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Kommentar Racial Profiling auf TwitterDie Sprache der Kölpos

Dinah Riese
Kommentar von Dinah Riese

Die Kölner Polizei bezeichnet Männer, die mutmaßlich aus Nordafrika kommen, als „Nafris“. Das klingt nicht nur rassistisch – das ist es auch.

Menschen mit Worten labeln: Passierte in Köln an Silvester auf der Domplatte, aber auch in den Sozialen Medien Foto: dpa

D ie Kölner Polizei twitterte kurz vor Silvester: „Am HBF werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft“. Prompt hatte die deutsche Twittercommunity ihr erstes Trending Hashtag des Jahres 2017, nämlich #RacialProfiling. Denn bisher war „Nafri“ eine interne Bezeichnung der Kölner Polizei für „Nordafrikanische Intensiv-“ oder „Straftäter“. So definierte es am Montag auch die Deutsche Bundespolizeigewerkschaft (DPolG).

Schon an der Frage, ob der auf Straftäter abzielende Begriff „Nafri“ inhärent rassistisch ist, kann man sich ausgiebig abarbeiten: Ist es für eine bestimmte „Intensivtat“ charakteristisch, dass sie von „Nordafrikanern“ begangen wird? Gibt es im Vokabular der deutschen Polizei auch „Weuris“ oder „Namris“ – „westeuropäische“ oder „nordamerikanische Intensivtäter“? Oder ist diese Bezeichnung eine Stigmatisierung, die nur mutmaßlich aus Nordafrika stammenden Menschen zugemutet wird?

Die Empörung in den Sozialen Medien kann die Kölner Polizei nicht nachvollziehen. Denn „Nafri“ bezeichne nicht etwa nur Straftäter, sondern ganz generell auch „Menschen eines bestimmten Phänotyps“. Diese nachträgliche Erklärung macht den Tweet sogar noch schlimmer. Denn damit gesteht die Polizei ganz eindeutig ein, dass ihr Verdacht auf der – vermuteten – ethnischen Abstammung beruht.

Bei den 650 kontrollierten Männern sei eine „Grundaggressivität“ festgestellt worden, sagte Polizeipräsident Mathies. Mit Straftaten sei zu rechnen gewesen. Nun hat die Polizei jedes Recht, sich auffällig verhaltende Menschen zu kontrollieren. Dies hat sie jedoch gar nicht getan, wenn man ihre eigenen Angaben ernst nimmt – sonst hätte in dem Tweet statt „Nafris“ stehen müssen: „Am HBF werden derzeit mehrere Hundert sich aggressiv verhaltende Männer überprüft“.

Polizeipräsident Mathies räumte am Montag ein, diese „interne Bezeichnung“ sei „sehr unglücklich verwendet hier in der Situation“. Doch alle nachträglichen Erklärungen helfen nichts: Das Tweet der Kölner Polizei lässt sich nur rassistisch nennen.

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Dinah Riese
Ressortleiterin Inland
leitet das Inlandsressort der taz. Davor war sie dort seit Oktober 2018 Redakteurin für Migration und Integration und davor von 2016-17 Volontärin der taz Panter Stiftung. Für ihre Recherche und Berichterstattung zum sogenannten Werbeverbot für Abtreibungen, Paragraf 219a StGB, wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Im März 2022 erschien von Gesine Agena, Patricia Hecht und ihr das Buch "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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106 Kommentare

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  • Jetzt mal ein bisschen Klartext. Es waren 1500 Polizisten und 700 Mitarbeiter vom Ordnungsamt und privaten Sicherheitsfirmen vor Ort. Als die Situation durch junge, aggressive, alkoholisierte Männer zu eskalieren drohte wurden noch einmal 200 Polizisten nach Köln geholt.

     

    Und in dieser Situation schreibt ein einzelner Polizist der Pressestelle bei Twitter das polizeinterne Codewort "Nafri". Nochmal ein einziger Polizist.

     

    Das man 2400 Menschen benötigt um die Silvesterfeier zu schützen, das es Silvester 2015 über 1200 Strafanzeigen gab, alles nebensächlich.

    • @Dortmunder:

      Das alles ist nicht nebensächlich. Es ist auch keineswegs nebensächlich, wenn die Polizei aufgrund bloßer Vermutungen ganze Menschengruppen rechtswidrig festsetzt.

  • labeln wir nicht alle ein bisschen... wir reden von "den Politikern", "den Lehrern", "den Hartz IV" Empfängern und von "den Fans des....(setze beliebigen Fussballclub ein)". Wir unterscheiden grundsätzlich auch direkte Menschen unserer Umgebung nach ihren äusseren Merkmalen... und seit Urzeiten ist es wichtig für uns Dinge "dem ersten Anschein nach" zu beurteilen. Diese Diskussion - losgetregen von einer Minderheit - entbehrt sich jeglichen Respekts der im Einsatz befindlichen Polizisten (Achtung Label) und ist einfach nur traurig.

  • Ja, ja, die Kölner Polis. Ob sie nun vor Ort sind, oder nicht - irgendwie wird Rechtsstaatlichkeit mit ihnen erstmal nur ein frommer Wunsch bleiben können. Muss wohl am Dom liegen. Neues Jahr, neuer Versuch.

  • Letztes Jahr gab es diese Fahndung nach "Nafris" nicht. Dafür gab es mehrere hundert Anzeigen wegen sexueller Belästigung, versuchter Vergewaltigung, Taschendiebstahl, Körperverletzung ect.

     

    Die Polizei wurde kritisiert, überfordert gewesen zu sein.

     

    Dieses Jahr gab es laut Medienberichten genau die gleiche Situation vor Ort mit Massen von Leuten die genau dem "Nafris"-Profil entsprachen. Aber dieses Mal war die Polizei vorbereitet, mit massiven Aufgebot. Resultat: Es gab kaum Anzeigen, keine Ausschreitungen, dafür aber ein den Umständen entsprechend friedliches Silvester.

     

    Frage: Warum darf man die Dinge nicht so darstellen wie sie sind: Dass Täter hauptsächlich aus dem nordafrikanischen Raum 15/16 für massive Straftaten gesorgt haben, die dieses Jahr vorsorglich festgesetzt wurden, bevor sie Straftaten begehen konnten. Die Polizeistrategie ist zu 100% aufgegangen, ergo wurden die Straftaten nicht von Franzosen, Briten, Asiaten oder Spaniern begangen sondern von Nafris.

  • Die meisten Leute auf der Strasse verdrehen doch die Augen bei dieser Diskussion. Die Grünen vertreten gerade mal 10% der Bevölkerung, bestimmen aber aufgrund ihrer Beteiligung in zahlreichen LandesRegierungen den "linken" Diskurs. Das wird sich irgendwann rächen ... spätestens bei der Wahl eines deutschen Trump.

  • Auch die Ex-Bündnis-Grüne Vera Lengsfeld nimmt zum Thema Stellung:

    http://vera-lengsfeld.de/2017/01/01/es-ist-wahnsinn-und-es-hat-methode/#more-799

    • @Nikolai Nikitin:

      Sehr geehrter Herr Nikitin, Frau Lengsfeld war Grüne und ist CDU-Mitglied und vielleicht ist es angemessen hinzuzufügen: sie war einmal Bürgerrechtlerin. Ich denke, die Polizei, die ein Staatsorgan ist, zum Verfassungsorgan zu stilisieren, könnte doch ein Indiz sein - jedenfalls sind Staaten kalte Ungeheuer und wenn man die Polizei in die Rolle drängt, Straftaten zu verhindern, hat man am Ende einen Polizeistaat. Polizei sollte Straftaten aufklären und Tatverdächtige nicht auf Grund von Mutmaßungen in ihren Rechten einschränken und einem Gericht zuführen, das seinen Namen verdiente...

      • @Gottfried Scherer:

        Right.

  • Auf die Gefahr hin, dass ich das in den Kommentaren zu diesem und anderen Artikeln zum Thema überlesen habe:

    Hat denn jmd. eine Idee, was die Pöllner Kollizei angesichts der Ereignisse des letzten Jahres hätte besser machen können?

    • @Ruhig Blut:

      Nicht von "Nafris" reden, genauso wie sie bei den regelmäßig notwendigen massiven Einsätzen bei Bundesligaspielen nicht von "BeKos" reden (Besoffene Kartoffelfresser) würde extrem helfen.

       

      Merkt hier eigentlich keiner, dass wir linear auf einen Bürgerkrieg zusteuern? Hey, man muss manche Bahnhöfe an Silvester massiv sichern. Muss man an anderen Wochenende auch oft genug. Aber muss man daraus ethnisch definierten Bevölkerungsgruppen einen Strick drehen und wenn ja, was will man mit diesem Strick tun?

      • @Mustardman:

        Bei welchen anderen Feiern oder wie Sie es sagen Wochenende werden sonst so viele Polizisten benötigt? Kann mich an kein Jahr davor erinnern, wo man sowas benötigt hätte. Aber relativieren sie ruhig weiter, ist spätestens sein Silverster 2016 trendy geworden. Ich mein, wenn man schon lesen muss, dass für Sie "besoffene Kartofelfresser" das deutsche Äquivalent für "nordafrikanische Intensivtäter" sein soll...

        • @h3h3y0:

          Kartoffelfresser ist rassistisch! Was soll der Nazischeiß?

        • @h3h3y0:

          Bei Bundesligaspielen werden schonmal 300 "Fans" festgenommen, es gibt Verletzte, Straßenschlachten, Vandalismus, und kein Hahn kräht danach, das ist "normal".

           

          OK, dann ist das halt normal. Dann ist sowas wie am Dom gerade aber auch normal und man muss nicht hämisch von "Nafris" (analog zu Spastis, Mongos und Assis) reden. Das ist Gossenslang.

          • @Mustardman:

            Werden da auch so viele Polizisten benötigt? Ob man die "Fans" mit den Silvesterfeierbesuchern so wirklich vergleichen kann..

             

            Was soll bitte daran normal sein? Vor Silvester 2016 würde wohl kein in Deutschland lebender Mensch auf die Idee kommen, dass sowas wie an Silvester 2016 geschehen kann oder dass man so viele Polizisten benötigen würde, um eine Feier bzw. deren (weibliche) Besucher zu schützen. Aber naja wie gesagt, relativieren Sie ruhig weiter.

            Vllt. sollten Sie mal im Internet nachschauen, was Nafri bedeutet.

        • @h3h3y0:

          Zum Beispiel an allen Bundesligawochenenden, wenn große "Traditionsvereine" in NRW aufeinander treffen. Wobei da natürlich auch ein "profiling" betrieben wird und man eher durchtrainierte Männergruppen als Rentner und Pärchen auf dem Weg zum Stadion kontrolliert.

      • @Mustardman:

        Ich glaube außerdem überhaupt nicht, dass da schon ein Krieg vor der Tür steht. Aber dass sich einiges zusammenbraut dürfte wohl allen klar sein.

        Nur: was dagegen tun? Einen Shitstorm loszutreten, weil irgendein PR-Bulle sich vertippt hat, trägt ziemlich sicher zur Verhärtung der Fronten bei.

      • @Mustardman:

        Ich meine nicht den Tweet sondern die Vorgehensweise am Dom.

        Vielleicht noch jmd. ne Idee? Das ist wirklich eine ernsthafte Frage, denn mir fällt da nichts ein.

        • @Ruhig Blut:

          Die Vorgehensweise am Dom war völlig OK. Das Problem ist immer, ob man rassistische Ideen eher befeuert oder eher bremst und von Nafris (ohne Anführungszeichen) zu schreiben, ist einfach dumm und völlig unnötig.

  • es benötigt 1700 Polizisten um Silvester über die Bühne zu bringen und alles, worüber man sich echauffiert sind Begriffe ?

    Zitat aus der Faz:

    " Nafri: Herzlich willkommen in meinem Heimatland. Warum bist Du dieses Jahr ausgerechnet nach Köln gefahren?

    Gefällt es Dir in Dortmund, Bonn und Düsseldorf nicht?

    Habt Ihr Euch etwa hier verabredet? Es sind so viele. Irgendwie glaube ich nicht ganz an einen Zufall.

    Bist Du Dir ganz sicher, dass der Kölner Hauptbahnhof der ideale Ort ist, um an diesem Tag mit dieser Vorgeschichte dort aufzulaufen?

    Warum habe ich ... bislang nicht gehört, dass Du mit Deinen jugendlichen Freunden dort für ein paar Minuten eine spontanes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und gegen Kriminalität setzen willst, obwohl das doch sicher eine gute Gelegenheit zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Einheimischen und Zuwanderern wäre? "

    Amen !

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @püppi von Wegen:

      Sehr geehrte Püppi von Wegen, sehr geehrte FAZ,

       

      eine Höflichkeitsregel in meinem Heimatland ist, Menschen die ich nicht persönlich kenne ersteinmal zu Siezen. Warum gilt das bei Ihnen offensichtlich nicht für Menschen mit möglicherweise afrikanischem Aussehen?

       

      MfG...

  • Vielen Dank, Frau Riese! Zum Thema ist damit alles wesentliche gesagt.

     

    "Nun hat die Polizei jedes Recht, sich auffällig verhaltende Menschen zu kontrollieren. Dies hat sie jedoch gar nicht getan, wenn man ihre eigenen Angaben ernst nimmt – sonst hätte in dem Tweet statt 'Nafris' stehen müssen: 'Am HBF werden derzeit mehrere Hundert sich aggressiv verhaltende Männer überprüft'." ist der springende Punkt.

  • „Wenn wir darüber reden, wer „in Köln“ versagt hat, dann ist das nicht die Flüchtlingspolitik. Versagt hat die Polizei, die nicht angemessen reagiert hat. Ebenso die Politik und die Justiz und mit ihr die Gesellschaft.

    Was nun kommen muss, ist die konsequente Durchsetzung in der Praxis. Egal, wer zu welcher Zeit an welchem Ort Täter ist.“

    Lustig, denn dieser Kommentar stammt von der selben Journalistin, betraf aber die Bewertung der Vorkommnisse in Köln ein Jahr zuvor. Nun hat es die Polizei in ihrem (und doch wohl in auch unser aller) Sinne geregelt. Aber nun bekommt sie es wegen eines Tweets noch einmal eine Breitseite. Geht es hier also eigentlich noch um eine Abwehr einer Gefahr im öffentlichen Raum? Oder geht es hier nur pauschal gegen die Ordnungskräfte – egal, wie sie sich verhalten?

  • Wenn der Polizei Erkenntnisse vorliegen, dass offenbar nordafrikanisch aussehende Männer Probleme bereiten, weil mehrere hundert Frauen in ihren Anzeigen die Täter als "nordafrikanisch" aussehend beschrieben haben, dann wäre es einfach schlechte Polizeiarbeit, wenn sie beim nächsten Mal nordafrikanische Frauen oder ostasiatisch aussehende Männer kontrollieren. Ist das nun Erfahrung oder Rassismus?

     

    Abkürzungen, wie auch "Schupo" oder "Kripo", scheinen zur Behördenkultur der Polizei zu gehören. Auf den Parktickets konnte man früher lesen, dass eine Politessin eine "PAng VüD" war .

     

    "Nafri" erinnert mich an die gängige Abkürzung "Ami" für US-Amerikaner. Ist das auch Rassismus? Ich kenne Leute, die den Begriff "Amis" benutzen und die USA total toll finden.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @rero:

      Wichtig ist in diesem Zusammenhang das i. Wenn es wie oben beschrieben für Intensivtäter steht, bezeichnet der Tweet eine Vorverurteilung der kontrollierten Personen, von denen aufgrund ihres Äußeren angenommen wird, dass es sich um bekannte Staftäter handelt.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Sie erwarten von einem Polizisten, dass er weiß ob die dem "Täterprofil" entsprechende Person ein Täter ist oder nicht.

        Und das VOR der Überprüfung.

         

        In ihrer Wunderwelt - wo aus guter Polizeiarbeit urplötzlich Rassismus gezaubert wird - haben wir wohl Polizistenhirne mit Datenbanken vernetzt.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Dann ist die Abkürzung an sich schon mal total unproblematisch? Gut, gehe ich mit. Die Passage über Weuris und Namris würde ich aber so interpretieren, dass es um die Abkürzungsbildung geht und dort bereits der Autor den Rassismus erkennt.

      • 2G
        2730 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Junge Männer am Steuer werden öfter Alkoholkontrollen unterzogen als ältere Frauen. Warum wohl? Ist das Rassismus, Sexismus, Diskriminierung?

        Eine Gruppe, die im Jahr zuvor auffällig war, wurde kontrolliert.

        Leute, bleibt mal auf dem Teppich, sie wurden kontrolliert und nicht verhaftet!

  • 0G
    0981 (Profil gelöscht)

    Und spätestens jetzt sollte dem letzten langsam klar werden warum die Polizei letztes Jahr nicht eingeschritten ist. Man stelle sich mal, im Lichte der jetzigen Berichterstattung, vor wie letztes Jahr berichtet worden wären so die Polizei massiv eingeschritten wäre. Wir hätten seit dem 01.01.2016 eine massive Diskussion über Rassismus in der Polizei gehabt die einige, wenige Taten zum Anlass genommen hat massiv gegen Migranten vorzugehen. Nix tun und Versagen ist halt politisch korrekter als sich Rassismusvorwürfen auszusetzen.

    • @0981 (Profil gelöscht):

      Unsinn. Die Polizei soll gegen tatsächliche Straftäter vorgehen und nicht gegen pauschal Verdächtigte, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen. Das hat nichts mit Prävention zu tun, sondern ist reine Repression auf Kosten Unschuldiger um der Öffentlichkeit Handlungsfähigkeit zu demonstrieren.

       

      Im letzten Jahr hätte sie schon ihre Arbeit tun können, wenn sie (a) in ausreichender Stärke vor Ort gewesen wäre und damit durch reine Präsenz Straftätern gar nicht erst die Gelegenheit gegeben hätte, Menschen zu belästigen - dazu sind verdachtsunabhängige Personenkontrollen gar nicht nötig, und (b) wenn sie die Ressourcen gehabt hätte, auf Beschwerden direkt zu reagieren und sofort einzuschreiten, was natürlich (a) voraussetzt.

       

      Wenn die Polizei sich rassistisch verhält, ist die absolut richtige Reaktion darauf: eine massive Diskussion über Rassismus in der Polizei.

      • 0G
        0981 (Profil gelöscht)
        @Soungoula:

        Fakt ist es hat dieses Jahr funktioniert.

        Rassismus ists nur wenns ein Vorurteil ist und keine Tatsache. Auffällige Nordafrikanische/Arabische Männergruppen ferngehalten = Alles weitgehend friedlich. Mehr muss ich nicht wissen.

  • Da ist interner Sprachgebrauch nach außen gedrungen. Nicht clever, aber trotzdem cool bleiben. Interner Sprachgebrauch in bestimmten Berufsschichten ist normal. Wo man eigentlich Patient sein sollte, ist man im Krankenhaus oftmals auch nur die Gallenblase von Zi. 205 oder der Blinddarm auf der 173.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Im Alltag benötigt die Polizei griffige Bezeichnungen um über Funk effektiv und schnell kommunizieren zu können. Insofern ist die Verwendung von "Nafris" nicht weiter verwunderlich. Der gewählte Begriff ist vielleicht unglücklich gewählt, aber diese künstliche Aufregung darüber ist auch wieder nicht nachvollziehbar.

  • Nafri - singular

     

    Nafris - Plurural

     

    Ami- singular

     

    Amis_ plural

     

    Oeko. Alki, Ossi, Wessi

     

    Einfache Kürzel - nichts weiter

  • Wie ließe sich denn dann eigentlich das einordnen?

     

    (...)"Aus Angst vor Fanausschreitungen beim hessischen Kellerduell zwischen dem SV Darmstadt 98 und Eintracht Frankfurt am Samstag hatte die Stadt Darmstadt entschieden, das Zentrum von Freitagabend 19 Uhr bis Sonntagmorgen 7 Uhr für Frankfurter Fans zu sperren."(...)

    http://hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/sperrzone-fuer-eintracht-fans-bleibt-bestehen,eintracht-sperrzone-pk-stadt-100.html

  • Ich erinnere mich daran, dass in nicht wenigen Leserkommentaren die Pegidisten aus Dresden kategorisch als 'Nazis' bezeichnet wurden. Auch dies wurde hier von keiner Seite kritisiert, obwohl unter den Pegidisten sicherlich auch viele national-konservative eingestellte Menschen ohne braune Einfärbung sind und waren.

    • @Nikolai Nikitin:

      Ich muss mal was Rassistisches sagen: Russen lieben Wodka.

      • @Jens Egle:

        Das geht eindeutig zu weit.

      • @Jens Egle:

        Richtig. Die meisten Russen wohl schon. Zumindest ist es in meiner Familie so.

        • @Nikolai Nikitin:

          Gerade russischen Tee gemacht. Leider bekomme ich den Teebeutel nicht mehr aus der Vodkaflasche raus. :-)

      • @Jens Egle:

        Interessant, wie wenig der Unterschied zwischen Rassismus und Diskriminierung oder Stereotypisierung verbreitet ist.

    • @Nikolai Nikitin:

      Es geht nicht darum eine Gruppe mit vermeintlich gleichen bestimmten Eigenschaften so zu benennen, sondern wie am Silvesterabend in Köln, ihnen aufgrund der vermeintlichen optischen (!) Zugehörigkeit zu einer solchen Gruppe den Zugang zu bestimmten Teilen des öffentlichen Raums zu verwehren.

      • @Life is Life:

        Dies wird u.a. auch bei Demos so angewandt. Hier werden von der Polizei, soweit äußerlich erkennbar, rechts gerichtete Teilnehmer von links gerichteten Gegendemonstranten getrennt (und umgekehrt), um mögliche gewaltsame Zusammenstöße zu verhindern.

      • @Life is Life:

        Auf der anderen Seite wird vermeintlichen Antifa oder Fussballhools im Bedarfsfall auch der Zugang zum öffentlichen Raum verwehrt. Aufgrund der optischen Zugehörigkeit.

        • @Sapasapa:

          Richtig. Und bei Veranstaltungen zum November-Progrom oder dem Tag der Befreiung von Auschwitz auch vermeintlichen Neo-Nazis.

        • @Sapasapa:

          Kleidung und Haut- bzw. Haarfarbe sind verschiedene Dinge.

          Hooligans erkennt man in der Regel an Fanartikeln, Beschriftungen oder Fahnen. Die Polizei hat hier aber das körperliche Aussehen der Menschen herangezogen. Beides gleichzusetzen ist eine Verharmlosung von Rassismus.

          • 1G
            12239 (Profil gelöscht)
            @Soungoula:

            Hools tragen keine Fanartikel, Beschriftungen oder Fahnen.

          • @Soungoula:

            Ich verstehe die Aufregung nicht. Wir können allesamt froh sein, dass die Polizei dieses Jahr schlimme massenhafte Verbrechen an Frauen, wie Vergewaltigungen, sexuelle Nötigungen und Beraubungen verhindern konnte. Wäre es so wie vergangenes Jahr abgelaufen, hätte dies zum Rücktritt der Polizeiführung, des NRW-Innenministers und auch der Ministerpräsidentin führen müssen.

          • @Soungoula:

            Sie können drauf wette, dass nordafrikanisch aussehende Pärchen mit Sicherheit durchgelassen worden sind. Neben dem "nordafrkanischen" Äußeren - was auch immer es sein mag - gab es offenbar Sexual Profiling. Es wurden ja wohl nur Männer kontrolliert. Das Sexual Profiling widerlegt dann das Racial Profiling. Die Hooligans erkennt man an ihrem martialischen Auftreten in Gruppen. Das war wohl bei den kontrollierten Nordafrikanern nicht anders. Die Fanartikel der Fußballvereine sind für alle Fans gleich.

          • @Soungoula:

            Jetzt lautet der Vorwurf schon Verharmlosung von Rassismus. Man o man. Viel Spaß mit der Deutungshoheit.

            • @Sapasapa:

              Ja, der Vorwurf lautet Verharmlosung von Rassismus. Wäre natürlich zu unbequem, sich mit diesem Vorwurf argumentativ auseinanderzusetzen...

               

              Die Deutungshoheit haben Sie in Ihrem ursprünglichen Kommentar mit großer Geste übrigens selbst beansprucht, indem Sie als Nichtbetroffene/r den Betroffenen zu erklären versuchen, es sei doch alles ganz normal. DAS ist beanspruchte Deutungshoheit von oben herab in Reinform.

              • @Soungoula:

                Ja, es ist mir einfach zu viel, wenn mir jemand Verharmlosung von Rassismus vorwirft inmitten einer Forumsdiskussion, in der wir gerade dabei sind zu verstehen, wieso die Polizei für einen bestimmten Tag an einem bestimmten Ort massiv "profiling" aufgrund eines "Phantombilds" auf Basis von mehreren hundert Anzeigen von belästigten Frauen eingesetzt hat. Man könnte es fast Diskurs nennen.

                 

                Ja, das nervt schon mal, zumal man sich dann selber den Vorwürfen ausgesetzt sehen muss, man wäre nicht fähig, sich argumentativ zu verhalten. Echt der Knaller. Und dabei wollte ich mich dieses Jahr weniger aufregen...

  • Und ich hatte gehofft, ein wenig Gelassenheit würde in 2017 einkehren...

     

    Die Polizei ist reichlich dämlich, das Wort zu twittern. PR Coaching sei hier angeraten.

     

    Den Empörern hingegen sei ein Praktikum bei der Polizei angeraten.

    • @Sapasapa:

      Wohl wahr!

  • 6G
    6028 (Profil gelöscht)

    Au Backe ...

    Dem Polizeipräsidenten eine reziproke "Grundaggressivität" bzw. mangelnde "zu erwartende(n) Rechtstreue", unterstellen, weil er - hört hört - "im Wachdienst beim Polizeipräsidium Köln eingesetzt" und "seine Ausbildung" mit einem "Studium an der Polizei-Führungsakademie in Münster" fortgesetzt hat.

    Na so was!

    Der müsste doch sofort unehrenhaft entlassen werden.

    Herr, wirf Hirn vom Himmel!

    • @6028 (Profil gelöscht):

      ;)) - klar - besser is das!

       

      Denn könnts mit dem verständigen

      Lesen doch noch klappen - wa!

      Im neuen Jahr - is ja noch lang!

      Ich drück die Daumen! Herr Dr.

  • 8G
    87233 (Profil gelöscht)

    Die Kölner Polizei hat mE. 1ßß% richtig gehandelt. Die haben eine Pflicht Verbrechen vorzubeugen.

     

    Wenn die es nicht so gut geregelt hätten, und es zu Überfälle gekommen wäre, hätten diejenigen die heute maulen und jammern die dafür kritisiert dass die nicht genug unternommen hatten.

     

    Bravo an die Polizei in Köln. Nur so ist es - leider - möglich dafür zu sorgen dass Angriffe nicht stattfinden.

    • 8G
      87233 (Profil gelöscht)
      @87233 (Profil gelöscht):

      sollte natürlich 100% sein...... nicht 1ßß%

      • @87233 (Profil gelöscht):

        wohl etwas zu weit nach rechts gerutscht...

  • Von rassistischen Stereotypen zeugende Stilblüten wie die "Nafris" sind natürlich nicht gutzuheißen, und die die Kölner Polizei versucht wahrscheinlich auch gerade händeringend, vielleicht den einen oder anderen PR-Experten z. B. aus dem Team der Münchner Polizei abzuwerben...

     

    Es sollte aber auch klar sein, dass eine solche "behördeninterne" Verselbständigung des Sprachgebrauchs auch ein Resultat des teils oppressiven Diktats der Political Correctness ist - gleichermaßen die Kehrseite der Medaille, die letztes Jahr zum - ebenfalls unangebrachten - Verschweigen der Herkunft der mutmaßlichen Täter vom Bahnhofsvorplatz führte: Es GIBT nunmal wahrnehmbare Häufungen von Kriminalität, die sich an ethnischen Merkmalen festmachen lassen. Für Polizisten gehört diese Erkenntnis zum Alltag, nur wird sie in der Öffentlichkeit tabuisiert. Der Umgang damit ist daher mittlerweile ähnlich verkrampft wie z. B. der mit Sexualität in den USA und führt "intern" zu entsprechenden Exzessen.

     

    Ähnlich einzuordnen die Verwendung von solchen Euphemismen als Codewort: Die Abkürzung soll - wenn sie nicht gerade versehentlich in eine öffentliche Erklärung gelangt - verhindern, dass hier ein zwar reales, vom zuhörenden Nichtfachmann aber nicht gewünschtes Phänomen beschrieben wird. Insoweit könnte man die Terminologie mit den vielbesungenen Verschlüsselungen sehen, die z. B. Ärzte in Anwesenheit von Laien verwenden, wenn sie sich gerade über eine Säufer unterhalten ("C2-Abusus", "F10.1" etc.).

     

    Fazit:

    Der Nutzen von Political Correctness kehrt sich um, wenn der ideolgisch gesäuberte Sprachgebrauch aufhört, die Realität abzubilden. Mal sehen, welchen Weg die Kölner Polizei zum nächsten Jahreswechsel finden wird, um uns das zu veranschaulichen...

    • @Normalo:

      Der Vergleich mit Diagnoseschlüsseln ist sehr gut. Da schreibt ein Arzt nämlich auch nicht "Säuferleber" hin. Genauso korrekt sollte auch die Polizei sein und (wie es die Briten tun) sich halt an Codes halten, die nur für etwas stehen, ohne selber darüber hinaus etwas zu sagen wie "Nafri".

       

      Bei den Briten ist der Code für Nordafrikaner IC6, darüber kann sich niemand aufregen, Problem gelöst. Das ist so korrekt wie Diagnoseschlüssel, denn wenn man das nicht macht, ist der Vorwurf von fehlender Objektivität im Zweifelsfall sehr nah, gerade von den Betroffenen.

       

      Wenn Sie eine kaputte Leber haben und nie gesoffen haben, möchten Sie auch nicht, dass der Code für Ihre Erkrankung "Säuferleber" ist, weil das halt bei Säufern oft auftritt. Das ist genau dasselbe und da sollte die Polizei und Politik dringend von den Medizinern und den Krankenkassen lernen.

       

      Rationalität betreibt man nicht mit schmissigen Begriffen wie Nafri oder Säuferleber. Wenn wir diese Rationalität wegwerfen, sind wir verloren.

      • @Mustardman:

        So KÖNNTE man es machen. Tatsächlich verwenden auch die Ärzte, die ich kenne, lieber ihre (wohlig elitären?) Latinismen als den Diagnoseschlüssel, wenn sie von Alkis reden. Noch verächtlicher wird's dann z. B. bei "supranasal übersichtlich strukturierten" Patienten. Ich fürchte, einen ähnlichen Verlauf nimmt das auch in Polizeibehörden, sobald die PC-Wächter mal wegschauen.

         

        Im Übrigen ist "IC6" inhaltlich auch nicht weniger rassistisch oder vorverurteilend als so ziemlich jede andere mögliche Wortschöpfung. Es kommt vor allem darauf an, was damit jeweils gemeint ist: Bezeichnet ein Polizist mit "Nafri" einen im Zweifel harmlosen Menschen, dem er unter Bedauern die Freiheiten einschränkt, weil seine aktuelle, abstrakte Risikoeinschätzung es erfordert und er ihm leider nicht hinter die Stirn sehen kann, dann ist das besser als ein "IC6", dem er am liebsten eine überziehen würde, weil ihm seine nordafrikanische F..sse nicht gefällt. (beides fiktive Beispiele). Man erinnere sich an pseudo-korrekte Bezeichnungen, die Rechtsradikale zuweilen verwenden, wie zum Beispiel "Maximalpigmentierter".

         

        Namen sind Schall und Rauch.

    • 8G
      87233 (Profil gelöscht)
      @Normalo:

      Ich finde Ihr Beitrag hilfreich, erfrischend und sehr sachlich. Danke dafür.

  • Den Begriff Nafri konnte man in der TAZ vom 28. 1. 2016 lesen, ohne dass der Begriff von der TAZ als solcher krtisiert wurde:

     

    (...)"In Köln und Düsseldorf erfasste die Polizei seit Jahren in den Analyseprojekten „Nafri” und „Casablanca” über 4.000 Tatverdächtige nordafrikanischer und arabischer Herkunft."(...)

    http://www.taz.de/!5270122/

     

    Ebenso am 10.07.2016:

    (...)"Seit Jahren kümmert sich bei der Kölner Polizei ein speziell geschultes Team um das „Maghrebmilieu“, sammelt die Daten nordafrikanischer Straftäter in einer eigenen Datei namens „Nafri“.(...)

    http://www.taz.de/!5317184/

     

    Recht verwunderlich ist es doch, dass ausgerechnet die TAZ in diesem Zusammenhang 2 mal diesen rassistischen Begriff kommentarlos übernommen hat.

    • @DJ Boemerang:

      In diesen Fällen ist der Begriff eine Bezeichnung für Datenbanken oder Analyseprojekte, nicht für Menschen. Das ist ein wichtiger Unterschied.

      Aber davon abgesehen: Was wollen Sie mit dem Kommentar eigentlich sagen? Dass die taz nicht das Recht hat, dazuzulernen und zu erkennen, dass ein Begriff, den man vorher benutzt hat, vielleicht doch nicht empfehlenswert ist?

      • @Soungoula:

        "Aber davon abgesehen: Was wollen Sie mit dem Kommentar eigentlich sagen?"

         

        Ich nehme mal an, damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die derzeitige Empörung Krokodilstränen sind. Angesichts der Tatsache, dass man derzeit unerfreulich an das Vergangene Jahr erinnert wurde, tat es offenbar not, einen belanglosen Vorwand zu finden, der lautstark von der Kernthematik ablenken sollte. Da kam der Ausdruck, welchen man bisher kommentarlos zur Kenntnis genommen hat, gerade gelegen. Man hatte sich sicher eine bessere Masche gewünscht, aber die Oktoberfest-Klamotte war ja schon durch und zahlreich belegt als unverschämte Lüge und beleidigende Instrumentalisierung verbrannt.

      • @Soungoula:

        Die taz wird deswegen nicht wie die Kölner Polizei als Rassisten beschimpft..."das ist ein wichtiger Unterschied".

        • @Jens Egle:

          Die taz ist auch nicht Urheber des Begriffes, im Gegensatz zu der Polizei.

          Auch das ist ein Unterschied, den Sie unter den Tisch fallen lassen.

          Trotzdem ist immer noch nicht klar, was Ihr Kommentar bezwecken soll, außer den üblichen Mechanismus, von einem Fehler abzulenken, indem man auf einen anderen Fehler zeigt (was meistens nicht funktioniert, so wie hier gerade - meist weil der zur Ablenkung herangezogene Fall offenkundig konstruiert oder zumindest nicht vergleichbar ist).

          • @Soungoula:

            "Die taz ist auch nicht Urheber des Begriffes, im Gegensatz zu der Polizei."

             

            Nö, aber wenn die taz sich daran stört (rassistisch) hätte sie den Begriff nicht verwenden sollen, um nicht rassistisch zu argumentieren...

            • @Jens Egle:

              Andere zu zitieren ("Nafris") heißt, dass man sich den Begriff nicht zu eigen macht. Von "Nafris" zu schreiben ist nicht dasselbe wie von Nafris zu schreiben.

               

              Davon abgesehen ist diese ganze Aufregung völlig unverständlich, wenn man sich den Polizeiaufwand bei Bundesligaspielen ansieht, über die sich kein Mensch aufregt.

  • ChBa

     

    Man kann die Gruppe (hier Nafris) auch als Gruppe junger unterbeschäftigter Männer, die in patriarchalischen Erziehungssystemen aufgewachsen sind bezeichnen. Ich kann das als Frau und Linke das Problem benennen ohne Rassistin zu sein. (siehe tax-artikel vom Sa, 31.01.2016 "die Nacht von Köln hat fast etwas Mystisches")

    • @ChBa:

      Klar, aber dann soll man sie nicht "Nafris" nennen und damit so tun, als läge das nicht daran, dass diese jungen Männer unterbeschäftigt und in patriarchalischen Systemen großgeworden sind, sondern daran, dass sie Nordafrikaner sind.

       

      Das ist dann nämlich die Lunte am Pulverfass Rassismus. Wer das nicht versteht, der will es nicht verstehen, weil er Rassismus will.

    • 3G
      3641 (Profil gelöscht)
      @ChBa:

      "... Gruppe junger unterbeschäftigter Männer, die in patriarchalischen Erziehungssystemen aufgewachsen sind..."

       

      Das trifft ja auf alle jungen unterbeschäftigten Männer zu. Na immerhin sind es nicht wieder die alten weißen Säcke!

  • Stimme zu - & -

     

    "…Bei den 650 kontrollierten Männern sei eine „Grundaggressivität“ festgestellt worden, sagte Polizeipräsident Mathies.…" - genau – Au Backe.

     

    Da spricht solches ja gerade auch -

    Der - genau - Richtige.

    Hören wir doch mal rein -

    "…Nach der Ausbildung - ab 1980 - war er zunächst im Wachdienst beim Polizeipräsidium Köln eingesetzt. Von 1983 bis 1987 studierte er an derFachhochschule für öffentliche Verwaltung und setzte von 1992 bis 1994 seine Ausbildung zum höheren Dienst mit Studium an der Polizei-Führungsakademie in Münster fort.…" https://de.m.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Mathies

     

    Dass es trotz weiterer "Führungstätigkeiten" -

    Mit der aber gerade angesichts der vorangegangenen Ereignisse besonders zu erwartenden

    Rechtstreue dieses feinen Herrn PolizeiPräsi

    Nicht weit her ist - zeigten - neben obigem -

    Bereits unverhohlen seine Einlassungen

    Anläßlich der kurdischen wie der proErdoganDemos Op de Schäl Siek!

     

    Bei der kurdischen zog er schon mal

    Im Vorfeld - "Kulturfest "- die Karte -

    "kölsche Klüngel-Lösung"! Bekannt! So jet halt:

    "…Ursprünglich hätte das Fest im Rheinenergiestadion stattfinden sollen. Der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies hatte der städtischen Betreibergesellschaft jedoch geraten, die Veranstaltung abzusagen.

    Das Sicherheitsrisiko sei zu groß.…" https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5333261&s=Mathies&SuchRahmen=Print/

    kurz - "Man kennt sich - man hilft sich" &

    klar - Gern auch nach! Normal.

    Zu recht also Pascal Beucker

    "Schützen statt verhindern" https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5326098&s=Mathies/

     

    ff - kommt noch was fetter!

    • @Lowandorder:

      ff

       

      & proErdowahn-Demo? ~>

      "Für den Kölner Polizeipräsidenten Jürgen Mathies war der Einsatz die erste große Bewährungsprobe."

      (brach sogar seinen Urlaub derohalber ab!) &

      Verlangte Einblick in die Rednerliste -

      "…Die rechtlichen Hürden dafür sind zwar hoch, aber die Botschaft kam an: Diesmal hat die Polizei Köln die Lage im Griff. Am Samstag verkündete er, dass er nicht nur Einblick in die Rednerliste bekommen habe, sondern auch dass es ihm gelungen sei, einen Auftritt des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoğlu in Köln-Deutz zu verhindern. Später am Abend erklärte dann das Bundesverfassungsgericht dann, dass die Kölner Polizei der UETD untersagen darf, eine Videoschaltung aus der Türkei auf der Leinwand zu zeigen."

       

      Statt dess Außenministers sprach dann der Sportminister. Ja wie?

      Der saubere oberste Herr Polizeioffizier von Kölle -

      Hatte also unter flagranter Verletzung des

      GENEMIGUNGSFREIEN Demonstrationsrechts -

      (ständ.Rspr. KA - gern auch bei den tazis mal unbekannt!)

      Hatte also dem lediglich zur Anmeldung verpflichteten Versammlungsleiter - Eindeutig verfassungswidrig -

      Die Rednerliste vorgeschrieben! &

      Brüstete sich dafür komplett rechtsblind -

      Auch noch in aller Öffentlichkeit!

      “...nicht nur Einblick in die Rednerliste bekommen habe, sondern auch dass es ihm gelungen sei, einen Auftritt des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoğlu in Köln-Deutz zu verhindern...“ -

      Das ist schlicht nicht sein Job & ein klarer Rechtsverstoß!

      kurz - Rein tonn katolsch warrn.

      (Die Frage Video-Übertragung ist nach Karlsruhe &

      Zu recht wg Inland/Aussland-Eingriff - hingegen

      Ein ganz anderer Stiefel!) https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5322830&s=Mathies/

       

      kurz - Wenn der Fisch schon vom Kopf her so erkennbar

      Mehr als rechtlich zweifelhaft - öh duftet -

      Ist die Prägung durch solch einen Öberschten Hein Zackig &

      Die daraus resultierende Polizeiarbeit der Nachgeordneten „Blauen Besternten" -

      Nur folgerichtig!

      • @Lowandorder:

        Sind Sie eigentlich arbeitslos oder Rentner.Es ist auffällig, dass Sie sehr viel schreiben, dabei wenig Inhalt produzieren.

        Was ein Polizeipräsident darf und welche juristischen Voraussetzungen dafür nötig sind, darüber sollten Sie sich informieren, bevor Sie so einen -entschuldigen Sie diesen Begriff - Stuss schreiben. Seien Sie froh, dass die TaZ Ihnen für diesen Unsinn eine Plattform bietet. Das verstehe ich wiederum nicht.

        • @Hans-Georg Breuer:

          en passant -

           

          "..Was ein Polizeipräsident darf und welche juristischen Voraussetzungen dafür nötig sind, darüber sollten Sie sich informieren, bevor Sie so einen -entschuldigen Sie diesen Begriff - Stuss schreiben..."

           

          Jau - hab ich vor den entsprechenden Sitzungen -

          Immer noch mal aufgefrischt!;)

          Die von behördenseits vor dem Tresen -

          Erschienenen Staatsdiener -

          Waren selten amused! - aber rechtskräftig. Das ja.

          Klar - Vor Gericht&auf hoher See -gell!

          Aber wenigstens das - wird Ihnen ja geläufig sein.

          Bei all dem Stuß - wa!;)

        • @Hans-Georg Breuer:

          Ja klar - bin zutiefst dankbar!

          Ihnen auch - you made my day!;))

  • Nafris hin oder her. Meine Meinung bitte jetzt keine spießige Wortklauberei. Bezeichnungen ändern nichts an Tatsachen. Ein Raumkosmetiker macht nichts anderes wie eine Reinigungskraft - nämlich den Dreck weg.

    Freuen wir uns doch, dass unsere Polizei präsent war. Straftaten und massenhafte sexuelle Übergriffe durch organisierte Täter konnten so verhindert werden.

    Danke Polizei.

    • @Volki:

      Das hätte dort auch durch Schließung des Kölner Hbfs an diesem Abend erreicht werden können.

      Und zwar wesentlich günstiger ohne Steuermittelverschwendung.

  • Mehr Aufregung um die Bezeichnung, als um die Tat selbst. Es wurden ca. 1000 Personen aufgrund ihrer vermeintlichen ethnischen Zugehörigkeit festgehalten.

    Worum geht es bei der Political Correctness?

  • Tja, dann bitte auch nicht mehr Ossis sagen....

  • Der Begriff , oder ist das nicht eher ein Abkürzung, mag rassistisch auslegbar sein. Ich nenne das mal unglücklich, in dem Kontext.

     

    An der Sprache erkennt man sie, an den Taten werden sie gemessen.

     

    Jeder kann im vorliegenden Fall bzw. mit den vorliegenden Erinnerungen und Erfahrungen seinen Standpunkt finden.

    An diesem einen Wort würde ich das jetzt nicht festmachen... denn wie wäre der Maßstab der dann ab sofort gelten müsste!?

    Wortwahl bei Demonstrationen, Personenüberprüfungen, ...

    .. dann würden wir aus der politische Korrektdiskussion nicht mehr rauskommen. Und so manch Bürger hätte dann ein Problem.

    • 8G
      87233 (Profil gelöscht)
      @Tom Farmer:

      Danke Tom Farmer. So sehe ich es auch.

  • So liest es sich, wenn PC einem den offenen Blick auf die Realität verstellt. Offensichtlich ist zum Jahreswechsel 2015/2016 in Köln nichts passiert und dadurch auch dieses Mal keine Polizeiarbeit nötig gewesen. Ja ne, is klar.

    So langsam kann ich diese abgedroschene Rassismuskeule nicht mehr hören.

  • Die Empörung über die Leute, die isch bei Twitter empören ist aber nochmal deutlich größer.

  • Das Tweet der Kölner Polizei lässt sich nur rassistisch nennen.

    Ist es kein Rassismus wenn in einem CSU Wahlspot Hartz IV Bezieher als potenzielle "Sozialschmarotzer" bezeichnet werden? Die Leipziger Staatsanwaltschaft dazu :Die Urheber des Spots haben lediglich einen aus ihrer Sicht bestehenden Unwert eines nicht individuell aufgeschlüsselten Kollektivs und seiner sozialen Funktion bekundet. Ich zitiere: Das klingt nicht nur rassistisch – das ist es auch. Die Nichtempörung in den Sozialen Medien kann ich nicht nachvollziehen. In beiden Fällen gilt wenn Sprache Denken zu dessen Schaden verführt, so liegt dies weniger an der Sprache,

    sondern mehr an dem Denken, das dumm genug ist, sich verführen zu lassen.

    • @patty:

      Und wo gibt's den Wahlspot? Quelle, Beleg?

    • @patty:

      Ist es kein Rassismus wenn in einem CSU Wahlspot Hartz IV Bezieher als potenzielle "Sozialschmarotzer" bezeichnet werden? --> Nein, das ist Diskriminierung, aber kein Rassismus. Rassismus bezeichnet die Rassifizierung von Menschen.

      • @Bandari:

        Doch, es ist eine Form von Rassismus. Korrekt: Sozialrassismus.

  • um die kontrollorgane von innen her zu internationalisieren, weltoffener zu machen, solten paritätisch dort menschen eingestellt werden aus allen himmelsrichtungen dieser welt.

     

    so wie es zum beispiel in großbritannien seit langem gängige praxis ist.

    • @Gion :

      Aus Gründen der Internationalität votierte Großbritannien auch für den Brexit...schon klar...

  • Hauptsache PC stimmt. Der Grund des Problems interessiert nicht.

    • @Voilodion:

      § 3 Abs. 2 AGG:

      (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.

      • @JoWall:

        Inwiefern wird hier jemand benachteiligt? Es gibt ja kein Verbot für Nordafrikaner zur Domplatte zu gehen... sondern für Nordafrikanische Intensiv-oder Straftäter (Nafris).

        • @Jens Egle:

          Von der Polizei aufgrund der Herkunft ohne Sachverdacht kontrolliert zu werden, ist sehr wohl ein Nachteil. Und zwar ein gewaltiger, erst Recht in der Öffentlichkeit.

          Damit entsteht für alle Außenstehenden nämlich unweigerlich der Eindruck, dass der Kontrolle ein begründeter Verdacht zugrundeliegen könnte - was auf den Kontrollierten also sofort reflektiert.

          Abgesehen vom psychologischen Nachteil für den Betroffenen selbst, der sich der Verdächtigung ausgesetzt sieht. Erst recht wenn das, wie im Falle von racial profiling leider gängig, regelmäßig und systematisch passiert.

          Anderen Menschen einen Nachteil abzusprechen, den man selbst nicht erfahren haben kann, ist ganz schlechter Stil.

          • @Soungoula:

            Also wär es Ihnen lieber gewesen, alles wäre so gekommen wie letztes Jahr?

             

            Es müssen nun mal bestimmte Personen die gruppendynamisches "Antanzen" als Volksfest betrachten, kontrolliert werden. Und das sind, so leid es mir tut, keine Europäer, Eurasier oder Asiaten.

      • @JoWall:

        Ich befürchte das Schlimmste. Es wird sich in diesem absoluten Anspruch nicht durchhalten lassen.Wir gehen ganz üblen Zeiten entgegen.

      • @JoWall:

        Es wurden ausschließlich Männer kontrolliert.

  • Die Polizei hat einen guten Job gemacht. Das man sich jetzt über den Polizeijargon aufregt finde ich nicht richtig. Die haben jeden Tag mit Leuten zu tun die, ich sag mal, aus der Reihe tanzen.

    Übrigens finde ich Össi, Wessi oder Ossi auch sehr diskriminierend und da regt sich auch keiner auf.

     

    Kommt`s wieder runter Leute, es is heuer nicht das selbe Fiasko wie letztes Jahr passiert und das zählt.

  • 8G
    87546 (Profil gelöscht)

    Der Erfolg gibt der Polizei recht.Warum sollte es "Namris" geben? Eine solche Intensivtätergruppe existiert mit Sicherheit in NRW nicht. Zum Schutz der einheimischen Bevölkerung aber auch der friedlich bei uns lebenden Flüchtlinge vor pauschalen Verdächtigungen ist meiner Meinung nach ein solch gezieltes Profiling (ausschließlich junge Männer in größeren Gruppen, die ethnisch dem Maghreb zuzuordnen sind) gerechtfertigt. Von diesen Leuten gingen nun einmal die Straftaten zu Silvester 2015 aus. Oder ist es auch bereits eine Diskriminierung bei Vergewaltigungen, sexuellem Missbrauch und Tötungsdelikten verstärkt Männer ins Visier zu nehmen, "nur" weil sie 70-95% der Täter bei diesen Verbrechen stellen? Die Polizei kennt die hauptsächlichen Täterkreise und geht entsprechend vor.

    • @87546 (Profil gelöscht):

      "Der Erfolg gibt ihnen recht" ist die verkleidete Schwester von "der Zweck heiligt die Mittel".

      Es gibt viele, viele "erfolgreiche" Polizeieinsätze in der Geschichte der Menschheit, bei denen die Polizei ganz sicher nicht im Recht war.

       

      Im Übrigen trägt eine solche Aktion wie in Köln gerade zu pauschalen Verdächtigungen bei. Wie Sie darauf kommen, dass man mit racial profiling Vorurteile bekämpfen kann, ist mir ein Rätsel.

      • @Soungoula:

        Auch wenn es schon an anderer Stelle erwähnt wurde. Sicherlich war die Begriffswahl im Polizei-Tweed nicht glücklich. Wer sich jedoch daran aufzieht, hat nicht begriffen, dass da wohl ein paar Schwerpunkte durcheinander kommen. Zunächst einmal hat die Polizei ein ähnliches Desaster in Köln wie ein Jahr zuvor verhindert. Und das ist ja wohl das zentrale Anliegen des Einsatzes gewesen – nicht ein linguistisches Proseminar über Feinheiten der Krisenkommunikation.