doch enttäuschend. Es gibt also doch nur kleines Detailgewurschtel. Auch anderswo.

    Der Verkehr wird zurückgehen müssen. Aber es ist ein Rückschritt im Bezug auf das jetzige System und die Freiheiten. Gerade Ältere oder Leute mit Handcap, schon Rückenschmerzen können einem die Öffis verleiden, fahren individuell auch kurze Strecken. Natürlich kann man an den "Verkehradern" ein System mit individuellen Halten einrichten, aber es wird sich keiner finden, der jemanden aus der Wohngebietsstrasse A in die Seitenstrasse B zum Physo bringt. Das geht nur individuell. Oder halt gar nicht mehr.

    Damit werden dann die individuellen Freiheiten eingeschränkt oder enden. Nicht das das schlecht wäre, aber es wird größere UMwälzungen geben (müssen).

    • @fly:

      Sicher sollte es gute Mobilität für jede*n geben - auch für behinderte Menschen. Für jene muss es einen Nachteilsausgleich geben. Ansonsten - es gibt auch Rikschas ... ;)



      Sind dies aber heutzutage (nur?!?) diejenigen, die mit dem Auto fahren?

      • @Uranus:

        Kann man mit leben, wenn nur noch die Menschen Auto fahren dürfen, die eine Schwerbehinderung haben. Das sind lt. Statistischem Bundesamt knapp 8 Mio (also alle, nicht nur die mit "AG" = außergewöhnlich gehbehindert), und 8Mio sind weniger als jetzt 63 Mio zugelassene PKWs.

        • @Age Krüger:

          Dito! Und von jenen nutzen viele den ÖPNV. Das sind sicher wesentlich weniger als 8 Millionen Autos. Der ÖPNV wird ja zum Glück immer barrierefreier. Barrierefreiheit muss bei einem Ausbau mitbedacht werden.