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+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++Kiews Soldaten kämpfen weiter

Die Ukraine ignoriert die von Russland einseitig erklärte Waffenruhe. Russland wertet Deutschlands Zusage der Panzerlieferung als Eskalation des Konflikts.

Militärfahrzeuge in Frontstadt Bakhmut am 5. Januar Foto: Clodagh Kilcoyne/Reuters

Russland verurteilt Panzerlieferung an die Ukraine

Russland hat die Entscheidung Deutschlands zur Lieferung von Schützenpanzern und eines Patriot-Flugabwehrsystems an die Ukraine als „Schritt hin zur Konflikteskalation“ verurteilt. Mit der Bereitstellung dieser schweren Waffen werde erneut eine „moralische Grenze“ überschritten, erklärte die russische Botschaft in Berlin am Freitag. Sie verwies dabei auf die historische Verantwortung Deutschlands für die von den Nazis an Russen begangenen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg.

In Deutschland läuft unterdessen bereits die Diskussion über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine für den Kampf gegen die russischen Angreifer. Politiker von Grünen, FDP und Union dringen darauf, ebenfalls die deutlich schlagkräftigeren Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 ins Kriegsgebiet zu schicken. Pläne der Bundesregierung gibt es dafür aber bisher nicht. (dpa)

Ukraine ignoriert Feuerpause

Während der von Russland einseitig erklärten Waffenruhe zum orthodoxen Weihnachtsfest haben ukrainische Soldaten im Donezker Gebiet das Feuer auf Stellungen des Feindes eröffnet. „Auf diese Weise gratulieren sie den Besatzern zum bevorstehenden Weihnachten!“, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew am Freitag in sozialen Netzwerken mit. In der Kleinstadt Bachmut seien Stellungen der russischen Truppen mit 120-Millimeter-Mörsergranaten als „Geschenk“ beschossen worden. „Der Widerstand geht weiter, bis der letzte russische Eindringling auf ukrainischem Boden getötet ist!“, hieß es in der Mitteilung.

Russland hat im Februar eine Invasion der Ukraine begonnen. Zum orthodoxen Weihnachtsfest verkündete Moskau erstmals seit Kriegsbeginn eine für die gesamte Front geltende 36-stündige Waffenruhe, die von Kiew aber abgelehnt wurde. Während der Feuerpause verhängten die ukrainischen Behörden am Freitag für circa zwei Stunden einen Luftalarm im ganzen Land. Auslöser sollen nach Medienberichten mehrere über dem benachbarten Belarus aufgestiegene Flugzeuge der russischen Luftwaffe gewesen sein. (dpa)

Ist die von Putin verordnete Feuerpause ein Vorwand?

Wladimir Putin hatte die Feuerpause am Donnerstag kurzfristig und überraschend angekündigt. Als Grund nannte er das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest. Die Ukraine reagierte misstrauisch und wies Putins Vorstoß zurück. „Sie wollen nun Weihnachten als Vorwand nutzen, wenn auch nur kurz, um den Vormarsch unserer Jungs im Donbass zu stoppen und Ausrüstung, Munition und mobilisierte Truppen näher an unsere Stellungen zu bringen“, sagte Präsident Selenski in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag. Das werde Russland jedoch nichts bringen. Auf Russisch und nicht Ukrainisch betonte Selenski, dass der Krieg erst dann ende, wenn Russland seine Aggression einstelle.

In Russland entspricht der 6. Januar Heiligabend, der hierzulande auf den 24. Dezember fällt. Das eigentliche Weihnachtsfest wird in der russisch-orthodoxen Kirche am 7. Januar gefeiert. Auch in der Ukraine wird dies teilweise so gehandhabt. Allerdings haben viele Ukrainer ihr Weihnachtsfest inzwischen auf die im Westen üblichen Daten verlegt.

US-Präsident Joe Biden deutete an, dass er Putins Feuerpausen-Angebot als Zeichen der Verzweiflung interpretierte. „Ich glaube, er versucht, etwas Sauerstoff zu finden“, sagte er zu Journalisten in Washington. Der Leiter der ständigen Vertretung Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, schrieb dagegen auf Twitter, die Reaktion der Ukraine zeige einmal mehr, gegen wen sein Land in der Ukraine kämpfe: „rücksichtslose nationalistischen Kriminelle, die … keinen Respekt vor heiligen Dingen haben“. (rtr)

Lukaschenko besucht russische Truppen in Belarus

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat nach Angaben seines Verteidigungsministeriums eine Militärbasis besucht, auf der russische Soldaten stationiert sind. Bei einem Treffen mit einem namentlich nicht genannten Vertreter der russischen Armee habe er über die gemeinsamen Militärmanöver der beiden Länder gesprochen. Das Verteidigungsministerium in Minsk teilt zudem mit, dass ein Zug mit weiteren russischen Soldaten und Ausrüstung in Belarus angekommen sei.

Am Donnerstag hatte Belarus erklärt, weitere Waffen und Ausrüstung von Russland zu erhalten, um die militärische Zusammenarbeit der beiden verbündeten Länder zu stärken. Die Entwicklung schürt Sorgen, dass von Belarus aus ein Angriff auf die angrenzende Ukraine vom Norden her erfolgen könnte. Minsk hat erklärt, nicht in den Krieg in der Ukraine einzutreten. Russland hat nach ukrainischen Angaben allerdings von Belarus aus seine Invasion mit auf den Weg gebracht und nutzt den Angaben nach auch weiterhin den belarussischen Luftraum für Drohnen- und Raketenangriffe. (rtr)

Deutschland liefert Marder-Panzer

Deutschland und die USA haben die Lieferung von Schützenpanzern und Flugabwehr-Systemen an die Ukraine angekündigt. Eine entsprechende Vereinbarung von Kanzler Olaf Scholz und Präsident Joe Biden gab die Bundesregierung am Donnerstagabend nach einem Telefonat der beiden Männer bekannt. Diese hätten ihre Entschlossenheit bekundet, der Ukraine so lange wie nötig die erforderliche Unterstützung zu gewähren. „Zu diesem Zweck beabsichtigen die Vereinigten Staaten, der Ukraine Schützenpanzer vom Typ ‚Bradley‘ zur Verfügung zu stellen, und Deutschland beabsichtigt, Schützenpanzer vom Typ ‚Marder‘ zu liefern.“

Moskaus Botschafter in Washington warf den USA nach der Ankündigung mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vor. Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington keinen Wunsch für eine politische Lösung in der Ukraine habe, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow laut russischer Staatsagentur Tass am Donnerstag in Washington. „Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist.“

Deutschland will noch im ersten Quartal rund 40 Schützenpanzer vom Typ „Marder“ an die Ukraine liefern. Das kündigt Regierungssprecher Steffen Hebestreit ab. Es gelte, ein Bataillon zu bestücken. Die Ausbildung an dem Panzer soll in Deutschland erfolgen und rund acht Wochen dauern. Auch ein Patriot-Flugabwehrraketensystem aus Bundeswehrbeständen soll noch im ersten Quartal an die Ukraine gehen. Auch hier soll die Ausbildung in Deutschland stattfinden.

Zuvor war in US-Kreisen von etwa 50 „Bradley“ im Rahmen eines neuen Militär-Hilfspakets die Rede. Dieses solle am Freitag vorgestellt werden. Die beiden Staaten folgen damit dem Nato-Verbündeten Frankreich, das angekündigt hatte, Spähpanzer vom Typ AMX-10 RC an die Ukraine zu liefern. „Deutschland schließt sich den Vereinigten Staaten an und stellt eine weitere ‚Patriot‘-Flugabwehrraketenbatterie zur Verfügung“, teilte die Bundesregierung weiter mit. Russland überzieht die Ukraine mit Drohnen- und Raketenangriffen, die die Energie-Netze des Landes treffen.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski bedankte sich bei Scholz am späten Abend in einem auf Deutsch verfassten Tweet für das „Patriot“-System. „Zusammen mit dem früher gelieferten IRIS-T System und den Gepard-Panzern macht Deutschland einen wichtigen Beitrag dazu, dass alle russische Raketen abgefangen werden.“

Politiker der Ampel-Koalition fordern seit Längerem, dass Deutschland der Ukraine sowohl „Marder“ als auch schwere Kampfpanzer des Typs „Leopard“ 2 liefert. Scholz hatte wiederholt erklärt, dass Deutschland bei diesen Systemen nur nach enger Abstimmung mit den westlichen Partnern aktiv werden würde. Finanzminister Christian Lindner (FDP) schrieb dazu auf Twitter: „Es war richtig, auf Alleingänge zu verzichten, auch wenn Entscheidungen künftig schneller getroffen werden können.“ Die Durchhaltefähigkeit der Ukraine müsse „größer bleiben als Putins Grausamkeit“. (rtr/dpa)

Hofreiter fordert Lieferung von Kampfpanzern

Nach der Entscheidung Deutschlands und der USA zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine hat der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter auch die Lieferung von Kampfpanzern gefordert. „Ich würde mir wünschen, dass als Hauptherstellungsland von Leopard 2 wir eine europäische Initiative starten für die Lieferung von Leopard 2 und gemeinsam mit Europa schauen, was wir alles der Ukraine liefern können, damit sie die besetzten Gebiete befreien können“, sagte Hofreiter am Freitag im ARD-“Morgenmagazin“.

Die Strategie müsse sein, dass die Ukraine mit allem unterstützt werde, was sie auf dem Gefechtsfeld brauche, und dazu gehöre noch deutlich mehr. Die Gefahr, dass Deutschland dadurch zur Kriegspartei werden würde, wies der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses zurück. „Je deutlicher wir die Ukraine unterstützen und je klarer wir Putin signalisieren, dass wir mit dieser Unterstützung nicht nachlassen, desto höher ist die Chance, dass dieser Krieg beendet wird“, sagte der Grünen-Politiker.

Die Entscheidung, mehrere Dutzend Exemplare des Schützenpanzers „Marder“ liefern zu wollen, bezeichnete Hofreiter als „sehr, sehr spät“. „Wenn diese Panzer früher geliefert worden wären, dann wären weniger ukrainische Soldaten gestorben. Das muss man ganz klar sagen“, sagte der Grünen-Politiker.

Russische Feuerpause soll in Kraft treten

Um 10.00 Uhr MEZ an diesem Freitagmittag soll eine anderthalbtägige und einseitige Waffenruhe der russischen Armee beginnen, die Kremlchef Wladimir Putin angesichts des orthodoxen Weihnachtsfests angeordnet hat. Es wäre erstmals seit Kriegsbeginn Ende Februar eine Feuerpause entlang der gesamten Frontlinie – falls sie wirklich eingehalten wird. Das jedoch ist äußerst fraglich. In Kyiv ist von „Heuchelei“ und „Propaganda“ die Rede, auch die Bundesregierung und andere westliche Politiker reagierten zurückhaltend.

In Putins Dekret heißt es: „Unter Berücksichtigung des Aufrufs von Patriarch Kirill beauftrage ich das russische Verteidigungsministerium vom 6. Januar 12.00 Uhr mittags (10.00 Uhr MEZ) bis 7. Januar 24.00 Uhr (22.00 Uhr MEZ) eine Feuerpause entlang der gesamten Linie der bewaffneten Auseinandersetzung in der Ukraine in Kraft zu setzen.“ Zuvor hatte Kirill, das einflussreiche Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, zu einer Waffenruhe in der Ukraine über Weihnachten aufgerufen. Die orthodoxen Kirchen in Russland und in der Ukraine feiern die Geburt Jesu Christi traditionell nach dem julianischen Kalender am 7. Januar.

Die Führung in Kyiv bezeichnete die Feuerpause als „Heuchelei“. Der Berater im ukrainischen Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, schrieb auf Twitter: „Russland muss die besetzten Gebiete verlassen – nur dann wird es eine „zeitweilige Waffenruhe“ geben.“ Im Gegensatz zum russischen Gegner greife die Ukraine kein fremdes Territorium an und töte keine Zivilisten.

Beobachter in Kyiv gingen davon aus, dass die Feuerpause den Ukrainerinnen und Ukrainern zwar möglicherweise Angriffe mit Raketen und Drohnen über die Weihnachtstage ersparen könnte. An den Fronten im Osten und Süden des angegriffenen Landes hingegen werde sich die Lage hingegen wohl kaum verändern.

Auch EU-Ratschef Charles Michel warf Russland heuchlerisches Verhalten vor. „Ein Rückzug der russischen Truppen ist die einzige ernsthafte Option, um Frieden und Sicherheit wiederherzustellen, schrieb er auf Twitter.

Ein Besatzungschef erklärte darüber hinaus bereits, russische Truppen würden ungeachtet von Putins Befehl auch weiterhin ukrainische Angriffe erwidern. „Die Entscheidung betrifft die Einstellung des initiativen Feuers und der Angriffshandlungen von unserer Seite“, schrieb der von Moskau im ostukrainischen Gebiet Donezk eingesetzte Denis Puschilin im Nachrichtendienst Telegram.

Puschilin fügte hinzu: „Das bedeutet nicht, dass wir nicht auf Provokationen des Gegners antworten werden! Oder dem Feind auch nur irgendeine Chance geben werden, während dieser Feiertagsstunden seine Positionen an der Frontlinie zu verbessern.“

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31 Kommentare

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  • @ KRITIKDERREIUNENVERNUNFT Wenn der prügelnde Ehemann an Weihnachten und Ostern mal nicht prügelt, dann soll die geprügelte Ehefrau was genau machen? Den Gatten in die Arme schließen?

  • @PHILIPPO1000 das Ziel ergibt sich aus den Konsequenzen eines wie auch immer gearteten russischen „Sieges“. Wenn Russland auch nur einen Zentimeter der Ukraine behalten kann nach diesem Krieg, dann sind die nächsten Kriege bereits vorprogrammiert. Wenn Putins Weg sich durchsetzt, dann brennt die Welt.

    Deshalb kann uns muss das einzig vernünftige und langfristig Frieden sichernde Ziel nur sein, alle russischen Truppen aus der Ukraine zu vertreiben.

  • Das Ziel ist im Weg



    Es wird ja schon seit längerem von diversen inkompetenten Seiten über Strategien schwadroniert.



    Neben Frau Strack Zimmer... sieht Hofreiter mit dem zweiten besser. Letzterer wurde hier schon als



    " Experte" gehandelt. Abgesehen von seinem nicht vorhanden Ministerposten ist er Biologe.



    Ich bin ja, nach wie vor, der Meinung Frieden sollte das Ziel sein.



    Die Gleichung : mehr Waffen = mehr Frieden geht für mich nicht auf.



    Wo ist die Exitstrategie?



    Es ist bedenklich, dass die Ukraine die von Russland erklärte Waffenruhe zu Weihnachten nicht mit Gleichem, sondern mit Waffengewalt beantwortet.



    Letztlich sind es auch Symbole, die zu einer Entspannung beitragen können.



    Schade, der Wille zum Sieg bedeutet erstmal: Krieg, Krieg,Krieg.

  • @Alexander Schulz



    „Es geht doch nicht darum die Ukraine Russland zu überlassen, sondern eine dauerhafte und nachhaltige Lösung zu finden.“

    Haben Sie sich schonmal die Reden der russischen Offiziellen angehört, was das Kriegsziel ist? Wie sieht denn aus Ihrer Sicht eine dauerhafte und nachhaltige Lösung aus? Darf die Ukraine nicht selbst bestimmen, mit welchen Ländern sie welche Abkommen schließt? Hat Russland nicht die territoriale Integrität der Ukraine zugesichert?

    Wenn Russland auch nur einen Zentimeter der Ukraine behalten kann nach diesem Krieg, dann sind die nächsten Kriege bereits vorprogrammiert. Wenn Putins Weg sich durchsetzt, dann brennt die Welt.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Regen Sie sich nicht so auf.



      Sie haben in allen Punkten recht. Nur: ein Vertrag, gar ein völkerechts verbindlicher Vertrag, ob es um Kriegsrecht, Besatzungen, Vereinbarungen über Klimapolitik, Flüchtlingshilfe, Seenotrettung oder was auch immer geht, kümmern sich die größten Empörer einen Sch .. drum.



      Die Türkei führt einen Krieg gegen eigene Bürger, auch wenn sie in einem anderen Staatsgebiet leben, mauschelt mit Putin, und ist trotzdem in der westlichen Werte-Verteidigungs-Gemeinschaft. Über die Entwicklung im Staat Israel und die diplomatische Akrobatik, um das alles nicht Grund und Boden zu verdammen, mag ich gar nicht nachdenken.

  • Wenn die Ukraine einen Waffenstillstand einfach nur ignoriert, so will man dort offenbar keine Chance zur Deeskalation nutzen. Das sollten wir sehr bedenken, wenn wir der Ukraine weiter helfen.



    Kann es sein, dass man gerade auch von ukrainischer Seite aus gar keinen Frieden möchte?



    Ich persönlich bin zwar bereit, eine Verteidigung zu finanzieren, aber nicht einen Krieg.

    • @KritikderreiunenVernunft:

      kein waffenstillstand wird ignoriert. man geht eben einfach aus erfahrung davon aus, dass putin es wiedereinmal nicht ernst meint. woher soll man wissen ob das nicht wieder eine finte ist. aus meiner sicht wäre es dumm darauf einzugehen.

  • Wie gewaltig und sicher in der Defensive/Offensive sind diese Panzer eigentlich. Sind die nur schwer- oder gar unverwundbar?

  • @ Gnuttellabrot Merz und Hans aus Jena:

    Es geht doch nicht darum die Ukraine Russland zu überlassen, sondern eine dauerhafte und nachhaltige Lösung zu finden. Dazu würde auch etwas Selbstkritik des Westens gehören.



    Man darf nicht vergessen, dass die meisten Menschen in den Entwicklungsländern (leider) eine große Schuld beim Westen für den Konflikt sehen. Ich finde, dass wir auch Mal über den Tellerrand hinausschauen sollten.



    Brasiliens Präsident Lula hat ja schon Mal auf den Punkt gebracht was viele Bürger dieser Erde fühlen. Mir geht die Kritik an Selesnki zu weit, auch zeigt er zu viel Verständnis für den Agressor Russland, aber er hat natürlich Recht damit, wenn er feststellt, dass auch der Westen kaum etwas tut um denn Krieg zu beenden!

    www.berliner-zeitu...ie-putin-li.226020

  • "Berlin liefert Marder-Panzer

    Deutschland und die USA wollen die Ukraine mit Schützenpanzern und weiteren Flugabwehrraketen unterstützen ...".



    Endlich. Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen.

  • Ich sehe die Entscheidung auch sehr kritisch. Ja, Deutschland war jetzt unter Zugzwang gesetzt worden. Jedoch kann man die die deutsche und französische Aussenpolitik schlecht vergleichen. Frankreich unterstützt die Ukraine, jedoch berücksichtigt auch die russischen Sicherheitsinteressen und Macron hat ja auch schon in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass es eine NATO Mitgliedschaft der Ukraine sehr kritisch sieht. Auch setzt Frankreich sich kritischer mit der Regierung Selenski ausseinander.

  • 9G
    98974 (Profil gelöscht)

    Die Ukrainer haben sich entschieden dem imperialistischen Angriffskrieg Widerstand zu leisten. Sie bitten uns um diese Panzer. Also Zeit sich zu entscheiden auf welcher Seite man steht. Und das Dilemma ist es gibt keine dritte Option.

  • 6G
    667928 (Profil gelöscht)

    Bemerkenswert ist der Schwenk der früheren Kriegsgegner, während Deutschland praktisch seit 100 Jahren ukrainische Unabhängigkeit unterstützt (Vertag von Brest-Litwosk, Waffen gegen Brot 1918). Selbst Hitler hat laut Alfred Rosenbergs Tagebuch noch im April 1941 die Schaffung einer unabhängigen Ukraine unterstützt, später diese Idee aber zugunsten von Eroberung verworfen (R. vermutete um die Rumänen bei der Stange zu halten und zu verhindern, dass wieder rumänisch-ungarische Konflikte aufbrechen).

    • @667928 (Profil gelöscht):

      "Selbst Hitler hat laut Alfred Rosenbergs Tagebuch noch im April 1941 die Schaffung einer unabhängigen Ukraine unterstützt, später diese Idee aber zugunsten von Eroberung verworfen (R. vermutete um die Rumänen bei der Stange zu halten und zu verhindern, dass wieder rumänisch-ungarische Konflikte aufbrechen)."

      In "Mein Kampf" wollte er die Ukraine schon germanisch besiedeln. Rosenberg wurde für den Versuch der Umsetzung gehängt.

    • 6G
      667928 (Profil gelöscht)
      @667928 (Profil gelöscht):

      ... die früheren Gegner haben Brest-Litwosk diskreditiert und annuliert und damit effektiv die Ukraine wieder ins russische Imperium gezwungen und selbst 1938 haben die Amerikaner die ukrainische Unabhängigkeit als Bedrohung für eigene und auch polnische Interessen angesehen (Graf Jerzy Potockis Bericht an den polnischen Außenminister über sein Treffen mit dem Amerikanischen Botschafter Bullitt, 21.11.1938)

  • Und wieder einmal liegt er punktgenau richtig, der gute Anton. Seiner Lagebeschreibung ist nichts hinzuzufügen.

  • „Moskaus Botschafter in Washington warf den USA nach der Ankündigung mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vor.“

    Krass, der Aggressor beschwert sich, dass der Angegriffene bei der Verteidigung unterstützt wird. Die russischen Offiziellen ticken echt absolut verkehrt.

    • @Gnutellabrot Merz:

      Jetzt also Materialschlacht.



      Ab wieviel Hunderttausend Toten darf denn verhandelt werden?

      • @guzman:

        Wladimir Putin hat die Bereitschaft Russlands zum ernsthaften Dialog betont - unter der Bedingung, dass die bekannten und mehrfach öffentlich gemachten Forderungen erfüllt und unter Berücksichtigung der neuen territorialen Realität.



        Anerkennung der Krim,Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja als russisch, eine "Entnazifizierung" und "Entmilitarisierung" der Ukraine sowie deren blockfreier Status.

        Das sind die Bedingen die laut Putin erfüllt werden müssen, bevor Verhandlungen überhaupt beginnen können.

      • @guzman:

        Das ist zum einen die Entscheidung der Ukraine, denn deren Menschen sterben im Kampf gegen den Imperialismus Russlands.

        Und dann muss noch der Aggressor Russland verhandlungsbereit sein ...

      • @guzman:

        Sobald die Ukraine verhandeln will und Russland bereit ist zu verhandeln wird verhandelt - keine Sorge.

  • Jetzt doch "Tier"-Panzer (ich schüttel immer noch den Kopf) in der Ukraine...

  • Bin gegen die Entscheidung. Und Hofreiter soll endlich einen Blutdrucksenker nehmen.

  • Das dürfte den Krieg NUR verschlimmern. Es ist einfach nur dumm.

    • @Genderer:

      @genderer +2

    • @Genderer:

      Weniger Ukrainer werden wegen dieser Entscheidung sterben und mehr Russen werden sterben. Das bringt den Krieg schneller zu einem dauerhaften Ende.

    • @Genderer:

      Dem russischen Aggressor die Ukraine zu überlassen ist dann wohl in Ihren Augen klug.

      • @Hans aus Jena:

        keiner redet von überlassen, aber vernünftige verhandlungen...



        jeder tote ist zuviel...

  • Der Herr Hofreiter sollte sich mal daran erinnern dass die Regierung Merkel mehr als 1000 Leopard Panzer und 4000 Marder verschrottet hat, mit Zustimmung der SPD und zum Applaus der Grünen. Heute fehlen die halt, aber sich an eigene Fehler zu erinnern bzw die Tatsache zu bedenken dass eigene Handlungen auch sehr unerwartete Folgen haben könnten, das können weder Hofreiter noch die Grünen.

    Abgesehen davon: der Leopard 2 hatte in Syrien keine gute Vorstllung geliefert, die türkische Armee hat 10 davon verloren, zum Teil Abschüsse mit Kornets, einer Uralt-Waffe. In der Ukraine werden Kampfpanzer anscheinend ähnlich eingesetzt wie in Syrien, als Einzelfahrzeuge oder in kleinen Gruppen, jedefalls nicht als massiver Panzerverband. Die Folgen dürften ähnlich sein zumal der Leo 2 ja keine Reaktivpanzerung und kein aktives Abwehrsystem hat (Herr Hofreiter, bitte googeln Sie diese Begirffe). Aber diese Ereignisse haben ja stattgefunden bevor Hofreiter seine Liebe zu Panzern endeckt hatte, er weiss das also nicht. Naja, soll er sich halt überraschen lassen. .

    • @Gerald Müller:

      Ich habe das mal gegoogelt , hätten sie auch mal tun sollen:

      Die türkischen Leopard "2A4" sind für frontale Duelle konstruiert worden, hatten keine Reaktivpanzerung und wurde im Städtekampf eingesetzt was nicht klug war.



      Man kann aber den Leo 2 aber mit Reaktivpanzerung ausrüsten.

      Die neue Version „A7V“ des Kampfpanzers Leopard 2 der Bundeswehr verfügt über eine modernere Verbundpanzerung, die im Vergleich zum alten Modell über ein deutlich höheres Schutzniveau verfügt.