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07.09.2022 , 13:30 Uhr
Am schärfsten gehört an der Veranstaltung kritisiert, dass Gysi in seinem Redebeitrag die Faschisten als "Gesocks" und vorher sinngemäß als dumm bezeichnet hat. (Weiße deutsche) Linke sollten aufhören, sich einer solchen menschenverachtenden Sprache zu bedienen und sich zudem eingestehen, dass es keine Intelligenz-Frage ist, welche politische Einstellung Leute haben.
zum Beitrag07.09.2022 , 13:08 Uhr
Danke für diesen Kommentar, er spricht mir und sicher vielen anderen aus den Herzen. Dieses Duckmäusertum, das sich äußerst bürgerlich an Symbolpolitik aufhält, ist obsolet. Chronisch steht die Linke, stehen die von ihr Gemeinten, mit dem Rücken zur Wand. Eine neue strategische Ausrichtung der Partei und der Linken drumrum muss die abgrenzungswütigen Zeigefinger und die blindmachende Empörung abschütteln. Als Leipziger bin ich zudem froh, dass es 1. eine Chance darauf gibt, montags wieder sicherer durch die Stadt und zu politisch sinnvollen Protesten zu gelangen und 2. dass nicht mehr nur eine sich selbst als avantgardistisch begreifende Studi-Linke federführend bei den Demos ist. Eine derartig altersdiverse Veranstaltung habe ich lange nicht gesehen.
zum Beitrag06.04.2022 , 14:52 Uhr
@strolch Ich finde, die Ironie im Text bezieht sich auf das Profitinteresse einer Branche, die nun ihre Produkte als existentiell notwendig lamentiert, weil gerade in der Luft hängt, dass Ressourcen zugeteilt und Produktionen staatlich reglementiert werden könnten. Einen Reflex kann ich nur bei Ihrem Kommentar erkennen, der einen Aufschrei fabuliert, den ich mir z.B. nicht so vorstellen kann. Außerdem käme ein solcher Aufschrei um vegane Produke aus ner gesellschaftlichen Ecke und wäre für mich authentischer als das lobbyistische Gebabbel von Konzernen.
zum Beitrag21.12.2021 , 14:32 Uhr
Unabhängig vom Inhalt finde ich das Titelfoto unnötig. Verstehe zwar die Ironie und das Bezeichnende an dem Bild, aber müsst ihr die Leute wirklich abbilden? Nee.
zum Beitrag05.12.2021 , 21:08 Uhr
"Warum ist öffentlich, etwa in den sozialen Medien, nichts von denen zu hören, die Impfen nur blöd oder umständlich finden und die diffuse Ängste haben...?"
Ja weil sie 1. nen Shitstorm/Häme/Zorn fürchten und die auch kämen, 2. die "Impf-Ängstlichen" sich nicht als eine Gruppe empfinden und 3. weil es nicht ihre primäre Aufgabe ist, denn -
Redaktionen, die Artikel schreiben und zu verantworten haben, sollten das herausarbeiten.
Insgesamt wünsche ich mir mehr Artikel und Diskurs über die systemischen Bedingungen, die Covid hervogebracht haben (Kapitalismus) und am Laufen halten (Patentrechte, Verteilungsfragen, Bildung, rechte Instrumentalisierung). danke
zum Beitrag03.11.2021 , 21:18 Uhr
@Dr. MCSCHRECK
Was macht einen Beitrag reflektiert und was macht ihn zum "Einrichten in der Opferrolle"? Sicherlich können Sie sich nicht vorstellen, was es heißt, eine muslimische Einzelperson of Color zu sein im Angesicht einer von Faschos gezündelten Kampagne, die von der allzeit rassistischen BILD gestaltet wird. Diese doppelzüngige Zeitung, die sich philosemitisch äußert, aber jeden Rassistenmüll aufgreift - und vom ein bisschen kritisierten WDR nun letztlich Recht bekommt. Eine Sendeanstalt hier in ein "verzweifeltes Bemühen" zu tunken, das ist selbstgerechter Bullshit.
zum Beitrag27.10.2021 , 12:06 Uhr
Habe Kritik am Untertitel des Artikels. Ich lese den Artikel nicht, weil ich mir keinen Journalismus zu Kunst geben möchte, der fragt, "was taugt" Kunst? Dann fragt doch wengistens "was taugt ... hinsichtlich von ...". So steht dort eine autoritär-rationalistische Frage, als ob es objektive Messwerte für Kulturprodukte gäbe.
zum Beitrag26.10.2021 , 09:09 Uhr
Haha, als ob. Er macht nen strukturellen Punkt und gleitet vllt bei Ihnen ins persönliche hinein, scheint mir
zum Beitrag25.10.2021 , 15:17 Uhr
@taz: Mich würde folgende Frage interessieren. Hat die Redaktion Bock, darüber zu reden und zu recherchieren: Gibt es die Möglichkeit als Arbeitnehmer:in oder Arbeitgeber:in das rechtlich begründet zu verweigern, vllt mit der Begründung, dass man sich das unbedingt aussuchen können muss, Aktionär zu sein?!
zum Beitrag23.10.2021 , 03:21 Uhr
@mustardmaster Rassistische Prägung kann kolonialisierte Gesellschaften in der Form betreffen, dass einige, viele oder die meisten rassifizierten Menschen das Unterdrückungssystem und die Hegemonie der Weißen internalisieren und reproduzieren. Weiße oder "hellere" Schwarze/PoC werden so als höherklassiger wahrgenommen und sozial/ökonomisch gestellt. Stuart Hall hat das z.B. untersucht, ich glaube für Trinidad oder Jamaika (??). So mächtig ist diese Scheiße. Ihre Frage klingt erstmal logisch, sie ist es historisch jedoch nicht und sie riecht überdies nach What-Aboutism. Ich finde auch, dass Sie die Frage hier nicht nur stellen, sondern auch ein bisschen nach Antworten googeln könnten.
zum Beitrag27.07.2021 , 14:21 Uhr
Finde es egtl ziemlich cool und in diesem konservativen und super-rassistischen Deutschland fast schon vorbildlich, wie und mit welchen Formulierungen sie sich dafür entschuldigt hat.
Leider schieben die Grünen fleißig ab und haben Bundeswehr-Einsätze, Polizeigewalt und einige Boris Palmers mitzuverantworten. Das zusammen ist rassistischer, gewalttätiger und tödlicher als jedes Wort. Dafür hab ich noch keine Entschuldigung gesehen. Aber wem würde die auch genügen?
zum Beitrag20.07.2021 , 19:39 Uhr
Alter Armut und dann plündern nennt man nicht Bereicherung, zumindest verfehlt man damit um mehr als nur Nuancen, was da real dahinter steht.
zum Beitrag29.06.2021 , 23:27 Uhr
Wow, wie überheblich und einfach. Schonmal von nem Wasserwerfer bedroht, angefahren oder getroffen worden? Es geht natürlich um das Risiko eines solchen Hochdrucks auf den Hinterkopf zu fällen oder von so nem halben Panzer überrollt zu werden.
zum Beitrag29.06.2021 , 23:23 Uhr
Sind halt Ultras, steht auch auf deren Schildern. Find's gut, dass Fußballfans sich dafür grade machen. Warum verteidigen Sie die Straflüsterne Sicherheitslobby?
zum Beitrag07.06.2021 , 11:43 Uhr
krass wie langweilig das alles ist.. ich will lesen, wie sozial sie ökologische Themen vorantreiben wird oder wie wirtschaftsnah sie jetzt schon programmiert. Also Inhalte und Positionen..
zum Beitrag01.06.2021 , 11:05 Uhr
@menschbin
"Was soll denn die Polizei machen?"
Ein entschiedener Widerspruch, denn in Ihrem Kommentar sind Ursache-Wirkung und Konsequenzgedanken verzerrt:
Ich finde eine Situation, in der ein evtl. psychotischer Mann mit einem abgebrochenen Messer was auch immer macht, und in der schon mehrere Polizeibeamte am Start sind, ist kaum eine, die sieben (!), darunter TÖDLICHE Schüsse legitimiert. Ihre Entweder-Oder-Rhetorik riecht stark nach der Polemik, die Staatsanwaltschaften und v.a. Polizei in sozialen Netzwerken und PresseBeiträgen häufig für ihr inkompetentes Verhalten anführt.
Ursachen dafür, dass die Polizei überhaupt in Situationen gerufen wird, für die sie nicht kompetent oder sensibel oder anti-rassistisch genug ist, liegen ausreichend bei den mächtigen Innenministerien, auf der schützenden Hand der Justiz über Polizist:innen und in den viel zu braunen und selbstgerechten Polizei-Strukturen.
Natürlich gibt es viel zu hohe Hemmnisse für psychisch instabile Menschen, an angemessene Unterstützung zu kommen. Sie machen hier aber im Nachhinein die Gesellschaft für 7 Schüsse von einer Gruppe vermutlich weißer Uniformierter auf eine migrantifizierte Person verantwortlich, die noch die Terror-Parole schlechthin gerufen haben soll. Wers glaubt..und selbst wenn? Die Gesellschaft ist dann verantwortlich, wenn so etwas weiterhin passiert ohne die verantwortlichen Schützen, Gesetze, Strukturen und Schreibtischtäter:innen zu benennen. in Beziehung zu setzen und sie Konsequenzen zu unterziehen. Sorum wirds für mich angemessener.
zum Beitrag29.05.2021 , 12:23 Uhr
Vielen Dank für diesen Artikel. Gern würde ich mehr Berichterstattung lesen, die diese Ungerechtigkeit und Verkürzung der West-Narrative über den Osten beinhaltet.
Ich bin Mitte 30 und kaum einer meiner ostdeutschen Freund:innen in meinem Alter, auch nicht die bürgerlicher Familienherkunft, haben Einlagen, Wertpapiere oder Grundstücke. Die westdeutschen friends haben sie fast alle oder haben sie in Aussicht. Solche materiellen Vorbedingungen machen auch etwas mit dem Habitus zur Lebensgestaltung, Zutrauen, Risikobereitschaft und mit dem Gefühl der Planungssicherheit.
Was ist schon ein existentielles Risiko, was heißt der Satz "ich hab grad keine Kohle" wirklich, wenn man sich auf ein 5-stelliges oder hectar-großes Erbe in ein paar Jahren verlassen kann?
zum Beitrag28.05.2021 , 12:36 Uhr
Danke für den Artikel, aber ich vermisse das Kind, das beim Namen genannt wird: Wir lesen hier von einem Paradebeispiel einer rassistischen Ermittlung. Der Fokus auf das Rassismus-Problem der Polizei wandert endlich auch auf deutsche Staatsanwaltschaften. Wer in vielen Teilen Deutschlands regelmäßig Prozessbegleitungen in Prozessen rund ums "Ausländerrecht" macht, derdie: kann zudem noch von einigen voreingenommenen Richter:innen zeugen.
zum Beitrag28.05.2021 , 12:22 Uhr
Feminismus als PR, Frauen endlich auch im Kapital-Himmel.. so ham sich das alle vorgestellt, die gekämpft und gelitten und gezittert und gestorben. Bäh.
zum Beitrag25.04.2021 , 03:49 Uhr
Kolumbus hat keinen Respekt verdient. Also meinen nicht und den vieler anderer nicht.
zum Beitrag06.04.2021 , 16:53 Uhr
ich glaub, hier sind v.a. Entschuldigungen gemeint, die pro forma und internalisiert und automatisch kommen. Geht nicht darum, hier die Legitimation für das "Entschuldigen" an sich zu verwerfen.
zum Beitrag01.04.2021 , 21:45 Uhr
@fancybeard
glaube einerseits: weil v.a. junge Männer, Suff, Sozialisierung.
andererseits: Kampfgeist gegen die implizite Ohnmacht in der Position.
und gegen die gebügelte Dystopie der Fußballgegenwart
zum Beitrag01.04.2021 , 21:41 Uhr
@uranus. Glaub die Antwort ist: Fankultur, d.h. der praktische Reiz liegt hier eher in der ästhetischen, vergeltenden, fetischisierenden und gemeinschaftlichen Natur des Fanatismus als im Eifer und Ehrgeiz des eigentlichen Sports. Und saufen.
zum Beitrag01.04.2021 , 21:20 Uhr
Anschlussfrage in den Raum. Son Vorschlag: Neigen womöglich Menschen/Männer, die in Privilegien, Banalität und Selbstüberschätzung hängengeblieben sind, dazu, in verzerrten Narrativen zu kompensieren? Hier den neuen kleinen Einschnitt in die gelebten Selbstverständlichkeiten als Repression und was nicht alles überzuempfinden, während man sich selbst tief an frühere Werte verraten hat und schon lang in ein Kontinuum einfügt, was die alltägliche Gewalt und Diskriminierung eher ausführt, mitträgt und bettet.
zum Beitrag14.01.2021 , 23:32 Uhr
Finde die Diversifizierung einer Diskussion ist hier gelungen. Gerade dem Argument, sich v.a. an den Punkten und Menschen abzuarbeiten, die einen umgeben und stören. Ich würde hinzufügen, dass das in Verbindung steht damit, dass relevantere Größen, z.B. politische Gegner aus der Wirtschaft, ganz schön weit weg und nur nebulös sichtbar für die Meisten sind. So kritisiert man eben auch frustriert, individualisiert, ungenügend, kompensatorisch und deplatziert - einfach weil es das alles im Kern auch ist.
Aber1: Impfgegner:innenschaft kommt nicht allein um die Ecke. Das Thema ist oft eines im Gefolge von vielen kruden Behauptungen und Ansichten zu Welt, Mensch und Universum. Es ist m.E. zu einem der vielen Erkennungszeichen von Esoteriker:innen geworden. Und ich finde, wenn man eine gewisse Zeit unter Eso's lebt, die in ihrem Element sind (Traumstrände, Gathering, Yogakreise, Goa, Begegnungsworkshops), so kommt man nicht an den Dynamiken und Interaktionen vorbei, die gefährlich konfessionell, exklusiv, manipulativ, übergriffig oder normativ sind. Berichterstattung sollte das nicht unterschlagen, tut sie hier aber.
Aber2: Ich arbeite seit 2015 in vielen Städten an Naturschutzständen. In meiner Wahrnehmung haben sich viele von denen, die man "skeptisch" hätte nennen können, sehr wohl in den letzten Jahren radikalisiert. Unabh. von vermeintl. Bildungsgraden haben sich auch hier Grenzen des Sagbaren und der Intensität von Emotionen hinter Einstellungen verschoben. Insgesamt empfinde ich es bei vielen als Fetischisierung und Coping.
Aber3: Viele Ökos (sind dat die Grünen, ja?) können so langsam mal ihre Skepsis zur Gentechnik besser fundieren und überlegen, ob ihre absolute Rhetorik sich mit ihrem Wissen über die Materie deckt. Die nachgeplapperte Haltung der meisten ist unauthentisch und stresst 'rational', ängstliche und bürokratisch geprägte Menschen. Und wir sind in Deutschland! BRDScheiß wirkt auf alle ein. Auf eine Schülerzeitung, den Feuilleton oder Die Welt.
zum Beitrag04.12.2020 , 12:03 Uhr
Das mag oft stimmen. Dieser Film setzt sich jedoch, nach der einordnung durch die autorin hier, seiner schwerpunktsetzung nach überhaupt nicht vom bestimmenden diskurs ab, sondern reiht sich ein in so ein pathologisierendes, mystifizierendes Wabern, das ökonomisch besser verwertbar ist und für die Zuschauenden leichter zu verdauen.
Es geht schon bei der Auswahl des Krimi-Gegenstands los mit dem Knacks in der Optik: so laut aufgeschriehen wie beim Mord an Lübcke hat die bundesdeutsche Öffentlichkeit kaum bei der Mehrzahl an Todesopfern rechter Gewalt: migrantifizierte, wohnungslose Menschen und Punker. Selbst die NSU-Opfer oder die Namen und Gesichter aus Hanau und Halle sind gesichtslos im Wahrnehmungsvergleich mit Lübcke.
Finde es unangebracht, hier mit Stilistik-Gründen als Rechtfertigung zu kommen. Wahrscheinlicher sind ökonomische und rassistische Gründe selbst: Biodeutsches Opfer = mehr Zuschauende. Dissonante Täterpsyche - spannender als seine jahrelang etablierte stabile, rassistische Ideologie. Der Film will sich gelohnt haben und macht es sich bei dem Thema dafür so einfach wie es sich die "Einzelfall"-Rhetorik macht, knüpft nur an sie an.
So eine Kunst brauch ich als Linker nicht, wenn ich schon so eine Deutungshoheit in Presse und Politikinterpretationen habe. Das vertieft die Wahrnehmungsverweigerung des Strukturproblems "Rassismus" und "Faschisierung in weiten Teilen der Gesellschaft".
zum Beitrag09.11.2020 , 11:54 Uhr
Ich denke nicht, dass "Intelligenz" und "Vernunft" als Heilmittel ausreicht. Antisemitismus ist in vielen Fällen eine sozial vererbte Wertevorstellung und Prägungsbestandteil. Die Annahme ist abfällig auf der falschen Ebene und unterschätzt die vielen intellektuellen Antisemit*innen. Dem Punkt von Selbstreflexion und dem Hinterfragen der Herkunft eigener Positionen mag ich zustimmen, das erfordert ganz andere Persönlichkeitseigenschaften und Entwicklungen.
zum Beitrag16.09.2020 , 13:10 Uhr
Kaum auszuhalten; der Faschisierungsradar blinkt unaufhörlich: Die Frequenz polizeikritischer Artikel und Beiträge wird höher, die Kritik wird struktureller; gleichzeitig wird eine bewaffnete rechtsradikale Struktur nach der nächsten in den Polizei und Bundeswehr ausgehoben. Gleichzeitig machen Polizei und Bundeswehr seit ner ganzen Weile schon wieder gemeinsame Unternehmungen in Afghanistan, teilen Infrastruktur und lernen voneinander in Ausbildungen. Gleichzeitig die Terror-Stilisierung linksradikaler Orte und Events, antifaschistischen Protests. Gleichzeitig ist die Justiz vielerorts zu verschwägert mit Polizist*innen oder selbst ideologisch zu durchsetzt/vorgeprägt. Gleichzeitig ist immer noch Staatsräson der BRD, dass es keine rechten Strukturen sondern nur Einzeltäter gibt. Gleichzeitig weite Teile der Gesellschaft, die das höchste vertretene Maß an Glaubwürdigkeit in Sicherheitsinstitutionen und Rechtsstaat interpretieren.
zum Beitrag08.09.2020 , 13:19 Uhr
@WUFULUS WUFUS Entschiedener Widerspruch! Erstens: die BILD ist kein rein profitorientiertes Blatt, sie hat auch klare staatstragende und andere ideologische Maßstäbe. Das macht sie in meinen Augen noch gefährlicher und manipulativer als würde reines Profitinteresse den Ausschlag geben.
Zweitens: Ihre Verschiebung von Hauptverantwortung auf die Leser*innen ist unhaltbar. In Schutz genommen werden sollten diese zwar auch nicht. Aber es geht hier um DIE deutsche Tageszeitung mit enormer Reichweite, Macht, reichlich Asche und Jahrzehnte der politisch rechten Einflussnahme. Das Kerbholz ist lang und tief geritzt, die Schuld der BILD ist unermesslich. Wie sie ihre Deutungshoheit und ihren Interpretationsvorsprung zu Nachrichtenmaterial nutzt, ist Boulevard- und Hetz-Demagogie. Da liegt die Hauptverantwortung.
zum Beitrag02.09.2020 , 11:55 Uhr
@Rudolf Fissner Könnten Sie das belegen und was meinen Sie mit Pseudolinker? Also in meiner Wahrnehmung haben etablierte linke Gruppen wie die Naturfreundejugend, die IL/EndeGelände oder BUND und Greenpeace versucht, sich an FFF anzubinden und großen Teils gleichzeitig Wert darauf gelegt, FFF nicht mit Federführung zu vereinnahmen sondern zu kritisch-solidarisch/materiell/erfahrungsgemäß zu unterstützen. Jetzt sitzt man z.B. im Danneröder Forst gemeinsam im Protestbündnis. Sicher fragt man sich als langjährige Aktivisti*, wie verkitscht die Mehrheitsgesellschaft sein muss, um erst durch "schwänzende" Picklige deutlich aufmerksamer zu werden. Am Ende freut man sich doch, wenn die eigenen Ziele etwas näher rücken und wenn man als 30 Jährige/r* inmitten von kritischen und mutigen 16 Jährigen steht. Geht ja um Inhalte und Zukunft, ne?!
Ich halte die Grundannahme hinter Ihrer Aussage für imaginiert und falsch!
Vielleicht meinen Sie Extinction Rebellion, denen anfangs noch Verständnis und Dialogbereitschaft entgegenschlug, die sich aber als zu esoterisch, unsolidarisch und rechtsoffen gefestigt haben, um konstante gemeinsame Arbeit weiterführen zu können?!
zum Beitrag02.09.2020 , 11:25 Uhr
@NORMALO Schwer auszuhalten, was da alles behauptet steht und welch mechanisches Prozessbild von parlamentarischer Demokratie da mitschwingt. Und die Wahl der irgendwas versprechenden Kandidatur ist "die letzte verbindliche Form von Gestaltungsmacht" für Wählende?
Jetzt vereinfache ich: Zivilgesellschaftliche außerparlamentarische Politik von links ist ein Korrektiv gegen die Vernachlässigung des Allgemeininteresses und von Partikularinteressen durch Konzerne, Dachverbände und den kapitalistisch und machtpositionierten/-reproduzierenden Staat. Sie ist auch inhaltlicher und methodischer Zulieferer für parlamentarische Entwicklungen/Diskurse/Gesetzgebungsprozesse/Aufklärungs- und Ausschussarbeiten. Und sich als Umweltschutzverband jahrzehntelang Gedanken über den existentiellen Verbleib von Kohlekumpels zu machen oder als "ProAsyl" Untersuchungen zu Migration und Wirtschaftlichkeit im Sozialstaat anzustellen, ist schon äußerst kompromissbereit und interessenausgleichend. Man bedenke, wie lang etwa die Auswirkungen von Kohle-Emissionen bekannt sind und wie lange Entscheidungsträger*innen schon Zeit hatten für wirtschaftliche Transformation. Bitte zeigen Sie mir auf, wo sich große Konzerne von allein Gedanken ums Allgemeinwohl machen und nicht erst durch Druck aus der Bevölkerung. Und der Weg durch eine Partei hin zu Mandaten ist eine Lebensaufgabe, für die man vieles andere wegstreichen muss, z.B. täglich ausgiebigen Kontakt zu den Leuten und Kontexten, deren Interessen man vertritt. Dafür braucht es dann die Vertrauten im Wahlkreis oder in Gewerkschaften, die Helfenden vorort, ein Büro, einen Stab, Betroffene, NGO's, Gruppen und Initiativen.
@LOWANDORDER So sehr mir oft die Muße fehlt, Ihre Beiträge vollständig aufzuschlüsseln - wenn ich es tue, bin ich froh, dass Sie hier sind und sich so viel Zeit in den TAZ-Kommentarspalten nehmen, die von ganz schönen Drift- und Shiftbrettfahrern beseelt wird. Danke für Ihre Sprachliebe, ihre Mühen und Gedanken!
zum Beitrag31.08.2020 , 13:26 Uhr
Demonstrationen und Proteste sind doch kein "Reinrufen vom Rand". Der Fokus des Autors auf das Parlament als Non Plus Ultra politischer Teilhabe und Effektivität unterschlägt die Wirksamkeit und den Eifer etlicher NGO's, Gruppen und Initiativen. Und bei bloßer Kritik, so wie der Autor den Output außerparlamentarischer Bewegungen ganz pauschal darstellt, bleibt es doch v.a. bei den ökologischen Bewegungen gar nicht. Schon FFF hat doch viele umsetzbare und konstruktive Forderungen, die z.T. schon von Entscheidungsträger*innen versprochen sind und wo "nur" noch Gesetzgebungen fehlen. Ältere Teile der Umweltbewegung setzen sich sogar für den alternativen Erhalt oder Ausgleiche von Arbeitsplätzen in der Kohleindustrie ein, obwohl dies klare Verantwortung von Konzernen und Parteien wäre.
Noch ein Beispiel gegen die Perspektive des Autors: Die Landesregierung Bayerns hat im Juli 2019 entgegen vieler kommunaler und Lobbyinteressen klar versprochen, dem Flächenfraß (z.B. Versiegelungen) ein entschiedenes Ende zu bereiten. Mehr als ein Jahr später wird im Freistaat immer noch mit den alten Bauvorhaben und Planfeststellungsverfahren hantiert, weil es keine Umsetzung des Gesagten gibt: Bsp.: schwandorf.bund-na...ahrt-teublitz.html
Also was tun, als auf die Straße zu gehen? Sich über ein CSU oder Freie Wähler Mandat in den bayrischen Landtag wählen lassen als FFF-Aktivisti, um Chance auf beschlussfähige Teilhabe zu haben? Das ist niemandem abzuverlangen.
zum Beitrag10.08.2020 , 13:50 Uhr
Ich danke der TAZ und v.a. BIPoC-Aktivisti* für solche Beiträge in diesem Deutschland, dass sich konstant als total hängen geblieben zeigt, wenn es um die koloniale Geschichte und Gegenwart geht. Meistens nehme ich sie überraschend geduldig und ruhig wahr. Deutschland war einst die 4.-größte Kolonialmacht auf Erden und scheißt ungeniert auf irgendeine Aufarbeitung während es gegenwärtig schwächere Nationen (des Südens) weiter wirtschaftlich schwächt und profitiert.
@UNBEDEUTEND: Wo geht es hier Schuld? Um Verantwortung und angemessene Vollständigkeit in der Einbeziehung von Milliarden von Menschen zu den Konsequenzen zum Klimaschutz! Ihre Argumentation ist nicht schlüssig und schwadroniert leichtfertig über Realitäten hinweg. Globale koloniale kapitalistische Politik ist nur bedingt Auslegungssache und fängt mit Sicherheit nicht vor XX.000 von Jahren an. Hier habe ich einen TAZ-Kommentar vermisst: "Bitte bleiben Sie sachlich!".
@Rolf B. Prinzipiell kann Identitätspolitik allein selten für irgendwas ausreichen, aber Sie legen der Interviewten ganz schöne Brocken in den Mund. Als würden BIPoC nicht schon Jahrzehnte versuchen, sich in Bewegungen einzubringen und als würden sie es nicht aktuell auch tun und als hätte Imeh Ituen das nicht exemplarisch beschrieben. Bitte geben Sie sich auch mehr Mühe, wenn sie die Nachkommengeneration der Gastarbeitenden hier einbeziehen. Stimmt Ihre Aussage hierzu, wie kann ich das jetzt nachvollziehen und Beweiszahlen nachschauen? Was lassen Sie denn hier alles weg an gesellschaftlichen Dynamiken, die diese Menschen betreffen und von denen Sie herzlich wenig spüren? Das Gerede über die Begrenztheit von Identitätspolitik kommt zu vehement und zu häufig von Rolfs und Uwes und Michaels. Selten Verständnis, oft Abtun. Das ist auffällig und mittlerweile auch langweilig. Es treibt von Diskriminierung betroffene Menschen auch weiter in radikalere Argumentationen für die Anerkennung ihrer Realitäten. Kein Gehör bei Rolf, also lauter werden!
zum Beitrag07.07.2020 , 02:46 Uhr
ja schon einerseits reflektiert und klug, aber nicht durchgehend. mindestens ab "Demokratie braucht die Mitte" sehr gewagt. ich lese die Schönschrift des Artikels und finde ihn weder ehrlich noch wirklich bemüht. Er ist eitel und leidet an Neglect.
Die hier vorgeschlagenen Punkte sind doch in Teilen alte. Es hat sich bislang wohl taktisch nicht genügend bewährt, politisch direkt auf die Gleichbehandlung aller Hautfarben abzuzielen. Und am Lautesten überschreien in D. die guten Demokrat*innen der Mitte die Bedürfnisse der Benachteiligten. Vielleicht ist eine Zäsur der Unterscheidung auch mal nötig, um einen Diskurs vollständiger zu führen und spürbar zu machen.
Was im Artikel fehlt, ist wenigstens eine Idee zum Umgang mit der ökonomischen Sphäre. Was ist eine Demokratie wert, in der das Gros der Menschen den halben Wachtag Chefs, Schulden und Zwängen ausgesetzt ist? Wad is mit Kapitalismus? Vergleich von Identitären mit identity politics is auchn klares Hinkebein und zu nah an der gleichsetzung.
Jedenfalls sind white fragility, entschiedene Abwehr, Relativierung und weiße Scham/Schuld doch mit Abstand die häufigsten ersten Reaktionen auf Rassismuskritik. Die weiße Person darf sogar spontan gekränkt und beleidigt sein, denn das ist sie allermeistens. Wenn Leute die Kritik annehmen, dann herrscht Nervosität und unsicherer Umgang. Also diese Betrachtungen deuten für mich schon stark auf eine bislang defizitäre Aufarbeitung und Beschäftigung mit Rassismus von Gesellschaft und Individuen hin.
Wir müssen ja eh hoffen, dass wir in transformativen Zeiten leben.. also wie wärs, sowas wie in den Unis der USA als verzeihliche Übersprungsdynamiken einzuordnen?
Und die deutsche Polizei hat wohl ein strukturelles Rassismusproblem, schon weil Nationalism./Rassismus tief in Polizei-Gesetzen stecken. Und ein patriarchal-hierarchisches. Und ein Gewalt-Problem. Und ein Korruptionsproblem. Wer die strukturelle Ebene hier nicht sieht, hängt irgendwo fest oder leugnet.
zum Beitrag15.06.2020 , 15:29 Uhr
@michael fink
Man muss ja nicht mit dem Ende des Textes mitgehen, aber Sie machen in Ihrem Kommentar einige hinkende Vergleiche und Assoziationen:
1. weiße, rassistische Männer in Führungs- und Entscheidungspositionen haben zig Mal weniger Legitimation diesen Jargon zu wählen, weil sich Ihre Rhetorik auf reale Vernichtungen, Ausbeutungen und Säuberungen bezieht. Sie werden auf dieser Erde keine Verhältnisse finden, in denen marginalisierte Gruppen systematisch Polizist*innen auf Deponien verfrachten. Ich finde Ihn auch beleidigend, aber die Polizei hat noch viel drastischere Konsequenzen verdient als eine solchen hingerotzten Artikel. Warum?
2. Polizeigewalt, Rassismus, autoritäre Tendenzen, Konservatismus, toxische Männlichkeit, militaristische Einstellungen - das sind strukturelle Probleme der Polizeien in den meisten westlichen Ländern. Gerade das ist doch der Aspekt des stattfindenden Diskurses, der endlich mal Raum bekommt. Das Gerede von schwarzen Schafen ist ein Hohn für viele Betroffene und zeigt m.E. Ihren Unwillen, sich wirklich empathisch und analytisch in die Materie zu begeben. Ich empfehle meist, sich Dtl.s prominentesten Polizisten und seine Beiträge/Buchtitel reinzuziehen. Rainer Wendt. Er ist Rassist und klar bekennender Nationalist und Grenzschützer. Er erfreut sich hoher Beliebtheit unter den Kolleg*innen.
3. Warum sollte sich migrantische Herkunft und rassistisches oder autoritäres Gedankengut ausschließen? Was ist z.B. mit dem Netzwerk um DTIP in Deutschland?
4. Polizei und sexualisierte Gewalt/Femizid wär ich vorsichtig. Schauen Sie sich doch gern Empfehlungen auf der Grundlage von zahlreichen schlimmen Erfahrungen auf Polizeirevieren von unabhängigen Beratungsstellen z.B. für häusliche Gewalt an. Auch hier gehts um strukturelle Probleme, die Polizei ist ein männlich und weiß geprägter, über Hierarchie geordneter Haufen.
zum Beitrag15.06.2020 , 11:32 Uhr
hach, ein artikel aus der bubble für die bubble in die bubble.. sicher viel praktischer mehrwert, sicher viele leute mit erreicht, die nicht schon ähnlich denken. wenn dir dein release reicht, hengameh, warum dann nicht konkret oder jungle world? ich versteh dich ja, aber wie viele wollen dich verstehen? ich ahne, dass dir das herzlich egal ist.
zum Beitrag27.05.2020 , 13:02 Uhr
@mowgli: Wo ist denn da die Verbindung? Dein Beitrag liest sich für mich wie der reflexhafte Ausreden-Klassiker der deutschen Nachkriegsgenerationen: so tun als würde man von auch nur irgendwem nachweis für die Verbrechen der Ahnen verantwortlich gemacht werden, um sich nicht seinem tatsächlichen Verantwortungsbereich zuwenden zu müssen, der in Verbindung dazu steht. - wie rassistisch und autoritär geprägt ist der Staat und die Gesellschaft, in denen ich (gut?!) lebe, wie wirkt das auf verschiedene Menschengruppen und was hat explizit mit dem Vorgängerstaat der BRD, mangelhafter Entnazifizierung oder dem lauten Schweigen der Deutschen nach 45 zu tun? Was kann ich heute tun, um einen Beitrag zu leisten daran, eine Rückkehr in autoritäre, faschistische Regime für immer zu vermeiden. - wenn viele Institutionen und Bauteile des neuen Staates aus alten Nazi-strukturen hervorgingen oder mit alten Kameraden besetzt sind, was kann ich dann als dufte-schnufte Demokrat und Humanist so tun, um im Jetzt gegen Scheiße vorzugehen? - muss ich mich und meine angeblichen Werte und Ansichten nicht selbst hinterfragen, wenn ich unter einen TAZ-Artikel, in dems um was komplett Anderes ging, so einen Opfer-Mythos-Reflex-Geschwurbel klatsche? - ...
Wenn Sie diese zeitlich und emotional aufwendige und unnötig freundliche Bildungsarbeit honorieren wollen, dann können sie gern Geld an mich oder an dezidiert antirassistische Gruppen oder Vereine spenden. Haltlose Analogien dürfen zukünftig gern zugunsten von Fresse halten unterlassen werden. Reflexion statt Reflex. Vielen Dank.
zum Beitrag12.02.2020 , 00:17 Uhr
@Wolfgang Leiberg
Es sind (auch) ideologie-geleitete Handlungen. Ihre Formulierung ist verharmlosend, verkennend und chauvinistisch.
"Für die Verfolgung und Bestrafung von Straftätern gibt es bereits Optionen. Ich sehe da keinen weiteren Handlungsbedarf."
Die Justiz ist in unbestimmbar, aber sehr nennenswerten großen Teilen erzkonservativ bis rechtsradikal durchsetzt. Solche Zustände will ich nicht, nirgendwo, haben wir aber, fast überall.
Verfolgung und Bestrafung sind keine Antwort auf die steigende politische Spannung, rechte Gewalt und die Rechtsradikalisierung so Vieler. Auch kein ernsthaftes Ende einer Diskussion über angemessenen und verantwortungsvollen Umgang mit Taten und Tätern.
zum Beitrag28.01.2020 , 11:14 Uhr
@Der Erwin klarer neurechter Schachzug, sich als Sprachrohr für alle auszugeben. Bin auch Bürger, hör auf, für mich zu sprechen!
zum Beitrag21.01.2020 , 13:35 Uhr
@Dr. MCSCHRECK nein, so heiß ich nicht wirklich. Aber als ob ein Name oder deutscher Dialekt garantiert davor schützt, nach der "ursprünglichen" Herkunft gefragt zu werden. So ein Quatsch, denken Sie doch z.B. an die Dienstleistungsgesellschaft, in der sich ständig Menschen ohne Wissen über die jeweiligen Namen in Gesprächen wiederfinden. Ein schwarzer Freund von mir spricht bayrisch, das irritiert viele Weiße anscheinend so sehr, dass sie oft erst ihrer Irritation Ausdruck verleihen und erst recht fragen, was der Background ist.
und zum anderen: es geht darum, was man für möglich halten soll und was Fragen noch implizieren können. Und dass diese "klassische Small-Talk-Frage" eine solche ist, zeigt doch genau das mangelnde Reflexionsvermögen, die von mir beschriebene Ignoranz usw. vieler Bio-Deutscher. In vielen Situationen, finde ich es völlig ok, nach meinen "Wurzeln" oder sowas gefragt zu werden, aber das kann und muss ich nicht in einen Maßstab verwandeln, der euch dann als Leitfaden gelten kann. Wie kagel reagiert hat, das freut mich: es geht um Sensibilität, situatives Fingerspitzengefühl. Man kann sich z.B. im Nachhinein erkundigen, ob die Frage ok war oder sich entschuldigen, wenn man glaubt, die andere Person hat die Antwort angestrengt oder genervt.
zum Beitrag21.01.2020 , 13:24 Uhr
@normalo: "Ein*_e [Lieblingsopferidentität hier einfügen], der/ die/ das mir ständig damit in den Ohren liegt, dass ich ja nicht nicht wisse und nichts richtig machen könne weil ich nicht dieselbe Opferidentität habe, macht mir vor allem eins unmöglich: Diesen Menschen je als etwas unabhängig davon wahrzunehmen und wertzuschätzen, dass er Mitglied seiner identitären Gruppe ist."
es ist einfach Zeit, dass weiße Männer mal ne Weile zurücklehnen, zuhören und reflektieren könnten ohne ständig ihren Aufmerksamkeitsverlust zu lamentieren. Sie haben und hatten genug Zeit und Raum. Jahrtausende, ist für die konkreten Personen jetzt einfach "Pech", dass sie natürlich nichts für Taten vorangegangener Generationen können. Sie können aber gegenwärtig korrekt agieren und eine progressive Zukunft bereiten. Wenn sie mehr Platz machen würden, müssten Betroffene von Rassismus nicht so viel darum kämpfen. Wer Ihnen, armer Mensch, ständig in den Ohren liegt, hat wohl den Eindruck, nicht angemessen gehört zu werden.. Begriffe zu verwaschen, durcheinander zu hauen oder kommunikative Kontexte zu vereinfachen ("Weil die Frage nach Herkunft nur ethnische bzw. geografische Annahmen ausdrückt." - null Empathie. es gibt immer auch andere wertende Zuschreibungen und Clischees), das hilft nur, reale Ungleichverhältnisse zu leugnen. Check mal dein Röllchen, normalo.
zum Beitrag21.01.2020 , 13:01 Uhr
@daniel roth
Es ist auch einfach kein oder ein anderer Rassismus, wenn sich people of color (PoC) fragen, woher sie kommen. Rassismus definiert sich elementar über reale historische und aktuelle Unterdrückungsverhältnisse (und das Stattfinden in jeweiligen weißen Mehrheitsgesellschaften). Es gibt keine Kontinuität der Unterdrückung weißer Menschen durch PoC. Es gibt allerdings auch eine Kontinuität der Unterdrückung arabischer Menschen und Staaten, also ebenfalls von PoC, gegenüber black people of color. Es ist eben kompliziert und einzelne Diskriminierungsformen sollten auch getrennt betrachtet werden.
Für weiße Menschen aber ist es einfach: sie waren und sind keiner systematischen jahrhundertelangen Versklavung, Verstümmelung, Erniedrigung, Vernichtung und Ausbeutung durch Menschen anderer Hautfarbe ausgesetzt. Die Frage "woher kommst du?" kann also immer auch darauf verweisen, während sie an dich gerichtet nicht das Selbe bedeuten kann. Schwer zu verstehen, ich glaub nicht. Schwer sich einzugestehen, vielleicht eher, aber das ist eure Aufgabe.
zum Beitrag20.01.2020 , 01:32 Uhr
@kagel: ständig gefragt zu werden, woher man kommt, kann rassistisch wahrgenommen werden. Niemand unterstellt dir böse absicht. Aber wenn du als weiße person nun schon so häufig gehört hast, was zum beispiel ich dir hier ein weiteres mal fair und sachlich rüberbringe und du demnächst wieder bedenkenlos nicht-weißes fragst, woher er*sie kommt; tja dann ist das schlicht ignorant und beweist nur dein unebetroffen-gelassenes interesse am eigenen interesse. Deine neugier ist dir einfach wichtiger als ein beschissenes Gefühl bei ner anderen person.
Und allgemein:
Bin selbst eine person of color und stehe zu identitätspolitik solidarisch, aber kritisch. Sie ist jedoch noch in ihren anfängen und wenn ich mir die blasse argumentationslinie im artikel dieses blassen mannes durchlese, ironischerweise sein falsches betroffenheitsgefühl hinter seinem toleranz/alle-sind-gleich-geschwurbel durchscheint, wenn ich mir die mehrheit der kommentare hier anschaue, dann wird mir klar wie wichtig es ist, dass es sie gibt und dass sie strategisch reifer werden muss.
Ich bitte die taz-redaktion um eine groooße kommentar-/artikel-reihe rund um das für und wider und die diversität von identitätspolitiken und intersektionalismus, jedoch ohne weiße männliche autoren. grüße an cristi, die einfach mal keine lust hat, menschen nicht zu verletzen.
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Die Moderation
zum Beitrag20.01.2020 , 00:25 Uhr
@se johannes 2 kritikpunkte: 1. drogen sind m.E. ein wichtiger bestandteil der sehr diversen technokultur. Somit also in w e i t e n teilen der szenen vertreten und damit ist natürlich auch alkohol gemeint. das muss man hier nicht so relativieren. Wer ohne illegalisierte drogen feiert, dem*r fällt meist die selbstverständlichkeit und das ausmaß des konsums auch nicht genügend auf.
2. Rap muss nicht eher oder später sterben. Der kommerziell erfolgreichste rap ist oft so wie du beschreibst. Doch viele vertretende dieser musik machen mit ihren texten bildungsarbeit. rap-workshops finden in fast jeder größeren stadt in jugendzentren statt. Rap braucht nicht viele voraussetzungen. Rap ist immer noch v.a. eine ausdrucksform unterdrückter und diskriminierter Gruppen. Rap ist reif geworden und aus den alten simplen texten seiner anfänge ist in teilen endlich poetische und musikalische Gesellschaftskritik geworden: Hör mal little simz - grey area, negroman - cuck oder aesop rock.
Nen seitenhieb auf klassik und den seit jeher mitschwingenden pseudomoralischen elitarismus der hörenden und schaffenden kann ich mir da kaum verkneifen.
zum Beitrag15.12.2019 , 14:00 Uhr
Was für ein falscher, überheblicher kommentar! Widme doch doch lieber dem bundesdeutschen rassismusproblem dirch alle institutionen und parteien hindirch (s. Amnesty germany) oder schau mal wie nach dem 2. WK alte kameraden in fast alle westdeutschen parteien aufgingen. So ein ost-bashing is ja lächerlich
zum Beitrag20.11.2019 , 23:35 Uhr
[...]
"es sind über 1.000 km von Urmia, der nächsten iranischen Stadt ins Gusch Dan, Berührungspunkte gibt es praktisch geographisch nicht."
gerade diese verschiebung näher an israels grenze beschreibt doch ein großer teil des artikels. und viele leute haben sich schon über viele sachen gefreut, die rohani gesagt hat. d.h. nicht, dass er auch danach handelt oder prinzipientreu ist.
und ALS OB irgendeine israelische regierung, auch nicht die jetzige schlimme scheißregierung, jemals nur innenpolitische oder ideologische gründe für ihr handeln hatte.
finde es doof, dass Sie direkt so parteiisch in die bresche springen, aber nicht mal argumente haben, die irgendwie gehalt aufweisen.
[...] Beitrag bearbeitet. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank, die Moderation
zum Beitrag10.11.2019 , 13:52 Uhr
ey was ist das denn für ein relativierender und unscharfer Kommentar im löchrigen Deckmantel einer Diskussions- und Faktenoffenheit?!
Ihr Beitrag strotzt von der männlichen Unbetroffenheit und Uneinsichtigkeit in das Ausmaß sexualisierter Gewalt ausgehend von Männern.
Ihnen fehlen die Mittel, in diesem Einzelfall Position zu beziehen, aber sie erheben sich dazu, Allgemeinplätze auszustampfen. "Verführungssituationen" unterstellt Frauen eine (wen sie ehrlich sind permanente) Absicht zu sexueller Anbiederung vor einer solchen Gewalttat.
"Manchmal kann manN einer Versuchung widerstehen. Durch Impulskontrolle." - Klassiker vom Männertier, das dem Trieb folgt und in Rage einen lichten Vernunftmoment haben KANN und dann ist's sogar noch löblich, denn es verzichtet auf seine Beute. Hier steckt auch schon wieder drin der Klassiker vom "zu Vergewaltigung gehören immer zwei, ihr Minirock war halt zu kurz..".
Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.
Die Moderation
zum Beitrag10.11.2019 , 13:28 Uhr
@Albrecht v. Aschenfels: Weil es unzählige strukturelle Benachteiligungen wie z.B. hohe Zugangsschwellen, aber z.B. nicht genügend sichere Räumen oder einfach gleiche Chancen für Frauen, Trans- und Interpersonen gibt. Weil wir gegensteuern sollten, wenn Männerbünde und Vetternwirtschaft Machtpositionen und gesellschaftliche Zugänge nach Geschlecht ordnen. Reine Frauen-, Trans- und Intervereine aus den gleichen Gründen fördern!
zum Beitrag03.11.2019 , 02:08 Uhr
Am Ende geht's doch bei dem Thema und hier, neben all der peinlichen Beachtung der Öffentlichkeitswirksamkeit von irgendwem usw., um folgende Richtigkeit: als wären Besitz oder nicht-Besitz Gradmesser für ideologische Ausrichtung/politischen Kampf. oder das eine Bedingung für das Andere. So ein Quatsch. Bei aller Mulmigkeit und allem Gefühl beim Gedanken an die Hummer-essenden Lafontaine und Wagenknecht vor ein paar Jahren - in einer so hoffnungslos durchdrungen kapitalistischen Gesellschaft mit massivem Trend nach rechts sei das allen Genoss*innen zugestanden und es sagt nix über die wirklichen Fähigkeiten von Politikmachenden aus. Über Sozialdemokrat*innen muss man aber in derlei Hinsicht eh keine Widersprüche zwischen vermeintlicher Moral und privatem Konsum behaupten. Überhaupt nix Überraschendes muss noch zur Glaubwürdigkeit irgendeiner Sozialdemokratie proklamiert werden. Die ist schon häufig und weit heftiger verwirkt worden.
zum Beitrag26.10.2019 , 21:03 Uhr
@rujex Ich widerspreche deiner einordnung jener kurd*innen entschieden, die du pkk nennst! Sie als "kleineres übel als den IS" zu bezeichnen ist auch nicht akzeptabel. Sie haben in den Kantonen z.T. verschieden-ethnisch und -geschlechtlich besetzte ratsposten und militärisch gibt es den ansatz der legitimen selbstverteidigung. kommt dein eintrag etwa heimlich aus türkisch-nationalischer sicht?
zum Beitrag10.09.2019 , 02:00 Uhr
@ROI die Linke ist in meiner sächsischen Stadt die einzige Partei, die seit vielen Jahren konsequent und bewegungsnah den Kampf gegen die alte und neue Rechte begleitet und mitgestaltet. In einigen Büros findet politische Organisierung und Vernetzung weit über Parteimitgliedschaft hinaus statt und Aktivisti bekommen oft unkompliziert Unterstützung. Manche dieser wichtigen Räumlichkeiten und Ressourcen sind nun in Gefahr - auch weil Leute wie Roi hier das übliche Linkenbashing hervorkramen und lamentieren anstatt sich die Inhalte mal durchzulesen und dann zu entscheiden, sie zu wählen/nicht zu wählen. Vertreter und Nachkömmlinge der alten Garde gibt es auch in meiner Stadt und sie sind mehr als leidig. So wie es die Werteunion oder die Union überhaupt gibt, nur nicht ein Viertel so mächtig und gefährlich. Oder den Seeheimer Kreis, nur nicht ganz so wirtschaftsliberal und gefährlich. Oder weite Teile der Grünen, nur moralisch oder ökonomisch nicht so flexibel/unscharf und gefährlich.
zum Beitrag10.09.2019 , 01:31 Uhr
@j_cgn herrje, für wie viele Gesetze zur Einschränkung des Asylrechts hätte die SPD denn noch stimmen sollen, um endlich als "migrationspolitisch eher konservativ" unter TAZ-Leser*innen gelten zu dürfen?
zum Beitrag04.08.2019 , 18:15 Uhr
www.facebook.com/e...s/397493917787253/
zum Beitrag09.05.2019 , 21:52 Uhr
Herrje Sie reden und reden und heraus kommt nur, dass sie es nicht schlimm finden, Tiere zu töten und zu nutzen oder Pflanzen oder wenn sie könnten Steine und Magma, weil sie da einen ------ *Trommelwirbel* ------, oder gleich zwei ------- *Klapperschlangenrassel* ------- fundamentale Unterschiede sehen! Whoop. Glückwunsch.
Vielleicht trotzdem maximale Achtsamkeit? Eintauschen für minimales Leid, runter mit Emissionen, mit Böden- und Wasserverschmutzung, weniger Verschleiß unserer Ressourcen Wasser und Land.. Nein? Dumm. Ciao, ich habn Date mit der Zukunft!
zum Beitrag09.05.2019 , 21:36 Uhr
@NORMALO 12:16
Du holperst dir hier einen von ethischem Monopol ab und schaust durch ein ethisches Monokel. Verstehe, dass wir in 10 bis 20 Jahren global über Gesetze und Maßnahmen reden werden, die den Markt und Produktion für tierische Lebensmittel eindämmen und transformieren. Und warum? Weil wir müssen. Ressourcen, Ökologie, und auch das unbestreitbare Tierleid. Du selbst hockst auf dem Monopol des Pluralismus und erkennst hier aus "Keine-Ahnung-Was,-Musst-Du-Selbst-Mit-Klarkommen"-Gründen eine wissenschaftlich vielfach belegte Notwendigkeit nicht an.
Es sei an dieser Stelle plump daran erinnert, dass wir mit "Umweltschutz" ja eigentlich den Erhalt unserer Lebensbedingungen in dieser Umwelt meinen.
zum Beitrag09.05.2019 , 21:14 Uhr
So ein Quatsch. Reine Gemüse- und Obstgerichte sind doch auch vegan.. und Gleichstellung für etwas ökologisch vielfach beschisseneres und verbreiteteres zu fordern ist letztendlich propagandistisch und stolzstur. "Faschistoide Argumentationsstrukturen im Ernährungsdiskurs: Fleisch vs. Vegan" - gibts darüber Forschungsarbeiten? Ihr glaubt wohl, jede Scheißbehauptung kann einfach ohne Konsequenz gelten? :)
habt ihr leider recht.
zum Beitrag25.02.2019 , 12:53 Uhr
Es ist eigentlich naheliegend, wenn afrodeutsche Menschen das machen würden. Besser auch gleich Frauen.
zum Beitrag14.02.2019 , 23:57 Uhr
Nein, es geht übergeordnet um eine maskuline Kultur der latenten bis offenen Sexualisierung von Begegnungen, Druckaufbau und Verdinglichung der Frau inklusive. Er ist einer von vielen Vertretern unangenehmer Männlichkeiten, die bewusst oder wie selbstverständlich intime Grenzen übertreten. Jähzorn gehört oft dazu, Bedrängung und Nötigung werden im Artikel erwähnt und passieren einigen Nicht-Männern alltäglich. Nur Männer selbst sind vor der potentiellen Allgegenwart sexualisiert bedrängt zu werden recht sicher. Aber Hauptsache der Mann Andi S bekräftigt erstmal den männerdominierten Rechtsstaat und bewertet die Relevanz der Vorwürfe von 7 plus x erwachsenen Menschen. Die in einer profeministischen Zeitung sachlich abgedruckt werden. Was sagt dein Kommentar denn eigentlich?
zum Beitrag08.02.2019 , 19:47 Uhr
Gibt es nicht genug konservative und rechte Blätter, die einen romantischen Nachruf für einen geschichtsvergessenen Militaristen bereiten? Ich ahne die ehrenwerten Intentionen der Redaktion hierzu. Aber ohne diesen Mann ist die politische Landschaft so gar nicht ärmer geworden und auch dacht ich, ihr seid eine feministische Redaktion und er eher so Mann-Mann-Mann. Aber gut, dass er so authentisch Dialekt sprach.. Hä? Ich lese keine linke Zeitung, um mir von ihr den Blick auf ein Schwein verfärben zu lassen. Das Zitat von seinem preußischen Vorbild (heyeyeyey) spricht Bände. Meine proletarische Verwandtschaft in Brandenburg hat ihn übrigens verachtet, weil auch seine "Authentizität" kalkuliert und falsch rüberkam.
zum Beitrag06.02.2019 , 16:34 Uhr
Inwiefern das Potential grad da ist, ist glaub ich seeehr Auslegungs- und Ansichtssache. Aber selbst, wenn ich da zustimme und an guten Tagen neige ich dazu, bleibt doch dem gegenüber eine immer globaler, strategischer und immer organisierter auftretende Rechte. Und sie ist auch sexy für viele junge Menschen. Gott, wieviele FB-Freundschaften aus meinen 90er-Schuljahren ich schon löschen musste.. Grundsätzlich möchte ich Ihnen da aber zustimmen, ich sehe auch mehr Licht. Und Blanklegungen sozialer und ökonomischer Kämpfe, in die man besser politisch reingehen kann als noch vor ein paar Jahren.
zum Beitrag06.02.2019 , 16:25 Uhr
naja von "stellvertretend" bis "beispielhaft" ists ja schon noch ein Stückchen, wa?! Sind aber schon ein paar linke Anwält*innen in der RH. Warum marketing, das übernimmt der Seehofer selbst. Aber ich hab den Eindruck, sie steht für ihn und andere konservative und rechte Propagandisten stellvertretend für linke Jurist*innen. Teilen Sie den Eindruck?
zum Beitrag06.02.2019 , 16:20 Uhr
Sind Sie sicher, dass Ihnen ihre Erfahrung ausreichen sollte? Die klingt auch als wäre sie sehr vage und sie hat mir wieder nichts faktisches erzählt. Aus den meisten Ihrer Beiträgen springt einem die Nicht-Involviertheit und Unbetroffenheit von sämtlichen Diskussionspunkten, um die es hier so geht, förmlich entgegen. Natürlich gehört einige unbetroffene männliche, kommentarspaltig-anonyme Ignoranz dazu, trotzdem weiter Betroffenen von Diskriminierung, Polizeiwillkür oder nazistischer Gewalt/Propaganda eine Position abzusprechen, die primär auf Selbstschutz, Freiheitsrechte und Selbstentfaltung gerichtet ist. Wir haben uns Gewalt nicht ausgesucht, wir finden sie nicht gut. Aber sie schlägt uns entgegen. Wir müssen sie also in Erwägung ziehen, um nicht unter die Räder zu kommen. Ein zivilisatorischer Fortschritt ist für mich, sich auch von gefühltem Wissen und Glaubensprinzipien zu verabschieden. Die Meinung, Gewalt sei prinzipiell nie angebracht, stützt sich auf nichts als Moral, geschichtliche Verzerrung und Glauben. Die Notwendigkeit, sie anzuwenden ergibt sich in einer Situation, präventive Gewalt aus v i e l e n gemachten Erfahrungen mit realen Bedrohungen für Leib und Leben. Das ist eher so faktisch. Sie glauben an eine Wolke, die schon über Utopia schwebt während sich Menschen in einer Realität befinden, in der sie maßgeblich autoritärer, maskuliner und mehrheitlicher Gewalt ausgesetzt sind. Sind Sie vielleicht auch der Meinung, dass es eine friedliche Revolution in der DDR gab, dass die Opfer des Salzmarsches heroisch gestorben sind als sie sich nicht wehrten oder dass wir in Europa seit Jahrzehnten in Frieden leben? Ihr Mitleid ist nicht angebracht, aber weitaus mehr Mitgefühl und Empathie für Kämpfe von Menschen, die noch bis an ihr Lebensende niemals die Rechte genießen wie Sie es tun, die immer potentiell von Gewalt, Diskriminierung und Repression betroffen sein werden.Das können wir allen Diskurs-Verschiebern wie Ihnen nicht oft genug entgegenbringen!
zum Beitrag05.02.2019 , 16:44 Uhr
Ach so, aber das sind ja ständige, immanente Forderungen realpolitisch agierender Linker. Außer vllt eine höhere Bezahlung für Leute im öfftl. Dienst. Und es ging ja eigentlich um den Rechtsstaat und den Umgang mit Rechten und Linken als um eine ganze sozialpolitische Agenda. Aber einfacher zu erreichen sind die Ziele nicht wie sie schreiben. Für einige ihrer Ziele wird z.T. seit über 100 Jahren gekämpft. Mit schrittweisen Erfolgen, z.T. der Einführung dieses lächerlichen ersten Mindestlohns. Wann hatte jemand das erste Mal die logische Idee einer Finanz-Transaktionssteuer? 70er, 80er? Und die ist noch längst kein an Armut ursächlich anpackender Ansatz.
zum Beitrag05.02.2019 , 16:44 Uhr
Ach so, aber das sind ja ständige, immanente Forderungen realpolitisch agierender Linker. Außer vllt eine höhere Bezahlung für Leute im öfftl. Dienst. Und es ging ja eigentlich um den Rechtsstaat und den Umgang mit Rechten und Linken als um eine ganze sozialpolitische Agenda. Aber einfacher zu erreichen sind die Ziele nicht wie sie schreiben. Für einige ihrer Ziele wird z.T. seit über 100 Jahren gekämpft. Mit schrittweisen Erfolgen, z.T. der Einführung dieses lächerlichen ersten Mindestlohns. Wann hatte jemand das erste Mal die logische Idee einer Finanz-Transaktionssteuer? 70er, 80er? Und die ist noch längst kein an Armut ursächlich anpackender Ansatz.
zum Beitrag05.02.2019 , 16:34 Uhr
Jetzt zerquirlen sie ja jegliche Verhältnismäßigkeit und Vergleichbarkeit. Können Sie irgendwas von ihren Mitte-Rechts-Schwurbeleien mit Quellen, Zahlen und Erfahrungen belegen? Es fällt mir schwer, das sonst noch ernst zu nehmen und weiter zu diskutieren.
zum Beitrag05.02.2019 , 15:50 Uhr
Ich fand den Artikel verständlich. Die Forderung, die sie sich wünschen, haben sich einfach die meisten abgeschminkt, weil die Kruste zu dick, der Klüngel zu engmaschig ist. Linke Anwält*innen werden sehr gesondert behandelt in deutschen Gerichtssälen und medial häufig von SPD und CDU kriminalisiert. s. G20 oder auch Seehofers Angriff auf die Rote Hilfe. Es ist auch nicht realistisch, dass ein Rechtsstaat innerhalb einer nationalistisch-kapitalistischen Staatsform nicht auch in deren Funktionsprinzipien und Wertesystemen verhaftet bleibt. Das wäre bezüglich ihrer Forderung z.B. der hohe staatliche Schutz der Eigentumsverhältnisse oder auch, dass sich bessere Anwält*innen leisten kann, wer mehr Penunsen hat. Wissensvorsprünge, Zeit und Gelegenheit spielen auch eine zu große Rolle bei den Möglichkeiten, sich den Rechtsstaat nutzbar zu machen.
zum Beitrag05.02.2019 , 11:47 Uhr
@normalo erstmal: die meisten stabilen Antifaschist*innen, die ich so kennenlerne leisten einen Haufen Aufklärungs-, Recherche- und Bildungsarbeit. Sie führen dich im Geschichtsmuseum herum oder versuchen fortschrittliche, klientenzentrierte Ansätze in der Sozialen Arbeit durchzusetzen. Usw. Wenn sie sonst wo oder auf dem Weg zu ihrer begrüßenswert sinnvollen oder zumindest nicht weltverschlechternden Haupttätigkeit aufmerksam bleiben und bei sexistischen und rassistischen Aktionen intervenieren, sind sie einfach nur mutig und korrekt. Die Totalität der Zwecke. Naja. Ich finde ja die deutsche innerlinke diskursive Gewalt viel gewalttätiger als die linke Gewalt auf den Straßen. Ich würde mir wünschen, dass man sich auch mal wieder physisch näher an den Feind traut. Kreativ. Dass Gefahren im Auge behalten, Diskussionsräume besetzt werden und pointierte Aktionen kommen. Das versuchen die meisten Antifaschist*innen wenn sie antifaschistisches tun. Ziemlich häufig wurde ich von Nazis oder anderen deutschen Männergruppen bedroht oder verprügelt. Ich fühl mich vor Nazis sicherer zu Hause auf meinem Kiez durch eine starke Szene und bin erleichtert, wenn sich ein Thor Steinar tragender in der Tram unwohl fühlt hindurch zu fahren. Aug um Aug in den Vierteln, mein Lieber. Bei dir auch, normalo? Hab ich mir nicht ausgedacht, muss man sich auch nicht ausdenken, ist ja schon real. Ausdenken kann man sich unverhältnismäßige und unzulässige Taliban-Totalitääää-Vergleiche und was ich da sonst noch überflogen hab..
zum Beitrag04.02.2019 , 11:11 Uhr
Wer schreibt, der schwarze Block wirke wie "vegane Taliban" untergräbt doch sein eigenes Argument und setzt Antifa*s mit einem ganz anderen Schlag Ideologen und Gewaltverbrechern gleich. Das is arschich und steht in solcher Süffisanz m.E. einer rechten Rhetorik in nichts nach.
zum Beitrag02.02.2019 , 12:28 Uhr
"Sie wissen, dass er im Grunde Recht hat.". Nein. Es kann nicht jedes Mal, wenn Menschen strukturelle Änderungen fordern auf das Individuum zurückverwiesen werden. Da ist natürlich was dran, aber "im Grunde Recht" haben die Ansätze zum individuellen Lebenswandel nicht. Und in RubiussiubuR's Argument ist der doch nur ein dem Aufbegehren vorgezogener neoliberaler Reflex. Bequem und kleinschrittig in die Selbstüberfrachtung und Vereinzelung Aller noch dazu. Macht sicher auch Freude, Andere auf die Gebrauchszeit ihrer Elektrogeräte hinzuweisen.
zum Beitrag19.12.2018 , 02:13 Uhr
@danny schneider wir sollen übrigens auch offiziell eine passable, lebendige Demoblablie sein und wirtschaftlich proper und was weiß ich. Faktisch seh ich, wo ich im Land hinkomm (und das is nichso wenig) Armut, Thor Steinar Klamotten, unverholenen Hass und eine sich dazu häufig teflonartig verhaltende Mehrheitsgesellschaft plus Medienlandschaft. Dann noch kaputte Haushalte in der EU kaputter erpresst, keine sozio-finanzielle Gerechtigkeit im Inland und beschissene Ökobilanzen.
Es geht nicht um das "Fehldesign" (iieks) einer einzigen Nation, auf der so viele deutsche Linke gerne ausrasten, richtig locker lassen und hassgeil werden nachdem sie south park ausgemacht und etwas Trap oder TedTV angemacht haben. Gehts nicht um die Fehlkonstruktion der globalen Ökonomie im Zusammenspiel mit patriarchalen, rassistischen und nationalistischen Verhältnissen?
Ohne besonders mit Leuten zu sympathisieren, die sonst Position gegen Antiamerikanismus einnehmen, aber vermeintliche Kritik an "den" USA bei vielen v.a. Ökolinken, Linksliberalen bis Linken ist mega anstrengend, oft gewaltförmig und hässlich und, na klar, zu pauschal und einseitig. Das tut eurer Wut gute Dienste, die ihr bei eurem Chef runterschluckt und es mästet das gesättigte Duckmäusertum der Prenzlauer Republik. Muss alles nicht auf danny zutreffen, passt schon.
zum Beitrag19.12.2018 , 01:06 Uhr
@wombat: doch. es war nicht nötig, die ddr zu assimilieren.
@rrunkel: falsch. sich über rassist*innen aufregen ist nicht vom gleichen kaliber wie sich rassistisch aufregen. auch nicht wenn mittel sich ähneln.
zum Beitrag18.12.2018 , 23:55 Uhr
Das nimmt Nazis und sich nazifizierende Leute in Schutz; wer den rassistischen oder nationalistischen Tendenzen in sich nachgeht ist dafür maßgeblich mitverantwortlich. du beschuldigst direkt eine Personengruppe, die du unter "Migranten" verallgemeinerst, Grund dafür zu sein. Ich finde deinen Kommentar also rassistisch.
zum Beitrag10.09.2018 , 10:29 Uhr
Der Artikel schafft und versucht es auch nicht, die Eckpunkte dieses Konfliktes darzustellen. Er macht eigentlich auch keine Lust darauf, dem ganzen nachzugehen oder sich mit den verschiedenen Wellen des Feminismus zu befassen.
zum Beitrag27.12.2015 , 23:55 Uhr
Der artikel gehört einmal durchgegendert, was ich nicht anmerken würde, wenn in ihm nicht sexuelle Übergriffe als Albernheiten tituliert würden. Wenn ich schon mal dabei bin, muss ich die flachheit und das journalistische ungeschick des textes bemängeln. Hier werden gemeinplätze zusammengetragen, die ein bild von "dem nigerianer" bei "den afrikanern" ergeben. Schaut mal lieber arte "mit offenen karten", da gibts mind 3 berichte zu nigeria, die versuchen zu informieren und nicht zu verklären.
zum Beitrag07.04.2015 , 10:17 Uhr
Soweit ich weiß, haben nicht die peshmerga kobani befreit - sie sind die Kämpfer der konservativeren kurden aus dem nordirak - sondern mehrheitlich die Kämpfer_innen der originären PKK und ihrer Ablegerpartei in rojava.
Ich wünsche mir so viele differenzierte Artikel wie möglich aus rojava, ist es doch ein aus not u Zerstörung mühsam geschaffener, radikal demokratischer, inklusiver raum, so mensch der kurdischen Propaganda glaubt, und damit mehr als ein hoffnungsschimmer für progressive u emanzipatorische Möglichkeiten der Politik.
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