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VerteidigungshaushaltMehr als 108 Milliarden Euro für das Militär

Eine Parlamentsmehrheit stimmt für riesige Investitionen in die Bundeswehr. Die Linksfraktion kritisiert, dass die Regierung den Bundestag belüge.

Geldsorgen hat er bei der Arbeit keine: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch im Bundestag Foto: Elisa Schu/dpa
Cem-Odos Gueler

Aus Berlin

Cem-Odos Gueler

Der Bundestag hat für Rekordinvestitionen in die Bundeswehr und in die Rüstungsindustrie gestimmt. In der zweiten Lesung des Bundeshaushalts votierte das Parlament am Mittwochabend dafür, dass Deutschlands Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr auf mehr als 108 Milliarden Euro und damit auf einen erneuten Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik ansteigen. „Der Haushalt 2026 zeigt sehr eindrucksvoll, dass wir es ernst meinen“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in der Debatte im Plenum.

Damit werden die Verteidigungsausgaben für das kommende Jahr nochmal deutlich über dem Wert für 2025 liegen, der etwa 86 Milliarden Euro beträgt. Möglich wurden diese immensen Ausgaben durch die von Union und SPD eingebrachte Änderung des Grundgesetzes zum Ende der vergangenen Legislaturperiode. Damit fallen Verteidigungsausgaben nicht mehr unter die Regelungen der Schuldenbremse. In seiner Rede bedankte sich Pistorius nochmal „herzlich für diesen Schritt im Frühjahr“.

Für die Verteidigungsausgaben sollen im kommenden Jahr etwa 83 Milliarden Euro aus dem Kernhaushalt ausgegeben werden. Weitere 25,5 Milliarden Euro sollen aus dem 2022 auf den Weg gebrachten und kreditfinanzierten „Sondervermögen“ für die Bundeswehr stammen. Rechnet man die Ukraine-Hilfen von 11,5 Milliarden Euro hinzu, steht Deutschland 2026 bei Verteidigungsausgaben von fast 120 Milliarden Euro.

Das Geld soll vor allem in die militärische Beschaffung der Bundeswehr fließen: Insgesamt sind dafür fast 48 Milliarden Euro eingeplant. Dabei geht es vor allem darum, dass die Bundeswehr wieder Munition zum Schießen bekommt: Fast 15 Milliarden Euro sollen allein dafür ausgegeben werden.

Linke fordert Rücktritt von Staatssekretär

Die Linksfraktion kritisierte die geplanten Ausgaben als „größtes Aufrüstungsprogramm der deutschen Geschichte“. Die Reaktionen auf Russlands aggressives Gebaren seien „alarmistisch und ohne Maß“, sagte ihr verteidigungspolitischer Sprecher, Ulrich Thoden, im Bundestag. Während die Regierung sozialpolitischen Kahlschlag betreibe, gäbe es für Rüstungsprojekte unendlich viel Geld.

Thoden warf der Bundesregierung einen intransparenten Umgang mit dem Parlament vor, der sogar die Grenze zur Lüge überschreite. „Wir wollten wissen, welche und wie viele verbündete Nato-Streitkräfte sich in Deutschland aufhalten“, sagte Thoden. Dies sei eine jährliche Routine-Abfrage von Seiten der Linksfraktion. Doch diesmal habe der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Sebastian Hartmann (SPD), auf die Anfrage geantwortet, der Bundesregierung lägen dazu keine Erkenntnisse vor, und diese sollten künftig auch nicht mehr eingeholt werden.

Thoden kritisierte, dass genau diese Zahlen dann jedoch vom Auswärtigen Amt den Mitgliedern der parlamentarischen Versammlung der OSZE mitgeteilt wurden. „Damit ist klar, der parlamentarische Staatssekretär Hartmann hat den Bundestag und auch die Bundestagspräsidentin, vorsätzlich belogen.“ Deshalb müsse er zurücktreten.

Einen intransparenten Umgang mit dem Parlament kritisierten auch die Grünen. Sebastian Schäfer, haushaltspolitischer Sprecher der Fraktion, bezeichnete die Verteidigungsausgaben als ein „Milliardenkarussell, das kaum noch kontrolliert werden kann“. Bei Rüstungsprojekten, über die der Bundestag im Rahmen von 25-Millionen-Vorlagen entscheiden muss, sprach er von immer komplexeren Vertragswerken. „Da gibt es ein Problem in der parlamentarischen Kontrolle.“

Schäfer sprach dabei auch die pannengeplagten, milliardenschweren Rüstungsprojekte an, darunter das Vorhaben, die Funktechnik der Bundeswehr zu digitalisieren. „Das Projekt ist mit 11 Milliarden Euro nicht nur extrem teuer, es schwächt die Einsatzbereitschaft unserer Bundeswehr“, sagte er. Ähnlich schlecht sähe es bei der Fregatte F126 und dem europäischen Flugzeugprojekt FCAS aus. „Das sind Milliarden im Bundeshaushalt, doch es herrscht völlige Unklarheit, wie es damit weitergeht.“

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51 Kommentare

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  • Vermutlich lachen sich die Russen ins Fäustchen. Statt in Forschung, Technologie, Digitales und Infrastruktur, wird Rüstung "investiert". Das bringt uns nicht voran, im Gegenteil.



    Wahrscheinlich wollen sie genau das mit den Drohnenflügen und gekappten Kabeln erreichen. Kleiner Effekt, grosse Wirkung.

  • Bis auf die Putin Freunde ganz Rechts und Links hat man sich darauf geeinigt sich gegen diesen Kriegsverbrecher wehrhaft zu zeigen. Nur wird das mit diesem Verteidigungsminister nichts werden ! Pistorius ist jetzt seit über 3 Jahren Minister und hat, obwohl er mit Geld zugeschüttet wird, weniger als null auf die Reihe gebracht. Der Maßstab für Inkompetenz, das Bundeswehr Beschaffungsamt, wurde null reformiert und darf genauso Steuergelder in beliebiger höhe weiter vernichten wie schon seit Jahrzehnten. Bei einem solchen Minister ist es egal wie groß die Summen sind die er bekommt, danach ist das Geld weg und unsere Bundeswehr ist noch genauso untauglich wie vor der Geld Orgie !!

    • @Günter Witte:

      Es ist leider nach allem, was nach außen dringt von seriösen Quellen wie z. B. der ZEIT richtig, was sie sagen. Immerhin soll die Stimmung bei der Truppe schon steigen, weil man sich seine Klamotten nicht mehr beim Nato Shop selber kaufen muss.



      Wenn man jetzt aber Jahrzehnte aufholen muss wird ss dann noch viel teurer als man sich vorstellen mag. Ich würde das meiste Geld lieber an die Ukraine geben. Deren Armee kann Russland offensichtlich die Stirn bieten. Die Bundeswehr in absehbarer Zeit aber nicht.

  • Die Linke verkennt mal wieder die geopolitische Lage. Der Schutzmantel der USA, welchen viele Politiker innen dieser Partei so vehement ablehnten, und damit die Schlagkraft der NATO sind weg. Landesverteidigung ist notwendig und dazu ist die Bundeswehr nicht in der Lage, aufgrund von politischem Versagen seit dem Zusammenbruch der UdSSR. Es stimmt allerdings, dass nicht sozialpolitische Maßnahmen dafür leiden sollten, sondern eher die reichen Oligarchen Familien und die hiesigen Rüstungsunternehmen, welche ihnen zu Anteilen gehören. Aber die Kapitalisten werden bekanntlich nie im Kapitalismus zur Kasse gebeten.

  • Das Pro Kopf Einkommen in Russland lag vor dem Überfall auf die Ukraine auf deutschem Sozialhilfeniveau. Die Lebenserwartung betrug 10 Jahre weniger.

    Wir brachen eine wirksame Verteidigung auch aus sozialen Gründen. Eine russische Dominanz Russlands in Teilen Europas würde eine massive Verschlechterung der sozialen Situation für Millionen Menschen bedeuten.

    Hinzu käme eine massive Niederlage der Klimapolitik. Russland lebt vom Öl. Die Faschisten in Russland leben vom Öl. Das Öl muss fließen, sonst wird das faschistische Regime weg geschwemmt.

    Nicht nur wegen der sozialen Situation brauchen wir eine militärische Verteidigung. Sie gewährleistet auch eine energetische Transformation der Wirtschaft und des Konsums hin zu Erneuerbaren.

    • @Rudolf Fissner:

      Ach, ist darum Frau Baerbock gleich nach Amtsantritt zur Außenministerin zu Putin gereist. [ noch kurz vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine ] um Putin klar zumachen, die Welt wird jetzt bald keine fossilen Energien mehr brauchen, da auf erneuerbare Energien umgestellt wird?

  • Na ja. So lange noch Kindergeld für Bundeswehr-Beschäftigte als Verteidigungsausgaben bewertet wird, habe ich wenig Sorgen.

    • @Hungerboomer:

      Wieviel von den 108 Milliarden macht das aus? 0,XXX%?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Es geht doch nicht um die Summe, sondern die Denke dahinter.

  • Der Wehretat für sich sagt noch nicht viel aus. Entscheidend sind die Beschaffungsstrukturen und die sind in Deutschland äußerst ineffizient. Das BAAINBw gehört dringend reformiert, ansonsten nützt auch der größte Etat nicht viel. Der interne Mangel mehrere Projekte parallel abwickeln zu können hat z. B. dazu geführt das 2024 gut 4,7 Mrd € nicht verbraucht werden konnten und in den Bundesetat zurückflossen. Wäre daher äußerst sinnvoll zuerst die Ausschreibe- und Genehmigungsverfahren zu überarbeiten und die Abläufe effizienter zu gestalten.

    Professor Clemens Fuest von der LMU München und Vorstandsmitglied des Ifo Instituts hat Anfang des Jahres in einem Positionspapier am Beispiel Israels sehr gut verdeutlicht, in welchen Bereichen es in Deutschland krankt und wie Israel es strukturell und wirtschaftlich schafft eine moderne Armee effizient zu unterhalten. Da könnte sich Deutschland ruhig etwas abgucken.

    • @Sam Spade:

      Sehr richtige Anmerkung.



      Es kommt entscheidend darauf wie effizient das Geld eingesetzt wird.



      Wie wir in der Ukraine sehen sind millionenschwere Kampfpanzer, Raketen und Kampfjets oft gar nicht mehr einsetzbar, wenn der Himmel von 800€ Drohnen überwacht wird. Da muss Geld reingesteckt werden. Aber nicht via Rheinmetall (die können nur teuer) sondern kreativ, rasend innovativ und dezentral:



      Mein Vorschlag: Alle gamer- und Navigations-Nerds in Turnhallen sperren, jeden mit einer Goldenen Baumarkt-Karte ausstatten und machen lassen!



      Ja, hört sich bekloppt an, aber die Ukraine zeigt wie es gehen könnte.



      Mit ihren Experten müssen wir sofort zusammenarbeiten und die Dinger live dort testen.



      Das würde beiden Seiten extrem helfen.



      Aber was weiss ich schon.

  • Die Linkspartei möchte halt, dass die militärische Verteidigung gegen den russischen Faschismus nicht gut aufgestellt ist. Das ist so bekannt wie falsch.

  • Zuviel von UNSEREM Steuergeldern !

    Eine Frechheit, diese unverhältnismäßigen Subventionen an die Rüstungsindustrien sollten auf Rechtmäßigkeit überprüft werden !



    Wie heißt es so fein : " Wenn das Volk kein Brot hat - sollen se' doch Kuchen essen " ...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Ich gebe Ihnen teilweise Recht.



      Einerseits sind massive Aufrüstungen leider erforderlich, um unsere Freiheit verteidigen zu können.



      Andererseits steht zu befürchten, dass dieser Prozeß in weiten Teilen zur noch intensiveren Umverteilung aus der arbeitenden Mitte nach ganz oben missbraucht wird und von den vorgeblich „investierten“, hunderten Milliarden nur ein Bruchteil wirklich wirksam bei der Bundewehr ankommt.



      Der Löwenanteil wird sicher in Rekordgewinnen versickern.

      Und dann kommt die Politik wieder an und erklärt der Bevölkerung, dass ein satter „Nachschlag“ leider „alternativlos“ sei, um unsere Freiheit zu verteidigen. Usw…..

      • @Hungerboomer:

        Es wird keiner etwas gegen eine funktionierende Verteidigung im Bündnisfall einzuwenden haben. Selbstredend kostet eine adäquate Verteidigung auch Geld, aber hier wird ein Fass aufgemacht, in Bezug einer Gefahrenlage die nicht der Realität entspricht. Deutschland wird durch die Subventionen in die Rüstungsindustrien unser Bundesinlandsprodukt steigern können, aber auch größere Subventionen in erneuerbare Energien würden unsere Wirtschaft beleben können. Hier sind die Lobbyisten der Rüstungsindustrie & andere " Kräfte " am wirken. So jung & naiv sind wir Boomer ja nun auch, aufgrund unserer Lebenserfahrung nicht mehr, als dieses Spiel nicht zu durchschauen. Ein eklatanten Vertauensmissbrauch und dadurch einen Vertrauensverlust in die Politik, bei weiten Teilen der Bevölkerung haben Friedrich Merz , sein Herr Pistorius und auch Herr Röttgen da zu verantworten.

    • @Alex_der_Wunderer:

      Union und SPD machen sich halt ernste Sorgen um die Manager von Rüstungsfirmen und deren Aktionäre. Steigende Aktienkurse bei Rüstungskonzernen wie Rheinmetall, Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) und Hensoldt deuten aber wieder auf eine profitable Geschäftstätigkeit hin. Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall meldete für 2024 einen Umsatz von 9,75 Milliarden Euro (36 % Zuwachs).

      Auch BlackRock investiert über seine Vermögensverwaltung indirekt in Rüstungsunternehmen, wie zum Beispiel durch eine signifikante Beteiligung an Rheinmetall. Wenn mir jetzt nur einfallen würde, wer von unseren "Volksvertretern" mal bei BlackRock gearbeitet hat? Aber der Name fällt mir leider nicht ein.

      • @Ricky-13:

        ...& Rheinmetall wurde explizit von BlackRock schon 2016 bezüglich vermehrten Aktienkauf für seine Anleger ins Visier genommen, da Schau mal einer Guck...



        Was nennt man eigentlich Insider Wissen und wie hieß nochmal der ex Arbeitgeber von Fritze ?

      • @Ricky-13:

        Eine militärische Verteidigung gegen den russischen Faschismus kommt nicht durch Beten zustande. Wenn Rheinmetall, TKMS, Hensoldt und auch Blackrock da mit mischen, dann stehen sie auf der richtigen Seite.

        Mich erstaunt eher, dass Sie da nicht hinter einem gegen den Faschismus vereidigungsbereiten Militär stehen.

  • In Sachen Militär verleiht Putin dem Etat Flügel.

    Bei allen anderen Dingen ist die Bundesrepublik runtergewirtschaftet.

    Bahn: kaputt.



    Strassen: kaputt



    Verwaltung: kaputt



    Natur: kaputt



    Industrie: kaputt



    ...



    ...



    ...

    Es ist noch nicht mal genug Geld da Turnhallen zu reparieren und Schuldächer zu flicken - aber um Fahrradstrassen rot zu streichen ist der Geldtopf immer wohl gefüllt.

    • @Bolzkopf:

      Sie wissen aber schon dass die Bundeswehr vom Bund finanziert wird und die von Ihnen angeprangerten Sanierungsfälle Aufgaben der Kommunen sind?

    • @Bolzkopf:

      Das Fahradstraßenanmalen ist die kreative Antwort der Verkehrsinfrastrukturverantwortlichen auf die permanente nervende Litanei des ADAC gegen den angeblich wuchernden "Schilderwald" in Deutschland :-)

      Ich bin für die Schildermalerzunft, für mich als Verkehrsteilnehmer sind Verkehrsschilder immer sehr hilfreich, aber z.B. auch für Behörden, die Falschparkern Rechnungen hinter den Wischer klemmen - eine zu sparsame Schilderaufstellung macht Parkverbote fast unsichtbar und so diese Rechnungen juristisch anfechtbar. Die Malermeister können doch heutzutage mehr verdienen an Neuanstrichen von Häusern nach trendiger energetischer Sanierung per Außenwärmedämmung und können die Straßen erstmal grau lassen :-)

    • @Bolzkopf:

      Wenigstens kann die kaputte Autoindustrie durch die wachsende Rüstungsindustrie repariert werden.



      Das System ist das gleiche, funktioniert wohl wieder ein paar Jahre, und den Aktionären ist es egal, auf welchen Wegen die Steuereinnahmen der Allgemeinheit auf ihre Konten verschoben werden.



      Und ein gebrauchter Humvee wird nach der Ausmusterung garantiert seinen Abnehmer finden, da werden die QWasweißichfahrer Augen machen...

    • @Bolzkopf:

      Ach seufz, Fahrradstrassen sind nicht rot. Fahrradwege teilweise schon.



      Der volkswirtschaftliche Schaden bei einem verletzten Radfahrer ist höher als die Kosten fürs streichen.

      • @Tz-B:

        Es stürzt nur nicht zwangläufig ein Radfahrer und verletzt sich so, dass hohe Kosten entstehen.

      • @Tz-B:

        Doch, in Berlin sind Fahrradstraßen rot.

    • @Bolzkopf:

      Weil das von der straßenmeisterei gemacht wird, die sind schnell verfügbar und haben das Material. Alles andere braucht externe Handwerker und Baumaterial, beides ist teuer und knapp. Es mangelt oft nicht an Geld sondern an Leuten die es machen können.

  • "Die Linksfraktion kritisierte die geplanten Ausgaben als „größtes Aufrüstungsprogramm der deutschen Geschichte“. Dieses Programm landet noch nichtmal auf Platz 3. Und selbst wenn, ob etwas zu groß ist misst man an der Herausforderung. Die USA sind keine verlässlichen Verbündeten mehr, das UK fällt unter einer Reform Regierung vermutlich auch aus. D.h. Deutschland muss den größten finanziellen und materiellen Teil der Verteidigung Europas im Falle eines russischen Angriffs übernehmen. Da man im Kriegsfall sehr viel Munition braucht und sehr viele Fahrzeuge verliert muss man halt viel kaufen.

    • @Machiavelli:

      "Deutschland muss den größten finanziellen und materiellen Teil der Verteidigung Europas im Falle eines russischen Angriffs übernehmen"

      Der Ist Stand dürfte wohl eher darauf hinauslaufen, dass bei einem russischen Angriff der noch vor dem Jahr 2040 erfolgt, die Europäer Deutschland mitverteidigen müssten.

      Wir Norweger und auch die Schweden dürften damit auch keine großen Probleme haben, übernehmen diese Länder doch heute schon einen Großteil der Aufgaben für die deutsche Marine in der Nord- und Ostsee, weil deutsche Schiffe nunmal meist erst gar nicht vorhanden oder mehr Zeit in der Werft als auf See verbringen.

      Wer allein über vier Jahre braucht um eine Panzerbrigade im Baltikum zu stationieren und dann noch bei den lieben Nachbarn aus den Niederlanden und Norwegen um personelle und materielle Unterstützung ersuchen muss, um die Brigade überhaupt komplettieren zu können, auf den verlassen sich die Nachbarländer garantiert nicht, wenn es um die Verteidigung ihrer Länder geht.

      Einmal bei den Polen nachfragen, da war deutsche Kooperation wenig gefragt, die Schweden und die Balten erhielten den Vorzug.

    • @Machiavelli:

      Vorallem sollte [ muss ] man einmal seinen Kopf einschalten...



      PS : Wir haben noch ein paar Zinnsoldaten von Urgroßvater im Keller...

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sie wollen mit Zinnsoldaten gegen einen faschistischen Überfall auf europäische Staaten vorgehen?

        • @Rudolf Fissner:

          Nein, aber die Zinnsoldaten könnten Machiavelli bei seinen Ausarbeitungen seiner Kriegsphantasien unterstützend helfen...

    • @Machiavelli:

      Wenn wir weiter am Sozialen, an Kultur, an öffentlicher Infrastruktur und der Umwelt sparen, was ja auch soziale Spannnungen in der Gesellschaft stark verstärken wird, dann wird es nichts mehr geben was es sich zu verteidigen lohnt und auch niemanden der Lust darauf hat irgendetwas zu verteidigen.....

      • @PartyChampignons:

        Nun, es gibt auch so etwas einfaches wie Leib und Leben, was sich zu verteidigen lohnt. Butcha lässt grüßen.

      • @PartyChampignons:

        Kürzungen im Sozialen werden von der Mehrheit unterstützt, Kürzungen an Kultur kriegt die Mehrheit gar nicht mit weil hier zumeist Kultur von einer selbsterklärten Elite für eine selbsterklärte Elite gefördert wird. In die öffentliche Infrastruktur wird mehr investiert als jemals zuvor. Und auch für Umwelt. Klar muss es was geben das es zu verteidigen gilt. Aber es braucht auch etwas um zu verteidigen. 3000 Russische Panzer halten sie nicht mit einem Puppentheater in Berlin, gut gefütterten Bürgergeldempfägern in Hamburg order einer Radschnellstraße in Berlin auf sondern mit Waffen für hunderte Milliarden.

  • Schon seltsam, bei der "gesetzlichen Rente" wird immer darauf hingewiesen, dass die junge Generation belastet wird und die Zeche zahlen muss. Bei Pensionen, die bald explodieren werden, und Schulden für Aufrüstungsprogrammen bald in Billionenhöhe, schweigen CDU/CSU/Grüne/SPD. Gute Schulden, schlechte Schulden?

  • “… und damit auf einen erneuten Höchststand seit Gründung der Bundesrepublik”

    Klingt dramatisch, wenn man außer Acht lässt, dass der erste Bundeshaushalt 1949 ca 1,5 Mrd Deutsche Mark betrug, und das für ein immer noch weitgehend zerstörtes Land.

    • @Suryo:

      Die Bundeswehr wurde 1955 gegründet 😉

    • @Suryo:

      Nahezu jeder Posten es Bundeshaushalt befindet sich jedes Jahr auf einem neuesten Höchststand, aber gemessen am GDP sind wir noch weit weg von einigen Höchststanden des kalten Krieges.

      • @Machiavelli:

        Eben, aber das wäre dann nicht so schön suggestiv.

  • Gut das es wenigstens die Linkspartei gibt, die sich gegen die Militarisierung unseres Landes stellt.

    Allein die Tatsache, das die Bundeswehr ihren grundgesetzlich verankerten Auftrag zur Landesverteidigung wohl nicht erfüllen kann weil sie zuviel Munition in die Ukraine geliefert hat, macht einen sprachlos.



    Das nun dafür bei den Ärmsten gespart wird, um diesen Rüstungswahnsinn zu finanzieren, scheint ebenfalls nur die Linken zu stören.



    Die SPD geht ja beim Schleifen des Bürgergeldes tatkräftig voran.

    Und dann zu lesen, das dutzende Milliarden Euro, die wir gut für unsere kaputtgesparte Infrastruktur benötigen würden, in dubiosen Rüstungsaufträgen „versacken“, ist nochmal besonders bitter.

    Was haben sie aus unserem Land gemacht…

    • @hsqmyp:

      Vor wem soll die Bundeswehr denn das Land mit der Munition beschützen, die Ihnen für die Ukraine zu schade ist?

    • @hsqmyp:

      Für Putin könnte es kaum besser laufen. Militärisch kommt Russland ohnehin nicht zurecht, das wird ja in der Ukraine unter Beweis gestellt (Erinnert sich noch jemand daran, dass mal alle glaubten, die Ukraine wäre innerhalb von Tagen überrannt?) Aber dafür machen wir uns von innen selbst kaputt, indem wir den letzten Rest sozialen Zusammenhalt, der noch übrig ist, zerstören, um ohne Sinn und Verstand aufzurüsten. Beziehungsweise, wir rüsten ja nichtmal auf. Wir versenken Milliarden in der Rüstungsindustrie ohne dass die Bundeswehr dafür irgendwas vorzuweisen hat.

    • @hsqmyp:

      Infrastruktur ist immer auch militärisch nutzbar bzw. notwendig. Logischerweise kann man schlecht Panzer über kaputte Brücken oder Gleise verlegen. Sie machen also einen Widerspruch auf, der so nicht existiert.

      • @Suryo:

        Welche Panzer? Welche Soldaten? Was man nicht hat, kann man auch nicht verlegen.



        Ich bin mal gespannt, wie die BW in, sagen wir, 5 Jahren aufgerüstet und ausgestattet sein wird.



        Vielleicht könnten wir dann mit vereinten Kräften der europäischen NATO einen einzelnen russischen Stoßtrupp an der Oder eine Stunde aufhalten. Von den Anderen reden wir mal nicht…

    • @hsqmyp:

      Militarisierung wäre, wenn wir Wehrkundeunterricht einführten und jedes Jahr Militärparaden abhielten.

      Das gab es in der Geschichte der Bundesrepublik nie. Allerdings sehr wohl in der Geschichte des 40 Jahre lang von der heutigen LINKEN geführten Staates.

      • @Suryo:

        Die DDR war kein linker Staat. Die DDR war ein Unrechtstaat. Die SED war auch nicht links - falls da jetzt noch so ein Quark kommt. Wir sollten statt in die Rüstungsindustrien lieber in die Bildung unseres Nachwuchs investieren.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Bildungspolitik ist Aufgabe der Kommunen. Und die beste (Aus)bildung nutzt uns nichts, wenn der Staat nicht in der Lage ist im Bündnisfall seinen Verpflichtungen nachzukommen oder die eigenen Bürger vor einem Angriff zu schützen.

          Bitte übersehen Sie nicht, dass unsere Bundeswehr erst einmal für viel Geld generalsaniert werden muss, bevor sie wieder verteidigungsfähig ist und ein ernstzunehmendes Abschreckungspotential besitzt.

        • @Alex_der_Wunderer:

          Und warum wollen Sie den Sozial- und Bildungsstandard nicht verteidigt wissen? Warum sollte man Putins Petrokatrie nichts entgegen setzen?

          • @Rudolf Fissner:

            Selbstverständlich möchte ich, wie ich schon in meinem Kommentar geschrieben habe [ Kommentar von 19.02 h nochmals Aufmerksam lesen ] die Billdung in Deutschland ausgebaut & gefördert sehen. Mit guter Bildung könnten Deutschlands " Politiker " wohl auch den Putins dieser Welt etwas entgegen setzen. Dazu braucht es keine Dummerhafte Aufrüstung bis unters Dach. Was sollte an Vernichtung von Menschenleben und Infrastrukturen von Staaten intelligent sein ? Gute Wirtschaftsförderung wird durch stabile Geschäftsverbindungen von Staaten erreicht und somit auch mehr Sicherheit & Wohlstand für die Bevölkerungen.

    • @hsqmyp:

      Die Bundeswer hatte vor dem ukrainekrieg genug Munition für wenige Tage. Ist nicht Schuld der Ukraine.

      • @Machiavelli:

        Ein Munitionsdepot hab ich in Österreich mal gesehen, in Deutschland noch nie. Da muss also nicht nur in genug Munition investiert werden, auch in alle Aspekte der Logistik einschließlich neuer Depots! Außerdem sorgt Trump für genügend Druck, dass vor Auseinanderfliegen der NATO alle Mitglieder noch fleißig die teuersten Kampfjets kaufen müssen - natürlich made oder vielmehr "magad" in USA.