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FDP-Politikerin über Böllerangriff„Er hat zielgerichtet geworfen“

Weil sie eine liberale Migrationspolitik vertritt, steht Karoline Preisler auf rechstextremen Feindeslisten. Nun wurde sie im Privatumfeld attackiert.

Ein FDP-Büro in Niedersachsen: Seit den Ereignissen in Thüringen häuft sich solcher Vandalismus Foto: Swen Pförtner/dpa
Christina Schmidt
Interview von Christina Schmidt

taz: Frau Preisler, was ist Ihnen am Wochenende passiert?

Karoline Preisler: Ich habe mit meiner Tochter das Wohnhaus verlassen. Vor der Tür sah ich eine Gruppe junger Erwachsener und einer hielt einen Böller in der Hand. Wir hatten Blickkontakt. Und er hat trotzdem zielgerichtet den Böller geworfen. Ich bin zu meiner Tochter, inzwischen qualmte und knallte es, schwarzer Rauch war da. Ich habe meine Tochter in das Auto gesetzt, damit sie dort sicher ist, und wollte die Gruppe zur Rede stellen. Die hatte sich aber schon entfernt. Ich habe sie noch kurz verfolgt.

Kannten Sie die Leute?

Nein.

Was haben Sie dann gemacht – die Polizei gerufen?

Ich habe meine Tochter genommen und bin weggefahren. Mein Mann und ich haben Absprachen getroffen, was wir tun, wenn eine Situation gefährlich wird. Wer nimmt welches Kind, wo treffen wir uns, solche Sachen. Ich habe mich daran gehalten und habe das Kind aus der Gefahrenzone gebracht.

Sie sind Juristin und Lokalpolitikerin, ein ganz normaler Mensch also. Warum haben Sie solche Absprachen?

Mein Mann und ich stehen mit vielen Weiteren auf einer Feindesliste, der der Nordkreuz-Rechtsterroristen. Wenn man das weiß, ist es besser, man hat einen Plan für Krisen. Dann muss man in der Krise keine Entscheidungen treffen. Das wäre mir auch nicht möglich gewesen am 8. Februar. Ich war zu aufgewühlt.

Sie sprechen von der Liste eines Anwalts und eines Polizisten, die mutmaßlich geplant hatten, an einem Tag X Menschen aus dem linken Spektrum zu töten. Sie hatten Daten gesammelt, auch an einem Polizeicomputer. Das wurde vor über zwei Jahren bekannt. Wann haben Sie erfahren, dass Sie auf der Liste stehen?

Ich habe im Sommer Post vom Landeskriminalamt bekommen, ein Formschreiben, wonach mein Name im Zusammenhang mit dieser Liste aufgetaucht ist. Weitere Informationen habe ich nicht erhalten, und es ist auch sehr schwer, an diese zu gelangen. Meine Daten gehören mir, ich erwarte von unseren Sicherheitsbehörden, dass die mich ins Bild setzen. So musste ich das, was ich jetzt weiß, selbst zusammensuchen.

Ihr Mann ist FDP-Abgeordneter im Bundestag, auch er steht auf der Nordkreuz-Liste. Gibt es andere Vorkehrungen, um ihn zu schützen?

Mein Mann hat Ansprechpartner beim Bundeskriminalamt, ich habe Ansprechpartner beim Landeskriminalamt. Tatsächlich gibt es Unterschiede beim Umgang mit solchen Situationen. Für ihn gibt es ein Sicherheitsprotokoll, für mich nicht.

Einer der beiden Männer, die die Nordkreuz-Liste angelegt haben sollen, war früher FDP-Mitglied. Jan Hendrik H. verließ die Partei, nachdem er mit Pegida-Nähe auffiel und für eine Zusammenarbeit mit der AfD warb. Kennen Sie sich?

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Wir kennen uns aus unserer politischen Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern, aber nicht persönlich. Ich bin sehr froh, dass er nicht mehr Teil unserer liberalen und deutlich antifaschistischen Partei ist. Ich vertrete eine sehr liberale Migrationspolitik, engagiere mich in den Bereichen Integration und Vielfalt. Das erklärt eben auch, für mich, dass die mich auf so eine Liste setzen. Ich würde aber schon gerne wissen: Welche Informationen haben die, worauf muss ich achten? Das habe ich leider nicht rausgekriegt. Allerdings hat sich die Polizei nach dem Übergriff am Wochenende bei mir gemeldet, und das war eine sehr gute Erfahrung.

Überall in Deutschland kam es seit der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen zu Vandalismus, Beschimpfungen gegen die FDP. Was wollten die Täter am Wochenende?

Wir wissen nicht, was diese Menschen dachten und müssen die Ermittlungen abwarten. Ich habe schon Übergriffe von rechten Schlägern erlebt, bin angespuckt worden und beschimpft am Rande von Veranstaltungen mit rechtem Publikum. Da war mir die Zuordnung stets leicht, ich hatte mich in einen politischen Kontext begeben. Jetzt bin ich in meinem privaten Umfeld attackiert worden.

Wie haben Sie die Resonanz auf den Übergriff erlebt?

Im Interview: Karoline Preisler

geboren 1971, ist Juristin und ehrenamtliche Lokalpolitikerin der FDP in Mecklenburg-Vorpommern. Sie engagiert sich für soziale Projekte und Integration. Ihr Name steht auf einer rechts­extremen Feindesliste. Am 8. Februar 2020 wurden sie und ihre Tochter mit Feuerwerk attackiert.

Als sehr heiser. Ja. Solidarisch und heiser.

Was meinen Sie mit heiser?

Wenn man sich die letzten Monate in Deutschland ansieht, Demonstrationen vor Vorlesungen, den Anschlag in Halle, den Mord an Walter Lübcke, Übergriffe auf geflüchtete Menschen, Abreißen von Kopftüchern und Kippa. Ich habe einen ganz normalen Job und engagiere mich im Ehrenamt politisch, so wie Tausende Menschen. Wir erleben, dass man lieber einen Stein auf uns schmeißt, als unsere Argumente zu hören.

Wir müssen uns doch nicht wundern, wenn man keine Bürgermeister mehr findet, wenn sie mit Morddrohungen rechnen müssen. Für mich war dann die Reaktion auf die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen bis hin zum Übergriff auf meine Tochter und mich ein Fanal. Ich habe unsere Zivilgesellschaft bröckeln sehen. Und dann kam etwas, damit habe ich nicht gerechnet, aber das war sehr deutlich und klar: Ein Bankberater hat mir eine E-Mail geschrieben. Freunde von früher haben sich gemeldet. Social Media hatte eine Welle der Solidarität, Unterstützung und des Wohlwollens für mich.

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46 Kommentare

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  • Warum vermittelt der Artikel den Eindruck es seien Nazis gewesen, die Fr. Preisler angegriffen haben?

    Sie steht auf der "Nordkreuz"-Liste, aber wer die Täter wirklich waren, ist z.Zt. unbekannt. Der Artikel ist daher als tendenziös zu bezeichnen.

    • @Capitano:

      Es ist ein Interview.



      Es ist Frau Preisler, die es partout in diesen Kontext stellt, obwohl sie selbst zugibt, dass sie über die Motivation der Täter_innen nichts weiß.

      Frau Schmidt stellt die Ministerpräsidentenwahl als Kontext und damit linksorientierte Täter_innen sogar explizit in den Raum.

  • Ich denke dem doofstruntzdummen Böllerwerfer war schlicht nicht klar, dass FDPler keine Nazis sind und diese auch Nazis bekämpfen.

    Das Geschehen um Frau Preising ordnet sich passend ein in die weitere Übergriffe gegen Politiker der FDP in Deutschland. www.tagesspiegel.d...land/25527496.html

    Das man in der taz nicht mehr fähig ist, die politischen Kräfte dahinter auf Linksextrem oder rechtsextrem zurückzuführen ist bezeichnend. Das gewisse Parteien keine klaren Worte gegen Angriffe auf Politiker finden ebenfalls.

    • @Rudolf Fissner:

      Woher wollen Sie denn die Motive und die "politische Ausrichtung" des mutmaßlichen Attentäters kennen? Woher nehmen Sie die Info, dass er ausgerechnet von "links" kam? Das Interview deutet auf einen anderen Hintergrund hin.

      • 8G
        82286 (Profil gelöscht)
        @Adam Weishaupt:

        Ich drucke mir jeden Post von R.F. aus.



        Und wenns mir zu gut geht, stöber ich darin.



        Auf's Thema kommt dabei nicht an.

      • @Adam Weishaupt:

        Wo schrieb ich, dass ich die kenne? Ich schrieb davon, was sich sonst noch in DE der FDP widerfuhr.

        Das Interview zeigt auf, dass sie von Rechtsextremen bedroht wird und auf Listen steht. Da steht nichts davon, dass in pseudolinken Kreisen diese Listen ebenfalls bekannt sind und deswegen Ausnahmen von der Regel gemacht wurden.

        • @Rudolf Fissner:

          "Ich schrieb davon, was sich sonst noch in DE der FDP widerfuhr."

          Meinen Sie etwa den Naumann-Kreis?

          Eine marktradikale Partei kann von sich aus die Anschlussfähigkeit zu sozialdarwinistischen Positionen nicht vermeiden.

          Die Austeritätswellen der 80er Jahre haben das Overton-Fenster so sehr nach rechts geschoben, dass soziale Marktwirtschaft inzwischen als etwas eindeutig Linkes gilt. Damit hat der Wirtschaftsliberalismus den Rechtsradikalen einen großen Dienst erwiesen.

          Frau Preisler steht mit ihrem löblichen Engagement also in der Minderheit und letztlich irgendwie inkonsequent da.

          • @Euryale:

            Nen ich meine den fett rot dargestellten Link zum Tagesspiegel.

  • „ Auf Facebook schildert der jüdische FDP-Politiker Michael Rubin aus Frankfurt am Main, wie er bei einer Demonstration als „Nazi“ beschimpft worden sei. Einer Kollegin von ihm sei bei einer anderen Demo das Mikro aus der Hand gerissen worden, man habe sie mit dem Slogan „Wer hat uns verraten, Freie Demokraten“ von der Bühne vertrieben.“ www.tagesspiegel.d...land/25527496.html

  • Das haben wir nun davon, dass das Böller-Verbot nicht schon zum Jahreswechsel bundesweit umgesetzt wurde.

  • berichtet die taz auch von dem Anschlag auf Karoline Preisler von der Antifa oder passt das nicht zum Narrativ?

    • @clembus:

      Wissen Sie mehr als wir alle?

    • @clembus:

      Welchen Anschlag meinen Sie denn?

      • @Jim Hawkins:

        so ziemlich dieselbe story ohne die pseudo empörung der taz,

        bitte google benutzer, da ich nicht weiß ob man extern nachrichtenseiten verlinken darf

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @clembus:

          Für andere Formen der Empörung finden Sie bei ndr. de oder auch ard.de ausreichend Gesellschaft.

          Falls es Sie stört, was und wie hier debattiert wird: es existiert kein Teilnahmezwang.

          Erfahrene taz-Foristen üben hier den Verzicht: Verzicht auf Überflüssiges. Etwa auf Grünschnäbel.

        • @clembus:

          Das einzige, was ich bei meiner Googlesuche zur "linksextremen Gewalt gegen Frau Preisler" gefunden habe, sind Schmierereien an der FDP-Parteizentrale in Dresden. Allerdings ist auch der Wortlaut zu beachten: "Fight Nazis! Fck FDP". Also eben nicht "Fight FDP"... Höflich ist das nicht, aber eben auch nicht zu vergleichen mit einem Böllerangriff auf Mutter mit Kind.

          Die andere Schmiergeschichte mit dem Wortlaut "Antifa is watching you" enthält meines Erachtens die "Drohung", dass die Antifa Bezüge der FDP zur AFD aufklären und veröffentlichen wird, sobald einige ihrer Angehörigen ihre eigene Parteifarbe verraten...

          Wenn Sie mehr wissen, lieber Clembus, raus damit.

          • @Parabel:

            Da haben Sie wohl nich lange gesucht. Der Tagesspiegel hat bereits am 10 von diversen Angriffen auf FDPler berichtet (s.o.)

            • @clembus:

              Aus Ihrem NDR-Link: "In der Nacht zu Donnerstag wurde auch die Landesgeschäftsstelle der FDP in Schwerin mit Parolen beschmiert. Karoline Preisler, die sich seit Jahren in der Flüchtlingshilfe engagiert, soll auch auf der sogenannten Feindesliste der rechtsextremen Organisation "Nordkreuz" stehen. In der Vergangenheit waren bereits Hakenkeuze auf Wände in ihrem Hausflur geschmiert worden."



              Dass die Antifa auch mal dazu neigt Aktionen durch zu ziehen, die ich absolut nicht gut finde, das ist da eine. Aber dass die einen bezug zum rechtsextremen "Nordkreuz" haben und Hakenkreuze an Wände schmieren, also das nehme ich Ihnen nun aber nicht ab.

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @clembus:

              Wie wäre es, wenn wir die Ermittlungen des Staatsschutzes abwarten - und d a n a c h unsere Schlüsse ziehen?

              Wer den zweiten Schritt vor dem ersten geht, bekommt häufig Dreh s c h w i n d e l.

            • @clembus:

              Sie verlinken den gleichen Vorfall, behaupten, es sei die Antifa aber auch in Ihrem Link verweist Preisler auf die Nordkreuz-Liste. Manchmal fragt man sich...

              • @LeSti:

                Zum Zeitpunkt des Angriffs waren viele FDP-Büros Ziel von Demonstrationen und Angriffen durch Linke. Dass es auch hier eher die Antifa war würde mich nicht überraschen.



                Das ist doch das Verrückte: Die selben Menschen stehen im Visier von Nazis und Linksradikalen. Vielleicht sollten einige doch mal ihre Feindbilder überprüfen.

                • @Horst Horstmann:

                  Das weiß ich und wundert mich auch nicht. Trotzdem haben Trotzdem stellen Sie oben eine Tatsachenbehauptung auf ("Anschlag der Antifa") wo das Opfer und einzige volljährige Augenzeugin sich von rechts wegen der Feindeslisten auf denen sie bestätigt steht angegriffen fühlt. Auch wenn es nicht verwunderlich wäre: Das Opfer sagt was anderes und mit links "belegen" ohne dass da irgendwie was zur eigenen Behauptung dahinter steckt, ist immer ganz großes Kino. Und Lügnerei.

                • 7G
                  76530 (Profil gelöscht)
                  @Horst Horstmann:

                  Solange die Ermittlungen des Staatsschutzes nicht abgeschlossen sind, gilt:

                  "Zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Angriffs waren FDP-Büros Ziel von Demonstrationen und Angriffen, für die die Veruracher nicht zweifelsfrei feststehen."

                  Merke: Erst Fakten sammeln, dann die Interpretation vornehmen. Alles Andere kann zu (zum Teil heftigen) Verwirrungszuständen führen. Alles Weitere fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Nach dem Verzehr einer XXXL-Packung Kreide:

    Dass solchen idiotiegeleiteten Handlungen Einhalt geboten werden muss, steht völlig außer Frage. Offenbar gibt es jedoch nach wie vor Redebedarf darüber, wie dies zu geschehen hat.

    Die Bedienung des hauseigenen Zettelkastens mag der persönlichen Triebabfuhr dienen, eine politische Lösung ist sie nicht.

    "Nazis raus" zu fordern, ist im Übrigen keine große Kunst. Zu sagen, wohin mit ihnen, schon eher.

    Die USA hatten unter McCarthy eine andere Zielgruppe im Visier: Menschen, die sie kommunistischer Umtriebe verdächtigten. Sie waren sehr gründlich in der Zerstörung bis Vernichtung menschlicher Existenzen. Fast schon deutsch. Nur die KZs fehlten noch.

    Ich möchte solche Zustände nicht in Deutschland. Egal, gegen wen sie sich richten.

    Für die Verfolgung und Bestrafung von Straftätern gibt es bereits Optionen. Ich sehe da keinen weiteren Handlungsbedarf.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Nazis raus" ist m.E. nicht wörtlich zu nehmen, sondern eine Umkehrung des Nazispruchs "Ausländer raus". "Nazis rein" würde eigentlich besser passen. Z.B. in den Knast, wenn sie friedliche Menschen bedrohen.



      Und ich stimme Ihnen zu, dass es die Gesetze dazu bereits gibt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Parabel:

        Wenn Menschen, die ansonsten der Sprache mächtig zu sein scheinen, selektiv nachlässig werden, ruft dies in mir Skepsis und Misstrauen hervor.

        Zur Sache: die von Ihnen favorisierte Deutung ist e i n e Option. Eine, der ich mich ohne Murren und Grollen anschließe.

        Auch der von Ihnen angeregten Konsequenz folge ich gerne. Die deutsche Sehschwäche, was braun angeht, ist eklatant. Die letzten Jahre haben dies deutlich gezeigt.

        Dass Linke der selbst ernannten Mitte Nachhilfe in Sachen Geschichte und Justiz geben müssen, ist vielsagend.

        Deshalb ist meine Konsequenz eine modifizierte: Nazis mit der Härte des Gesetzes bestrafen, Konservative und Liberale mit partieller Amnesie einen großen Spiegel vorhalten.

        Sie zeigen im Moment, wie schwer sie sich mit Erkenntnis und Konsequenz tun.

        Helfen wir ihnen. Solange, bis sie es gerafft haben.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      @Wolfgang Leiberg

      Es sind (auch) ideologie-geleitete Handlungen. Ihre Formulierung ist verharmlosend, verkennend und chauvinistisch.

      "Für die Verfolgung und Bestrafung von Straftätern gibt es bereits Optionen. Ich sehe da keinen weiteren Handlungsbedarf."

      Die Justiz ist in unbestimmbar, aber sehr nennenswerten großen Teilen erzkonservativ bis rechtsradikal durchsetzt. Solche Zustände will ich nicht, nirgendwo, haben wir aber, fast überall.

      Verfolgung und Bestrafung sind keine Antwort auf die steigende politische Spannung, rechte Gewalt und die Rechtsradikalisierung so Vieler. Auch kein ernsthaftes Ende einer Diskussion über angemessenen und verantwortungsvollen Umgang mit Taten und Tätern.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @KOronja:

        Am Besten ist es stets, das zu lesen - und zu beantworten - was der Andere geschreiben hat.

        Sie haben hier einen künstlichen Widerspruch aufgebaut. Strafverfolgung und Bestrafung als alleinige Reaktion ist nicht mein Credo. Wer meine Posts sorgfältig liest, weiß dies.

        Sie ersetzt keine gründliche politische Debatte. Lesen Sie meine anderen Posts, und Sie werden sehen: wir sind uns an entscheidenden Stellen einig.

        Der Griff in den Zettelkasten war nicht nötig.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      nun diese Menschen sind nicht krank, nicht triebgesteuert, handeln nicht im Affekt... niemand der unsere gesellschaftliche Fürsorge verdient.

      es sind auch keine "Terroristen". Einfach nur Gewaltverbrecher, Mörder,... Menschen die aufgrund ihrer fehlgeleiteten politischen "Überzeugung" Gewalt ergreifen können wie damals bei der RAF gerne in Lager gesperrt werden.



      Und gemütlich muss es da auch nicht sein. Lebenslänglich, denn weniger gefährlich werden die so schnell nicht.

      Oder warten wir lieber auf den nächsten Mord?

  • Diese schreckliche Geschichte zeigt einmal mehr, dass es notwendig ist, dass sich alle, die sich als Antifaschisten begreifen, egal welcher Partei oder Gruppe sie angehören, zusammentun müssen, einen klaren Trennungsstrich zu den Nazis der AfD und selbstredend zu allen anderen Nazis ziehen müssen und diese bekämpfen müssen, wo und wie es immer möglich ist.

    Nazis raus.

  • Interessant. Andere Medien verorteten die Verursacher des Angriffs im linken Spektrum - und zwar als Reaktion auf die MP-WAhl in Thüringen. Jetzt vermittelt die TAZ einen anderen Eindruck. Ich fühle mich manipuliert, wenn das gleiche Ereignis für unterschiedliche/gegenteilige politische Zwecke ge/mißbraucht wird.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Und noch den:

      mal unter

      * Interpretation

      die Suchmaschine des häuslichen PCs bemühen.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Sie schlagen Google als taz-Ersatz für unabhängige Informationen vor? Traurig!

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich finde die Bemerkung von @Taztiz goldrichtig: Menschen tun anderen Menschen etwas an, und lange bevor klar ist, welchen Hinteregrund die Tat hatte, wird sie schon von allen möglichen Seiten so "interpretiert", wie es dem jeweiligen Auguren in den Kram passt.

        Daher: Selbergooglen! Diesmal aber



        "Instrumentalisierung"

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Normalo:

          'Netter' Versuch.

          Wenn zwei verschiedene Personen, Akteure oder Gruppen bei ein und demselben Vorgang zu verschiedenen Resultaten gelangen, ist dies - ich wiederhole - eine Frage der Interpretation und Bewertung.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Wenn aber - wie hier - die Interpretation zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem tatsächlich die genau umgekehrte Interpretation gleichermaßen möglich ist, KÖNNTE man von unzureichender Faktenlage selbst für eine seriöse Interpretation reden (neuer Googlevorschlag: "Behauptung ins Blaue"). Erfolgt diese verfrühte Interpretation auch noch interessengeleitet und wird entsprechend dieser Interessen veröffentlicht, ist mir der Ausdruck "Interpretation" oder "Bewertung" doch ein wenig zu wertfrei ausgefallen. "Instrumentalisierung" passt defintiv besser.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @TazTiz:

      Am Besten: eine Klage einreichen. Beim Beschwerdezentrum Deutschland.

      Näheres finden Sie bestimmt unter: Das Oertliche.de.