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01.10.2024 , 17:24 Uhr
»Zwei völlig unterschiedliche Spezies kooperieren freiwillig zum gegenseitigen Nutzen!«
»Die Adler verzehren die Sperlinge, die Wölfe verzehren die Murmeltiere, aber die Adler und die Wölfe helfen sich untereinander beim Jagdmachen und die Sperlinge und Murmeltiere halten so fest gegen die Raubtiere zusammen, daß nur die Ungeschickten sich fangen lassen können. In allen tierischen Gesellschaften ist das Solidaritätsgefühl ein viel wichtigeres Naturgesetz als der Kampf ums Dasein, dessen Tugenden uns von den Bourgeois in allen Refrains besungen werden, um uns desto leichter abstumpfen und aussaugen zu können.«
Peter Kropotkin 1897 in »Anarchistische Moral«. Hier der Volltext: www.anarchismus.at...archistische-moral
zum Beitrag29.09.2024 , 17:26 Uhr
Dazu ein Forschungsauftrag: »Was einmal den Philosophen Leben hieß, ist zur Sphäre des Privaten und dann bloß noch des Konsums geworden, die als Anhang des materiellen Produktionsprozesses, ohne Autonomie und ohne eigene Substanz, mitgeschleift wird. Wer die Wahrheit übers unmittelbare Leben erfahren will, muß dessen entfremdeter Gestalt nachforschen, den objektiven Mächten, die die individuelle Existenz bis ins Verborgenste bestimmen.« (Adorno in „Minima Moralia“, S. 13)
zum Beitrag20.09.2024 , 12:09 Uhr
Greanpeace "argumentiert" ideologisch und schadet damit der eigenen Glaubwürdigkeit. Das ist das Schlimmste, was einer Organisation wie Greenpeace passieren kann und wiegt (vermeintliche) Geländegewinn gegenüber der Lobby nicht auf.
"Unite behind the science" ist nicht ohne Grund die zentrale und wichtigste Parole von FFF. Nur Argumente, die einer kritischen Prüfung (Logik+Empirie=Wissenschaft) standhalten, dürfen eine Rolle spielen bzw. Gesetz werden.
»Der Goldene Reis sei in Wahrheit ein Feigenblatt für die Industrie, ein Propagandamittel, um Gentechnik in der Bevölkerung zu legitimieren.«
Das ist kein Argument! Selbst dann nicht, wenn es zutrifft. Genausogut könnte eine wirksames Medikament abgelehnt werden, weil ... [hier irgend etwas aberwitziges einsetzen, was nichts mit der Wirkung des Medikaments zu tun hat, z.B. weil es ein Affront gegenüber den Göttern ist].
zum Beitrag06.09.2024 , 21:17 Uhr
Zielführender als die Unterscheidung von Islam/Islamismus ist, so Erich Fromm in "Psychoanalyse und Religion" (1950), »die Unterscheidung zwischen autoritären und humanistischen Religionen« (S. 37), bzw. der Lesart einer Religion (da gibt es ja, hihi, himmelweite Unterschiede). Während die autoritäre Lesart »die Anerkennung einer höheren, unsichtbaren Macht, die über das Schicksal bestimmt und Anspruch auf Gehorsam, Verehrung und Anbetung hat« fordert, ist »Das Ziel des Menschen in einer humanistischen Religion besteht darin, seine größte Stärke, nicht seine äußerste Ohnmacht zu erreichen; Selbstverwirklichung ist Tugend, nicht Gehorsam.« (S. 39).
Zum Glück für die Masse der Gläubigen, wissen die Kleriker, die Muftis und Bischöfe, ganz genau, was Gott will, "fast so als hätte er ihnen Portrait gesessen" (Deschner). Und teilen dies der Gemeinde bereitwillig mit (die Befolgung der Regeln ist natürlich vollkommen freiwillig). Übrigens sind die Muftis und Bischöfe über tausende Jahre alle Männer gewesen (Ausnahmen im Promillebereich; ich wette, die allermeisten hatten Bärte). Außerdem dienen auch alle Gebote dem Machterhalt der genannten Männer. ... Hey, Moment mal, könnte da ein Zusa
zum Beitrag06.09.2024 , 20:25 Uhr
»Vertreter eines moderaten Islams gelangten an die Schalthebel von Politik und Religion.«
Chapeau, Indonesien! Mögen die Moderaten die Oberhand gewinnen und die Autoritären sich mit dem Schwefeldunst auflösen, den der Teufel zurücklässt, wenn er in die Hölle gefahren ist. Nehmt euch ein Vorbild an Deutschland:
»In Deutschland herrscht seit Jahrzehnten, ausgelöst auch durch die katastrophalen Erfahrungen des Zweiten Welt¬kriegs, in den beide Großkonfessionen „mit Gott und dem Führer" zogen, jene aufklärerisch gezähmte Form der Traditionsblindheit („Religion light") vor. Die meisten „Christen" hierzulande haben auf vielen Gebieten den Erkenntnisfortschritten der letzten Jahrhunderte Tribut gezollt. Sie glauben nicht mehr an Adam und Eva, nicht mehr an Hölle und Teufel, nicht mehr an ein ewiges Flammenmeer, in dem die überwiegende Mehrheit der Menschen postmortal gebraten wird, nicht mehr an Dämonen, die Menschen befallen können, häufig sogar nicht mehr daran, dass eine historische Person Jesus von Nazareth existiert hat, geschweige denn: dass sie von den Toten auferstanden ist.«
(aus dem »Manifest des evolutionären Humanismus« von Michael Schmidt-Salomon, S.32)
zum Beitrag20.08.2024 , 15:25 Uhr
»Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied.«
»Doch, doch«, ruft das Känguru, »die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.« (Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Offenbarung)
zum Beitrag13.08.2024 , 22:11 Uhr
Der nationale Schwanzvergleich ist doch geradezu konstitutiv für den Spitzensport, der ohne erhebliche staatliche Pimperung (so) gar nicht möglich wäre.
„Unsere Sportsoldatinnen und -soldaten haben bei den Olympischen Spielen für sportliche Höchstleistungen und große Emotionen gesorgt. Unsere Bundeswehr unterstützt sie dabei, diese Leistung abzurufen und Vorbilder für unsere Gesellschaft zu sein. An 20 von 33 deutschen Medaillen waren Sportsoldatinnen und -soldaten beteiligt.“ (Minister Pistorius auf bvmg.de) Lt. Wikipedia gibt es 860 Sportsoldat*innen und noch mal 1000 bei der Polizei, die aber anscheinend nicht so erfolgreich sind wie die Militär-Kolleg*innen.
Die Nähe zum Militär passt zur Kampferthorik im Sport und »die "Olympischen Idee", diese antikisierende, ideologische Verbrämung des Höchstleistungsgedankens« (Stephan Oettermann) passt gut zum Kapitalismus. Und tolle Bilder fürs Marketing gibts obendrein. Win-win-win.
[...] Beitrag editiert. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation
zum Beitrag06.08.2024 , 17:54 Uhr
Ja, die Formulierung "weltanschauliche Einöde" finde ich auch schön treffend, weil sie auf die gelebte Selbstverarschung anspielt (wer will schon in einer Einöde leben). Diedrich Diederichsen hat dazu passend einen großartigen Satz hier in der taz geschrieben: »Rassistisch zu denken und zu fühlen, beschränkt und erniedrigt die menschliche Existenz fast so wie die rassistische Unterdrückung selbst.« taz.de/100-Geburts...-Baldwin/!6023582/ Der Satz passt auch, wenn "Rassismus" durch "Intoleranz" oder "Hass auf Andersdenkende" ersetzt wird.
zum Beitrag05.08.2024 , 13:03 Uhr
»Der Katholizismus in Litauen ist aggressiv«
Das ist der unverfälschte, "lebendige" Katholizismus, so wie wir ihn (aus der Geschichtsschreibung und mancher persönlich) kennen. Wo immer der Vatikan Macht erhält, gibt es diese unsäglich repressive Sexualmoral, Unterdrückung und Verächtlichmachung der Frau, Unterdückung und, wo möglich, Auslöschung aller Andersdenkenden. In Deutschland gerät diese mühsam ans Licht gebrachte Erkenntnis langsam in Vergessenheit, weil nach 1945 auch der Katholizismus (als getreuer und mitmordender Vasall der Nazis) entnazifiziert wurde und den Ball flach halten muss. Das gilt aber leider nur für DE und nicht in Spanien und Polen und dem Rest der Welt. Ähnlich wie dem Katholizismus geht es in DE auch dem Nazismus, weil die nachwachsenden Rotzlöffel die Geschichte nicht kennen und die Zeitzeugen allmählich aussterben. Geschichtsvergessene Rotzlöffel, die in einer offenen Gesellschaft für deren Abschaffung agitieren und offensichtlich keine Vorstellung haben, was passiert, wenn das Ziel erreicht ist.
Queers in Litauen und alle dort lebenden Freigeister, ich wünsche euch Stärke in diesem Kampf, der so öde ist, wie die weltanschauliche Einöde eurer Gegner.
zum Beitrag02.08.2024 , 17:02 Uhr
Vielen Dank, Herr Jarzombek, dass sie diese Arbeit verfolgen. Wir brauchen keinen Gesinnungs-TÜV, der öffentliche Mittel nur an die vergibt, die einer (Partei-) Linie entsprechen. Ob es Herr Jarzombek dabei wirklich um Wissenschaftsfreiheit geht oder darum das Messer genüßlich in der Wunde des politischen Gegners umzudrehen, das kann ich mir durchaus beides vorstellen, passend zum Zitat von Ilija Trojanow im aktuellen Schlagloch: »Zynischer Karrierismus ist der Politik eingeschrieben«.
zum Beitrag26.07.2024 , 19:56 Uhr
Das große Motto der olympischen Spiele, der olympische Gedanke:
»Mens sana in corpore sano - gute Geschäfte in einer gesunden Wirtschaft«
»Mit der Popularisierung der "Olympischen Idee", dieser antikisierenden, ideologischen Verbrämung des Höchstleistungsgedankens, wie er sich am Ende des 19. Jahrhunderts auch in den großen Weltausstellungen präsentierte, wurde dem Schnell- und Distanzlauf als Massensport, quer durch alle sozialen Schichten, endgültig Bahn gebrochen.«
Zitiert aus Stephan Oettermann, »Läufer und Vorläufer: Zu einer Kulturgeschichte des Laufsports«, S. 160
zum Beitrag24.07.2024 , 20:44 Uhr
Achja die Kunstszene. Dazu ein passendes Zitat von David Graeber aus »Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus« (die Einrückung ist von mir bzw. nicht im Original):
Die Auffassung, dass die Kunstwelt sich zumindest seit den 1920er Jahren in einer Art permanenter institutionalisierten Krise befindet, ist weit verbreitet (und auch nicht ganz unrichtig). Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, dass das, war wir »die Kunstszene« nennen, inzwischen nur noch die permanente Bewältigung dieser Krise darstellt. Die Krise dreht sich selbstverständlich um das Wesen der Kunst. Der gesamte zur Kunstwelt gehörende Apparat – also die Kritiker, Fachzeitschriften, Kuratoren, Galeriebesitzer, Kunsthändler und Hochglanzmagazine samt der entsprechenden Leute, die in gentrifizierten Stadtvierteln in zu schicken Cafés umgewandelten Fabrikgebäuden sitzen, darin blättern und sich darüber unterhalten ... – existiert folglich nur, um eine Antwort auf die Frage zu finden:
Was ist Kunst?
Oder genauer gesagt, um eine Antwort zu finden, die hinausgeht über die auf der Hand liegende Antwort:
»Kunst ist all das, was wir sehr reichen Leuten andrehen können«
zum Beitrag22.06.2024 , 00:06 Uhr
Ups, falsch kommentiert. War als Antwort an ALEXX gemeint: taz.de/!6014916/#bb_message_4774291
zum Beitrag21.06.2024 , 16:11 Uhr
Leider werden auch die unedelsten, menschlichen Eigenschaften (Dummheit, Borniertheit, Rassismus...) "vererbt" bzw. in der Familientradition weitergegeben. Ein Beispiel dafür, damals im Sozialkundeunterricht in breitem mainzer Dialekt erzählt: Mutter (Mudda) und Kind gehen über eine Brücke. Kind: Mutter, warum hat denn die Brücke so einen Bogen? Mutter: Ei frag doch nicht so blöd, wie sähe denn Brücke aus, wenn sie keinen Bogen hätte. Das Kind fragt wohl nimmer.
zum Beitrag21.06.2024 , 15:52 Uhr
Ja, gut gesagt. Politisch korrekte Krokodilstränen weinen und Demokratieförderprojekte cancel, Jugendzentren, Sozialwohnungen und öffentlichen Raum an Investoren verhökern und über die Köpfe hinweg dämliche Bahnhöfe bauen, Geschäfte mit Diktatoren machen und Sonntagsreden über "unsere demokratischen Werte" absondern undundund. Es ist zum Kotzen.
zum Beitrag09.06.2024 , 19:29 Uhr
Einzeln verpackte Gewürzgurken aus den USA und virale Zimtschnecken sind genau der Konsumterror, der unseren Planeten ruiniert hat. Bisschen kritische Distanz, liebe taz, wäre angebracht...
zum Beitrag09.06.2024 , 17:14 Uhr
»Ich habe keine abschließende Antwort.«
Das, Frau Zingher, ist nicht nur sympathisch sondern auch vernünftig: Nur der Denkende bekennt sein Unwissen.
Eine Tugend die bei den Protestierenden nicht festzustellen ist
zum Beitrag02.05.2024 , 19:20 Uhr
Die Lösung ist doch ganz einfach: synthetische, klimaneutrale also grüne Kohle! FDP bitte übernehmen.
zum Beitrag01.05.2024 , 15:01 Uhr
Cooler Song. Lennon dazu: »Ich denke, es ist ein revolutionäres Lied«. Allerdings frage ich mich, wie »is something to be« gemeint ist. Vermutlich im Sinne von »das soll sowas sein« also etwas Vorgebliches, ein Mythos erfunden zum Zwecke der kapitalistischen Ausbeutung. »Keep you doped with religion and sex and TV« Darauf noch einen Graeber (aus "Einen Westen hat es nie gegeben", S. 87):
»Die ältesten historisch belegten Lohnarbeitsverträge, die uns vorliegen, scheinen tatsächlich Mietsklav*innen zu betreffen. Wie wär's mit einem Kapitalismusmodell, das hier ansetzt? Wo Anthropolog*innen wie Jonathan Friedman die Auffassung vertreten, dass die antike Sklaverei eigentlich nur eine ältere Form des Kapitalismus war, könnten wir uns genauso leicht - tatsächlich um einiges leichter - dafür aussprechen, dass der moderne Kapitalismus eigentlich nur eine jüngere Form der Sklaverei ist. Statt verkauft oder vermietet zu werden, vermieten wir uns selbst. Aber im Grunde ist es die gleiche Art von Arrangement.«
Daher greift der sozialdemokratische und der gewerkschaftlich organisierte Klassenkampf (wenn man das unter Sozialdemokraten und Gewerkschaftlern noch so nennen darf), der auf Einhegung der besitzenden (bzw. absahnenden) Klasse setzt (Tarifverträge etc.) reichlich kurz. Ziel der Anarchisten ist die die Abschaffung der Lohnarbeit.
www.wobblies.org/
zum Beitrag22.04.2024 , 10:50 Uhr
»Seit je hat Aufklärung im umfassendsten Sinn fortschreitenden Denkens das Ziel verfolgt, von den Menschen die Furcht zu nehmen und sie als Herren einzusetzen. Aber die vollends aufgeklärte Erde strahlt im Zeichen triumphalen Unheils.« (Dialektik der Aufklärung, Horkheimer/Adorno, S. 9). Oder mit tocotronic: »Pure Vernunft darf niemals siegen«
Besser: de.wikipedia.org/w...ionärer_Humanismus
»Somit weist der evolutionäre Humanismus Züge auf, die für Weltanschauungen untypisch sind. Er setzt sich selbst nicht absolut, sondern versucht ein Rahmenmodell zu entwickeln, das andere weltanschauliche bzw. religiöse Standpunkte fair berücksichtigt. Sein Weltbild ist nicht statisch, sondern auf stete Weiterentwicklung ausgerichtet. ... Evolutionär sei diese Strömung des Humanismus nicht nur, weil sie den Menschen als Zufallsprodukt der natürlichen Evolution begreife, sondern auch „weil wir nicht von absoluten, unantastbaren ewig gültigen Wahrheiten und Werten ausgehen, sondern vielmehr meinen, dass wir unsere Vorstellung über die Welt permanent kritisch hinterfragen und dann gegebenenfalls auch verändern müssen. Es ist also kein starres Weltmodell, sondern ein offenes, dynamisches, das darauf ausgerichtet ist, sich evolutionär weiterzuentwickeln.“«
zum Beitrag17.04.2024 , 15:23 Uhr
»Ohne Humor lässt sich das Leben weder verstehen noch ertragen.«
Das, Herr Gutmair, ist wünderschön gesagt. Der Spruch ist würdig eingemeißelt zu werden, z.B. auf dem Reichtagsgebäude oder so...
zum Beitrag17.04.2024 , 15:09 Uhr
»Deswegen könne man über die Reisedauer seinen persönlichen CO2-Ausstoß stark beeinflussen. «
Danke Tourismusforschung, für diese Erkenntnis. Jetzt könnte man allerdings auf den blasphemischen Gedanken kommen, das noch mehr CO2 nicht erzeugt wird, wenn die Reisedauer gegen Null geht.
zum Beitrag16.04.2024 , 21:18 Uhr
D'accord. In der verlinkten Stellungnahme geht es um Argumente im Hinblick auf die Gesetzgebung. Mitverfasser ist Prof. Dr. Jörg Scheinfeld, der den Lehrstuhl für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Uni Mainz innehat - es ist also mit fundierten Argumenten zu rechnen...
zum Beitrag16.04.2024 , 12:33 Uhr
Das geltende Recht leidet »unter der Fehlannahme eines angeblichen Grundrechtsschutzes des Embryos oder Fötus, der sich exegetisch weder aus dem Grundgesetz noch aus den Gesetzesmaterialien ableiten lässt.«
Lesen sie hier weiter die Stellungnahme des ifw (Institut für Weltanschauungsrecht; Träger ist die Giordano-Bruno-Stiftung) vom Oktober 2023:
weltanschauungsrec...h_oktober_2023.pdf
zum Beitrag16.04.2024 , 12:21 Uhr
Als ob die katholische Kirche nicht moralisch Bankrott wäre.
zum Beitrag16.04.2024 , 11:34 Uhr
Auch »Das ifw spricht sich dafür aus, den selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch vollständig, d.h. ohne jegliche Fristen, zu legalisieren und die §§ 218 ff. StGB zu streichen.«
Ja was denn sonst, wir leben doch nicht mehr im Mittelalter. Mein Bauch gehört mir!
»In einer offenen Gesellschaft ist nicht die Freiheit begründungsbedürftig, sondern jegliche Einschränkung der Freiheit.«
Lesen sie hier weiter die Stellungnahme des ifw (Institut für Weltanschauungsrecht; Träger ist die Giordano-Bruno-Stiftung) vom Oktober 2023:
weltanschauungsrec...h_oktober_2023.pdf
Das geltende Recht leidet »unter der Fehlannahme eines angeblichen Grundrechtsschutzes des Embryos oder Fötus, der sich exegetisch weder aus dem Grundgesetz noch aus den Gesetzesmaterialien ableiten lässt.« Also weg mit dem Mittelalter-Paragraphen 218.
zum Beitrag01.04.2024 , 20:46 Uhr
Die vornehmste Pflicht des Papstes (und des gesamten Klerus) ist der Schutz der Organisation, alles andere sind Nebenziele. Lesen sie z.B. »Abermals Krähte der Hahn«, von Karlheinz Deschener, und sie können zu keinem anderen Urteil kommen. Zum Warmwerden, hier ein Essay des genannten Autors: www.humanist.de/religion/deschner.pdf
zum Beitrag01.04.2024 , 19:56 Uhr
»Wer Nächstenliebe lehrt, aber Haß sät und Mord als Mittel zum Zweck heiligt, verwirkt das Recht, Sitte und Moral zu predigen und eine Religion der Nächstenliebe zu verkünden« (Karlheinz Deschner (Hrsg.), Das Christentum im Urteil seiner Gegner, S. 53) Oder sind die Päpste seit dem 2. Weltkrieg etwa fromm geworden? Unmöglich.
zum Beitrag24.03.2024 , 15:38 Uhr
Es gehört nun mal zur Genetik der C-Parteien nicht nur Profitlobbyismus und Umverteilung von unten nach oben zu betreiben, sondern auch nach unten zu treten. Nicht aus Böswilligkeit, sondern aus konservativer Überzeugung: So war es immer und so muss es bleiben.
zum Beitrag24.03.2024 , 14:25 Uhr
Es ist zum Haareraufen, wie die ewig Gleichen, tausendfach widerlegten Fake-Argumente (Einstiegsdroge etc.) gebetsmühlenartig wiederholt werden, bis zum Erbrechen. Glauben die den Stuss wirklich? Oder geht es nur darum den Preis in die Höhe zu treiben? Zwei Eilmelungen sind kurz hintereinander aufgeploppt: (1) Wachstumschanchengesetz ist beschlossen (bedeutet 2-stellige Milliaradenbeträge weniger Steuereinnahmen bedeutet letztlich Sozialkürzungen) und (2) Legalisierung ist dann doch durch und geht nicht in den Vermittlungsausschuss. Na klar, the price for legal high is high, anders ist Ampelregierung mit CDU und FDP nicht zu haben: Jedes bisschen progressive Politik muss teuer erkauft werden.
zum Beitrag24.03.2024 , 14:05 Uhr
»...begründet er allgemeingültige menschliche Gesetze und Pflichten, die über (staatlichen, juristischen) Gesetzen stünden.«
»Warum werde ich moralisch sein?«
Fragt Peter Kropotkin 1897 in »Anarchistische Moral« und prüft verschiedene Antworten, verschiedener Denktraditionen und auch die von Kant:
»Oder sollte ich es sein, weil mich Kant über einen „kategorischen Imperativ" belehrt, einer mir innewohnenden, geheimnisvollen Autorität, welche mir befiehlt, moralisch zu sein? Aber warum sollte also dieser „kategorische Imperativ" größere Anrechte über meine Handlungen haben als jener andere Imperativ, der mir von Zeit zu Zeit befiehlt, mich zu berauschen? Worte, nichts als Worte, gerade so wie Vorsehung oder Schicksal, mit denen wir unsere Unwissenschaft bedecken.«
Wer sich für die Antwort Kropotkins auf diese Frage interessiert, hier der Volltext von »Anarchistische Moral«: www.anarchismus.at...archistische-moral
zum Beitrag19.03.2024 , 12:19 Uhr
Hihi, witzig. Heutzutage haben die Taugenichtse eine zusätzliche Option: anstatt in die weite Welt können sie auch ins Internet ziehen.
zum Beitrag19.03.2024 , 12:08 Uhr
Thomas Nagel: »Wir werden nie wissen, wie es ist, eine Fledermaus zu sein und die Welt auf diese Weise wahrzunehmen.«
Daniel Dennett dazu: »Er hat nicht ein einziges Argument geliefert.«
zum Beitrag19.03.2024 , 12:03 Uhr
»In der Welt von Jim Knopf gibt es nur eine Handvoll Frauen in stereotypen Rollen.«
Eher sind alle Erwachsenen in stereotypen Rollen, nicht aber Kinder. Prinzessin Li Si ist nämlich ziemlich taff und harrt nicht ihrer Rettung. Vielmehr ist sie mit reichlich »Widerspruchsgeist« (schönes Wort auch, besonders für ein Kinderbuch) gesegnet, der zwar dazu führt, dass sie von den 12 oder 13 Piraten entführt wird (was alle siehst-du-wir-haben-es-doch-gewusst-Pädagogen in selbstgefällige Verzückung versetzt) aber letztlich dazu führt, dass die Piraten resolzialisiert werden. Lang lebe der Widerspruchsgeist!
zum Beitrag25.02.2024 , 12:22 Uhr
Was uns das über Maria Montessori zu sagen hat, ist im Artikel, finde ich, gut gesagt: »Man muss – ja sollte – das Konzept Reformpädagogik nicht auf den Müllhaufen werfen. Aber man sollte sich gut überlegen, wie viel ehrenvolles Andenken man ihrer Urheberin noch gewähren will. Straßen, die an kolonialistische Generäle erinnern, werden längst umbenannt. Vielleicht wäre es für die Montessori-Schulen auch an der Zeit.«
zum Beitrag19.02.2024 , 11:35 Uhr
»Die Bleibeseitiger müssen eine FFP2-Maske sowie eine Schutzbrille tragen, sie stecken in einem Schutzanzug, und wenn sie das Zeug zwecks Dekontamination abgelegt haben, steht eine ordentliche Waschprozedur an.«
Typisch: erst alles zuschmeißen (DDT, Asbest, PCB und tausende andere Stoffe) und wenn etwas gemerkt wird (manches hätte man wissen können...), wird nahtlos in die andere Richtung übertreiben. Erst verdient die Industrie, dann die Entsorger und die Politiker, die eilfertig neue Gesetze schaffen (zum Schutz der Menschen in diesem Land), gerieren sich als Retter und Macher.
zum Beitrag18.02.2024 , 23:04 Uhr
„Diese Art der Geschichtsbetrachtung kann unser Denken über die Zivilgesellschaft und die Freiheit verändern. Denn viele dieser prähistorischen und frühgeschichtlichen Gesellschaften beruhten in großem Maße auf Kooperation.“ - oder anders gesagt: waren anarchistisch organisiert.
Über die ukrainischen "Megastätten" (auch Nebelivka) berichten auch Graeber/Wengrow in "Anfänge" (S. 316 ff). Einige dieser "Megastätten" sind älter als die ältesten bekannten Städte Mesopotamiens und flächenmäßig größer, mit einer Gesamtbevölkerung »geschätzt auf viele Tausend pro Megastätte, und in einigen Fällen wahrscheinlich weit über 10000« ... »Definitiv produzierte man einen Überschuss und schuf damit auch die Möglichkeit für einige, die Kontrolle über Vorräte und Bestände an sich zu reißen, über andere zu herrschen oder sich um die Erträge zu streiten; doch über 8 Jahrhunderte hinweg finden sich kaum Hinweise auf Kriege oder soziale Elite. Die wahre Komplexität der Megastätten liegt somit in ihren Strategien, derartige Dinge zu verhindern.«
Die Botschaft: herrschaftsfreie Gesellschaften waren und sind möglich.
zum Beitrag15.02.2024 , 16:33 Uhr
Funny Fact: Die deutsche Post als Blaupause für die Sowjetunion.
»Eine der großen Innovationen von Regierungen des ausgehenden 18. und insbesondere des 19. Jahrhunderts war die Integration einstiger Militärkuriersysteme in die Basis eines entstehenden Beamtentums ... Es dauerte nicht lange, bis in vielen aufstrebenden Nationalstaaten Europas und Amerikas das halbe Regierungsbudget auf das Postwesen verwendet wurde und über die Hälfte aller Beamten bei der Post beschäftigt war. ... Tatsächlich war die deutsche Post des späten 19. Jahrhunderts äußerst beeindruckend: Zugestellt wurde bis zu fünf Mal, in großen Städten sogar bis zu neun Mal täglich. In der Hauptstadt gab es zudem ein riesiges, kilometerlanges Röhrennetzwerk, in dem Briefe und kleinere Päckchen mittels Druckluft in Windeseile über weite Entfernungen befördert werden konnten. ... Nur wenige Monate vor Ausbruch der Russischen Revolution schrieb Wladimir Iljitsch Lenin:
Ein geistreicher deutscher Sozialdemokrat aus den Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts bezeichnete das Postwesen als Beispiel für das sozialistische Wirtschaftssystem. Das ist voll und ganz zutreffend. Dieser Tage ist das Postwesen ein nach dem Vorbild eines staatskapitalistischen Monopols organisiertes Unternehmen. Schritt für Schritt wandelt der Imperialismus sämtliche Konzerne zu Organisationen eines ähnlichen Typus um ... Die gesamte Nationalökonomie nach dem Vorbild des Postwesens zu organisieren, so dass Techniker, Vorarbeiter, Buchhalter sowie alle Beamten Gehälter beziehen, die nicht höher sind als das Gehalt eines durchschnittlichen Arbeiters, und der Führung und Kontrolle des bewaffneten Proletariats unterstehen - das ist unser unmittelbares Ziel.'
Da haben wir es also: Die Organisationsstruktur der Sowjetunion wurde direkt der des deutschen Postwesens nachempfunden!« ("Bürokratie / Die Utopie der Regeln", David Graeber, S. 188 ff)
zum Beitrag15.02.2024 , 15:45 Uhr
»Ja mei, dös Kreiz ... is dös a Kreiz! ... die Bajuwaren, dies kolossalische Geschlecht, das Messer im Hosensack, den Herrn im Herzen, s'Kopferl leicht verschattet zwar, doch Kinnbacken, Kaumuskel: gewaltig!« (K. Deschner, "Oben ohne", S.239). Und immer recht bedenken: »Es gibt keine Obrigkeit, als sie ist von Gott.« (Römer 13,1). Ja Markus, du Gottgesandter, du und der Fritz, ihr werden Deutschland wieder auf den Weg der Tugend wuppen.
zum Beitrag27.12.2023 , 01:36 Uhr
Faschisten (nicht nur italienische) und Christen harmonieren seit je. Sie eint der Glaube an einen nicht in Frage zu stellenden Führer/Gott und der Glaube an die Überlegenheit des eigenen Clubs bzw. an die Dichotomie Arier/Nichtarier bzw. Gläubiger/Un- oder Andersgläubiger.
zum Beitrag26.12.2023 , 16:24 Uhr
Wie gesagt, darf man die guten Christen nicht mit dem Christentum verwechseln. Es gibt viele gute Menschen, die sich als Christ sehen, auch solche, die wie der verlinkte Dom Helder für gesellschaftliche Verbesserungen gestritten haben. Wenn jedoch (im o.g. Link) behauptet wird, dass Dom Helder zu den »bedeutendsten Menschenrechtlern des 20. Jahrhunderts« gehört, dann muss dem widersprochen werden: Mag sein, dass Dom Helder Gutes getan hat, aber als Katholik hat er sicher nicht für die Menschenrechte als Ganzes (im Sinne individuelle Freiheits- und Autonomierechte, so wie in unserem GG oder in der UN-Charta formuliert) gekämpft:
»Der Vatikan ist einer der wenigen Staaten, die die Menschenrechtscharta der UNO bis heute ablehnen. Der Grund: Bis heute stellt die Katholische Kirche das Recht Gottes höher als das Menschenrecht. Und auch mit Papst Franziskus wird sich daran so schnell nichts ändern.« www.deutschlandfun...henrechte-100.html
Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon dazu im »Manifest des evolutionären Humanismus«, S. 70:
»Halten wir unmißverständlich fest: Es ist eine historisch unumstößlich Tatsache, dass die fundamentalen Rechte (insbesondere die Menschenrechte), die die Grundlage für eine moderne, offene Gesellschaft bilden, keineswegs den Religionen entstammen, sondern vielmehr in einem Jahrhunderte währenden säkularen Emanzipationskampf gegen die Machtansprüche dieser Religionen durchgesetzt werden mussten.«
Wenn es weiter heißt, Dom Helder »setzte sich leidenschaftlich für die Rechte der Armen ein.«, mag das stimmen, aber die vielen Armen in Lateinamerika gibt es maßgeblich WEGEN der Catholika und der überaus grausamen Schwertmission mit Millionen Opfern: »wenigstens 15 Millionen in einer Generation!«. Dieses Zitat und weitere Verbrechen von »diesem Scheusal mit den Engelszungen«, lesen sie hier: www.humanist.de/religion/deschner.pdf oder abgedruckt im »Opus Diaboli« von K. Deschner.
zum Beitrag25.12.2023 , 15:45 Uhr
Die Diskrepanz zwischen den Lehren Jesu (Nächstenliebe, Feindesliebe, radikaler Pazifismus, Armutsgebot) und der Realität des (klerikal organisierten) Christentums ist dermaßen krass, dass es mich ganz kirre macht, dass heute noch, im sog. Informationszeitalter, stumpf und kontrafaktisch behautet wird, das Christentum sei eine Religion des Friedens usw.. Keinesfalls darf man bei dieser Feststellung die guten Christen mit dem Christentum verwechseln.
»Es bleibt wahr: Das Märchen von Christus ist Ursache, daß die Welt noch 10000 Jahre stehen kann und niemand recht zu Verstand kommt, weil es ebensoviel Kraft des Wissens, des Verstandes, des Begriffs braucht, um es zu verteidigen, als es zu bestreiten.« Goethe an Herder, 4 September, 1788
zum Beitrag18.12.2023 , 19:15 Uhr
»In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag spricht er nun davon, dass der Mensch „eine noch nie dagewesene Kontrolle über die Wirklichkeit“ habe, was „ein Risiko für das Überleben der Menschen und eine Gefahr für das gemeinsame Haus“ darstelle.«
Hahaha - die "Kontrolle über die Wirklichkeit" ist gefählich nur für allerlei religiösen Stuss, der einfach nicht mehr in die Birne gehen will. Klar geht dabei den Klerikern der Arsch auf Grundeis: Denn auch wenn Gott tot ist, die Theologen wollen leben...
zum Beitrag18.12.2023 , 17:44 Uhr
Eine Meisterleistung intellektueller Unredlichkeit, auf die das französisches Sprichwort passt:
»On ne peut pas avoir le beurre et l'argent du beurre.«
(Du kannst nicht die Butter haben und das Geld für die Butter behalten.)
zum Beitrag18.12.2023 , 16:53 Uhr
»Ich war elektrisiert: Ich lebe seit mehr als 20 Jahren in Hamburg und wusste nicht, dass es hier Hexenprozesse gab.«
Ja, krass, wenn solche barbarischen Verbrechen bewusstwerden, die auch noch vor der Haustür stattfanden und in nicht allzu ferner Vergangenheit: Letzte Hexen-Hinrichtung in Europa 1793 (sacht Wikipedia). Verübt von einem Klerus, der sich in unverschämter Anmaßung als „Vertreter Gottes auf Erden“ (in diesem Fall: Henker Gottes) behauptete – und dies heute noch tut.
Der Blutstrom des Christentums durch Jahrtausende, die mordbluttriefende »Kriminalgeschichte des Christentums« (Titel des 10-bändiges Werks von Karlheinz Deschner, ein großer Aufklärer), wird immer noch unter den Teppich gekehrt, kleingeredet bis totgeschwiegen oder schlicht geleugnet, trotz erdrückender historischer Fakten. Auch in der taz vermisse ich mehr aufklärerisches Engagement in dieser Sache (dem entschiedenen Kampf gegen Opium-Missbrauch).
Eine Organisation, die solche ungeheuren Verbrechen auf dem Kerbholz hat, ist nicht reformierbar. Bitte liebe Christen, lest z.B. »Abermals Krähte der Hahn« vom o.g. Autor, denn »wenn ein Christ zu denken beginnt, logisch nämlich, und entsprechend auch handelt, kommt immer ein Nichtchrist heraus, oder, zugegeben, ein Opportunist.« (»Opus Diaboli / Fünfzehn unversöhnliche Essays über die Arbeit im Weinberg des Herrn«, S. 11).
zum Beitrag10.10.2023 , 20:07 Uhr
Aussteiger finden Unterstützung beim Zentralrat der Ex-Muslime: exmuslime.com/
zum Beitrag16.08.2023 , 15:57 Uhr
Das Motiv ist doch stimmig: Der Selbsthass ... schlichter Gemüter ... der die erkämpften Liberalitäten zur Petitesse erklärt. Typisch für den autoritären Charakter, der Freiheit fürchtet und sich einen Führer wünscht.
zum Beitrag16.08.2023 , 15:04 Uhr
Wir müssen endlich aufhören, Humanismus und Aufklärung als originär westliche Werte oder gar europäische Erfindung zu behaupten. Die Ideale von individueller Freiheit und Gleichberechtigung waren zu vielen Zeiten und an vielen Orten gesellschaftlicher Konsens und politisches Ideal. Erstaunlich viele Beispiele für solche Gesellschaften finden sich in »Anfänge« von D.Graeber/D.Wengrow eindrucksvoll und quellenreich beschrieben. Aufklärung ist in diesem Sinne keine Epoche, sondern ein Prozess bzw. ein Diskurs, in dem die Regeln des Zusammenlebens in sich permanent ändernden Gegebenheiten ausgehandelt werden.
zum Beitrag07.08.2023 , 19:47 Uhr
Die Archive des Vatikans werden nicht benötigt, um die überaus willige Kollaboration der katholischen Kirche (unter Pius 11+12) mit den Faschisten jeglicher couleur nachzuvollziehen. Die Lobpreisungen Hitlers durch die deutschen und österreichischen Bischöfe sind episch. Man lese »Abermals krähte der Hahn - Eine Demaskierung des Christentums von den Evangelisten bis zu den Faschisten« von Karlheinz Deschner (1962). Was hier berichtet wird (und nicht die kleinste Fußnote in diesem Buch konnte widerlegt werden), ist erschütternd und schlimmer als ich es mir vor der Lektüre vorstellen konnte. Für mich einfach nicht verstehbar, warum keiner der Bischöfe in Nürnberg auf der Bank saß. Vor diesem Hintergrund schwer auszuhalten ist die heutige Geschichtsklitterung, nach der sich die katholische Kirche kontrafaktisch als Gegner des Faschismus darstellt.
»Rennomieren die Katholiken doch seit dem deutschen Zusammenbruch mit Hunderten von bischöflichen Beschwerden bei Partei und Regierung, mit der Verhaftung von einigen tausend Geistlichen und sogar Blutzeugen. Kein deutscher Bischof, beiläufig bemerkt, wurde damals Märtyrer oder saß auch nur in einem Konzentrationslager. Dafür waren geringere Geistliche gut genug. Im übrigen aber verschleiert man mit Hilfe der tatsächlich außerordentlich zahlreichen Zusammenstöße zwischen Episkopat und Partei nur den Sachverhalt. Denn diese Proteste des hohen Klerus waren nur Pro-domo-Proteste. Niemals protestierten die deutschen Bischöfe gegen Hitler und sein System, so lange er regierte.« (S. 541)
zum Beitrag29.07.2023 , 14:45 Uhr
Die Sache mit der sog. »Brandmauer gegen rechts« hat niemand treffender erklärt als Elena "DIE SCHON WIEDER" Wolf in der Kontext-Wochenzeitung:
»Diese "Mitte" hat nie eine "Brandmauer gegen rechts" gezogen, weil sie sich dann selbst eingemauert hätte. Sie ist mit ihrer hohen Toleranz gegen rechte Weltanschauung und Politik Teil des Problems. ... Haben nicht eine verkackte "Entnazifizierung" und Jahrzehnte von systematisch-paranoidem Anti-Kommunismus und anti-linker Propaganda im kapitalistischen System dazu geführt, dass "den ganz normalen Leuten" Rechtsradikale stets näher blieben als Antifaschist:innen?«
www.kontextwochenz...mpoerung-8937.html
zum Beitrag29.07.2023 , 14:30 Uhr
»Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied.« »Doch, doch«, ruft das Känguru, »die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.« (Marc-Uwe Kling, Die Känguru-Offenbarung)
zum Beitrag18.07.2023 , 13:02 Uhr
Nur mal zur Info, insbes. für diejenigen, die mit monatelangen Wartezeiten für einen Amtstermin konfrontiert sind: »Bei einer schriftlichen Austrittserklärung muss die Unterschrift des Erklärenden von einem Notar beglaubigt sein. Die Austrittserklärung wird mit dem Ablauf des Tages wirksam, an dem die notariell beglaubigte Erklärung beim Amtsgericht bzw. Standesamt eingegangen ist.« www.kirchenaustritt.de/notar Nach einem der zahlreichen Online-Notarkostenrechner kostet es 36 EUR, wenn die Austrittserklärung vom Notar an das Amt geschickt wird. Ob dann nochmal eine Rechnung vom Amt kommt (im Artikel wurden 30 EUR genannt) weiß ich nicht. Der Kircheneintritt kostet übrigens nichts bzw. kein Geld.
zum Beitrag08.07.2023 , 17:05 Uhr
So geht es auch mir. Nicht nur wegen der Lobbyisten, auch wegen der Ignoranz der Mehrheit. »Wir wissen, dass es ernste Probleme gibt, aber wir akzeptieren nicht, dass wir wirklich unsere Art zu leben ändern müssen.« Slavoj Žižek im taz-Interview taz.de/!5943165/
zum Beitrag07.07.2023 , 23:30 Uhr
Das Grundproblem ist weniger das Glyphosat, als der nicht infrage gestellte Glaube der überwiegenden Mehrzahl der Landwirte und Investoren, dass es das Beste (also Lukrativste) sei, alles mit dem Zeug (u.v.a.m.) zuzuschmeißen, anstatt zu einer Landwirtschaft überzugehen, die nachhaltig die Böden verbessert und resistenter gegen Wetterextreme macht.
zum Beitrag07.07.2023 , 23:25 Uhr
»Pastoral« trifft den Nagel auf den kleinen Kopf. Die im Deutschlandfunk kompilierten Bundestagsreden hätten für den Weltkongress der Trauerredner*innen gereicht. Hörte sich an, wie ein Überbietungswettkampf. Klar, wenns um den Tod geht, darf achseltief in die prall gefüllte Kiste der einschlägigen Betroffenheits- und Empathiefloskeln gegriffen werden, allein, glaubhaft klingt das Ganze nicht, weil die *eigentlich* vom BVG adressierten Menschen nicht oder nur am Rande vorkamen.
Urteil vom 26. Februar 2020 - 2 BvR 2347/15: »Die Entscheidung des Einzelnen, seinem Leben entsprechend seinem Verständnis von Lebensqualität und Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz ein Ende zu setzen, ist im Ausgangspunkt als Akt autonomer Selbstbestimmung von Staat und Gesellschaft zu respektieren. ... Wenn die Rechtsordnung bestimmte, für die Autonomie gefährliche Formen der Suizidhilfe unter Strafe stellt, muss sie sicherstellen, dass trotz des Verbots im Einzelfall ein Zugang zu freiwillig bereitgestellter Suizidhilfe real eröffnet bleibt.«
Vor überbordenden Forderungen nach Prävention (darin dann alle einmütig) und vollmundigem schützen wollen, fällt der »Akt autonomer Selbstbestimmung« unter den Tisch. Dieser Typ Bürger*in ist generell suspekt. Volksabstimmung - bloß nicht, das Ergebnis könnte unbequem sein. Mitbestimmung - überlaßt das mal den Profis. Der vorgebliche »Schutz der Selbstbestimmung« wird zur Verhinderung derselben. Meine Prognose: Wahrscheinlich wird ein Popanz aufgebaut, der zu einem ähnlich unsäglichen Gesetz wie §219 führt, und wohl kaum Stricke aus der Mode kommen lassen wird.
zum Beitrag30.06.2023 , 16:51 Uhr
»Diese "Mitte" hat nie eine "Brandmauer gegen rechts" gezogen, weil sie sich dann selbst eingemauert hätte. Sie ist mit ihrer hohen Toleranz gegen rechte Weltanschauung und Politik Teil des Problems.«
Elena "Die schon wieder" Wolf in der Kontext Wochenzeitung www.kontextwochenz...mpoerung-8937.html
zum Beitrag30.06.2023 , 01:27 Uhr
»Die ernste Gefahr für unsere Demokratie besteht nicht in der Existez totalitärer fremder Staaten. Sie besteht darin, daß in unseren eigenen persönlichen Einstellungen und in unseren eigenen Institutionen Bedingungen herrschen, die der Autorität von außen, der Disziplin, der Uniformität und Abhängigkeit vom Führer in diesen Ländern zum Sieg verhelfen. Demnach befindet sich das Schlachtfeld hier - in uns selbst und in unseren Institutionen.« (J. Dewey, zitiert in "Die Furcht vor der Freiheit" von Erich Fromm, 1941, New York)
zum Beitrag11.06.2023 , 15:49 Uhr
Die ursprünglichen Bewohner (des von Großbritannien verwalteten Mandatsgebiet Palästina) sind Araber und Juden. Lesen sie unter dem o.g. Link, dass der bis heute existierend Konflikt in der Hauptsache durch den eliminatorischen Judenhass der arabischen Protagonisten, durch die brüske Ablehnung jeder Verhandlung und durch den Glauben an die militärische Überlegenheit verursacht wurde. Offensichtlich sind die militärischen Fähigkeiten der Länder der arabischen Liga ebenso ausgeprägt wie die zum Aufbau einer demokratischen und partizipativen Gesellschaft oder auch der zur Integration der geflüchteten Glaubengenoss*innen, deren Nachkommen heute noch in Flüchtlingslagern leben, während die 600.000 aus den arabischen Ländern vertriebenen Juden heute völlig integriert sind (s. dazu taz.de/Arabische-Juden/!5894964/).
zum Beitrag10.06.2023 , 22:23 Uhr
»Das Wort Nakba (Zerstörung, Unglück, Katastrophe) umschreibt die Erfahrung des Heimatverlustes palästinensischer Familien anlässlich der Staatsgründung Israels 1948.« Anlass für die Vertreibung war weniger die Staatsgründung Israels, als der darauf folgende verlorene Angriffskrieg der arabischen Liga und der PLO (1948) und die Vertriebenen sind eher Täter als Opfer. Hier nachzulesen: taz.de/Israels-Una...von-1948/!5929931/ : »Achmet Shukeiry ... Vorgänger Jassir Arafats als Führer der PLO, nannte als Ziel der Invasion "die Vernichtung des jüdischen Staates". Abdel Rahman Azzam, der Generalsekretär der Arabischen Lige, verkündete hinsichtlich des bevorstehenden Überfalls auf den neugegründeten jüdischen Staat: "Dies wird ein Krieg der Vernichtung sein und ein enormes Massaker, von dem man noch ähnlich sprechen wird wie von den Massakern der Mongolen."« Wie man weiß, sind diese großmäuligen Ankündigungen gescheitert - auch diese Schmach ist Teil des Worts Nakba.
zum Beitrag30.05.2023 , 11:21 Uhr
»Das ganze System beruht auf der Idee, dass man der Mehrheit alles einreden kann, solange man es laut und oft wiederholt. Und es funktioniert.« (Edward Snowden, zitiert von P. Grohmann in der letzen Kontext). Ja es funktioniert: Wer die Propagandamaschine kontrolliert, der gewinnt die Wahl mit den dümmsten und dreistesten Lügen, da kennt der Machtapparat keine Scham und das Wahlvolk(*) kein Halten. Es ist zum Haareausreißen, was alles weggeglaubt wird "wenns im Fernsehen kommt". Wie kann man nur so dumm, so blind sein?! Ist es gar im Interesse des Machtapparats, dummes Wahlvolk zu haben?
(*) tragen sie hier ........ 3 Länder ihrer Wahl ein, min. 2 europäische, bei denen asymmetrische Medienkriegsführung herrscht.
zum Beitrag05.05.2023 , 15:01 Uhr
Vorbildliches Konzept zur Bekämpfung des Lehrermangels.
zum Beitrag04.05.2023 , 00:08 Uhr
»Frauen in extrem schwierigen Situationen sind zur Beratung verpflichtet und werden auf dem Weg dahin belästigt und bedroht.« Das Schwingen von Abtreibung-ist-Mord-Schildern oder alberner weißer Kreuze ist sowohl eine Belästigung als auch eine Bedrohung. Vergleichbar wäre es sich vor eine Kirche zu stellen und Religion-tötet-Schilder zu schwenken - das geht ja auch nicht.
zum Beitrag26.04.2023 , 14:10 Uhr
»Tatsächlich muss man festhalten, dass gerade in der Politik Selektionskräfte am Werk sind, die nachdenkliche, kreative, emphatische Menschen eher behindert als fördern. Wie auch könnte ein origineller, phantasievoller, sensibler Mensch all den Stumpfsinn, all die Kleingeistigkeit, all den Zwang zu opportunistischer Heuchelei überstehen, der einem Berufspolitiker während seines Marschs durch die Institutionen zugemutet wird? Ist es nicht so, dass diejenigen, die schon von vornherein eine gewisse Neigung zu stumpfsinnigem Opportunismus in sich tragen, auf politischem Gebiet im Vorteil sind? Esther Vilar fragt zu Recht: >Wie bringt ein Mensch es fertig, jahrzehntelang in all diesen Phrasen zu schwimmen und all diese Gemeinplätze im Mund zu führen? Wie stellt er es an, das stets wechselnde Parteiprogramm mit ewig gleicher Inbrunst zu zu verteildigen? ... Wer zu Unternehmern redet, bedauert die Unersättlichkeit der Lohnempfänger, und schon bei der nächsten Ansprache werden diese dann auf die Profitgier ihrer Bosse hingewiesen. ... Und das alles im Sechzehn-Stunden-Tagt, an jedem Tag der Woche.< ... Die herrschende Dummheit ist stets auch die Dummheit der Herrschenden.« Michael Schmidt-Salomon in "Keine Macht den Doofen", S.69f
zum Beitrag15.04.2023 , 18:42 Uhr
Das stets der profitorientierte Kapitalismus erfolgreicher sein, als andere Organisationsformen, ist eine Behauptung, wahrscheinlich der Kapitalisten. Es gibt gute Beispiele für sozialen Wohnungsbau, der staatlich bzw. kommunal organisiert ist, z.B. hier: taz.de/Sozialer-Wohnungsbau/!5079802/
zum Beitrag15.04.2023 , 18:30 Uhr
Das ist eine gute Idee. Sowas muss staatlich gefördert werden, auch finanziell. Jede Wohnung die dem Kapitalmarkt entzogen wird, ist ein Gewinn, zwar nicht für die Kapitalisten aber für die Wohnenden.
zum Beitrag15.04.2023 , 18:23 Uhr
Ja, echt irre. Typisch Kapitalismus. Würde mich nicht wundern, wenn die passende Lobby dem Finanzminister diese Regeln ins Gesetzbuch diktiert haben.
zum Beitrag15.04.2023 , 18:05 Uhr
Zwischen dem, was sie "Staatskapitalismus" und "privater Kapitalismus" nennen, gibt es ein weites Spektrum von Organisationsformen, die nicht auf dem armseligen kapitalistischen Menschenbild beruhen, nach dem alle nur nach Profit streben und so, wie durch Zauberhand, den Wohlstand der Nationen schaffen. Vielmehr ist es so, dass der Kapitalismus uns dazu drängt, ja zwingt, uns so zu verhalten »wie es die Wirtschaftbücher suggerieren« - um hinterher zu behaupten, der Mensch sein nunmal so und der Naturzustand des Menschen ein Krieg aller gegen alle. Mein herzliches Beileid für alle, die sich mit einem solch armseligen Menschenbild durchs Leben schleppen müssen. Bis zum Gegenbeweis teile ich lieber »... die Überzeugung, dass Menschen vernünftig handeln, wenn man es ihnen ermöglicht.« (David Graeber, in SRF Kultur, www.youtube.com/watch?v=F1i8HDOzlg8, ca. 42:10). Als Gesellschaft müssen wir Lebensbereiche schaffen, die dem kapitalistischen Kalkül entzogen werden und in denen Selbstorganisation möglich ist.
zum Beitrag11.04.2023 , 17:13 Uhr
Es geht nicht nur darum neue Wohnungen zu bauen sondern auch (vielleicht sogar wichtiger) bezahlbare Mietwohnungen bereitzustellen. Das funktioniert im real existierenden Kapitalismus nur, wenn die Wohnung dem Kapitalmarkt entzogen wird. Gehört die Wohnung einem Kapitalisten, muss die Miete einen Gewinn abwerfen, andernfalls nicht - d.h. vergesellschaftete Wohnungen sind generell um den Gewinn des Kapitalisten günstiger. Das ist wie bei der privaten Altersvorsorge nach Riester, Rürup oder Maschmeyer oder wie die alle heißen: die (ohnehin schon schmale) Verzinsung am Kapitalmarkt wird durch den Gewinn (Gebühren/Provision) der Kapitalgesellschaft geschmälert. Stets zieht sich der Staat aus der Verantwortung, existenzielle Bedürfnisse der (ärmeren) Bürger vor der kapitalistische Ausbeutung zu schützen. Stets wird die Minderheit der Reichen bevorzugt. Soll mal einer sagen, es gäbe keinen Minderheitenschutz...
zum Beitrag11.04.2023 , 14:51 Uhr
Es ist nicht schwer zu verstehen: Gehört die Wohnung einem Kapitalisten, muss die Miete einen Gewinn abwerfen, andernfalls nicht - d.h. vergesellschaftete Wohnungen sind generell um den Gewinn des Kapitalisten günstiger. Ebenso ist es bei der privaten Altersvorsorge nach Riester, Rürup oder Maschmeyer oder wie die alle heißen: Die (ohnehin schon schmale) Verzinsung am Kapitalmarkt wird durch den Gewinn (Gebühren/Provision) der Kapitalgesellschaft geschmälert. Stets zieht sich der Staat aus der Verantwortung, existenzielle Bedürfnisse der (ärmeren) Bürger gegen die kapitalistische Ausbeutung zu schützen. Stets wird die Minderheit der Reichen bevorzugt. Soll doch mal einer sagen, hier gäbe es keinen Minderheitenschutz...
zum Beitrag11.04.2023 , 13:51 Uhr
Gedenken wir lieber des Al-Razi, den Michael Schmidt-Salomon im »Manifest des evolutionären Humanismus« zitiert: »… der in der Nähe Teherans geborene Arzt und Philosoph Al-Razi (865-925), der als einer der bedeutendsten Mediziner aller Zeiten gilt …Er vertrat die Auffassung, dass die Menschen von Natur aus gleich seine, mit Vernunft begabt und fähig in Gemeinschaften zu leben – auch ohne den Terror „heiliger Gesetze“. … Al-Razi war klar, dass weder die Bibel noch die Torah noch der Koran die Wahrheit berichten. In Letzterem sah er nichts weiter als ein >befremdendes Gemenge von absurden und unzusammenhängenden Fabelnwährend die Schriften der alten Weisen, wie des Plato, des Aristoteles, des Euklid und des Hippokrates, der Menschheit einen viel größeren Dienst erwiesen haben
zum Beitrag11.04.2023 , 13:50 Uhr
Lieber Ilija Trojanow, ihre Kolumne lese ich sehr gerne und ihre Analysen finde ich erhellend aber bitte verzichten sie in Zukunft auf Bibel-Geraune, das passt nicht zu ihrem analytischen Verstand. Aus den Bibeltexten las und liest eh jeder raus, was er gerade haben will. Die Bibel-Exegese hat es darin zu solcher Meisterschaft gebracht, dass eine Profil-Exeget aus jedem Text glatt das Gegenteil rausliest, was du Dummerchen da schwarz auf weiß zu lesen glaubst. Beispiel: »Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.« Das ist schlicht ein die Erkenntnisfähigkeit verleumdender Text, denn 1) Erkenntnis und Liebe schließen sich nicht aus und 2) Erkenntnis ohne Aufblähung ist möglich. Wer das eine gegen das andere ausspielt, der führt doch was im Schilde, was gerade bei Paulus immer der Fall ist – ich vermute mal es geht ihm eher um Machtfragen und die eigene Aufblähung, denn um Transzendenz. Lesen sie das Paulus-Kapitel in Karlheinz Deschners »Abermals krähte der Hahn« und sie werden Paulusbriefe nicht mehr ohne Vorbehalte zitieren können.
zum Beitrag15.03.2023 , 12:58 Uhr
Erststimme abschaffen. Ersatzstimme einführen. 3%-Hürde. Ab 16 wahlberechtigt.
zum Beitrag03.02.2023 , 20:03 Uhr
»Denn Klerus, das ist Tücke und Heuchelei in Aktion, Verleumdung, ein Verein, der erst meist als Brandstifter auftritt, zuletzt als Feuerwehr, der vor allem 3 Arten von Menschen regelmäßig betrügt: junge Menschen, Menschen mittleren Alters und alte. ... Doch geht es denn um Gott überhaupt? Nein, euresgleichen wohl ersann, erspann, erschuf sich ihn, um eine grenzenlose Gier zu stillen, ein kolossales Ungenügen, einen hybriden, schlicht geisteskranken Egoismus. ... Theodor Lessing erkannte darin die treffliche Einsicht, dass das christliche Wort "Gott" nur eine andere Vokabel sei für das Wort "Ich" und dass es nichts hochmütigeres gebe als eine Demut, die das Wort "Ich" mit "Gott" vertausche.« (»Oben ohne«, S. 124 ff, Karlheinz Deschner).
Die Pünktchen im Zitat enthalten die Worte: »Ewigkeitsnascher«, »Möchtegern-Unsterbliche«, »Letzte-Stündlein-Propheten«, »Mysterienschnüffler« - köstlich. Viel Vergnügen bei der Lektüre.
zum Beitrag03.02.2023 , 18:30 Uhr
Das beste was jeder Papst für die Welt tun könnte, wäre die katholische Kirche aufzulösen.
zum Beitrag02.02.2023 , 16:16 Uhr
Vonovia hat eine Marktkapitalisierung von 22,3 Milliarden Euro, Deutsche Wohnen 9,3. Die feindliche Übernahme wäre ein Minni-Wumms der ausnahmsweise sogar etwas bewirken würde.
zum Beitrag25.01.2023 , 16:59 Uhr
»Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche.« Karlheinz Deschner in "Oben ohne", S. 307. Katholiken tretet aus, diese Organisation ist nicht reformierbar.
zum Beitrag19.01.2023 , 11:45 Uhr
Der GANZE Vatikan unter Pius 11 und 12 hat wesentlich den Aufstieg des Faschismus in den 20er, 30er und 40er Jahren befördert. ALLE deutschen und österreichischen Bischöfe haben 1933-45 den Natinalsozialismus bedingungslos unterstützt (das ist keine Behauptung, die Hirtenbriefe sind unmißverständlich). Dass diese Bande von Nazikollaborateuren nach 45 weitermachen durfte ist schwer verständlich. Dass Bischöfe und Kardinale durch Steuergelder besoldet werden, ein Skandal. Dass Kindesmißbrauch fortgesetzt nicht geahnded wird, unerträglich. Von der Politik ist offensichtlich keine Änderung zu erwarten. Katholiken tretet aus, diese Organisation ist nicht reformierbar.
zum Beitrag19.01.2023 , 11:21 Uhr
»Man muss nicht wie ich 40 Jahre lang lang die Kirchengeschichte erforscht habben, um zu wissen, dass Kirchenbeschimpfung (§166 Stgb) kaum möglich ist, weil alles, was man gegen die Kirche sagt, auch das Härteste, Schlimmste noch, von den historischen Fakten weit übertroffen wird.« (Karlheinz Deschner, Oben ohne, S. 14)
zum Beitrag24.12.2022 , 15:17 Uhr
Ein Kubikkilometer genügt
Ein Mathematiker hat behauptet, dass es allmählich an der Zeit sei, eine stabile Kiste zu bauen, die tausend Meter lang, hoch und breit sei.
In diesem einen Kubikkilometer hätten, schrieb er im wichtigsten Satz, sämtliche heute lebenden Menschen (das sind zirka zwei Milliarden) Platz!
Man könnte also die ganze Menschheit in eine Kiste steigen heißen und diese, vielleicht in den Kordilleren, in einen der tiefsten Abgründe schmeißen.
Da lägen wir dann, fast unbemerkbar, als würfelförmiges Paket. Und Gras könnte über die Menschheit wachsen. Und Sand würde daraufgeweht.
Kreischend zögen die Geier Kreise. Die riesigen Städte stünden leer. Die Menschheit läg' in den Kordilleren. Das wüsste dann aber keiner mehr.
(Erich Kästner, 1936)
zum Beitrag24.12.2022 , 14:47 Uhr
Die feministische Außenpolitik verwirklicht in vorbildlicher Weise einem Minderheitenschutz. Geschützt wird die Minderheit der Reichen und deren Recht Geschäfte mit Iran zu machen.
zum Beitrag09.11.2022 , 12:20 Uhr
Kleine Berichtigung, Frau Lehmann, sie sprechen von Bullshitjobs, meinen aber Scheißjobs. Es gibt haufenweise Scheißjobs: harte Arbeit für wenig Geld und ohne Ansehen, die Arbeitenden abgewertet, gedemütigt, oft gegängelt. Sollte tatsächlich irgend ein gegängelter Scheißjobber seinen Scheißjob an den Nagel hängen können, weil das Bürgergeld dies ermöglicht - YEAH - gute Arbeit Ampel - dafür lohnt es sich zu kämpfen. Wenn dereinst die Ungleichheit durch die krass ungleichen Besitzverhältnisse etwas egalisiert sind (z.B. durch ein bedingungsloses Grundeinkommen), dann muss Friedrich Merz sein Klo wohl selber putzen oder sehr viel mehr dafür zahlen.
Bullshitjobs fallen in eine andere Kategorie (folgt man der sorgfältigen Definition von David Graeber im gleichnamigen Bestseller von 2018). Bullshitjobs sind oft sehr gut bezahlt - aber sinnlos. Ohne Sinn is schlimm, auch wenn viel Kohle. Das ist ein anderes Trauma, als das der Scheißjobber, aber auch ein Trauma, das nicht jeder wegstecken kann. Die Stimme eines Betroffenen (aus dem o.g. Bestseller): »Ich bin Firmenanwalt. Ich trage nichts zu dieser Welt bei und fühle mich ständig vollkommen elend.«
»Wir sind zu einer Zivilisation geworden, die auf Arbeit basiert - und zwar nicht einmal auf "produktiver Arbeit", sondern auf Arbeit als Selbstzweck und Sinnträger. Männer und Frauen, die in Stellungen, an denen sie keinen besonderen Spaß haben, nicht fleißiger sind, als sie wollen, halten wir mittlerweile für schlechte Menschen, die der Liebe, der Fürsorge oder der Hilfe ihres Umfelds nicht wert sind. Es ist als hätten wir kollektiv unserer eigenen Versklavung zugestimmt. ... Hass, Vorbehalte und Misstrauen sind zu dem Leim geworden, der die Gesellschaft zusammenhält.«
zum Beitrag01.11.2022 , 11:58 Uhr
David Graeber zähle ich zu den innovativsten, radikalsten, frischesten und menschenfreundlichsten Denkern unserer Zeit. Leider ist er mit kaum 60 Jahern verstorben - ein Verlust für die Menscheit. David Graber beschrieb in seinen zahlreichen Publikationen die Möglichkeit der Anarchie nicht als Theorie sondern als Haltung. Eine Haltung, die es einer Gesellschaft ermöglicht ohne Hierarchie auszukommen. Ludwig Börne (1786 - 1837) dazu:
»Nicht darauf kommt es an, daß die Macht in dieser oder jener Hand sich befinde: die Macht selbst muß vermindert werden, in welcher Hand sie sich auch befinde. Aber noch kein Herrscher hat die Macht, die er besaß, und wenn er sie auch noch so edel gebrauchte, freiwillig schwächen lassen. Die Herrschaft kann nur beschränkt werden, wenn sie herrenlos – Freiheit geht nur aus Anarchie hervor.«
Es muss irgendwie ein Versehen sein, dass der hochdotierte Ludwig-Börne-Preis (2020 vom Bundespräsidenten übergeben), einem Anarchisten gewidmet ist - witzig, wo doch Anarchie im normalen Politikbetrieb als etwas ganz ganz schlimmes, ja hirnrissiges gilt. Ist es aber nicht, sondern die edelste aller politischen Gesinnungen (s. Menschenbild). Im posthum erschienenen »Anfänge«, beschreibt David Graeber zusammen mit dem Archäologen David Wengrow, basierend auf Forschungsergebnissen der letzten Dekaden, zahlreiche teils prähistorische Gemeinschaften, die das anarchistische Ideal der Hierarchiefreiheit als bewußte politische Agenda auf dem Zettel hatten. Die herrschende Idee (die wie Kalle Marx sagt, ja immer die Ideen der Herrschenden sind) der Entwicklungsstufen, die vom mehr oder weniger edlen Wilden über den Ackebau direkt zum Imperium führt und von da stracks in unseren gesegneten Spätkapitalismus, wird gründlich widerlegt. Da sieht man mal wieder, wie unvorhersagbar die eigene Vergangenheit ist. Anarchie war (was übrigens vermuten lässt, dass das angenommene Menschenbild als artgerecht gelten darf, was nicht jeder zugeben würde) und ist möglich.
zum Beitrag24.10.2022 , 11:00 Uhr
Ein großes Problem der Parteiendemokratie ist der Fraktionszwang, die Parteiräson. Der Apparat bringt Parteisoldat*innen hervor, die die normierten Parteipositionen im normierten Pateisprech vertreten und dabei versuchen besonders individuell und irgendwie volksnah rüberzukommen. Das spürt das adressierte Wahlvolk und viele mögen es ganz und gar nicht. Das Herausstechen aus glattgebügelter Parteilinie allein ist schon ein Grund fürs Votum. Weil die Ödnis so groß ist.
zum Beitrag24.10.2022 , 10:31 Uhr
In meiner Vorstellung werden in den 16 Kultusministerien Jahr um Jahr neue Meter Lehrplan verfasst. Das hehre Lernziel und Menschenbild, das die Pädagog*innen in diesen Lehrplänen kondensieren, scheint mir, um es mit der schönen Formulierung von Lezama Lima im Roman »Paradiso« zu sagen, »Teil ebenso weitgespannter wie fernliegender Systeme und so ungreifbarer Kausalität, daß nur noch sterbende Funken einer hyperboräischen Feuerstelle zu erkennen (sind)«. Zeitgemäße Pädagog*innen wissen eigentlich wie es geht (selbstständiges Denken zu vermitteln), ja es gibt sogar Leuchtturm-Schulen, die sich gegen den Widerstand des Apparats bilden konnten, aber wer Gremien wie die KMK kennt weiss, dass dort niemals die beste Lösung, seltenst die zweitbeste, eher die drittschlechteste Lösung beschlossen wird.
zum Beitrag22.09.2022 , 11:16 Uhr
„Die Selbstachtung der CDU verbietet es uns, als Juniorpartner einen grünen Ministerpräsidenten zu wählen.“ Hallo CDU Hessen, denk doch bitte mal darüber nach, ob Politik vielleicht nicht doch etwas anderes ist als Parteispielchen.
zum Beitrag22.09.2022 , 10:21 Uhr
Google: mikrokredit + aktien. Google ist eine sog. Suchmaschine.
zum Beitrag21.09.2022 , 19:26 Uhr
Mikrokredite werden verbrieft und an der Börse gehandelt - angeblich um Armut zu bekämpfen - hahaha. Wieder mal ein Beispiel dafür, dass es im real existierenden Kapitalismus nur eine Art der Umverteilung gibt: von unten nach oben. Sich bei diesem Geschäftmodell noch als Wohltäter fühlen zu können, dafür gibt es glatt einen Nobelpreis.
zum Beitrag21.09.2022 , 11:00 Uhr
Die Stechuhr als Errungenschaft im Arbeitskampf gegen die real existierende kapitalistische Ausbeutung - na wer hätte das gedacht. Als nächstes wünsche ich mir (hier in der taz) auch mal etwas kühnere Ideen...
zum Beitrag13.08.2022 , 15:47 Uhr
Das ist definitiv ein Mißstand. Polizeiliches Fehlverhalten aber auch. Förderlich für den Respekt vor der Polizeit ist nicht die Vertuschung sondern die korrekte Ahndung von Fehlvehaltens. Ein erster Schritt wäre es, die seehofermäßige Leugnung von Fehlverhalten aufzugeben. Auch wegen der Komplizenschaft von Innenministerium und Polizei wird eine unabhängige Institution benötigt.
zum Beitrag13.08.2022 , 15:33 Uhr
IOPC, Independent Office for Police Conduct (Unabhängige Stelle für polizeiliches Fehlverhalten), heißt die bei uns fehlende Institution in GB. Eine solche Institution braucht DE auch.
zum Beitrag08.08.2022 , 00:00 Uhr
Die taz und Helmut Höge als Profiteure »der global von den USA geprägten Wirtschaftspolitik« zu bezeichnen ist grotesk. Etwa, weil die für Geld arbeiten müssen?
zum Beitrag07.08.2022 , 23:54 Uhr
»Wer als Arbeitgeber „wir“ sagt, lügt« bedeutet: es gibt kein „wir“. Jedenfalls nicht, wenn die Protagonisten sich so verhalten, wie es die Wirtschaftsbücher suggerieren und das tun Arbeitgeber in aller Regel. Je größer der Arbeitgeber, desto vorbildlicher werden Shareholder-Values vertreten. Wenn die Konzernchefs Entlassungen ankündigen, steigt der Aktienkurs. Der unten angeführte Chef von Trigema, der (so wird behauptet) einen gewissen Korporatismus an den Tag legt, fällt vor allem dadurch auf, dass er eine Ausnahme ist.
Ob Stefan Wolf glaubt, was er sagt spielt keine Große Rolle: es sind die Lügen des Neoliberalismus, die hier willig ausposaunt werden - letztlich ist auch der Stefan Wolf in den entfremdeten Arsch gekniffen, auch wenn er fett Kohle dafür bekommt.
Ende 2020 besaß 1,1 Prozent der Weltbevölkerung 45,8 Prozent des Vermögens (Statista) - und das ohne die ungezählten Konten in Panama etc.. Das neoliberale Schweinesystem dient nur diesem 1%. Oder wie Warren Buffet (2006) sagte (häufig zitiert von Georg Schramm): »Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.«
zum Beitrag07.08.2022 , 14:42 Uhr
»In politischer Hinsicht gibt es keinen besseren Weg, um zu gewährleichetn, dass die Menschen weder politisch interessiert noch politisch aktiv sind, als sie dazu zu zwingen, den ganzen Tag über entweder zu arbeiten, zur Arbeit zu pendeln oder sich in irgendeiner Form auf die Arbeit einzustimmen. Wenn jeder einen Großteil seiner wachen Stunden den Götzen der Produktivität opfert, ist automatisch sichergestellt, dass niemand eine Außenperspekive einnehmen kann. So kann natürlich auch keiner merken, dass es - um ein Beispiel zu nennen - letztlich die Produktivität vermindert, wenn man das Leben auf diese Weise organisiert. Der Neoliberalismus ist folglich besessen davon, alternative Sichtweisen auszumerzen. Als Ergebnis hiervon befinden wir uns seit der Wirtschaftskrise von 2008 in der grotesken Situation, dass einerseits jedem klar ist, dass der Kapitalismus nicht funktioniert, in der sich aber andererseits fast niemand vorstellen kann, wie eine Alternative aussähe. Der Krieg gegen die Fantasie ist der einzige Krieg, den die Kapitalisten bisher tatsächlich gewinnen konnten.« Aus dem Essay »Kampf dem Kamikaze-Kapitalismus« von David Graeber.
zum Beitrag26.07.2022 , 14:02 Uhr
Was passiert, wenn die Unternehmen sehr hohe Gewinnsteuern zahlen müssen? Die Gewinne werden reinvestiert: in die Steigerung der Produktivität, in Forschung und Entwicklung und, wenn den Unternehmen nix besseres einfällt, in höhere Löhne.
Was passiert, bei niedrigen Gewinnsteuern? Die Gewinne fließen in die Taschen weniger Shareholder.
Was ist für die Mehrheit der Gesellschaft besser? Natürlich hohe Steuern.
Für wen werden die Gesetze (zur Gewinnsteuer) gemacht? Offensichtlich für die Shareholder.
Warum wird der Gesetzgeber auch Volksvertreter genannt? Ich weiß es nicht; hat es mit "treten" zu tun oder wird nur ein sehr kleiner Teil des Volkes vertreten?
Warum werden diese Voks(ver)treter immer wieder gewählt? Ich weiß es nicht und bin ratlos.
zum Beitrag15.07.2022 , 14:58 Uhr
Na das mit der Diversität endet bei der politischen Gesinnung der Kandidaten: alles stramm neoliberal. Geradezu aberwitzig wie sich das neoliberale Märchen der Steuersenkung auch nach der Finanzkrise 2008 hält oder wie Elena "Die schon wieder" Wolf in der letzten Kontext (taz-Beilage) treffend sagte, dass »neoliberal Verblödete immer noch glauben, dass der Markt regelt.« Das ist einfach nur Politik für Reiche (stupid), bei der »in nie dagewesener Widerlichkeit>stets von "der Gesellschaft", um die sich die Politik sorgen würde, gefaselt wurde, während stets "Wirtschaft" gemeint war.« Ein Milliardär als Premier ist das Letzte, was irgendeine Gesellschaft braucht.
zum Beitrag26.06.2022 , 21:33 Uhr
Das scheint mir aber ein Bürokratie-Problem zu sein. Solche Probleme werden niemals durch einen gesellschaftlichen Diskurs gelöst. Meine Empfehlung an Holland: Kontrollkommission abschaffen.
zum Beitrag26.06.2022 , 14:25 Uhr
Niemand schreit nach einem Arzt. »Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss keine schwere Krankheit vorliegen, das Motiv darf keine Rolle spielen, nur die Autonomie der Entscheidung muss gegeben sein.« Es bleiben lediglich 2 Verwaltungsakte zu Regeln: Die Ausstellung eines "Autonomiescheins" und die Ausgabe des Schierlingsbechers (z.B. Pentobarbital oral), natürlich mit Überprüfung der Verwendung. Für beide Akte braucht es keinen Arzt und nicht zwingend ein Amt. Ob nun der Becher lediglich gereicht oder an die Lippen gesetzt wird, dass sind nach dem Urteil des BVG endlich irrelevante Kategorien.
zum Beitrag24.06.2022 , 19:49 Uhr
Bestimmt gibt es Ärzte, die den Begriff des Heilens so weit fassen, dass sie einen Schierlingsbecher ohne Gewissensbisse reichen können. Dass ein Arzt dies nicht dürfe, ist nach diesem BVG-Urteil schwer vorstellbar. Egal. Es geht gar nicht um den Arzt, sondern die Person, die ihren Tod wünscht. Einen Schierlingsbecher reichen kann jeder Mensch, auch ein Arzt.
zum Beitrag24.06.2022 , 17:24 Uhr
Warum fällt es vielen Menschen und Institutionen so schwer, die autonome Entscheidung eines Individuums zu respektieren? Warum wollen diese vorschreiben, (z.B.) welche Art von Sexualität erlaubt ist oder, ob man das eigene Leben beenden darf? Warum sind viele Menschen erpicht darauf ihre Autonomie aufzugeben und sich (irgend) einer Autorität zu unterwerfen? Auf diese Fragen gibt es viele Antworten (z.B. in »Die Furcht vor der Freiheit« von Erich Fromm), die hier aber nicht zu interessieren brauchen, da die hier behandelte Frage nach dem selbstbestimmten Freitod durch das BVG unmissverständlich beantwortet wurde und »ausdrücklich jedem Einzelnen das Recht auf einen freiverantwortlichen und selbstbestimmten Freitod und auch das Recht, dafür Hilfe in Anspruch zu nehmen, zuerkannt.« - Danke BVG, es dauert bisweilen einige Generationen, bis sich der Geist des GG auch durchsetzt. Es ist schon i.O. vor einer Sterbehilfe abzuklären, ob die Entscheidung zum Freitod wirklich autonom ist. Dazu ist aber, da gebe ich Herrn Roßbach nachdrücklich recht, keine Beratungspflicht erforderlich (die eine fehlende Autonomie pauschal voraussetzt). Es ist nicht so schwer festzustellen, ob jemand selbstbestimmt zu handeln in der Lage ist - hier z.B. im 4 Augen Aufklärungsgespräch durch den durch den freitodbegleitenden Arzt (wie Hr. Roßbach vorschlägt). Wenn dabei Zweifel aufkommen, nur dann, kann ein »Schutzkonzept« ins Spiel kommen. Wir sind es gewohnt, wo bürokratische Schutzkonzepte und Kontrollmechanismen hinführen, z.B., wenn moralisierende Sachbearbeiter in Privatwohnungen eindringen (und das dürfen), um Zahnbürsten nachzuzählen etc.. Also macht das mal schön einfach, sonst werden diejenigen, die dazu in der Lage sind, es nach alter Sitte tun.
zum Beitrag22.06.2022 , 16:53 Uhr
(ups Kopierfehler) »Doch Initiativen können nicht den Staat ersetzen.« Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob das wirklich stimmt.
zum Beitrag21.06.2022 , 19:28 Uhr
>>Doch Initiativen können nicht den Staat ersetzen.
zum Beitrag23.02.2022 , 19:37 Uhr
, sie müssen sich keine Sorgen machen. Zumindest nicht in den Fällen, wo es um fett Kohle geht. Da muss kein David für die Belange der Patentinhaber kämpfen, die Goliaths haben die Claims längst abgesteckt. Läuft. Bei den großen Claims, wie Saatgut und Pharma zeigt sich wieder mal, dass "Kapitalismus" und "Monopolkapitalismus" synonym ist (Ulrike Hermann).
Patente sind gesetzlich bestens abgesichert. Es liegt jedoch in der Gestaltungsmacht der Politik bzw. der Gesetzgebung Ausnahmen zu machen und Gesetze zu ändern. Natürlich muss jeder Fall individuell betrachtet werden und die Interessen der Beteiligten müssen gegeneinander abgewogen werden. Normal. Also zurück zum konkreten Corona-Fall: Es wurde genug Geld verdient (taz.de/Patente-auf...fstoffe/!5773035/). Aufhebung der Patente rettet Leben. Wie würden sie entscheiden…
zum Beitrag21.02.2022 , 13:22 Uhr
Zuerst mal ist die halbe Miete der Entwicklung durch die öffentliche Hand finanziert worden. Erst wenn sich zu einer Grundlagenforschung ein Geschäft wittern läßt, kommt die Unternehmensgründung (durch mit Steuergeld bezahlte Universitätsangehörige). Mittlerweile ist mit MILLIARDEN verkaufter Dosen auch so viel Geld verdient worden, das wohl kaum jemand zur Jagd auf den den nächsten Coup getragen werden muss.
Gerade wer die Abschaffung des Patentschutzes fordert, hat den Kapitalismus verstanden.
zum Beitrag18.02.2022 , 17:52 Uhr
17:38 18.02.2022 ...man denke an den rasenden Nationalismus, mit dem viele Menschen die Olympischen Spiele verfolgen, welche angeblich der Sache des Friedens dienen. Die Popularität der Olympiade ist an sich schon ein Ausdruck des westlichen Heidentums. Sie ist eine Feier zu Ehren des heidnischen Helden: des Siegers, des Stärksten des Durchsetzungsfähigsten, wobei das Publikum bereit ist, die schmutzige Mischung aus Geschäft und Publizität zu übersehen, die die heutige Version der griechischen olympischen Spiele kennzeichnet. ... Das Ziel des heidnischen Helden [der Ilias] war es, zu erobern, zu besiegen, zu zerstören und zu rauben. Die Erfüllung seines Lebens waren Ehre Macht, Ruhm und die Gewißheit, der Beste im Töten zu sein. Für den heidnischen Helden bestand der Wert eines Mannes in seiner Körperkraft und seiner Fähigkeit, Macht zu erringen und zu behalten. (Erich Fromm, Haben oder Sein, 1976)
zum Beitrag17.02.2022 , 21:40 Uhr
Selbst die Blumenerde musste aus Sri Lanka eingeflogen werden – alles strikt nach internationalen Vorschriften.
Als ob es in Uganda keine Erde gäbe. Wann gibt es endlich ökologisch erzeugtes Gras in Bio-Qualität. Mach mal hin Ampel...
zum Beitrag08.02.2022 , 22:35 Uhr
Das Wunder der Opposition: CDU entdeckt Freiheitsrechte. Auf der anderen Seite entdeckt der neue Wirtschaftsminister die Liebe zu Big Pharma, und möchte die Aussetzung des Patentschutzaussetzung aussetzen. Was kommt als nächstes? CDU für Legalisierung von Cannabis. Grüne für Steuersenkung? Bin gespannt...
zum Beitrag06.02.2022 , 18:25 Uhr
Naja, genausogut könnte man sagen: Berauscht merkt man erst, was einem entgeht. Einigen wir uns darauf, das es Geschmackssache ist?
Die Finger von ALLEN berauschenden Substanen zu nehmen, ist einfach zu pauschel. Natürlich muss man differenzieren, welche Substanzen. Hier geht es um Gras, was fallweise sogar von der Krankenkasse bezahlt wird (weil es dann WENIGER Probleme gibt, also ohne diese Substanz).
Was wäre wohl aus der Menscheit geworden, gäbe es keine berauschenden Substanzen?
zum Beitrag02.02.2022 , 11:50 Uhr
Ich behaupte das Gegenteil.
zum Beitrag19.08.2021 , 19:08 Uhr
Sie haben recht, es gibt einen graduellen Unterschied des Ansteckungsrisikos durch Geimpfte und Ungeimpfte. Logisch (Ansteckung ist möglich ja/nein) jedoch nicht. Mein Beitrag stellt die Frage, warum - nachdem jeder ein Impfangebot bekommen hat - ein Ungeimpfter geschützt werden soll. Das sehe ich nicht als Fürsorge, sondern als Paternalismus. Klar geht es um die Abwägung zwischen Grundrechten: Freiheistsrechte vs Fürsorgepflicht des Staates (zur Wahrung der Würde; @PETRONIUS_ARBEITER: wenn sie von "Volksgesundheit" sprechen, dann beachten sie dass diese nur als Ableitung aus den Individualrechten des GG Bedeutung erlangt und kein Selbstzeweck ist.). Mir sind die Freiheitsrechte wichtiger. Ich will selber bestimmen können, ob ich mich impfen lasse, welchem Risiko ich mich aussetze (solange ich andere nicht gefährde), welche Drogen ich nehme, möchte den Zeitpunkt meines Todes bestimmen (ohne zu betteln) und nach eigenem Gütdünken eine Schwangerschaft abbrechen (innerhalb der gesetzlichen Deadline). Meine Frage ist die nach Argumenten, warum Ungeimpfte gegängelt werden. Bisher habe ich nur 1 Argument: Ungeimpfte blockieren zu viele Intensivbetten. Haben sie weitere?
zum Beitrag10.08.2021 , 13:07 Uhr
Die olympische Idee.
Ein schönes Bonmot von Stephan Oettermann in seiner Kulturgeschichte des Laufsports (Läufer und Vorläufer), zur >>»Olympische Idee«, dieser antikisierenden, ideologischen Verbrämung des HöchstleistungsgedankensMens sana in corporo sano - gute Geschäfte in einer gesunden Wirtschaft
zum Beitrag10.08.2021 , 12:41 Uhr
Geimpfte sind vor schwerem Verlauf sehr gut geschützt, können aber trotzdem die Krankheit übertragen.Hinsichtlich der Ansteckungsgefahr für andere macht eine Impfung also keinen Unterschied. Für mich als Geimpfter ist es wurschtpiepe, ob meine Mitmenschen in Kino und Konzert geimpft sind oder nicht. Für Kinder und Jugendliche ist das Risiko eines schweren Verlaufs so gering, dass die Stiko sogar von einer Impfempfehlung absieht. So gesehen macht es keinen Unterschied, ob Lehrer*innen geimpft sind, ausser für den Selbstschutz. Jeder hat ein Impfangebot bekommen. Warum sollte nun die Freiheit, sich als Ungeimpfter einen schweren Verlauf einzufangen, eingeschränkt werden? Ich sehe nur 1 Grund: wenn Intensivbetten knapp wären. Bis dahin sollte jeder das Recht haben sich nach seine Facon zugrunde zu richten.
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