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Absturz der Riester-RenteRot-grüne Erblasten

Anja Krüger
Kommentar von Anja Krüger

Die Riester-Rente ist gescheitert, die Verträge drohen zum Zuschussgeschäft zu werden. Die Grünen sollten ihre Fehler von damals korrigieren.

Riester-Rente: der DAX wandert immer höher, aber die Kun­d:in­nen haben nichts davon Foto: Eckhard Stengel/imago

J etzt ist es amtlich: Die Riester-Rente ist gescheitert. Das Bundesgesetzblatt hat gerade die Senkung des Garantiezinses in der Lebens- und privaten Rentenversicherung veröffentlicht. Ab 2022 dürfen die Versicherungsgesellschaften Kun­d:in­nen nur noch eine Verzinsung von 0,25 Prozent statt 0,9 Prozent garantieren.

Auch wenn bei Riester-Renten die Unternehmen den Erhalt des eingezahlten Kapitals zusagen müssen – angesichts der Inflation drohen die Sparverträge für Kun­­d:in­nen zum Zuschussgeschäft zu werden. Schon bei höheren Zinsen müssen sie uralt werden, damit sie die Chance haben, so viel Geld zu bekommen, wie sie eingezahlt haben.

Die Riester-Rente war ein Subventionsprogramm für die Versicherungswirtschaft, die mittlerweile gar nicht mehr glücklich ist mit dem Geschenk, das die rot-grüne Bundesregierung ihr 2002 gemacht hat. Der damalige sozialdemokratische Arbeitsminister Walter Riester wollte mit der Teilprivatisierung der Ruhestandsbezüge – in deren Zuge die Ansprüche an die gesetzliche Rente erheblich gekürzt wurden – die Bür­ge­r:in­nen an den boomenden Kapitalmärkten beteiligen.

Das hat nicht funktioniert. Der DAX wandert von Rekordhoch zu Rekordhoch, aber die Kun­d:in­nen haben nichts davon. Die gesetzliche Rente wurde systematisch schlechtgeredet. Dabei erweist sich das – übrigens von Konrad Adenauer eingeführte – Umlagesystem gerade in Krisenzeiten wie jetzt als sehr viel stabiler als die kapitalgedeckte Konkurrenz.

Nicht nur die SPD, sondern auch die Grünen haben den Bür­ge­r:in­nen die Riester-Rente eingebrockt. Falls die Grünen der nächsten Bundesregierung angehören oder sie gar führen sollten, sollten sie den Fehler von damals korrigieren. Dass die Riester-Rente gescheitert ist, erkennen auch sie. Ihr Programmentwurf für die Bundestagswahl sieht vor, dass „Riester“ in einen öffentlich verwalteten Bürgerfonds überführt werden soll.

Das reicht nicht. Erforderlich ist auch, die Rentenkürzungen von 2002 rückgängig zu machen und eine Mindestrente einzuführen, von der die Be­zie­he­r:in­nen gut leben können. Davon steht aber nichts im Programmentwurf.

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Anja Krüger
Wirtschaftsredakteurin
Buchveröffentlichungen: „Die verlogene Politik. Macht um jeden Preis“ (Knaur Taschenbuch Verlag, 2010), „Die Angstmacher. Wie uns die Versicherungswirtschaft abzockt“ (Lübbe Ehrenwirth, 2012).
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56 Kommentare

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  • Das das Umlagesystem auf Konrad Adenauer zurückgehe ist Geschichtsklitterung.

    Das Rentensystem und das zugrundeliegende Umlagesystem wurde nicht von Konrad Adenauer eingeführt sondern geht auf das im Mai 1889 vom Reichstag des Deutschen Reiches unter Führung Otto von Bismarcks verabschiedete Gesetz zur Alters- und Invaliditätsversicherung zurück. Alle Arbeiter zwischen 16 und 70 Jahren müssen nun in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Der Beitragssatz beträgt 1,7 Prozent und wird jeweils zur Hälfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen. Das Gesetz sieht eine Rente ab 70 Jahren vor, wenn zuvor 30 Jahre lang Beiträge eingezahlt wurden. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zu Bismarcks Zeiten bei 40 Jahren.



    Quelle www.deutsche-rente...e_detailseite.html

  • Der Artikel ist schlichtweg unpräzise in der Einschätzung der Riester-Versicherung.



    Es gibt mittlerweile die unterschiedlichsten Riester-Modelle. Und auch damals schon (2003), als ich meine Riester-Versicherung abgeschlossen habe, gab es die Option zwischen klassischer Rentenversicherung und fondsgebundener Variante zu wählen.



    Mit 9/11 und ähnlichen die Aktienmärkte beeinflussenden Ereignissen im Hinterkopf hatte ich mich für die Rentenversicherungsvariante entschieden. Diese Entscheidung fiel schlichtweg im damaligen Kontext und erschien unter den damaligen Umständen vernünftig. Wie das halt immer mit langfristigen Entscheidungen so ist...



    Damals hätte kein Finanzfachmann eine Nullzinsphase wie die jetzige prognostizieren können.



    Um aus diesem Dilemma herauszukommen, wäre es von Vorteil, wenn man die Riesterversicherung während der Laufzeit wechseln könnte, damit man die renditestarken Phasen der Börse mitnehmen kann.

    Nota bene:



    Die Rendite hängt immer auch von der Risikobereitschaft des Einzelnen ab.



    Und die Riesterversicherung sollte damals vor allem eines sein: eine sichere Sparform, da es ja um die Rente (!) ging.

    Der oben geforderte öfftl. Bürgerfonds ist gewiß nicht der Weisheit letzter Schluß, da jeder Bürger eine unterschiedliche Erwartungshaltung an seine Rentensparform hat. Das ist kein Problem der Grünen. Es kann nur jeder Bürger es für sich selbst recht machen, daher die oben geforderte Wahloption während der Laufzeit.

    Auch wird in dem Artikel das Thema Riesterrente gar nicht tiefer durchleuchtet, stattdessen wird eine Schlussfolgerung aufgestellt, die weit über die Überschrift hinausgeht. Könnte es sein, daß der Artikel eigentlich die folg. Überschrift hätte haben müssen: "Was von den Grünen bei der Rentenpolitik verbessert werden muss"?

    Mein Fazit:



    Die Riesterversicherung per se ist nicht gescheitert, sie muss nur für Neuabschlüsse an neue Gegebenheiten angepasst werden!

  • Die Riesterrente ist ein sinnvoller Ansatz zur Stabilisierung zukünftiger Rentenerwartungen. Speziell bei wenig Verdienern wird die Riesterrente als Verringerung des verfügbaren Einkommens nicht akzeptiert. Daher müsste eine kapitalgedeckte Rente staatlich organisiert werden. Ein kapitalgedeckter Rentenanteil ist auch sinnvoll, da wir Infrastrukturen schaffen. Da ist aber ein großes Problem, speziell unter Rot Grün wurde das "Tafelsilber" des Staates in den Konsum gesteckt. Leider haben Grüne und Linke immer noch nicht verstanden, das daraus unser Problem entstanden ist.

    • @jogi19:

      Ah, endlich mal ein Beitrag eines Versicherungsvertreters! Ihren etwas konfusen Post fasse ich gern zusammen: Am besten für alle ist es, wenn der Staat einfach alle erwünschten Gelder direkt an die Versicherung entrichtet.

    • @jogi19:

      "Die Riesterrente ist ein sinnvoller Ansatz zur Stabilisierung zukünftiger Rentenerwartungen." soso ... aber leider sprechen die aktuellen Zahlen eine ganz andere Sprache ...

      Will mal so sagen: Wir brauchen dringend einen sinnvollen Ansatz zur Stabilisierung zukünftiger Rentenerwartungen - nachdem das Riester-Prinzip nachweislich gescheitert ist.

  • Das ist doch jetzt mal wieder ein gefundenes Fressen für Schreibende, die sonst nichts zu schreiben wissen. Gleichmal darauf hinweisen, dass das, was vor 2 mal zehn Jahren nicht korrekt war (nur wenige Prozente an der Regierung beteiligt, Schröder hatte 40,9%, weil Kohl ein 5. Mal antreten wollte, Irrsinn hoch drei), jetzt zu korrigieren sei. Wie wäre es eigentlich, mal Frau Merkel darauf hinzuweisen, dass alles, was sie mitzuverantworten hat, rund einhundert Milliarden Euro, in ihrer noch verbleibenden Regierungszeit auszugleichen. Mindestens mal darauf hinzuweisen, wie z.B. Rezo: 1. Cum-Ex: 33 Mia, Dieselskandal, vier unfähige CSU-Minister am Stück: 60 Mia. Da ist die Maut von 0,5 Mia ein kleiner Fisch. Rest bitte googlen.

  • Ein paar Punkte für nach der BTW:



    *) Umstellung auf Mindestrente (steuerfinanziert) plus Punkte aus SV - für alle.



    *) Tarifbindung und Mindestlohn von 13€ für öffentliche Aufträge.



    *) Bürgerversicherung ohne Bemessungsgrenze (eben mit Mindestabsicherung und bergenztem on-Top) für alle (inkl. Beamte). Privatversicherung kann ja gerne dazu gebucht werden.

  • Die grünen wollen Riester abschaffen und durch einen staatlichen "Bürgerfonds" ersetzen, den sie aber politisch nicht beinflussen wollen. Das haben Sie sich jedenfalls ins Programm geschrieben. (cms.gruene.de/uplo...ogrammentwurf.pdf) Dort heißt es konkret: "Wir wollen die Riester-Rente durch einen öffentlich verwalteten Bürgerfonds ersetzen und in diesen überführen. Durch den Bürgerfonds profitieren die Menschen am Wertezuwachs der Wirtschaft. Der Fonds kann lang-fristig orientiertes Eigenkapital für die Wirtschaft bereitstellen. In den Bürgerfonds zahlen alle ein, die nicht aktiv widersprechen. So wird ein Volumen geschaffen, das die Verwaltungs-kosten gering hält, die Risiken breit streut und auf teure Garantien verzichten kann. Der Bür-gerfonds wird politisch unabhängig verwaltet und investiert nachhaltig. Er investiert lang-fristig und hilft so, die Kurzfristorientierung der Märkte zu überwinden. Für Kleinsparer*innen gewährleistet er eine attraktive Rendite bei überschaubarem Risiko. Alle Arbeitgeber*innen sollen künftig eine betriebliche Altersvorsorge anbieten und können den Bürgerfonds als Standard dafür nutzen." da bleibt mir nur noch der Gruß vom Mondlicht...

  • Ich finde es spannend was die SPD zu diesem Thema in Ihr Wahlprogramm 2021 schreibt. Insbesondere weil sie ja jahrelang an der Regierung beteiligt war und sich hier die letzten Jahre wenig getan hat.



    (www.spd.de/fileadm...unftsprogramm.pdf)



    Dort heißt es auf Seite 44: "Eine ergänzende private Altersvorsorge ist kein Ersatz für die gesetzliche Rente. Die bisherigen Ergebnisse der Riester-Rente sind nicht zufriedenstellend. Wir wollen daher bei klassischen privaten Angeboten der Altersvorsorge bürokratische Hemmnisse abbauen und Kosten senken. Um den Bürgerinnen und Bürgern eine attraktive private Altersvorsorge zu ermöglichen, setzen wir uns für ein neues standardisiertes Angebot ein, das kostengünstig ist, digital und grenzüberschreitend und (nach schwedischem Vorbild) auch von einer öffentlichen Institution angeboten wird. Die Förderung neuer Verträge werden wir in Form von Zuschüssen auf untere und mittlere Einkommensgruppen beschränken."



    Unterm Strich ist das bis auf die Einsicht wenig konkretes. Die Passagen zur Grundsicherung sind da vielversprechender... Aber immerhin ist da eine Idee. Die grünen formulieren das in Ihrem Programm übrigens schon etwas deutlicher.



    Gruß vom Mondlicht

  • Auch die Grünen korrigieren nicht gerne. Sie geben - wie alle anderen - lieber den anderen die Schuld.

  • Lächerlich. Die Regierung hat die Versicherer gezwungen in Bonds zu investieren. Das nennt man Staatsfinanzierung durch die Notenpresse und Enteignung. Im Prinzip mussten die zukünftigen Rentner Schrottanleiehen kaufen. Die wurden einfach von der Politik aufs Kreuz gelegt. Was hat die Versicherung davon ausser den lächerlichen Versuch den schwarzen Peter zu kassieren. In der Krise im Tiefpunkt waren die Versicherungen gezwungen den Aktienanteil mehr oder weniger auf Null zu drücken. Es gibt keinen Unterschied zwischen Umlagefinazierung und Kapitaldeckung. Nach abzug des Einführungseffekt, also du entnahme der heutigen Generation zu lasten der nächsten. Das ist der einzige Unterschied. Es gab in DE und Europa genau aus diesem Grund die Umlagefinanzierte Rente. Nach dem Krieg gab es halt einfach kein Kapital mehr und die invaliden, kranken, witwen, geflüchtete mussten durchgebracht werden. Heute ist es nicht mehr notwendig und eine Umlagefinanzierung ist einfach nur selbstbedienung.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

     

     

  • Frage in die Runde: ich zahle pro Monat 12,50 € in einen Riestervertrag ein. Jährlich erhalte ich Zulagen i.H.v. 175 € Grundzulage plus 900 € Kinderzulage. Was genau lohnt sich denn daran nicht?

    • @Eva Manhaimer:

      Es lohnt sich nicht, da die Riester-Rente nachträglich, sprich zu Beginn der Auszahlungsperiode, versteuert werden muss. Dies bedeutet, dass ihre Riester-Rente zu ihrer "normalen" Rente hinzugerechnet wird, und Sie dann diesen Gesamtbetrag versteuern müssen. Dadurch steigt ihre Steuerlast, welche dann den ausgezahlten Riesterbetrag übersteigen wird. "Lohnen" würde es sich nur dann, wenn Sie keine Rente bekommen würden, oder die Summe ihrer gesetzlichen Rente zzgl der Riesterrente den Grundsicherungsbetrag nicht übersteigen wird. Das kann ihnen aber nur ein unabhängiger!! Finanzberater exakt berechnen, ebenso, wann Sie das erstemal mehr netto ausgezahlt bekommen als Sie brutto eingezahlt haben. Bei mir wäre dies in Alter von 86 Jahren....

      • @tango lima:

        Danke... aber ich zahle ja nur 150 €/Jahr an Eigenbeitrag. Bekomme aber 1.075 € Zulagen/Jahr. Das finanzielle Risiko ist doch fast bei Null?

    • @Eva Manhaimer:

      Hallo Eva, das Ergebnis ist am Ende so niedrig wegen der Inflation, den hohen Gebühren und den anfallenden Steuern. Das eingezahlte Geld ist inflationsbereinigt am Ende deutlich weniger Wert als zur Zeit der Einzahlung. Insbesondere niedrige Zinsen für konservative Anlagen, auf denen nunmal Rentenversicherungen aufbauen, machen den Zinseffekt kaputt und das seit Jahren. Der Wertzuwachs kann die Inflation nicht ausgleichen und der Versicherer kassiert zusätzlich noch jede Menge Gebühren. Lassen Sie Ihre Anlagen unabhängig überprüfen sonst haben Sie im Rentenalter das nachsehen... lieben Gruß vom Mondlicht

  • Was man von der Riesterrente erwarten kann, das hat doch schon vor vielen Jahren der Kabarettist Volker Pispers erzählt.

    **Mit Riesterrente in die Altersarmut Volker Pispers** www.youtube.com/watch?v=to_3ZykGIEk

  • Also ich verstehe die Aufregung jetzt nicht. Schröder, Fischer und Co. können da sicher nichts dafür. Ich bin sicher, dass die Gesetzesvorlage von einem unabhängigen, sachlich und fachlich kompetenten Vertreter der Versicherungswirtschaft vorgelegt wurde und die rot-grünen Amateure haben das Ganze nur abgenickt. Können also gar nichts dafür. Gott sei dank, hat die spätere, unionsgeführte Regierung alles unternommen, um Riester und Hartz zu korrigieren. Es war so und wird so bleiben, dass es auf dem Luxusdampfer "Regierungsviertel" keine Rolle spielt wie es den andern zweiundachzig Millionen Bürgern geht. Aber abwarten - vielleicht wir ja Friedrich Merz Sozialminister - dann geht der Punk erst richtig ab.

  • Ich bin nun wahrlich kein Finanzfachmann, aber meine Frau riestert mit einem Fonds eines großen, deutschen, genossenschaftlichen Fondsanbieters. Und das entwickelt sich höchst erfreulich. Insofern scheint die Aussage, dass die Kunden nicht von den boomenden Kapitalmärkten profitieren zumindest in dieser Absolutheit nicht zu stimmen.

    • @Sophokles:

      hallo,



      Sie machen das genau richtig, und wenn sie einen Guten Anbieter haben ( um die 2% bearbeitungszins) und eine Rendite von 5%-6% ist alles okay ;).

    • @Sophokles:

      Im Grunde sprechen Sie hier an, dass die meisten Kunden auf die sichere Klassische Lebensversicherung setzen und gesetzt haben. Diese muss aber den Großteil der Gelder in sichere Anlagen wie Staatsanleihen anlegen.



      Ihre Frau hat eine sogenannte Fondsgebundene Lebensversicherung. Hier wird oft entsprechend das meiste Geld in Aktienfonds gepackt, ein anderer Teil in einen Sicheren Fonds (Garantiefonds), vor allem, wenn die Rente näher rückt.



      Ist alles eine Frage dessen, was man macht.

  • 8G
    83191 (Profil gelöscht)

    Moment.

    Die Privaten Versicherer, denen durch Riester jetzt Geld flöten geht weil sie den Garantie-Zins nicht mehr halten können ohne Draufzuzahlen, sollen jetzt durch eine Umstellung des Konzeptes geschont werden?

    Ich ahne schon was da passiert. Wer möchte mit mir wetten, dass am Ende der "Umstrukturierung" entweder die Forderungen der Versicherungen abgeschwächt werden auf 60-80% Garantie der Einzahlsumme (und damit auch ohne Garantie der Verzinsung), oder dass der Staat sämtliche Verluste übernimmt ? .. Natürlich auf rückwirkend auf die bereits existenten Verträge ;-)

    Tut mir leid, das ist Geschäftsrisiko der Versicherer. Wenn es Ihnen nicht schmeckt, können Sie die Riester-Rente nicht mehr anbieten.

  • „Die Riester-Rente war ein Subventionsprogramm für die Versicherungswirtschaft“ / „Der damalige sozialdemokratische Arbeitsminister Walter Riester wollte mit der Teilprivatisierung der Ruhestandsbezüge (…)die Bür¬ge¬r:in¬nen an den boomenden Kapitalmärkten beteiligen.“ / „Das hat nicht funktioniert. Der DAX wandert von Rekordhoch zu Rekordhoch, aber die Kun¬d:in¬nen haben nichts davon.“



    Das hat nicht funktioniert. Nüchterner, klarer kann es, erst einmal beschreibend, für einen Leser hier nicht formuliert werden, der damals die Einführung der Riester-Rente miterlebt hat. Sich aber nicht so klar darüber war, wie eben doch viele andere, damals schon.



    Mit einer anderen „Großbaustelle“, an deren Entstehung die GRÜNEN mit beteiligt waren, die Grundsicherung, „Hartz IV“, konnte ich zumindest Erfahrungen machen. Und schreibe davon hier, weil die für die GRÜNEN bald wieder zur Baustelle werden könnte. Wenn sie es denn wollen und ihre Regierungsbeteiligung vorausgesetzt. Nur aus meiner Beobachtung heraus: Als Oppositionspartei waren die GRÜNENEN in Bezug auf die Grundsicherung durchaus fleißig. Ihre Anfragen an die Bundesregierung „zu Hartz IV“ z. B., erbrachten im Ergebnis einen Blick auf viele Problemlagen der Grundsicherung.



    Was eine Korrektur der Grundsicherung angeht ist eines klar geworden: Wer die Grundsicherung wirklich auch nur korrigieren will, der bekommt es mit einem politisch-administrativen Komplex zu tun, der sich mit dem Begriff der „Bürokratie“ nicht mehr fassen lässt. Das Handeln dieses Apparates lässt sich nicht mehr „problemlos“ auf Legislative und Exekutive rückbeziehen. Ebenso wenig sein Einfluss auf Institutionen bspw. der psychosozialen Versorgung, der Gesundheit, der Bildung, der Familienpolitik. Empirisch-wiss. Ergebnisse liegen vor. Wie gesagt, schätze die GRÜNEN bisher als fleißig dazu ein. Es stünde ihnen auch eine Mammut-Aufgabe bevor.

  • Bin gespannt, was mit der nächsten Regierungsbeteiligung der Grünen so kommen wird. Vielleicht eine Bitcoin-Rente, die dann spätestens 2030 massiv abschmiert.

    • @Sandor Krasna:

      Oh doch, ich glaube, ich kann Ihnen bei Ihrer Formulierung der Problemlagen „Riester-Rente“, im Weiteren Hartz IV und folglich der Frage, „Was würden die GRÜNEN tun, wenn?“, schon folgen. Im „Modus satirisch unterlegter Ironie“. Mag ich.



      Was Sie aber nach meiner Lesart sehr realistisch ansprechen, ist dieses Eintreten einer „Irgendwie machen und dann hoffen, dass es keiner so richtig merkt Politik“. Dann wird nicht die Währung gestützt, sondern die Währungspolitik „legitimiert“. Die sich doch um die Währung kümmern sollte und nicht gleich um sich selbst. Es ist halt so z. B.: Die Grundsicherung, SGB II, „Hartz-Gesetzgebung Nr. IV“, wurde in ihrer „Laufzeit von jetzt fünfzehn (?) Jahren 10- mal-!, in Worten: ZEHN, „reformiert“. Der Öffentlichkeit gegenüber mussten es schon „Reformen“ sein. Das ganze wenigstens noch pikfein aber sachlich „Gesetzesnovellierungen“ zu nennen, reichte schon nicht mehr. Was man dann in dieser Abfolge von „Reformen“ miterleben konnte, war der schrittweise Ersatz einer Realpolitik gerichtet an die Menschen in der Grundsicherung, hin zu einzelnen Symbolpolitiken, die in ihrer Gesamtheit zur Politiksimulation wurden, zwecks Legitimierung und Stabilisierung eben dieser Politik selbst gegenüber der Gesellschaft. Das war der Vorteil dieser Politik, dass sie der Bevölkerung vormachen konnte, es gäbe kleine aber harte Währung für die Hartzer, wo sie denen tatsächlich nur Allu-Chips gab. Das kommt im doppelten Sinn billiger für die Politik, die sich realistisch gesehen nun mal „dem Steuerzahler“ gegenüber auch legitimieren muss. Da gilt es, sich zu entscheiden. Da wird Politik schon mal eine irgendwie „billige“ Angelegenheit. Konnte das nur deskriptiv darstellen. Aber ganz falsch ist es nicht. Dazu kann man so einiges dazu lesen.

    • @Sandor Krasna:

      LOL, Bitcoin ist gut, der Höhenflug muss ja irgendwie weiter angeheizt werden. Da wäre eine Bitcoin Rente ideal. Hört sich auch hip an, am besten noch ne Prise Nachhaltigkeit, wie wäre es mit Sustainable Bitcoin Pension (SBP) und dann können die Versicherungsfuzzis das an den Mann oder die Frau bringen! Und wenn die FDP mal wieder dran sein sollte, zusammen mit CDU Merz, wird das mit der Nachhaltigkeit gestrichen und BlackRock mit aufgenommen BBP - BlackRock Bitcoin Pension! Okay, da BlackRock Greenwashing betreibt, lässt man das mit Sustainable doch noch drinnen, also BSBP…



      Hurra, die Renten sind sicher, zumindest für die, die das per Lobbyismus politisch durchgesetzt haben.

  • Warum werfen Sie die Riester Rente nur den Grünen vor? Sie waren der kleine partner neben der SPD. Und die SPD hat anschließend schon wieviele Jahre Regierungsbeteiligung gehabt?



    Und: haben sie auch nur das Geringste unternommen, um die Verbrechen Hartz IV und Riesetr Rente wieder gut zu machen? Nein!



    Die Riesetr Rente war mit Hartz IV zusammen ein gerne übersehenes doppeltes Verbrechen, denn sobald ein mensch in Hartz IV gerät, wird er gezwungen, die private Rentenversicherung (meistens also = Riester Rente) aufzulösen und abzuleben, bevor der erste Cent Hartz IV ausgezahlt wird. Damit sind die menschen also doppelt verraten: nicht nur wurden ihnen die oft Jahrzehnte lang eingezahlten Beiträge in die Arbeitslosenversicherung schon nach einem Jahr aberkannt, bei Hartz IV ging auch noch die Altersvorsorgen verloren, die drinegnder als vorher nötig gewesen wäre, denn die Zeit in Hartz IV gilt nicht für die Rentenversicherung...



    Und wie gesagt, die SPD unter Kanzler Schröder war der große Partner mit anschließend vielen Jahren Regierungsbeteiligung und hat NICHTS unternommen, dagegen etwas zu tun!

    • @Mainzerin:

      so ein Schmarrn. Riester wird schon seit Jahren nicht mehr auf die Grundsicherung angerechnet (zumindest bis 200€) und ist auch Hartzsicher.



      Bitte mal aufhören Schmarrn zu erzählen, wenn man keine Ahnung hat. Riester ist nicht schlechter als andere private Rentenversicherungen. Dass muss nicht für jeden gut sein, für einige aber sehr sinnig...

    • @Mainzerin:

      Bin über "alles das" auch ziemlich bitter. Das die Zeiten in der Grundsicherung überhaupt noch als Rentenbeitragsjahre gezählt werden...meines Wissens waren es zuletzt noch drei Euro, die je Person in der Grundsicherung in die Rentkasse eingezahlt wurden. Die wurden dann auch noch gestrichen.



      Meines Wissens wurde/wird in der Grundsicherung nicht verlangt, die Riesterrente bei Eintritt in die Grundsicherung aufzulösen? Als Hartz-IV-Bezieher hätte ich sogar einen Riestervertrag abschließen können, den mit den kleinstmöglichen Beitrag hätte führen können. Nur: Der spätere "Ertrag" wäre - bei mir - minimal gewesen. Und: Er wäre auf die Höhe der Grundsicherung im Alter angerechnet worden. Eine zurecht umstrittene, viel diskutierte, meines Wissens nie geänderte Regelung.



      "Federführend" waren die GRÜNEN damals bei der Konzeption der Grundsicherung nicht. Aber damals "merkwürdig-unbeteiligt-gleichgültig". In der Opposition haben sie, kann man vielleicht so sagen, "Punkte gemacht". Die könnten sie im Falle einer Regierungsbeteilligung umsetzen - vielleicht! Hängt ja von jeweiligen Koalitionspartnern ab. Würde das die Union sein, die ist jetzt die "Erz-Verteidigerin" von Hartz IV, Sanktionen einschließlich. Und die SPD - eher und immer noch widerwillig auf Korrekturkurs. Man könnte sagen "es wird spannend". Ja ja, für die Menschen in der Grundsicherung wird es existenziell.

    • RS
      Ria Sauter
      @Mainzerin:

      Die SPD war auch beteiligt richtig,



      Aber:



      Die Grünen haben mitgemacht und die kapitalgedeckte Rente findet sich ganz aktuell im Wahlprogramm der Grünen.Auch fordern sie, das Rentenniveau auf 48% festzuschreiben.



      Noch Fragen zur Politikverdrossenheit?

      • @Ria Sauter:

        Hallo Frau Flieder Bitte lesen Sie auch das folgende Kapitel im Programm, dann verstehen Sie das die Grünen das Niveau auf 48% halten wollen (sozusagen die Grundsicherung in der Rente) und obendrauf soll ein Rentenbürgerfond installiert werden. Das löst das Thema private Vorsorge fürs Alter aus der Profit orientierten Versicherungswirtschaft heraus. Der Ansatz gefällt mir auf jeden Fall besser als Riester und ist immerhin ein Plan für die Zukunft.

  • Die Autorin hat Recht: Ein "kapitalgedecktes" Rentensystem nützt nur der Versicherungswirtschaft, nicht den Rentnern. Das ist offensichtlich auch die Meinung der großen Mehrheit der Bundestagsabgeordneten. Denn als diese vor ein paar Jahren über ihre eigene Altersversorgung zu beschließen hatten, entschieden sie sich mit deutlicher Mehrheit für eine steuerfinanzierte Altersversorgung und gegen eine kapitalgedeckte.

    Ein Umlagesystem ist die Altersversorgung übrigens immer: Da man Geld nicht essen kann, müssen immer diejenigen, die arbeiten, die Versorgung derer erwirtschaften, die nicht mehr arbeiten. Der Unterschied ist, dass mit der gesetzlichen Rentenversicherung die Erfüllung der Versorgungsansprüche gewährleistet werden kann, während sich bei der kapitalgedeckten Versorgung die Anwartschaften leicht in Luft auflösen können.

    Aber ob die Riesterrente deswegen "gescheitert" ist, wie die Autorin meint, ist fraglich. Ihr Zweck war die Senkung der sog. Lohnnebenkosten für die Unternehmen, hier in Form der Beiträge zur Rentenversicherung. Und diesen Zweck hat die Riesterrente erfüllt. Ich sehe keinen Anlass, der damaligen Regierung die Absicht zu unterstellen, die Lage der zukünftigen Rentner zu verbessern, denn dass es so kommen wird, wie es gekommen ist, war auch damals schon jedem klar, der es wissen wollte.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - merkt auf:

    “ Die zweite Säue le der Altersversorgung

    Schweinep.Riester - Die zweite Säue le der Altersversorgung.“

    • @Lowandorder:

      Eher 'das' zweite Säule. Also das Sparsäule, dass man sich hätte sparen können.

  • Als die Riesterrente vor 20 Jahren eingeführt wurde, hätte jeder Versicherungsnehmer, der mit einem Taschenrechner umgehen kann, merken müssen, dass die Vericherungsgesellchaften in den entsprechenden Tarifen genau soviel Kosten draufschlagen, wie die Einzahler vom Staat dazu bekommen.

    Das ist wie mit den Schrottimmobilien, da hat sich auch niemand für den Zustand interessiert, solange man was von der Steuer absetzen konnte. Nun sind wieder alle verwundert.

  • "Die Grünen sollten ihre Fehler von damals korrigieren."

    Ganz einfach: die staatliche Rente!



    Jeder, wirklich jeder zahlt X Prozent eines jedes Einkommens in den Staatlichen Steuertopf. JEDER!

    Ausgezahlt wird ein Mindestsatz, sagen wir für jetzt mal mindestens 1800€ pro Monat. Die bekommt jeder Rentner. Bleibt dann Geld übrig, wird es gewichtet beginnend von den niedrigen Einkommen zu den hohen Einkommen ausgezahlt. Ist der Topf dann leer, gehen eben die leer aus die eh Besitz genug haben.

    So kann man sicher gehen das alle im Alter einen fairen Anteil haben, und die Schlechtverdiener von einst bekommen wenigstens im Alter eine Anerkennung dafür das sie für die Gesellschaft gebuckelt haben.

    Aber ich wette das ist für deutsche Politiker ein zu einfaches Konzept.

    Und ja, es ist quasi eine Mischung der Konzepte aus Österreich und Schweiz...

    • @danny schneider:

      Pure Polemik. Die Schechtverdiener habe also gebuckelt. Und die Anderen nicht?

      Warum verdient jemand schlecht? Meist wahrscheinlich nicht, weil er keinen Bock hat. Eher schon, weil er keinen Bock auf Ausbildung hatte. Oder die Fähigkeiten hierfür nicht mitbrachte.

      Und das sollen die Anderen dann zahlen? Sorry, mit Solidarität hat das nichts zu tun. Eher schon mit einem ausgeprägten Neidkomplex.

      Und Ihr "Rentenkonzept" ist schlichweg verfassungswidrig. Stört aber anscheinend nicht, wenn man sich selbst damit auf Kosten Anderer die Taschen füllen kann.

      • @Hermann Matthes:

        Kritik an der Idee ist okay, aber sie sollten nicht gleich wild um sich schlagen und sich mal die Systeme anschauen... es könnte gut passieren das Ihre Rente durch das österreichische Konzept deutlich höher ausfallen würde, weil sich die Topverdiener nicht mehr aus dem System flüchten.



        Den "Schlechtverdienern" zu unterstellen das sie "keinen Bock auf Ausbildung hatten" ist zu kurz gegriffen. Mir sind schon Top ausgebildete Akademiker im 1€ Job oder als Putzkraft begegnet und warum soll die gut ausgebildete Altenpflegerin nicht mit dem nötigen Respekt behandelt werden und eine vernünftige Absicherung im Alter haben? Da sollte meiner Ansicht nach garnicht bis zur Rente gewartet werden, sondern gleich vernünftig entlohnt werden. Aber die meist privatwirtschaftlich betriebene und staatlich geförderte Ausbeutung von Menschen hat Tradition in Deutschland und ironischerweise wird sie im Mittelstand verteidigt. Dem ist schwer beizukommen. Gruß vom Mondlicht...

    • @danny schneider:

      Ehe das passiert wird das Renteneintrittsalter auf 6 Monate nach dem Ableben festgesetzt.

  • Rot-grüne Erblasten mit freundlicher Unterstützung von schwarz-gelb.

  • RS
    Ria Sauter

    Zu den alten Erblasten werden neue dazukommen.



    Geplant ist, eine Stabilisierung des Rentenniveaus auf 48 %.



    Das ist so unfassbar zynisch. Ist es nicht möglich von anderen Ländern zu lernen, wie es geht mit einer lebenswürdigen Rente.



    War schon versucht mein Kreutzchen abzugeben. Jetzt bleibt es bei mir!



    www.dia-vorsorge.d...chon-im-bundestag/



    Zu den jetzt schon prekär beschäftigen Menschen sollen noch mehr dazukommen um der Wirtschaft Arbeitskräfte zu sichern.

    Schlimmer geht immer, anscheinend!

  • für jemanden der rechnen kann war Riesterrente immer sinnlos.



    Aber der Deutsche will ja immer 110% Sicherheit das kostet natürlich Rendite.



    Wenn die selbe Summe in ETF geflossen wäre würde die Rentenversorgung der Einzahler jetzt anders aussehen.



    Jeder darf eine Summe X pro Monat in beliebigen ETF ansparen bloss Umschichten in andere ist erlaubt.



    Renditen sind solange Steuerfrei wie sie nicht in Auszahlungen umgewandelt werden.



    Ab 65 darf eine Summe Y pro Monat Steuerfrei ausgezahlt werden.



    Das wäre eine sinnvolle Regelung.

  • Mir ist auch unverständlich, dass die Groko diesbezüglich nichts unternommen hat, zumal das schon lange bekannt ist, dass Riester nicht funzt. Die Alternativen liegen doch auf dem Tisch und z.B. Norwegen zeigt wie es geht. Ach, ich bin heute aber auch wieder naiv, die Groko Parteien können doch den Banken und Versicherungen nicht die die Profite schmälern. Da könnte doch ein Aufsichtsratsposten oder die Chance auf ein Post Politiker Posten verloren gehen.

  • "Walter Riester wollte mit der Teilprivatisierung der Ruhestandsbezüge – in deren Zuge die Ansprüche an die gesetzliche Rente erheblich gekürzt wurden – die Bür­ge­r:in­nen an den boomenden Kapitalmärkten beteiligen."



    Nee, das war schon damals klar, dass am Kapitalmarkt keine Gewinne mit 30 Jahren Vorlaufzeit garantiert werden können und es nur einen Gewinner gibt: private Unternehmen, die für die Option mit staatlicher Daseinsvorsorge private Gewinne zu generieren auch noch subventioniert wurden. Da hat die damalige Regierung ganz einfach komplett der neobliberalen Lobby hofiert (aus dieser Zeit stammt auch: der komplette Stopp des sozialen Wohnungsbaus, Privatisierung von elementarer Grundversorgung wie die Wasserversorgung, die viele Kommunen dann reumütig Jahre später teuer zurückkauften, Teilprivatisierung der gesetzlichen Krankenversicherungen, die fortan untereinander konkurrieren müssen und statt Gesundheitsvorsorge für alle garantieren alles unternehmen um "teure" Patienten loszuwerden, die Vorgabe, dass nun auch Krankenhäuser Gewinne generieren müssen (auf Kosten der Personalkosten - die miserable Bezahlung und der akute Fachkräftemangel in der Pflege fällt uns gerade in der Pandemie krachend auf die Füße. Und so weiter. Dass Riester und co das Märchen der neoliberalen Erlösung von staatlicher Verantwortung selbst glauben habe ich schon damals keinem abgenommen.

    • @Nina Janovich:

      Die gesetzliche Krankenversicherung wurde nicht teilprivatisiert. Sie ist immer noch zu 100% öffentlich-rechtlich organisiert. Es ist der Wettbewerb unter den Kassen, der den Kostendruck verschärft und dazu führt, dass sich die Kassen häufig wie Unternehmen verhalten, obwohl es bei Krankenkassen keine Anteilseigner gibt, die von Überschüssen profitieren.

      Und dass Krankenhäuser Gewinne machen müssen, ist keine Vorgabe. Die Krankenhäuser, die in Form von Kapitalgesellschaften organisiert sind, waren schon immer profitorientiert, und das musste man ihnen nicht vorgeben, dafür sorgen schon die Anteilseigner. Und für die staatlichen oder "freigemeinnützigen" (vulgo: kirchlichen, jedenfalls in den meisten Fällen) Krankenhäuser gilt dasselbe Finanzierungs- und Vergütungssystem wie für die Kapitalisten unter den Krankenhausträgern.

      • @Budzylein:

        Das Problem ist nicht, dass Krankenhäuser Gewinn machen müssten.



        Das Problem ist die Finanzierung über das DRG-System, das ein rein betriebswirtschaftliches Steuerungssystem für ein nicht betriebswirtschaftlich organisierbares Dienstleistungsprinzip darstellt. Die Idee war Angebot und Nachfrage. Das Problem ist, dass es keine "Nachfrage" gibt. Sondern Notwendigkeiten.



        Das verdanken wir natürlich auch der Regierung Schröder. Und, falls jemand argumentieren möchte da lägen doch medizinische Diagnosen zugrunde: tun sie nicht. Das sind als Pseudodiagnosen getarnte Vorschriften zur Dauer des Patientenaufenthaltes. War damals, als der Kram eingeführt (bzw. von den Australiern abgeschrieben) wurde auch jedem klar, der sich damit auskannte - wie bei Hartz und Riester. Beide ja auch Lehrbeispiele der Korruption, der eine "nur" nach Ansicht von Transparency International, der andere sogar rechtskräftig verurteilt.

    • @Nina Janovich:

      Nur 1/3 der Kliniken sind privat in D und das sind meist die besseren Häuser mit besser entlohnten Personal.

      Sozialer Wohnungsbau und die damit verbundene Gettobildung und Stigmatisierung war damals wie heute falsch.

      • @Wombat:

        Da muss ich doch mal als Gegenbeispiel das (ehemalige) Universitätsklinikum Gießen und Marburg (jetzt Rhön) nennen.



        Personalführung und -entlohnung wie auch Versorgungsqualität sind nach dem Wechsel in einem Ausmaß abgestürzt, der Boykottaufrufe der örtlichen Ärzteschaft hervorgerufen hat. Das muss man erstmal schaffen.

    • @Nina Janovich:

      "in deren Zuge die Ansprüche an die gesetzliche Rente erheblich gekürzt wurden"

      Mein Vater zaubert dir noch heute zielsicher den Bescheid hervor der nach der tollen Leistung von Hr Riester eine 200€ niedrigere Rente ausweist... Einer der Gründe warum er nie wieder SPD wählen wird...

    • @Nina Janovich:

      Ich erinnere vor allem die Hannover-Connection Schröder und Maschmeyer. Bah, wat fies.



      Wenn ich mir die sieben Jahre Rotgrün anschaue (Ihr usw. beinhaltet zB noch Hartz4, Erlaubnis von Hedgefonds, 1€-Jobs, Niedriglohnsektor ...) kann einem bei einer Regierungsbeteiligung mit, gar -führung durch Grün nur Angst und bange werden. Es reicht auch ein Blick nach BaWü.



      Die Schwatten sind mir allerdings auch immer schon extrem zuwider, nicht falsch verstehen.

    • RS
      Ria Sauter
      @Nina Janovich:

      Kann Ihnen nur zustimmen!

    • @Nina Janovich:

      anschließe mich. “Jung! Laß die Finger davon - das kann sich nicht rechnen!“



      Ming Ohl - olle Koofmich - & Yes I do! 😱

  • Ah, die Politik ist immer gleich,



    Egal konservativ oder Links..



    Hier ein gutes Beipsiel wieder.

  • Na Servus - was einst die Spatzen von den Dächern…

    “ Absturz der Riester-Rente: Rot-grüne Erblasten



    Die Riester-Rente ist gescheitert, die Verträge drohen zum Zuschussgeschäft zu werden. Die Grünen sollten ihre Fehler von damals korrigieren.“ Ach was!

    Vorschlag zur Güte - GazPromGerd & BMW-Joschka! - 👹 -



    Dieses Duo-Infernale - Macht - auch hier - endlichmal “die Tasche auf!“ Gelle.



    &



    Portokassenjüngling 🪖t 🥬- für sei “blühende Landschafte aus der Portkasse“! Gellewelle & sein Schriftwart Mielke-auf-Rädern Wolfie S. BT-Präsi - Gleich mit •



    Ehrenwort - Ein paar Briefumschläge werden sich schon noch finden - wa! - 😱 -

    • @Lowandorder:

      SORRY - I FORGOT —

      AUSFALLBÜRGSCHAFTEN -



      Wladimir Putin & Familie Quand! Gelle.



      Wer sich solche Strauchdiebe ins Portefeuille holt - wa!



      Der. Der Haftet auch •

      Ps Bei den Meistern der blühenden Landschaften - logo die Gesamte Deutsche Industrie - als BeFüller der -



      Schwarzen Kassen!

      Na Ehrenwort

      Ende des Vorstehenden - 😈 -

  • Dank an Anja Krüger für ihren Beitrag

    Die Riester Rente 2002 hat als Verlustgeschäft unter Missachtung rotgrüner Politik von Treu und Glaube an Bestandsgarantie für Rentenhöhe zulasten jener Jahrgänge ab 1938 mit über 30 % Rentenanwartschaft Einbußen, die keineswegs jenen zugutekam, für die das alles angeblich gedacht war, die Riesterverträge gezeichnet, bereits bei Vertrsagsabschluss durch überdimensionierte Vermittlungsprovision ins Minus gerieten, Illusion der Quadratur des Kreises geschafft zugunsten deutscher Versicherungswirtschaft als das unerwartete bzw. herbei lobbyierte Jahrhundert Profitgeschäft Marke "Goldenes Kalb, das ewig kalbt, mit eingebautem Erzeuger Verfallsdatum, Zeugungsspuren zu verwischen, dass es AWD Eigner Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder Amigo, vor versammelter Drücker Kolonnen Mannschaft auf offener Bühne beim Event in seiner Kathedrale des Kapitals in Anwesenheit SPD Arbeitsministers Walter Riester vor Jubel die Arme zum imperialen Cäsaren Victory Halleluja Salut hochriss